Die ittmunder Kunstmeile - Sparkasse LeerWittmund
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<strong>Die</strong><br />
<strong>ittmunder</strong><br />
<strong>Kunstmeile</strong><br />
Initiiert vom Kulturring Wittmund e.V.
Lageplan
Herzlich willkommen in Wittmund/Ostfriesland<br />
Liebe Kulturfreunde,<br />
Sie interessieren sich für Besonderheiten dieser Stadt, dieser Region und möchten<br />
verstehen, was Ihnen optisch geboten wird.<br />
<strong>Die</strong>se „Handreichung“ beschreibt Ihnen historische und moderne Kunst, die der Kulturring<br />
Wittmund e.V. mit Bürgern, Gewerbebetrieben, Weiterbildungseinrichtungen<br />
und vielen Sponsoren entlang einer „<strong>Kunstmeile</strong>“ in der Kernstadt Wittmund zwischen<br />
1990 und 2004 aufgestellt hat.<br />
Kunstwerke im öffentlichen Raum unterliegen anderen Gesetzmäßigkeiten als Kunstwerke<br />
in Museen. Sie stehen an markanten Punkten und werden von den Passanten<br />
wahrgenommen, ohne dass sie sich der Wirkung der Kunstwerke entziehen können.<br />
Doch abstrakte Darstellungen lassen mehrere Deutungen zu; wir wollen Ihnen die<br />
Skulpturen mit dieser Einführung näher bringen. Diskussionen sind erwünscht, wir<br />
freuen uns auf Ihren Beitrag über die <strong>Kunstmeile</strong> Wittmund (siehe vorletzte Seite).<br />
Den Standort der Kunstwerke haben wir mit Bedacht ausgewählt. Das Raumumfeld<br />
wurde besonders berücksichtigt; am Beispiel der Skulpturen entlang der Nordumgehung<br />
Wittmund soll dies erläutert werden.<br />
Wir haben dort Skulpturen in die Straßenkreisel gestellt. Damit erreichen wir besonders<br />
viele Passanten, die im „Vorbeifahren“ Notiz von den Kunstwerken nehmen.<br />
Im Bereich des Gewerbegebietes-Ost wirken die Plastiken „Aufschwung“ und „Segel“<br />
zierlich, soweit man das Umfeld in die Betrachtung einbezieht. Das ist auch<br />
beabsichtigt; denn sie wollen nicht in Konkurrenz treten zu den ausgeklügelten<br />
großformatigen Blickfängen der Gewerbe- und Produktionsbetriebe.<br />
Dagegen wirken die Kunstwerke „Welle“ und „TRIADE“ auf den Straßenkreiseln für<br />
sich, aber auch durch die Umgebung, in die sie gestellt worden sind. <strong>Die</strong> „TRIADE“<br />
in den Stadtfarben „Rot-Grün-Rot“ wirkt zusätzlich als Schaufenster der Stadt<br />
Wittmund mit der Vision: „Einblick“–„Durchblick“–„Ausblick“.<br />
Viel Freude Ihnen bei der Besichtigungstour, bei der Auseinandersetzung mit den<br />
Kunstwerken und danach bei einer „Moi Tass Tee“ in einem Café oder in einer<br />
Gaststätte, zur Ermunterung und inneren Einkehr über das Erlebte.<br />
Wittmund, im Sommer 2004<br />
(Dr. jur. Theodor Uebelhoer, St.Dir. a.D.)<br />
PS.: <strong>Die</strong>se Blätter sind eine Ergänzung zum gelungenen „Stadtführer“, den Sie in<br />
einer Buchhandlung oder in der Tourist-Information erwerben können. Weitere<br />
Informationen über Stadt und <strong>Kunstmeile</strong> finden Sie im Internet unter<br />
www.wittmund.de.
1. „Harle-Tor“<br />
Leonard Wübbena (1994),<br />
Eigentümer: Stiftung der Kreis-<br />
sparkasse Wittmund<br />
Standort: Dohuser Weg – vor dem<br />
Gebäude der Kreisspar-<br />
kasse Wittmund<br />
Das „Harle-Tor“ ist von heimatlich-landschaftlichen, aber auch von abstrakten<br />
Vorstellungen beeinflusst.<br />
<strong>Die</strong> spiralhafte Bogenform im Zentrum der Skulptur weist hin auf das heimische<br />
Flüsschen „Harle“, die begrenzenden Stahlflächen erinnern an Sieltore,<br />
typisch für die Region Ostfriesland. Auf den Seitenflächen sind farbige<br />
Stücke erkennbar, die auf Relikte vorhandener Mühlen hinweisen; abrupt und<br />
ungefügt vermitteln sie das Verfallen dieser Landschaftszeichen.<br />
Abstrakt gesehen vereinigt die Plastik fließende und starre, scheinbar bewegliche<br />
und verquere, scheinbar disproportionale Elemente, die beim Weitergehen<br />
ihre Kraft fortwährend zu verändern scheinen.<br />
Härte und Labilität, Festigkeit und Beweglichkeit stehen gegeneinander und<br />
finden sich doch durch synthesenhafte Einheit zusammen.
