Katholisch in Südost - St. Nikolaus Münster

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27.02.2013 Aufrufe

St. Bernhard Angelmodde sparsamer Kirchbau mit reichlich Kirchenkunst von Dr. Johannes Hasenkamp St. Bernhard an der Höftestraße in Angelmodde-West besitzt einen Campanile, einen steilen kantigen Turm aus hellem Beton. Direkt an der Straße stehend kann er kaum übersehen werden. Wie St. Ida entstand auch die St.- Bernhard-Pfarre in einem weithin unbebauten ländlichen Wald- und Heidegebiet. Dort wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg schnell eine Gemeinde heran. Der Mangel in der Nachkriegszeit verzögerte jedoch einen Kirchenbau. Die Entscheidung fiel am 20. August 1953, dem 800. Todestag des Zisterzienserabtes und Kirchenlehrers Bernhard von Clairvaux (geboren um 1090). Aus dem Neubaugebiet kam großzügige Hil- 12 Kirchenporträt fe durch Gebet, Handleistungen und Geld, doch erst nach fast zwei Jahren Bauzeit konnte der damalige Weihbischof Heinrich Tenhumberg 1959 Kirche und Altar konsekrieren. Aus dem von St. Agatha aus gegründeten Rektorat St. Bernhard wurde 1966 eine selbstständige Pfarre in dem Gebiet zwischen Albersloher Weg und Werse, Paul-Engelhard-Weg und Emmerbach. Von Anfang an hieß die Auflage Einfachheit und Sparsamkeit. Die nüchterne Saalkirche in den Ausmaßen 35 mal 14 Meter bietet Platz für 300 Besucher und verwirrt ein wenig durch eine Besonderheit: der Altar steht im Norden der Kirche! An Bau und Ausstattung wirkten vor allem heimische Künstler zusammen: der Architekt Bernhard Tönies, Angelmodde und der Bildhauer Heinz-Gerd Bücker, Vellern (Taufstein und Altar). An die Stelle seines großen Kruzifixes, das jetzt in der Werktagskapelle hängt, kam ein im Kunsthandel erworbener gotischer Corpus Christi. Zur Eigenart der St.-Bernhard-Kirche gehört, dass ihr von Sparsamkeit und Einfachheit bestimmter Bau zu zahlreichen Veränderungen und vor allem zu vielen künstlerischen Bereicherungen führte. Das sollte die „münsterländisch geprägte schlichte (Tenne) und zugleich von Kriegserfahrung geläuterte, demütige (Stall von Bethlehem) Architektur“ ermöglichen. Der „Zweckbau“ regte zu manchen Aktivitäten der Gemeinde und künstlerischen Ideen an. So besitzt die Kirche einen Kreuzweg von Tisa von der Schulenburg. Ein Schüler von Vinzenz Pieper, der heute hoch angesehene Glaskünstler Professor Johannes Schreiter entwarf mehrmals eindrucksvolle Fenster für den bisher nur einfach verglasten Raum. Gegenwart und Vergangenheit wurden verbunden nicht nur in dem gotischen Corpus Christi, sondern auch mit den Glocken im Turm. Eine, 1711 gegossen, hing bis 1944 in Polsnitz, Kreis Waldenburg, die 1491 gegossene Marienglocke stammt aus Langneundorf (ebenfalls Schlesien). Die kleinste und jüngste der Glocken wurde 1925 in der Glockengießerei Petit und Edelbrock in Gescher gegossen und von einer Familie geschenkt. Die Gemeinde St. Bernhard kann inzwischen auf mehr als 50 Jahre zurückblicken. Weit über das eigene Gemeindegebiet hinaus unterstützt St. Bernhard soziale Einrichtungen in Peru und Bolivien.

