27.02.2013 Aufrufe

BWL 3Sem - RealWWZ

BWL 3Sem - RealWWZ

BWL 3Sem - RealWWZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zusammenfassung Betriebswirtschaftslehre<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Leistungserstellung in Netzwerken 3<br />

Betriebliche Leistungen 3<br />

Nachfrage von Endabnehmern 3<br />

Einzelhandelsbetriebe 3<br />

Produktionsbetriebe 4<br />

Dienstleistungsunternehmen 4<br />

Systeme, Netzwerke und Leistungserstellung 4<br />

Probleme und Problemlösung 5<br />

Problemlösungsprinzipien 5<br />

Problemtypen 5<br />

Organisationsformen für Problemlösungsabläufe 5<br />

Problemlösungskonzepte für Projekte 6<br />

Operationen – das ITO-Konzept 7<br />

Objekte (Input & Output) 7<br />

Operationen 7<br />

Operationenstrukturen 8<br />

Prozessmanagement und Operations Management 8<br />

Management und Managementfunktion 8<br />

Prozessaufträge 9<br />

Prozesse 9<br />

Prozessorganisation 9<br />

Prozessmanagement 9<br />

Prozessmanagement aus kybernetischer Sicht 10<br />

Operations Management 10<br />

Prozessorientiertes Operations Management 11<br />

Lagerhaltung 12<br />

Material- und Lagerbestände 12<br />

Interorganisationale Güterflusstypen 12<br />

Intraorganisationale Güterflusstypen 13<br />

Beziehungen zu vor- und nachgelagerten<br />

Netzwerkknoten 13<br />

02.03.2002/RS<br />

3.Semester<br />

Steuerung und Regelung von Güterflüssen 13<br />

Intermediäre Lagerhaltungsbetriebe 14<br />

Funktionen der Lagerhaltung bei Intermediären 14<br />

Strategische Führung der Leistungserstellung 14<br />

Planung, Ingangsetzen, Kontrolle 15<br />

Realisierung der Leistungserstellung 15<br />

Planungs- und Entscheidungsmethoden für den<br />

Informationsbereich 16<br />

Produktionsbetriebe 17<br />

Betriebstypen 17<br />

Produktionstypen 17<br />

Organisation des Produktbereichs der<br />

Leistungserstellung 18<br />

Strategische Führung der Leistungserstellung 18<br />

Lagerorientierte Leistungserstellung 19<br />

Just-in-time-Leistungserstellung 20<br />

Planungs- und Entscheidungsmethoden für den<br />

Informationsbereich 21<br />

Supply Chain Management 22<br />

Logist. Probleme in nicht kooperativen Netzwerken 22<br />

Supply Chains und Supply Chain Management 22<br />

Ziele und Aufgaben auf strategischer Ebene 22<br />

Leistungserstellung 23<br />

Grundlagen Führung 24<br />

Einleitung 24<br />

Integrierte Management-Modelle 24<br />

Führungsfunktionen 25<br />

Planung 25<br />

Entscheidung 26<br />

Anordnung 26<br />

Kontrolle 27


Unternehmungskultur und Führungsstil 28<br />

Unternehmungskultur 28<br />

Führungsstil 29<br />

Unternehmungspolitik 29<br />

Ziele und Aufgaben der Unternehmungspolitik 29<br />

Analyse der Ausgangslage 30<br />

Analyse-Instrumente 31<br />

Unternehmungsleitbild 32<br />

Unternehmungsstrategien 32<br />

Strategische Erfolgsfaktoren 33<br />

Wissenschaftliches Arbeiten 33<br />

Betriebswirtschaftslehre 33<br />

Der Betrieb 33<br />

Zwei Basiskonzepte der <strong>BWL</strong> 33<br />

Betriebswirtschaftslehre als Teil der Wissenschaften 34<br />

Grundsätzliche Fragen in der betriebswirtschaftlichen<br />

Forschung 34<br />

Festlegung der Forschungsgrundlagen 34<br />

Zusammenhang Theorie – Empirie 35<br />

Verfahren wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung 35<br />

Instrumente theoretischer Erkenntnisgewinnung 35<br />

Empirische Erkenntnisgewinnung 36<br />

Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnis 36<br />

Wissenschaftliche Aussagearten 36<br />

Thesen und Gestaltungsempfehlungen 36<br />

Literaturauswertung 37<br />

Von der Problemstellung zur Forschungsfrage 37<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 2 von 37


