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Aktivist 1/12 - Junge Nationaldemokraten

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Inhalt<br />

Auserwähltes<br />

Leitthema<br />

Frei Gesprochen<br />

Kultur und<br />

Geschichte<br />

-4- Unsterblich werden<br />

-6- Bildungswerk: Wirtschaft und Nationalismus<br />

-8- Berliner Volksgesicht<br />

-9- Neulich im Netz<br />

-9- Gezwitschert<br />

-10- Martin Wiese: Die hässliche Fratze des „Rechtsstaates“<br />

-<strong>12</strong>- NSU: Inszenierter Terror<br />

-16- RAF: Terrorismus: Welche Rolle spielt der Staat?<br />

-22- Die EU muss fallen!<br />

-24- Dürfen wir Pop sein?<br />

-27- Fokus Iran<br />

-29- Ehre! - Freiheit! - Recht!<br />

-32- Sprache als Spiegel der Seele<br />

-34- Über die Ursprünge unseres Volkes<br />

-36- „Der Mensch muss den Mut haben zu leben“


Neues von der Jugend<br />

für Deutschland<br />

Endlich ist es soweit. Der neue „<strong>Aktivist</strong>“ ist da!<br />

Neues Jahr, neues Glück. Lang genug hat es gedauert, jetzt endlich hältst Du<br />

die erste Ausgabe des neuen „<strong>Aktivist</strong>en“ in Deinen Händen. Dich erwartet auf<br />

den folgenden Seiten nicht nur eine völlig neue Optik, viel mehr Seiten und mehr<br />

Diskussion, sondern auch ein komplett neues Konzept. Wir wollen unser Heft nutzen,<br />

um noch mehr junge Menschen für unsere Idee zu interessieren und zu begeistern.<br />

Dabei wollen wir Euch nicht nur einen Querschnitt unserer Bewegung präsentieren,<br />

in dem sich alle Strömungen und Organisationsformen wiederfinden sollen. Aktuelle<br />

politische Diskussionen finden ab sofort genauso ihren Platz, wie weltanschauliche<br />

Fragen, Kultur, Geschichte und ebenso kontroverse wie selbstkritische interne<br />

Manöverkritik. Wir nehmen kein Blatt vor den Mund. Wir sprechen frei heraus, ohne<br />

Schnörkel, ohne Rücksicht auf Konventionen und altbackene Tabus. „Jung, frech,<br />

radikal“, das ist ab sofort das Motto unseres Blattes.<br />

DER AKTIVIST hat eine lange Geschichte und wurde immer von jungen Deutschen<br />

für junge Deutsche gemacht. Er wurde genutzt, um kontroverse Themen zu<br />

diskutieren und den Status Quo der eigenen Bewegung zu hinterfragen. Zu oft<br />

stecken wir in unserem Trott fest und stehen uns selbst im Weg. Wir Nationalisten<br />

haben eben oft die schlechte Angewohnheit, immer zuerst allen anderen die Schuld<br />

zuzuschieben, wenn es mit der deutschen Freiheitsbewegung nicht recht voran<br />

gehen will. Zu selten und zu halbherzig werden dagegen die Fehler in den eigenen<br />

Reihen gesucht. Dabei ist gerade der Platz vor der eigenen Haustür momentan<br />

der einzige Ort, den wir tatsächlich so gestalten können, wie wir ihn gerne hätten.<br />

DER AKTIVIST will dieses Bewusstsein stärken. Wir bieten eine Möglichkeit, die<br />

Themen anzugehen, die anderswo nicht wirklich hinterfragt und still hingenommen<br />

werden oder in manchen Kameradenkreisen gar tabu sind.<br />

Aus der JN-Mitgliederzeitschrift ist ein Blatt für die ganze Bewegung geworden.<br />

DER AKTIVIST soll aufregen, informieren und Möglichkeiten aufzeigen. Er zeigt auch,<br />

welche Möglichkeiten unsere JN, die Jugend für Deutschland, jungen <strong>Aktivist</strong>en<br />

bieten kann, wenn sie wirklich etwas verändern wollen.<br />

Wir freuen uns auf Deine Reaktionen. Schreib uns, sag uns Deine Meinung. Wir<br />

sind gespannt!<br />

Und nun wünschen wir Euch viel Spaß beim Lesen.<br />

Euer Michael Schäfer<br />

JN-Bundesvorsitzender<br />

Du möchtest uns deine Meinung zum neuen <strong>Aktivist</strong>en mitteilen?<br />

Schreib uns eine Nachricht an: aktivist@aktion-widerstand.de


4 Auserwähltes<br />

Unsterblich werden<br />

Stefanie und Michael sind aufgeregt. Wie gebannt<br />

starren sie auf das Telefon. Heute sollte es doch sein.<br />

Draußen wird es schon dunkel. Stefanies Eltern sind<br />

mit Freunden zum Kegeln gegangen. Heute ist zwar<br />

Sonntag, aber morgen ein Feiertag. Der Fernseher läuft,<br />

aber keiner achtet auf das Programm. In Gedanken sind<br />

beide bei den Diskussionen der letzten zwei Wochen,<br />

die sie erst mit den Lehrern und dann mit ihren Eltern<br />

geführt haben. Stefanie schaut aus dem Fenster auf<br />

die Lichter der Stadt – schlagartig hat sie wieder dieses<br />

Video vor Augen.<br />

Lukas hatte es Michael aufs Handy geschickt. Zu sehen<br />

waren hunderte weiß maskierte Jugendliche, die mit<br />

Fackeln in den Händen durch das nächtliche Bautzen in<br />

Sachsen ziehen. Dann ein Verweis auf eine Internetseite.<br />

Die Texte auf werde-unsterblich.info hatte sich Michael<br />

sofort durchgelesen. Seitdem sind seine Gedanken kaum<br />

einmal abgerückt von dem Thema, das den Jugendlichen<br />

im Video Anlass genug war, sich zu versammeln und<br />

ihrem Anliegen durch Sprechchöre und Böller Gehör<br />

zu verschaffen.<br />

Am nächsten Tag hatte Michael das Video zuerst seiner<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Freundin Stefanie gezeigt und dann der ganzen 10a<br />

seiner Realschule. Viele waren von der gewaltigen Kulisse<br />

des Videos beeindruckt. Die auf zahlreichen Handys<br />

geöffnete Internetseite war in der Englischstunde dann<br />

auch von größerem Interesse als „Die Welle“, an der die<br />

10a zuletzt schon in der siebten Klasse in Deutsch ihre<br />

Freude hatte. Der Gleichschaltung überdrüssig, dem<br />

Neuen aufgeschlossen – so könnte man die Stimmung<br />

in der 10a wohl beschreiben, auch wenn keineswegs alle<br />

Mitschüler von den Inhalten des Neuen begeistert waren.<br />

Aber sie dachten darüber nach – und darauf kommt es<br />

an! Wer die Dinge nicht kennt, kann sie nicht mögen.<br />

Das Video auf Michaels Handy hatte für Gesprächsstoff<br />

gesorgt – leider nicht nur unter den Mitschülern. Michael<br />

wurde zur Schulleiterin zitiert und seine Mutter musste<br />

ihn schließlich abholen, um sich mahnende Worte<br />

über den wohl falschen Umgang ihres Sprösslings<br />

anzuhören. Als Michael innerlich zum wiederholten Male<br />

die Schimpftiraden zusammenfasst, klingelt das Handy<br />

auf dem Tisch. Lukas! Einmal nur. Stefanie und Michael<br />

springen auf und stürmen durch‘s Treppenhaus aus<br />

dem sechsten Stock hinunter auf die Straße. Dort steht


ein Auto mit laufendem Motor. Die beiden steigen ein<br />

und die Fahrt beginnt. Wohin, das wissen sie nicht – und<br />

auch Lukas, den sie auf dem Baifahrersitz erkennen, hat<br />

es erst vor zehn Minuten erfahren. Mit im Auto sitzt ein<br />

Mädchen, das Stefanie flüchtig aus der Volleyball-AG<br />

kennt. Und der junge Mann am Steuer sitzt doch sonst<br />

im Supermarkt des Viertels an der Kasse!<br />

Aus dem Autoradio klingt Musik, die Hoffnung macht<br />

und einen angenehmen Kontrast bildet zur grauen<br />

Plattenbausiedlung und zum Schulalltag, zu den täglichen<br />

Nachrichten und zur Wut über die vielen Facetten des<br />

Niedergangs, die sich darin offenbaren. Hoffnung auf das<br />

Entrinnen aus einer Zukunft, die Michael und Stefanie<br />

schon lange instinktiv beschäftigte, ihnen aber nie so klar<br />

wurde wie beim Lesen der Internetseite aus Lukas‘ Video.<br />

Ausbildungsplätze, Arbeitsmarkt, Rente, Pflege im Alter,<br />

demografischer Wandel, Fachkräftmangel, Integration<br />

– die Schlagworte, die auch im Sozialkundeunterricht<br />

fallen und dort weltfremd analysiert werden, als sei man<br />

ein über allen Dingen stehender Beobachter und nicht<br />

selbst betroffen und deshalb in der Pflicht, etwas zu tun!<br />

Die in der Schule vermittelte Stimmung erscheint ihnen<br />

oftmals als Mischung aus krankhaftem Selbsthass und<br />

mutloser Verwaltung eines Schicksals, das man doch<br />

abwenden könnte, wollte man nur endlich über den<br />

Schatten einer verfehlten Vergangenheitsbewältigung<br />

springen. Die Fünf im Auto sind sich hierüber einig, und<br />

so schweifen die Gespräche auf andere Themen ab. Das<br />

Wissen um ein gemeinsames Ziel schafft schon nach<br />

kurzer Zeit eine wohltuend vertraute Atmosphäre.<br />

Die Fahrt dauert knapp zwei Stunden, doch sie<br />

verfliegt geradezu durch die Unterhaltungen. Am Ziel<br />

angekommen, staunen Michael und Stefanie: Die kleine<br />

Stadt wirkt verschlafen, aber aus allen Richtungen hört<br />

man leise Schritte und halblaute Gespräche. Eine junge<br />

Frau kommt heran und gibt jedem eine Fackel, während<br />

Lukas weiße Masken an die Autobesatzung verteilt.<br />

Die Spannung weicht der Euphorie, der Vorfreude auf<br />

das, was Stefanie und Michael aus dem Video kennen.<br />

Sie selbst werden in Minuten Teil einer Sache, die sie<br />

wichtig finden und die unter jungen Deutschen für soviel<br />

Faszination sorgen kann.<br />

Am Himmel explodieren Silvesterraketen. Böller<br />

krachen und locken die Menschen an die Fenster und<br />

vor die Türen. „Wer hat und verraten? Die Demokraten!“<br />

schallt es aus hunderten junger Kehlen durch die Nacht.<br />

„Nationaler Sozialismus – Jetzt!“ Rings um Stefanie und<br />

Michael brennen die Fackeln. Im Schein der Flammen<br />

verschwimmen bekannte und unbekannte Gesichter<br />

unter weißen Masken zu einer geschlossenen Front<br />

gegen den Zeitgeist und das, was er vom deutschen<br />

Volk übrig zu lassen verheißt, wenn es sich nicht wehrt.<br />

Und hier wehrt es sich! Stefanie läuft beinahe gegen den<br />

<strong>Junge</strong>n, der in Gegenrichtung durch den Zug geht, um<br />

besonders eindrucksvolle Videoaufnahmen zu fertigen.<br />

So geht es etlichen, die vom Geschehen um sich herum,<br />

von der Dynamik einer Protestbewegung überwältigt<br />

sind. Einer Vielzahl Einzelner, die wie aus dem Nichts<br />

zu einer gewaltigen Masse werden, ohne dass Verbote<br />

Auserwähltes 5<br />

oder Auflagen die Wirkung ihres Zuges trüben könnten.<br />

Nach etwa einer halben Stunde ist alles vorbei. Stefanie<br />

und Michael sitzen im Auto. Wieder läuft die Musik. Mit<br />

den noch frischen Eindrücken vermischt sie sich zu einem<br />

Gefühl des Aufbruchs. „Wer, wenn nicht wir, wann, wenn<br />

nicht jetzt?“ klingt es nicht nur in einem Lied, sondern<br />

geht es auch Stefanie und Michael durch den Kopf. Beide<br />

wissen nach diesem Abend, was sie gehofft, ja geahnt<br />

haben: Sie sind nicht allein. Den Drang, etwas ändern<br />

zu wollen, ja zu müssen, kennen offenbar sehr viele in<br />

ihrem Alter allzu gut. Ein Gefühl der Zufriedenheit stellt<br />

sich ein – wenn auch nur für kurze Zeit.<br />

Gegen verständnislose Lehrer, Eltern und Bekannte, die<br />

ihre Informationen ja doch nur aus den Systemmedien<br />

beziehen, steht man allein oft auf verlorenem Posten.<br />

Nur ein mediales Gegengewicht ist geeignet, Debatten in<br />

Gang zu setzen und in einem Sinne zu beeinflussen, wie<br />

ihn die Herrschenden so gar nicht mögen. In Zeiten des<br />

Internets ist es ein Leichtes, mit verhältnismäßig geringem<br />

Aufwand Akzente gegen die Einheitsmedien des Systems<br />

zu setzen – je spektakulärer, je sensationeller der eigene<br />

Standpunkt in Szene gesetzt wird, umso wahrscheinlicher<br />

ist es, dass die Systemmedien selbst zu Wasserträgern<br />

unserer Inhalte werden. Das Prinzip der um Auflagen<br />

und Einschlatquoten konkurrierenden Medienlandschaft<br />

müssen wir nutzen! DIE UNSTERBLICHEN sind<br />

nur eine Möglichkeit, dies zu tun. Wie einfach es ist,<br />

daran teilzuhaben, zeigt das Beispiel von Stefanie und<br />

Michael, die<br />

es tatsächlich<br />

g i b t .<br />

Vielleicht<br />

triffst Du sie<br />

schon bald<br />

in Deiner<br />

Stadt…<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


6 Auserwähltes<br />

Bildungswerk: Wirtschaft und<br />

Nationalismus<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Wirtschaftsseminar des Bildungswerks für Heimat und nationale Identität<br />

Wieder einmal erreichte uns im November letzten<br />

Jahres die Einladung des ,,Bildungswerks für Heimat und<br />

nationale Identität“ aus Sachsen, welches für das erste<br />

Dezember-Wochenende ein Seminar für den Bereich<br />

Wirtschaft angesetzt hatte, um Probleme, Theorien und<br />

Lösungen aufzuzeigen. Wir nahmen die Einladung nur<br />

zu gerne an, da die Liste der Referenten auch einige<br />

Überraschungen beinhaltete, die auf angeregte Diskussionen<br />

hoffen ließen.<br />

Das zweitägige Seminar wurde durch Thorsten Thomsen,<br />

Vorsitzender des Bildungswerkes und Mitarbeiter der<br />

sächsischen NPD-Landtagsfraktion, eröffnet. Thomsen<br />

ging in seinen Ausführungen auf den Nationalökonom<br />

Walther Eucken (Beauftragter im Dritten Reich für die Ausarbeitung<br />

einer völkischen Ordnung nach dem Kriege) ein<br />

und beschrieb dessen wirtschaftliche Vorstellungen sowie<br />

den Gedanken eines “Dritten Weges” zwischen Kommunismus<br />

und Kapitalismus. Gleichzeitig verwies Thomsen<br />

in seinen Ausführungen auf<br />

die chinesische Wirtschaft<br />

und deren Erfolge. Zusammenfassend<br />

sprach sich<br />

der NPD-Pressesprecher für<br />

ein Wirtschaftsmodell der<br />

Leistungsbereitschaft und<br />

der staatlich gelenkten Innovation<br />

und Intervention aus.<br />

Als nächstes sprach Arne<br />

Schimmer, Diplom-Ökonom<br />

und finanzpolitischer<br />

Sprecher der NPD-Fraktion<br />

im Sächsischen Landtag. Er<br />

referierte über „Wendepunkte<br />

deutscher Wirtschaftsgeschichte<br />

– vom Kaiserreich<br />

bis zum Mauerfall“.<br />

Schimmer zeigte in<br />

hervorragender Art und<br />

Weise die verschiedenen<br />

Brüche, Kontinuitäten und<br />

Kehrtwenden deutscher<br />

Wirtschaftspolitik in den<br />

vergangenen 150 Jahren auf und sprach sich zusammenfassend<br />

schließlich für das Modell eines “Deutschen<br />

Weges” aus, bei dem er drei wesentliche Punkte nannte:<br />

■ Dezentralismus: Sparkassen an den Regionen<br />

und dem Volkswohl ausrichten<br />

■ Regionale Entwicklungspolitik: Stärkung der<br />

Regionen<br />

■ Bildungsfaktor: Verzahnung von Wirtschaft<br />

und Wissenschaft<br />

Mit Hermann Patzak , Studiendirektor a.D., Diplom-<br />

Volkswirt und Wirtschaftspädagoge, begrüßten wir einen<br />

erfahrenen Mann der Wirtschaftslehre. Er referierte zum<br />

Thema: „Der Exportwahn – Eine Strategie zur wirtschaftlichen<br />

Ausbeutung Deutschlands“. Patzak zeigte auf, wie<br />

sich die Wachstumsrate Deutschlands seit Einführung<br />

des Euros entwickelt hat und prognostizierte den gegenwärtigen<br />

Wert der DM, wenn der Euro nicht eingeführt<br />

worden wäre. Hierbei legte er verschiedene Kennzahlen<br />

und Entwicklungen zugrunde. Er kam zu dem Entschluss,<br />

dass es ein unabdingbares Recht eines Volkes ist, sich<br />

zu schützen und dass es dieses Recht zu erhalten gilt.<br />

Der letzte Referent am späten Nachmittag des ersten<br />

Seminartages war Per Lennart Aae, Diplom-Mathematiker<br />

und Berater der NPD-Fraktion im Sächsischen<br />

Landtag. Er sprach zur Theorie der Raumorientierten


Volkswirtschaft und stellte in seinen Ausführungen<br />

fest, dass keine Gesellschaft existieren könne, ohne sich<br />

als Leistungsgemeinschaft zu definieren. Gleichzeitig<br />

mahnte er an, dass die sozioökonomische Grundlage in<br />

vielen Regionen verloren gehe, sodass sich daraus der<br />

Verlust von Strukturen ergebe. Zudem stellte er fest, dass<br />

zwischen Marktwirtschaft und raumorientierter Volkswirtschaft<br />

kein grundlegender Widerspruch bestehe.<br />

Am nächsten Seminartag standen noch zwei Vorträge<br />

auf dem Programm. Der Politikstudent und Bundesvorsitzende<br />

der <strong>Junge</strong>n <strong>Nationaldemokraten</strong> (JN), Michael<br />

Schäfer, machte mit seinem Vortrag „Freiheitsbegriff<br />

oder Feindbild – der Liberalismusbegriff aus nationaler<br />

Sicht“ den Anfang. Schäfer ging in seinem Referat auf<br />

die Begriffsbestimmungen des Liberalismus und der<br />

Demokratie ein und zeigte auf, welche Definitionen auf<br />

der einen, wie auch auf der anderen Seite vorherrschen.<br />

Darüber hinaus verdeutlichte er den Sinn der Sprache<br />

und des Verständnisses, also dessen, was der einfache<br />

Mensch mit dem Begriff Liberalismus oder Demokratie<br />

in Verbindung bringt. Schäfer stellte fest, dass man mit<br />

einer reinen Negativdarstellung liberaler Ideen nur<br />

relativ wenige Menschen überzeuge. Dennoch sei der<br />

Liberalismus abzulehnen, da er weder Volk noch Staat<br />

berücksichtige, sondern nur Individuum und Markt.<br />

Mit Jürgen Schwab, parteiloser nationaler Publizist<br />

und Diplom-Germanist, begrüßten wir nun den letzten<br />

Referent des zweitägigen Seminars. Schwab sprach<br />

über das Thema: „Volksgemeinschaft statt Kapitalismus<br />

– Grundsätzliche Überlegungen zu einem alternativen<br />

Wirtschaftssystem“ und grenzte sich in seinen Ausführungen<br />

ganz bewusst von der bis dato im Seminar<br />

vorherrschenden Idee der sozialen Marktwirtschaft ab.<br />

„Marktwirtschaft ist nur ein anderes Wort für Kapitalismus“,<br />

so Schwab, der sich als nationaler Sozialist – in der<br />

Tradition Ernst Niekischs und Otto Strassers, nicht Hitlers<br />

– bezeichnet. Schwab zeigte Rahmenbedingungen auf,<br />

Hol dir jetzt das Theoriemagazin aus Dresden:<br />

Auserwähltes 7<br />

wie eine Wirtschaftsordnung<br />

nach seinen<br />

Vorstellungen aussehen<br />

könnte. Er ging<br />

hierbei auf zahlreiche<br />

Aspekte, wie<br />

Privateigentum,<br />

Verstaatlichung,<br />

Mitbestimmung,<br />

Gehälter und noch<br />

einiges mehr ein.<br />

Hierzu stellte er fest:<br />

„Der deutsche Staat<br />

würde künftig über<br />

das Eigentum sämtlicher<br />

Wirtschaftsunternehmen<br />

verfügen, könnte jedoch auf<br />

Zeit kleine und mittelgroße Unternehmen<br />

als Lehen an Personen und<br />

Familien zur Betriebsführung übergeben. Banken,<br />

Versicherungen, Schlüsselindustrien, Betriebe der Infrastruktur<br />

und öffentlichen Daseinsvorsorge wären vom<br />

Staat, den Ländern und Kommunen zu führen. Großbetriebe<br />

der Produktion und des Handels sowie sämtliche<br />

gegenwärtig von der Börse notierten Betriebe sollten in<br />

Genossenschaften mit Arbeitnehmerselbstverwaltung<br />

bei kommunaler Kontrolle umgewandelt werden. Die<br />

Börse wäre fortan in Deutschland arbeitslos, sie könnte<br />

geschlossen werden. Große Privatvermögen müssten<br />

per Vermögens- und Erbschaftssteuer reduziert werden.“<br />

Das Seminar des Bildungswerks ging schließlich nach<br />

angeregter Kontroverse in konstruktiver, offener und<br />

ehrlicher Art und Weise zu Ende. Lebhafte Diskussionen<br />

führten durchweg zu einem Meinungsaustausch auf<br />

hohem Niveau und erweiterten den eigenen Blickwinkel.<br />

Gerade vor dem Hintergrund der EURO-Krise ergaben<br />

sich für die zumeist jungen Aktivsten viele wichtige<br />

Informationen, gepaart mit sachkundigem Wissen. Alles<br />

in allem war es ein lehrreiches, interessantes<br />

und kameradschaftliches Wochenende und<br />

wir freuen uns schon jetzt auf die nächste<br />

Einladung des Bildungswerks für Heimat und<br />

nationale Identität.<br />

www.frontdienst.de<br />

Andy Knape<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


8 Auserwähltes<br />

Das Berliner Volksgesicht<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Die JN Berlin im Kampf gegen die geistlose Yuppiegesellschaft<br />

