27.02.2013 Aufrufe

Projektivitäten und Zentralprojektionen - Fachbereich Mathematik ...

Projektivitäten und Zentralprojektionen - Fachbereich Mathematik ...

Projektivitäten und Zentralprojektionen - Fachbereich Mathematik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Anika Pilz<br />

Proseminar ” Projektive Geometrie“<br />

<strong>Projektivitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Zentralprojektionen</strong><br />

Proseminar im Wintersemester 2009/2010<br />

bei Prof. Dr. Werner Seiler<br />

Universität Kassel<br />

<strong>Fachbereich</strong> <strong>Mathematik</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 1<br />

2 <strong>Projektivitäten</strong> 2<br />

2.1 Eindeutigkeit der Projektivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.2 Anwendung: Einführung projektiver Koordinaten . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.3 Beschreibung von <strong>Projektivitäten</strong> durch Matrizen . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.4 Beschreibung projektiver Unterräume durch lineare Gleichungssysteme 5<br />

3 <strong>Zentralprojektionen</strong> 8


1 Einleitung<br />

<strong>Projektivitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Zentralprojektionen</strong> 1<br />

Die folgende Ausarbeitung entstand auf Basis von Kapitel 3 aus dem Buch [1]. Zu<br />

Beginn betrachten wir ein Lemma, dass wir mit der Definition der projektiven Unabhängigkeit<br />

recht unkompliziert zeigen können. Mit Hilfe dieses Lemmas werden wir<br />

dann einen Satz beweisen, der ein gr<strong>und</strong>legendes Ereignis der projektiven Geometrie<br />

darstellt. Anschließend betrachten wir einige wichtige Anwendungen des Satzes: Wir<br />

können projektive Koordinaten einführen, <strong>Projektivitäten</strong> durch Matrizen beschreiben<br />

<strong>und</strong> projektive Unterräume durch Gleichungssysteme beschreiben.<br />

Zum Schluss führen wir noch den Begriff der Zentralprojektion ein. Diese sind, wie sich<br />

herausstellen wird, ein Spezialfall von Projektivität.


2 <strong>Projektivitäten</strong><br />

<strong>Projektivitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Zentralprojektionen</strong> 2<br />

2.1 Eindeutigkeit der Projektivität<br />

Lemma 2.1 Ist (p0, . . . , pn+1) eine projektive Basis von P(V ), so gibt es eine Basis<br />

(v0, . . . , vn) von V mit<br />

Beweis:<br />

p0 = Kv0, . . . , pn = Kvn<br />

pn+1 = K(v0 + . . . + vn).<br />

Da (p0, . . . , pn+1) nach Voraussetzung eine projektive Basis ist, sind (p0, . . . , pn) projektiv<br />

unabhängig, d.h. es gibt eine Basis w0, . . . , wn aus V mit<br />

Weiterhin gibt es λ0, . . . , λn ∈ K mit<br />

p0 = Kw0, . . . , pn = Kwn.<br />

pn+1 = K(λ0w0 + . . . + λnwn).<br />

Setzt man nun λ0 = 0, dann folgt daraus, dass (p1, . . . , pn+1) nicht projektiv unabhängig<br />

sind, denn es gilt pn+1 = K(λ1w1 + . . . + λnwn) = Kλ1w1 + . . . + Kλnwn =<br />

λ1(Kw1) + . . . + λn(Kwn) = λ1p1 + . . . + λnpn. Somit ist pn+1 Linearkombination von<br />

p1, ..., pn. Analog zeigt man λi �= 0 für i = 1, . . . , n.<br />

Damit (p1, . . . , pn+1) projektiv unabhängig sind, muss also gelten: λ0 �= 0, λ1 �= 0, . . . , λn �=<br />

0 . Setzt man v0 = λ0w0, . . . , vn = λnwn (d.h. die Basen (v0, . . . , vn) <strong>und</strong> (w0, . . . , wn)<br />

von V unterscheiden sich nur um ein skalares Vielfaches), dann erhält man die gesuchte<br />

