Diagnose und Förderung des Leseverständnisses mit ELFE 1-6 und ...
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<strong>Diagnose</strong> <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>des</strong> <strong>Leseverständnisses</strong> <strong>mit</strong> <strong>ELFE</strong> 1-6 <strong>und</strong> <strong>ELFE</strong>-Training<br />
Wolfgang Lenhard, Lehrstuhl Psychologie IV, Universität Würzburg, Röntgenring 10,<br />
97070 Würzburg, wolfgang.lenhard@uni-wuerzburg.de<br />
Alexandra Lenhard, Psychometrica – Institut für psychologische Diagnostik, Kirchgasse 7,<br />
97508 Grettstadt, lenhard@psychometrica.de<br />
Wolfgang Schneider, Lehrstuhl Psychologie IV, Universität Würzburg, Röntgenring 10,<br />
97070 Würzburg, schneider@psychologie.uni-wuerzburg.de<br />
Lenhard, W., Lenhard, A. & Schneider, W. (in press). <strong>Diagnose</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Förderung</strong> von Leseverständnis <strong>mit</strong> <strong>ELFE</strong> 1-6 <strong>und</strong> <strong>ELFE</strong>-Training. In W.<br />
Lenhard & W. Schneider (Hrsg.), <strong>Diagnose</strong> <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> von Leseverständnis<br />
<strong>und</strong> Lesekompetenz. Göttingen: Hogrefe.
Abstract<br />
Leseverständnis ist eine Fähigkeit, die sehr viele Teilkomponenten <strong>und</strong> Bedingungsfaktoren<br />
umfasst. Der Lesetest <strong>ELFE</strong> 1-6 (Lenhard & Schneider, 2006) wurde <strong>mit</strong> dem Ziel<br />
entwickelt, möglichst viele dieser Einflussfaktoren zu erheben, um eine umfassende<br />
Bewertung <strong>des</strong> <strong>Leseverständnisses</strong> zu ermöglichen. Der Test berücksichtigt Leistungen auf<br />
Wort-, Satz- <strong>und</strong> Textniveau <strong>und</strong> beinhaltet eine Stärken-Schwächen-Analyse. Der Test liegt<br />
sowohl als Computerfassung, als auch als Papier- <strong>und</strong> Bleistift-Version vor.<br />
Der Test wird durch das Trainingsprogramm <strong>ELFE</strong>-Training (Lenhard & Lenhard, 2006)<br />
ergänzt. Das Programm verfügt über 14 Lernspiele in drei verschiedenen<br />
Schwierigkeitsstufen. Es ist möglich, Ergebnisse <strong>des</strong> Tests einzulesen. Das<br />
Trainingsprogramm stellt sich dann auf das Leistungsvermögen <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> ein.<br />
2
1. Einleitung<br />
Die Fähigkeit zum sinnentnehmenden Lesen stellt in unserer industrialisierten Welt eine<br />
praktisch unerlässliche Voraussetzung für das Bestehen je<strong>des</strong> Einzelnen innerhalb der<br />
Gesellschaft dar. Etwa 2 ½ St<strong>und</strong>en verbringt jeder Erwachsene in unserem Kulturkreis –<br />
hauptsächlich berufsbedingt – <strong>mit</strong> Lesen (Klicpera & Gasteiger-Klicpera, 1995, S. 5).<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für die Lesekompetenz werden schon im Vorschulalter entwickelt (vgl. etwa<br />
Schneider, 2008). Umso wichtiger erscheint es, dass Defizite im Bereich <strong>des</strong> Lesens<br />
rechtzeitig – also möglichst in frühen Phasen <strong>des</strong> Schriftspracherwerbs – erkannt <strong>und</strong><br />
bekämpft werden. Ersteres erfordert adäquate <strong>Diagnose</strong>instrumente, zweites adäquate<br />
Interventionsmaßnahmen. Spätestens durch die PISA-Studie (siehe z.B. Artelt et al., 2001)<br />
wurde einer breiten Öffentlichkeit deutlich, dass im deutschen Bildungssystem erheblicher<br />
Handlungsbedarf besteht. Die Suche nach geeigneten <strong>und</strong> anwendbaren Verfahren gestaltet<br />
sich jedoch häufig schwierig.<br />
Da<strong>mit</strong> ein Verfahren als geeignet <strong>und</strong> anwendbar bezeichnet werden kann, muss es ganz<br />
verschiedenen <strong>und</strong> teilweise von der Wissenschaft wenig beachteten Kriterien genügen. Als<br />
geeignet gilt beispielsweise ein <strong>Diagnose</strong>instrument im Allgemeinen dann, wenn es den<br />
gängigen Testgütekriterien entspricht. Für eine Interventionsmaßnahme ist die Eignung<br />
nachgewiesen, wenn die Durchführung der Intervention zu einer signifikanten Verbesserung<br />
der zu fördernden Fertigkeit führt.<br />
Abgesehen davon, dass zum Zeitpunkt der Entwicklung <strong>des</strong> Leseverständnistests <strong>ELFE</strong> 1-6<br />
<strong>und</strong> <strong>des</strong> Leseverständnistrainings <strong>ELFE</strong>-T kaum Verfahren zur Verfügung standen, die in<br />
dieser Hinsicht als „geeignet“ bezeichnet werden könnten (vgl. W. Lenhard & Schneider,<br />
2006, S. 12), genügt die Erfüllung psychometrischer Forderungen alleine allerdings nicht,<br />
da<strong>mit</strong> solche Verfahren <strong>mit</strong> der dringend notwendigen Flächendeckung zum Einsatz<br />
3
kommen. Ein Gr<strong>und</strong> dafür ist der, dass der Einsatz psychometrischer Verfahren i.d.R.<br />
eingehende methodische Kenntnisse <strong>und</strong>/oder langwierige Einarbeitung erfordert. In den<br />
Schulen – also den Orten, an denen Defizite im Bereich <strong>des</strong> Schriftspracherwerbs primär<br />
erkannt <strong>und</strong> behoben werden sollten – steht dabei einem Schulpsychologen eine immense<br />
Anzahl an Schülern gegenüber. In Bayern liegt beispielsweise das Verhältnis von<br />
Schulpsychologen zu Schülern bei 1 zu 16.500. (Zum Vergleich: In den USA oder<br />
Skandinavien liegt die Betreuungsrelation zwischen 1:1000 <strong>und</strong> 1:2000, BR-online, 2007).<br />
Bei einer geschätzten Prävalenz der Lese-Rechtschreibstörung (LRS) von ca. 5% (vgl.<br />
Schulte-Körne, Deimel & Remschmidt, 2001) stünden einem einzigen Psychologen also<br />
über 800 Kinder <strong>mit</strong> LRS gegenüber. Hinzu kommen min<strong>des</strong>tens noch einmal so viele<br />
Kinder, die zwar unter Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibschwierigkeiten leiden, aber die Kriterien für<br />