Leistungserstellung in Netzwerken<br />

Betriebliche Leistungen<br />

• Betriebliche Leistungen<br />

o Materielles Produkt / Dienstleistung<br />

� Kernnutzen (Grundbedürfnis, das befriedigt wird)<br />

� Zusatznutzen (zB Design, Marke, Preis, usw)<br />

o Ergänzende ServiceLeistungen (Auskünfte, Beratung, Wartung, usw)<br />

• Abnehmer<br />

o Endabnehmer bzw Konsumenten<br />

o Betriebliche Abnehmer<br />

• Leistungserstellung<br />

o Abnehmerorientiert:<br />

o Produktentwicklung (falls kein standardisiertes Gut)<br />

o Beschaffung, Produktion, Distribution<br />

o Gesellschaftsorientiert (Zusätzl.):<br />

o Wiedergewinnungsprozesse<br />

o Rezyklieren / Endlagerung<br />

• Aktivitäten der Leistungserstellung<br />

o Produktbereich: eigentliche Erstellung der Leistung, mehrere Arbeitsstationen<br />

o Informationsbereich: Planung (Maschinen + Personal), Auftragserfassung und Weitergabe<br />

Nachfrage von Endabnehmern<br />

Endabnehmer sind Einzelpersonen oder Haushalte<br />

• Konsumgüter<br />

Dienen zur Bedürfnisbefriedigung (Bei Unternehmungen ist es Leistungserstellung)<br />

o Materielle Konsumgüter (zB Lebensmittel, Möbel)<br />

o Immaterielle Konsumgüter<br />

� Dienstleistungen (zB Ausbildung, Arztbehandlung)<br />

� Rechte (zB Know-How, Aktien)<br />

Einzelhandelsbetriebe<br />

Erfüllen die Nachfrage der Endabnehmer nach Materiellen Konsumgütern<br />

• Einzelhandelsketten: Alle wichtigen Güter des täglichen Bedarfs<br />

• Warenhäuser: sehr breites Sortiment<br />

• Kaufhäuser: Auf Branche spezialisiert<br />

• Supermärkte: Discountbetriebe, Nahrungs- & Genussmittel<br />

• Fachmärkte: Markenartikel zu tieferen Preisen, Fachberatung<br />

• Versandhandel: Bestellung per Katalog<br />

• Fachgeschäfte: Auf Branche spezialisiert, kleineres Sortiment<br />

Heute: Vermehrter Einsatz von Informationstechnologie (� Internet!)<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 3 von 37


Produktionsbetriebe<br />

• Konsumgüterproduzenten<br />

o Güter sind für Endabnehmer bestimmt<br />

o Liefern an Handelsunternehmen<br />

• Investitionsgüterproduzenten<br />

o Materielle Gebrauchsgüter<br />

o Güter werden zur Produktion anderer Güter verwendet (=Potentialfaktoren, Betriebsmittel)<br />

o Verkaufen an Unternehmen sowie Konsumenten (�Möbel, Bohrmaschine, Computer)<br />

• Zulieferbetriebe<br />

o Repetierfaktoren<br />

o Verkaufen an Unternehmen sowie Konsumenten (�Automotoren, Schrauben)<br />

� Outsourcing!!<br />

• Gewinnungsbetriebe<br />

o Gewinnung / Abbau / Aufbereitung / Wiedergewinnung von natürlichen Stoffen<br />

o Energiegewinnung (Gas, Erdöl, Kohle, Wasser) Achtung: Elektrizität ist eine Dienstleistung!!<br />

• Entsorgungsbetriebe<br />

o Aufbereitung / Endlagerung von Abfällen<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

• Handelsbetriebe<br />

o Einzelhandel (an Endabnehmer)<br />

o Grosshandel (an Wiederverkäufer, Grossabnehmer)<br />

• Anbieter von Logistikdienstleistungen<br />

o Transporteure : befördern logistische Einheiten<br />

o Umschlagsbetriebe: Wechsel des Transportmittels<br />

o Güterverkehrszentren: überbetr.Kooperation, viele Leistungen<br />

o Güterverteilzentren: betr. Umschlagsfunktion<br />

o Spediteure: Vermitteln Logistikdienstleistungen<br />

o Logistikdienstleister: Übernehmen Teile der Beschaffungs- &/ Distributionslogistik des<br />

Herstellers �Outsourcing<br />

o Integrators: Transport von Tür zu Tür mit eigenen Fahrzeugen (DHL, UPS, usw)<br />

Hub and Spoke-Prinzip (Verteilung der Sendungen an zentralen Naben)<br />

• Übrige Dienstleistungsbetriebe<br />

Leistungserstellung bei grossen Dienstleistungsunternehmen meist analog industrielle Fertigung<br />

Systeme, Netzwerke und Leistungserstellung<br />

• Systemtheorie (Rahmenkonzept für Problemlösung)<br />

o Ganzheitl.Denken / simultan analytisch und synthetisches Denken / Denken in Regelkreisen /<br />