Dies ist keine Hommage oder gar eine Liebeserklärung<br />

an Berlin im Jahre 20<strong>12</strong>. Jedoch kann auch von einem<br />

Hass auf Berlin trotz allem Folgenden nicht die Rede<br />

sein, ist es uns doch Geburtsstätte und deutscher Boden.<br />

Eher sind die nachfolgenden Zeilen eine ungläubige<br />

Empörung über seinen Zustand.<br />

Wir fühlen uns verloren in der Anonymität einer<br />

„Weltmetropole“. Die ungebundene Existenz in der<br />

Einsamkeit der Menge ruft ein depressives, innerlich<br />

nicht bestimmtes Sehnen wach. Es fehlt an Bezug zum<br />

Lebensumfeld in einer Landschaft von Betonwüsten und<br />

Konsumpalästen.<br />

Berlin versucht sich eine neue, künstliche Identität wie<br />

eine Maske aufzusetzen. „Be Berlin“ ist Ausdruck dieser<br />

Perversion des Geistes und der Flucht in die charakterlose<br />

Feigheit. Es fühlt sich unecht an zu behaupten,<br />

„Weltbürger“ sein, erfüllt von einer „menschlichen<br />

Toleranz“, aber sich selbst lieber nicht zu finden. Diese<br />

angebotene Unterwürfigkeit kommt als Resultat einer<br />

Selbstaufgabe, ja einem inneren Suizid gleich.<br />

Berlins Kulturwesen gleicht der Demontage letzter<br />

vorhandener Größe einer alten Zeit, welche in der<br />

heutigen wie eine andere Welt erscheinen mag. Kultur<br />

ist heute ein Ausdruck von Bedeutungslosigkeiten und<br />

einem verlorenen Gespür für das Große. Mit einem<br />

gelebten Pendant, einer alternativen Yuppigesellschaft<br />

eingeebnet. Alles muss fremde Wurzeln besitzen, obszön<br />

oder pervers sein, um als Kunst und Kultur gelten zu<br />

können.<br />

„Berlin 20<strong>12</strong>“ ist für viele von auswärts Zuziehende<br />

ein Traum. Jedoch umso größer ist die Enttäuschung<br />

des alltäglichen Erwachens – immer vorausgesetzt, man<br />

entgeht dem gängigen geistigen Vakuum und besitzt<br />

noch die Fähigkeit, den Fehler dieser realen Matrix zu<br />

erkennen. „Berlin 20<strong>12</strong>“ ist ein zersplittertes Spiegelbild<br />

der ganzen Welt. Langweilig im Vergleich zu den Reizen<br />

von Bildern homogener und eigenständiger - und eben<br />

dadurch besonderer - Art. Passend zu einer Gesellschaft<br />

des glamourösen Scheins ohne echtes Sein. Einer leeren<br />

Hülle gleichend.<br />

Welchem Berliner auf Reisen blutet schon das Herz<br />

vor Sehnsucht nach dieser „Heimat“? Sicher mag man<br />

Menschen vermissen, aber Berlin selbst? Dass Großstädte<br />

solche Umstände mit sich bringen ist nicht neu, aber<br />

dieses bewusste Vorantreiben des Niederganges<br />

schmerzt uns doch sehr.<br />

Es ist das Gleichnis einer Realität vom Auseinanderdriften<br />

des deutschen Volkes, gestopft mit einer fremden,<br />

zugewanderten Füllmasse.<br />

Herunter mit der Maske der Tyrannen und zurück zum<br />

deutschen Volksgesicht!<br />

Das ist ein Grundsatz und eine Erkenntnis, die uns,<br />

die wenigen Anderen, zum Handeln treibt. Es ist<br />

hierbei nicht wichtig, wer wir sind. Wir sind namenlos,<br />

da Namen bedeutungslos erscheinen. Bedeutung hat<br />

nur unser Kampf. Ein Kampf gegen Zustände und eine<br />

„Gesellschaft“, die uns nicht lebenswert erscheint. Mehr<br />

eine Parodie als die Realität, in der wir uns immer nur<br />

sehnen, endlich zu erwachen und festzustellen: Es war<br />

alles nur ein schlechter Traum. Doch werden wir nicht aus<br />

dem Alptraum erwachen, so sehr wir uns auch danach<br />

sehnen. Denn dieser Alptraum, er ist die Realität.<br />

Handeln ist hier die einzige reale Alternative. Die Form<br />

ist unbestimmt, jedoch das Ziel ist klar. Es ist das andere,<br />

das ehrliche Anständige, dem wir einst entsprangen. Es<br />

gelang bereits schon einmal, diesen multikulturellen,<br />

seelisch entgleisten Berliner Moloch zu befreien. Auch<br />

damals waren es Unbekannte, die einer Idee, einer<br />

Weltanschauung folgend, das scheinbar Unmögliche<br />

erreichten. Unter hohen persönlichen Opfern, in Armut,<br />

Schmerz und Pein vergaßen sie nie ihre Mission, ihr<br />

Ziel. In ihren Fußspuren sehen wir uns gehen, als<br />

nationaler Widerstand in Berlin, als Berliner JN, im festen<br />

Glauben, auch eines Tages unser Ziel erreicht zu sehen.<br />

<strong>Aktivist</strong>en aus Berlin<br />

Foto: Horst Schröder / pixelio.de


Neulich im Netz:<br />

Juli 2011: <strong>Aktivist</strong>en der NoName-Crew veröffentlichen zahlreiche<br />

Daten des BKA, der Bundespolizei und des Zolls. Darunter<br />

sind Bewegungsprofile des PATRAS-Programms, mit dem das<br />

BKA verdächtige Personen mithilfe von Peilsendern überwacht.<br />

Oktober 2011: Hans Peter Uhl (CSU) hält im Bundestag eine Rede über den<br />

Bundestrojaner, unter anderem mit den Worten: „Die Computer<br />

der Kriminellen werden immer ausgetüftelter“. Einen Tag später wird<br />

seine Seite von Internetaktivisten der Gruppe Anonymouse gehackt.<br />

4. November 2011: ZEIT-ONLINE berichtet über die Risiken vernetzter Patientenakten: Es waren 4 000<br />

Psychiatrie-Akten offen im Netz einsehbar.<br />

7. November: Nach Israels Seeblockade des Gazastreifens führen DDos-Attacken dazu, dass mehrere<br />

israelische Regierungorganisationen nicht mehr über das Netz erreichbar sind.<br />

Darunter auch der Mossad.<br />

November 2011: Das Wahlplakat von Lorenz Caffier (CDU) wirbt mit dem Spruch „C wie Zukunft“ - inner-<br />

halb von wenigen Tagen tragen Internetnutzer auf der Seite www.c-wie.de tausende<br />

von neuen Vorschlägen ein. Darunter „C wie Zeh De Uh“, „C wie Sorry, es hätte<br />

Cucunft heissen müssen“ oder „C wie Leder“)<br />

Januar 20<strong>12</strong>: Nachdem Christian Wulff (Bundespräsident) der Veröffentlichung seines Anrufs bei<br />

der BILD-Zeitung widerspricht, ist die Aufnahme wenig später im Netz für alle abrufbar.<br />

Januar 20<strong>12</strong>: Im Internet werden auf der Seite von „nazi leaks“ mehrere Namenslisten von<br />

nationalen Versänden und Organisationen veröffentlicht. Wenige Tage später ist die<br />

Seite aufgrund von DDoS-Angriffen nicht mehr aufrufbar.<br />

Gezwitschert:<br />

#der_freund zur Wahlniederlage der FDP: Der Markt korrigiert gerade das Überangebot an FDP.<br />

#udovetter zur Kreditaffäre um Christian Wulff: Tolle Sache, so eine Zeitverschiebung von +6 Stunden. Hier<br />

ist Wulff schon zurückgetreten.<br />

#alexlehmannfilm zu den Döner-Morden: So langsam bekommen die Worte Angela Merkels „Multikulti ist<br />

tot“ eine ganz neue Bedeutung...<br />

#spreelichter zur NSU und der NPD-Verbotsdebatte: Will Friedrich nun doch den VS auflösen? Er werde<br />

alles tun, um „den geistigen Sumpf, der diesen Untaten zugrunde liegt, auszutrocknen“.<br />

#der_freund zum Mitgliederverlust der <strong>Junge</strong>n Union: Häufigste Todesursache in der <strong>Junge</strong>n Union ist<br />

übrigens nach wie vor Stage Diving des Ortsverbandsvorsitzenden.<br />

@Auserwähltes 9<br />

#striggla zum drohenden Verlust der absoluten Mehrheit durch die Piratenpartei: Den schönsten Job hat<br />

doch der Seehofer: Kneipe gehen, Parolen merken, Parolen raushauen. Und zu Weihnachten mal ins Internet<br />

klicken.<br />

#la_mad_moiselle zum Verfall der Hauptstadt Berlin: Die Menschen in Berlin sind schwer gläubig: Zwar<br />

hört man selten das Vaterunser, doch allerorten das Deinemutter.<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


10 Leitthema<br />

Die hässliche Fratze des<br />

„Rechtsstaates“<br />

Nationalisten im Fadenkreuz der „demokratischen und rechtschaffenen“ Gesellschaft<br />

Der Befreiungskampf, den unsere von edlen Werten<br />

durchzogene nationale und sozialistische Bewegung<br />

führt, fordert auch seinen Tribut. Die Aktionen und Reaktionen<br />

dieser herrschenden - sich selbst „demokratisch“<br />

nennenden – BRD-Diktatur sind bezeichnend dafür,<br />

wohin die Welt „geführt“ werden soll.<br />

Neid, Missgunst, Habgier, Boshaftigkeit, Hinterlist,<br />

Lüge und Verrat sollen die Werte sein, mit denen sich der<br />

Mensch identifizieren soll. Denn das macht es den Herrschenden<br />

noch viel einfacher, die Welt zu unterwerfen<br />

und ihre Macht zu sichern. Jeder, der sich gegen diese<br />

Konstrukte internationaler zionistischer Kampfkunst<br />

zur Wehr setzt, wird gnadenlos bekämpft. Natürlich<br />

alles im Rahmen der „demokratischen Werteordnung“,<br />

versteht sich.<br />

Der politische Kampf erfordert finanzielle Mittel, die<br />

in unserer Bewegung nur spärlich vorhanden sind. Also<br />

mussten Wege gefunden werden, dieses Problem zu<br />

lösen. 2003 begann ich damit, Wehrmachtswaffen an<br />

Militaria-Sammler zu vermitteln und so sicherte ich<br />

die finanzielle Unterstützung für politisches Handeln<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Vorgestellt<br />

Der Fall „Martin Wiese“ erschütterte vor einigen Jahren die Bundesrepublik und die nationale<br />

Bewegung. Ähnlich wie beim „Zwickauer Trio“ gab es jedoch auch hier schnell Zweifel an<br />

der offiziellen Version der zur Last gelegten Tathergänge. Im Zuge der Ermittlungen traten<br />

mehr und mehr Verschickungen des sogenannten Verfassungsschutzes ans Licht und<br />

rückblickend lässt sich klar sagen, dass der Staat zumindest seine Finger mit im Spiel hatte.<br />

Wir lassen Martin Wiese auf den folgenden Seiten exklusiv zu Wort kommen. In seinen<br />

Ausführungen warnt er davor, sich nicht von staatlichen oder fehlgeleiteten Provokateuren<br />

verführen zu lassen. Er schildert in persönlichen Erfahrungen, wie der bundesdeutsche<br />

Rechtsstaat nur für politisch bequeme Bürger gilt und wie das System im Anschluss<br />

an die verbüßte Strafe noch genüsslich nachtritt, Menschen schikaniert und ganze<br />

Existenzen zerstört.<br />

Der Fall Wiese zeigt, dass dem herrschenden Unrechtsregime die Fiktion von „gewaltbereiten<br />

Nazis“ sehr gut ins Konzept passt, um alle Nationalisten und ihre Freiheitsidee<br />

zu unterdrücken. Es ist wichtig, sich mit dem Fall Wiese zu beschäftigen, um zu zeigen,<br />

wohin gemachte Fehler führen können und wie unkontrollierte und illegal arbeitende<br />

Geheimdienste diese Fehler von jungen Leuten eiskalt für ihre Zwecke ausnutzen.<br />

Wir alle stehen in der Verantwortung, unsere <strong>Aktivist</strong>en und unsere Bewegung vor solchen Einflüssen zu schützen. Wir haben<br />

klar zu bekennen, dass wir uns keine politische Gewalt unterstellen lassen, nur damit „antifaschistische“ Projekte ihre Existenz<br />

sichern können. Wir lassen uns nicht in die Rolle des Sündenbocks drängen, dessen Bekämpfung ledglich von den bestehenden<br />

Problemen ablenken und jede echte Alternative kriminalisieren soll.<br />

Martin Wiese (Jahrgang 1976), in Pommern aufgewachsen, zog 1998 nach Bayern. Er ist seit 1990 in der nationalen Bewegung<br />

aktiv. Auf Grundlage von Waffenfunden und Aussagen von Mitangeklagten und V-Männern verbüßte er sieben Jahre Haft in der<br />

Bayreuther Justizvollzugsanstalt.<br />

in München. Heute weiß ich, dass dies ein Fehler war,<br />

wobei ich auch bei jeder Gelegenheit gerade den jungen<br />

<strong>Aktivist</strong>en in unseren Reihen vor Augen führen will, den<br />

nationalen Befreiungskampf aus legalen Einnahmequellen<br />

zu bestreiten. Damit gibt man dem System weniger<br />

Möglichkeiten, unsere Strukturen zu kriminalisieren.<br />

Politische Gegner waren auch damals schon eine<br />

Gefahr. Aus diesem Grund trainierten wir regelmäßig<br />

bestimmte Szenarien, um diese dann in etwaigen<br />

Auseinandersetzungen mit Antideutschen erfolgreich<br />

anzuwenden und insbesondere unsere Veranstaltungen<br />

vor gegnerischen Übergriffen zu schützen.<br />

Dass sich zu diesem Zeitpunkt ein V-Mann unter meinen<br />

Vertrauten befand, machte es dem Staat natürlich einfach,<br />

die von mir gegebene Angriffsfläche auf ein Vielfaches<br />

auszudehnen und uns letztlich als terroristische Vereinigung<br />

anzuklagen. Didier M., ein französischer „Kamerad“<br />

und führendes Mitglied der französischen Freien Kräfte<br />

machte Äußerungen, führte Gespräche, ja lenkte sie<br />

unter dem Wissen, dass in unserer Wohnung bereits<br />

Wanzen installiert waren. Er verschaffte so dem Staat


Aufzeichnungen, die bestimmte Wortfetzen enthielten.<br />

In der Anklageschrift sah das dann so aus: „…… Waffen<br />

besorgen…….dann könnte man……..losziehen…..bis es<br />

dann……..mal richtig knallt!“ Dass diese Wortfetzen aus<br />

einer Vielzahl von Sätzen zusammengeschnitten wurden,<br />

interessierte nicht. Denn in diesem „Rechtsstaat“ muss der<br />

Angeklagte seine Unschuld beweisen, nicht etwa anders<br />

herum. So funktioniert die Urteilsfindung hierzulande bei<br />

politisch unliebsamen Personen. Die Generalbundesanwaltschaft<br />

wirft Anklagen in den Raum, lügt und erpresst<br />

Mitangeklagte, bis dann schließlich die „Richtigkeit“ der<br />

Anklageschrift in vollem Umfang eingestanden wird.<br />

Alexander M., David S., Jessica F., Monika S. und Andreas<br />

J. erkauften sich mit ihren „Geständnissen“ erhebliche<br />

Vorteile. Nur Alexander Maetzing musste ins Gefängnis<br />

und das auch nur, weil er zuvor eine Körperverletzung<br />

begangen hatte.<br />

Diese Geständnisse, die Existenz von Waffen und die<br />

Tatsache, dass wir trainierten, um unsere Unversehrtheit<br />

zu gewährleisten, reichten aus, um uns wegen „Bildung<br />

einer terroristischen Vereinigung“ zu verurteilen. Vom<br />

Vorwurf der Planung und Vorbereitung eines Explosionsverbrechens<br />

wurden wir allerdings freigesprochen!<br />

Das wird von der Presse aber ignoriert, denn es hört<br />

sich ja schöner an, wenn es heißt: „Verurteilt wegen des<br />

geplanten Anschlags auf das Jüdische Kulturzentrum,<br />

den die Polizei vereiteln konnte...“<br />

Natürlich wurde gegen diese Berichterstattung juristisch<br />

vorgegangen. Um nur ein Beispiel von vielen<br />

zu nennen, äußerte sich eine Staatsanwältin aus Berlin<br />

zu meiner Anzeige wie folgt: „Um juristische Schritte<br />

einleiten zu können, hätte eine Ehrenverletzung der<br />

Person Martin Wiese vorliegen müssen. Da dieser jedoch<br />

als Rechtsterrorist verurteilt wurde, ist sein ehrenhaftes<br />

Ansehen soweit in Mitleidenschaft gezogen worden, dass<br />

es nicht mehr darauf ankäme, ob bestimmte Äußerungen<br />

in der Presse wortgenau wären oder nicht. Die Schwere<br />

der Verurteilung spricht für sich selbst.“ Das bedeutet:<br />

Die Presseschmierer werden massiv von der Staatsgewalt<br />

gedeckt, damit diese weiterhin ihren Dreck über uns, über<br />

unsere Bewegung und über Deutschland ausschütten<br />

können.<br />

Nach der Haftverbüßung zeigte das „rechtsstaatliche“<br />

BRD-System weiter sein wahres Gesicht. Es wurde in alle<br />

Lebensbereiche eingegriffen. In einer Kurzübersicht<br />

sieht das so aus: Mit Hilfe der Presse wurde verleumdet,<br />

verleugnet, gelogen und betrogen. Unpolitischen Bekannten<br />

meiner Freundin vom Verfassungsschutz mit<br />

„Konsequenzen“ bedroht, sollten diese den Kontakt zu<br />

ihr und mir weiter aufrecht halten. „Sensibilisierungsarbeiten“<br />

des Landshuter Staatsschutzdezernats erfolgten<br />

in Form eines Besuches der Herren Walter und Wietaler<br />

bei meinem ersten Arbeitgeber. Angstpropaganda in<br />

allen Medien nach der Haftentlassung, wie z.B.: „Landshut<br />

in Angst und Schrecken - Neonazi Wiese ist in die Stadt<br />

gezogen“. Der Verfassungsschutz trug die „Problematik<br />

Wiese“ dem Stadtrat in Landshut vor. Soviel zum Thema<br />

„Gewaltenteilung“ in der BRD. Mir wurde die Eröffnung<br />

eines privaten Girokontos verweigert, was nur aufgrund<br />

Leitthema 11<br />

der Androhung von rechtlichen Schritten dann doch<br />

genehmigt wurde. Das Arbeitslosengeld wurde von der<br />

Sparkasse Landshut einfach an das Arbeitsamt zurück<br />

überwiesen (Vertreter des Stadtrates bekleiden Ämter<br />

bei der Sparkasse). Es folgten eine Wohnungskündigung<br />

wegen „Eigenbedarf“, eine fadenscheinige Hausdurchsuchung<br />

nach vorherigem<br />

Gespräch der ermittelnden<br />

Behörden mit der Vermieterin<br />

und Arbeitgeberin meiner<br />

Lebensgefährtin – und eine<br />

letztendliche Einstellung des<br />

Verfahrens.<br />

Ständig werden neue haltlose<br />

Strafanträge wegen angeblichen<br />

Verstoßes gegen meine<br />

Führungsaufsicht gestellt. Ein<br />

Erweiterungsantrag der Führungsaufsicht<br />

wurde ebenfalls<br />

gestellt: Mein verordnetes<br />

Kontaktverbot soll auf weitere<br />

Nationalisten unrechtmäßig<br />

erweitert werden. Personen,<br />

die in keinerlei Bezug zu den<br />

Taten standen, die zu meiner<br />

Verurteilung führten.<br />

Schlussendlich kam ein Beschluss<br />

des Landratsamtes Landshut, ausgestellt von<br />

einem gewissen Herrn Schwaiger und einem Herrn<br />

Regierungsrat Possart. Ich muss bis zum 31. Januar 20<strong>12</strong><br />

ein Medizinisch-Psychologisches-Gutachten (MPU, im<br />

Volksmund: „Idiotentest“) vorlegen, welches belegen soll,<br />

dass ich nicht zu aggressiv bin, um ein Fahrzeug zu führen.<br />

Andernfalls wird mir der Führerschein weggenommen,<br />

den ich zur Ausübung meines Arbeitsplatzes und somit<br />

zur Ernährung meiner Familie aber benötige.<br />

Ein Aberwitz folgt dem Nächsten. Bewundernswert ist<br />

allerdings die Zusammenarbeit der gesamten Medienlandschaft,<br />

bis hin zu antifaschistischen Hetzorganen<br />

mit der Staatsgewalt. Gemeinsam bestreitet man leidenschaftlich<br />

den „Kampf gegen Rechts“. Die Staatsanwälte<br />

berufen sich in ihren Anklageschriften auf Zeitungsartikel<br />

und verwenden diese als Beweismaterial. Das lasse ich<br />

hier einmal unkommentiert so stehen...<br />

Das System ist gezwungen, immer weiter seine Maske<br />

fallenzulassen und sich in jede Menge unrechtsstaatliche<br />

Vorgehensweisen zu verstricken. Doch jede Repression<br />

ist nur soviel Wert, wie die Reaktion darauf. Wenn sich<br />

der Deutsche nicht verbiegen lässt, verpufft auch der<br />

nächste Versuch. Im Gegenteil: Wenn diese illegalen<br />

Machenschaften dokumentiert werden, tragen sie auch<br />

noch zu einem schnelleren Ende dieses Regimes bei.<br />

Deshalb: Egal wo gegen Deutsche Repressionen ausgeübt<br />

werden, haltet stand, lacht ihnen in ihre „rechtsstaatlichen“<br />

Fratzen und tragt ihre Repressionen als<br />

Auszeichnung!<br />

Martin Wiese<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


<strong>12</strong> Leitthema<br />

Inszenierter Terror<br />

Stregda, ein kleiner Ort bei Eisenach, schreibt<br />

Geschichte. Hier, wo sich Fuchs und Hase „Gute<br />

Nacht!“ sagen, sollen, glaubt man den anscheinend<br />

ambitionierten Ermittlern und Journalisten, gleich<br />

mehrere schreckliche Kriminalfälle und Verbrechen<br />

ihr jähes Ende und damit ihre Aufklärung gefunden<br />

haben. Allerdings drängt sich zunehmend der Verdacht<br />

auf, hier würden Realität und Fiktion in einer<br />

Weise vermengt, die alle Spuren dorthin lenkt, wohin<br />

Spurensucher und Spurenleger ohnehin schon seit<br />

Jahr und Tag mit dem Finger zeigen. Antworten auf<br />

die vielen offenen Fragen im Fall des sogenannten<br />

Zwickauer „Terror-Trios“ bekommen indes nicht einmal<br />

die Anwälte der Betroffenen. Doch gerade das<br />

verschärft den „Ruch von Inszenierung“.<br />

Die Ermittlungen im Fall der „Döner-Mord-Serie“, bei<br />

der acht Türken und ein Grieche hingerichtet wurden,<br />

endeten irgendwann in einer Mauer des Schweigens.<br />

Gewagte Thesen, die auf einen oder mehrere opathen<br />

deuten sollten, machten die Runde unter den Kriminalisten.<br />

Doch daran wollten nur wenige glauben: „Viele<br />

Fahnder der Sonderkommission (Bosporus, Anm. d. Red.)<br />

sind […] davon überzeugt, dass die Spur der Morde<br />

[…] in eine mächtige Allianz zwischen rechtsnationalen<br />

Türken, dem türkischen Geheimdienst und Gangstern“<br />

führt. Diesen sollen sie bei ihren Ermittlungen „so nahe<br />

gekommen“ sein, dass die Morde nach der Erschießung<br />

eines Türken in Kassel am 6. April 2006 gestoppt worden<br />

sind. Das schreibt DER SPIEGEL in seiner Ausgabe 8/11.<br />

Heute, nur wenige Monate nach dem Bericht, ist das<br />

Nachrichtenmagazin schlauer als die damaligen Ermittler<br />

selbst und weiß im Gleichklang mit Kollegen aller Schattierungen<br />

zu berichten, dass „Neonazis“ für die Morde<br />

verantwortlich sind. Das deshalb, weil die Tatwaffe, eine<br />

Pistole der Marke Ceska, Typ 83, bei ihnen gefunden worden<br />

sein soll. Die Waffe also, die laut einer noch frischeren<br />

Ausgabe des SPIEGEL (34/11) noch im August dieses<br />

Jahres in einem Schweizer Versteck, sicher verwahrt in<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Hat der Staat gemordet?<br />

