MZ-81-12 – Dezember/Januar - Mänziger Zytig
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Fotos: Tony Mehr<br />
THEMA<br />
<strong>Dezember</strong> 20<strong>12</strong> / <strong>Januar</strong> 2013 mänziger zytig Nr. <strong>81</strong><br />
Jahr der Generationen: «Zusammen ist man weniger allein»<br />
Der demografische Wandel <strong>–</strong> die Zunahme der Anzahl älterer Menschen in der Gesellschaft <strong>–</strong> besonders in<br />
den westeuropäischen Ländern stellt Politik und Gesellschaft vor einige Herausforderungen. Die Solidarität<br />
zwischen den Generationen, die bis anhin gespielt hat, darf nicht zerstört werden.<br />
Rita Röllin, Grossmutter: «Wir können sie geniessen, und sie geniessen es bei uns.»<br />
INFORMATIONEN<br />
— Tony Mehr —<br />
Vorurteile wie «Die Alten leben auf Kosten der Jungen»<br />
müssen verhindert werden. Dazu muss auch<br />
die ältere Generation beitragen. Deshalb soll «Aktives<br />
Altern» helfen, so die Kernaussage des europäischen<br />
Jahres 20<strong>12</strong>, die Solidarität zwischen den Generationen,<br />
zu wahren.<br />
Altersmix als Chance in Wirtschaft und Gesellschaft<br />
Das kann heissen, dass ältere Menschen länger berufstätig<br />
bleiben, dass sie aktiv ihre Erfahrungen einbringen<br />
und sich anderweitig in die Gesellschaft einbringen,<br />
etwa durch ehrenamtliche Tätigkeit. Praktische<br />
Beispiele sind etwa die Begleitung von Kindern<br />
in der Schule (Seniorinnen / Senioren in der Schule,<br />
Die Internetplattform www.intergeneration.ch wurde 2010 von der Schweizerischen<br />
Gemeinnützigen Gesellschaft aus Anlass ihres 200jährigen Bestehens<br />
geschaffen. Sie bietet allen interessierten Personen und Organisationen die erste<br />
gesamtschweizerische Anlaufstelle für Information, Austausch und Vernetzung im<br />
Bereich der Generationenbeziehungen.<br />
In der Bibliothek Menzingen finden sich zahlreiche Bilder, Kinder und Sachbücher<br />
zum Thema sowie Filme wie zum Beispiel «Vitus» und «La petite chambre».<br />
Suchen Sie im Verzeichnis mit den Stichwörtern «Generation», «Grosseltern/<br />
Enkelkind», «Familie», «Alter».<br />
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bei den Hausaufgaben) oder in der Freizeit (Beispiel<br />
«Munterwegs»), Begleitung und Unterstützung von<br />
Schülerinnen und Schülern bei der Berufswahl und<br />
Lehrstellensuche. Umgekehrt könnten Jugendliche<br />
älteren Menschen beim Umgang mit Computer und<br />
andern modernen Technologien behilflich sein. Verschiedene<br />
Modelle werden zurzeit erprobt in der<br />
Wirtschaft: flexible Arbeitszeitformen, altersgerechte<br />
Weiterbildung und weitere Anreize für ältere<br />
Arbeitnehmende, um frühzeitiger Pensionierung<br />
vorzubeugen, wie etwa dadurch, dass ältere Mitarbeitende<br />
als Senior Advisers dem jüngeren Kader<br />
beratend zur Seite gestellt werden (Modell von SBB).<br />
Der Bund gleicht Arbeitgeberbeiträge bei Anstellung<br />
oder Weiterbeschäftigung über das Rentenalter hinaus<br />
aus, weil gerade im öffentlichen Sektor bei den<br />
grossen Pensionierungsabgängen der «Babyboomer»<br />
zu wenig jüngere Arbeitnehmende nachrücken.<br />
Generationensolidarität als ständige Herausforderung<br />
im Privaten<br />
Wie in der Arbeitswelt und Gesellschaft ist ein gutes<br />
Miteinander der Generationen im privaten Zusammenleben<br />
von grosser Bedeutung. Die Familie wird<br />
gerne als «Kernzelle der Gesellschaft» bezeichnet.<br />
Gemeint sind dabei durchaus verschiedene familiale<br />
Gemeinschaften, also auch getrennte Ehen, Adoptions<br />
und Pflegesituationen, Patchworkfamilien<br />
usw., Lebensgemeinschaften, in denen das Wohl der<br />
Kleineren und Schwächeren und das gute Zusammenleben<br />
aller gesucht und gepflegt wird. Der Wert<br />
des familialen Zusammenlebens besteht vor allem<br />
auch darin, dass hier Rituale und Traditionen weitergegeben<br />
werden, die gewissermassen den Kitt bilden.<br />
Dabei darf dem Begriff und der Vorstellung von dem,<br />
was eine «gute Familie» ist oder zu sein hat, aber<br />
auch nicht zu viel aufgelastet werden. Unser heutiges<br />
Bild von der Familie, wie sie einst gewesen sein<br />
soll, ist trügerisch: Es idealisiert eine Vergangenheit,<br />
die so nicht stattgefunden hat. Ehen wurden oft später<br />
geschlossen <strong>–</strong> wie heute auch wieder <strong>–</strong>, und wegen<br />
der hohen Sterblichkeit dauerten Ehen im<br />
Durchschnitt weniger lang (statistisch gesehen wieder<br />
etwa so lang wie heute, nämlich acht bis zwölf