Struktur & Information / interdisziplinäres Vorgehen<br />

• Netzwerke (Graphische Veranschaulichung von Systemen, geht für Produkte oder Informationen)<br />

o Unternehmensbezogene Netzwerke: Ein einzelner Betrieb steht im Mittelpunkt des Interesses<br />

o Interorganisationale Netzwerke (Knoten sind einzelne Unternehmungen)<br />

� Stufenförmig: Beschreibung von Beschaffungs- +/ Absatzkanälen<br />

� Geographisch: Beschreibung der räuml. Streuung von Betriebstypen<br />

� Hybrid: mehrere Knoten auf jeder Stufe für die verschiedenen Produktionsorte<br />

o Intraorganisationale Netzwerke (Knoten sind Teil der Unternehmung)<br />

� Zwischenbetrieblich: Netzwerk von Zweigbetrieben innerhalb der Unternehmung<br />

� Innerbetrieblich: Netzwerk von Maschinengruppen / Lagern / usw im Betrieb<br />

o Sub- und Teilnetzwerke<br />

� Subnetzwerke: untergeordnete Systeme, Teilmenge des Ganzen, zB Ug-Division-Abteilung<br />

� Teilnetzwerke: bestimmter Aspekt eines Systems, zB Warenflüsse, Geldströme, usw<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 4 von 37


Probleme und Problemlösung<br />

Problem: Ist-Zustand eines Bereichs weicht von einem definierten Soll-Zustand ab<br />

Problemlösungsprinzipien<br />

• Vierphasenmodell<br />

Zürcher Ansatz Prozessmanagement Total Quality Management<br />

Planung<br />

Entscheidung<br />

Planung<br />

Anordnung Ingangsetzung<br />

Kontrolle<br />

Plan (Planung +<br />

Ingangsetzen)<br />

Realisierung Do (Realisierung)<br />

Kontrolle<br />

Check (Kontrolle)<br />

Act (Verbesserung)<br />

• Zirkuläre Problemlösungsabläufe<br />

o Kontrolle des letzen Durchlaufes beeinflusst die Planung des neuen Durchlaufes<br />

o zB Planung Lagereinkauf basiert auf Kontrolle des Lagerbestandes<br />

• Lineare Problemlösungsabläufe<br />

o Einmalig auftretende Probleme, Routineaufgaben<br />

• Arbeitsteilung<br />

Aufteilung des Problems in Subprobleme welche dann parallel oder sequentiell gelöst werden<br />

o Gründe: Zeitlich (Parallel arbeiten), Technisch (Spezialisierung)<br />

o Auswirkungen:<br />

� Grössere Geschicklichkeit durch Spezialisierung<br />

� Keine Umrüstzeiten bei Maschinen<br />

� Entwicklung von speziellen Maschinen für bestimmte Tätigkeiten<br />

� Führen zu Leistungssteigerung<br />

� Zusätzlich werden Transporte und Lager benötigt!<br />

Problemtypen<br />

• Abgrenzungseigenschaften:<br />

o Bedeutung (für Image und Wettbewerbsfähigkeit der Ug)<br />

o Dringlichkeit (zeitliche Prioritäten)<br />

o Repetitivität (Wiederholt sich das Problem?)<br />

o Strukturierbarkeit (Einflussgrössen / benötigte Inputs bekannt)<br />

� 4 Kriterien � 2 4 = 16 Mögliche Problemtypen<br />

Organisationsformen für Problemlösungsabläufe<br />

• Nicht formalisierte Abläufe<br />

o Es liegen keine schriftlich formulierten Anweisungen vor<br />

o Problem wird durch Managementfunktionen gelöst (P-I-R-K)<br />

o Problemtypen:<br />

� Alle unbedeutenden Probleme<br />

� Bedeutend-dringlich-nicht repetitive Probleme (wenn’s pressiert)<br />

� Bedeutend-dringlich-repetitiv-schlecht strukturierbare Probleme<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 5 von 37


• Ablauforganisation (formalisiert)<br />

o Schriftlich festgehaltene Problemadäquate Vorgehensweise<br />

o Ablauf der Problemlösungsphasen ist genau vorgeschrieben (hoher Formalisierungsgrad)<br />

o Problemtypen:<br />

� Bedeutend-dringlich-repetitiv-gut strukturierbare Probleme<br />

� Bedeutend-weniger dringlich-repetitiv-gut strukturierbare Probleme<br />

• Projektorganisation (formalisiert)<br />

o Zwischenform: Nicht repetitiv/schlecht Strukturierbar, aber sehr grosse Bedeutung<br />