einem Tresor, gelegen haben soll. Das Blatt berief sich<br />

auf einen vorgeblichen Spitzel des Bundesamtes für Verfassungsschutz<br />

(BfV), der sich „Mehmet“ nannte. Dieser<br />

bot den Ermittlern seinerzeit an, die Waffe aus ihrem<br />

Schweizer Versteck zu beschaffen. Im Gegenzug verlangte<br />

er Straffreiheit für ein Verkehrsdelikt, eine Bagatelle im<br />

Vergleich zur damit womöglich aufgeklärten Mordserie.<br />

Das zuständige Gericht lehnte den Deal ab, schrieb DER<br />

SPIEGEL. Den Lesern oder auch den Journalisten wurde<br />

vorenthalten, ob „Mehmet“ den Ermittlern mitteilte, wo<br />

sich das Versteck befand und wo demzufolge die Waffe<br />

auch ohne sein Zutun beschafft werden könnte.<br />

Die Rechnung für Schulden aus kriminellen Geschäften?<br />

Die Serienmorde haben in Deutschland, wie auch in<br />

der Türkei eine politische Dimension, die ihresgleichen<br />

sucht. Nicht nur, weil, wie DER SPIEGEL (34/11) in Berufung<br />

auf Ermittlerkreise berichten konnte, dass die Morde „die<br />

Rechnung für Schulden aus kriminellen Geschäften oder<br />

die Rache von Abtrünnigen“ gewesen seien, was die<br />

Ermittler zumindest wussten. Sondern vor allem, weil<br />

hinter den Morden womöglich ein „tiefer Staat“ stecken<br />

soll. Ein Netzwerk aus türkischen Nationalisten, wie den<br />

Grauen Wölfen, Militärs und Politikern. Es spricht offenbar<br />

viel dafür, dass dieses Netzwerk auch in Deutschland<br />

aktiv sein soll, weil es hierzulande ja genügend Türken<br />

gibt. Mehrere Informanten behaupten, dass die Grauen<br />

Wölfe mit Einschüchterung, Mord und Drogenhandel ein<br />

neues Türkenreich erschaffen wollen und deshalb auch<br />

in Deutschland gegen „politische Gegner vorgehen und<br />

Landsleute für ihre illegalen Geschäfte einspannen“, so<br />

DER SPIEGEL. Das hieße auch: Schutzgelderpressung.<br />

Denn wer nicht zahlte, verlor seine Ehre, berichtete dem<br />

SPIEGEL ein anderes Mitglied des Netzwerkes. Er wusste<br />

ebenso zu vermelden, dass einige seiner Landsleute ins<br />

Umfeld der Mordserie geraten seien. Er muss lügen, soll<br />

man meinen, wenn man nur kurze Zeit später wissen und


glauben soll, dass die Morde aus purem Fremdenhass<br />

von einem Trio mit merkwürdiger Nähe zum Verfassungsschutz<br />

begangen worden sein sollen. Vielen erscheint<br />

es sicherer, dass der Verfassungsschutz selbst mit den<br />

Verbrechen etwas zu tun haben könnte, respektive<br />

eine Spur damit zu vertuschen versuchte, die vielleicht<br />

politisch zu brisant die deutsch-türkischen Beziehungen<br />

beeinträchtigen könnte? Oder die auf Kollegen ein- und<br />

desselben Dienstes oder anderer Dienste weist? Nur zwei<br />

von aberdutzenden Fragen!<br />

Lautlose Schüsse aus einer MP?<br />

Eine in der Medienwelt erstaunlich kurzlebige Antwort<br />

auf eine der vielen Fragen wollte der SOKO-Chef<br />

und Leiter der Polizeidirektion Gotha, Michael Menzel,<br />

geben. Weil sich lange Jedem, vom nationalen <strong>Aktivist</strong>en<br />

bis hin zum entfernt stehenden Journalisten, die Frage<br />

aufdrängte, weshalb kaltblütige Killer sich nach einem<br />

Blick aus dem Fenster ihres Wohnwagens das Leben<br />

nehmen sollen, offenbarte Menzel Unglaubliches: „Sie<br />

haben sofort auf uns geschossen“, ließ er im Interview<br />

(THÜRINGER ALLGEMEINE v. 26.11.11) wissen. Genauso<br />

unglaublich: Das blieb trotz der vielen Polizisten am<br />

Tatort bis dahin drei Wochen lang verborgen! Und die<br />

Bewohner des Dorfes Stregda müssen demnach alle<br />

lügen oder taub sein. Denn von dort heißt es bis heute<br />

übereinstimmend und steif und fest: Es war kein Schuss<br />

zu hören! Vielleicht war das ein Grund dafür, dass keine<br />

große Medienanstalt im Folgenden das Sprachrohr für<br />

die Menzelschen Erzählungen spielen wollte!? Menzel<br />

hätte dann doch lieber etwas vom dritten Mann berichten<br />

sollen. Wenn er denn könnte oder dürfte?! Eine dritte<br />

Person wurde nämlich von einem Zeugen gesehen, aus<br />

dem Wohnwagen der Männer kletternd, die kurz zuvor<br />

eine Bank ausgeraubt hatten. Dieser dritte Mann fand<br />

zumindest solange in den Medien statt, bis feststand:<br />

Dieses Wohnmobil war das Gefährt einer „neonazistischen“<br />

Mörderbande und das Parteiprogramm der NPD<br />

wahrscheinlich ihre Bibel. Zum dritten Mann also nur so<br />

viel: Aktenzeichen XY ungelöst! Wenn es ihn denn geben<br />

sollte, und es gibt böse Zungen die behaupten, man solle<br />

den Anwohnern des Dorfes bei Eisenach mehr glauben<br />

als ranghohen und politisch abhängigen Polizisten und<br />

Journalisten großer Anstalten, dann entkam er einer<br />

Brandhitze, die auch die Plastikfenster des Reisemobils<br />

zum Schmelzen brachte.<br />

Brauchbare Asservate überleben alles?<br />

Dennoch fand man darin wohl Hinweise auf die rechte<br />

Gesinnung der Täter. Anders als es Brauch und Sitte ist,<br />

präsentierte man die Elemente des Bösen nicht vor<br />

laufender Kamera, sondern ließ es mit diesem wiederkehrenden<br />

Hinweis auf sich bewenden. Denn es muss<br />

schließlich auch so feststehen, dass die Serienbankräuber<br />

rechte Terroristen sind. Über 500 Asservate wurden es<br />

schlussendlich, die selbst im ausgebrannten Wohnmobil<br />

geborgen werden konnten. Wem man zu dieser Leistung<br />

gratulieren soll, bleibt bis dato offen. Abgebrannt, ja ganz<br />

und gar explodiert, ist das Wohnhaus des Trios in einer<br />

exponierten Lage im sächsischen Zwickau. Hier konnten<br />

Leitthema 13<br />

erstaunliche 1700 bis 1800 Asservate geborgen werden.<br />

Diese waren ganz offensichtlich genauso widerborstig<br />

gegen äußere Einflüsse wie das Trio selbst. Denn das<br />

Haus brannte ganze zehn Stunden. Einer der 16 am<br />

Löscheinsatz beteiligten Feuerwehrleute traute sich was<br />

und berichtete der BILD AM SONNTAG: „Nach dem, was<br />

ich während dieses Einsatzes gesehen habe, muss ich<br />

mich sehr wundern, was dort zwei Tage danach noch alles<br />

in der Brandruine gefunden wurde“ (siehe auch MERKUR<br />

vom 20.11.11). Wir erinnern uns: DVDs, Notizen zu den<br />

Morden und anderen Verbrechen überlebten genauso<br />

beweiskräftig, wie ein Sammelsurium an Waffen, welche<br />

scheinbar jede für sich eine eigene Geschichte hat. Den<br />

Brand verursacht haben soll die einzige Überlebende des<br />

Trios: die seither als mutmaßliche Terroristin geltende<br />

Beate Zschäpe. Sie stellte sich wenig später der Polizei<br />

und ließ seither nur wissen, dass sie Angst habe und sie<br />

deshalb nicht weiter auf der Flucht sein wolle (SÜDDEUT-<br />

SCHE vom 23.11.). Vor wem die abgebrühte „Terror-Frau“<br />

direkt in die Arme der Polizei flüchtete, verriet sie nicht.<br />

Die Antwort auf diese Frage könnte sicher zu einiger<br />

Erhellung beitragen.<br />

Agentin des Verfassungsschutzes?<br />

Licht ins Dunkel würde freilich auch die Aufklärung der<br />

Frage bringen, weshalb Zschäpe sich einen Anwalt für<br />

Familienrecht suchte, um sich zu stellen und dann ohne<br />

Anwalt beim Haftrichter erschien. Der Familienjurist rief<br />

nach (!) der Inhaftierung Zschäpes bei einem Strafrechtsanwalt<br />

aus Jena an und fragte, ob er seine Mandantin<br />

übernehmen könne. Dieser lehnte ab, fragte aber, wie der<br />

Verteidiger an Zschäpe gekommen wäre. Er meinte, sie<br />

wurde ihm „geschickt“. Diese Aussage birgt sicher viele<br />

Interpretationsmöglichkeiten, ist aber bezeichnend für<br />

den gesamten weiteren Verlauf, der mehr Ungereimtheiten<br />

enthält, als es eine Mordaufklärung mit mehr<br />

als 500 Ermittlern vermuten lässt. Denn mit Zschäpes<br />

Verhaftung verdichteten sich die Vermutungen, dass<br />

mindestens eine Person des Trios vom Verfassungsschutz<br />

oder anderen Geheimdiensten gedeckt, wenn nicht gar<br />

gesteuert wurde. In der Zwickauer Wohnung, die laut<br />

einhelliger Meinung Zschäpe selbst in Brand gesetzt<br />

haben soll (nachdem sie laut Medienberichten ihre Katzen<br />

der Nachbarin übergeben hatte), fanden Ermittler sogenannte<br />

„legale illegale Papiere“, also Ausweisdokumente,<br />

die für Geheimdienstler ausgestellt werden. Die Leipziger<br />

Volkszeitung fand außerdem einen Hinweis des Landeskriminalamtes<br />

Thüringen, wonach Zschäpe zwischen<br />

1998 und 2011 „staatlicherseits gedeckt“ worden sei. All<br />

diese „Recherchen“ können sicher nur Mutmaßungen<br />

sein, würden aber das schier unvorstellbare dreizehnjährige<br />

Untertauchen der Drei erklären.<br />

Zugriff verhindert<br />

Schon 1998, als die „Bombenwerkstatt“ des Trios in<br />

Jena ausgehoben wurde, wurden Zschäpe, Mundlos<br />

und Böhnhardt von der Polizei oberserviert. Dennoch<br />

gelang es ihnen, sich scheinbar mühelos abzusetzen. Es<br />

ist gängige Praxis des Verfassungsschutzes, Informanten<br />

vor einem polizeilichen Zugriff zu warnen. Enttarnte<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


14 Leitthema<br />

V-Männer berichteten dies in der Vergangenheit<br />

einhellig. Auch die Tatsache, dass Zielfahnder und<br />

Spezialeinsatzkommandos in den Folgejahren<br />

mehrfach „von Oben“ zurückgepfiffen wurden<br />

(MDR 18.11.2011) , als sie die Drei stellen wollten,<br />

spricht für die Verstrickung staatlicher Stellen im<br />

Fall des Trios. Es wäre nicht das erste Mal, dass der<br />

bundesrepublikanische Staat in Morde involviert ist.<br />

Der „Nazi-Skandal“ wäre somit ein Geheimdienst-<br />

Eklat. Ob diese Vermutung jemals enthüllt wird, ist<br />

fraglich. Die Behörden und Ermittler lassen hierbei<br />

jegliche Transparenz vermissen. Warum? Schließlich<br />

sind weitreichende Kriminalfälle der Vergangenheit<br />

bekannt dafür, dass der Bevölkerung ständig Ermittlungsergebnisse<br />

schonungslos offengelegt werden.<br />

Anwälte ohne Akteneinsicht<br />

Eine weitere Tatsache spricht gegen eine rechtsstaatliche<br />

Aufklärung und deutet vielmehr auf einen<br />

Politprozess vom Schlage Chinas oder Russlands<br />

hin: Bis zum Redaktionsschluss dieser Zeitung<br />

wurde den Anwälten der Inhaftierten die Akteneinsicht<br />

zu ihren Mandanten weitgehend verwehrt.<br />

Laut FOCUS vom 3. Dezember hat der Anwalt von<br />

Beate Zschäpe bisher nur <strong>12</strong>0 Seiten der Akten<br />

einsehen dürfen – bei mehreren Tausend Seiten<br />

Ermittlungsmaterial. Auch deshalb wolle seine Mandantin<br />

nicht aussagen, so der aktuelle Verteidiger. Man wisse<br />

garnicht, auf was sich der Tatverdacht überhaupt erstreckt<br />

und ob überhaupt die Mitgliedschaft oder Gründung<br />

einer terroristischen Vereinigung vorliege. Denn dazu<br />

bedarf es nach rechtsstaatlichen Grundsätzen vorallem<br />

eines: Beweisen. Weder die „Döner-Morde“, noch der<br />

Mord an der Polizistin Michéle Kiesewetter können dem<br />

Trio bislang zweifelsfrei zugeschrieben werden. Medien<br />

und Bundesanwaltschaft bezeichnen diese aber ohne<br />

abgeschlossenes Verfahren übereinstimmend als Täter.<br />

Auch hier werden rechtsstaatliche Grundsätze quasi<br />

im Eilverfahren außer Kraft gesetzt – in dubio pro BRD.<br />

Tatort Internetcafé – Verfassungsschutz „zufällig“<br />

anwesend<br />

In Kassel sammelten die Gebrüder Grimm Anfang<br />

des 19. Jahrhunderts zahlreiche deutsche Märchen und<br />

Sagen. Ihre Werke sind noch heute in jedem gut sortierten<br />

Bücherregal präsent. Wären die Brüder heute noch am<br />

Leben, hätten sie sicher auch den mysteriösen Aufenthalt<br />

eines jungen Mannes bei einem der „Döner-Morde“ in<br />

der documenta-Stadt in ihre Sammlung aufgenommen.<br />

2006 endete in Kassel die Serie der Morde. Andreas T. saß<br />

laut BILD im Internetcafé, als dessen Besitzer erschossen<br />

wurde. Ermittler suchten tagelang nach einem Mann, der<br />

von Zeugen dort gesehen wurde. Auch auf öffentliche<br />

Aufrufe der Polizei hin meldete sich Andreas T. nicht.<br />

Nachdem die Verbindungsdaten der Rechner im Café<br />

überprüft wurden, konnten sie ihn schließlich fassen.<br />

Seine Erklärung: Er habe die letzten Tage keine Presse und<br />

Rundfunk verfolgt und sich deshalb nicht gemeldet. Dann<br />

kam heraus: Andreas T. war Verfassungsschutzagent,<br />

er wurde in seinem Dorf „kleiner Adolf“ genannt. Der<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Aufenthalt eines vermeintlichen Rechtsextremisten in<br />

einem türkischen Café wirft ebenso Fragen auf, wie<br />

die Tatsache, dass just nach diesem Vorfall, bei dem<br />

der Verfassungsschutz Zeuge eines Mordes war, die<br />

sogenannte Döner-Mordserie endete. Zufall? Der Zeuge<br />

konnte selbstverständlich keine Angaben zur Tat machen,<br />

angeblich habe er nichts mitbekommen.<br />

Verfassungsschutz auch bei Polizistenmord dabei?<br />

Dass der Verfassungsschutz im Fall der „NSU“ seine<br />

schmutzigen Finger im Spiel hatte, belegt zudem ein<br />

Dokument des US-Geheimdienstes DIA, welches dem<br />

STERN (stern.de, 30.11.11) in die Hände gefallen ist. In<br />

diesem Überwachungsprotokoll vom 25. April 2007<br />

beschreiben die Amerikaner die Umstände des Mordes<br />

an der Polizistin Michéle Kiesewetter in Heilbronn. Demnach<br />

haben zwei amerikanische Geheimdienstler und<br />

zwei Beamte des Landesamtes für Verfassungsschutz<br />

Baden-Württemberg oder Bayern am 25. April 2007 in<br />

Heilbronn zwei Personen observiert: den Türken Mevlüt<br />

K. und einen nicht identifizierten Verdächtigen.<br />

Letzterer soll zum Zeitpunkt der Beschattung bei der<br />

Santander-Bank in Heilbronn 2,3 Millionen Euro eingezahlt<br />

und sich dann in Richtung Theresienwiese bewegt<br />

haben. Um 13.50 Uhr endete nach dieser Darstellung die<br />

Observierung durch die Amerikaner und ihre deutschen<br />

Kollegen, zitiert das Blatt aus dem DIA-Protokoll. Es kam<br />

angeblich zu einem Vorfall mit Schusswaffen. Wörtlich<br />

heißt es: „SHOOTING INCIDENT INVOLVING BW OPS OF-<br />

FICER WITH RIGHT WING OPERATIVES AND REGULAR<br />

POLICE PATROL ON THE SCENE“.


(„Observation endet aufgrund einer Schießerei, in die ein BW OPS Beamter (Mitarbeiter<br />

des Baden-Württembergischen Verfassungsschutzes) mit rechten Agenten und eine<br />

reguläre Polizeistreife vor Ort verwickelt waren“).<br />

Zwei interessante Hinweise ergeben sich daraus: Zum einen wusste offenbar der<br />

amerikanische Geheimdienst, dass es sich um rechte Agenten und V-Leute handelte,<br />

die sich zusammen mit einem Mitarbeiter des Landesamtes für Verfassungsschutz einen<br />

Schusswechsel mit der Polizei lieferten – der Mord an Michéle Kiesewetter! Zum anderen<br />

war der von der DIA observierte Türke Mevlüt K. seinerseits ein V-Mann der CIA und des<br />

türkischen Geheimdienstes MIT. Er hatte ebenfalls im Jahr 2007 für die islamistische<br />

Sauerland-Gruppe die Zünder für Sprengstoffanschläge besorgt. Was macht also ein<br />

islamistischer CIA-V-Mann „zufällig“ am Tatort eines angeblichen NSU-Mordes? Behält<br />

der STERN Recht, dann waren amerikanische und möglicherweise andere ausländische<br />

Geheimdienste in Zusammenarbeit mit dem deutschen Verfassungsschutz in den Mord<br />

an Michéle Kiesewetter verwickelt. Offenbar hatte die Polizistin eine geheimdienstliche<br />

Aktion gestört. Musste sie dafür sterben? Nun will man den Mord, der Einfachheit<br />

halber, zwei toten „Rechten“ in die Schuhe schieben. Die in der Presse ausgeschlachtete<br />

angebliche Beziehung zwischen der Polizistin aus dem thüringischen Oberweißbach<br />

und dem vermeintlichen „Terror-Trio“ aus Jena wird bereits dadurch unglaubwürdig, als<br />

dass die Polizistin an jenem besagten Tag im April 2007 eigentlich Urlaub hatte und nur<br />

kurzfristig für einen Kollegen eingesprungen war (spiegel.de, 21.11.11).<br />

Es riecht nach Inszenierung<br />

Der ganze Fall „NSU“ – von vorne bis hinten – wirkt, wenn man die einzelnen Puzzleteile<br />

zusammenfügt, wie ein schlechter Hollywood-Film. Alles riecht nach Inszenierung. Terroristen,<br />

die mehr als ein Jahrzehnt Anschläge begehen, ohne dass es jemand merkt, ohne<br />

ein Bekennerschreiben – das gab es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Und<br />

ganz plötzlich, nach dem Tod von Mundlos und Böhnhardt, tauchen in ganz Deutschland<br />

vier Jahre alte Videos auf, die nun als Bekenntnis herhalten sollen. Dummerweise<br />

findet sich im ganzen „Bekennervideo“ kein einziger Hinweis, dass wirklich die Drei aus<br />

Zwickau die Taten begangen haben. Auch wenn das halbe Wohnhaus der „Terroristen“<br />

in Zwickau explodiert ist und über Stunden gebrannt hat, die Bekennervideos waren<br />

unversehrt und fein säuberlich verpackt – adressiert an „linke“ Medien und islamische<br />

Kulturzentren. Interessant ist auch, dass die großen Leitmedien wie DER SPIEGEL das<br />

Video und die Exklusivrechte erst gegen Bares von einer linksradikalen Antifa-Gruppe<br />

abkauften (Norddeutscher Rundfunk, 16.11.11). Und plötzlich, Wochen später, taucht<br />

Anfang Dezember auch im Saarland ein Bekennervideo auf, welches die Brandanschläge<br />

auf Wohnhäuser in Völklingen belegen soll. Angeblich verschickt von Beate Zschäpe, vor<br />

ihrer Haft! Möglicherweise war die DVD im Postauto ja zwischen die Sitze gerutscht…<br />

Den „Geruch der Inszenierung“ (THÜRINGER ALLGEMEINE, 21.11.11) jedenfalls haben<br />

in der Zwischenzeit immer mehr Leute, auch etablierte Journalisten und Politiker in der<br />

Nase. Wenn dieser Geruch immer stärker wird, die Ungereimtheiten immer offensichtlicher,<br />

die Fragen immer bohrender, dann kann das Kartenhaus „Rechtsterrorismus“ auch ganz<br />

schnell in sich zusammenfallen. Nämlich dann, wenn sich herausstellt, dass ausländische<br />

Geheimdienste oder eigene Behörden mit Wissen dieses Staates Morde und Anschläge<br />

in Deutschland begangen haben. Das wäre dann Staatsterrorismus!<br />

Passend dazu deutete Alt-Kanzler Helmut Schmidt in einem Interview mit der ZEIT<br />

vom 30.08.2007 bereits an, was nun immer deutlicher wird: „Ich habe den Verdacht,<br />

dass sich alle Terrorismen, egal, ob die deutsche RAF, die italienischen Brigate Rosse, die<br />

