MZ-81-12 – Dezember/Januar - Mänziger Zytig
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Fotos: Reto Bucher<br />
Geschicklichkeitsübungen im Juniorenlager 20<strong>12</strong><br />
Auch der Spass kommt nicht zu kurz.<br />
VEREINE / KOLUMNE<br />
Spieler, die sonst eher ruhig und zurückhaltend sind,<br />
über sich hinauswachsen, Selbstvertrauen entwickeln<br />
und selber Ideen hervorbringen.» Dem gegenseitigen<br />
Respekt unter den Spielern wird dabei grosse<br />
Beachtung geschenkt.<br />
Bei den etwas älteren Junioren werden vor allem<br />
auch «cool and clean»Spielformen in Bezug zur<br />
Suchtprävention durchgeführt und besprochen.<br />
Der SC Menzingen nimmt so seine Verantwortung<br />
für eine ganzheitliche Ausbildung seiner Jugendlichen<br />
auf vorbildliche Art und Weise wahr.<br />
Philipp Bohnenblust<br />
<strong>Dezember</strong> 20<strong>12</strong> / <strong>Januar</strong> 2013 mänziger zytig Nr. <strong>81</strong><br />
KOLUMNE<br />
Eintagesausflug<br />
7<br />
Eine Eintagsfliege aus Zug geriet<br />
versehentlich in den Bus<br />
der Linie 2 und konnte diesen<br />
aufgrund von Luftturbulenzen<br />
erst in Menzingen wieder verlassen.<br />
Angezogen vom Duft<br />
frischer Brötchen setzte sie<br />
beim Café Schlüssel zum Landeanflug<br />
an. Abrupt wurde sie<br />
von Ort und Stelle weggerissen.<br />
Als sie wieder zu sich kam,<br />
fand sie sich auf der Windschutzscheibe eines Autos<br />
und musste gegen den starken Gegenwind ankämpfen,<br />
der bis zum Stillstand des Autos anhielt. Auf<br />
einem hohen Hügel versuchte sie sich zu orientieren.<br />
Von hier aus sah sie auf die Stadt Zug. Ein Schlachtbild<br />
zierte die Kapelle in ihrem Rücken. Beim Gebäude<br />
nebenan waren vor allen Fenstern Gitter angebracht.<br />
Kein Hindernis für sie, um einen Weg zu<br />
finden durch ein leicht offen stehendes Fenster.<br />
Flugs war sie drin in fremden Gemäuern, die vor ihr<br />
wahrscheinlich noch keine Eintagsfliege je gesehen<br />
hatte. Sie flog durch lange Gänge, immer noch benommen<br />
vom starken Wind der Autofahrt, und erkundete<br />
unzählige Räume. Alles schien wie ausgestorben.<br />
Sie liess sich auf einem Tisch nieder und<br />
saugte an etwas Flüssigem. Noch stärker berauscht<br />
als vorher setzte sie ihren Flug fort. Just in dem Moment<br />
war aus dem Nebenraum ein Geräusch zu hören.<br />
Sie quetschte sich durch einen Spalt in der alten,<br />
verzogenen Holztüre und erblickte einen in schwarzen<br />
Stoff gehüllten Mann, der an einen Stuhl gefesselt<br />
und mit einem Knebel im Mund winselte. Um<br />
seinen Hals war eine Kette mit einem Kreuz gelegt.<br />
Sie kniff sich in ihren Oberschenkel, um sicher zu<br />
sein, dass sie nicht träumte. Dieses Erlebnis wollte<br />
sie unbedingt ihren Freunden in der Stadt erzählen.<br />
Zack! Ein zwar absehbarer, aber in dem Moment<br />
doch unerwarteter Herzstillstand setzte dem noch<br />
jungen Leben der Eintagsfliege ein jähes Ende. Und<br />
wenn sie noch nicht gestorben wäre, würden die<br />
Eintagsfliegen diese Geschichte immer weitererzählen.<br />
Von Generation zu Generation.<br />
Remo Hegglin