Basis (v0, . . . , vn).<br />

�<br />

Der folgende Satz erinnert uns an einen wichtigen Satz aus der linearen Algebra <strong>und</strong> ist<br />

eines der gr<strong>und</strong>legenden Ergebnisse der projektiven Geometrie, den wir mit Hilfe des<br />

Lemmas 1.1 beweisen werden:<br />

Satz 2.2 Seien P(V ) <strong>und</strong> P(W ) projektive Räume mit dim P(V ) = dim P(W ) <strong>und</strong> mit<br />

zugehörigen projektiven Basen (p0, . . . , pn+1) <strong>und</strong> (q0, . . . , qn+1) .<br />

Dann gibt es genau eine Projektivität<br />

mit<br />

f : P(V ) → P(W )<br />

f(pi) = qi , i = 0, . . . , n + 1.<br />

Beweis:<br />

Es ist die Existenz <strong>und</strong> die Eindeutigkeit so einer Projektivität zu zeigen.


<strong>Projektivitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Zentralprojektionen</strong> 3<br />

(1) Eindeutigkeit:<br />

Man wählt entsprechend dem Lemma eine Basis (v0, . . . , vn) von V <strong>und</strong> eine Basis<br />

(w0, . . . , wn) von W.<br />

Angenommen es gäbe einen Isomorphismus F : V → W mit f = P(F ) (d.h. f(Kv) =<br />

KF (v) = Kw). Wegen f(pi) = qi (für i = 1, ..., n) folgt aus der Eigenschaft der Basen:<br />

Für f(pn+1) = qn+1 gilt:<br />

F (v0) = λ0w0, . . . , F (vn) = λnwn mit λ0, . . . , λn ∈ K\{0}.<br />

F (v0 + . . . + vn) = λ(w0 + . . . + wn) für ein λ ∈ K\{0}.<br />

Aus der Linearität von F folgt:<br />

F (v0 + . . . + vn) = F (v0) + . . . + F (vn) = λ0w0 + . . . + λnwn<br />

F (v0 + . . . + vn) = λ(w0 + . . . + wn) = λw0 + . . . + λwn<br />

⇒ λ0 = λ1 = . . . = λn = λ<br />

Also ist F bis auf einen Faktor λ eindeutig bestimmt, woraus die Eindeutigkeit von f<br />

folgt.<br />

(2) Existenz:<br />

Die Existenz der Projektivität f lässt sich einfach aus dem F , dass wir erhalten haben,<br />

definieren. Dazu nutzt man die nützliche Eigenschaft f = P(F ) ⇔ f(Kv) = KF (v).<br />

Somit ist auch die Existenz der Projektivität gezeigt.<br />

�<br />

2.2 Anwendung: Einführung projektiver Koordinaten<br />

In diesem Abschnitt werden wir zeigen, wie man mit Hilfe des Satzes 1.2 Koordinaten<br />

in einem projektiven Raum einführen kann.<br />

Sei P(V ) projektiver Raum über K mit dim P(V ) = n. Man versteht dann unter einem<br />

projektiven Koordinatensystem eine Projektivität κ : Pn(K) → P(V ).<br />

Ist p = κ(x0 : . . . : xn) ∈ P(V ), so heißt (x0 : . . . : xn) ein homogener Koordinatenvektor<br />

des Punktes p. Dieser ist bis auf einen Skalar λ �= 0 eindeutig bestimmt (Definition<br />

homogene Koordinaten).<br />

Nach Satz 1.2 gilt nun folgendes:<br />

Ist eine projektive Basis (p0, . . . , pn+1) gegeben, dann gibt es genau ein projektives<br />

Koordinatensystem<br />

κ : Pn(K) → P(V ) mit


<strong>Projektivitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Zentralprojektionen</strong> 4<br />