die <strong>Diagnose</strong> der LRS nicht erfüllen. Diagnostische Verfahren sollten <strong>des</strong>halb eine hohe<br />
Ökonomie besitzen <strong>und</strong> wenig Zeit zur Einarbeitung erfordern.<br />
Mit dem Leseverständnistest <strong>ELFE</strong> 1-6 (W. Lenhard & Schneider, 2006; das Akronym<br />
<strong>ELFE</strong> geht dabei auf den ursprünglich anvisierten Altersbereich der Gr<strong>und</strong>schüler zurück:<br />
„Ein Leseverständnistest für Elementarschüler“) <strong>und</strong> dem zugehörigen Trainingsprogramm<br />
<strong>ELFE</strong>-T (W. Lenhard & A. Lenhard, 2006) sind Verfahren verfügbar, die aufgr<strong>und</strong> der<br />
computergestützten Anwendung einfach <strong>und</strong> ohne tiefe testdiagnostische Kenntnisse<br />
einsetzbar sind. Zusätzlich zum computerbasierten Verfahren steht beim Lesetest außerdem<br />
auch eine Papierversion zum ökonomischen Testen ganzer Klassen zur Verfügung, deren<br />
Auswertung <strong>mit</strong> Hilfe <strong>des</strong> Computerprogramms zusätzlich beschleunigt werden kann.<br />
Über die Ökonomie <strong>und</strong> die Einfachheit der Handhabung hinaus war uns bei der<br />
Entwicklung der beiden <strong>ELFE</strong>-Programme allerdings noch ein weiteres Kriterium wichtig,<br />
das vor allem bei der Konstruktion von Testverfahren häufig außen vor bleibt: Die<br />
Programme sollten durch ihre kindgerechte grafische Gestaltung eine hohe Motivation bei<br />
4
der Teilnahme gewährleisten. Wir wollten <strong>des</strong>halb eine Leitfigur schaffen, die Kinder<br />
beiderlei Geschlechts <strong>und</strong> aller einbezogenen Altersstufen anspricht. Wir haben uns dabei für<br />
eine Elfe (siehe Abbildung 1) entschieden, die hinsichtlich ihrer Gestaltung am sogenannten<br />
Manga-Stil angelehnt ist. Mangas sind japanische Comics, deren Protagonisten häufig der<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendwelt entstammen <strong>und</strong> in ihrem Äußeren dem Kindchenschema<br />
entsprechen.<br />
--------------- Abbildung 1 etwa hier -------------------<br />
Die Figuren stehen bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen hoch im Kurs. Die Elfe gibt in beiden<br />
Programmen verbale Anweisungen <strong>und</strong> ggf. Rückmeldung zu den einzelnen Aufgaben. Von<br />
diesen Anweisungen abgesehen wurde allerdings <strong>mit</strong> weiteren Audioeffekten oder<br />
Animationen sehr sparsam umgegangen, um die Kinder nicht unnötig von wesentlichen<br />
Inhalten abzulenken. Trotzdem werden beide Programme von den Kindern in der Regel <strong>mit</strong><br />
sehr viel Spaß absolviert. Tatsächlich gefiel der Leseverständnistest einigen Kindern der<br />
Normierungsstichprobe so gut, dass sie gerne zweimal am Test teilnehmen wollten. Von<br />
einigen Legasthenietherapeuten wurde uns sogar berichtet, dass die Durchführung <strong>des</strong><br />
Trainingsprogramms <strong>ELFE</strong>-T innerhalb der Therapie als Belohnung eingesetzt wird.<br />
Im Folgenden wird der Leseverständnistest <strong>ELFE</strong> 1-6 <strong>und</strong> das Trainingsprogramm <strong>ELFE</strong>-T<br />
jeweils in einem eigenen Abschnitt beschrieben <strong>und</strong> bewertet.<br />
2. Ein Leseverständnistest für Erst- bis Sechstklässler (<strong>ELFE</strong> 1-6)<br />
2.1 Theoretischer Hintergr<strong>und</strong><br />
5
Die dem Test zugr<strong>und</strong>e liegende Modellvorstellung betrachtet Leseverständnis als eine<br />
zusammengesetzte Fähigkeit <strong>mit</strong> Teilkomponenten <strong>und</strong> -prozessen auf Wort-, Satz- <strong>und</strong><br />
Textniveau. Die relevanten Teilfertigkeiten hängen teilweise voneinander ab: Steht dem<br />
Leser beispielsweise eine gute, automatisierte Worterkennung zur Verfügung, dann<br />
erleichtert diese auch das Lesen von Sätzen <strong>und</strong> Texten. Gleichzeitig kommen aber beim<br />
Textverständnis zahlreiche weitere Aspekte hinzu, wie beispielsweise themenspezifisches<br />
Vorwissen, Strategiegebrauch, Erschließung von Wortbedeutungen auf der Basis <strong>des</strong><br />
Kontexts <strong>und</strong> kognitive Gr<strong>und</strong>fertigkeiten (W. Lenhard & Artelt, in diesem Band; Stanat, in<br />
diesem Band; Landerl & Willburger, in diesem Band). Die Modellvorstellung entspricht<br />
<strong>des</strong>halb stark den in Kapitel 1 dargelegten Ergebnissen der Leseforschung. Im Test wird das<br />
Modell <strong>mit</strong>tels dreier Subtests realisiert, nämlich je einem Test zum Wort-, zum Satz- <strong>und</strong><br />
zum Testverständnis.<br />
2.2 Testentwicklung <strong>und</strong> -aufbau<br />
Ausgangspunkt der Entwicklung von <strong>ELFE</strong> 1-6 war ein unveröffentlichter, auf Textaufgaben<br />
basierender Leseverständnistest, der von Schneider <strong>und</strong> Näsl<strong>und</strong> für den Einsatz im Rahmen<br />
der LOGIK-Studie (Longitudinalstudie zur Genese individueller Kompetenzen; Weinert &<br />
Schneider, 1986) für die zweite Klassenstufe konzipiert worden war. Dieser Test wurde von<br />
W. Lenhard (2002) in überarbeiteter <strong>und</strong> wesentlich erweiterter Form als computergestütztes<br />
Testverfahren realisiert <strong>und</strong> an sechs Gr<strong>und</strong>schulklassen normiert. Etwa die Hälfte der<br />
Aufgaben <strong>des</strong> Untertests zum Textverständnis bildeten dabei Aufgaben aus dem<br />
ursprünglichen informellen Testverfahren der LOGIK-Studie. Aufgr<strong>und</strong> sehr positiver<br />
Ergebnisse wurde der Test zwischen April 2004 <strong>und</strong> März 2005 erneut ergänzt <strong>und</strong> an einer<br />
breiten, b<strong>und</strong>esweiten Stichprobe normiert.<br />
6
Entsprechend der theoretischen Vorüberlegungen (vgl. Kapitel 1 dieses Ban<strong>des</strong>) verfügt<br />
<strong>ELFE</strong> 1-6 über drei Subtests, die das Leseverständnis auf Wort-, Satz- <strong>und</strong> Textebene<br />
erfassen.<br />