2. „Quantensprung“<br />
Leonard Wübbena (1997)<br />
Hauptsponsor: Volksbank/Raiffeisen-<br />
Stiftung Norddeutschland<br />
Standort: Isumser Straße<br />
vor dem Polizeigebäude<br />
Mehrere Halbkugeln aus blau angestrichenem Stahl türmen sich übereinander<br />
und scheinen sich mit großer Leichtigkeit gegenseitig zu stützen. <strong>Die</strong> Skulptur<br />
erinnert an ein überdimensionales Modell aus dem Bereich der Physik.<br />
Der Künstler schafft „Zeichen“, die an einen abstrakten Gedankengang erinnern<br />
können, wie an die Lehre vom Quantensprung. Das Auseinanderstreben<br />
der Halbkugeln ist auch als funktionsfreie spannungsgeladene Kunst wahrnehmbar,<br />
die neue Assoziationen zulässt.<br />
Leonard Wübbena, geb. 1946 in Ostfriesland, Schriftsetzerlehre, Hochschule<br />
für Design in Aachen, seit 1972 Lehrtätigkeit für Gestaltendes Werken<br />
und Dozententätigkeit für künstlerische Drucktechniken. Seit den 80er<br />
Jahren Hinwendung zu bildhauerischen Arbeiten und Tätigkeiten als Bildhauer<br />
in Stahl. Internationale Erfahrungen in zahlreichen Einzelausstellungen<br />
und Ausstellungsbeteiligungen.
3. „Miss Lucy Pink“<br />
Leonard Wübbena (1990)<br />
Hauptsponsor: Gewerbebetriebe und<br />
Bürger der Stadt Wittmund, Kulturring<br />
Wittmund e.V.<br />
Standort: Knochenburgstraße<br />
vor dem Rathaus<br />
<strong>Die</strong> Arbeit beginnt mit einem kräftigen Kontrast, der zwei Segmente mit<br />
Rundformen gegenüberstellt, so dass sie in zwei entgegengesetzte Richtungen<br />
weisen. <strong>Die</strong>ser Ausgangssituation werden weitere Formen hinzufügt. <strong>Die</strong><br />
dabei bevorzugten Rundungen spannen das Volumen des Objekts und schirmen<br />
es optisch nach außen ab. Kleinere Elemente an den Außenflächen sind Akzentuierungen,<br />
die den leichten Lauf der glatten Rundformen aufhalten und<br />
stören sollen. <strong>Die</strong> Komposition aus Farbe und Formen gibt Raum für eigene<br />
phantastische Deutungen, die Skulptur lädt zur Auseinandersetzung und zu<br />
eigenen Deutungen förmlich ein – ein Wunsch des Künstlers.
4. „Mann im Tor“<br />
Wolfram Schneider (1990), St. Egidien<br />
(Kreis Hohenstein-Ernstthal)<br />
Hauptsponsor: Gewerbebetriebe und<br />
Bürger der Stadt Wittmund, Kulturring<br />
Wittmund e.V.<br />
Standort: Finkenburgstraße/Ecke<br />
Ostlandstraße (kleiner<br />
Straßenkreisel)<br />
Das Kunstwerk besteht aus zwei Elementen, einem aus schwarzen Flächen<br />
zusammengesetzten, stark abstrahierten Menschen, und einem deformierten,<br />
aus Stäben zusammengesetzten gelben Zaunfragment. <strong>Die</strong> Figur scheint sich<br />
in dem Stabgewirr verfangen zu haben. <strong>Die</strong> Deformationen verweisen auf ein<br />
gewaltsames Verbiegen, auf den Versuch, auf die andere Seite zu gelangen.<br />
Festgehalten ist der vitale Moment einer Grenzüberschreitung, eines Ausbruchs.<br />
Der Zusammenbruch der DDR liegt noch nicht ein Jahr zurück, mit<br />
dieser Skulptur verarbeitet der Künstler die Wende, seine ganz persönlichen<br />
Empfindungen. <strong>Die</strong>se Situation kann auch verallgemeinernd als Bedrängnis der<br />
Schwellensituation, als Sehnsucht nach Freiheit jenseits aller Barrieren gedeutet<br />
werden.<br />
Wolfram Schneider, geb. 1942; Lehre als Feinmechaniker, Hochschule für<br />
Industrielle Formgestaltung Halle-Burg Giebichstein, seit 1982 Mitglied des<br />
Verbandes Bildender Künstler der DDR; als Metallgestalter freischaffend<br />
tätig seit 1980; internationale Erfahrungen in Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen.