„Unsere Heiligen“ die unseren Alltag und unseren Sonntag mitprägen Seit vielen Jahren kennen wir sie, sprechen ihre Namen aus und wissen, dass Kirchen und Einrichtungen nach ihnen benannt werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach fällt es uns leichter, etwas über die Orte Angelmodde, Gremmendorf oder Wolbeck zu erzählen – welche Traditionen dort gelebt werden und welche Der Legende nach war die Heilige Ida eine Verwandte von Karl dem Großen. Sie stiftete nach einem Traum um 790 die Kirche von Herzfeld in Westfalen. Sie war mit dem Sachsenherzog Egbert verheiratet und als er starb, zog sie sich in eine Klause zurück, die sie an der Kirche über seinem Grab errichten ließ. Mit großer Hingabe wirkte sie als Wohltäterin in ihrer Gegend und wurde vom Volk „Mutter der Armen“ genannt. Eine spätmittelalterliche Legende berichtet, wie sie einem Hirsch Zuflucht gab, der von Jägern verfolgt wurde. Ida war die erste Heilige in Westfalen. Bischof Dodo von Münster erhob 980 ihre Gebei- besonderen Festlichkeiten es dort gibt – als über die Heiligen selbst zu berichten. Was wissen wir über die Heilige Agatha, den Heiligen Bernhard, die Heilige Ida oder den Heiligen Nikolaus? Was prägte ihr Leben, von dem sich Menschen über Jahrhunderte inspirieren ließen und dies auch heute noch tun? Info: Ida-Wallfahrt Ida von Herzfeld († 825) Die Heilige Ida ist in Herzfeld beigesetzt worden. Seit vielen Jahren unternimmt die die St.-Ida-Gemeinde St.-Ida-Gemeinde im Sommer eine Wallfahrt mit dem dem Gedenktag: 4. September Name bedeutet: die Seherin (althochdt.) Attribute: Kirchenmodell, Hirsch Patronin der Schwangeren (Quelle: www.heiligenlexikon.de) ne, damals fand der erste Umzug mit ihren Reliquien statt; bis heute wird die „Identracht” alljährlich in der Woche ab dem 4. September begangen und dabei der „Ida-Segen” erteilt. Idas Grablege in der zur Kapelle umgewidmeten Klause in Herzfeld wurde eine bedeutende Wallfahrtsstätte, in einem kostbaren Schrein, der 1976 restauriert wurde, ruhen ihre Gebeine. Schwangeren hilft der geweihte „Ida-Gürtel”. Fahrrad Fahrrad bzw. Bus zur Grabesstätte ihrer Namenspatronin, um so an diese bedeutende Frau zu erinnern. Kirchenpatrone 13

<strong>St</strong>. Bernhard Angelmodde<br />

sparsamer Kirchbau mit reichlich Kirchenkunst<br />

von Dr. Johannes Hasenkamp<br />

<strong>St</strong>. Bernhard an der Höftestraße <strong>in</strong><br />

Angelmodde-West besitzt e<strong>in</strong>en Campanile,<br />

e<strong>in</strong>en steilen kantigen Turm aus<br />

hellem Beton. Direkt an der <strong>St</strong>raße stehend<br />

kann er kaum übersehen werden.<br />

Wie <strong>St</strong>. Ida entstand auch die <strong>St</strong>.- Bernhard-Pfarre<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weith<strong>in</strong> unbebauten<br />

