Katholisch in Südost - St. Nikolaus Münster

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27.02.2013 Aufrufe

Der Legende nach war die Heilige Agatha eine wohlhabende wie anmutige Jungfrau aus Sizilien von adliger Herkunft. Sie wuchs in einer Zeit auf, als das Christentum noch nicht Staatsreligion war und oft noch Verfolgungen ausgesetzt war. Weil sie Christin war, widersetzte sie sich der Brautwerbung des Statthalters Quintianus. Dieser nutzte den kaiserlichen Erlass zur Christenverfolgung, ließ sie verhaften und ins Bordell der Aphrodisia bringen. Er wollte ihren Willen brechen, indem er sie zur Unzucht verführen wollte. Da sich Agatha aber widersetzte, griff der Statthalter zu grausamen Foltermethoden: Mit den Händen an einen Balken gebunden, wurden Agatha die Brüste mit einer Zange zerrissen, mit einer Fackel gebrandmarkt und dann abgeschnitten. Am Tag darauf starb Agatha. Die Legende besagt, dass bei ihrer Beerdigung ein von hellem Licht strahlender Jüngling erschien und eine Marmortafel in den Sarkophag legte mit der Aufschrift: „Ein heiliger und freiwilliger Geist, belohnt von Gott, Rettung für das Land”. Agathas Grab in Catania wurden zahlreiche Wundertaten zugesprochen, besonders die wiederholte Abwehr von Unglücken durch die Lavaströme des nahe gelegenen Vulkans Ätna. Schnell wurde Agatha auch über Sizilien hinaus verehrt. Bereits um 500 wurde ihr eine Kirche in Rom errichtet. Die Bewohner von Catania verehren Agatha als ihre Schutzheilige; ab 3. Februar wird das große dreitägige Straßenfest „Santuzza” gefeiert, mit mehreren Hunderttausenden Gläubigen. Zu den zahlreichen Agatha-Traditionen 14 Kirchenpatrone Agatha von Catania († 825) Gedenktag: 5. Februar Name bedeutet: die Gute (griech.) Attribute: Fackel oder Kerze, auf einer Platte ihre Brüste tragend Patronin von Catania und Malta; der Ammen, Weber, Bergarbeiter, Hochofenarbeiter, Goldschmiede, Glockengießer, Glaser und Hungerleidenden; bei Kinderlosigkeit; gegen Krankheiten der Brüste, Fieber, Unwetter, Erdbeben und Unglück. Bauernregel: „St. Agatha, die Gottesbraut, / macht, dass Schnee und Eis gern taut.” (Quelle: www.heiligenlexikon.de) gehört das Backen der „Agathabrötchen“, gebacken in Form kleiner Brüste, die am 5. Februar oder an dessen Vorabend gesegnet werden. Sie sollen vor Fieber und Krankheiten der Brust schützen und gegen Heimweh helfen, das ja oft „wie Feuer brennt”; man gab diese Brote Frauen gleich nach der Geburt eines Kindes, um den Milchfluss zu sichern. Aus Catania stammt die Leckerei „minni di virgini” „Jungfrauenbrüste”, eine übergroße Praline mit einem Knübbelchen obenauf.

Bernhard von Clairvaux (1090 – 1153) Abt in Clairvaux, Kirchenlehrer Gedenktag: 20. August Name bedeutet: der Bärenstarke (althochdt.) Attribute: mit Totenschädel und Hund, mit Maria, Regelbuch, Bienenkorb Patron der Imker, Wachszieher und Barkeeper; der Bienen; gegen Besessenheit, Kinderkrankheiten; bei Gewitter und Unwetter; in der Todesstunde Bauernregel: Wie der St. Bernhard ist, / man auch den September misst. (Quelle: www.heiligenlexikon.de) Der Heilige Bernhard entstammt einer adligen Familie im Burgund. Nach dem Tod seiner Mutter trat er 1113 gemeinsam mit vier seiner Brüder und mit 30 jungen Männern, die zum Teil die höchsten Bildungsgrade hatten, in das Reformkloster von Cîteaux ein. Bernhard und seine Gefährten belebten schnell das Klosterleben der Zisterzienserabtei, die unter seiner Führung zum einflussreichsten Kloster ihrer Zeit wurde. 1115 wurde Bernhard zum Priester geweiht, 1118 Leiter des Zisterzienserordens. Dank seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit begeisterte er so viele junge Männer fürs Klosterleben, dass zu seinen Lebzeiten 343 neue Klöster gegründet wurden, die alle ihm persönlich unterstellt waren. 1135 wurde Himmerod als das erste Zisterzienserkloster auf deutschem Boden von Bernhard gegründet. Bernhard reformierte die alte Mönchsregel des Benedikt von Nursia. Er betonte besonders den Wert der körperlichen Arbeit. Seine Klostergründungen dienten im- mer auch der Urbarmachung und Kultivierung des Landes. In seiner regen Brieftätigkeit wandte er sich gegen jeglichen Pomp im Kirchbau. Figürliche Ausgestaltung in den Kirchen und Kreuzgängen waren ihm zuwider, da sie nach seiner Meinung vom Gebet ablenkten. Auch wenn er dem Papsttum stets treu war, scheute er vor Kritik an den Päpsten nicht zurück. Er geißelte ihre weltliche Macht und ihre höfischen Inszenierungen. Sosehr auch Bernhard Mystiker war, und das wird in seinen Schriften deutlich, sosehr war er auch politisch gewandt und vertrat gerade mit Blick auf die damaligen Kreuzzüge radikale Ansichten. Seine große Gabe zu predigen stellte er Papst Eugen III. in den Dienst zur Anwerbung für Kreuzritter. So entfachte Bernhard einen wahren Begeisterungsrausch für die Rückeroberung Jerusalems. Sein ritterliches Ideal des Sterbens für Gott formulierte Bernhard wie folgt: „Ein Ritter Christi tötet mit gutem Gewissen; noch ruhiger stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selber; wenn er tötet, nützt er Christus.” Diese aus heutiger Sicht fanatischen Worte entfachten nicht nur im Nahen Osten blutige Gefechte, sondern feuerten die Pogrome an den jüdischen Gemeinden in Europa an. Der Misserfolg des Kreuzzugs traf Bernhard schwer. 1153 starb Bernhard in Clairvaux und wurde in Cluny begraben. 1174 wurde er von Papst Alexander III. heilig gesprochen, 1830 erfolgte die Ernennung zum Kirchenlehrer durch Papst Pius VIII. Bernhard wird oft mit dem Bienenkorb dargestellt, was seine überzeugende Beredsamkeit symbolisiert. Noch heute kennt man seine Hymnen, darunter die ergänzenden Worte zum „Salve Regina“ und das von Paul Gerhardt deutsch bearbeitete Lied „O Haupt voll Blut und Wunden”. Kirchenpatrone 15