Beim Wortverständnistest besteht die Aufgabe darin, zu einem Bild das passende Wort aus<br />
einer Liste von vier Wörtern auszuwählen. Die Distraktoren sind dabei so gewählt, dass sie<br />
der richtigen Lösung sowohl graphemisch als auch phonemisch ähneln <strong>und</strong> die gleiche<br />
Anzahl an Silben aufweisen. Im Computerprogramm erscheinen die verschiedenen<br />
Auswahlalternativen in diesem <strong>und</strong> den anderen Untertests standardmäßig immer an der<br />
gleichen Stelle. Das Programm lässt sich aber auch so konfigurieren, dass die<br />
Auswahlalternativen an randomisierter Position auf dem Bildschirm erscheinen. Die<br />
Reihenfolge der Aufgaben bleibt dabei gleich. Im Papier- <strong>und</strong> Bleistifttest entspricht der<br />
Version A der standardmäßig im Computerprogramm eingestellten. Bei der Version B ist<br />
ebenfalls nur die Reihenfolge der Antwortalternativen innerhalb eines Items vertauscht.<br />
Insgesamt umfasst der Wortverständnistest 72 Items, die jeweils ein- bis viersilbige Wörter<br />
beinhalten.<br />
Der Satzverständnistest besteht aus Sätzen, bei denen jeweils für einen der Satzteile (in der<br />
Regel ein einziges Wort) mehrere Auswahlalternativen angeboten werden. Die Aufgabe<br />
besteht darin, jene Alternative zu finden, die in den Satz passt. Die Auswahlalternativen –<br />
insgesamt 5 – gehören dabei derselben Wortart an <strong>und</strong> ähneln sich wiederum nach<br />
Möglichkeit graphemisch <strong>und</strong> phonemisch. Der Itempool besteht aus 28 Sätzen. Das<br />
Targetwort kann dabei ein Substantiv, ein Verb, ein Adjektiv, eine Konjunktion oder eine<br />
Präposition sein. Durch die Verwendung von Konjunktionen werden auch grammatikalische<br />
Kompetenzen <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> berücksichtigt.<br />
Der letzte Untertest schließlich ist dem Leseverständnis auf Textniveau gewidmet. Dem<br />
Kind wird hierzu ein kurzer – vornehmlich narrativer – Text sowie eine zugehörige Frage<br />
7
dargeboten. Die Aufgabe besteht darin, unter vier möglichen Antworten die richtige<br />
Alternative zu finden. Die Aufgaben sind so gewählt, dass sie unterschiedliche<br />
Anforderungen an das Textverständnis abbilden. Einige Aufgaben erfordern das Auffinden<br />
von isolierten Informationen, die in den Text eingebettet sind. Auf dem nächsthöheren<br />
Niveau ist das Bilden anaphorischer Bezüge (satzübergreifen<strong>des</strong> Lesen) erforderlich. Und<br />
schließlich gibt es verschiedene Aufgaben, bei denen Kinder Inferenzen bilden müssen. Zu<br />
manchen Texten werden mehrere Aufgaben gestellt, in diesem Fall wird in der<br />
Computerversion der betreffende Text wiederholt dargeboten.<br />
Die Umsetzung eines Tests am Computer bietet im Gegensatz zu Papier- <strong>und</strong><br />
Bleistiftversionen nicht nur die Möglichkeit zur schnellen Auswertung, sondern es können<br />
auch sek<strong>und</strong>engenaue Zeitmessungen durchgeführt <strong>und</strong> adaptive Itemreihenfolgen<br />
dargeboten werden. Beide Möglichkeiten wurden in der Computerversion <strong>des</strong><br />
Leseverständnistests in einem vierten Untertest aufgegriffen, der die Lesegeschwindigkeit<br />
erfasst. In diesem Test werden Vornamen zeitbegrenzt dargeboten <strong>und</strong> anschließend von<br />
einer Helligkeitsmaske überblendet. Das Kind muss jeweils entscheiden, ob es sich um einen<br />
Jungen- oder einen Mädchennamen gehandelt hat. Die Darbietungszeit der Namen beträgt<br />
bei den ersten vier Items 900 ms <strong>und</strong> passt sich anschließend echt-adaptiv an die Leistung<br />
der jeweils vier vorangegangenen Trials an: Bei 0, 1 oder 2 richtig beantworteten Items wird<br />
die Darbietungszeit verlängert, bei drei richtig beantworteten Items bleibt sie konstant <strong>und</strong><br />
bei vier richtig beantworteten Items wird sie verkürzt. Auf diese Weise kann die maximale<br />
Worterkennungsgeschwindigkeit erfasst werden. Der Test umfasst insgesamt 32 Vornamen.<br />
Dabei sind die Namen so gewählt, dass zu jedem Jungennamen ein vergleichbarer<br />
Mädchenname existiert, der jeweils über die gleiche Anzahl an Buchstaben verfügt <strong>und</strong> dem<br />
Jungennamen möglichst ähnlich ist, z.B. Ulrich – Ulrike usw.<br />
8
Um den Einfluss <strong>des</strong> Wortschatzes zu begrenzen, wurde auf Wortmaterial zurückgegriffen,<br />
das zu über 98% im Schreibwortschatz von Gr<strong>und</strong>schulkindern (S. Richter, 2002) vorhanden<br />
ist. Die im Lesegeschwindigkeitstest der Computerfassung dargebotenen Namen wurden<br />
vorab darauf geprüft, ob Gr<strong>und</strong>schulkinder sie ohne Zeitbegrenzung korrekt klassifizieren<br />
können.<br />
Die einzelnen Skalen sind getrennt normiert. Es liegen z- <strong>und</strong> T-Werte, sowie Prozentränge<br />
<strong>und</strong> Prozentrangbänder vor. Der Gesamtwert wird durch Summierung der z-Werte <strong>des</strong> Wort-<br />
, Satz- <strong>und</strong> Textverständnistests gebildet. Für diesen kumulierten Wert liegt eine eigene<br />
Normierung vor. Der Lesegeschwindigkeitstest stellt eine optionale Zusatzinformation dar,<br />
die nicht in das Gesamtergebnis einfließt.<br />
2.3 Auswertung <strong>und</strong> Interpretation<br />
In der PC-Fassung werden die Ergebnisse automatisch ausgewertet <strong>und</strong> es wird ein<br />
Interpretationsvorschlag gemacht. In der Papierfassung ergeben sich die Testrohwerte der<br />
einzelnen Untertests aus der Anzahl der richtig gelösten Aufgaben pro Untertest (ein<br />
Lösungsschema liegt dem Manual bei). Dabei gelten folgende Kriterien: Eine Aufgabe gilt<br />
als gelöst, wenn die richtige Alternative markiert ist (unterstrichen, eingekreist, <strong>mit</strong> Kreuz<br />
versehen ...). Diese gilt auch für den Fall, dass zwar mehrere Aufgaben angestrichen sind,<br />
das Kind aber deutlich markiert hat, welche als die richtige aufzufassen ist (z. B. wenn die<br />