o Problemtypen:<br />

� Bedeutend-weniger dringlich-nicht repetitiv<br />

� Bedeutend-weniger dringlich-repetitiv-schlecht strukturierbar<br />

Unbedeutende Probleme werden alle mit Nicht formalisierten Abläufen gelöst<br />

Gut strukturierbar<br />

Ablauforganisation<br />

Schlecht<br />

strukturierbar<br />

Dringlich<br />

Gut strukturierbar<br />

Problemlösungskonzepte für Projekte<br />

Bedeutende Probleme<br />

Repetitiv Nicht repetitiv Repetitiv<br />

Schlecht<br />

strukturierbar<br />

Gut strukturierbar<br />

Weniger dringlich<br />

Schlecht<br />

strukturierbar<br />

Gut strukturierbar<br />

Nicht formalisierte Abläufe Ablauforganisation Projektorganisation<br />

Nicht Repetitiv<br />

Schlecht<br />

strukturierbar<br />

• Projekt in mehrere Projektphasen unterteilen<br />

• Jede Phase durchläuft PIRK<br />

o Planung (Verständnis Problemstellung / Zielvorstellungen / Lösungskonzept)<br />

o Ingangsetzen (Beschaffung und Bereitstellung von Ressourcen)<br />

o Realisierung (Prototyp erstellen, Subprobleme bilden und lösen)<br />

o Kontrolle (Effektivität: Eignung / Effizienz: Lösungsweg jedes Milestones) �=Controlling<br />

• Projektmanagement<br />

o Gesamtheit alle Managementfunktionen, welche während der Projektphase ausgeübt werden.<br />

o Sehr bedeutend für Erfolg und kurze Zeitdauer eines Projekts<br />

• Teamorientiertes Projektmanagement<br />

o Teameigenschaften:<br />

� innerer Zusammenhalt<br />

� gemeinsamer Arbeitsansatz und gemeinsame Kontrolle des Arbeitsablaufs<br />

� Alle Entscheiden, Alle führen aus (kollektive Selbstregulation)<br />

� individuelle und wechselseitige Verantwortung, Erschliessung von Synergien<br />

• Variable Teambildung:<br />

o Zur Lösung eines Teilproblems arbeiten nur diejenigen zusammen, die auch etwas dazu<br />

beitragen können<br />

o Externe Personen werden auch beigezogen<br />

o Nach gelöstem Teilproblem wird die Besetzung des Teams auf das nächste Teilproblem<br />

zugeschnitten<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 6 von 37


Operationen – das ITO-Konzept<br />

Input-Transformation-Output<br />

Beantwortet die Frage nach dem „WAS?“<br />

Objekte (Input & Output)<br />

o Materielle Güter<br />

o Lebewesen<br />

o Informationen<br />

• Potentialfaktoren<br />

o Betriebsmittel (Energie, Werkzeuge, Messgeräte, Schmierstoffe)<br />

o Mitarbeitende (sehr vielseitig)<br />

o Rechte (Patente, Lizenzen, usw)<br />

• Repetierfaktoren<br />

o Ressourcen (Rohstoffe, Zusatzstoffe, Fertigstoffe, Teile & Komponenten, Handelsfabrikate)<br />

o Informationen<br />

• Funktionen<br />

o Klasse von gleichen Tätigkeiten ohne nähere Spezifikation<br />

o Eine genau definierte Funktion wird als Transformation bezeichnet<br />

o Produzierende Funktionen:<br />

� Gewinnung, Wachstum, Bearbeiten, Verarbeiten, Montieren, Behandeln, Schulen,<br />

Beraten, Benutzen<br />

o Logistische Funktionen:<br />

� (Betriebsexterne) Transporte, Lagerung, Umschlag, Fördern, Handhaben,<br />

Kommissionieren, Auszeichnen, Verpacken<br />

• Objektflüsse<br />

o Produktbereich<br />

� Vorwärtsflüsse (alle Transporte von Objekten bei eigentlicher Herstellung)<br />

� Rückwärtsflüsse (Rücknahmen, Reparaturen, Nacharbeit, Mehrwegverpackungen)<br />

� Recyclingflüsse (Wiederaufbereitung von Nebenprodukten)<br />

� Entsorgungsflüsse (Endlagerung nicht verwertbarer Nebenprodukte)<br />

o Informationsbereich (Beziehungen zu Abnehmern und Lieferanten & Intraorganisational)<br />

� Vorwärtsflüsse (Aufträge & Auskünfte an den Produktbereich)<br />

� Rückwärtsflüsse (Rückmeldungen über Produktionsfortschritt)<br />

� Entsorgungsflüsse (Entsorgung von Daten)<br />

Operationen<br />

• Bestehen aus<br />

o ITO-Darstellung (Inputs + Zulieferer, Transformation, Outputs + Abnehmer)<br />

� WAS?<br />

o Ablauforganisation ( Bereiche, Phasen, Ressourcen, Objekte, Transformationen, Objektflüsse)<br />

� WIE ?<br />

• Eine Operation entspricht der Ausführung einer formalisierten Ablauforganisation, die<br />

Abnehmerorientiert ist, plus eingeplante nicht formalisierte Aktivitäten im Produkt- und<br />