⎫<br />

p0 = κ(1 : 0 : . . . : 0)<br />

⎪⎬<br />

.<br />

∈ P(V )<br />

pn = κ(0 : . . . : 0 : 1)<br />

⎪⎭<br />

pn+1 = κ(1 : . . . . . . : 1)<br />

2.3 Beschreibung von <strong>Projektivitäten</strong> durch Matrizen<br />

Aus der linearen Algebra wissen wir, dass man mit Hilfe von Koordinaten lineare Abbildungen<br />

durch Matrizen beschreiben kann. Daraus kann man auch eine Beschreibung<br />

von <strong>Projektivitäten</strong> durch Matrizen erhalten.<br />

Wenn eine Projektivität f : Pn(K) → Pn(K) gegeben ist, so kann man mit f = P(F )<br />

folgenden Isomorphismus betrachten: F : Kn+1 → Kn+1 .<br />

Man kann F bezüglich ihrer Basis durch eine Matrix<br />

⎛<br />

⎞<br />

A =<br />

⎜<br />

⎝<br />

a00 . . . a0n<br />

.<br />

. .. .<br />

an0 . . . ann<br />

beschreiben, wobei A ∈ GLn+1(K). Wenn A eine solche Gestalt hat, dann kann man f<br />

in homogenen Koordinaten beschreiben:<br />

f(x0 : . . . : xn) = ((a00x0 + . . . + a0nxn) : . . . : (an0x0 + . . . + annxn)).<br />

Wir betrachten den affinen Standpunkt dazu genauer. Der K n ist in Pn(K) eingebettet<br />

<strong>und</strong> sein Komplement ist die Hyperebene<br />

⎟<br />

⎠<br />

H := {(x0 : . . . : xn) ∈ Pn(K)|x0 = 0} .<br />

Für p = (x0 : . . . : xn) ∈ Pn(K)\H erhält man inhomogene Koordinaten ( x1<br />

x0<br />

, . . . , xn<br />

x0 ).<br />

Man kann formal auch die inhomogenen Koordinaten von f(p) = (y0 : . . . : yn) ausrechnen<br />

<strong>und</strong> es ergibt sich<br />

y1<br />

y0<br />

yn<br />

y0<br />

.<br />

= a10 + a11x1 + . . . + a1nxn<br />

,<br />

a00 + a01x1 + . . . + a0nxn<br />

.<br />

= an0 + an1x1 + . . . + annxn<br />

.<br />

a00 + a01x1 + . . . + a0nxn<br />

Zur Beschreibung durch Matrizen von <strong>Projektivitäten</strong> beliebiger projektiver Räume


<strong>Projektivitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Zentralprojektionen</strong> 5<br />

braucht man nur Koordinatensysteme zu wählen:<br />

Pn(K) −−−→ P(V )<br />

f ′<br />

⏐<br />

⏐<br />

⏐<br />

⏐<br />

�<br />

�f<br />

Pn(K)<br />

κ<br />

κ ′<br />

−−−→ P(W )<br />

2.4 Beschreibung projektiver Unterräume durch lineare Gleichungssysteme<br />

Man kann mit Hilfe von Koordinaten projektive Unterräume durch lineare Gleichungssysteme<br />

beschreiben. Wir betrachten also einen projektiven Unterraum Z ∈ Pn(K)<br />

der Dimension n − m, dann gibt es zu diesem projektiven Unterraum eine Matrix<br />

A ∈ Mm×(n+1)(K) vom Rang m, so dass<br />

Z = P( � x ∈ K n+1 |A · x = 0 � ) = P( � (x0, . . . , xn) ∈ K n+1 |A · x = 0 � )<br />

⇔<br />

Z = {x ∈ Pn(K)|A · x = 0} = {(x0 : . . . : xn) ∈ Pn(K)|A · x = 0} .<br />

Wobei die Abbildung x ↦→ Ax allerdings nur auf K n+1 definiert ist, es sind aber für ein<br />

x ∈ K n+1<br />

gleichbedeutend, wenn λ ∈ K\ {0}.<br />

A · x = 0 ⇔ A · (x0 : . . . : xn) T = 0<br />

<strong>und</strong><br />

A · (λx) = 0 ⇔ A · λ(x0, . . . , xn) T = 0<br />

Der projektive Abschluss eines affinen Unterraums Y ⊂ K n ist definiert als Y = Y ∪Y∞,<br />

wobei Y∞ die Menge aller unendlich fernen Punkte zu Y beschreibt.<br />

Durch die Homogenisierung des Gleichungssystems kann man den projektiven Abschluss<br />

von Y bestimmen. Zu Y gibt es eine Matrix B ∈ Mm×n(K) <strong>und</strong> ein b = (b1, . . . , bm) T ∈<br />

