Diagnose und Förderung des Leseverständnisses mit ELFE 1-6 und ...
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Die dem Test zugr<strong>und</strong>e liegende Modellvorstellung betrachtet Leseverständnis als eine<br />
zusammengesetzte Fähigkeit <strong>mit</strong> Teilkomponenten <strong>und</strong> -prozessen auf Wort-, Satz- <strong>und</strong><br />
Textniveau. Die relevanten Teilfertigkeiten hängen teilweise voneinander ab: Steht dem<br />
Leser beispielsweise eine gute, automatisierte Worterkennung zur Verfügung, dann<br />
erleichtert diese auch das Lesen von Sätzen <strong>und</strong> Texten. Gleichzeitig kommen aber beim<br />
Textverständnis zahlreiche weitere Aspekte hinzu, wie beispielsweise themenspezifisches<br />
Vorwissen, Strategiegebrauch, Erschließung von Wortbedeutungen auf der Basis <strong>des</strong><br />
Kontexts <strong>und</strong> kognitive Gr<strong>und</strong>fertigkeiten (W. Lenhard & Artelt, in diesem Band; Stanat, in<br />
diesem Band; Landerl & Willburger, in diesem Band). Die Modellvorstellung entspricht<br />
<strong>des</strong>halb stark den in Kapitel 1 dargelegten Ergebnissen der Leseforschung. Im Test wird das<br />
Modell <strong>mit</strong>tels dreier Subtests realisiert, nämlich je einem Test zum Wort-, zum Satz- <strong>und</strong><br />
zum Testverständnis.<br />
2.2 Testentwicklung <strong>und</strong> -aufbau<br />
Ausgangspunkt der Entwicklung von <strong>ELFE</strong> 1-6 war ein unveröffentlichter, auf Textaufgaben<br />
basierender Leseverständnistest, der von Schneider <strong>und</strong> Näsl<strong>und</strong> für den Einsatz im Rahmen<br />
der LOGIK-Studie (Longitudinalstudie zur Genese individueller Kompetenzen; Weinert &<br />
Schneider, 1986) für die zweite Klassenstufe konzipiert worden war. Dieser Test wurde von<br />
W. Lenhard (2002) in überarbeiteter <strong>und</strong> wesentlich erweiterter Form als computergestütztes<br />
Testverfahren realisiert <strong>und</strong> an sechs Gr<strong>und</strong>schulklassen normiert. Etwa die Hälfte der<br />
Aufgaben <strong>des</strong> Untertests zum Textverständnis bildeten dabei Aufgaben aus dem<br />
ursprünglichen informellen Testverfahren der LOGIK-Studie. Aufgr<strong>und</strong> sehr positiver<br />
Ergebnisse wurde der Test zwischen April 2004 <strong>und</strong> März 2005 erneut ergänzt <strong>und</strong> an einer<br />
breiten, b<strong>und</strong>esweiten Stichprobe normiert.<br />
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