richtige Antwort einfach markiert ist, alle falschen Antworten hingegen mehrfach<br />
durchgestrichen sind). Keinen Punkt gibt es, wenn gar keine oder die falsche Antwort<br />
angestrichen ist, aber auch dann, wenn nicht ersichtlich ist, welche von mehreren<br />
angestrichenen Antworten gemeint ist.<br />
9
Wenn einer oder beide folgenden Punkte zutreffen, dann hat das Kind die Instruktion nicht<br />
verstanden <strong>und</strong> der Untertest muss als ungültig gewertet werden: a.) Bei einem Untertest<br />
wurden durchgängig bei jedem Item mehrere Alternativen angekreuzt. b.) Es wurde in einem<br />
Untertest keine einzige Aufgabe bearbeitet.<br />
Bei einer manuellen Auswertung <strong>mit</strong> Hilfe <strong>des</strong> Testhandbuches muss der Rohwert je<strong>des</strong><br />
Untertests in einen z-Äquivalenzwert umgewandelt werden. Zur Er<strong>mit</strong>tlung <strong>des</strong><br />
Gesamtwertes werden diese z-Äquivalenzwerte aufsummiert. Basierend auf dem sich<br />
ergebenden Summenwert kann in einer Tabelle das Gesamtergebnis <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> (als z-Wert,<br />
T-Wert oder Prozentrang) nachgeschlagen werden.<br />
An die Er<strong>mit</strong>tlung der Normwerte schließt sich eine Stärken-Schwächen-Analyse an: Liegt<br />
keine Überlappung <strong>des</strong> Prozentrangban<strong>des</strong> eines Untertests <strong>mit</strong> dem Prozentrangband <strong>des</strong><br />
Gesamtergebnisses vor, so handelt es sich je nach relativer Höhe <strong>des</strong> Ergebnisses <strong>des</strong><br />
Untertests um eine intraindividuelle Stärke oder Schwäche. Weiterhin ist eine differenzielle<br />
Auswertung der einzelnen Items möglich, die allerdings aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong><br />
Auswertungsaufwan<strong>des</strong> am leichtesten <strong>mit</strong>tels der Computerfassung durchzuführen ist.<br />
2.4 Testgütekriterien <strong>und</strong> empirische Ergebnisse<br />
2.4.1 Objektivität<br />
Durch wortwörtlich vorgegebene Instruktionen <strong>und</strong> eine genaue Durchführungsanleitung<br />
kann die Durchführungsobjektivität der Papier- <strong>und</strong> Bleistiftfassung als gesichert gelten.<br />
Einer der größten Vorteile einer computergestützten Testung ist die absolut standardisierte<br />
Darbietung der Instruktionen <strong>und</strong> Aufgaben. Adäquate Ausstattung <strong>des</strong> PCs <strong>und</strong><br />
angemessene äußere Umstände (Geräuschpegel, Lichtverhältnisse etc.) vorausgesetzt,<br />
10
ermöglicht der Computer eine Durchführungssituation, die v. a. bei Gruppentests in den<br />
ersten Schulklassen aufgr<strong>und</strong> der Unruhe der Kinder sonst nur schwer zu erreichen ist. Die<br />
knappen Erklärungen, die den Kindern vom Testleiter/der Testleiterin vorab dargeboten<br />
werden, sind zudem im Wortlaut vorgegeben.<br />
Die Auswertungsobjektivität ist durch die eindeutige Festlegung der richtigen Antworten<br />
gesichert. Die Interpretationsobjektivität ergibt sich aus dem Vergleich der Ergebnisse der<br />
Testpersonen <strong>mit</strong> denen der Normierungsstichprobe. <strong>ELFE</strong> 1-6 kann aus diesen Gründen<br />
hinsichtlich der Durchführung, Auswertung <strong>und</strong> Interpretation als objektiv bezeichnet<br />
werden.<br />
2.4.2 Validität<br />
<strong>ELFE</strong> 1-6 beinhaltet Aufgaben aus den Bereichen Wort-, Satz- <strong>und</strong> Textverständnis <strong>und</strong><br />
bildet auf diese Weise das zugr<strong>und</strong>e gelegte Modell direkt ab. Alle Aufgaben können als<br />
un<strong>mit</strong>telbarer Indikator für das Leseverständnis <strong>des</strong> jeweiligen Fähigkeitsniveaus angesehen<br />
werden.<br />
Zusätzlich zur Erhebung der Normdaten wurden bei einem Teil der Kinder der<br />
Normstichprobe auch verschiedene konvergente <strong>und</strong> diskriminante Außenkriterien erhoben,<br />
nämlich das Lehrerurteil (Ratingskala) für die Fertigkeiten Lesen, Rechtschreiben <strong>und</strong><br />
Rechnen sowie die Leistungen in der Würzburger Leise Leseprobe (WLLP; Küspert &<br />
Schneider, 1998) <strong>und</strong> in Knuspels Lesetest (Marx, 1998). In der ersten <strong>und</strong> zweiten<br />
Jahrgangsstufe wurden <strong>mit</strong> einer Vorversion von <strong>ELFE</strong> 1-6 darüber hinaus auch die<br />
Untertests 3 (Satzverständnis) <strong>und</strong> 8 (Textverständnis) <strong>des</strong> Verfahrens „Lesen <strong>und</strong><br />
Verstehen“ (LUV; Kalb, Rabenstein & Rost, 1979) <strong>und</strong> der d2 – Aufmerksamkeits-<br />
Belastungs-Test (Brickenkamp, 1994) erfasst. In diesem Vortest korrelierte der d2 <strong>mit</strong> dem<br />
11
Gesamtergebnis der Vorversion von <strong>ELFE</strong> in der ersten Klassenstufe zu r = .034 <strong>und</strong> in der<br />
zweiten Klassenstufe zu r = -.026. Das Testergebnis hängt also nicht von der<br />
Konzentrationsfähigkeit <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> ab <strong>und</strong> beansprucht die Aufmerksamkeitsspanne nur in<br />
geringem Maße. Mit dem LUV – UT 3 (Satzverständnis) korrelierte das Gesamtergebnis von<br />
<strong>ELFE</strong> zu r = .659 (1. Klasse) bzw. r = .682 (2. Klasse) <strong>und</strong> <strong>mit</strong> dem LUV – UT 8<br />
(Textverständnis) zu r = .640 (1. Klasse) bzw. r = .712 (2. Klasse).<br />
<strong>ELFE</strong> 1-6 weist eine sehr hohe Übereinstimmung <strong>mit</strong> der WLLP (Papierversion: r = .710;<br />
Computerversion r = .645) auf. Auch korrespondiert das Verfahren sehr gut <strong>mit</strong> dem<br />
Lehrerurteil „Lesen“ (Papierversion: r = .705; Computerversion r = .735), ein Bef<strong>und</strong>, der<br />
von Römer <strong>und</strong> Gloger-Tippelt (2007) repliziert wurde (r = .64). Aus der BIKS-Studie (von<br />
