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Die Investitionswelle von 1992 spiegelt zwei transformationstypische Eigenheiten wider: die besitzergreifenden Anlagen westlicher Erwerber od. Unternehmen (Privatisierung) und natürlich den Basiseffekt der tiefen Transformationskrise. Diese Welle ebbte jedoch schnell ab, in den FuEintensiven Zweigen bereits 1993 (siehe Tabelle 25). Insgesamt zeigt die Investitionsentwicklung bis in die Gegenwart hinein nicht das typische Muster einer nach- und aufholenden Entwicklung, nämlich relativ hohe Zuwachsraten über viele Jahre hinweg. In fünf von den zehn Jahren des Zeitraumes bis 2001 kam es z.T. zu drastischen Einbrüchen in der Investitionstätigkeit. Statt einer langen, zügig aufstrebenden Wachstumskurve ergab sich eine stark schwankende, oft abstürzende und flach dahin dümpelnde Investitionsentwicklung: die durchschnittliche Jahresrate für Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe ODs im Zeitraum von 1991 bis 2001 liegt bei 0,4 vH (siehe Tabelle 27) Eine weitere transformationsbedingte Besonderheit widerspiegelt sich in der Struktur der od. industriellen Investitionen. Auffällig ist bereits, dass sich in den FuE-intensiven Zweigen nach der besitzergreifenden Welle (Erwerb der Filetstücke) das Investitionsvolumen in den Jahren 1993 und 1994 erheblich verminderte. Erst 1995, wiederum mit starkem Basiseffekt, belebten sich in diesem wichtigen Bereich der od. Industrie die Anlageinvestitionen wieder. In dieser Entwicklung wird die Strategie der westlichen Investoren deutlich; sie konzentrierten sich in der ersten Phase der Kapitalisierung od. Produktionskapazitäten auf jene, die auf die Eroberung der lokalen Märkte gerichtet waren und eine schnelle, risikoarme Verwertung erwarten ließen. Das waren die Grundstoffindustrien (Baustoffe, Energie) und die Zweige der Nahrungs-, Genussmittel- und Verbrauchsgüterbranchen. Tabelle 25 Entwicklung der Bruttoanlageinvestitionen 0 in der od. Industrie, Preise von 1995 Veränderung gegenüber dem Vorjahr vH 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Verarbeitendes Gewerbe 1)2) 34,4 6,7 - 8,4 0,3 7,1 - 5,6 - 5,3 - 2,3 4,0 - 2,2 Nicht FuE-intensive Zweige 37,7 13,6 - 8,2 - 11,7 2,8 - 9,2 - 13,9 -2,2 - 2,9 - 8,7 FuE-intensive Zweige 28,4 - 3,6 - 8,6 21,4 13,6 - 1,5 4,8 - 2,0 9,4 3,2 0) Nur Betriebe mit 20 u. m. Beschäftigten 1) Ohne Recyclinggewerbe. 2) Ohne Verlagsgewerbe Quelle: Berechnet nach: DIW, B. Görzig, G. Noak, a.a.O., S. 254 f. Der od. Bedarf an technisch hochwertigen Konsum- und Investitionsgütern wurde von den Produktionskapazitäten westlicher Standorte gedeckt. Die Struktur der bis zum Jahre 2001 investierten Anlagen beweist dies. Nur 18 vH der kumulierten Investitionssumme floss in die Investitionsgüterindustrien und dies bei einer außerordentlich großen regionalen Nachfrage – ein weiteres Indiz dafür, dass westliche Investoren sich für diesen Bereich der od. Industrie nicht sonderlich interessierten. Erst in den letzten Jahren belebte sich die Investitionsentwicklung in den FuE-intensiven Zweigen des Verarbeitenden Gewerbes wozu die erfolgreichen, innovativen Betriebe im reinen Ostmanagement, die nun langsam in die Gewinnzone gelangen, erheblich beitragen (siehe Tabelle 27). 28
Tabelle 26 Bruttoanlageinvestitionen in der od. Industrie 0 im Zeitraum von 1991 bis 2001, zu Preisen von 1995 Hauptgruppen / Zweige Summe 1991 – 2001 Struktur Durchsch. Jahresrate Mrd. € v.H. Vorleistungsgüterproduzenten 1) 51,25 63,5 0,9 Investitionsgüterproduzenten 14,69 18,2 - 1,4 Gebrauchsgüterproduzenten 1,80 2,3 - 2,7 Verbrauchsgüterproduzenten 2) 12,95 16,0 - 9,3 - - Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe 1)2) 80,68 100,0 - 1,3 Bergbau 6,48 8,0 - 16,4 Verarbeitendes Gewerbe 1)2) Davon 74,19 92,0 0,4 Nicht FuE-intensive Zweige 40,30 54,2 3 - 1,2 FuE-intensive Zweige 33,99 45,8 3 5,9 0) Nur Betriebe mit 20 u. m. Beschäftigten 1) Ohne Recyclinggewerbe. 2) Ohne Verlagsgewerbe 3) Verarbeitendes Gewerbe = 100 Quelle: Berechnet nach: DIW, B. Görzig, G. Noak, a.a.O., S. 254 f. Gegenüber 1991 hat sich bis zum Jahre 2001 die Struktur der jährlichen Investitionen positiv verändert. Flossen 1991 noch rund 60 vH der Investitionen in nicht FuE-intensive Zweige, so waren es 2001 nur noch 42 vH, fast 60 vH akkumulierten FuE-intensive Zweige. Dennoch blieb diese Verteilung des BAIVs ungünstiger als die in WD im selben Jahr (siehe Tabelle 27). Tabelle 27 Entwicklung der Struktur des BAIV in der od. und wd. Industrie 0 Zu Preisen von 1995, vH Struktur des BAIV, vH Hauptgruppen / Zweige 1991 2001 OD WD OD WD Vorleistungsgüterproduzenten 1) 60,8 52,0 66,5 53,3 Investitionsgüterproduzenten 18,6 29,7 20,4 30,3 Gebrauchsgüterproduzenten 2,3 3,5 2,2 2,9 Verbrauchsgüterproduzenten 2) 18,3 14,8 10,9 13,5 - - - Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe 1)2) 100,0 100,0 100,0 100,0 Bergbau 26,1 2,7 3,2 1,9 Verarbeitendes Gewerbe 1)2) Davon 73,8 97,3 96,8 98,1 Nicht FuE-intensive Zweige 3 59,0 42,1 41,6 37,2 FuE-intensive Zweige 3 41,1 58,0 58,4 62,8 0) Nur Betriebe mit 20 u. m. Beschäftigten 1) Ohne Recyclinggewerbe. 2) Ohne Verlagsgewerbe 3) Verarbeitendes Gewerbe = 100 Quelle: Berechnet nach: DIW, B. Görzig, G. Noak, a.a.O., S. 254 f. Die Entwicklung der industriellen Investitionen in den neuen Ländern ist nicht zu letzt auch das Ergebnis einer umfangreichen und intensiven öffentlichen Förderung. Wie Tabelle 3A ausweist, kassierten 2001 rd. ein Drittel aller Betriebe öffentliche Zuschüsse für Investitionen und Sachmittel, das waren zwanzig vH aller Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe ODs. Deutlich werden auch die Schwerpunkte dieser Förderung, sie konzentrierten sich auf 29
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