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Schulungsheft - Kopiervorlagen - Lernaufgaben - wortundtat

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Arbeitsblatt 5<br />

Die „Steinbruchschule“<br />

Obwohl in Indien die Schulpfl icht für sechs- bis vierzehnjährige Kinder besteht, gehen viele von ihnen nicht zur Schule.<br />

Den Eltern fehlt einfach das Geld für den Schulbesuch. So sind die Kinder in einem Teufelskreis von Armut und fehlender<br />

Bildung gefangen.<br />

Als 1995 <strong>wortundtat</strong>-Mitarbeiter in Steinbrüchen nahe der Stadt Yeleswaram zahlreiche Kinder bei schwerer körperlicher<br />

Arbeit angetroffen hatten, wurde in Sichtweite des Steinbruchs eine Schule errichtet – zunächst provisorisch in einer Reismühle.<br />

In den folgenden Jahren wurde dann eine große Schule aufgebaut. Seitdem setzt <strong>wortundtat</strong> alles daran, immer<br />

mehr Eltern aus den 47 Steinbrüchen der Region neue Perspektiven für die Zukunft ihrer Kinder aufzuzeigen. Denn nur<br />

mit schulischer Bildung bekommen die Kinder Aussicht auf eine Ausbildung oder gar ein Studium. Diese Voraussetzungen<br />

wiederum sind der Schlüssel für eine Zukunft ohne die gefährliche und schlecht entlohnte Arbeit in den Steinbrüchen.<br />

Nicht immer war es leicht, die Eltern vom Sinn der Schule zu überzeugen, denn den Familien fehlt es oft am Nötigsten und<br />

sie sind auf jede noch so kleine Einnahmequelle angewiesen. Die anfallenden Kosten, z.B. für Unterkunft, Unterrichtsmaterialien,<br />

Schul uniformen und eine tägliche warme Mahlzeit werden u.a. durch Klassenpatenschaften fi nanziert.<br />

Junge Menschen wie P. Seshardi konnten durch diese Schule den Kreislauf der Armut durchbrechen: „Mein Vater kam bei<br />

einem Unfall im Steinbruch ums Leben. Dann musste ich in den Steinbruch, damit meine Familie überleben konnte. Eines<br />

Tages kamen die Leute der <strong>wortundtat</strong>-Schule. Diesen Tag werde ich nie vergessen! Einige Kinder konnten mit mir zusammen<br />

den Steinbruch verlassen und die Schule besuchen. Heute studiere ich an der Rajiv-Gandhi-Universität Informatik.“<br />

<strong>wortundtat</strong> gab ihm außerdem Geld als Starthilfe für das Studium.<br />

Mit rund 1.850 Schülerinnen und Schülern hat die Schule für ehemalige Steinbruchkinder im Schuljahr 2009/2010 ihre<br />

volle Auslastung erreicht: Etwa 1.750 Kinder sind in 37 Schulklassen registriert. Hinzu kommen weitere 100 Schülerinnen<br />

in zwei Klassen der Nähschule. Möglich wurde dieser Erfolg nicht zuletzt durch die Unterstützung aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz: Viele Menschen haben Klassenpatenschaften übernommen und unterstützen mit 18 Euro im Monat<br />

die Versorgung eines Platzes in der Schule.<br />

AUFGABEN<br />

1-3<br />

28<br />

1. Die Arbeit der „Steinbruchschule“ folgt dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Was bedeutet<br />

dies?<br />

2. Erkläre, warum <strong>wortundtat</strong> in Indien insbesondere Einrichtungen für Kinder unterstützt.<br />

3. Erläutere das Sprichwort „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“<br />

In der Schule an den Steinbrüchen lernen Kinder<br />

von der ersten bis zur zehnten Klasse.

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