Schulungsheft - Kopiervorlagen - Lernaufgaben - wortundtat
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Arbeitsblatt 4<br />
Weitere Aufgaben für <strong>wortundtat</strong><br />
„Man hätte weglaufen wollen.“<br />
So äußerte sich Dr. Heinz-Horst Deichmann, als er 1977 in Indien auf verstümmelte Leprakranke traf. Susanna Deichmann,<br />
die stellvertretende <strong>wortundtat</strong>-Vorsitzende, macht 30 Jahre später eine Reise durch dieses Land und berichtet Folgendes:<br />
Ich weiß nicht, wie viele Kinder mir auf meinen Reisen durch Indien begegnet sind. Es waren Tausende. Aber ganz gleich,<br />
ob sie noch sehr jung oder schon fast erwachsen waren, ob Junge oder Mädchen, ob gesund oder behindert, eines hatten<br />
sie alle gemeinsam: Sie stammen aus ganz armen Familien! Dort arm zu sein, heißt, mit einer ungewissen Chance zum<br />
Überleben von einer unterernährten Mutter geboren zu werden, ohne hinreichende Nahrung, Kleidung, Unterkunft und<br />
ohne Anreiz zum Spielen und Lernen zu leben, also<br />
ohne intellektuelle oder physische Förderung aufzuwachsen,<br />
um einmal ein produktives Mitglied einer<br />
aufstrebenden Gesellschaft zu werden. Dass immer<br />
noch 350 Mio. Inder unter solchen Zuständen leben<br />
müssen, ist eine Tragödie.<br />
Wenn die Eltern HIV-krank sind<br />
An Aids erkrankte Menschen werden in Indien wie<br />
Aussätzige behandelt: Sie werden aus ihrem Umfeld<br />
verstoßen und verlieren in der Regel auch ihre Arbeit.<br />
Diese Ächtung trifft nicht nur sie, sondern die<br />
gesamte Familie, auch die Kinder. Damit ist vor allem<br />
deren Zukunft mehr als ungewiss. Als ich einen traurig<br />
dastehenden Jungen (9. Klasse) fragte, warum er<br />
allein gekommen sei, antwortete er: „Meine Mutter ist<br />
vor Kurzem an Aids gestorben und mein Vater liegt im<br />
Sterben. Nach seinem Tod wird sich wohl mein Onkel<br />
um mich kümmern.“<br />
Railway Children<br />
„Railway Children“ nennt man die Straßenkinder, die in Zügen und auf Bahnhöfen leben. „Mein Vater war ständig betrunken.<br />
Wir hatten große Geldprobleme. Wenn er alkoholisiert mir oder meiner Mutter begegnete, dann suchte er immer Streit,<br />
um uns zu schlagen. Ich hielt das nicht mehr aus und bin weggelaufen. Ich weiß nicht, wie lange ich schon unterwegs bin.“<br />
Das erzählte mir ein Zehnjähriger. Dieser Junge saß völlig teilnahmslos da.<br />
Kalkofenkinder<br />
B. Kavithas Eltern arbeiten an den Kalköfen in Piduguralla: „Wegen unserer großen Armut haben meine Eltern die Arbeit<br />
in den Kalköfen angenommen. Doch das Wenige, das sie durch diese Arbeit verdienten, reichte nicht einmal für die notwendigsten<br />
Bedürfnisse der Familie. Deshalb musste auch ich mitarbeiten. Ich wurde immer wieder krank. Am schlimmsten<br />
war das Asthma (Anm.: an den Kalköfen ist man ständig einem feinen Kalk- und Kohlestaub ausgesetzt).<br />
AUFGABEN<br />
1 +2<br />
24<br />
Auch an den Kalköfen bei Piduguralla arbeiten Kinder und Jugendliche unter schwersten<br />
Bedingungen. Dieser Junge steht auf einem Kalkofen in etwa 20 Metern Höhe – ungesichert,<br />
ohne jegliche Schutzkleidung und Verbrennungsgasen schutzlos ausgeliefert.<br />
1. Was meinst du: In welchen Bereichen sollte den Menschen in Indien geholfen werden? Unterstreiche<br />
die Punkte erst im Text und liste sie anschließend stichwortartig auf.<br />
2. Schau dir die Schicksale der drei erwähnten Kinder an. Wie würde man ihnen und ihren Familien<br />
in Deutschland helfen?