Franzosen, Iren, Spanier oder Araber, in ihrer Menschenverachtung wenig nehmen. Sie<br />

werden übertroffen von bestimmten Formen von Staatsterrorismus“. Auf die Nachfrage,<br />

wen er damit meine, antwortete Schmidt damals: „Belassen wir es dabei. Aber ich meine<br />

wirklich, was ich sage.“ Heute wissen wir, was er damit sagen wollte.<br />

Patrick Wieschke, Tobias Kammler und Sebastian Reiche<br />

NPD Thüringen<br />

Leitthema 15<br />

Fragen über Fragen<br />

1. Ist es Zufall, dass laut einem Bericht<br />

der Bild-Zeitung bei sechs Morden ein<br />

Verfassungsschutzmitarbeiter in unmittelbarer<br />

Nähe des Tatorts gewesen ist?<br />

Bei mindestens einem der Morde war er<br />

direkt bei der Tat anwesend. Als der VS-<br />

Agent seinen Dienst beendete, hörten<br />

auch die Morde auf.<br />

2. Wie konnten in den Trümmern des<br />

explodierten Hauses in Zwickau derart<br />

viele „Beweismittel“ scheinbar unversehrt<br />

überstehen, wo das Haus doch<br />

zehn Stunden lang brannte?<br />

3. Warum wurde eine geplante<br />

Festnahme durch ein Sondereinsatzkommando<br />

(SEK) durch das Thüringer<br />

LKA in letzter Minute abgebrochen? Dies<br />

berichtet der MDR unter Berufung auf<br />

Informanten aus der Behörde. Die damals<br />

beteiligten Beamten hätten sich nach<br />

dem abgebrochenen Einsatz gegenüber<br />

der Amtsleitung beschwert.<br />

4. Warum töteten die Täter ausgerechnet<br />

kleine Ladenbesitzer, die sich<br />

in Deutschland relativ gut integriert<br />

hatten? Diese waren augenscheinlich<br />

weder kriminell, noch lebten sie von<br />

deutschen Steuergeldern. Warum<br />

sollen „Rechte“ ausgerechnet solchen<br />

Ausländern etwas antun? Dabei war das<br />

„Zwickauer Mördertrio“ sogar mit einem<br />

griechischen Restaurantbesitzer eng<br />

befreundet. Petros Paschalis beschrieb<br />

die Drei gegenüber RTL-Aktuell als sehr<br />

freundliche Nachbarn. Beate Zschäpe<br />

beschenkte die griechischen Freunde<br />

sogar regelmäßig.<br />

5. Warum bringen sich die Verdächtigen<br />

nach einem erfolgreichen Banküberfall<br />

aus heiterem Himmel selbst<br />

um? Dafür gab es keinerlei Veranlassung.<br />

Serienmörder suchen in der Regel „den<br />

großen Abgang“, indem sie sich einen<br />

wilden Schusswechsel mit der Polizei<br />

liefern. Diese beiden sollen für die größte<br />

Mordserie der letzten Jahrzehnte verantwortlich<br />

sein, doch dann bringen sie sich<br />

ganz unspektakulär selbst um?<br />

6. Wem nützt die „Terror-Serie“ am<br />

meisten?<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


16 Leitthema<br />

Terrorismus: Welche Rolle spielt<br />

der Staat?<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Die RAF, der „Deutsche Herbst“ und die „Strategie der Spannung“<br />

Wir schreiben das Jahr 1968. Die noch junge<br />

Bundesrepublik wird heimgesucht von lautstarken<br />

Studentenprotesten. Jugendliche Rebellion, die sich<br />

nicht nur gegen den „Muff von Tausend Jahren“ unter<br />

den Talaren der Professoren richtet, sondern vor allem<br />

gegen das politische Establishment, gegen den Status<br />

Quo, gegen Imperialismus und Kapitalismus. Wortführer<br />

der Bewegung, die als „Außerparlamentarische<br />

Opposition“ (APO) rasch zu einem gewichtigen<br />

gesellschaftspolitischen Faktor herangewachsen ist,<br />

ist der charismatische Soziologe Rudi Dutschke. Am<br />

11. April 1968 wird dieser Rudi Dutschke Opfer eines<br />

Attentats. Drei Schüsse in den Kopf und in die Schulter<br />

strecken den APO-<strong>Aktivist</strong>en nieder, nur um ein Haar<br />

entgeht er dem Tod.<br />

Am Abend dieses 11. April ziehen wütende<br />

Studenten zur Konzernzentrale des Hamburger<br />

Springer-Verlages. Dessen publizistisches Flaggschiff,<br />

die BILD-Zeitung, hatte immer wieder massiv gegen<br />

Dutschke und die APO agitiert und am 7. Februar<br />

1968 unter anderem geschrieben: „Man darf auch<br />

nicht die ganze Dreckarbeit der Polizei und ihren<br />

Wasserwerfern überlassen.“<br />

N u n<br />

entlädt<br />

sich der Zorn<br />

der Studenten. Im<br />

Springer-Konzern<br />

sehen sie den<br />

Hauptschuldigen für<br />

d a s feindliche<br />

gesellschaftliche Klima, das<br />

ihnen seit Jahr und Tag entgegenweht<br />

und dessen Opfer ihr Anführer Rudi<br />

Dutschke nun geworden ist.<br />

Zunächst bleiben die Proteste<br />

friedlich. Zornig, aber gewaltfrei<br />

artikulieren die Demonstranten ihren<br />

Unmut. Dann, plötzlich, fliegen die ersten<br />

Molotow-Cocktails. Der Schein der Flammen<br />

wirkt wie ein Fanal: Nun gibt es kein Halten<br />

mehr. Auslieferungsfahrzeuge des Verlages werden<br />

umgeworfen, Benzin läuft aus den Tanks. Lodernde<br />

Flammen zischen aus den demolierten Autos. Es sind die<br />

bislang schwersten Krawalle in der Geschichte der BRD.<br />

Die Fotos der brennenden Springer-Fahrzeuge gehen<br />

tags darauf als Beweis für die Gewaltbereitschaft der<br />

Berliner Studenten durch die Zeitungen. Zusammen mit<br />

dem Brandanschlag auf ein Berliner Kaufhaus, ausgeübt<br />

von Gudrun Ensslin und Andreas Baader wenige Tage<br />

zuvor, symbolisieren sie „den Anfang vom Ende der<br />

Protestkultur und ihr Versinken in der Lähmung des<br />

Terrors“, wie der Journalist Gerhard Wisnewski es treffend<br />

ausdrückt.<br />

Unter den Protestierenden an jenem Abend befindet<br />

sich auch Peter Urbach. Ein unscheinbarer Arbeiter<br />

aus West-Berlin, der sich durch das Antragen von<br />

handwerklichen Hilfsdiensten das Vertrauen der Berliner<br />

APO-<strong>Aktivist</strong>en erworben hat. Doch die Fassade trügt.<br />

Peter Urbach ist nicht der hilfsbereite sozialistische<br />

Handwerker von nebenan, als der er sich ausgibt. Er ist<br />

Agent, ein V-Mann des Verfassungsschutzes. Und er hat<br />

einen Auftrag: Eskalation!<br />

Er ist es, der die Protestierenden des 11. April 1968 aus<br />

einem Weidenkorb mit Molotow-Cocktails versorgt. Er<br />

ist es auch, der ihnen zeigt, wie man Autos so umwirft,<br />

damit das Benzin ausläuft und man sie dadurch<br />

in Brand setzen kann. Er erfüllt seinen Auftrag<br />

gewissenhaft. Nicht nur an jenem Abend, der den<br />

Beginn der Gewaltspirale markiert, die schließlich<br />

in der Gründung der „Rote Armee Fraktion“ (RAF)<br />

mündet und die legitimen Forderungen der<br />

einstigen<br />

APO dadurch<br />

gesellschaftlich<br />

unmöglich macht.<br />

Seit 1967 bis zu<br />

seiner endgültigen<br />

Enttarnung im Zuge des<br />

Baader-Prozesses 1970 hat er sich in<br />

Szenekreisen als ungefragter Lieferant<br />

von Waffen und Sprengstoff einen<br />

Namen gemacht. Molotow-Cocktails,<br />

Spreng- und Brandbomben und<br />

mindestens eine Schusswaffe<br />

trägt er den APO-<strong>Aktivist</strong>en<br />

nachweislich an. Angebote<br />

u n d aktive Vorbereitungen für die<br />

Beschaffung von größeren<br />

Mengen an Schusswaffen sind ebenfalls<br />

dokumentiert, wenn auch offiziell kein Fall<br />

bekannt ist, indem es tatsächlich zur Übergabe<br />

kam.<br />

Das geheimdienstlich gesteuerte Vorgehen<br />

Urbachs hinsichtlich einer provozierten Eskalation der<br />

Auseinandersetzung zwischen APO und Staat ist indessen<br />

weder etwas Neues, noch etwas in seiner Einmaligkeit<br />

Besonderes. Als „Strategie der Spannung“ ist solcherlei<br />

Gebaren vielmehr elementarer Teil der Arbeit von


Geheimdiensten. In der Regel geschieht dies mit dem<br />

Ziel, mittels gezielter Aktionen eine Verunsicherung der<br />

Bevölkerung herbeizuführen, um bis dato unpopuläre<br />

politische Maßnahmen leichter durchsetzen zu<br />

können oder um politische Gegner als gewalttätig<br />

zu disqualifizieren. Insbesondere letzteres scheint<br />

hinsichtlich der Rolle Peter Urbachs bis 1970 offensichtlich.<br />

Ganz offenbar ging es den Behörden seinerzeit darum,<br />

das Abdriften möglichst weiter Teile der APO in Terror<br />

und Gewalt gezielt zu forcieren, um so der gesamten<br />

Bewegung den Stempel des Terrorismus aufdrücken zu<br />

können und sie damit als gesellschaftspolitischen Faktor<br />

zu isolieren. Ein Plan, der aufgegangen ist, betrachtet<br />

man die weitere politische Entwicklung von APO und<br />

RAF und die damit einhergehende Stigmatisierung<br />

so genannter „Linksextremisten“ durch die Politik.<br />

Letztendlich hat von den Anschlägen der RAF einzig<br />

und allein der Staat profitiert, während die Aktionen<br />

der Terrororganisation mehr und mehr rein destruktiven<br />

Charakter annahmen und sich immer weiter entfernten<br />

von jenem revolutionären Geist, der noch 1970<br />

allgemeiner Konsens ihrer Gründer war.<br />

Es ist sicher allzu viel des Guten, ausgehend von<br />

diesem Szenario die gesamte Geschichte der RAF als<br />

von staatlicher Stelle gesteuert und damit die RAF<br />

selbst als Instrument des Geheimdienstapparates zu<br />

betrachten. Spätestens mit Anbruch des „Deutschen<br />

Herbstes“ 1977 jedoch, und damit mit der so<br />

genannten „zweiten Generation“ der RAF, häufen sich<br />

die Widersprüche und Unklarheiten und nimmt eine<br />

offensichtliche Verstrickung geheimdienstlicher Organe<br />

in die Aktivitäten der Terroristen zunehmend Gestalt an.<br />

Der „Deutsche Herbst“ umfasst eine ganze Reihe von<br />

Attentaten und terroristischen Aktionen der RAF mit<br />

Schwerpunkt im September und Oktober 1977. Erklärtes<br />

Ziel der Initiatoren war es, mittels der durchgeführten<br />

Aktionen die Freilassung der inhaftierten Angehörigen<br />

der „ersten Generation“ der RAF zu bewirken, die in der<br />

JVA Stammheim auf ihren Prozess warteten.<br />

Ergebnis des „Deutschen Herbstes“ war jedoch nicht<br />

etwa die Freilassung, sondern vielmehr der Tod der<br />

RAF-Protagonisten Andreas Baader, Gudrun Ensslin,<br />

Ulrike Meinhof und mehrerer ebenfalls inhaftierter<br />

Mitstreiter. Und auch politisch hatte die Terrorwelle<br />

weitreichende Folgen: Die im Zuge der Ereignisse von<br />

1977 erlassenen Anti-Terror-Gesetze griffen tief in die<br />

bürgerlichen Freiheiten des Einzelnen ein und hatten<br />

eine nachhaltige Expansion des bundesdeutschen<br />

Überwachungsapparats zur Folge. Merkwürdige<br />

Zusammenhänge, die den kritischen Betrachter fast<br />

automatisch zu der bedeutsamen Frage verleiten: „Cui<br />

bono“? Wem nützt es? Mit anderen Worten: Hatte der<br />

Verfassungsschutz bei den Aktionen des „Deutschen<br />

Herbstes“ seine Finger mit im Spiel? War wieder einmal<br />

die „Strategie der Spannung“ zur Anwendung gelangt?<br />

Indizien hierzu gibt es durchaus. Nach wie vor ungeklärt<br />

ist beispielsweise die Rolle der RAF-Terroristin und<br />

Geheimdienstagentin Verena Becker bei der Ermordung<br />

von Generalbundesanwalt Siegfried Buback im April<br />

Leitthema 17<br />

1977. Dessen Sohn Michael Buback äußerte bei einer<br />

Veranstaltung zum Thema „Dreißig Jahre nach dem<br />

Deutschen Herbst“ im Oktober 2007 den Verdacht,<br />

Becker werde bewusst aus den Mordermittlungen<br />

herausgehalten, weil sie beim Staat auf der Gehaltsliste<br />

gestanden habe. „Direkt nach der Tat sei in den Medien<br />

noch von einer Frau als möglicher Täterin die Rede<br />

gewesen, schon kurz darauf nicht mehr“, heißt es<br />

diesbezüglich auf der Netzseite des Magazins STERN.<br />

Demzufolge habe Buback bei dieser Veranstaltung „erneut<br />

Befürchtungen“ geäußert, „dass die mögliche Täterin<br />

Becker von einer Strafe verschont wurde, weil sie eine<br />

Geheimdienstinformantin gewesen sei. Entsprechend<br />

frage er sich: ‚Gab es eine Deckung der Täter?‘ Dies habe<br />

seine Familie zwar nie für möglich gehalten. Man könne<br />

den Geheimdienst aber nicht mehr außen vor lassen,<br />

wenn man den Tattag verstehen wolle.“<br />

Ein weiteres brisantes Detail am Rande ist in diesem<br />

Zusammenhang außerdem der Umstand, dass die<br />

Mordakte Buback nach wie vor unter Verschluss<br />

gehalten wird. Diese beständige Geheimhaltung ist<br />

aus objektiven Gesichtspunkten heraus nur sehr schwer<br />

nachzuvollziehen – es sei denn, man geht tatsächlich von<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


18 Leitthema<br />

einer direkten Verstrickung des Staates aus.<br />

Eine nachgewiesenermaßen von BRD-Behörden<br />

initiierte Aktion, die der RAF untergeschoben werden<br />

sollte, ereignete sich derweil im Jahr 1978 in Celle.<br />

Agenten des niedersächsischen Verfassungsschutzes<br />

sprengten ein Loch in die Gefängnismauer der JVA Celle,<br />

um so einen Anschlag zur Befreiung des dort inhaftierten<br />

RAF-Mitglieds Siegfried Debus zu inszenieren. Die Aktion<br />

flog jedoch auf und ist noch heute unter der Bezeichnung<br />

„Celler Loch“ bekannt.<br />

Zahlreiche weitere der RAF zugeschriebene Morde,<br />

insbesondere jene, die von der „dritten Generation“<br />

der Terrorgruppe begangen worden sein sollen, werfen<br />

indessen noch heute mehr Fragen auf, als durch die<br />

bisherigen Ermittlungen beantwortet werden konnten.<br />

So etwa die Ermordung des Treuhandchefs Detlev Carsten<br />

Rohwedder. Gerade dieser Mord passt so gar nicht ins<br />

vorgeblich antikapitalistische Selbstverständnis der<br />

RAF-Terroristen. Rohwedder galt in westdeutschen<br />

Unternehmerkreisen als äußerst unbequemer<br />

Verhandlungspartner und machte im Rahmen der<br />

Abwicklung der DDR-Wirtschaft sozialverträgliche<br />

Lösungen bei Firmenübernahmen zur Bedingung.<br />

Seine Nachfolgerin wurde eine gewisse Birgit Breuel.<br />

Rohwedder hatte sich für die Rechte der Arbeitnehmer<br />

gegen die Interessen des Kapitals eingesetzt und wurde<br />

ermordet. Breuel dagegen erfüllte ihren Auftrag, das<br />

Vermögen der DDR-Firmen von unten nach oben zu<br />

verteilen so gut, dass man ihr das Bundesverdienstkreuz<br />

verlieh. Überspitzt formuliert könnte man also sagen,<br />

dass die Mörder Rohwedders nicht nur ihn selbst auf<br />

dem Gewissen haben, sondern außerdem Millionen von<br />

Arbeitsplätzen in der ehemaligen DDR. Irgendwie passt<br />

das doch alles nicht zusammen.<br />

Darüber hinaus<br />

Auszug aus der Erklärung der Selbstauflösung der RAF 1998:<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Keiner der neun der „dritten Generation“ angelasteten<br />

Morde konnte bis heute aufgeklärt werden. Etwa<br />

deswegen, weil die „dritte Generation“ nur ein vom<br />

Staat geschaffenes Phantom war? Nährboden für<br />

entsprechende Spekulationen gibt es genug, glaubhafte<br />

Entkräftungsversuche von staatlicher Seite dagegen<br />

nur wenige.<br />

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine<br />

Meldung aus der „Welt“ vom 10. April 2009, wonach<br />

bundesdeutsche Sicherheitsbehörden bereits vor gut<br />

35 Jahren Anschläge geplant hatten, die nach ihrer<br />

Ausführung der RAF in die Schuhe geschoben werden<br />

sollten. Die Planungen seien Teil einer angedachten<br />

Desinformationskampagne gegen die RAF gewesen.<br />

„Dabei waren der Fantasie offenbar kaum Grenzen<br />

gesetzt. Angeblich reichte die Liste von der ‚Fälschung<br />

von Flugblättern‘ über das systematische Belügen der<br />

Medien bis hin zur Planung von Anschlägen, die der<br />

RAF zugeordnet werden sollten. Als Ziele hätten die<br />

Staatsschützer die ‚Trinkwasserversorgung Berlin‘ und<br />

die Hamburger Elektrizitätswerke vorgeschlagen.“<br />

Zwar, so die WELT weiter, gebe es gegenwärtig<br />

keine Hinweise darauf, dass einzelne Elemente der<br />

Kampagne tatsächlich zur Ausführung gekommen<br />

seien. Dennoch lassen die in diesem Konzept erwähnten<br />

Überlegungen hellhörig werden, machen sie doch auf<br />

eine erschreckende Art und Weise deutlich, welches<br />

skrupellose Phantasiepotential sich hinter den<br />

verschlossenen Türen geheimdienstlicher Denkfabriken<br />

verbirgt. Ein Umstand, der gerade jetzt, in diesen Zeiten,<br />

wieder verstärkt berücksichtigt werden sollte.<br />

Fritz Kempf<br />

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

RAF-Auflösungserklärung<br />

Vor fast 28 Jahren, am 14. Mai 1970, entstand in einer Befreiungsaktion die RAF: Heute beenden wir dieses Projekt. Die<br />

Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte.<br />

Wir, das sind alle, die bis zuletzt in der RAF organisiert gewesen sind. Wir tragen diesen Schritt gemeinsam.<br />

Ab jetzt sind wir, wie alle anderen aus diesem Zusammenhang, ehemalige Militante der RAF.<br />

Wir stehen zu unserer Geschichte. Die RAF war der revolutionäre Versuch einer Minderheit, entgegen der<br />

Tendenz dieser Gesellschaft, zur Umwälzung der kapitalistischen Verhältnisse beizutragen. Wir sind froh,<br />

Teil dieses Versuchs gewesen zu sein.


Opfer der RAF<br />

Datum Name Beruf Totesursache<br />

22.10.1971 Norbert Schmid Polizist Im Einsatz erschossen<br />

22.<strong>12</strong>.1971<br />

Herbert Schoner Polizist Bei einem Banküberfall erschossen<br />

Hans Eckardt Polizist Im Einsatz erschossen<br />

11.05.1972 Paul A. Bloomquist US Offizier Anschlag auf ein US Offizierskasino<br />

24.05.1972<br />

Clyde Bonner US-Soldat<br />

Ronald Woodward US-Soldat<br />

Charles Peck US-Soldat<br />

Anschlag auf Europa-Hauptquartier der US-Armee<br />

25.06.1972 Ian McLeod Zivilist Erschossen bei einer Hausdurchsuchung durch die Polizei<br />

10.11.1974 Günter von Drenkmann Richter Bei einer versuchten Entführung erschossen<br />

25.04.1975<br />

07.04.1977<br />

Baron Andreas von Mirbach Militärattaché<br />

Dr. Heinz Hillegart Wirtschaftsattaché<br />

Siegfried Buback Generalbundesanwalt<br />

Georg Wurster Chef der Fahrbereitschaft<br />

Wolfgang Göbel Chauffeur<br />

Erschossen als Geisel<br />

Erschossen<br />

30.07.1977 Jürgen Ponto Bankier Erschossen<br />

05.09.1977<br />

Reinhold Brändle Personenschützer<br />

Roland Pieler Personenschützer<br />

Helmut Ulmer Personenschützer<br />

Heinz Marcisz Chauffeur<br />

Erschossen<br />

22.09.1977 Arie Kranenburg Niederländischer Polizist Im Dienst erschossen<br />

19.10.1977 Hanns-Martin Schleyer Arbeitgeberpräsident Erschossen<br />

24.09.1978 Hans-Wilhelm Hansen Polizist Im Dienst erschossen<br />

01.11.1978<br />

Dionysius de Jong Niederländischer Zöllner<br />

Johannes Goemans Niederländischer Zöllner<br />

Im Einsatz erschossen<br />

19.11.1979 Edith Kletzhändler Zivilistin Bei Banküberfall erschossen<br />

01.02.1985 Ernst Zimmermann MTU Vorstandsvorsitzender Erschossen<br />

08.08.1985<br />

09.07.1986<br />

Edward Pimental US-Soldat<br />

Frank H. Scarton US-Soldat<br />

Becky Jo Bristol zivile Angestellte<br />

Karl Heinz Beckurts Siemens Vorstandsmitglied<br />

Eckhard Groppler Chauffeur<br />

Erschossen<br />

Anschlag<br />

10.10.1986 Gerold von Braunmühl Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt Erschossen<br />

30.11.1989 Alfred Herrhausen Deutsche Bank Vorstandsvorsitzender Anschlag<br />

01.04.1991 Detlef Karsten Rohwedder Treuhandchef Von Scharfschützen erschossen<br />

24.06.1993 Michael Newrzella GSG9 Im Einsatz erschossen<br />

Leitthema 19<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


22 Frei Gesprochen<br />

Die EU muss fallen!<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Europas Zukunft als zentrale strategische Frage der nationalen Bewegung<br />

