Diagnose und Förderung des Leseverständnisses mit ELFE 1-6 und ...

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In der ersten Klasse empfiehlt es sich außerdem, vor allem auf die Aufgaben aus dem Wort- und Satzverständnisbereich zurückzugreifen. In der Sekundarstufe kann das Verfahren eher bei schwächeren Schülern und Schülerinnen eingesetzt werden. Für leistungsstarke Schüler und Schülerinnen der Sekundarstufe ist das Verfahren hingegen zu leicht. In diesem Altersbereich empfiehlt sich der Einsatz stärker strategiebetonter Ansätze, wie z. B. des Programms „Wir werden Textdetektive“ (Gold, Moklesgerami, Rühl Schreblowski, & Souvignier, 2004). Das ELFE-Training umfasst insgesamt 14 Lesespiele, die sich jeweils in drei Schwierigkeitsstufen untergliedern. Die Spiele decken die unterschiedlichen Bereiche Wort-, Satz- und Textebene ab. 3.1.1 Wortebene Die Lesespiele der Wortebene haben das Ziel, basale Leseprozesse zu stärken. Ziel ist es, die Lesegeschwindigkeit und Präzision der Worterkennung (Lesegeschwindigkeit, Wort-Bild- Zuordnung) zu erhöhen, die Analyse von Wörtern zu verbessern (Silben segmentieren, Komposita segmentieren, Wortstämme finden), die Erfassung der Lautstruktur von Wörtern zu schulen (Reime finden) und die Geläufigkeit häufig auftretender Morpheme und Buchstabengruppen zu trainieren (Wortstämme finden, Silben segmentieren). Da ein schneller und sicherer lexikalischer Zugriff auf Wortebene vermutlich die Grundvoraussetzung für gute Lesefähigkeiten darstellt (T. Richter & Christmann, 2002), werden zuerst die Aufgaben auf Wortebene durchlaufen, bevor es mit Aufgaben auf Satz- und Textebene weiter geht. 3.1.2 Satzebene 18
Zum Verstehen von Sätzen reicht die korrekte Identifikation von Wörtern nicht aus. Diese müssen auch aufeinander bezogen werden (semantische Integration), wobei die syntaktische Analyse des Satzes von großer Bedeutung ist (T. Richter & Christmann, 2002). Man geht heute davon aus, dass syntaktische und semantische Prozesse für das Satzverständnis gleichermaßen wichtig sind, v. a. auch bei komplexen oder auf den ersten Blick irreführenden Sätzen (Christmann & Groeben, 1999). Bei allen Sprachspielen auf Satzebene spielen deshalb beide Prozesse eine Rolle. Auf Niveaustufe 1 stehen eher semantische Prozesse im Vordergrund, während auf Stufe 2 und 3 syntaktische Fähigkeiten bedeutsamer sind. Im Spiel „falsches Wort finden“ kommt es darüber hinaus auf den Einsatz von Selbstkontrollstrategien an. 3.1.3 Textebene Auf Textebene müssen die Informationen einzelner Sätze zu einem integrierten Ganzen zusammengefügt werden (globale Kohärenzbildung). Dieser Prozess wird wesentlich durch das Strategiewissen und die Strategieanwendung, das Vorwissen und die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses beeinflusst (T. Richter & Christmann, 2002; Schaffner, Schiefele & Schneider, 2004). Im ELFE-Training wird vor allem die Fähigkeit zur Informationsentnahme, zum Herstellen von Satzbezügen und zur Inferenzbildung geschult. Hierzu gibt es drei verschiedene Übungen: Lückentexte, Textpuzzle und Textaufgaben. 3.1.4 Erweiterungsmöglichkeiten und Trainingsablauf 19
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