K m mit Y = {x ∈ K n |B · x = b}.<br />

Für den projektiven Abschluss Y in Pn(K) gilt folglich<br />

Die Matrix A erhält man so:<br />

Y = � (x0 : . . . : xn) ∈ Pn(K)|A · (x0 : . . . : xn) T = 0 � .<br />

A :=<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−b1<br />

. B<br />

−bm<br />

Also ist A ∈ Mm×(n+1)(K). Außerdem ist der projektive Abschluss von Y ein projektiver<br />

Unterraum von Pn(K).<br />

⎞<br />

⎟<br />


<strong>Projektivitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Zentralprojektionen</strong> 6<br />

Umgekehrt kann man durch Einsetzen von x0 = 1 die inhomogenen Gleichungen von<br />

Y = Y ∩ Kn zurückerhalten:<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

1<br />

⎛ ⎞ 1<br />

⎜ x1<br />

⎟<br />

−b1 ⎜<br />

⎟<br />

⎜ ⎟ ⎜ x1<br />

⎟<br />

A · ⎜ ⎟ = 0 ⇒ ⎝<br />

⎝ . ⎠<br />

. B ⎠ · ⎜ ⎟<br />

⎝ . ⎠<br />

−bm<br />

=<br />

⎛ ⎞<br />

0.<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

0<br />

xn<br />

⇒<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−b1 + B11x1 + · · · + B1nxn<br />

.<br />

⎞ ⎛ ⎞<br />

0.<br />

⎟ ⎜ ⎟<br />

⎠ = ⎝ ⎠<br />

⇒<br />

−bm + Bm1x1 + · · · + Bmnxn<br />

⎛ ⎞ ⎛<br />

b1 B11x1 + · · · + B1nxn<br />

⎜ ⎟ ⎜<br />

− ⎝ . ⎠ + ⎝ .<br />

0<br />

⎞ ⎛ ⎞<br />

0.<br />

⎟ ⎜ ⎟<br />

⎠ = ⎝ ⎠<br />

bm<br />

⎛ ⎞<br />

Bm1x1 + · · · + Bmnxn<br />

⎛ ⎞<br />

0<br />

⇒ B ·<br />

⎜<br />

⎝<br />

x1<br />

.<br />

xn<br />

⎟ ⎜<br />

⎠ = ⎝<br />

b1<br />

.<br />

bm<br />

⎟<br />

⎠<br />

xn<br />

Beispiel:<br />

Wir bestimmen ein Gleichungssystem für den projektiven Abschluss in P3(R) von der<br />

Geraden Y = (1, 0, 2) T ∨ (3, 1, 0) T ⊂ R 3 .<br />

Der Verbindungsraum zweier Vektoren ist gleichzusetzen mit der Differenz zweier Vektoren,<br />

d.h. wir bilden die Differenz der beiden gegebenen Vektoren:<br />

⎛ ⎞<br />

3<br />

⎛ ⎞<br />

1<br />

⎛<br />

2<br />

⎞<br />

⎝ 1 ⎠ − ⎝ 0 ⎠ = ⎝ 1 ⎠<br />

0 2 −2<br />

⎛<br />

Wählen wir den Vektor ⎝<br />

1<br />

0<br />

2<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎠ als Ortsvektor“ <strong>und</strong> den Vektor ⎝<br />

”<br />

x3<br />

2<br />

1<br />

−2<br />

⎞<br />

⎠ als ” Rich-<br />

tungsvektor“, dann erhalten wir folgende Parametergleichung (eine andere Form unserer<br />

Geraden Y ): ⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛<br />

x1 1<br />

⎝ x2 ⎠ = ⎝ 0 ⎠ + λ ⎝<br />

2<br />

1<br />

⎞<br />

⎠<br />

2 −2<br />

Wir bilden:<br />

x1 = 1 + 2λ<br />

x2 = λ<br />

x3 = 2 − 2λ


<strong>Projektivitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Zentralprojektionen</strong> 7<br />

Nach umformen <strong>und</strong> einsetzen für λ = x2 erhalten wir unser gesuchtes Gleichungssystem:<br />

x1 − 2x2 = 1<br />

x2 = 0<br />

−2x2 − x3 = −2.