Standort: Carolinensieler Straße hinter dem Bahnübergang<br />
5. „Madonna auf der Werft“<br />
David Lee Thompson, Berlin (1994)<br />
Hauptsponsor: Kulturring Wittmund e.V. (Leihgabe des Künstlers)<br />
Der Künstler dachte bei der Herstellung des Werkes nicht an die Madonna der<br />
christlichen Kirche, sondern an den Pop-Star. Der 43-jährige Bildhauer aus North<br />
Dakota (USA) ließ sich von Darstellung und Musik der Sängerin inspirieren, die gerade<br />
auf die Werft zu den Arbeitern kommt – so seine Vorstellung. Was in der<br />
Situation Männer träumen, das bewegt ihn. Trichter erinnern an die Brüste der<br />
Sängerin, auch weitere Geschlechtsmerkmale sind erkennbar. Der Kopf fehlt, ein<br />
Zeichen dafür, dass nicht der Verstand, sondern die Sexualität im Mittelpunkt der<br />
Wahrnehmung steht. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Darstellung einiger<br />
Sänger der heutigen Generation, der Wirkung auf die Zuhörer, unterlegt durch einen<br />
abgeknickten Mast, der symbolisiert: der Höhenflug dieser sog. Kunst wächst<br />
nicht ins Unendliche.<br />
Das abstrakte Werk lässt aber auch andere Deutungen zu; z.B. diese: der abgeknickte<br />
Arm weist hin auf die moderne Kläranlage und zeigt, dass nicht nur Abwässer,<br />
sondern auch Abfall jeglicher Art einer weiteren Nutzung zugeführt werden<br />
sollte, ein Hinweis an uns, an unsere Wegwerfgesellschaft.<br />
David Lee Thompson, geb. 1951, Bachelor of Arts – Sculptur bei Lyle Laske,<br />
Moorhed State Collage, Minnesota; 1980 Wechsel nach Berlin, 1982 Gründung der<br />
Bildhauergruppe ODIOUS in Berlin. Internationale Erfahrungen in Einzelausstellungen<br />
und Ausstellungsbeteiligungen.
6. „Aufschwung“<br />
Dipl. Ing. Wilhelm Müller (2003),<br />
Wittmund<br />
Hauptsponsor: REHAU AG & Co.<br />
Fenster und Fassadenprodukte<br />
Standort: B 210 Nordumgehung<br />
Wittmund, Straßenkreisel<br />
Aseler Straße–Fa. REHAU<br />
Das aus REHAU-Fensterprofilen geschaffene Werk ist, wie das ganze Gewerbegebiet<br />
– Ost aufstrebend und in seiner Zukunftsentwicklung nach oben<br />
offen. Es steht auf gutem Fundament (gebaut von der Fa. Martin Steinbrecher<br />
GmbH); die Skulptur wurde gebaut von qualifizierten Kunststoff-<br />
Facharbeitern und zeigt so den Passanten, dass sich die Betriebe den jeweiligen<br />
Herausforderungen mit Kreativität, Energie und Können stellen.<br />
Dipl. Ing. Wilhelm Müller, geb. 1937 in Wittmund-Leerhafe, Tischlerlehre,<br />
Fachhochschule Oldenburg, Erfahrungen im Hoch- und Tiefbau in größeren<br />
Baubetrieben, seit 1972 bis zum Ruhestand Leiter des Bauamtes der Stadt<br />
Wittmund.
7. „Segel“<br />
Dipl. Ing. Wilhelm Müller (2004)<br />
Hauptsponsor: Gewerbebetriebe der<br />
Stadt Wittmund, EG Wittmund,<br />
EWE Stiftung Oldenburg, Kreishandwerkerschaft<br />
Wittmund<br />
Standort: B 210 Nordumgehung<br />
Wittmund Straßenkreisel<br />
Richtung Eggelingen<br />
<strong>Die</strong> drei Segel stehen für drei historische Entwicklungsabschnitte Wittmunds:<br />
Sie erinnern an den Gewerbehafen, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
am Ostermoor als Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte<br />
Bedeutung hatte. – wide mund = weite Mündung = Wittmund.<br />
Sie erinnern daran, dass ein reger Schiffsverkehr auf dem „stadteigenen“<br />
Flüsschen „Harle“ die Personenbeförderung zwischen Wittmund und Carolinensiel<br />
übernahm; erst ab 1854 fuhr der Raddampfer „Concordia“.<br />
Sie weisen hin auf die nahe Urlaubsregion „Südliche Nordsee“ und stimmen<br />
den Passanten ein auf die besonders typische Erlebniswelt Ost-Friesland.