Informationsbereich<br />

• Das heisst, eine Operation ist eine verkettete Verbindung / Verflechtung von Funktionen zu einer<br />

abgeschlossenen Leistungseinheit, welche für sich alleine ohne vor- und nachgelagerte<br />

Operationen keinen Wert generiert.<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 7 von 37


Operationenstrukturen<br />

�Zusammenfassung von einzelnen ITO-Darstellungen zu ITO-Strukturen<br />

• Fertigungsstufen<br />

Anzahl Strukturierungsebenen bei der Produktion eines Produktes, wo bei das Endprodukt die<br />

Fertigungsstufe 0 erhält.<br />

• Objektorientierte ITO-Strukturen (Produktstrukturen) (�WAS?)<br />

Elemente der Netzdarstellung sind die Zwischenprodukte (zB Farbe, Wanne, Wanne bemalt, usw)<br />

• Transformationsorientierte ITO-Strukturen (�WIE?)<br />

Elemente der Netzdarstellung sind die Transformationen (Wanne bemalen, Rad montieren, usw)<br />

• Stücklisten<br />

o Aufbau eines Erzeugnisses in Listenform<br />

o Zeigt mengenmässige Zusammensetzung des Endprodukts<br />

ITO-Strukturen bilden die Grundlage zur Definition von Abläufen �Operationen<br />

• Operationenstrukturen:<br />

a. A: Ausführung einer formalisierten, abnehmer- und gesellschaftsorientierten<br />

Ablauforganisation, bei welcher die Elemente der ITO-Struktur als Operationen ausgestaltet<br />

sind, und welche durch einen übergeordneten Ablauf ergänzt ist.<br />

b. B: Zusammenfassung mehrerer Operationen oder Operationenstrukturen zu einer grösseren<br />

organisatorischen Einheit.<br />

• Zusammenfassen von Operationen<br />

(zB Felge bereifen UND Rad montieren)<br />

• Verschachtelung von Operationen<br />

(zB Gesamtoperation mit Unteroperationen „Felge bereifen“ und „Rad montieren“)<br />

Prozessmanagement und Operations Management<br />

Prozess: Abgeschlossener Güter-, Personen- oder Informationsfluss in einem Netzwerk von verketteten<br />

Operationen, ergänzt durch Managementfunktionen<br />

Management und Managementfunktion<br />

• Managementfuntionen: Nicht formalisierte Aktivitäten von Mitarbeitenden, zum Auslösen,<br />

Unterstützen oder Lenken von Problemlösungsabläufen (�werden in bestimmtem Ausmass von<br />

allen Mitarbeitern ausgeführt!)<br />

• Management: Ausüben von Managementfunktionen<br />

• Inhaltsbezogene Managementfunktionen (WAS?):<br />

o Gestaltungs-, Beurteilungs-, Entscheidungs-, Coaching-, Informations- und<br />

Kommunikationsfunktionen<br />

• Ablaufbezogene Managementfunktionen (WIE?):<br />

o Auftragserteilungs-, Koordinations-, Korrektur-, Hilfeleistungs- und Kontrollfunktionen<br />

• Kulturbezogene Managementfunktionen:<br />

o Wert- und sinngebende, soziale, Motivations- und Anerkennungsfunktionen<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 8 von 37


Prozessaufträge<br />

Ein Prozessauftrag wird durch einen unternehmungsexternen Kunden- oder Abnehmerauftrag ausgelöst<br />

• Ein Prozessauftrag als interner Leistungsauftrag beinhaltet:<br />

o Die zu erreichenden Ziele<br />

� Leistungs- und Kundenorientierung (Richtige Leistung, Menge, Qualität, Zeit, Ort)<br />

� Kosten (Fixe und variable Kosten für alle beteiligten Operationen)<br />

� Gesellschaftsorientierung (Ökologische Aspekte / Mitarbeiterbezogene Aspekte)<br />

o Die bewilligten Ressourcen<br />

� Potentialfaktoren (Räume, Maschinen, Fahrzeuge, Lager, , Mitarbeiter)<br />

� Repetierfaktoren<br />

� Prozessverantwortlicher (Trägt Verantwortung für Erfüllung des Prozessauftrags)<br />

o Die Kompentenzen zur Ausübung von Managementfunktionen<br />

Prozesse<br />

Ein Prozess wird durch einen unternehmungsinternen Prozessauftrag ausgelöst und umfasst die<br />

Ausführung eines durch eine Operation definierten Bündels von Transformationen, gezielt unterstützt<br />

durch Managementfunktionen<br />

Prozessorganisation<br />

• Bezieht sich auf eine Problemstellung, die auf der Grundlage von Operationen zu lösen ist<br />

• Besteht aus:<br />

o Ablauforganisation<br />

� Ganzheitlicher Ansatz (Gesamtproblem als Ansatzpunkt, zB Ganze Ug)<br />

� Strukturierter Ansatz (ITO-Strukturen als Grundlage der Operationenstrukturen)<br />