Maurice, Artelt, Blossfeld, Faust, Roßbach & Weinert, 2007) liegen weiterhin die 2006<br />
erhobenen Daten von 2270 Kindern der dritten Klasse für den Textverständnistest vor, der in<br />
dieser Untersuchung eine Korrelation <strong>mit</strong> dem Salzburger Lesescreening 1-4 (Mayringer &<br />
Wimmer, 2003) von r = .679 aufwies. Demgegenüber bewegen sich die Korrelationen <strong>mit</strong><br />
Knuspels Lesetest (Vorläuferfertigkeiten, Hörverstehen, Subtest 4/Leseverständnis) sowohl<br />
in der Normstichprobe als auch in der BIKS-Studie eher im unteren bis <strong>mit</strong>tleren Bereich. Es<br />
kann folglich nicht davon ausgegangen werden, dass beide Verfahren dasselbe Konstrukt<br />
erfassen.<br />
2.4.3 Trennschärfe, interne Homogenität, Reliabilität <strong>und</strong> Retesteffekte<br />
Die Itemselektion wurde im März 2004 <strong>mit</strong>tels der Computerversion durchgeführt, da diese<br />
neben der Erfassung der Aufgabenlösung auch die Speicherung der dafür benötigten Zeit<br />
erlaubte. Anhand dieser Daten von 100 Kindern wurden die internen Konsistenzen<br />
(Cronbach α) <strong>und</strong> Odd-Even-Split-Half-Reliabilitäten der Untertests, sowie die<br />
12
Trennschärfen <strong>und</strong> Schwierigkeiten der Aufgaben er<strong>mit</strong>telt. Die <strong>mit</strong>tlere interne Konsistenz<br />
der Untertests bewegt sich zwischen .92 <strong>und</strong> .97.<br />
Zur Erfassung der Stabilität der Ergebnisse von <strong>ELFE</strong> 1-6 wurde im Abstand von 14 Tagen<br />
<strong>mit</strong> insgesamt 228 Schülern <strong>und</strong> Schülerinnen eine Wiederholungsmessung durchgeführt.<br />
Sowohl in den einzelnen Untertests als auch im Gesamtergebnis erwies sich der Test als sehr<br />
zuverlässig. Die Retest-Korrelationen <strong>des</strong> Gesamttests betragen für die PC-Fassung r = .930<br />
<strong>und</strong> für die Papierfassung r = .911. Die Retestmessung der Papierversion in der 5. <strong>und</strong> 6.<br />
Klassenstufe wurde in Gymnasialklassen durchgeführt. Da hier im Textverständnistest<br />
deutliche Deckeneffekte auftraten, fallen die zugehörigen Retestkoeffizienten insgesamt<br />
geringer aus. Im Retest nach 14 Tagen erzielten die Kinder im Schnitt ein um .317<br />
Standardabweichungen besseres Ergebnis, sodass von einem kleinen gedächtnisbedingten<br />
Verbesserungseffekt ausgegangen werden kann. Bei einem Retest nach einem längeren<br />
Zeitraum, wie beispielsweise nach einem Jahr, sind <strong>des</strong>halb keine merklichen Retesteffekte<br />
zu erwarten.<br />
Gleichermaßen wurde nach 14 Tagen die Paralleltestreliabilität erhoben, die sich im Mittel<br />
auf r =.873 beläuft. Die beiden Testformen sind folglich weitgehend äquivalent (s. u.).<br />
2.4.4 Testleistung in Abhängigkeit von Geschlecht <strong>und</strong> Testform<br />
Mögliche Unterschiede in der Testleistung zwischen Jungen <strong>und</strong> Mädchen sowie zwischen<br />
der PC- <strong>und</strong> der Papierversion wurden <strong>mit</strong>tels einer multivariaten Varianzanalyse untersucht.<br />
Die Rohwerte <strong>des</strong> Wort-, Satz- <strong>und</strong> Testverständnistests gingen dabei als abhängige<br />
Variablen, die Testform <strong>und</strong> das Geschlecht als unabhängige Variablen <strong>und</strong> die Klassenstufe<br />
als Kovariate ein. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Fallzahl von 4857 Fällen wurde das<br />
Signifikanzniveau auf p = .01 festgesetzt. Es ergab sich ein signifikanter Effekt der<br />
13
Testform, F(3, 4850) = 81.45, p = .000, � 2 = .020, der auf minimale, aber dennoch<br />
signifikant höhere Testleistungen in der Papierfassung zurückging. Der<br />
Geschlechtsunterschied war demgegenüber nicht bedeutsam (� 2 = .002).<br />
Die Testleistungen der Normstichprobe nehmen im Laufe der Gr<strong>und</strong>schulzeit annähernd<br />
linear zu (vgl. Abbildung 2).<br />
--- Abbildung 2 bitte hier einfügen ---<br />
2.4.5 Ökonomie<br />
Die Bearbeitungszeiten sind bei <strong>ELFE</strong> 1-6 für jeden Untertest genau festgelegt. Die reine<br />
Bearbeitungsdauer beträgt in den Klassenstufen eins bis vier insgesamt 13 Minuten<br />
(Papiertest) bzw. 15 Minuten (Computerversion), in den Klassenstufen fünf <strong>und</strong> sechs 10<br />
Minuten (Papiertest) bzw. 11 Minuten (Computerversion). Eine Gruppentestung <strong>mit</strong> der<br />
Papierversion ist erfahrungsgemäß inklusive Vorbereitung, Austeilen der Testhefte,<br />
Ausfüllen der personenbezogenen Daten, Instruktion <strong>und</strong> Einsammeln der Testhefte in 20 bis<br />
30 Minuten realisierbar.<br />
Die manuelle Auswertung der Papierversion nimmt bei geübten Auswertern nur etwa 3<br />
Minuten pro Testheft in Anspruch. Die Durchführung der differenziellen Auswertung ist<br />
dagegen wesentlich aufwändiger <strong>und</strong> sollte vornehmlich am PC durchgeführt werden. Bei<br />
der Computerversion erfolgt die Auswertung automatisch, d. h. sie nimmt keine zusätzliche<br />
Zeit <strong>des</strong> Testleiters in Anspruch. Die Ökonomie dieser Version erstreckt sich allerdings nicht<br />
nur auf die Auswertungszeit, sondern auch auf die Anschaffungskosten. Im Gegensatz zur<br />
Papierversion fallen pro Testung keine zusätzlichen Gebühren (z. B. Kosten für Testhefte)<br />
an. Da <strong>mit</strong> der Computerversion beliebig viele Tests durchgeführt werden können, kommt<br />
14
sie bei Betrachtung der reinen Materialkosten bereits ab ca. 90 Testdurchläufen günstiger als<br />
die Papier- <strong>und</strong> Bleistiftversion. Gerade in Schulen eignet sich die Computerversion von<br />
<strong>ELFE</strong> 1-6 also zum ökonomischen großflächigen Screening.<br />
2.4.6 Normen<br />
Es liegen z- <strong>und</strong> T-Wert-Normen, sowie Prozentränge <strong>und</strong> Prozentrangbänder der einzelnen<br />
Untertests <strong>und</strong> <strong>des</strong> Gesamttests getrennt für die Papier- <strong>und</strong> PC-Fassung, sowie für die<br />