Wir haben es doch schon immer gewusst! Der Euro ist<br />

eine Totgeburt und die EU eine Institution zur Ausplünderung<br />

der Völker Europas. Die Eurokraten in Brüssel<br />

treiben uns in den Ruin, vernichten Europas Traditionen<br />

und geben die einst so stolzen europäischen Nationen<br />

der Willkür der Hochfinanz preis. Wir sind hoffnungslos<br />

verschuldet und wir zahlen ständig drauf. Die Europäische<br />

Union ist ein Werkzeug der Knechtschaft, ein Korsett<br />

zur Zementierung der Herrschaft des Kapitals über die<br />

Völker. Ja, wir haben es schon immer gewusst. Und wir<br />

haben es auch schon immer gesagt. Tagein, tagaus. Seit<br />

Jahrzehnten. Allein: Es wollte uns niemand zuhören.<br />

„...auf diesem politischen<br />

Schlachtfeld wird in<br />

den nächsten Jahren<br />

die Zukunft der Völker<br />

Europas entschieden<br />

werden.“<br />

Warum das so war? Nun, in den Zeiten des wirtschaftlichen<br />

„Aufschwungs“ war es für die Herrschenden<br />

selbstredend ein Leichtes, Bedenken über die von ihnen<br />

so genannte „Europäische Integration“ zu zerstreuen<br />

und EU-Skeptiker als „Ewiggestrige“, „Anti-Europäer“<br />

und geisteskranke Schwarzmaler zu brandmarken. Der<br />

Mensch, und insbesondere der Deutsche, ist ein ausgesprochen<br />

harmoniebedürftiges Wesen. Solange es ihm<br />

nicht selbst an den Kragen geht, glaubt er nur zu gern die<br />

verheißungsvollen Versprechungen, die ihm aus Politik,<br />

Wirtschaft und Medien 24 Stunden täglich um die Ohren<br />

geblasen werden. Negative Nebengeräusche stören da<br />

nur. Denn schließlich läuft doch alles nach Plan. Der Tisch<br />

ist nach wie vor stets gedeckt, das neue Auto steht vor<br />

der Garage des frisch gestrichenen Reihenhauses und der<br />

Jahresurlaub auf Malle ist auch immer noch irgendwie<br />

drin, selbst wenn man dafür auf Luxusgüter wie den<br />

neuen Plasma-Fernseher verzichten muss.<br />

Gut, die D-Mark hat man uns weggenommen. Aber<br />

irgendwie sind die neuen Euro-Scheine ja auch<br />

praktisch. Schließlich braucht man auf Mallorca seine<br />

Zeit nun nicht mehr mit dem lästigen Umrechnen<br />

der Peso-Preise in D-Mark zu vergeuden, sondern<br />

kann bequem mit Euro bezahlen und behält dabei<br />

den Überblick. Klar, die Kosten für die Lebensmittel,<br />

die auf dem Tisch stehen, haben etwas angezogen<br />

seit der Euro da ist. Das neue Auto ist nur geleast<br />

und das Reihenhaus längst noch nicht abbezahlt,<br />

weil diese dummen Zinsen den Preis in die Höhe<br />

treiben. Aber so ist das nun einmal. Machen kann<br />

man ja eh nichts. Und ist ja alles nicht so schlimm,<br />

uns geht es ja gut. Auch wenn Müllers Karl von<br />

nebenan gerade seinen Job verloren hat, weil den<br />

nun ein Pole für den halben Lohn macht. Solange<br />

es einen selber nicht betrifft…<br />

Ja, solange der Motor läuft und die rosarote Fassade<br />

glänzt, will der Durchschnittsbürger von Krise<br />

und Ruin nichts wissen. Verständlich, ist er doch<br />

selbst viel zu sehr mit seinem Alltag beschäftigt, als<br />

dass es ihm möglich wäre, in größeren Bahnen zu<br />

denken. Sicher, es wird immer schwerer, das Geld<br />

zusammenzuhalten, den erarbeiteten Lebensstandard<br />

zu halten und die Raten für das Reihenhaus<br />

und das schöne Auto aufzutreiben. Aber dann<br />

muss man eben noch mehr arbeiten. Zweit- und<br />

Drittjobs sind längst keine Seltenheit mehr. So sind<br />

die Menschen hierzulande nun einmal: Anstatt zu<br />

rebellieren schimpfen sie – und geben eben noch<br />

mehr Gas. Und dann läuft der Motor wieder für eine<br />

Weile. Scheinbar zumindest. Doch wie lange mag<br />

das noch gutgehen?<br />

Es knirscht längst im Gebälk. Die europäischen<br />

Volkswirtschaften haben Sand im Getriebe. Und die<br />

Eurozone marschiert schnurgerade in den unvermeidlichen<br />

Zusammenbruch. Wir sind bereits mittendrin. Und<br />

genau das ist unsere Chance!<br />

Denn ganz allmählich lüftet sich der falsche Schleier<br />

und die hässliche Fratze der Plutokratie zeigt immer<br />

deutlicher ihr wahres Antlitz. Noch ist das Szenario<br />

weitgehend virtuell. Noch haben die Bürger dieses


Landes keine Federn lassen müssen. Zumindest nicht<br />

unmittelbar und nicht so, dass es ihnen wirklich wehtäte.<br />

Aber das wird sich ändern – und zwar schon bald. Die<br />

Zeichen dafür sind längst gesetzt. Seit 1. Januar 20<strong>12</strong><br />

ist es ohne Weiteres möglich, Bankguthaben und Sozialleistungen<br />

zu pfänden. Schon seit 1. November 2009<br />

gelten diesbezüglich für Bankkonten entsprechende<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen, wonach die Banken<br />

nicht für Schäden haften, „die durch Verfügungen von<br />

hoher Hand des In- und Auslands eintreten“. Die Verschuldung<br />

der BRD beträgt derweil mittlerweile über 2<br />

Billionen Euro. Rings um uns herum brechen allmählich<br />

die „Euro-Partnerländer“ zusammen und können sich<br />

nur noch durch massive Kredite von privaten Banken<br />

über Wasser halten. „Rettungsschirm“ und „Eurobonds“<br />

werden auch für die noch starken Volkswirtschaften<br />

Europas katastrophale Folgen haben. Dann geht es ans<br />

Eingemachte. Will heißen: Unser aller Geld ist weg, denn<br />

es ist längst anderweitig und von „hoher Hand“ verplant.<br />

Wenn die Menschen dies erst zu spüren bekommen, wird<br />

es unruhig werden. Die Betäubung wird nachlassen,<br />

wenn die Krise durchschlägt. Wenn die Illusion zerplatzt<br />

und der Wohlstand zerbröselt.<br />

Spätestens dann werden die Menschen in Deutschland<br />

nicht umhin kommen, sich selbst Gedanken zu machen.<br />

Die leeren Phrasen aus der Flimmerkiste helfen dann<br />

nichts mehr. Denn wenn erst der Geldbeutel leer bleibt,<br />

hat der Spaß ein Loch. Und dann werden die Menschen<br />

denen glauben, die schon vor Jahrzehnten genau das<br />

vorausgesagt haben, was nun eingetroffen ist. Und wer<br />

war das noch? Richtig: Einzig die nationale Opposition hat<br />

immer schon vor der blutsaugenden Krake EU gewarnt<br />

und die Ausbeutung der Völker durch dieses bürokratische<br />

Umverteilungsmonster angeprangert. Daran wird<br />

man sich erinnern. Aber nur, wenn wir jetzt beginnen,<br />

tatsächlich in die Offensive zu gehen.<br />

Dabei darf es allerdings nicht darum<br />

gehen, gegen nimmersatte Spanier,<br />

faule Griechen oder undankbare<br />

Portugiesen zu hetzen. Nein, diese<br />

dümmlich-chauvinistische Gossenrhetorik<br />

sollten wir der „Bild-Zeitung“<br />

überlassen. Wir dagegen müssen den<br />

Leuten klar machen, dass das System<br />

selbst der Fehler ist, der ganz Europa<br />

zum Sklaven der Hochfinanz macht.<br />

Und wir müssen Gegenkonzepte<br />

vorweisen. Alternativen schaffen.<br />

Und diese Alternative kann nur die<br />

Rückbesinnung auf den Nationalstaat<br />

als Schutzraum eigener Interessen sein.<br />

Auch und gerade was die Frage der<br />

Währungssouveränität betrifft. Sozial<br />

geht eben wirklich nur national. Auch<br />

immer mehr antikapitalistische Globalisierungskritiker<br />

auf der so genannten<br />

„Linken“ beginnen dies allmählich zu<br />

kapieren.<br />

Frei Gesprochen 23<br />

Es liegt an uns. Wir müssen uns entsprechend aufstellen.<br />

Nach innen, wie nach außen. Die besseren Argumente<br />

haben wir ohnehin. Stärkung von Nationalstaat<br />

und Souveränität und Kampf gegen internationales<br />

Ausbeutertum sind seit jeher zentrale Steckenpferde<br />

der Nationalen Opposition. Niemand kann den Kampf<br />

gegen ein multinationales Monstrum zur Knechtung<br />

der Völker glaubhafter und zielgerichteter führen als wir.<br />

Das müssen wir den Leuten vor Augen führen. Und zwar<br />

nicht morgen oder irgendwann – sondern jetzt! Jetzt<br />

gilt es, dieses Feld intensiv und mit allen zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln zu beackern. Aufklärungsarbeit leisten,<br />

Alternativen aufzeigen, sich selber weiter schulen.<br />

Denn hier, auf diesem politischen Schlachtfeld wird in<br />

den nächsten Jahren die Zukunft der Völker Europas entschieden<br />

werden. Und hier wird sich auch entscheiden,<br />

ob es den nationalen Bewegungen Europas überhaupt<br />

noch einmal gelingt, aktiv gestalterisch in die Politik<br />

einzugreifen und wirksame Akzente für die Gestaltung<br />

dieser Zukunft zu setzen.<br />

Es geht längst nicht mehr um die Schlachten von<br />

gestern oder den ohnehin künstlich aufrecht erhaltenen<br />

Kampf „Rechts“ gegen „Links“. Es geht um nicht weniger<br />

als um die Zukunft Europas. Freiheit oder Sklaverei, Börsenkolonie<br />

oder Neuanfang – das sind die entscheidenden<br />

Fragen. Und wenn der Moloch EU auseinanderbricht,<br />

dann hat Europa endlich wieder eine Chance. An uns<br />

wird es dann liegen, das, was ohnehin schon im Fallen<br />

begriffen ist, noch zusätzlich zu stoßen.<br />

Wir haben alle Trümpfe auf unserer Seite. Spielen wir<br />

sie aus!<br />

Fritz Kempf<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


24 Frei Gesprochen<br />

JN Kontrovers<br />

Dürfen wir Pop sein?<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Über den schwierigen Umgang mit Symbolen, (Pop-)Kultur und dummen Parolen<br />

Wir selbst behaupten gerne von uns, dass wir „jung,<br />

frech und radikal“ sind. Wir freuen uns über jede kreative<br />

Aktion, die wir dann im Netz abfeiern und wir haben den<br />

Anspruch, die Jugend von morgen zu sein. Soviel zur<br />

Theorie. Oder besser: zu unserer Propaganda. Wie die<br />

bescheidene Realität jedoch oft aussieht, zeigt folgende<br />

kleine Geschichte.<br />

Harztour mit langen Monologen<br />

Ein schöner Tag im noch schöneren Harz. Einige JN´ler<br />

und Freunde haben sich aufgemacht, um ihre Heimat<br />

zu erkunden. Dabei ist jeder, der Lust dazu hat. Ein paar<br />

alte Hasen, einige Sympathisanten, zwei Neue und ein<br />

Bundesvorsitzender, der pünktlich zum „Tatort“ wieder<br />

zuhause sein will.<br />

Ab geht es durch die Wälder, entlang an Felsen und<br />

Flüssen. So schön, so gut - so normal. Irgendwann wird<br />

gerastet. Man setzt sich zusammen und man unterhält<br />

sich. Alle zusammen, so soll es sein. Auf einmal entdeckt<br />

jemand einen Schwarz-Rot-Gold-Aufnäher auf dem<br />

Rucksack eines der jungen neuen Interessenten. Das<br />

war's dann erst einmal mit der wohltuenden Ruhe.<br />

Denn sogleich bricht über den verdutzten Neuling ein<br />

langer, klischeeüberladener Monolog herein. Darüber,<br />

warum man sich als Nationalist nicht „Schwarz-Rot-Senf“<br />

anheftet. Denn Schwarz-Rot-Gold ist BRD. Nach seinem<br />

Monolog schaut mich der <strong>Aktivist</strong> erwartungsvoll an und<br />

erhofft sich von mir wohl irgendeine Form oder ein Wort<br />

der Zustimmung. Ich gucke ihn an und frage mich nur:<br />

„Was habe ich falsch gemacht? Warum nervt der jetzt<br />

den 16-jährigen <strong>Junge</strong>n mit diesem Mist? Einen <strong>Junge</strong>n,<br />

Foto: Rolf Handke / pixelio.de<br />

der zu uns gekommen ist, weil er stolz auf sein Land ist<br />

und der dafür überall sonst schief angesehen wird. Jetzt<br />

ist er bei den vermeintlich Nationalen und jetzt wird er<br />

auch hier, wie in der Schule, für sein Bekenntnis dumm<br />

angemacht.“ Ich hole tief Luft. Nun bin ich an der Reihe<br />

zu monologisieren – und die Sache richtigzustellen.<br />

Unser Konflikt: Abgrenzung und Alltag<br />

Nachdenkend über diese kleine Geschichte zeigt<br />

sich, welches Identitätsproblem gerade die politische<br />

Bewegung in Deutschland hat, die ständig davon<br />

spricht, „identitär“ zu sein und die sich für nationale<br />

Identität „als Lebensgrundlage unseres Volkes“ (NPD-<br />

Parteiprogramm) einsetzen will. So oder so ähnlich verhält<br />

es sich in vielen anderen Bereichen unserer politischen<br />

Arbeit und des bundesrepublikanischen Alltags. Denn<br />

wir stehen vor einem bekannten Problem: Einerseits<br />

wollen wir Veränderungen und lehnen die vielen erlebten<br />

Ungerechtigkeiten und die wachsende Unfreiheit ab. Wir<br />

haben das Bedürfnis, uns so stark wie es nur geht von<br />

diesem System der Dummheit, des Opportunismus und<br />

der Amoralität abzugrenzen. Wir sehen täglich, wie die<br />

Ideen der Volksherrschaft und der Republik hierzulande<br />

mit Füßen getreten werden. Anderseits leben und lieben<br />

wir hier, mitten in der BRD. Wir ziehen hier unsere Kinder<br />

groß und wir gehen hier zur Arbeit. Ganz nebenbei<br />

müssen wir noch politischen Einfluss gewinnen und dafür<br />

sorgen, nicht im selbstgewählten politischen Ghetto<br />

unterzugehen.<br />

Gerade das Beispiel der schwarz-rot-goldenen Fahne<br />

und der unsachliche und emotional aufgeladene Umgang<br />

damit macht diesen Konflikt, stellvertretend<br />

für vieles andere, deutlich. Wir stehen vor der<br />

Herausforderung, einen eigenen Weg für das heutige<br />

Deutschland zu finden, ohne dabei anachronistisch<br />

wirken zu dürfen.<br />

Aber zurück zum Grundproblem: dem Konflikt<br />

zwischen Abgrenzung und Alltag. Fest steht, es ist<br />

unsere Aufgabe, unsere Kultur, unser Brauchtum<br />

und unsere politische Idee zu erhalten und sie<br />

als Jugendbewegung zu formen und zu leben.<br />

Das müssen wir mit unserem Leben in der<br />

Bundesrepublik vereinbaren. Wir haben dafür zu<br />

sorgen, dass wir nicht nur die Letzten von damals,<br />

sondern tatsächlich die Ersten von morgen sind.


Keine leichte Aufgabe. Gerade weil es nicht darum<br />

geht, Kultur statisch zu konservieren, sondern darum,<br />

sie mit Leben zu erfüllen und junge Menschen dafür zu<br />

begeistern. Wie können wir das vereinbaren?<br />

Für viele von uns war es ja bereits eine kleine<br />

Kulturrevolution, die Symbole des politischen Gegners<br />

zu übernehmen, sie mit eigenen Inhalten umzugestalten<br />

und so für uns zu nutzen.<br />

Sicher kein unsympathischer Ansatz. Aber er trägt<br />

teilweise kuriose Früchte. Und er lässt letztlich nur<br />

eine politisch unbedeutende Randgruppe wie eine<br />

andere politisch unbedeutende Randgruppe aussehen.<br />

Außerdem führt er dazu, dass man vermeintliche<br />

Kameraden heute oft nur noch an den in der Sonne<br />

blitzenden Buttons erkennen kann – oder, wie es in<br />

unseren Reihen national-politisch-korrekt heißt: an ihren<br />

„Gesinnungsknöpfen“.<br />

Das widerspricht aber jeder bekannten politischen<br />

Strategie und allen Grundsätzen, die bekannte und vor<br />

allem erfolgreiche Revolutionsführer, wie beispielsweise<br />

Michael Collins (IRA) und Mao Zedong einst aufgestellt<br />

haben. Dass nämlich Revolutionäre sich weder optisch,<br />

noch politisch selbst ins Abseits manövrieren dürfen,<br />

sondern sich stattdessen innerhalb des eigenen Volkes<br />

„wie ein Fisch im Wasser“ bewegen müssen.<br />

Die Frage ist: Was ist sinnvoller? Auszusehen wie eine<br />

„Zecke“? Sich kleiden nach einem Klischee? Oder doch<br />

Darüber hinaus<br />

Frei Gesprochen 25<br />

eher aufzutreten wie ein ganz „normaler“ Jugendlicher?<br />

Wie kommt man wohl eher in die Köpfe und schließlich<br />

in die Herzen unserer Jugend?<br />

Nun denn, wenn das mit den Fahnen und dem Szene-<br />

Klimbim schon so schwierig ist - wie steht es dann um die<br />

politischen Themen? Was tun wir hier, um die Menschen<br />

unseres Volkes und nicht nur uns selbst zu erreichen?<br />

Analysieren wir wirklich, was die Leute in diesem Land<br />

interessiert? Oder sagen wir den Bürgern nur, was sie<br />

unserer Meinung nach zu interessieren hat?<br />

Ich glaube, diese Überlegungen finden oft nicht statt.<br />

Manchmal kam ich von einer, von mir organisierten,<br />

Aktion heim und fragte mich: Was hast Du heute erreicht?<br />

Hast Du das heute getan, um uns voranzubringen? Oder<br />

doch nur, um jetzt zufrieden in den Sessel zu fallen und<br />

zu denken: „Hauptsache was gemacht!“<br />

Ich finde, diese Fragen stellen wir uns zu wenig, weil wir<br />

uns zu oft im eigenen Hamsterrad bewegen. Immer schön<br />

rennen bis zum Umfallen. Ist ja auch kein Problem, die<br />

nationale Gegenwelt bietet einem ja alles. Von Kleidung,<br />

über Unterhaltung bis hin zur Betreuung für die Kleinen.<br />

Doch dieser wünschenswerte Ausbau unserer Strukturen<br />

ist nur der halbe Kampf. Denn dem Ringen um Halt und<br />

Gemeinschaft steht der harte Kampf in der Gesellschaft<br />

gegenüber. Hier kommt man sich nur allzu oft wie ein<br />

Alien vor, wenn man unsere Idee vertritt und einem dann<br />

der harte Wind der Repression und der (neo-)totalitären<br />

Unterdrückung entgegenschlägt. Doch oft sind wir daran<br />

auch selbst schuld, bzw. zu ungeschickt.<br />

„Die Demokraten bringen uns den Volkstod“ – Das<br />

Ende einer Parole<br />

Die beliebte Parole „Die Demokraten bringen uns<br />

den Volkstod“ ist ein gutes Beispiel für dieses eigene<br />

Ungeschick. Stellen wir uns einmal folgende Situation<br />

vor und denken sie zu Ende: Eine Aktion, diese Parole und<br />

ein Gespräch mit einem Interessierten. Nach all dem Mist,<br />

den die Menschen über uns in den<br />

Medien zu hören bekommen haben,<br />

Wer sich über die Geschichte der deutschen Einheits-, Reichs- und Freiheitsfahne erkundigen<br />

möchte, dem empfehlen wir, die Hier & Jetzt Ausgabe 8 aus dem Herbst 2007 zu lesen.<br />

Dort wird im Artikel „Schwarz-Rot-Gold“ die Geschichte dieser deutschen Farben ausführlich<br />

erläutert. Beim Lesen wird schnell klar, warum wir diese Farben nicht Merkel und Co. und<br />

ihrem aufgesetzten Pseudopatriotismus überlassen dürfen. Und warum wir gerade diese<br />

Farben viel mehr für unsere Sache einspannen müssten. Das positive Verhältnis<br />

der Deutschen zu diesen Farben sollten wir nutzen und diese emotionale<br />

Waffe nicht unserem Gegner überlassen. Nichts schmerzt mehr, als wenn<br />

etablierte Volksverräter mit der Freiheitsfahne in der Hand gegen uns<br />

demonstrieren und unsere Leute sich darüber auch noch freuen.<br />

Bestellt die Ausgabe gleich bei uns: www.frontdienst.de<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


26 Frei Gesprochen<br />

sehen sie diese Parole: „Die Demokraten bringen uns den<br />

Volkstod.“ Wie gestaltet sich nun das Gespräch mit dem<br />

Bürger? Man wird hauptsächlich damit beschäftigt sein<br />

zu erklären, warum man Antidemokrat ist. Dies wiederum<br />

wird beim Durchschnittsbürger, in Verbindung mit uns,<br />

sogleich Leichenberge, Lager und die Angst ums eigene<br />

Leben in Erinnerung rufen. Denn die Deutschen haben<br />

nachgewiesenermaßen ein gutes Verhältnis zur Idee<br />

der Demokratie. Auch wenn wir ständig das Gegenteil<br />

behaupten, weil wir wieder einen in der Kneipe getroffen<br />

haben, der uns erzählt, wie schön damals alles war. Mit<br />

der Ausgestaltung der Demokratie in der Bundesrepublik<br />

können hingegen immer mehr immer weniger anfangen.<br />

Das sind Fakten, die wir einmal akzeptieren sollten.<br />

Normalerweise wäre hier, aktionstechnisch, Schluss. Wir<br />

hätten was gemacht und der Durchschnittsbürger würde<br />

mit seinem Leichenbergbild nach Hause gehen. Kommt<br />

es nun doch zum weiteren Gespräch, dann könnten wir<br />

noch erklären, dass wir für Freiheit, Gerechtigkeit und den<br />

Erhalt von Volk und Heimat stehen. Hier steigt vielleicht<br />

wieder die Sympathie des Zuhörers. Er fragt nach unserer<br />

Alternative. „Na, Nationaler Sozialismus – was sonst?!“ Und<br />

bei unserem Durchschnittsbürger stellt sich folgendes<br />

ein: Nationaler Sozialismus = Nationalsozialmus =<br />

Leichenbergbild. Und spätestens hier ist meistens<br />

endgültig Schluss. Wenn es tatsächlich noch weitergeht,<br />

dann läuft der nationale <strong>Aktivist</strong> meistens an dem Punkt<br />

auf, wenn er erklärt, was Nationaler Sozialismus ist, wie er<br />

umgesetzt werden soll und wie der Staat dann aussieht.<br />

Für uns heißt das als Konsequenz: Wir müssen über<br />

Begriffe sprechen und über deren unterschiedliche<br />

Bedeutungen in der derzeitigen Gesellschaft und bei uns.<br />

Nicht umsonst hatte Jürgen Rieger vor einigen Jahren<br />

in einer Aufsatzreihe in der DEUTSCHEN STIMME die<br />

Diskussion um den Begriff des „Solidarismus“ gestartet.<br />

Weil er beispielsweise die Mehrdeutigkeit des Wortes<br />

„Sozialismus“ kannte. Bei uns steht dieser Begriff für eine<br />

gerechte Gemeinschaftsidee. Bei anderen hingegen für<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Vorgestellt<br />

Unterdrückung und ein idiotisches Wirtschaftsmodell.<br />

Lösungsansatz<br />

Das alles ist nicht schön. Aber es sind unangenehme<br />

Wahrheiten, über die wir sprechen müssen. Wir müssen<br />

uns fragen, ob unsere Erfolglosigkeit nicht vielleicht<br />

auch damit zusammenhängt, dass wir am Volk vorbei<br />

arbeiten. Ich schimpfe ungern über das böse, böse<br />

System, sondern ich suche die Probleme lieber erst vor<br />

der eigenen Haustür. Wir brauchen nicht zu erwarten,<br />

dass, wenn wir diesen Staat umkrempeln wollen, die<br />

derzeitigen Herrschenden sagen: „Oh ja, lasst die mal<br />

machen...“<br />

Vielleicht bedeutet das auch, dass wir unsere Idee zur<br />

Popkultur, also (von lat. populus, „Volk“) zur Volkskultur<br />

machen müssen. Die hier angeführten Beispiele<br />

zeigen, dass es dringend notwendig ist, zumindest<br />

über diese Themen zu diskutieren. Bisher vermisse ich<br />

diese Diskussion und fühle mich im oben erwähnten<br />

Hamsterrad gefangen. Wir laufen, bis der Tod uns ein<br />

Ende setzt, ohne wirklich entscheidend vorangekommen<br />

zu sein.<br />

Wenn die Frage also lautet: Dürfen wir Pop sein? Dann<br />

ist die Antwort: Ja! Das müssen wir sogar, um erfolgreich<br />

zu sein. Nichts ist schlimmer, als im selbsterrichteten<br />

Ghetto zu versauern und sich zu wundern, warum wir<br />

seit über 60 Jahren nicht vorankommen.<br />

Wir müssen offen und unbequem diskutieren. Auch<br />

dafür ist DER AKTIVIST da. Schreibt mir Eure Meinung,<br />

Eure Sicht der Dinge. Nutzt die Gelegenheit, um uns und<br />

unsere Bewegung nach vorn zu bringen!<br />

Schreibt Eure Meinung an:<br />

Michael Schäfer, Jahrgang 1982, studiert Politikwissenschaften und<br />

leitet die Jugendbewegung „<strong>Junge</strong> <strong>Nationaldemokraten</strong>“. Er ist<br />

