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Zur Lage und zu den Perspektiven der Industrie in Ostdeutschland ...

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Wird nun unterstellt, dass <strong>in</strong> <strong>den</strong> nächsten Jahren die Zahl <strong>der</strong> od. Betriebe (netto) um jeweils<br />

drei vH jährlich <strong>zu</strong>nimmt, während die <strong>in</strong> WD auf dem gegenwärtigem Niveau stagniert, wären rd.<br />

fünf Jahre erfor<strong>der</strong>lich, um die Lücke <strong>zu</strong> schließen. Natürlich ist dies e<strong>in</strong>e sehr grobe Schät<strong>zu</strong>ng,<br />

wie oben bereits erläutert. Dennoch: Die Betriebslücke ist relativ ger<strong>in</strong>g, wäre am ehesten <strong>zu</strong> überw<strong>in</strong><strong>den</strong>,<br />

gäbe es nicht entschei<strong>den</strong>de qualitative Zusammenhänge, die sich h<strong>in</strong>ter dieser quantitativen<br />

Differenz verbergen. Die wichtigsten s<strong>in</strong>d die Größen-, Branchen- <strong>und</strong> Erzeugnisstrukturen<br />

<strong>der</strong> existieren<strong>den</strong> <strong>und</strong> vor allem <strong>der</strong> künftig neu <strong>zu</strong> schaffen<strong>den</strong> Betriebe.<br />

Beschäftigungslücke<br />

Nach <strong>den</strong> Erhebungen <strong>der</strong> amtlichen Statistik ergab sich folgende Beschäftigungslücke zwischen<br />

<strong>der</strong> <strong>Industrie</strong> <strong>in</strong> OD <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong> WD.<br />

Tabelle 6<br />

Reale Beschäftigung im Sept. 2001 <strong>und</strong> Beschäftigungslücke <strong>zu</strong>m wd. Niveau<br />

Personen<br />

Betriebe Real Beschäftigte Besch. b. wd. Niveau 1<br />

Beschäftigungslücke<br />

Betriebe mit 20 u. m. Besch. 621.135 1.275.599 654.464<br />

<strong>Industrie</strong>lle Kle<strong>in</strong>betriebe 51.927 60.862 8.935<br />

Alle Betriebe 673.062 1.336.461 663.399<br />

1) Beschäftigte im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe je E<strong>in</strong>wohner<br />

Quelle: Berechnet nach: St.B.A., Wiesba<strong>den</strong>, FS 4, R. 4.1.2, 2001, S. 84 ff<br />

Wie <strong>in</strong><br />

bereits ausgewiesen, hatte sich <strong>der</strong> Beschäftigungsgrad <strong>in</strong> <strong>den</strong> od. Kle<strong>in</strong>betrieben im Sept. 2001<br />

bereits bis auf 85 vH dem wd. Niveau angenähert, hier fehlten nur noch r<strong>und</strong> 9.000 Arbeitsplätze.<br />

Diese Lücke ließe sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em relativ kurzen Zeitraum schließen, wenn unterstellt wird, dass sich<br />

im Osten die Beschäftigung weiterh<strong>in</strong> um etwa drei vH jährlich erhöht <strong>und</strong> das gegenwärtige Beschäftigungsniveau<br />

im Westen nicht noch weiter abs<strong>in</strong>kt. In diesem Fall wäre e<strong>in</strong>e Angleichung <strong>in</strong><br />

fünf Jahren erreicht. Dieser Zeitraum verkürzte sich, wenn sich <strong>der</strong> gegenwärtige Abwärtstrend im<br />

Westen fortsetzen sollte. Allerd<strong>in</strong>gs bliebe damit <strong>zu</strong> rechnen, dass sich im Osten <strong>der</strong> Beschäftigungs<strong>zu</strong>wachs<br />

auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kle<strong>in</strong>betrieben <strong>in</strong> <strong>den</strong> nächsten Jahren verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t. Dennoch: dass<br />

spezifische od. Beschäftigungsniveau <strong>in</strong> <strong>in</strong>dustriellen Kle<strong>in</strong>betrieben wird sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em absehbaren<br />

Zeitraum dem wd. Niveau angleichen.<br />

Insgesamt aber ist die Beschäftigungslücke hoffnungslos groß: Die Zahl <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen Beschäftigten<br />

<strong>in</strong> OD müsste sich verdoppeln, um das wd. Beschäftigungsniveau (<strong>Industrie</strong>quote) <strong>zu</strong> erreichen.<br />

Wird hier unterstellt, dass auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> nächsten Jahren die od. Beschäftigung um e<strong>in</strong> Prozent<br />

jährlich anwächst (siehe Tabelle 4) , ergäbe sich e<strong>in</strong> Zeitraum von fast 70 Jahre, um das gegenwärtige<br />

wd. Beschäftigungsniveau <strong>zu</strong> erreichen. Selbst wenn sich <strong>in</strong> <strong>den</strong> nächsten sechs bis<br />

acht Jahren das wd. Beschäftigungsniveau weiter verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te, bliebe noch immer e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Jahrzehnten<br />

<strong>zu</strong> bemessener Angleichungszeitraum. Diese Rechnung ist ke<strong>in</strong>e Vorausschau, die ist für<br />

e<strong>in</strong>en <strong>der</strong>art langen Zeitraum gar nicht möglich, vielmehr nur e<strong>in</strong> Indiz dafür, dass die gegenwärtige<br />

Beschäftigungslücke <strong>in</strong> absehbarer Zeit nicht <strong>zu</strong> beseitigen ist.<br />

Umsatzlücke<br />

Weniger Betriebe <strong>und</strong> deutlich weniger Beschäftigte führen zwangsläufig <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er erheblich ger<strong>in</strong>geren<br />

<strong>in</strong>dustriellen Produktion <strong>in</strong> OD gegenüber WD; es muss sich folglich auch e<strong>in</strong>e große Lücke<br />

zwischen dem <strong>in</strong>dustriellen Output <strong>in</strong> Ost <strong>und</strong> West auftun. Die Umsatzlücke zeigt dies.<br />

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