einzelnen Schulhalbjahre vom Ende der ersten bis zum Ende der sechsten Klasse vor.<br />
2.5 Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Diagnostik <strong>mit</strong> <strong>ELFE</strong> 1-6<br />
Bei der Entwicklung von <strong>ELFE</strong> 1-6 wurde auf ökonomische Aspekte wie einfache<br />
Handhabbarkeit <strong>und</strong> kurze Durchführungsdauer großer Wert gelegt. Obwohl das<br />
Testverfahren <strong>mit</strong>tlerweile sehr breite Anwendung findet, wurden uns keine nennenswerten<br />
Anwendungsprobleme zugetragen. Da<strong>mit</strong> bestätigte sich die unkomplizierte Anwendung<br />
sowohl bei der Papier- <strong>und</strong> Bleistiftversion als auch bei der Computerfassung. Wie unter 2.4<br />
berichtet, sind die Ergebnisse außerdem sehr reliabel <strong>und</strong> stimmen gut bis sehr gut <strong>mit</strong> der<br />
Lehrereinschätzung überein.<br />
Die von Anwendern bei Vorträgen <strong>und</strong> Workshops sowie in direkter Korrespondenz<br />
angesprochenen Fragen beziehen sich in erster Linie auf Profilmuster in Untertests <strong>und</strong> die<br />
Berechnung <strong>des</strong> Gesamtergebnisses. Aus der getrennten Normierung der einzelnen Subtests<br />
von <strong>ELFE</strong> 1-6 <strong>und</strong> der <strong>mit</strong>tleren Interkorrelation der Testergebnisse untereinander ergibt sich<br />
die Möglichkeit inhomogener Testprofile. Es ist folglich möglich, dass ein Kind im Wort-<br />
<strong>und</strong> Satzverständnistest niedrige Prozentränge erzielt, im Textverständnisabschnitt dagegen<br />
15
ein Ergebnis im Normalbereich erhält. Ein solches Muster erscheint auf den ersten Blick<br />
kontraintuitiv, wenn man annimmt, dass Wort-, Satz- <strong>und</strong> Textverständnis hierarchisch<br />
aufeinander aufbauen. Tatsächlich sind solche Ergebnisse jedoch kein Hinweis auf Fehler in<br />
der Testlogik von <strong>ELFE</strong> 1-6. Auf den verschiedenen Ebenen <strong>des</strong> Leseprozesses spielen<br />
unterschiedliche Teilleistungen eine Rolle (vgl. W. Lenhard & Artelt, in diesem Band;<br />
Landerl & Willburger, in diesem Band). Die Kompensation eines niedrigen<br />
Wortverständnisses beim Lesen von Texten durch Aktivierung von Vorwissensinhalten,<br />
Heranziehung <strong>des</strong> Kontextes in der Worterkennung, Einsatz von Lesestrategien <strong>und</strong><br />
schlussfolgern<strong>des</strong> Denken ist folglich aus Sicht der dargelegten Theorie nicht nur möglich,<br />
sondern sogar notwendig. Ergäbe sich in der Empirie keine Variation in den Testprofilen, so<br />
wäre die Erfassung verschiedener Untertests überflüssig. Statt<strong>des</strong>sen lassen sich <strong>mit</strong>tels der<br />
Stärken-Schwächen-Analyse unterschiedliche Ausprägungsgrade der verschiedenen<br />
Teilebenen <strong>des</strong> Leseprozesses nachweisen <strong>und</strong> inferenzstatistisch absichern.<br />
Die zweite Fragestellung bezieht sich auf die Er<strong>mit</strong>tlung <strong>des</strong> Gesamtergebnisses. Dieses wird<br />
durch Addition der z-Werte der Untertests <strong>und</strong> durch erneute Normierung dieses kumulierten<br />
z-Wertes gebildet. Die im Testmanual dargestellten Tabellen beziehen sich auf die<br />
empirische Verteilung dieses kumulierten z-Wertes. Die Addition bzw. Durchschnittsbildung<br />
der von Praktikern oftmals aus Anschaulichkeitsgründen vorgezogenen Prozentrangangaben<br />
ist demgegenüber nicht korrekt. Bei der Bildung <strong>des</strong> Gesamt-z-Wertes kann es bei extremen<br />
Ergebnissen (z. B. an der unteren Grenze <strong>des</strong> Normierungsbereichs) allerdings dazu<br />
kommen, dass der Prozentrang <strong>des</strong> Gesamtergebnisses unterhalb der Prozentränge der<br />
verschiedenen Untertests liegt. Da für die Berechnung von Prozenträngen jeweils die<br />
Intervalluntergrenzen herangezogen werden, ist dieser Bef<strong>und</strong> jedoch ebenfalls<br />
erwartungskonform.<br />
16
Zwei Einschränkungen <strong>des</strong> <strong>ELFE</strong> 1-6 ergeben sich aus der Ökonomie <strong>des</strong> Verfahrens. So<br />
wurde beispielsweise auf die Einbeziehung einer Zufallskorrektur verzichtet, um die<br />
Auswertung nicht zu kompliziert zu machen. In der ersten <strong>und</strong> zweiten Klasse kann es<br />
<strong>des</strong>halb zu einer Überschätzung <strong>des</strong> Textverständnisses bei solchen Kindern kommen, die<br />
willkürlich ankreuzen <strong>und</strong> dadurch beim Ankreuzen aller Aufgaben eine Zufallstrefferquote<br />
von vier richtigen Lösungen erzielen. Dieser Effekt tritt bei höheren Jahrgangsstufen nicht<br />
auf. Wir empfehlen <strong>des</strong>halb bei Kindern, die sehr viele Aufgaben im Textverständnistest<br />
falsch angekreuzt haben, zu prüfen, ob das Testergebnis nahe der Ratewahrscheinlichkeit<br />
liegt. In diesem Fall muss das Testergebnis als ungültig gewertet werden.<br />
Weiterhin umfasst der Textverständnistest nur relativ kurze, vorwiegend narrative Texte <strong>mit</strong><br />
jeweils einer bis drei Fragen. Die Aufgaben sind für den Gr<strong>und</strong>schulbereich angemessen <strong>und</strong><br />
können im Sek<strong>und</strong>arbereich als Screening dienen. Sie erfordern allerdings weder komplexe<br />
Verstehensleistungen bei der Interpretation literarischer Texte noch die Identifikation von<br />
Kernaussagen in umfangreichen Texten, wie dies in höheren Jahrgangsstufen verlangt wird.<br />
Zur Erfassung von Textverständnis in höheren Jahrgangsstufen ist <strong>ELFE</strong> 1-6 folglich<br />
ungeeignet. Statt<strong>des</strong>sen muss hierfür auf andere, z. B. offene Aufgabenformate oder das<br />
Zusammenfassen vorgegebener Sachtexte zurückgegriffen werden.<br />
3. <strong>ELFE</strong>-Trainingsprogramm (W. Lenhard & A. Lenhard, 2006)<br />
