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MZ-77-12 – April/Mai - Mänziger Zytig

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Foto: Marianne Aepli<br />

THEMA<br />

Wie lebt es sich im Minergie-Haus?<br />

<strong>April</strong> / <strong>Mai</strong> 20<strong>12</strong> mänziger zytig Nr. <strong>77</strong><br />

Wer noch vor wenigen Jahren Sonnenkollektoren aufs Dach montierte, Dachwasser für<br />

WC-Spülung, Waschmaschine und Garten auffing, eine Wärmepumpe installierte statt<br />

eines neuen Ölbrenners, wurde mitunter belächelt. Wir wollten wissen, wie es sich denn<br />

lebt im ökologischen Heim.<br />

Marianne Aepli (Minergie-Haus 1998): «Ich investierte in Gebäudehülle, Fensterqualität<br />

und das Heiz-Lüftungs-System. Mit dem Gründach wollte ich die überbaute Bodenfläche<br />

zumindest in Quadratmetern wieder als Grünfläche ersetzen.»<br />

— Tony Mehr —<br />

Umweltfreundlich Bauen kann man heute auf viele<br />

Arten. Neue Materialien kommen auf den Markt,<br />

Technologien werden weiterentwickelt, verfeinert,<br />

effizienter gemacht. Inzwischen rechnet sich das<br />

ökologische Bauen, auf die Dauer sowieso. Alle<br />

schauen heute beim Bauen oder Renovieren auf eine<br />

hohe Isolation von Gebäudehülle und Fenstern.<br />

Minergie als Standard der Zukunft.<br />

Wir haben vier Menzinger «Pionierinnen und Pioniere»<br />

des nachhaltigen Bauens, nach ihrer Motivation<br />

und Bilanz befragt: Marianne Aepli mit dem ersten<br />

Minergie-Wohnhaus; Beat Weber, Imelda und<br />

Eugen Hegglin mit dem ersten Minergie-Mehrfamilienhaus,<br />

die Erstlinge im Kanton, Sandra und Edgar<br />

Schuler, mit dem ersten Minergie-P-Haus sowie<br />

Frieda und Alex Benz, erstes Minergie-P-Mehrfamilienhaus.<br />

Welches war Ihre Motivation, beim Bauen einen<br />

ökologischen Weg zu gehen?<br />

30<br />

Marianne Aepli (MA): Es war für mich keine Frage.<br />

Wenn Bauen, dann im Minergie-Standard. Diese<br />

Form von Ökologie ist gut umsetzbar und für mich<br />

das Normalmass.<br />

Sandra und Edgar Schuler (SES): Ein Haus zu bauen,<br />

dass so wenig Energie wie möglich verbraucht, war<br />

uns sehr zentral. So können wir persönlich einen aktiven<br />

Beitrag leisten, um unsere Umwelt und ihre<br />

Ressourcen zu schonen. Auch unsere Kinder sollen<br />

noch eine intakte Natur vorfinden.<br />

Für welche Formen von nachhaltigem Bauen bzw.<br />

nachhaltiger Energiebeschaffung haben Sie sich entschieden?<br />

MA: Das Minergiehaus wurde 1998 gebaut, das<br />

hiess damals für mich eine hohe Investition in die<br />

Gebäudehülle, Fensterqualität und das Heiz-Lüftungs-System.<br />

Die Holzschnitzelheizung im Quartier<br />

Sonnenberg war gegeben. Dann das Gründach, weil<br />

ich die überbaute Bodenfläche zumindest in Quadratmetern<br />

wieder als Grünfläche ersetzen wollte. Das<br />

Baumaterial musste aus der Schweiz sein, und nicht<br />

zuletzt kamen die sanitären Anlagen aus dem Bauteilladen,<br />

was als Recycling auch ein bisschen Energie<br />

spart, in diesem Falle auch Kosten.<br />

SES: Wir entschieden uns für ein Holzhaus im Minergie-P-Standard<br />

(Passivhaus-Standard). Die Sonne ist<br />

unser Hauptenergielieferant (passive Sonnenenergienutzung<br />

via Fenster). Die darüber hinaus noch fehlende<br />

Energie für Heizung und Warmwasser wird<br />

über eine thermische Solaranlage und einen kleinen<br />

Pellets-Ofen bereitgestellt. Nebenbei: Wir haben uns<br />

bewusst für ein Zweifamilienhaus entschieden. Wir<br />

wollten mit dem Boden haushälterisch umgehen und<br />

nicht alleine das Land «verbrauchen».<br />

Hat alles auf Anhieb geklappt? Welches «Lehrgeld»<br />

mussten Sie bezahlen?<br />

MA: Planung, Bau und Bezug haben gut geklappt.<br />

Das Einstellen der Wohnungslüftung hat etwas Zeit<br />

gebraucht, da ich für jedes Zimmer teils mehrfach Zu-<br />

und Abluft führe, das verlangte ein bisschen Pröbeln,<br />

Beobachten und Messen. Nach dem ersten Winter<br />

war es dann problemlos.

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