� Abläufe (leistungs-, kunden-, kosten- und Gesellschaftsorientiert)<br />

o Aufbauorganisation<br />

� Hierarchisches Schema, abgeleitet aus der Operationenstruktur<br />

� Prozessbezeichnungen und Namen der Prozessverantwortlichen<br />

Prozessmanagement<br />

• Alle Managementfunktionen, die bei einer Prozessorganisation auszuüben sind<br />

• Lässt sich für die ganze Unternehmung realisieren<br />

Planen, Ingangsetzen,<br />

Kontrolle<br />

Realisieren<br />

Prozesstypen:<br />

Strategische Führungsprozesse<br />

Durch Unternehmungsleitung<br />

(durch Eigenaufträge)<br />

Gestaltungsprozesse Temporäre Teams, da temporäre Prozesse<br />

Leistungserstellungsprozesse<br />

Unterstützungsprozesse<br />

Funktionale Abteilungen, Sparten,<br />

Matrixlinien<br />

Stabstellen, Zentrale Dienste, Permanente<br />

Teams, Matrixlinien<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 9 von 37


Prozessmanagement aus kybernetischer Sicht<br />

Kybernetische Systeme: Dynamische Systeme<br />

� Lehre von der Steuerung und Regelung von Abläufen<br />

Entscheide beruhen auf dem einen oder dem anderen Prinzip<br />

• Steuerungsprinzip<br />

o Vorgabe eines Sollwerts für den Output<br />

o Offenes System (immer neue, veränderte Einflüsse)<br />

o Eignet sich für langfristig wirksame Entscheide (zB Ingangsetzen neuer Projekte)<br />

o Begriffe:<br />

� Steuerstrecke: zu steuernde Transformation<br />

� Steuergrösse: Output<br />

� Stellgrösse: Input<br />

� Sollwert: externe Zielvorgabe aus Planung<br />

• Regelungsprinzip<br />

o Rückkoppelung der Abweichungen vom Sollwert durch einen Algorithmus<br />

o Auswirkungen vergangener Einflüsse werden berücksichtigt<br />

o Eignet sich für kurzfristige Entscheide (zB Nachbestellungen bei Lagerhaltung)<br />

o Begriffe:<br />

� Regelstrecke: zu regelnde Transformation<br />

� Regelgrösse: Output<br />

� Stellgrösse: Input<br />

� Sollwert: externe Zielvorgabe aus Planung<br />

� Regler: Auslöser von Korrekturen<br />

� Störgrössen: externe Einflüsse<br />

Operations Management<br />

Gegenstand: alle denkbaren Betriebstypen (Produktion, Handel, Logistik, übr.Dienstleistungen),<br />

Management des operativen Bereichs einer Unternehmung<br />

• Operativer Bereich: dazu gehören alle Aufgaben, die in Zusammenhang mit der Generierung von<br />

Arbeitnehmernutzen stehen<br />

• Aufgabentypen:<br />

o Strategische Aufgaben (oberste Führungsebene)<br />

o Gestaltungsaufgaben<br />

� Produktentwicklung<br />

� Systementwicklung (inter- und intraorganisational)<br />

� Arbeits- und Systemvorbereitung (manufacturing engineering)<br />

(Herstellung neuer Formen, Pläne, Werkzeuge, Steuerungsprogramme für Maschinen)<br />

o Unterstützungsaufgaben<br />

� Bereichsexterne Unterstützung<br />

(Marketing, Finanz- und Personalwesen, Informatik, Kommunikation)<br />

� Bereichsinterne Unterstützung (Qualitätssicherung, Wartung und Inspektion)<br />

� Technische Dienste (Lager, Reinigung, Heizung, ..)<br />

o Leistungserstellung (dito)<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 10 von 37


Prozessorientiertes Operations Management<br />

Alle inhaltlichen, ablaufbezogenen und kulturellen Managementfunktionen, die im Zusammenhang mit<br />

dem Einsatz einer Prozessorganisation bezüglich der Prozesse des operativen Bereichs auszuüben sind,<br />

verbunden durch ein optimales Schnittstellenmanagement zwischen den 4 Prozesstypen<br />