Fraktionsvorsitzender im Kreistag Harz und Stadtrat in seiner<br />

Geburtsstadt Wernigerode.<br />

Michael Schäfer<br />

m.schaefer@jn-buvo.de


Fokus Iran<br />

Fakten gegen westliche Propaganda<br />

Verfolgt man in den letzten Tagen die<br />

Auslands-Berichterstattung in den etablierten<br />

Medien, so ist zu beobachten, dass<br />

neben dem schwierig einzuschätzenden<br />

Geschehen in Syrien auch mit zunehmender<br />

Relevanz der Iran thematisiert wird.<br />

Wir als Befreiungsnationalisten, die sich<br />

einer multipolaren, mit dem Völkerrecht<br />

vereinbaren Welt verschrieben haben,<br />

sollten daher immer den Verdacht für einen neuen Konflikt<br />

im Hinterkopf behalten. Solch ein Konflikt würde,<br />

wenn er Iran und Syrien zusammen einbezieht, aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach die Konsequenz einer völlig<br />

neuen Sprengkraft mit schwerlich absehbaren Folgen<br />

bedeuten. Es ist die richtige Zeit, sich des Themas anzunehmen,<br />

hat sich doch die Wahrscheinlichkeit eines<br />

bewaffneten Konflikts im letzten halben Jahr seit Sommer<br />

2011 merklich erhöht. Dies wird vor allem an zwei Punkten<br />

deutlich: Zum einen verschärft derzeit auch die EU als<br />

Teil der ominösen „Westlichen Wertegemeinschaft“ ihre<br />

Sanktionen durch ein Öl- Embargo. Zum anderen üben<br />

sich die USA (etwa durch Präsident Obama, der in einer<br />

Geheimbotschaft dem Iran drohte, keine „rote Linie“ zu<br />

überschreiten) und Israel (Präsident Shimon Peres: „Ein<br />

Angriff auf Iran wird immer wahrscheinlicher“) in einer<br />

deutlich schärferen Rhetorik als noch vor einem Jahr.<br />

Um nicht falsch verstanden zu werden: Es ist natürlich<br />

darauf hinzuweisen, dass eine im Kriegsfalle von uns<br />

geübte antiimperialistische Solidarität mit den betroffenen<br />

Ländern keine Anbiederung an den Islam an<br />

sich bedeutet. Diese sich durch ihr Drängen zur Macht<br />

auszeichnende, expansive Religion bleibt innenpolitisch<br />

selbstverständlich unser Gegner, da dadurch unser eigenes<br />

Staats- und Gemeinschaftsverständnis angegriffen<br />

wird. So wollen wir weder eine Gesetzgebung, die durch<br />

die Scharia (islamische Rechtsprechung) begründet ist,<br />

noch teilen wir Werte, die schlechterdings dazu führen,<br />

eine freiheitliche Ordnung unmöglich zu machen. Der<br />

Islam hat in Deutschland und Europa keinen Platz. In<br />

Ländern wie dem Iran indes sehr wohl. Es sind demnach<br />

vor allem weltanschauliche Gründe, welche dafür sprechen,<br />

eine weitere westliche Aggression mit den uns zur<br />

Verfügung stehenden Mitteln anzuprangern. Dem Nationalismus<br />

immanent sind dabei vor allem das Bekenntnis<br />

zur Vielfalt der Völker und die damit einhergehende<br />

zwingende Forderung nach der persischen wie syrischen<br />

Selbstbestimmung. Unser außenpolitisches Handeln oder<br />

besser gesagt Streben ist weitergehend dem Völkerrecht<br />

verpflichtet, das die staatlichen Beziehungen zwischen<br />

souveränen Staaten regelt.<br />

Ein Schritt, der diesem Denken Rechnung trägt, ist es,<br />

die Heuchelei der „Westlichen Wertegemeinschaft“ (besser:<br />

der westlichen Verbrechergemeinschaft) möglichst<br />

öffentlich zu benennen. Im Folgenden soll daher ein Teil<br />

Frei Gesprochen 27<br />

der vom Westen verlautbarten Vorwürfe gegenüber dem<br />

Iran kritisch angesprochen und als kriegsvorbereitende<br />

Propaganda entlarvt werden.<br />

Zunächst zu den Vorwürfen selbst. Als erstes wird<br />

dem Regime in Teheran seit vielen Jahren und aktuell<br />

besonders vehement eine nicht vorhandene Transparenz<br />

in Bezug auf seine technisch-atomaren Entwicklungen<br />

vorgeworfen. Es hält sich hartnäckig der Verdacht, dass<br />

das Land unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung<br />

der Kernenergie nach der Atombombe greift. Nun<br />

denn, ohne Zweifel wäre der Besitz von Atomwaffen<br />

vor dem Hintergrund der unverschuldeten Zugehörigkeit<br />

des Iran zur „Achse des Bösen“ (George W. Bush) ein<br />

Sicherheitsgewinn für das Land. Aber dennoch muss am<br />

Wahrheitsgehalt der entsprechenden Behauptungen gezweifelt<br />

werden. So gehört etwa der Iran – im Gegensatz<br />

zu Israel – seit langem der IAEA (International Atomic<br />

Energy Agency) an, die regelmäßig die Entwicklungen<br />

im Land beobachten und dokumentieren kann. Vor<br />

kurzem erst erschien ein Bericht seitens der IAEA, der zwar<br />

davon sprach, dass die zivile Nutzung in der Islamischen<br />

Republik merkliche Fortschritte erziele, jedoch ein direkt<br />

ersichtliches Atomwaffenprogramm nicht zu konstatieren<br />

sei (siehe: http://www.iaea.org/Publications/Documents/<br />

Board/2011/gov2011-65.pdf ).<br />

Ein wichtiger Punkt, um der Frage nachzugehen, ob ein<br />

Staat fähig ist Atomwaffen zu entwickeln, ist in diesem<br />

Zusammenhang der Anreicherungsgrad von Uran. Laut<br />

IAEA-Bericht verfügt der Iran derzeit über Uran, das zu<br />

20% angereichert ist (S. 14). Westliche Medien wie DIE<br />

ZEIT spekulieren seit November 2011 nun darüber, inwieweit<br />

das Land insgeheim den Anreicherungsgrad weiter<br />

erhöhen würde, um den radioaktiven Rohstoff auch<br />

militärisch nutzbar zu machen (siehe: http://www.zeit.<br />

de/politik/ausland/2011-11/atomstaat-iran). Dazu nötig<br />

wäre allerdings eine Anreicherung des Urans auf 80%.<br />

Es bleibt also dabei, dass – auch ohne den Äußerungen<br />

des iranischen Regimes selber Glauben schenken zu<br />

müssen – der Iran aller Wahrscheinlichkeit nach kein<br />

Atomwaffenstaat ist und auch morgen nicht sein wird.<br />

Dazu passt im Übrigen auch die aktuelle Einschätzung des<br />

russischen Sicherheitsratschefs Nikolai Patruschew, der<br />

bis dato keine tatsächliche Existenz eines Nuklearwaffenprogrammes<br />

feststellen kann und im gleichen Atemzug<br />

stattdessen dem Westen Kriegstreiberei vorwirft.<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


28 Frei Gesprochen<br />

Kommen wir zum zweiten Vorwurf, mit dem es sich<br />

ebenso scheinheilig verhält. Die Rede ist vom finsteren<br />

Antisemitismus der iranischen Regierung, der ebenso<br />

leicht verworfen werden kann. Die Hetze begann heiß<br />

zu werden, als im Oktober 2005 eine Rede des iranischen<br />

Präsidenten „kompetent“ von westlichen Nachrichtenagenturen<br />

übersetzt wurde. Der Autor kann sich noch<br />

gut an die damalige Zeit erinnern. Als man vor einigen<br />

Jahren noch zur Schule ging um sein Abitur zu machen,<br />

kamen eines Tages einige Mitschüler in der Pause mit der<br />

BILD-ZEITUNG an. Auf der Titelseite war der „hitlerisierte“<br />

iranische Präsident Ahmadinedschad zu sehen. Dieser<br />

soll, so die BILD, damals in einer hasserfüllten Rede davon<br />

gesprochen haben, dass „Israel von der Landkarte zu<br />

tilgen“ sei. Da war natürlich der Skandal perfekt. Der „Irre<br />

aus Teheran“, ein mordlüsterner Judenhasser?<br />

Eher einfach gestrickte Zeitgenossen könnten genau<br />

diese Sicht der Dinge erlangen, steht es doch in der BILD<br />

(und nicht nur dort) schwarz auf weiß. Das Problem dabei<br />

ist nur: Diese Übersetzung der Rede Ahmadinedschads<br />

ist nachweislich falsch! Zwar stimmt der Bezug auf Israel<br />

insoweit, dass der iranische Präsident davon sprach,<br />

dass das politische System Israels – ähnlich dem der<br />

Sowjetunion – in absehbarer Zeit seine derzeitige starke<br />

Stellung einbüßen werde und sich nicht auf Dauer halten<br />

könne. Daraus aber ein judenfeindliches Handeln zu<br />

konstruieren und darüber hinaus abstruse historische<br />

Vergleiche aufzustellen, ist schon mehr als abenteuerlich.<br />

Davon, dass Ahmadinedschad Israel „ausradieren“ und<br />

„von der Landkarte tilgen“ wolle, ist im Original der<br />

Rede gleich gar nichts zu hören. Der systemkritische<br />

Journalist Jürgen Elsässer verwies erst vor kurzem in<br />

diesem Zusammenhang erneut auf die Juden im Iran<br />

als „respektierte Minderheit“, der sogar Sitze im dortigen<br />

Parlament zugestanden würden. Auch von Übergriffen<br />

gegen Juden ist selbst in der manchmal schamlos die<br />

Wahrheit verdrehenden etablierten Medienwelt bis heute<br />

absolut nichts zu hören. Und das, obwohl der Iran die<br />

größte jüdische Bevölkerungsgruppe aller islamischen<br />

Länder beherbergt.<br />

Beide hier behandelten Beispiele (der konstruierte<br />

Verdacht des Besitzes von Massenvernichtungswaffen<br />

und angeblicher Antisemitismus) halten einer objektiven<br />

Prüfung in keiner Weise stand. Die hysterische Berichterstattung<br />

der Medien und die säbelrasselnde Außenpolitik<br />

des Westens sind damit eindeutig der gezielten<br />

Verzerrung der Wahrheit in übler Weise überführt. Die<br />

etablierte Presse, die am Finanztropf des herrschenden<br />

Systems hängt, betreibt massiv kriegsvorbereitende<br />

Propaganda gegen den souveränen Staat Iran.<br />

Damit jedoch nicht genug: Ein gerade vom Westen<br />

gefordertes und durch Sanktionen oder Kriegshandlungen<br />

(zum Beispiel Irak) aktiv propagiertes Verbot<br />

von Atomwaffen in anderen Staaten ist zunächst einmal<br />

völlig inkonsequent, da Israel seit langem inoffiziell, also<br />

ohne die Kontrolle durch die IAEA, zu den Atommächten<br />

gehört, ohne dass auch nur leise Kritik daran geäußert<br />

würde. Des Weiteren sind besonders die als Kriegsverbrechen<br />

zu brandmarkenden Abwürfe von Atombomben<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

auf Japan seitens der USA Foto: José Cruz / Agência Brasil<br />

als imperiale Arroganz und<br />

Ungerechtigkeit gegenüber der restlichen Welt zu sehen.<br />

Und wohlgemerkt waren diese von den USA zu verantwortenden<br />

Atombombenabwürfe bis in unsere heutige<br />

Zeit glücklicherweise die einzigen Kriegseinsätze mit<br />

nuklearen Sprengkörpern.<br />

Für <strong>Aktivist</strong>en der JN und der nationalen Bewegung, die<br />

sich etwas tiefer mit der westlichen Hetze in diesem Kontext<br />

auseinandersetzen wollen, ist weiter das von Jürgen<br />

Elsässer herausgegebene, bereits 2009 im linksnationalen<br />

Kai Homilius Verlag erschienene Buch „Iran – Fakten<br />

gegen westliche Propaganda“ zu empfehlen. Ebenso sei<br />

auf den im Januar 20<strong>12</strong> von Elsässer gehaltenen Vortrag<br />

verwiesen. Dieses auf You Tube anzusehende Referat<br />

arbeitet die Thematik noch etwas umfangreicher heraus<br />

(siehe: http://www.youtube.com/watch?v=qymiRVRU0Ew).<br />

Auch wenn wir gegenwärtig nicht viel an der geostrategischen<br />

Lage derzeit ändern können, sollten wir<br />

dennoch in unserem Umfeld dafür sorgen, dass allzu<br />

durschaubare Lügen und Falschentwicklungen nicht<br />

weiter vorangetrieben werden. Die Menschen in diesem<br />

Land sind aktuell in einer Lage, in der sie immer umfassender<br />

das Vertrauen in die politische Klasse verlieren.<br />

„Unser“ trauriger Bundespräsident ist dabei nur die<br />

Spitze des Eisberges. Durch moralische Integrität und<br />

Sachkompetenz sollten wir dagegenstehen! Aktuell<br />

kann, nein muss die Iran-Thematik ein Fokus dafür sein.<br />

Malte Hansen


Ehre! – Freiheit! – Recht!<br />

Teil 1: Der nationale Ehrbegriff<br />

Kultur & Geschichte 29<br />

„Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr alles freudig setzt an die<br />

Ehre“. (Friedrich Schiller, Die Jungfrau von Orléans)<br />

Während unseres politischen Wirkens stoßen wir immer<br />

wieder auf die Begriffe Ehre, Freiheit und Recht. Sei<br />

es in weltanschaulicher Literatur, als Schlagworte in<br />

Diskussionen oder als Demonstrations-Thema „Für ein<br />

Deutschland der Ehre, der Freiheit und des Rechts“. In<br />

dieser dreiteiligen Kolumne soll dargelegt werden, wie<br />

der Nationalismus diese Begriffe definiert und welchen<br />

Stellenwert man ihnen innerhalb unseres Weltbildes<br />

zurechnen kann.<br />

Die Ehre des politischen Soldaten<br />

Ehre bedeutet, gerecht gegen sich selbst zu sein.<br />

Ehrenhaft handelt, wer sein Handeln in Einklang mit<br />

seinen inneren Überzeugungen bringt, solange diese<br />

selbst ehrbar sind. Die Aufgabe des Nationalisten in der<br />

real existierenden Bundesrepublik ist es, sich selbst treu<br />

zu sein und zu seinen Überzeugungen zu stehen, den<br />

zwangsläufig auftretenden Widerständen zum Trotz.<br />

Als nationale Freiheitskämpfer sind wir nicht nur<br />

politischen, sondern oftmals auch persönlichen<br />

Repressionen ausgesetzt. Selbst auf die Gefahr hin, in<br />

der Nachbarschaft, in der Schule, in der Uni, auf der<br />

Arbeitsstelle usw. als „Staatsfeind“ und damit in den<br />

Augen des Systems als „Krimineller“ gebrandmarkt<br />

zu werden und dennoch zu seinen Idealen zu stehen,<br />

gerade das macht eine ehrenhafte Lebensweise aus.<br />

So können wir den Repressionen, die uns vom System<br />

entgegenschlagen, sogar etwas Positives abgewinnen.<br />

Schließlich ist uns das System damit behilflich, in unseren<br />

Reihen die Spreu vom Weizen zu trennen.<br />

Die Unterdrückung findet auf vielen Ebenen statt:<br />

Mancher <strong>Aktivist</strong> musste wegen seiner politischen<br />

Überzeugungen die Kündigung seiner Arbeitsstelle in<br />

Kauf nehmen und verlor damit seine bürgerliche Existenz;<br />

viele Kameraden finden sich gar wegen ihrer öffentlich<br />

geäußerten Meinung in Gesinnungshaft wieder.<br />

Wer sich von diesen Repressionen nicht einschüchtern<br />

lässt, ist fraglos ein ehrenhafter Kämpfer. Es sollte<br />

jedoch an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben,<br />

dass wir dem System selbstredend keine unnötigen<br />

Angriffsflächen für seine Unterdrückungsmaßnahmen<br />

bieten dürfen. Dennoch ist es nahezu unmöglich, im<br />

Nationalen Widerstand zu wirken, ohne dass dem<br />

<strong>Aktivist</strong>en die Verfolgung und der Hass des staatlichen<br />

Repressionsapparates entgegenschlagen.<br />

Beispiele bundesrepublikanischer Ehrlosigkeit<br />

Ein relativ aktuelles Beispiel für ehrloses Verhalten<br />

bundesrepublikanischer „Würdenträger“ bietet die Affäre<br />

um den ehemaligen Bundesverteidigungsminister Karl-<br />

Theodor zu Guttenberg im Februar 2011. Als bezüglich<br />

seiner Doktorarbeit erste Vorwürfe der Täuschung<br />

erhoben wurden, bezeichnete er diese als „abstrus“<br />

und versicherte, er habe seine Dissertation selbst „in<br />

mühevoller Kleinstarbeit“ verfasst und habe sich deshalb<br />

auch nichts vorzuwerfen. Die Beweislast wurde allerdings<br />

innerhalb weniger Tage so erdrückend, dass der damalige<br />

Verteidigungsminister „wissenschaftliches Fehlverhalten“<br />

einräumen musste. Die Fehler habe er allerdings nicht<br />

bewusst, sondern bloß fahrlässig begangen.<br />

Als die Universität Bayreuth ihm<br />

schließlich den Doktorgrad aberkannte,<br />

weil er die Grundsätze wissenschaftlichen<br />

Arbeitens „in erheblichem Umfang“<br />

verletzt hatte, trat Guttenberg am 1. März<br />

als Verteidigungsminister zurück. Im Mai<br />

gab die zuständige Prüfungskommission<br />

letztendlich bekannt, dass die „Standards<br />

guter wissenschaftlicher Praxis“ dermaßen<br />

grob verletzt wurden, dass die Täuschung<br />

nur vorsätzlich begangen worden sein<br />

kann. Übrigens müssen Doktoranden am<br />

Ende ihrer Dissertation eine ehrenwörtliche<br />

Erklärung abgeben, in welcher sie<br />

versichern, die Doktorarbeit selbst<br />

geschrieben und alle externen Quellen<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


30 Kultur & Geschichte<br />

kenntlich gemacht zu haben. Offensichtlich hatte zu<br />

Guttenberg keine Probleme damit, ein falsches Ehrenwort<br />

abzugeben und sogar vor der deutschen Öffentlichkeit<br />

wider besseres Wissen seine Unschuld zu beteuern.<br />

Auch am Umgang mit der jüngeren deutschen<br />

Geschichte wird uns die Ehrlosigkeit der heute<br />

Herrschenden eindrucksvoll demonstriert. Während unser<br />

Volk permanent mit angeblichen oder tatsächlichen von<br />

Deutschen begangenen Missetaten konfrontiert wird,<br />

werden die an unserem Volk begangenen Verbrechen<br />

weitgehend verschwiegen. Die Massenvergewaltigung<br />

deutscher Mädchen und Frauen durch eine entmenschte<br />

bolschewistische Soldateska, das Schicksal deutscher<br />

Kriegsgefangener in alliierten Todeslagern, die<br />

Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten und die<br />

Opfer der planmäßig durchgeführten Hungerkatastrophe<br />

in den Nachkriegsjahren. All das findet in den<br />

Massenmedien nicht statt, geschweige denn in den<br />

Lehrplänen bundesrepublikanischer Schulen, und<br />

verschwindet somit aus dem kollektiven Gedächtnis<br />

unseres Volkes. Während hierzulande immer noch greise<br />

ehemalige Wehrmachtsangehörige vor Gericht gezerrt<br />

und sogar ins Gefängnis gesteckt werden, musste sich<br />

nach 1945 nie ein alliierter Kriegsverbrecher vor einem<br />

deutschen Gericht verantworten. Für deutsche Opfer gibt<br />

es keine „Stolpersteine“ und für die Überlebenden keine<br />

Entschädigung. So sind es lediglich wir Nationalisten, die<br />

zur unteilbaren Geschichte unseres Volkes stehen und es<br />

frei heraus sagen: Denen, die für Deutschland ihr Leben<br />

gaben, könnt Ihr nicht die Ehre nehmen!<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Besonders deutlich<br />

