27.02.2013 Aufrufe

Diagnose und Förderung des Leseverständnisses mit ELFE 1-6 und ...

Diagnose und Förderung des Leseverständnisses mit ELFE 1-6 und ...

Diagnose und Förderung des Leseverständnisses mit ELFE 1-6 und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ein Ergebnis im Normalbereich erhält. Ein solches Muster erscheint auf den ersten Blick<br />

kontraintuitiv, wenn man annimmt, dass Wort-, Satz- <strong>und</strong> Textverständnis hierarchisch<br />

aufeinander aufbauen. Tatsächlich sind solche Ergebnisse jedoch kein Hinweis auf Fehler in<br />

der Testlogik von <strong>ELFE</strong> 1-6. Auf den verschiedenen Ebenen <strong>des</strong> Leseprozesses spielen<br />

unterschiedliche Teilleistungen eine Rolle (vgl. W. Lenhard & Artelt, in diesem Band;<br />

Landerl & Willburger, in diesem Band). Die Kompensation eines niedrigen<br />

Wortverständnisses beim Lesen von Texten durch Aktivierung von Vorwissensinhalten,<br />

Heranziehung <strong>des</strong> Kontextes in der Worterkennung, Einsatz von Lesestrategien <strong>und</strong><br />

schlussfolgern<strong>des</strong> Denken ist folglich aus Sicht der dargelegten Theorie nicht nur möglich,<br />

sondern sogar notwendig. Ergäbe sich in der Empirie keine Variation in den Testprofilen, so<br />

wäre die Erfassung verschiedener Untertests überflüssig. Statt<strong>des</strong>sen lassen sich <strong>mit</strong>tels der<br />

Stärken-Schwächen-Analyse unterschiedliche Ausprägungsgrade der verschiedenen<br />

Teilebenen <strong>des</strong> Leseprozesses nachweisen <strong>und</strong> inferenzstatistisch absichern.<br />

Die zweite Fragestellung bezieht sich auf die Er<strong>mit</strong>tlung <strong>des</strong> Gesamtergebnisses. Dieses wird<br />

durch Addition der z-Werte der Untertests <strong>und</strong> durch erneute Normierung dieses kumulierten<br />

z-Wertes gebildet. Die im Testmanual dargestellten Tabellen beziehen sich auf die<br />

empirische Verteilung dieses kumulierten z-Wertes. Die Addition bzw. Durchschnittsbildung<br />

der von Praktikern oftmals aus Anschaulichkeitsgründen vorgezogenen Prozentrangangaben<br />

ist demgegenüber nicht korrekt. Bei der Bildung <strong>des</strong> Gesamt-z-Wertes kann es bei extremen<br />

Ergebnissen (z. B. an der unteren Grenze <strong>des</strong> Normierungsbereichs) allerdings dazu<br />

kommen, dass der Prozentrang <strong>des</strong> Gesamtergebnisses unterhalb der Prozentränge der<br />

verschiedenen Untertests liegt. Da für die Berechnung von Prozenträngen jeweils die<br />

Intervalluntergrenzen herangezogen werden, ist dieser Bef<strong>und</strong> jedoch ebenfalls<br />

erwartungskonform.<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!