Standort: B 210 Nordumgehung Wittmund Straßenkreisel Richtung C’siel<br />
8. „Welle“<br />
Andreas Freyer, Kaltenmark (Halle) 1995; in Wittmund seit 2002<br />
Hauptsponsor: Stiftung der Kreissparkasse Wittmund, EWE Stiftung,<br />
EG Wittmund, Gewerbebetriebe und Bürger aus Stadt und Ost-Friesland<br />
Aufbau und Form der künstlerischen Arbeit stammt aus der Frühphase des<br />
Künstlers. <strong>Die</strong> „Welle“ ist aus einer Reihe von Arbeiten der Metallgestaltung<br />
aus eben dieser Phase ausgewählt worden.<br />
Das Kunstwerk erhält seine Spannung aus der Größe und aus der Art, wie<br />
die Stahlplatten zu einer neuen Form – gegenläufige Flächen in unterschiedlicher<br />
Größe – wellenähnlich zusammengefügt worden sind. Das grüne Umfeld,<br />
in das die „Welle“ gestellt worden ist, unterstreicht die Aussagekraft: das<br />
Meer ist nah.<br />
Andreas Freyer, geb. 1953, Abitur, Gürtlerlehre in Hoyerswerda, Meisterprüfung,<br />
Studium an der Hochschule für industrielle Formgestaltung in Halle-<br />
Burg Giebichstein, Fachbereich Metallgestaltung, seit 1982 freischaffend in<br />
Halle, tätig als Metallbildhauer.
9. „TRIADE“<br />
Prof. Dr.-Ing. Jens Wittenburg<br />
(2004), Karlsruhe<br />
Hauptsponsor: Stiftung der Kreissparkasse<br />
Wittmund<br />
Standort: Nordumgehung Wittmund –<br />
Straßenkreisel Richtung<br />
Esens<br />
Der Name TRIADE weist auf die Drei. Drei Formen – Kreis, Quadrat und Dreieck – sind<br />
darin zu finden. Drei gleiche, aus Kreisrohren gebildete Quadrate – jedes mit zwei Paaren<br />
von Symmetrieachsen ausgestattet – durchdringen und berühren einander. <strong>Die</strong> Körper wirken<br />
bewegt, aber keine Bewegung ist in dieser Stellung möglich. Nach jeder drittel Umdrehung<br />
um die vertikale Achse kommt die TRIADE mit sich selbst zur Deckung. Schaut man entlang<br />
der vertikalen Achse nach oben, dann sieht man ein gleichseitiges Dreieck. Schaut man nach<br />
unten, dann seht man dasselbe Dreieck um 30° gedreht.<br />
Der Name TRIADE verweist auch auf eine andere Drei, nämlich auf die drei kreativen Felder<br />
Kunst, Mathematik und Technik. In der TRIADE verbinden sich alle drei. Dass drei<br />
Quadrate in dieser Weise einen einzigen Körper bilden können, ist eine phantasievolle Vermutung.<br />
Nur mit Mitteln der Mathematik findet man die Bestätigung und zugleich das besondere<br />
Längenverhältnis, mit dem dies möglich ist. Nur eine meisterhafte technische Ausführung<br />
kann dieses Verhältnis herstellen (Fa. Balck, Friedeburg). Nicht um einen einzigen<br />
Millimeter dürfen die Längen der Rohre vom vorgeschriebenen Maß abweichen. Sind sie zu<br />
kurz, dann kann man die TRIADE nicht zusammenfügen. Sind sie zu lang, dann können sich<br />
die Quadrate bewegen, so dass große Spalten entstehen, wo Berührung gefordert wird. Ein<br />
Millimeter: Um soviel länger wird ein Rohr, wenn man es aus dem Schatten in warmen<br />
Sonnenschein bringt.<br />
Prof. i.R., Dr.-Ing., Dr. h.c. Jens Wittenburg, bis 2003 Leiter Institut<br />
für Technische Mechanik, Fakultät Maschinenbau, Universität Karlsruhe.