wurde der Unterschied<br />

zwischen nationaler<br />

Ehrenhaftigkeit und<br />

bundesrepublikanischer<br />

Ehrlosigkeit beim<br />

letztjährigen<br />

Gedenkmarsch für die<br />

Opfer des alliierten<br />

Folterlagers „Wincklerbad“<br />

im niedersächsischen<br />

Bad Nenndorf. Über<br />

700 nationale <strong>Aktivist</strong>en<br />

marschierten diszipliniert<br />

und schweigend<br />

durch den Kurort. Das<br />

dem antideutschen<br />

Zeitgeist huldigende<br />

Minusmenschentum<br />

allerdings zeigte sich auf<br />

der vom „Anti-Rechts-<br />

Bündnis“ ausgerufenen<br />

„Partymeile“ pöbelnd,<br />

saufend, feiernd und<br />

herumhampelnd,<br />

während die deutsche<br />

Jugend der Toten<br />

unseres Volkes gedachte.<br />

Selten wurde der<br />

Unterschied zwischen der das anständige Deutschland<br />

repräsentierenden nationalen Opposition und dem<br />

ehrlosen bundesrepublikanischen Minusmenschentum<br />

so deutlich, wie an diesem Tag im August 2011 in dem<br />

kleinen niedersächsischen Kurort.<br />

Die Ehre der Tat<br />

Was Ehre bedeutet und was man notfalls bereit sein<br />

muss, für die Ehre zu geben, dazu gaben die Reste der 33.<br />

Waffen-Grenadier-Division der SS „Charlemagne“ und der<br />

5. SS-Panzer-Division „Wiking“ zusammen mit weiteren<br />

Wehrmachtseinheiten und Kämpfern des Volkssturms<br />

im April 1945 während des Endkampfes um Berlin der<br />

Nachwelt ein Beispiel.<br />

Niemand machte sich Illusionen darüber, dass das<br />

Schicksal des Krieges noch zu wenden sein könnte.<br />

Etablierte „Historiker“ sehen in dem Endkampf ein<br />

sinnloses Verheizen von Menschen und fragen sich, warum<br />

die Verteidiger der Reichshauptstadt den Sowjetpanzern<br />

nicht mit weißen Fahnen entgegengelaufen sind.<br />

Die Antwort gibt der Beteiligte am Kampf um Berlin,<br />

Hauptsturmführer Henri Joseph Fenet: „Wenn wir die<br />

Zukunft gewinnen wollen, müssen wir sie zunächst<br />

verlieren. Nicht die Schläge, die wir dem Gegner<br />

beibringen, zählen letzten Endes, sondern das Beispiel,<br />

das wir geben.“<br />

Es ging in den letzten Kriegstagen nicht mehr darum,<br />

ob man dieses oder jenes Gefecht noch gewinnen oder ob


man die Kapitulation noch um einige Tage oder Wochen<br />

hinauszögern konnte. Sondern es ging den Verteidigern<br />

Berlins darum, der Nachwelt ein Beispiel dafür zu geben,<br />

dass sie für ihre Vision eines freien Europa bis zum letzten<br />

Mann gekämpft haben. Es ging um die Ehre aller, die in<br />

diesem Krieg für Deutschland ihr Leben ließen.<br />

Der deutsche Ehrbegriff wird trefflich dargestellt im<br />

mittelalterlichen Nibelungenlied, dem Nationalepos<br />

der Deutschen schlechthin, insbesondere durch die<br />

spätere Wortschöpfung der „Nibelungentreue“. Wer sich<br />

mit dem Nibelungenlied und seinen Verbindungen zur<br />

deutschen Seele näher beschäftigen möchte, dem sei das<br />

Buch „Disteln für Hagen“ des konservativen Publizisten<br />

Joachim Fernau empfohlen.<br />

Die Darstellung der ganzen Handlung des<br />

Nibelungenliedes würde den Rahmen dieses Aufsatzes<br />

sprengen, weshalb sich der Verfasser auf eine Episode<br />

ganz zum Ende der Sage beschränken möchte: Am Hof<br />

des Hunnenkönigs Etzel bekriegen sich die Burgunder<br />

mit den Hunnen und ihren Verbündeten. Kriemhild,<br />

die Witwe des getöteten Siegfried, verlangt von den<br />

Burgundern die Auslieferung Hagens von Tronje, des<br />

Mörders ihres Mannes. Die in Unterzahl kämpfenden<br />

Burgunder könnten mit dem Leben davonkommen,<br />

wenn sie den Lehnsmann ihres Königs Gunther an ihre<br />

Gegner herausgeben. Fernau beschreibt die Situation<br />

folgendermaßen: „Es gab zwei, die hier allein hätten<br />

antworten dürfen: Gunther und Hagen. Würden sie<br />

geantwortet haben, so hätte Gunthers Antwort nur<br />

‚nein‘ lauten können, Hagens Antwort nur ‚ja‘. Der eine<br />

hatte als Schutzherr und zugleich Mitschuldiger nur die<br />

Möglichkeit, mit einem Nein für seine Mitwisserschaft<br />

geradezustehen, der andere für die Rettung seines Königs<br />

nur mit einem Ja. Beide schwiegen. Welch ein Schauspiel!<br />

Dies, meine Freunde, dies ist die Nibelungentreue!“<br />

Ehre als Handlungsmaxime des Nationalen<br />

Widerstandes<br />

Für die Ehre muss man bereit sein, Opfer zu bringen.<br />

Der Krieg war und ist für uns Nationalisten allerdings<br />

immer nur das letzte zu ergreifende Mittel. Der<br />

Rechtswissenschaftlicher Otto Koellreutter führte<br />

dazu aus: „Krieg [ist] niemals das soziale Ideal, sondern<br />

nur ein äußerstes Mittel zur Erhaltung der höchsten<br />

Werte jeder Volksgemeinschaft, vor allem ihrer Ehre.“<br />

Vorgestellt<br />

Kultur & Geschichte 31<br />

Alfred Rosenberg sah den Gedanken der Ehre gar als<br />

das stärkste Element für die Bildung der deutschen<br />

Seele, des deutschen Staates und der deutschen Kultur<br />

an, da „nahezu alles, was den Charakter unserer Rasse,<br />

unsere Völker und Staaten erhalten hat, in erster Linie<br />

der Begriff der Ehre und die Idee der mit ihr untrennbar<br />

verbundenen, aus dem Bewusstsein der inneren Freiheit<br />

stammenden Pflicht gewesen ist.“<br />

Der kameradschaftliche Umgang miteinander ist<br />

eine unabdingbare Notwendigkeit für alle nationalen<br />

Zusammenhänge, seien sie nun als parteigebundene<br />

oder als freie Gruppen organisiert. Für viele <strong>Aktivist</strong>en<br />

ist die nationale Bewegung nicht nur Kampf-, sondern<br />

auch Lebensgemeinschaft. Nicht nur bei der direkten<br />

politischen Aktion, sondern auch im Alltag müssen jene<br />

Werte wie Aufrichtigkeit, Pflichtbewusstsein, Treue und<br />

Zuverlässigkeit, die man noch heute als „preußische<br />

Tugenden“ bezeichnet, gelebt werden. Bloß deshalb, weil<br />

wir in dem Ungeist dieser Zeit zu leben gezwungen sind,<br />

muss sich doch niemand den heutigen antideutschen<br />

„Lifestyle“ mit seinen Minuswerten zu eigen machen. Wir<br />

sind dazu verpflichtet, unserem Volk eine Gegenkultur<br />

zum bundesrepublikanischen „Mainstream“ vorzuleben<br />

und damit die angestrebte Volksgemeinschaft schon<br />

jetzt in unseren Zusammenhängen zu verwirklichen.<br />

Materialismus oder Idealismus? Das ist die Frage, vor der<br />

es kein Ausweichen gibt. Die Masse der Bundesbürger hat<br />

sich mehr oder weniger freiwillig für den Materialismus<br />

entschieden. Deshalb ist es an uns Nationalisten, die<br />

gesellschaftlichen Realitäten mit unserem von Idealismus<br />

geprägten Tatendrang zu überwinden. Der Geist muss<br />

über die Materie siegen. Durch ehrenhaftes Leben und<br />

ehrenhaftes Kämpfen können wir unserem Volk ein<br />

Vorbild sein. Auch unsere Gemeinschaft wird sich weiter<br />

zusammenschweißen, wenn wir die Ehre zur Maxime<br />

unseres Handelns erheben.<br />

Sascha Krolzig<br />

Sascha Krolzig (Jahrgang 1987) ist seit 2003 im parteifreien Widerstand aktiv. Beim<br />

Kampfbund Deutscher Sozialisten (KDS) war er bis zu dessen Selbstauflösung 2008<br />

Beauftragter-West, außerdem war er Mitglied der „Hilfsgemeinschaft für nationale<br />

politische Gefangene und deren Angehörige“ (HNG) bis zum Verbot im September 2011.<br />

Krolzig tritt regelmäßig als Redner auf nationalen Vortragsveranstaltungen und Demonstrationen<br />

auf. Seit 2009 studiert er an der Universität Bielefeld Rechtswissenschaften.<br />

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32 Kultur & Geschichte<br />

Sprache als Spiegel der Seele<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Die Bedeutung der Sprache für unser Denken und Fühlen<br />

Wenn wir uns als Volk über die Sprache definieren,<br />

sie sogar als einen der Grundpfeiler unseres Volkstums<br />

erklären, lohnt es sich, ihrer bewusst zu werden und<br />

darauf zu achten wie und vor allem was man spricht.<br />

Vom Tier zum Menschen<br />

Während „Deutsch“ ursprünglich die volkliche<br />

Sprachgemeinschaft bedeutete, entwickelte sich aus<br />

ihr das Deutschtum. Wenn der Volksbegriff der Deutschen<br />

sich also aus dem Tatbestand der Sprachgemeinschaft<br />

entwickelt, leiten wir unseren Ursprung nicht von einem<br />

Land oder einer biologischen Einheit her, sondern von<br />

einer rein geistigen Ebene.<br />

Mensch ist nur derjenige, der denken kann. Denken<br />

ist aber an Wörter gebunden und setzte damit Sprache Ernst Krieck schreibt dazu: “Vielmehr gibt Sprache die<br />

voraus. Denken alleine ist wortloses Seelenleben, ist Unterlage, das Medium alles Sprechens, die Möglichkeit aller<br />

Fühlen oder triebhaftes Handeln. Zum Denken wird sprechenden Verständigung und Gemeinschaftsformung<br />

es erst, wenn wir unsere Gedanken in Sprache fassen ab. Es hängt daran aller schöpferische Ausdruck, alle<br />

können. Sind wir über etwas sprachlos, fehlen uns also zweckhafte Verständigung, das Führen, Befehlen, die<br />

die Worte, so drücken wir damit aus, dass wir nicht mehr Erziehung, gemeinsame Willensbildung, gemeinschaftliches<br />

verstehen, nicht mehr mitdenken können.Wilhelm von Handeln und Arbeiten: Sprache wird durch Sprechen erfüllt.<br />

Humboldt bemerkte dazu: „Um Mensch zu sein, musste Im Sprechen aber sind das Volksganze und die persönliche<br />

er Sprache besitzen, und um Sprache zu haben, musste er Eigenart eine Einigung eingegangen: Das sprechende Glied<br />

Mensch sein.“<br />

steht unter dem Primat des Ganzen, kann aber seinerseits<br />

zum schöpferischen Ausgangspunkt neuer Bewegung<br />

edes Ganzen – auch im Gebiet der Sprache –<br />

werden.“<br />

Sprache als völkische Weltsicht<br />

Die Sprache ist der Spiegel<br />

Paul Krannhals bemerkt zum Thema: „In<br />

der Seele: Wie ein Mensch der Sprache begegnen wir der bedeutsamsten<br />

schöpferischen Organisation des menschlichen<br />

spricht, so ist er.<br />

Geistes“. Der Überzeugung, dass Sprache nicht<br />

reiner Ausdruck der Gedanken ist, sondern<br />

Sprache und Gedanken in wechselseitiger<br />

Publilius Syrus Beziehung stehen, untermauert Humboldt,<br />

wenn er schreibt: „Durch die gegenseitige<br />

Abhängigkeit des Gedankens und des Wortes<br />

voneinander leuchtet es klar ein, dass die<br />

Sprachen nicht eigentlich Mittel sind, die schon<br />

erkannte Wahrheit darzustellen, sondern weit<br />

mehr, die vorher unerkannte zu entdecken. Ihre<br />

Vom Menschen zum Volk<br />

Verschiedenheit ist nicht eine von Schällen und Zeichen,<br />

sondern eine Verschiedenheit der Weltansichten selbst.“<br />

Während nur der einzelne Mensch denkt und spricht<br />

– und nur der Einzelne kann denken oder sprechen -, ist Betrachten wir nun die verschiedenen Sprachen der<br />

die Sprache immer Gemeinschaftsleistung. Als Mensch<br />

wird man geboren und wächst mit der Muttersprache<br />

Völker, erkennen wir unterschiedliche Weltsichten.<br />

in die Sprachgemeinschaft hinein. So sehr der Einzelne Besonders deutlich wird das am Wort Heimat. Während<br />

auch sein Eigensein, seine Individualität betonen mag, er andere Sprachen eine entsprechende Übersetzung für<br />

muss sich bewusst sein, dass er zu ihrer Entwicklung und Vaterland haben, liegt bei dem Wort Heimat im Deutschen<br />

Erhaltung der umgebenden Sprachgemeinschaft bedarf. der Schwerpunkt auf dem Heim, also dem unmittelbaren<br />

Muttersprache ist aber immer Produkt eines Volkes. Umfeld. Im französischen „berceau“ klingt die Wiege<br />

Analog zu dem oben erwähnten Zitat von Humboldt mit, das englische „home“ ist mit Haus gleichzusetzen.<br />

sehen wir: Um Volk zu sein, muss man Sprache besitzen, Spanien setzt die Betonung in „país natal“ auf das Land,<br />

und um Sprache zu haben, muss man Volk sein.<br />

die Griechen in „πατρίδα“ [sprich: patrida] auf den Vater<br />

und im russischen „pодина“ [sprich: rodina] klingt die<br />

Deutlich wird das in unserer eigenen Geschichte. Geburt mit.


Anglizismen als Krankheit des deutschen Charakters<br />

Immer stärker merken wir, wie die globalisierte Welt uns<br />

nicht nur in unserer Umwelt, sondern auch im Inneren<br />

verändert. Während sich in der ersten Hälfte des 20.<br />

Jahrhunderts deutsche Begriffe wie Schallplatte, Rundfunk<br />

oder Fernsehen für technische Neuerungen mühelos im<br />

deutschen Sprachgebrauch einfügten, nehmen Begriffe<br />

wie Chip, Videorekorder und Computer in der zweiten<br />

Hälfte Überhand. Otto von Bismarck trifft bereits 1836 in<br />

das Herz der deutschen Seele, wenn er sagt: „Die Neigung,<br />

sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen<br />

zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten<br />

des eigenen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist<br />

eine politische Krankheit, deren geographische Verbreitung<br />

sich leider auf Deutschland beschränkt”. Einen absurderen<br />

Sprachbeweis als die sinnfreie Wortschöpfung „Handy“<br />

kann es dazu kaum geben.<br />

Ein Bewusstsein für Sprache<br />

Sprache als Teil unserer Kultur ist immer lebendig,<br />

darf also nie starr oder dogmatisch sein. Ähnlich wie<br />

ein Organismus entwickelt sie sich und passt sich an.<br />

Wenn wir heute in einer Welt leben, die Gewalt und<br />

Geschlechtsverkehr im Mittagsprogramm nötig hat,<br />

müssen wir uns nicht wundern, wenn sich auch in<br />

dieser Hinsicht unsere Sprache anpasst. Etwas „geil“<br />

finden, jemand als besonders toll bezeichnen und<br />

etwas wahnsinnig schön empfinden, drückt etwas<br />

Außergewöhnliches aus. Nicht, weil es gut, besonders<br />

oder schön ist, sondern weil es zum Abnormen wird.<br />

Tollheit und Wahnsinn sind Krankheiten, Geilheit hat<br />

einen entsprechend negativen Klang, den wir beim<br />

Sprechen unbewusst mitklingen lassen.<br />

Neben solchen negativen Entwicklungen finden sich<br />

in unserer Sprache auch zahlreiche Wörter mit positivem<br />

Anklang: „Wesentlich wichtig“ sind Dinge, die unserem<br />

Wesen entsprechen. „Selbstbewusstsein“ heißt, sich seiner<br />

Selbst bewusst zu sein und nicht mehr, aber auch nicht<br />

weniger. Wer „enttäuscht“ wurde muss nicht traurig sein,<br />

denn ihm ist es gelungen, die Täuschung zu erkennen.<br />

Wenn jemand etwas „ahnt“ – also nicht ahnungslos ist<br />

–, weiß er es zwar nicht, hat es aber irgendwie im Blut,<br />

dem Blut seiner Ahnen. Und „artig“ zu sein heißt, sich<br />

seiner Art entsprechend zu benehmen. Weitere Wörter<br />

wie wert-voll, merk-würdig, heim-lich und viele mehr<br />

regen zum Denken und bewussten Sprechen an.<br />

Aber auch der Vergleich zwischen Wörtern liefert<br />

eine Erkenntnis, wie die Deutsche Weltanschauung zu<br />

bestimmten Dingen steht. Wenn „untätig“ der Untat<br />

entspricht, dann bewerten wir sowohl die schlechte, wie<br />

auch die nicht vorhandene Tat negativ – entsprechend<br />

einem Zitat von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer<br />

man tut es.“<br />

Der Appell<br />

Kultur & Geschichte 33<br />

Wir haben erkannt, dass Mensch – Sprache – Volk<br />

zusammengehören und eine Loslösung von dem<br />

einen zum Verlust des anderen führen muss. Eine<br />

Sprachverkrümmung geht also auch mit einer Verkürzung<br />

des Denkens einher. Zudem haben wir erkannt, dass die<br />

Sprache gleichzeitig eine ganz bestimmte Weltsicht mit<br />

sich bringt, die beim Sprechen unbewusst mitklingt.<br />

Wollen wir unsere nationale Identität bewahren und<br />

damit auch das, was uns als Menschen ausmacht, bleibt<br />

uns nur die Rückbesinnung und Pflege der deutschen<br />

Sprache. Wer seine Persönlichkeit entfalten, entwickeln<br />

möchte, kann dies nur über seine Sprachgemeinschaft,<br />

also sein Volk, machen.<br />

Inspiriert von Ursula Haverbeck<br />

Christina Schwab<br />

zu bestellen unter: www.grabert-verlag.de<br />

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34 Kultur & Geschichte<br />

Über die Ursprünge unseres Volkes<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Wer nicht weiss woher er kommt, weiss auch nicht wohin er geht...<br />

eDer Germanische Geist ist der<br />

Geist der Freiheit<br />

Georg Wilhelm Friedrich Hegel<br />

„Der Germanische Geist ist der Geist der<br />

Freiheit“, schrieb zu Recht der Philosoph<br />

Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Vor zwei<br />

Jahrtausenden entlud sich unter Führung Hermanns<br />

des Cheruskers so kraftvoll genau diese germanische<br />

Freiheitssehnsucht. Die Vielgestaltigkeit des<br />

germanischen Lebensbildes hat sich deshalb bis in<br />

unsere Zeit erhalten. Nicht nur in Heldensagen, auch in<br />

Architektur, Sitte und Rechtsempfinden haben uns die<br />

Germanen ihr kulturelles Erbe hinterlassen. Alle Feste,<br />

die wir heute begehen, gründen sich auf germanische<br />

Wurzeln. In den alten deutschen Namen spiegeln sich<br />

germanische Tugenden und Ideale wider: Stärke, Mut,<br />

Kühnheit, aber auch die Suche nach Schutz, edlem<br />

Menschentum, Klugheit und Frieden.<br />

Wie kam es aber nun dazu, dass sich ein so mächtiges<br />

Volk der Germanen entwickelte, das unser Land und<br />

unser Handeln bis heute entscheidend prägte? Fangen<br />

wir von vorne an und betrachten unsere Vorgeschichte.<br />

Sie beginnt mit dem Eiszeitalter. Eiszeiten traten im Laufe<br />

der Erdgeschichte mehrfach auf. Die Erde ist, schaut<br />

man auf ihre gesamte Geschichte, ein normalerweise<br />

weitgehend eisfreier Planet, auf dem es jedoch in<br />

größeren Abständen Kältephasen gibt. Während dieser<br />

Phasen kam es in der Vergangenheit zu Eisbedeckungen<br />

an Polen und in Gebirgen sowie oft zu Gletschervorstößen<br />

bis in die mittleren Breiten. Hypothesen zufolge war<br />

die Erde mehrmals fast komplett von Eis bedeckt. Die<br />

Entwicklung des Lebens wurde demnach durch die<br />

großflächige Vergletscherung stark gefährdet. Vermutet<br />

wird aber, dass gerade dadurch die Evolution von<br />

Mensch, Tier und Pflanzen, die kurz nach dem Ende<br />

dieser Vereisungsphasen einsetzte, deutlich beschleunigt<br />

wurde.<br />

Seit man sich ernsthaft mit Vorgeschichte beschäftigt<br />

hat, ist man übereingekommen, den zweiten Zeitraum,<br />

den sie umfasst (der erste ist die Eiszeit), in drei Abschnitte<br />

zu gliedern, die nach dem jeweils für Werkzeug und<br />

Waffen gebräuchlichen Werkstoff benannt<br />

werden. Stein-, Bronze- und Eisenzeit. Die<br />

werden wiederum unterteilt in z.B. Alt-,<br />

Mittel- und Jungsteinzeit.<br />

Als Steinzeit bezeichnet man demnach den<br />

Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte,<br />

von dem angenommen wird, dass die<br />

damaligen Menschen als Werkstoff vorrangig<br />

Stein verwendeten (neben Holz, Knochen<br />

und Horn). Sie begann vor 2,6 Millionen<br />

Jahren und endete, als die Menschen ab dem<br />

7. Jahrtausend vor der neuen Zeitrechnung<br />

lernten, Metalle zu verwenden.<br />

Um die Wurzeln Deutschlands und damit auch unsere<br />

Wurzeln zu finden, müssen wir uns in die Jungsteinzeit<br />

begeben. Aber, gab es nicht schon viel früher ein<br />

bewegtes Leben auf deutschem Boden? Gewiss! Aber<br />

wir wollen hier nicht von Erdzeitaltern vor Jahrmillionen<br />

sprechen, ihren Gesteinen, ihren Pflanzen, ihren Bäumen<br />

und ihren Tieren. Auch nicht von dem Eiszeitalter vor<br />

Jahrzehntausenden, wo schweifende Jäger (Nomaden)<br />

Deutschland durchzogen, mit einem Körperbau, der sich<br />

gewaltig von dem des heutigen Menschen unterschieden<br />

hat. Wir sprechen genauso wenig von den Menschen aus<br />

dem Neandertal bei Düsseldorf, ohne ausgeprägtes Kinn<br />

und mit fliehender Stirn. Auch nicht von den Menschen,<br />

die am Ausgang der Altsteinzeit den deutschen Boden<br />

bewohnten, obgleich sie im Körperbau den<br />

heutigen Menschen fast glichen. Denn auch sie<br />

zogen noch immer unstet umher, den eiszeitlichen<br />

Tieren Rentier, Mammut und Nashorn nach.<br />

Wir können diese Zeiträume getrost außerhalb<br />

unserer Betrachtung lassen, weil es in diesen<br />

Epochen noch keine Ortsgebundenheit gab. Wir<br />

stellen hier vielmehr den Menschen in die Mitte,<br />

der sesshaft wurde und mit seinem Volkstum<br />

unsere Ahnenreihe eröffnete. Und darum müssen<br />

wir mit der Jungsteinzeit beginnen, weil wir in<br />

ihr die ersten Spuren dieses Menschen und<br />

den Beginn seiner Eroberung des deutschen<br />

Lebensraumes entdecken.<br />

Der Mensch der Jungsteinzeit zog von Höhlen<br />

und Zelten in ein wohnlich gezimmertes Haus<br />

um, schaffte sich seinen Hausrat an und formte<br />

Gefäße von hoher Vollendung mit liebevollen und<br />

geschmackvollen Verzierungen. Stein und Holz<br />

waren weiterhin seine wichtigsten Werkstoffe,<br />

allerdings begann er jetzt, sie aufwendig zu<br />

schleifen und zu bohren. Er baute Getreide, wie<br />

Gerste Weizen, Hirse und Hülsenfrüchte an und<br />

lagerte seine Vorräte in Scheunen ein, um über<br />

den Winter zu kommen. Er zähmte sich Pferde,<br />

Schafe, Ziegen und Schweine. Auch der Hund


war bereits ein treuer Begleiter. Er wurde also vom<br />

umherschweifenden Jäger zum sesshaften Bauern und<br />

Viehzüchter und setzte damit den Grundstein unseres<br />

deutschen Heimatlandes.<br />

Die Bauten eines unserer ersten Völker wurde von<br />

Dichtern besungen, von Malern verherrlicht. Sagen und<br />

Märchen ranken sich daran - „Hünen“, sagt der Volksmund,<br />

Menschen von riesigem Wuchs sollen darin ruhen. In der<br />

einsamen Heidelandschaft ragen sie ernst und feierlich<br />

empor. Von Südschweden bis zum Mittelgebirge findet<br />

man sie bei Wanderungen: die Riesensteingräber. Bis zu<br />

30 Tonnen Gewicht wurden mit einfachsten Hilfsmitteln<br />

aufgerichtet. Diese gewaltigen Bauten konnten nur mit<br />

einem gemeinsamen Willen von einem kraftvollen Volk<br />

erbaut werden. Ein Volk, das seine Toten mit diesen<br />

Denkmälern für die Ewigkeit ehren wollte. Sie künden<br />

bereits von einem festen Band der Volksgemeinschaft.<br />

Leider wurden über die Jahrhunderte viele zerstört. Im<br />

Kreis Uelzen bei Lüneburg haben im Jahre 1846 noch<br />

214 Hünengräber gestanden, bei einer Zählung kurz<br />

vor dem Ersten Weltkrieg sind es nur noch 14 gewesen.<br />

Ein weiteres Volk war im Herzen Deutschlands<br />

Zuhause, in Sachsen, Thüringen, im Anhaltinischen<br />

und im nördlichen Vorland des Harzes. Wir nennen sie,<br />

aufgrund ihrer verzierten Gefäße, die Schnurkeramiker.<br />

Sie breiteten sich aus über Westpreußen, Ostpreußen,<br />

Polen, Schlesien bis nach Süddeutschland. Es waren aber<br />

keine wilden Reiterstämme wie später die Hunnen und<br />

Mongolen, sondern es war eine schrittweise Landnahme<br />

von wehrhaften Bauern. Die Schnurkeramiker haben<br />

ihre Toten nicht in Hünengräbern begraben, sondern<br />

in Steinkisten einzeln in der Erde. Sie haben auch die<br />

erste Bohrmaschine der Welt erfunden und ihre Waffen<br />

Kultur & Geschichte 35<br />

waren die besten ihrer Zeit. Den Schnurkeramikern<br />

kommt eine wichtige Bedeutung in der Geschichte<br />

unserer Volkwerdung zu. Am Ende der Jungsteinzeit<br />

entstehen aus seiner Verschmelzung mit dem Volk der<br />

Riesensteingräber die Germanen!<br />

Kommen wir noch einmal zurück zu Hegel: „Der<br />

Germanische Geist ist der Geist der Freiheit“.<br />

Und genau dieser Geist der Freiheit soll wachgehalten<br />

werden, denn die Bedrohung von Freiheit und Recht ist in<br />

einer globalisierten, auf Vereinheitlichung ausgerichteten<br />

Welt realer als je zuvor. Wer weiß, woher er stammt,<br />

kann auch seinen Lebensweg bewusster einschlagen.<br />

Er kann sein Menschsein ergründen, seiner inneren<br />

Stimme folgen und wird nicht so leicht zum wurzellosen<br />

Einheitsmenschen verkommen.<br />

Zum Abschluss kann man sagen, dass hier der<br />

Grundpfeiler unseres Volkes liegt. Hier ist bewiesen, welch<br />

hohe Kultur und welch hohes Gemeinschaftsgefühl schon<br />

in unseren Vorfahren verwurzelt war. Selbstbewusst<br />

können wir von ihnen sagen, dass sie nicht die Barbaren<br />

waren, wie sie häufig noch immer dargestellt werden.<br />

Sie waren edle, kämpferische Menschen mit einer<br />

hochstehenden Kultur, die staatsbildend Europa gestaltet<br />

haben und ohne die es viele heutige europäische Staaten<br />

gar nicht gäbe.<br />

Hans Haller<br />

Foto: Janusz Klosowski / pixelio.de<br />

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36 Kultur & Geschichte<br />

