Diagnose und Förderung des Leseverständnisses mit ELFE 1-6 und ...

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dargeboten. Die Aufgabe besteht darin, unter vier möglichen Antworten die richtige Alternative zu finden. Die Aufgaben sind so gewählt, dass sie unterschiedliche Anforderungen an das Textverständnis abbilden. Einige Aufgaben erfordern das Auffinden von isolierten Informationen, die in den Text eingebettet sind. Auf dem nächsthöheren Niveau ist das Bilden anaphorischer Bezüge (satzübergreifendes Lesen) erforderlich. Und schließlich gibt es verschiedene Aufgaben, bei denen Kinder Inferenzen bilden müssen. Zu manchen Texten werden mehrere Aufgaben gestellt, in diesem Fall wird in der Computerversion der betreffende Text wiederholt dargeboten. Die Umsetzung eines Tests am Computer bietet im Gegensatz zu Papier- und Bleistiftversionen nicht nur die Möglichkeit zur schnellen Auswertung, sondern es können auch sekundengenaue Zeitmessungen durchgeführt und adaptive Itemreihenfolgen dargeboten werden. Beide Möglichkeiten wurden in der Computerversion des Leseverständnistests in einem vierten Untertest aufgegriffen, der die Lesegeschwindigkeit erfasst. In diesem Test werden Vornamen zeitbegrenzt dargeboten und anschließend von einer Helligkeitsmaske überblendet. Das Kind muss jeweils entscheiden, ob es sich um einen Jungen- oder einen Mädchennamen gehandelt hat. Die Darbietungszeit der Namen beträgt bei den ersten vier Items 900 ms und passt sich anschließend echt-adaptiv an die Leistung der jeweils vier vorangegangenen Trials an: Bei 0, 1 oder 2 richtig beantworteten Items wird die Darbietungszeit verlängert, bei drei richtig beantworteten Items bleibt sie konstant und bei vier richtig beantworteten Items wird sie verkürzt. Auf diese Weise kann die maximale Worterkennungsgeschwindigkeit erfasst werden. Der Test umfasst insgesamt 32 Vornamen. Dabei sind die Namen so gewählt, dass zu jedem Jungennamen ein vergleichbarer Mädchenname existiert, der jeweils über die gleiche Anzahl an Buchstaben verfügt und dem Jungennamen möglichst ähnlich ist, z.B. Ulrich – Ulrike usw. 8
Um den Einfluss des Wortschatzes zu begrenzen, wurde auf Wortmaterial zurückgegriffen, das zu über 98% im Schreibwortschatz von Grundschulkindern (S. Richter, 2002) vorhanden ist. Die im Lesegeschwindigkeitstest der Computerfassung dargebotenen Namen wurden vorab darauf geprüft, ob Grundschulkinder sie ohne Zeitbegrenzung korrekt klassifizieren können. Die einzelnen Skalen sind getrennt normiert. Es liegen z- und T-Werte, sowie Prozentränge und Prozentrangbänder vor. Der Gesamtwert wird durch Summierung der z-Werte des Wort- , Satz- und Textverständnistests gebildet. Für diesen kumulierten Wert liegt eine eigene Normierung vor. Der Lesegeschwindigkeitstest stellt eine optionale Zusatzinformation dar, die nicht in das Gesamtergebnis einfließt. 2.3 Auswertung und Interpretation In der PC-Fassung werden die Ergebnisse automatisch ausgewertet und es wird ein Interpretationsvorschlag gemacht. In der Papierfassung ergeben sich die Testrohwerte der einzelnen Untertests aus der Anzahl der richtig gelösten Aufgaben pro Untertest (ein Lösungsschema liegt dem Manual bei). Dabei gelten folgende Kriterien: Eine Aufgabe gilt als gelöst, wenn die richtige Alternative markiert ist (unterstrichen, eingekreist, mit Kreuz versehen ...). Diese gilt auch für den Fall, dass zwar mehrere Aufgaben angestrichen sind, das Kind aber deutlich markiert hat, welche als die richtige aufzufassen ist (z. B. wenn die richtige Antwort einfach markiert ist, alle falschen Antworten hingegen mehrfach durchgestrichen sind). Keinen Punkt gibt es, wenn gar keine oder die falsche Antwort angestrichen ist, aber auch dann, wenn nicht ersichtlich ist, welche von mehreren angestrichenen Antworten gemeint ist. 9
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