MZ-81-12 – Dezember/Januar - Mänziger Zytig

VEREINE
Meinen Schmutzlis bringe ich dann meistens etwas
mit. Natürlich schaue ich auch immer bei ein paar Kindern
vorbei, um zu sehen, was sie gerade so anstellen.
Immer unentdeckt, versteht sich.
Wenn sich dann der Frühling langsam bemerkbar
macht, stehen die ersten Gartenarbeiten an. So haben
wir immer etwas zu tun. Selbstverständlich muss ich
auch mit den Einträgen in meinem grossen Buch stets
auf dem Laufenden sein. Und so schreibe ich fast täglich
die eine oder andere Zeile über die Kinder und
deren Eltern. Es ist nicht immer einfach, etwas Spannendes
von den Kindern zu schreiben. Manchmal bin
ich über einen Brief der Eltern doch ganz froh, besonders
wenn es nicht darum geht, dass ihr Kind das Zimmer
nicht immer schön aufräumt, die Zähne nicht regelmässig
putzt, die Finken nicht immer anzieht oder
den Schulthek und die Jacke einfach auf den Boden
schmeisst. Mit meiner doch schon langjährigen Berufserfahrung
kenne ich all diese Mödelis nur zu gut.
Aber neue und spannende Geschichten der Kinder,
oder auch mal der Erwachsenen, das höre ich sehr,
sehr gerne. Zögert also nicht und greift zu Stift und
Papier und schreibt mir solche Sachen auf. Der Samichlaus
weiss viel, ja beinahe alles, aber eben nur
beinahe …
Aber ich komme vom Thema ab. Wo war ich stehen
geblieben, ah ja genau, beim Frühling. Es ist an der Zeit,
dass wir eine kleine Reise zu unserem Erdnusslieferanten
machen. In Westafrika ist es um diese Zeit schon
angenehm warm, da lohnt es sich auch, dass ich meinen
Bart etwas kürzer trage. Rund 75 Kilogramm Erdnüsse
verteilen wir allein in der Gemeinde Menzingen.
Via Spanien gehts dann wieder Richtung Heimat.
Dort besuchen wir die Mandarinenplantage von Pablo,
unserem Bauer des Vertrauens. Etwa 80 Kilogramm
dieser süssen Frucht bringen wir jedes Jahr zu
den Familien.
Dazu kommen noch 10 Kilogramm Schokolade und
das eine oder andere Guetzli. Aber auch die Zutaten
für die über 50 Lebkuchen, die wir jeweils am Sonntag
Dezember 2012 / Januar 2013 mänziger zytig Nr. 81
vor dem Chlausauszug mit den Kindern zusammen im
Ochsenwald dekorieren, müssen noch eingekauft
werden. Aber dies hat noch etwas Zeit.
Bevor es ans Backen geht, geniessen wir den Sommer
auf unserer Waldlichtung. Am liebsten schreibe ich
auf der Bank unter der grossen Tanne in mein Buch.
Doch schon bald wechseln die Blätter wieder die
Farbe, die Tage werden kürzer, der Bart länger und die
Luft kühler. Nun gehts nochmals auf die gleiche Reise
wie im Frühling. Aber diesmal nicht nur zu Besuch,
sondern um einzukaufen. Vollbepackt kommen wir
kurz vor dem Wintereinbruch wieder in unsere Hütte.
Natürlich sind wir deshalb auch über einen «Zustupf»
nach einem Besuch sehr dankbar.
Die letzten Vorbereitungen stehen an. Lebkuchen,
Grittibänze und Guetzli backen. Die Geschichten der
Kinder und der Eltern nochmals durchlesen, die Glocken
der Schmutzlis polieren und den Esel beladen.
Und dann geht für uns die intensive Zeit bereits wieder
los. Die Freude ist gross, all die fröhlichen Kinderaugen
wieder zu sehen. Die schönen Gedichte zu hören
und zu hoffen, dass die Eltern, die letztes Jahr wie
so oft kein Versli aufsagen konnten, ihr Versprechen
gehalten haben und dieses Jahr eines gelernt haben.
Nur zu schnell geht auch diese Zeit wieder vorbei, und
die nächsten Ferien stehen für uns vor der Tür …
Liebe Eltern und Kinder, wie ihr seht, haben der Samichlaus
und seine Schmutzlis nicht nur Ferien. Also
nutzt die Gelegenheit und meldet euch mit dem beiliegenden
Formular oder online auf www.chlausengesellschaftmenzingen.ch
für einen Samichlausbesuch
an. Am besten gleich mit mehr als einem möglichen
Datum, so passt es sicher einmal. Und vergesst nicht,
es darf ruhig auch einmal eine Geschichte von euren
Eltern zum Samichlaus gelangen.
Wir freuen uns auf euch!
Euer Samichlaus mit seinen Schmutzlis
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