„Der Mensch muss den Mut haben zu<br />

leben“<br />

Trotz Verwundung einsatzfähig – das<br />

Schicksal eines deutschen Soldaten<br />

Johann K. ist Jahrgang 1921, seit 1941 kriegsversehrt<br />

und armamputiert und war bis zum Kriegsende<br />

Angehöriger der Waffen-SS. Lebensfroh und munter<br />

sitzt der sportliche Rentner auf seiner Couch, als er für<br />

den folgenden Artikel Rede und Antwort steht. Er erzählt<br />

seine Geschichte, die Geschichte vom Krieg, den<br />

Verwundungen und die Wiedereingliederung in den<br />

soldatischen Dienst fürs Vaterland. Anders als momentan<br />

viele Bundeswehrsoldaten und –soldatinnen hat Johann<br />

kein Buch verfasst über seine Erlebnisse. Er stellt sich<br />

auch nicht als Ankläger in den Medien dar oder hat gar<br />

jemals daran gedacht, den Kopf in den Sand zu stecken.<br />

Derzeit vieldiskutiert werden die Bücher und Reportagen<br />

über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan, in<br />

denen die Rede ist von Desillusion und seelischen Folgeschäden<br />

- von mentalen Spätfolgen, Drogenmissbrauch<br />

und an den Dienst anschließenden Langzeittherapien.<br />

Da kommt schnell die Frage auf, warum die Soldaten<br />

von damals ohne all dies auskamen?! Warum hat nicht<br />

jeder einzelne Betroffene ein Buch geschrieben über<br />

seine Erlebnisse und die Schreckensbilder, welchen er<br />

ausgesetzt war? Die Antwort ist einfach und simpel : weil<br />

sie Soldaten waren. Soldaten mit Leib und Seele eben.<br />

Ihnen war klar wofür sie kämpften und warum sie es<br />

taten. Anders sicherlich als viele der heutigen Heeresangehörigen,<br />

die sich bestimmt in so mancher Stunde im<br />

entfernten Kabul fragen, warum sie Deutschlands Freiheit<br />

am Hindukusch verteidigen müssen. Johann war einer<br />

von Millionen Soldaten des Deutschen Reiches und er<br />

steht sinnbildlich für eine besondere Art des soldatischen<br />

Lebens und den Umgang mit dem eigenen sowie dem<br />

Schicksal vieler Kameraden.<br />

Aufgewachsen in einem sozialdemokratischen Elternhaus,<br />

widmete sich Johann in jungen Jahren intensiv<br />

dem Sport. Bis 1935 war er in der Turnerjugend aktiv,<br />

zeitgleich war er auch Mitglied in der Hitlerjugend. 1939<br />

führte ihn sein Weg dann über Hamburg-Langhorn und<br />

Ellwangen zur Ausbildung zum SS-Grenadier-Ersatz- und<br />

Ausbildungsbataillon 18 in Radolfzell am Bodensee. Von<br />

da aus ging es zur Verfügungstruppe nach München. Im<br />

September 1939 war er einer der ersten 400 Kriegsfreiwilligen<br />

in Bremen und fand später seine soldatische Heimat<br />

bei der 1. Flak-Abteilung der 1. Batterie (Flakabteilung<br />

der Leibstandarte). Mit gerade einmal 17 Jahren meldete<br />

sich der junge Johann somit freiwillig zum Wehrdienst;<br />

ganz im Gegensatz zu den heutigen „Bürgern in Uniform“,<br />

welche sich einberufen, umgangssprachlich „ziehen“,<br />

lassen in den Dienst an der Waffe oder gar eine Ausbildung<br />

beim Karrieresprungbrett Bundeswehr ins Auge<br />

fassen. Dies macht deutlich, mit welch unterschiedlichem<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

Antrieb wir es hier zu tun haben. Der eine meldet sich zum<br />

Kampfe für sein Land, die anderen zum Ausbildungsplatz<br />

Heer oder der angeblichen Verteidigung Deutschlands<br />

am Hindukusch, dem NATO-Kriegseinsatz in Bosnien<br />

oder dem Wiederaufbau des Kongo. Derzeit glänzen die<br />

Soldaten ebenfalls durch ihren Einsatz gegen Piraten, die<br />

nicht etwa die Heimatküsten bedrohen, sondern vor den<br />

Küsten Afrikas ihr Unwesen treiben. Johann hingegen<br />

glänzte schon ein Jahr nach seinem Eintritt in die Waffen-<br />

SS durch seinen kameradschaftlichen Opfermut, ein Wort<br />

welches sicherlich im heutigen soldatischen Wortschatz<br />

nicht mehr oder kaum noch vorhanden ist!<br />

Es war der 13. Juli 1941, der das Leben von Johann<br />

maßgeblich verändern sollte.<br />

Er war seinerzeit im Russlandfeldzug eingesetzt und<br />

in Kowel im Großraum Rowno stationiert. Gegen Mittag<br />

befand er sich mit acht weiteren Kameraden mit ihrer<br />

„Acht-Acht“-Kanone in einer Stellung an einer Straßenkreuzung<br />

und war dabei, sein Nachtlager auszuheben, als<br />

plötzlich am Himmel Motoren zu hören waren. Es waren<br />

drei Junkers Ju 88, die beschossen wurden. Dann ging<br />

alles ganz schnell. Ein lauter Knall. Ein Einschlag. Noch<br />

einer. Die Granaten trafen das Geschütz. Johann sah seine<br />

beiden Kameraden Oetting und Quant sterben. Sein<br />

Kamerad Benz lag verletzt da. Johann eilte zur Hilfe, nahm


gerade seinen Kameraden auf - und in dieser Sekunde traf<br />

auch ihn der Feind. Splitter russischer Granaten zerrissen<br />

seinen Arm und verletzten ihn am Kopf. Trotzdem brachte<br />

er seinen Kameraden noch in Deckung. Fazit des Angriffs:<br />

Zwei Tote, zwei Schwerverletzte (darunter Johann selbst)<br />

und zwei Leichtverletzte. Es folgte eine stundenlange<br />

Fahrt zum Verbandsplatz und die Amputation seines<br />

linken Arms.<br />

Anders als die Soldaten heute war Johann geprägt vom<br />

eisernen Willen, körperlicher Leistungsbereitschaft- und<br />

fähigkeit sowie einer soldatischen Disziplin, die er während<br />

seiner militärischen Ausbildung erworben hatte. Er<br />

genoss im Gegensatz zu den meisten heutigen Soldaten<br />

eine militärische und sportliche Ausbildung, welche ihn<br />

hundertprozentig auf den Krieg vorbereitete. Heute wird<br />

zwar in der Theorie immer wieder „der Ernstfall“ gelehrt<br />

und dabei diverse Szenarien durchgespielt. Aber wie man<br />

stets in den Berichten über die Bundeswehrsoldaten<br />

sehen und lesen kann, scheint dieses nicht ausreichend zu<br />

sein, denn Krieg ist nun einmal Praxis und keine Theorie.<br />

Johann wurde aber auch nicht darauf vorbereitet, wie es<br />

ihm seelisch nach einem Einsatz und/oder Verwundung<br />

gehen würde. Damals gab es noch keines der unzähligen<br />

Theorieseminare, in denen das „was wäre, wenn<br />

ich verletzt in die Heimat zurückkehre“ besprochen<br />

wurde. In Johanns Ausbildung gab es keine „High-Tech-<br />

Übungspuppen“ und monatelangen Sanitätslehrgänge,<br />

die einem Soldaten vorweg in etwa aufzeigen konnten,<br />

was ihn im Kriege erwarten kann oder wird. Heute ist<br />

vieles anders. Bei der Bundeswehr gibt es unzählige<br />

Kultur & Geschichte 37<br />

Lehrgänge, Vorträge, Erfahrungswerte, Filme etc.. All<br />

dies wird den Soldaten zur Verfügung gestellt, um sie auf<br />

den Ernstfall vorzubereiten. Wie schon angemerkt, auf<br />

einen Ernstfall, bei dem sich die Soldaten laut derzeitiger<br />

politischer Meinung nicht in einem Krieg, sondern einem<br />

„kriegsähnlichen Zustand“ und Einsatz befinden. Von<br />

stundenlangen Fahrten bis zur ärztlichen Versorgung<br />

der Verwundeten kann heutzutage wohl kaum noch die<br />

Rede sein, denn bestens ausgerüstete Sanitäts-(panzer-)<br />

fahrzeuge, Hubschrauber und mobile Krankenhäuser<br />

machen eine sehr professionelle und schnelle Versorgung<br />

der Verwundeten möglich. Und unweit des Einsatzortes<br />

ist dann zumeist auch noch ein so gut wie voll ausgestattetes<br />

Lazarett zu finden.<br />

Damals war all dies undenkbar. Viele Soldaten berichten<br />

von langen (Rück-)Märschen unter Schmerzen und<br />

Verwundetentransporten auf Tragen, Motorhauben etc.<br />

Aber vorbildliche sanitätsdienstliche Arbeit wurde auch<br />

damals geliefert und kaum ein Arzt schrieb im Anschluss<br />

an den Krieg seine Erinnerungen nieder und/oder berichtete<br />

von seinen seelischen Spätfolgen, die ein normales<br />

Leben nach dem Kriege unmöglich machten. Hingegen<br />

schreibt z.B. die Bundeswehr-Oberstabsärztin Heike<br />

Groos in ihrem Buch „Ein schöner Tag zum Sterben. Als<br />

Bundeswehrärztin in Afghanistan“, sie habe vergessen zu<br />

weinen und später verlernt zu weinen und vielmehr habe<br />

sie an den humanitären Charakter ihres Einsatzes, dort im<br />

Kriegsgebiet, geglaubt. Da fragt sich doch der Beobachter,<br />

was sind das für Soldaten, die vergessen zu weinen und es<br />

dann gänzlich verlernen? Was sind es für Soldaten, die im<br />

Auftrag der NATO in Krisengebieten stationiert sind und<br />

dabei an Humanität glauben? Verglichen mit dem, was<br />

Millionen deutsche Soldaten in den Weltkriegen erlebt<br />

haben, kommt es einem absurd vor, was die Soldatin<br />

Groos dort in ihrem Buch beschreibt. Sind denn die<br />

Soldaten und Soldatinnen von heute überhaupt noch<br />

für ihren Auftrag geeignet? Wie dagegen ein Soldat auf<br />

vorbildliche Art und Weise mit seinem Schicksal bislang<br />

umgegangen ist und immer noch umgeht, dies zeigt der<br />

Lebensverlauf von Johann K.<br />

„Der Mensch muss den Mut zum Leben haben“, so<br />

lautet die Grundeinstellung Johanns und diese treibt ihn<br />

an, damals wie heute. Denn die Frage, ob er jemals ans<br />

Aufgeben gedacht hat, verneint er in seiner nordischen<br />

Art kurz und knapp mit einem „Nein“. Angesichts der<br />

toten Kameraden war man froh, davon gekommen zu sein<br />

und noch zu leben, auch wenn es „nur“ noch mit einem<br />

Arm war. Mit dem Schicksal zu hadern oder aufzugeben<br />

fiel jungen Männern wie Johann nicht ein. Anders als<br />

man es bei der vorweg schon zitierten Oberstabsärztin,<br />

welche sich 2001 erneut in den Dienst rekrutieren ließ,<br />

annehmen kann. „Schweiß spart Blut“ hieß die Devise<br />

und so war es diese Losung, gepaart mit der Liebe zum<br />

Sport, welche Männer wie Johann auch in solch schweren<br />

Stunden antrieb. Die Annahme seines Schicksals liegt in<br />

der Natur der Sache des Menschen und so stellte er sich<br />

seinem Schicksal und den neuen Herausforderungen.<br />

Denn der Dienst hatte kein Ende. Johann wurde nicht<br />

ausgemustert und seinem nicht vorhandenen Selbstmitleid<br />

überlassen, sondern in den Lazarettzug nach<br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de


38 Kultur & Geschichte<br />

Wiesbaden gesteckt. Von dort ging es dann, gemäß den<br />

Fortschritten des Heilungsprozesses, erst nach Bremen ins<br />

örtliche Krankenhaus, dann in eine Genesungskompanie<br />

der SS nach Unna und schließlich zu einem vierwöchigen<br />

Landurlaub nach Alsfeld. Dort verrichtete Johann leichte<br />

Arbeiten auf einem Bauernhof, bis er fit genug war, um<br />

seine Umschulung in Schleißheim anzutreten. Ja, Ihr<br />

lest richtig – seine Umschulung. Denn Dienstunfähigkeit,<br />

vorzeitige Pensionierung, Krankschreibungen bis<br />

Dienstzeitende oder andere Vergünstigungen gab es für<br />

den deutschen Soldaten damals nicht. Trotz Armamputation<br />

lernte Johann Schreibmaschine und Stenografie<br />

in Schleißheim. Angesetzt war diese Umschulung als<br />

fünfmonatiger Reha-Lehrgang mit Abschlussprüfung.<br />

Die Stimmung unter den insgesamt 280 Verwundeten<br />

in Schleißheim beschreibt Johann als durchweg gut,<br />

denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Der Alltag dort in der<br />

Kompanie war geprägt von sportlichen Aktivitäten und<br />

dem Bestreben jedes Einzelnen, sich selbst wieder fit und<br />

einsatzfähig zu machen. Auch hier keine Berichte von<br />

posttraumatischen Verhaltensstörungen, Selbstaufgabe<br />

oder weiteren Dingen, die man immer und immer wieder<br />

im Zusammenhang mit Bundeswehrsoldaten und deren<br />

Erlebnissen im Auslandseinsatz lesen kann. Anstatt mit<br />

einem ganzen Team von Psychologen, Therapeuten,<br />

Gutachtern und Ärzten, verbrachte Johann seine Zeit<br />

in Schleißheim mit 16 Stuben-Kameraden und wurde<br />

schlussendlich mit sieben weiteren Kameraden ins SS-<br />

Hauptamt nach Berlin-Wilmersdorf versetzt. Somit erfolg-<br />

Fremd gelesen<br />

DER AKTIVIST | 1-20<strong>12</strong><br />

te eine Rehabilitation eines schwerverwundeten,<br />

armamputierten Soldaten in den<br />

aktiven Dienst, denn auch mit nur einem<br />

Arm war man ein vollwertiges Mitglied<br />

der Volksgemeinschaft. Es war wohl die<br />

Liebe zum eigenen Volk, welche Männern<br />

wie Johann den Mut und die Kraft gaben,<br />

ihr jeweiliges Schicksal anzunehmen und<br />

es zu meistern! Von Januar bis März 1942<br />

war Johann in Berlin eingesetzt und im<br />

Anschluss folgten dann Stationen im Gemeinschaftswerk<br />

Deutsche Arbeitsfront in<br />

Hamburg und eine Zeit in Leipzig, in der<br />

er den Beruf des Kaufmannes erlernte.<br />

Das Kriegsgeschehen endete für Johann<br />

ab März 1945 in seiner Heimatstadt Bremen.<br />

Dort führte er eine Gruppe junger<br />

Hitlerjungen an, bis schlussendlich am 8.<br />

Mai der Krieg vorbei war.<br />

Nach dem Krieg arbeitete er eine lange<br />

Zeit als erfolgreicher Revisor, machte sich später noch<br />

als Kaufmann selbstständig und zog gemeinsam mit<br />

seiner Frau zwei Söhne und eine Tochter groß. Seine<br />

Sportlichkeit verlor er auch nach dem Kriege nicht, denn<br />

als passionierter Reiter nahm er an über 100 Hubertus-<br />

Jagden teil.<br />

Worin er selbst den Unterschied zwischen Soldaten wie<br />

ihm sowie vielen seiner Kameraden und den heutigen<br />

Soldaten sieht, beschreibt er mit einem Satz wie folgt:<br />

„ Heute sind die Soldaten nur noch bereit, zu nehmen.<br />

Wir aber waren bereit, zu geben!“ Liest man die Bücher<br />

wie das zu Beginn zitierte von Heike Groos oder die zwei<br />

Werke von Achim Wohlgetan, „Endstation Kabul“ und<br />

„Operation Kundus. Mein zweiter Einsatz in Afghanistan“,<br />

so erkennt man deutlich, dass die Soldaten von heute<br />

keine Bereitschaft zum Geben haben (können). Sie werden<br />

in Einsätze fern der Heimat geschickt; Einsätze, die<br />

keinerlei Bezug zum eigenen Land oder dem Wohl der<br />

eigenen Familie aufweisen. Und wenn die Soldaten der<br />

heutigen Armee die Worte Peter Roseggers mehr bedacht<br />

hätten, so wäre ihnen manches Schicksal vielleicht erspart<br />

geblieben. Der österreichische Volksschriftsteller sagte<br />

einst: „Wenn wir mehr für das Vaterland leben würden,<br />

wäre es vielleicht seltener notwendig, fürs Vaterland zu<br />

sterben.“<br />

Der Artikel stammt aus der neu erschienen Zeitschrift „Ein Fähnlein“ von Henrik<br />

Ostendorf und Andreas Biere. Mit dem Untertitel „zur Erhaltung von Tugend<br />

und Tradition“ haben sie sich sich in ihrer Zeitschrift das Ziel gesetzt eine<br />

Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu bauen. Wir wünschen<br />

ihnen viel Erfolg und noch viele weitere Ausgaben!<br />

Bestellten könnt Ihr das Heft auf: www.soldatenbiographien.de<br />

Paul Werner


Das Letzte...<br />

Komisches von der Roten Front<br />

Christin Löchner (DIE LINKE): „Ich liebe den Volkstod!“<br />

Folgende Nachricht wurde uns zugesandt. Es ist die Antwort der LINKE-Multifunktionärin<br />

Christin Löchner aus Leipzig auf ein an mehrere Politiker verfasstes Rundschreiben, in<br />

dem der Verfasser die Menschenrechtsverletzungen in der BRD anprangert.<br />

Der Inhalt der Nachricht Löchners wurde unverändert übernommen, Fehler inbegriffen.<br />

Wir sagen: Vielen Dank für Ihre Offenheit, Frau Löchner!<br />

Auserwähltes 39<br />

„In Ihrem eigenen Interesse: Löschen Sie mich umgehend aus Ihren Verteiler. Es mag Sie vielleicht überraschen, aber ich bin<br />

eine Volksverräterin. Ich liebe und fördere den Volkstod, beglückwünsche Polen für das erlangte Gebiet und die Tschech/<br />

innen für die verdiente Ruhe vor den Sudetendeutschen.<br />

Ich tanze am 8.Mai mit Konfetti durch die Straßen der Städte und danke den Alliierten dafür, dass sie mir den Hintern vor<br />

den Nazis gerettet haben.<br />

Mit Gleichgesinnten, der USA und Juden treffe ich mich darüber hinaus regelmäßig, um mich mit ihnen über Leute wie sie<br />

zu amüsieren - für jeden guten Witz gelangen sogar 50 Dollar in eine Spendenbox für den Neubau/Renovierungen von<br />

Synagogen und jüdische Zentren in der Republik.<br />

Nein, ich bin wahrlich nicht hilfreich für den Ausbau ihres Wohnzimmerreiches - und ich habe noch nicht mal ein schlechtes<br />

Gewissen dabei. Verlassen Sie sich also nicht auf mich und informieren sie mich nicht regelmäßig über ihre Pläne - sie<br />

wissen doch: Spione und Feinde muss man doch ausgrenzen.<br />

Fangen Sie am besten mit Ihrer Mailliste an.<br />

In dem Sinne: Still not loving Germany!“<br />

...zum Schluss<br />

Das erwartet Euch in der nächsten Ausgabe:<br />

Wir sprechen mit dem ältesten Kriegsgefangenen der Welt, Erich Priebke, über sein ereignisreiches<br />

Leben. Außerdem beglücken wir Euch mit einer umfangreichen Berichterstattung vom<br />

3. Südwestdeutschen Kulturtag der JN am 14. April und einer Zusammenfassung nationaler<br />

Aktivitäten rund um den 1. Mai.<br />

Es erwarten Euch wieder ein brisantes Schwerpunktthema, allerhand Kontroverses und Kulturelles<br />

und hoffentlich auch zahlreiche Leserbriefe, die Eure Meinung, Euer Lob und Eure Kritik wiedergeben.<br />

Schreibt also an: aktivist@aktion-widerstand.de<br />

Selbstverständlich seid Ihr alle aufgerufen, die Arbeit der Redaktion tatkräftig zu unterstützen,<br />

sei es mit eigenen Artikeln, Fotoeinsendungen oder in finanzieller Hinsicht. Meldet Euch bei uns,<br />

wir finden schon die passende Aufgabe für Euch!<br />

DER AKTIVIST Ausgabe 2 erscheint zum Sommeranfang.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Bundesführung der <strong>Junge</strong>n<br />

<strong>Nationaldemokraten</strong><br />

1-20<strong>12</strong> | www.aktion-widerstand.de<br />

Verantwortlich:<br />

Michael Schäfer<br />

c/o JN - Bundesgeschäftsstelle<br />

Otto-Spielmannstr. 65,<br />

38820 Halberstadt<br />

Druck: Eigendruck im Selbstverlag<br />

Der <strong>Aktivist</strong> ist das Zentralorgan der <strong>Junge</strong>n<br />

<strong>Nationaldemokraten</strong>. Er dient als Rundbrief<br />

für Mitglieder und Interessenten.<br />

Nachdruck der Artikel nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung. Soweit nicht anders<br />

angegeben, liegen alle Bildrechte bei der<br />

jeweiligen Schriftleitung! Sinnerhaltende<br />

Änderungen an eingesandten Texten<br />

behält sich die Schriftleitung vor.

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