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MZ-77-12 – April/Mai - Mänziger Zytig

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Foto: zVg Familie Benz<br />

THEMA<br />

«ES IST EINFACH DIE ZUKUNFT!»<br />

Alex Benz, Bauherr (Minergie-<br />

P-Mehrfamilienhaus 2009):<br />

«Alle Handwerker waren, so<br />

weit möglich, aus Menzingen.<br />

Das hat eine enorm gute<br />

Dynamik ausgelöst. Alle waren<br />

besonders motiviert, seriös zu<br />

arbeiten, und man kam<br />

reibungslos voran.»<br />

<strong>April</strong> / <strong>Mai</strong> 20<strong>12</strong> mänziger zytig Nr. <strong>77</strong><br />

Frieda und Alex Benz sind die Bauherrin und der Bauherr des ersten Minergie-P-Mehr-<br />

familienhauses im Kanton Zug <strong>–</strong> ihrem grössten Bauvorhaben.<br />

Auch nach zwei Jahren kommt Alex Benz ins Schwärmen über den Bauverlauf: «Es war<br />

eine super Zusammenarbeit zwischen uns, der Architektin und den Holzbaufachleuten.<br />

Wenn Minergie-Bauten in der Regel etwa 5 % teurer sind beim Bauen <strong>–</strong> wir haben<br />

diese Mehrkosten wohl mit der effizienten, pannenfreien Planung und Durchführung<br />

bereits wettgemacht.»<br />

34<br />

Begonnen hatte es für den pensionierten Holzbauer mit Berichten über die Minergie-<br />

Bauweise in der Fachzeitschrift. Internet, Bauamt der Gemeinde, Zuger Energieberatung<br />

waren die nächsten Stationen, bis Alex Benz die Architektin fand, die seine Ideen vom<br />

nachhaltigen Bauen unterstützte.<br />

Den Holzbauer hatte Alex Benz schon im Visier, hatte Christian Zürcher doch als<br />

Jugendlicher bei ihm die Lehre als Zimmermann gemacht.<br />

Auch der Zuger Baudirektor nahm regen Anteil am Bau und war mehrmals in Menzingen<br />

zu Gast. An der Rohbaubesichtigung stellte er die Frage in die Runde: «Warum<br />

bauen wir nicht mehr ausschliesslich so?» Die Freiheit, es zu tun, sei gegeben, man<br />

müsse nur den Mut dazu aufbringen.<br />

Alex Benz könnte sich vorstellen, dass der Gesetzgeber mehr Druck machen könnte,<br />

damit energiefreundlicher gebaut würde und/oder mit mehr Subventionen könnte der<br />

Anreiz dazu geschaffen werden. Damit man die Herausforderung annimmt. Er jedenfalls<br />

würde sofort wieder so bauen: «Es ist einfach die Zukunft!»<br />

DAS HANDWERKLICHE WISSEN IST VORHANDEN <strong>–</strong> UND DIE ERFAHRUNG DAZU<br />

Christian Zürcher, Projektleiter der Zürcher Holzbau AG, Finstersee, schaut mit<br />

Genugtuung auf den Bau der beiden ersten Minergie-P-Häuser im Kanton zurück:<br />

«Die Herausforderung bestand weniger im handwerklichen und technischen<br />

Know-how, sondern gefordert waren wir <strong>–</strong> beim Mehrfamilienhaus Neudorfstrasse<br />

27 <strong>–</strong> durch die Grösse des Objekts.»<br />

Der Holzbauer weiss: «Holz weist als Baustoff ideale Eigenschaften auf für eine<br />

ökologische Bauweise. Auch bei mehrgeschossigen Häusern erreicht man die<br />

gestellten Anforderungen an Schall- und Brandschutz, an Statik und Erdbebensicherheit.<br />

Kommt dazu, dass Holz ein heimisches Produkt ist, also in unsern Wäldern<br />

nachwächst.»<br />

Die Mehrkosten würden oft falsch eingeschätzt. Minergie hätte anfangs die<br />

Vorgabe gemacht, dass ein Bau in diesem Standard maximal 10 % teurer sein dürfe<br />

als ein konventioneller. Inzwischen sei man unter 5 %.<br />

Die Nachfrage nach Minergie-P-Häusern ist leider noch bescheiden. Im Kanton<br />

Zug sind erst elf solche Bauten zertifiziert worden. Dabei wären Fachwissen,<br />

handwerkliches Know-how vorhanden. Christian Zürcher: «Man muss das<br />

Holzhaus nicht neu erfinden. Es geht im Wesentlichen darum, das Gebäude nach<br />

der Sonne auszurichten, grosse Fenster auf Süd-, Ost- und Westseite zu platzieren<br />

und die Gebäudehülle zu optimieren.»<br />

Christian Zürcher, Projektleiter<br />

Zürcher Holzbau: «Seit einiger Zeit<br />

ist ein energiebewusstes Umdenken<br />

zu spüren. Fukushima hat dieses<br />

Bewusstsein zusätzlich verstärkt.<br />

Wir sind überzeugt, dass nachhaltiges<br />

Bauen und der sorgfältige<br />

Umgang mit unseren natürlichen<br />

Ressourcen zukünftig eine grössere<br />

Bedeutung bekommen werden.»<br />

Foto: Tony Mehr

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