• Zieldimensionen:<br />

o Kunden- bzw Abnehmerorientierung<br />

� Maximale Wertschöpfung für die Abnehmer<br />

� Effektivität der Leistungserstellung<br />

o Ressourcenorientierung<br />

� Optimale Ressourcen bezüglich Qualität, Kosten, Mitarbeitermotivation<br />

� Optimales inter- und intraorganisationales Netzwerk (Anzahl, Ort, usw)<br />

o Flussorientierung<br />

� Optimale Ablauforganisation: minimieren von<br />

- Lagerhaltungskosten (Just-in-time), Reduktion der Ressourcenbindung<br />

- Logistikkosten (räumliche Anordnung), Redukt. V. Ressourcenbindung<br />

- Fehlerhafte Prozesse (Kapazitätseinbussen)<br />

�Meist Trade-Off zwischen den Zieldimensionen!!<br />

• Lean Management (Schlankes Management)<br />

o Japanische Just-in-Time Produktion<br />

o Produktion von geringen Stückzahlen zu tiefen Preisen bei hoher Qualität<br />

o Keine Lager nötig<br />

o Deckt sich mit den Zielsetzungen des Prozessmanagements<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 11 von 37


Lagerhaltung<br />

Material- und Lagerbestände<br />

• Materialbestände in der Unternehmung<br />

o Lagerbestände<br />

o Material in externer Logistik<br />

o Material in Arbeit<br />

• Lagerhaltung<br />

o Ermöglicht zeitlich verzögerte Verwendung von materiellen Repetierfaktoren und<br />

Endprodukten<br />

o Bei Dienstleistungsbetrieben kann die Lagergrösse jedoch nicht frei gewählt werden, da sie<br />

der Nachfrage entspricht (zB Patienten im Spital)<br />

• Transformationsfunktionen der Lagerhaltung<br />

o Produzierende Funktionen (zB durch Gärung, Trocknen, Altern)<br />

o Logistische Funktionen<br />

� Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit (hoher Servicegrad)<br />

� Saisonale Kostenoptimierung (zB Weihnachtsgeschäft)<br />

� Kurzfristige Kostenoptimierung (grosse Bestellmengen)<br />

� Anpassung an Anbietermacht (Mindest-Abnahmemengen)<br />

� Störungsüberbrückung (Pufferfunktion)<br />

� Vorgegebene Erzeugniszeitpunkte (Liefertermin)<br />

� Ausschöpfen günstiger Angebote<br />

� Reduktion der Transaktionskosten<br />

o Weitere Funktionen (zB vor einem Preisanstieg)<br />

Interorganisationale Güterflusstypen<br />

• L-Knoten (Betriebe mit Lager)<br />

o Fliesseigenschaft von Gütern wird durch Lagerhaltung unterbrochen<br />

o Übernehmen häufig wichtige Funktionen im Bestellwesen, Auftragsabwicklung,<br />

Kommissionierung, Inkasso, Versand, usw<br />

� PL-Betriebe: Herstellbetriebe aller Branchen<br />

� DL-Betriebe: Grosshändler, Güterverteilzentren, Lagerbetriebe, Logistikdienstleister<br />

• NL-Knoten (Betriebe ohne Lager)<br />

o Keine (bewusste) Lagerung von Gütern<br />

o Güterfluss wird nur für kurze Zeit unterbrochen (zB für Sortieren)<br />

� PNL-Betriebe: Just-in-time Hersteller aller Branchen<br />

� DNL-Betriebe: Transportbetriebe, Logistikdienstleister, Güterverteilzentren,<br />

Umschlagbetriebe<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 12 von 37


Intraorganisationale Güterflusstypen<br />

• Drei mögliche Lagertypen:<br />

o (E) Eingangslager<br />

o (Z) Zwischenlager<br />

o (A) Ausgangslager<br />

• Können in beliebiger Kombination in Unternehmungen vorkommen:<br />

E-Z-A: Betrieb mit Eingangs-, Zwischen- und Ausgangslager<br />

E-A: Zwischenlager durch effiziente Organisation / integrierten Herstellprozess unnötig<br />

E-Z: Halbfabrikate werden Just-in-time kundenspezifisch angepasst und versandt<br />

Z-A: Just-in-time-Anlieferung<br />

E: Standardisierte Konsumgüter werden Just-in-time differenziert, Einzelfertigung<br />

Z: wie E-Z, kundenspezifische Anpassung von Halbfabrikaten<br />

A: Just-in-time-Produktion auf Lager<br />

o Bei Betrieben ohne Lager handelt es sich um Just-in-time-Produktion oder eine<br />