Standort: Marktplatz der Stadt Wittmund<br />
10. „Treiber mit Schafen“ (Bronzeplastiken)<br />
Albert Bocklage (1999), Vechta<br />
Hauptsponsor: Stiftung der Kreissparkasse Wittmund, Nieders. Lotto-<br />
Stiftung, Bürger und Vereinigungen aus Stadt und Landkreis Wittmund,<br />
Stadt Wittmund-Stadttombola, Kulturring Wittmund e.V.<br />
Der Marktplatz der Stadt Wittmund ist von alters her das Zentrum des Marktgeschehens.<br />
Der Markt hatte mehrere Schwerpunkte. Es gab im 19. Jahrhundert bis Mitte des 20.<br />
Jahrhunderts einen Ammermarkt, auf dem landwirtschaftliches Gerät und Gebrauchsgegen-<br />
stände für den Haushalt angeboten wurden. Daneben gab es einen Rinder-, Pferde- und<br />
Schafsmarkt. <strong>Die</strong> Fläche, auf der früher der Schafsmarkt abgehalten wurde, musste der<br />
baulichen Entwicklung weichen, dort wurde die Stadthalle gebaut, heute Teil des Hotel –<br />
„Residenz“. Zur Erinnerung hatte die Stadt Wittmund schon beim Bau der Stadthalle einen<br />
Brunnen gebaut und eine Schafs-Skulpturengruppe aufgestellt. Der Brunnen sprudelt heute<br />
noch. <strong>Die</strong> aus Eisenzement gegossenen Schafsskulpturen, geschaffen von dem einheimischen<br />
Künstler Müller-Dühring, wurden zerstört und mussten ersetzt werden. Leider verstarb<br />
unser Künstler Müller-Dühring im Jahr 1999.<br />
Herr Albert Bocklage hat für Ostfriesland typische Schafe geformt; Treiber war oft ein<br />
Kleinbauer aus der Geest, der auf dem Markt seine Schafe zum Verkauf anbot: das wird<br />
hier wieder lebendig.<br />
Albert Bocklage, Vechta, geb. 1938, freischaffender Künstler mit internationaler<br />
Erfahrung.
Grußwort der Stadt Wittmund<br />
Bei seiner Gründung im Jahre 1976 hat sich der Kulturring Wittmund e. V. das Ziel<br />
gesetzt, der „Übernahme und dem Ausbau der kulturellen Veranstaltungen“ zu dienen<br />
und zur „Stärkung des zentralen kulturellen Geschehens der Stadt Wittmund“<br />
beizutragen.<br />
Der Kulturring bereichert seitdem das kulturelle Angebot in Wittmund mit einem<br />
breiten Repertoire aus Konzertveranstaltungen, Vorträgen, Lesungen und anderen<br />
Aktivitäten.<br />
Ein weiterer Höhepunkt der Arbeit des Kulturrings ist die Schaffung der <strong>Kunstmeile</strong><br />
in der Kernstadt Wittmund. Seit 1990 hat sich der Kulturring intensiv bemüht,<br />
Kunst im öffentlichen Raum von Wittmund zu schaffen. Entstanden ist nun eine<br />
breite Palette unterschiedlichster Kunstwerke, von der naturgetreuen Bronzeplastik<br />
„Treiber mit Schafen“ auf dem Marktplatz bis hin zu abstrakten Skulpturen wie die<br />
„Welle“ oder die „Triade“ auf den Straßenkreiseln der neuen Nordumgehung.<br />
<strong>Die</strong> Umsetzung des Projektes „<strong>Kunstmeile</strong>“ war gewiss nicht immer einfach. Der<br />
Kulturring hat aber stets Wege und Möglichkeiten gefunden, die Ideen zu verwirklichen.<br />
Es ist ihm mit seiner Beharrlichkeit gelungen, immer wieder Sponsoren für<br />
seine Projekte zu gewinnen. Auch viele Bürger unserer Stadt haben sich mit Geldspenden<br />
an der Schaffung der Kunstwerke beteiligt. Allen Beteiligten möchte ich an<br />
dieser Stelle für ihr Engagement danken.<br />
Ich wünsche dem Kulturring weiterhin großen Erfolg bei seinen Aktivitäten und bedanke<br />
mich für die wertvolle Arbeit, die der Kulturring zur Gestaltung des kulturellen<br />
Lebens in Wittmund – auch mit der Schaffung der <strong>Kunstmeile</strong> – geleistet hat.<br />
Den Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wittmund sowie unseren Gästen aus nah und<br />
fern wünsche ich viel Freude an der <strong>Kunstmeile</strong>.<br />
Wittmund, im Sommer 2004<br />
Krüger<br />
(Bürgermeister)