Der Legende nach war die Heilige Agatha e<strong>in</strong>e<br />

wohlhabende wie anmutige Jungfrau aus Sizilien<br />

von adliger Herkunft. Sie wuchs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit auf,<br />

als das Christentum noch nicht <strong>St</strong>aatsreligion war<br />

und oft noch Verfolgungen ausgesetzt war. Weil<br />

sie Christ<strong>in</strong> war, widersetzte sie sich der Brautwerbung<br />

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nutzte den kaiserlichen Erlass zur Christenverfolgung,<br />

ließ sie verhaften und <strong>in</strong>s<br />

Bordell der Aphrodisia br<strong>in</strong>gen. Er wollte<br />

ihren Willen brechen, <strong>in</strong>dem er sie zur<br />

Unzucht verführen wollte. Da sich Agatha<br />

aber widersetzte, griff der <strong>St</strong>atthalter<br />

zu grausamen Foltermethoden:<br />

Mit den Händen an e<strong>in</strong>en Balken<br />

gebunden, wurden Agatha die<br />

Brüste mit e<strong>in</strong>er Zange zerrissen,<br />

mit e<strong>in</strong>er Fackel gebrandmarkt und<br />

dann abgeschnitten. Am Tag darauf starb<br />

Agatha. Die Legende besagt, dass bei ihrer<br />

Beerdigung e<strong>in</strong> von hellem Licht strahlender<br />

Jüngl<strong>in</strong>g erschien und e<strong>in</strong>e Marmortafel <strong>in</strong><br />

den Sarkophag legte mit der Aufschrift: „E<strong>in</strong><br />

heiliger und freiwilliger Geist, belohnt von<br />

Gott, Rettung für das Land”. Agathas Grab <strong>in</strong><br />

Catania wurden zahlreiche Wundertaten zugesprochen,<br />

besonders die wiederholte Abwehr<br />

von Unglücken durch die Lavaströme des<br />

nahe gelegenen Vulkans Ätna.<br />

Schnell wurde Agatha auch über Sizilien<br />

h<strong>in</strong>aus verehrt. Bereits um 500 wurde ihr<br />

e<strong>in</strong>e Kirche <strong>in</strong> Rom errichtet. Die Bewohner<br />

von Catania verehren Agatha als ihre<br />

Schutzheilige; ab 3. Februar wird das große<br />

dreitägige <strong>St</strong>raßenfest „Santuzza” gefeiert,<br />

mit mehreren Hunderttausenden Gläubigen.<br />

Zu den zahlreichen Agatha-Traditionen<br />

14 Kirchenpatrone<br />

Agatha von Catania<br />

(† 825)<br />

Gedenktag: 5. Februar<br />

Name bedeutet: die Gute (griech.)<br />

Attribute: Fackel oder Kerze, auf e<strong>in</strong>er<br />

Platte ihre Brüste tragend<br />

Patron<strong>in</strong> von Catania und Malta;<br />

der Ammen, Weber, Bergarbeiter,<br />

Hochofenarbeiter, Goldschmiede,<br />

Glockengießer, Glaser und Hungerleidenden;<br />

bei K<strong>in</strong>derlosigkeit; gegen Krankheiten<br />

der Brüste, Fieber, Unwetter, Erdbeben<br />

und Unglück.<br />

Bauernregel: „<strong>St</strong>. Agatha, die Gottesbraut,<br />

/ macht, dass Schnee und Eis<br />

gern taut.”<br />

(Quelle: www.heiligenlexikon.de)<br />

gehört das Backen der „Agathabrötchen“,<br />

gebacken <strong>in</strong> Form kle<strong>in</strong>er Brüste,<br />

die am 5. Februar oder an dessen<br />

Vorabend gesegnet werden. Sie sollen<br />

vor Fieber und Krankheiten der Brust<br />

schützen und gegen Heimweh helfen,<br />

das ja oft „wie Feuer brennt”; man gab<br />

diese Brote Frauen gleich nach der Geburt<br />

e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des, um den Milchfluss<br />

zu sichern. Aus Catania stammt die<br />

Leckerei „m<strong>in</strong>ni di virg<strong>in</strong>i” „Jungfrauenbrüste”,<br />

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