Diagnose und Förderung des Leseverständnisses mit ELFE 1-6 und ...
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kommen. Ein Gr<strong>und</strong> dafür ist der, dass der Einsatz psychometrischer Verfahren i.d.R.<br />
eingehende methodische Kenntnisse <strong>und</strong>/oder langwierige Einarbeitung erfordert. In den<br />
Schulen – also den Orten, an denen Defizite im Bereich <strong>des</strong> Schriftspracherwerbs primär<br />
erkannt <strong>und</strong> behoben werden sollten – steht dabei einem Schulpsychologen eine immense<br />
Anzahl an Schülern gegenüber. In Bayern liegt beispielsweise das Verhältnis von<br />
Schulpsychologen zu Schülern bei 1 zu 16.500. (Zum Vergleich: In den USA oder<br />
Skandinavien liegt die Betreuungsrelation zwischen 1:1000 <strong>und</strong> 1:2000, BR-online, 2007).<br />
Bei einer geschätzten Prävalenz der Lese-Rechtschreibstörung (LRS) von ca. 5% (vgl.<br />
Schulte-Körne, Deimel & Remschmidt, 2001) stünden einem einzigen Psychologen also<br />
über 800 Kinder <strong>mit</strong> LRS gegenüber. Hinzu kommen min<strong>des</strong>tens noch einmal so viele<br />
Kinder, die zwar unter Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibschwierigkeiten leiden, aber die Kriterien für<br />
die <strong>Diagnose</strong> der LRS nicht erfüllen. Diagnostische Verfahren sollten <strong>des</strong>halb eine hohe<br />
Ökonomie besitzen <strong>und</strong> wenig Zeit zur Einarbeitung erfordern.<br />
Mit dem Leseverständnistest <strong>ELFE</strong> 1-6 (W. Lenhard & Schneider, 2006; das Akronym<br />
<strong>ELFE</strong> geht dabei auf den ursprünglich anvisierten Altersbereich der Gr<strong>und</strong>schüler zurück:<br />
„Ein Leseverständnistest für Elementarschüler“) <strong>und</strong> dem zugehörigen Trainingsprogramm<br />
<strong>ELFE</strong>-T (W. Lenhard & A. Lenhard, 2006) sind Verfahren verfügbar, die aufgr<strong>und</strong> der<br />
computergestützten Anwendung einfach <strong>und</strong> ohne tiefe testdiagnostische Kenntnisse<br />
einsetzbar sind. Zusätzlich zum computerbasierten Verfahren steht beim Lesetest außerdem<br />
auch eine Papierversion zum ökonomischen Testen ganzer Klassen zur Verfügung, deren<br />
Auswertung <strong>mit</strong> Hilfe <strong>des</strong> Computerprogramms zusätzlich beschleunigt werden kann.<br />
Über die Ökonomie <strong>und</strong> die Einfachheit der Handhabung hinaus war uns bei der<br />
Entwicklung der beiden <strong>ELFE</strong>-Programme allerdings noch ein weiteres Kriterium wichtig,<br />
das vor allem bei der Konstruktion von Testverfahren häufig außen vor bleibt: Die<br />
Programme sollten durch ihre kindgerechte grafische Gestaltung eine hohe Motivation bei<br />
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