ländlichen Wald- und Heidegebiet.<br />

Dort wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

schnell e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de heran.<br />

Der Mangel <strong>in</strong> der Nachkriegszeit verzögerte<br />

jedoch e<strong>in</strong>en Kirchenbau. Die<br />

Entscheidung fiel am 20. August 1953,<br />

dem 800. Todestag des Zisterzienserabtes<br />

und Kirchenlehrers Bernhard von<br />

Clairvaux (geboren um 1090). Aus dem<br />

Neubaugebiet kam großzügige Hil-<br />

12 Kirchenporträt<br />

fe durch Gebet, Handleistungen und<br />

Geld, doch erst nach fast zwei Jahren<br />

Bauzeit konnte der damalige Weihbischof<br />

He<strong>in</strong>rich Tenhumberg 1959 Kirche<br />

und Altar konsekrieren. Aus dem<br />

von <strong>St</strong>. Agatha aus gegründeten Rektorat<br />

<strong>St</strong>. Bernhard wurde 1966 e<strong>in</strong>e<br />

selbstständige Pfarre <strong>in</strong> dem Gebiet<br />

zwischen Albersloher Weg und Werse,<br />

Paul-Engelhard-Weg und Emmerbach.<br />

Von Anfang an hieß die Auflage E<strong>in</strong>fachheit<br />

und Sparsamkeit. Die nüchterne<br />

Saalkirche <strong>in</strong> den Ausmaßen 35 mal<br />

14 Meter bietet Platz für 300 Besucher<br />

und verwirrt e<strong>in</strong> wenig durch e<strong>in</strong>e Besonderheit:<br />

der Altar steht im Norden<br />

der Kirche! An Bau und Ausstattung<br />

wirkten vor allem heimische Künstler<br />

zusammen: der Architekt Bernhard Tönies,<br />

Angelmodde und der Bildhauer<br />

He<strong>in</strong>z-Gerd Bücker, Vellern (Taufste<strong>in</strong><br />

und Altar). An die <strong>St</strong>elle se<strong>in</strong>es großen<br />

Kruzifixes, das jetzt <strong>in</strong> der Werktagskapelle<br />

hängt, kam e<strong>in</strong> im Kunsthandel<br />

erworbener gotischer Corpus Christi.<br />

Zur Eigenart der <strong>St</strong>.-Bernhard-Kirche<br />

gehört, dass ihr von Sparsamkeit und<br />

E<strong>in</strong>fachheit bestimmter Bau zu zahlreichen<br />

Veränderungen und vor allem zu<br />

vielen künstlerischen Bereicherungen<br />

führte. Das sollte die „münsterländisch<br />

geprägte schlichte (Tenne) und zugleich<br />

von Kriegserfahrung geläuterte, demütige<br />

(<strong>St</strong>all von Bethlehem) Architektur“<br />

ermöglichen.<br />

Der „Zweckbau“ regte zu manchen<br />

Aktivitäten der Geme<strong>in</strong>de und künstlerischen<br />

Ideen an. So besitzt die Kirche<br />

e<strong>in</strong>en Kreuzweg von Tisa von der Schulenburg.<br />

E<strong>in</strong> Schüler von V<strong>in</strong>zenz Pieper,<br />

der heute hoch angesehene Glaskünstler<br />

Professor Johannes Schreiter<br />

entwarf mehrmals e<strong>in</strong>drucksvolle Fenster<br />

für den bisher nur e<strong>in</strong>fach verglasten<br />

Raum. Gegenwart und Vergangenheit<br />

wurden verbunden nicht nur <strong>in</strong> dem<br />

gotischen Corpus Christi, sondern auch<br />

mit den Glocken im Turm. E<strong>in</strong>e, 1711<br />

gegossen, h<strong>in</strong>g bis 1944 <strong>in</strong> Polsnitz,<br />

Kreis Waldenburg, die 1491 gegossene<br />

Marienglocke stammt aus Langneundorf<br />

(ebenfalls Schlesien). Die<br />

kle<strong>in</strong>ste und jüngste der Glocken wurde<br />

1925 <strong>in</strong> der Glockengießerei Petit und<br />

Edelbrock <strong>in</strong> Gescher gegossen und<br />

von e<strong>in</strong>er Familie geschenkt. Die Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>St</strong>. Bernhard kann <strong>in</strong>zwischen<br />

auf mehr als 50 Jahre zurückblicken.<br />

Weit über das eigene Geme<strong>in</strong>degebiet<br />

h<strong>in</strong>aus unterstützt <strong>St</strong>. Bernhard soziale<br />

E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Peru und Bolivien.

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