3 <strong>Zentralprojektionen</strong><br />

<strong>Projektivitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Zentralprojektionen</strong> 8<br />

Definition 3.1 Seien Z1, Z2 ⊂ P(V ) gleichdimensionale projektive Unterräume. Eine<br />

Abbildung<br />

f : Z1 → Z2<br />

heißt Zentralprojektion, wenn es einen projektiven Unterraum Z ⊂ P(V ) (das Zentrum<br />

von f) gibt, mit folgenden Eigenschaften (siehe Bild)<br />

(a) Z ∩ Z1 = Z ∩ Z2 = ∅<br />

(b) Z ∨ Z1 = Z ∨ Z2 = P(V )<br />

(c) Für alle p ∈ Z1 ist f(p) = (Z ∨ p) ∩ Z2.<br />

Erklärung zur Definition:<br />

Aus der Definition projektiver Unterräume wissen wir, dass projektive Unterräume<br />

Zi ⊂ P(V ) ebenfalls die Darstellung Zi = P(Wi) mit Untervektorräumen Wi ⊂ V besitzen.<br />

Betrachten wir die oben genannten Eigenschaften genauer, erkennt man, dass ein Zusammenhang<br />

zur direkten Summe bei Untervektorräumen besteht. Wir betrachten also<br />

diese Eigenschaften nicht im ” Projektiven“, sondern mit Hilfe von Vektorräumen <strong>und</strong><br />

erhalten:<br />

Zu (a): W ∩ W1 = W ∩ W2 = {0}<br />

Zu (b): W ⊕ W1 = W ⊕ W2 = V<br />

Dies ist gerade die Definition der direkten Summe aus der linearen Algebra.<br />

Eigenschaft (c) muss etwas genauer betrachtet werden:


<strong>Projektivitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Zentralprojektionen</strong> 9<br />

Es gilt also für alle p ∈ Z1: f(p) = (Z ∨ p) ∩ Z2 ∈ Z2. Nun kann man p darstellen als<br />

p = P(Kv1) ∈ Z1 ⇒ Z ∨ p = P(W ⊕ Kv1).<br />

Weiterhin kann man v1 nach (b) eindeutig darstellen als<br />

Daraus folgt direkt<br />

v1 = v + v2, mit v1 ∈ W1, v2 ∈ W2 <strong>und</strong> v ∈ W .<br />

W ⊕ Kv1 = W ⊕ Kv2<br />

⇒Z ∨ p = P(W ⊕ Kv1) = P(W ⊕ Kv2)<br />

⇒(Z ∨ p) ∩ Z2 = P(W ⊕ Kv2) ∩ P(W2) = P(Kv2) (dies gilt, da W ∩ W2 = {0} )<br />

⇒f(p) ist ein Punkt in Z2.<br />

Wir haben also eine lineare Abbildung definiert<br />

F : W1 → W2, mit v1 = v + v2 ↦→ v2.<br />

Betrachte Injektivität:<br />

W ∩ W1 = {0} ⇒ F (v1) = 0 ⇔ v1 = 0 ⇒ F injektiv.<br />

Da nach Voraussetzung die projektiven Unterräume Z1 <strong>und</strong> Z2 die gleiche Dimension<br />

haben, besitzen auch die beiden Untervektorräume W1 <strong>und</strong> W2 die gleiche Dimension<br />

<strong>und</strong> es gilt folgende Äquivalenz:<br />

F injektiv ⇔ F surjektiv ⇔ F bijektiv<br />

Da F , wie oben gezeigt, injektiv ist, ist F somit auch bijektiv. Also ist f eine Projektivität.<br />

Die obigen Betrachtungen fassen wir abschließend in folgendem Lemma zusammen:<br />

Lemma 3.2 Jede Zentralprojektion ist eine Projektivität.


Literatur<br />

[1] Gerd Fischer: Analytische Geometrie. 7. Auflage. Vieweg.<br />

[2] Gerd Fischer: Lineare Algebra. 15. Auflage. Vieweg.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!