Döser / Kathrein – Profiteure der Nazis

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… Herr Benno Gasteiger [korrekteur im betrieb] und seine Frau Gabriele benutzten die Inhaftie- rung des Antragstellers, um ihn im August 1933 beim Sonderkommissar der Obersten SA-Führung, Oskar Meder, zu denunzieren, dass er »Bücher ge- fälscht, Gelder ins Ausland verschoben, sich ei- nes Devisenverbrechens schuldig gemacht habe und an einer deutschfeindlichen Zeitung in Innsbruck beteiligt sei«. Benno Gasteiger ersuchte den Sonderkommissar Meder, den Antragsteller nicht aus dem KZ herauszulassen. … Allein in den Som- mermonaten des Jahres 1933 gingen durch Boykott und Terror die Einnahmen um über 20.000 RM zu- rück. Schließlich war der Verlag nicht mehr in der Lage, seinen Verpflichtungen nachzukommen, da die Entlassung von Personal, die einen Aus- gleich hätte schaffen können, durch den Kreis- leiter untersagt war. … Als der Antragsteller im Oktober 1933 von den Machenschaften des Benno Gasteiger erfuhr, ver- suchte er mit allen Mitteln seine Entlassung aus dem KZ zu betreiben. Es gelang auch schließlich Frau Bergmann, durch Vermittlung in Berlin ihren Mann freizubekommen. In dem ihm ausgehändigten Urlaubsschein wurde ihm untersagt, seinen eigenen Verlag zu betreten, oder durch Mittelpersonen mit diesem Ver- bindung aufzunehmen. Als Bergmann Anfang Novem- ber 1933 endgültig aus Dachau entlassen wurde und von der politischen Polizei die Erlaubnis erhielt, seinen Verlag wieder zu betreten, hat- ten die … Zahlungseinstellungen ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Gasteigerschen Erben unter Führung von Benno Gasteiger versuchten nun, … das Unternehmen in 12
den Konkurs zu stürzen und das Vergleichsverfah- ren zu verhindern. … Sie drohten sogar dem sei- nerzeitigen Vergleichsrichter mit einer DA-Be- schwerde, wenn er es wagen sollte, das Ver- gleichsverfahren zu eröffnen. … In einer Strafanzeige vom 8.12.1933 forderte Benno Gasteiger Bergmanns erneute Verhaftung. Man warf Bergmann Betrug, Untreue, Unterschla- gung, Bilanzfälschung usw. vor. [Das Verfahren wurde am 26.3.35 eingestellt; -kw-] Da nach dem Willen der NSDAP eine zweite Tages- zeitung in Rosenheim nicht geduldet werden sollte, beabsichtigte man, das Rosenheimer Tagblatt zu kapitalisieren und einem anderen Nachbarver- lag anzuschließen. … Als am 3.3.34 der Vertrag dafür unterzeichnet werden sollte, kam eine plötzliche Weisung vom Reichspressechef Amann mit der Forderung des be- dingungslosen Austritts des Herrn Bergmann. … Heinrich Bergmann wollte im März 1934 seinen An- teil verkaufen, da er keine Lust hatte, unter so viel politischen Druck, Neid und Missgunst zu arbeiten. … Er verhandelte damals mit auswärti- gen Interessenten auf der Basis von 100.000 RM. Das Angebot der Gasteigerschen Erbengemeinschaft belief sich auf 12-13.000 RM. Als Gegenpol der Gasteigerschen Erbengemeinschaft trat dann Al- fons Döser in Erscheinung. Er bot dem Antrag- steller um 10.000 RM und noch einige tausend Mark für Drucksachen und Inserate. Dieses Ange- bot wurde in einem Vertrag niedergelegt, wobei Herr Döser sich ausbedang, dass er von diesem Vertrag zurücktreten könne, Bergmann aber an den Vertrag fest gebunden sei. Döser ist dann zu- rückgetreten, legte am 23.3.34 einen zweiten 13
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