3.1 Zielgruppe <strong>und</strong> Anwendung<br />
Das Trainingsprogramm ist für den Einsatz in den ersten sechs Jahrgangsstufen konzipiert.<br />
Voraussetzung ist allerdings die Beherrschung von Buchstaben-Laut-Zuordnungen. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> sollte das Verfahren i. d. R. erst ab Ende der ersten Klasse angewandt werden.<br />
17
In der ersten Klasse empfiehlt es sich außerdem, vor allem auf die Aufgaben aus dem Wort-<br />
<strong>und</strong> Satzverständnisbereich zurückzugreifen. In der Sek<strong>und</strong>arstufe kann das Verfahren eher<br />
bei schwächeren Schülern <strong>und</strong> Schülerinnen eingesetzt werden. Für leistungsstarke Schüler<br />
<strong>und</strong> Schülerinnen der Sek<strong>und</strong>arstufe ist das Verfahren hingegen zu leicht. In diesem<br />
Altersbereich empfiehlt sich der Einsatz stärker strategiebetonter Ansätze, wie z. B. <strong>des</strong><br />
Programms „Wir werden Textdetektive“ (Gold, Moklesgerami, Rühl Schreblowski, &<br />
Souvignier, 2004).<br />
Das <strong>ELFE</strong>-Training umfasst insgesamt 14 Lesespiele, die sich jeweils in drei<br />
Schwierigkeitsstufen untergliedern. Die Spiele decken die unterschiedlichen Bereiche Wort-,<br />
Satz- <strong>und</strong> Textebene ab.<br />
3.1.1 Wortebene<br />
Die Lesespiele der Wortebene haben das Ziel, basale Leseprozesse zu stärken. Ziel ist es, die<br />
Lesegeschwindigkeit <strong>und</strong> Präzision der Worterkennung (Lesegeschwindigkeit, Wort-Bild-<br />
Zuordnung) zu erhöhen, die Analyse von Wörtern zu verbessern (Silben segmentieren,<br />
Komposita segmentieren, Wortstämme finden), die Erfassung der Lautstruktur von Wörtern<br />
zu schulen (Reime finden) <strong>und</strong> die Geläufigkeit häufig auftretender Morpheme <strong>und</strong><br />
Buchstabengruppen zu trainieren (Wortstämme finden, Silben segmentieren). Da ein<br />
schneller <strong>und</strong> sicherer lexikalischer Zugriff auf Wortebene vermutlich die<br />
Gr<strong>und</strong>voraussetzung für gute Lesefähigkeiten darstellt (T. Richter & Christmann, 2002),<br />
werden zuerst die Aufgaben auf Wortebene durchlaufen, bevor es <strong>mit</strong> Aufgaben auf Satz-<br />
<strong>und</strong> Textebene weiter geht.<br />
3.1.2 Satzebene<br />
18
Zum Verstehen von Sätzen reicht die korrekte Identifikation von Wörtern nicht aus. Diese<br />
müssen auch aufeinander bezogen werden (semantische Integration), wobei die syntaktische<br />
Analyse <strong>des</strong> Satzes von großer Bedeutung ist (T. Richter & Christmann, 2002). Man geht<br />
heute davon aus, dass syntaktische <strong>und</strong> semantische Prozesse für das Satzverständnis<br />
gleichermaßen wichtig sind, v. a. auch bei komplexen oder auf den ersten Blick<br />
irreführenden Sätzen (Christmann & Groeben, 1999). Bei allen Sprachspielen auf Satzebene<br />
spielen <strong>des</strong>halb beide Prozesse eine Rolle. Auf Niveaustufe 1 stehen eher semantische<br />
Prozesse im Vordergr<strong>und</strong>, während auf Stufe 2 <strong>und</strong> 3 syntaktische Fähigkeiten bedeutsamer<br />
sind. Im Spiel „falsches Wort finden“ kommt es darüber hinaus auf den Einsatz von<br />
Selbstkontrollstrategien an.<br />
3.1.3 Textebene<br />
Auf Textebene müssen die Informationen einzelner Sätze zu einem integrierten Ganzen<br />
zusammengefügt werden (globale Kohärenzbildung). Dieser Prozess wird wesentlich durch<br />
das Strategiewissen <strong>und</strong> die Strategieanwendung, das Vorwissen <strong>und</strong> die Kapazität <strong>des</strong><br />
Arbeitsgedächtnisses beeinflusst (T. Richter & Christmann, 2002; Schaffner, Schiefele &<br />
Schneider, 2004). Im <strong>ELFE</strong>-Training wird vor allem die Fähigkeit zur<br />
Informationsentnahme, zum Herstellen von Satzbezügen <strong>und</strong> zur Inferenzbildung geschult.<br />
Hierzu gibt es drei verschiedene Übungen: Lückentexte, Textpuzzle <strong>und</strong> Textaufgaben.<br />
3.1.4 Erweiterungsmöglichkeiten <strong>und</strong> Trainingsablauf<br />
19
Neben den bereits eingespeisten Übungsaufgaben lassen sich über einen grafischen Editor<br />
neue Aufgaben eingeben oder Aufgabensets importieren <strong>und</strong> exportieren. Das Training<br />
schlägt einen Ablauf in der Reihenfolge der Spiele <strong>und</strong> Niveaustufen vor. Es ist jedoch auch<br />
möglich, gezielt einzelne Spiele direkt anzuwählen. Das Training beinhaltet die Möglichkeit,<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> <strong>ELFE</strong> 1-6 einzugeben. Das Training passt sich dann im Schwierigkeitsgrad<br />
dem Leistungsniveau <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> an.<br />
Beim Anwählen eines Spiels zieht das Programm zufällig eine Stichprobe an Aufgaben aus<br />
einer Aufgabensammlung, die anschließend randomisiert dargeboten werden. Die<br />
Leistungen <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> während eines Spiels spiegeln sich in einer Elfe wider, die am<br />
rechten Bildschirmrand an den Blüten einer Glockenblume entlang empor fliegt. Wenn das<br />
Kind 90% der Aufgaben oder mehr löst (<strong>und</strong> sich die Elfe auf der obersten oder<br />
zweitobersten Blume befindet), dann gilt ein Spiel als gelöst <strong>und</strong> das Kind kann zu einer<br />
höheren Niveaustufe <strong>des</strong>selben Spiels aufsteigen. Dieses einfache Feedbackelement hat sich<br />
als außerordentlich motivierend für die Kinder erwiesen.<br />
3.2 Effektivität<br />
Die Effektivität <strong>des</strong> <strong>ELFE</strong>-Trainings (W. Lenhard & A. Lenhard, 2006) wurde bislang im<br />
Rahmen einer Feldstudie im Gr<strong>und</strong>schulbereich (Smoler, 2006) <strong>und</strong> einer Einzelfallstudie an<br />
drei schwerhörigen, lernbehinderten Jugendlichen untersucht (Hölscher, 2007): In der<br />
Feldstudie (Smoler, 2006) wurden <strong>mit</strong>tels eines quasiexperimentellen Designs die<br />
Kurzzeiteffekte <strong>des</strong> Trainings (4 Trainingssitzungen über vier Wochen) innerhalb <strong>des</strong><br />
regulären Schulunterrichts in vier Schulklassen (insgesamt 85 Kinder) untersucht. Sowohl<br />
Lehrer als auch Kinder „zeigten sich am Ende der Untersuchung sehr begeistert von <strong>ELFE</strong>-<br />
T. Die Kinder gaben an, dass es ihnen sehr viel Spaß gemacht habe <strong>und</strong> dass sie gerne länger<br />
20
<strong>mit</strong> dem <strong>ELFE</strong>-T gearbeitet hätten“ (Smoler, 2006, S. 74). Trotz dieser sehr erfreulichen<br />
motivationalen Aspekte konnte im Rahmen der Kurzzeitintervention kein signifikanter<br />
Effekt auf das anhand <strong>des</strong> Textverständnistests <strong>des</strong> LUV (Kalb, Rabenstein & Rost, 1979)<br />
<strong>und</strong> <strong>des</strong> Stolperwörter-Lesetests (Metze, 2005) gemessene Leseverständnis nachgewiesen<br />
werden. Demgegenüber erbrachte die Einzellfallstudie (Hölscher, 2007) an sehr<br />
leistungsschwachen Sechstklässlern in 10 Trainingssitzungen <strong>mit</strong> Übungsspielen im<br />
Wortverständnisbereich in einer Prä-Post-Messung <strong>mit</strong>tels <strong>ELFE</strong> 1-6 (Papierversion; W.<br />
Lenhard & Schneider, 2006) eine <strong>mit</strong>tlere Effektstärke von d = .77 <strong>mit</strong> einem besonders<br />
ausgeprägten Effekt von d = 1.2 im Wortverständnisbereich. Die Effekte lassen sich<br />
folgendermaßen zusammenfassen: „Bei der Evaluation <strong>des</strong> <strong>ELFE</strong>-Lesetrainings ist deutlich<br />
geworden, dass es möglich ist, eine heterogene Gruppe <strong>mit</strong> einem Lesetraining zu fördern, so<br />
dass kein Kind über- oder unterfordert wird. Das <strong>ELFE</strong>-Lesetraining ermöglicht eine<br />
individuelle Anpassung einer Leseförderung an das jeweilige Kind <strong>und</strong> <strong>des</strong>sen<br />
Fähigkeiten… Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das <strong>ELFE</strong>-Lesetraining unter der<br />
Berücksichtigung der Evaluationsergebnisse gut für die Leseförderung von Kindern <strong>mit</strong> dem<br />
Förderschwerpunkt Hören <strong>und</strong> Lernen eignet. Es ist ein leicht zu bedienen<strong>des</strong> Programm,<br />
das übersichtlich gestaltet <strong>und</strong> individuell einsetzbar ist“ (Hölscher, 2007, S. 80f.). Aufgr<strong>und</strong><br />
einer fehlenden Kontrollgruppe <strong>und</strong> geringer Fallzahlen müssen diese Ergebnisse natürlich<br />
<strong>mit</strong> Vorsicht interpretiert werden. Da der Effekt einen reinen Retest-Effekt deutlich<br />
übersteigt, stellen diese Ergebnisse allerdings einen Hinweis auf eine mögliche Effektivität<br />
bei längerer Anwendung im leistungsschwachen Bereich dar.<br />
Insgesamt kann das <strong>ELFE</strong>-Training als motivationssteigernde <strong>und</strong> -aufrechterhaltende<br />
Maßnahme charakterisiert werden, die flankierend zum regulären Unterricht oder zu einer<br />
LRS-Therapie eingesetzt werden kann.<br />
21
4. Literatur<br />
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22
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Lenhard, W. (2002). <strong>ELFE</strong> - Konstruktion eines computergestützten Leseverständnistests für<br />
Erst- <strong>und</strong> Zweitklässer. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Institut für Psychologie, Universität<br />
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Lenhard, W. & Lenhard, A. (2006). <strong>ELFE</strong>-Training: <strong>Förderung</strong> <strong>des</strong> <strong>Leseverständnisses</strong> für<br />
Schüler der 1. bis 6. Klasse. Göttingen: Hogrefe.<br />
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unter: URN: urn:nbn:de:bsz:291-psydok-10089; URL: http://psydok.sulb.uni-<br />
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Richter, S. (2002). Schreibwortschatz von Gr<strong>und</strong>schulkindern. Bayerisches Korpus.<br />
Regensburg: Roderer.<br />
Richter, T. & Christmann, U. (2002). Lesekompetenz: Prozessebenen <strong>und</strong> interindividuelle<br />
Unterschiede. In N. Groeben & B. Hurrelmann (Hrsg.), Lesekompetenz: Bedingungen,<br />
Dimensionen, Funktionen (S. 25-58). Weinheim: Juventa.<br />
23
Römer, J. & Gloger-Tippelt, G. (2007). Was leisten Bindung, motivationale <strong>und</strong> kognitive<br />
Faktoren zur Vorhersage der Schulleistung in der zweiten Gr<strong>und</strong>schulklasse? Präsentation<br />
auf der Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie: Heidelberg.<br />
Schaffner, E., Schiefele, U. & Schneider, W. (2004). Ein erweitertes Verständnis der<br />
Lesekompetenz: Die Ergebnisse <strong>des</strong> nationalen Ergänzungstests. In U. Schiefele, C. Artelt,<br />
W. Schneider & P. Stanat (Hrsg.), Struktur, Entwicklung <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> von Lesekompetenz<br />
(S. 197-243). Wiesbaden: VS-Verlag.<br />
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Jugendalter. In C. Fischer, F. Mönks & U. Westphal (Hrsg.), Individuelle <strong>Förderung</strong>:<br />
Begabungen entfalten – Persönlichkeit entwickeln: Fachbezogene Förder- <strong>und</strong><br />
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24
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Leitfigur <strong>des</strong> Leseverständnistests <strong>ELFE</strong> 1-6 <strong>und</strong> <strong>des</strong> Leseverständnistrainings<br />
<strong>ELFE</strong>-T.<br />
Abbildung 2: Zunahme der Leistungen in den einzelnen Untertests im Laufe der<br />
Gr<strong>und</strong>schule getrennt nach Jungen <strong>und</strong> Mädchen. Die Leistungen von Jungen <strong>und</strong> Mädchen<br />
ist annähernd äquivalent <strong>und</strong> die Leistung nimmt im Laufe der Gr<strong>und</strong>schulzeit in allen<br />
Untertests annähernd linear zu.<br />
25
Abbildung 1<br />
26
Abbildung 2<br />
27