Handwerkliche Einzelfertigung<br />

Beziehungen zu vor- und nachgelagerten Netzwerkknoten<br />

• Marktbeziehungen<br />

o Wahl der besten Offerte aus vielen Anbietern<br />

o Achtung: Kosten für die Benutzung des Marktes!<br />

o Kooperartionsbeziehungen<br />

• Lose Kooperation<br />

o Nahe bei Marktbeziehungen, aber nur Bezug von einem einzigen Lieferanten<br />

o Automatisierung von Abläufen, Liefer- und Zahlungsbedingungen<br />

o Keine grossen Investitionen<br />

• Enge Kooperation<br />

o ==Partnerschaft<br />

o Wie Lose Kooperation, aber:<br />

o Gemeinsame Lösung von komplexen, schlecht strukturierbaren Problemen<br />

o Meist spezifische Investitionen �starke Bindung � Vertrauen nötig!<br />

Steuerung und Regelung von Güterflüssen<br />

• Steuerung<br />

o Nicht Lagerorientiert:<br />

� Nur bei Produktion auf festen Bestellungen<br />

� Es wird genau das eingekauft, was auch geplant ist (Just-in-Time)<br />

o Lagerorientiert:<br />

� Zukünftige Bedarfsmengen werden zu grösseren Bestellungen fixer Höhe<br />

zusammengefasst, die dann bei zukünftigem Bedarf ausgelöst werden<br />

• Regelung<br />

o Lagerorientiert:<br />

� Zukünftiger Bedarf ist unbekannt<br />

� Auslösung einer fixen Bestellmenge bei Erreichen eines bestimmten Minimalbestandes<br />

o Nicht Lagerorientiert:<br />

� Kleine Pufferlager vor und Nach den Arbeitsstationen (�Holprinzip)<br />

� Erreicht das Puffer-Ausgangslager einen bestimmten Minimalbestand, so produziert die<br />

Arbeitsstation, bis wieder der Pufferbestand erreicht ist.<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 13 von 37


Intermediäre Lagerhaltungsbetriebe<br />

o Intermediäre: ermöglichen / unterstützen eine kundenorientierte Leistungserstellung, ohne<br />

dass sie Produktionsfunktionen ausführen. (d.h. sie senken die Transaktionskosten zwischen<br />

Unternehmung und Kunden)<br />

o Intermediäre Lagerhaltungsbetriebe: Übernehmen selber eine Lagerhaltung (DL-Knoten), zB<br />

Grosshändler, Güterverteilzentren von Einzelhandelsketten<br />

Funktionen der Lagerhaltung bei Intermediären<br />

• Sortimentsfunktion (Breites Sortiment von Produkten für die Kunden)<br />

• Quantitätsfunktion (Kauft in grossen Mengen, verkauft in kleinen Mengen)<br />

• Transportfunktion (Durch den Intermediär)<br />

• Weitere Funktionen (Beratung, Werbung, Value Adding Services)<br />

• Marktbearbeitungsfunktion (für Hersteller: übernimmt Werbung, Fakturierung, Inkasso, usw)<br />

• Quantitätsfunktion (für Hersteller: Grössere Losgrössen, Bessere Auslastung der Transportmittel,<br />

Economies of Scale)<br />

Strategische Führung der Leistungserstellung<br />

• Aggregierte Planung<br />

o Grobplanung für den gesamten Leistungserstellungsprozess der Unternehmung durch die<br />

oberste Leitungsebene.<br />

o Wird geplant aufgrund der Analyse der relevanten Umwelt und der Entwicklung von<br />

mehreren Szenarien für zB das nächste Jahr<br />

o Aufgrund dieser Planung werden dann die Input-Kapazitäten für die einzelnen Perioden grob<br />

bestimmt, und ausserdem das Ausmass von Transformationen und Engpässen bestimmt.<br />

o Aggregierte Planung dient als quantitative Zielvorgabe für die Leistungserstellung<br />

• Absatzseitige Ziele für die Leistungserstellung<br />

o Kundenorientierung<br />

� Servicegrad: Lieferfähigkeit des<br />

Intermediärs, sollte möglichst<br />

nahe bei 1 sein<br />

� Zeiterfüllungsgrad:<br />

Geschwindigkeit der<br />

Auslieferung & Einhaltung von<br />

Zeitlichen Schranken.<br />

Vielfach Auslieferung in 24h �Nachtsprung!<br />

� Fehlerrate: richtige Leistung,<br />

Menge, Zeit, Ort<br />

o Kosten<br />

Servicegrad<br />

Zeiterfüllungsgrad<br />

Fehlerrate =<br />

tatsächlich<br />

_ gelieferte _ Menge<br />

=<br />

Gesamt _ bestellte _ Menge<br />

rechtzeitig<br />

_ erfüllte _ Aufträge<br />

=<br />

Gesamt _ Aufträge<br />

fehlerhaft _ gelieferte _<br />

Gesamtmenge<br />

Menge<br />

� Kostenziele bezüglich, Potential- und Repetierfaktoren �Stückkosten<br />

o Umwelt<br />

� Ziele bezügl. Nutzung von Ressourcen, Belastung der Umwelt, Recycling, Entsorgung<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 14 von 37


• Beschaffungsseitige Ziele für die Leistungserstellung<br />

Ziele siehe Absatzseiteige Ziele, aber zusätzlich noch Lagerkennzahlen:<br />

Lagerbestände<br />

Durchschnittl.<br />

Lagerbes tan d =<br />

Anzahl _ Lagerbestände<br />

Umschlagshäufigkeit<br />

∑<br />

Planung, Ingangsetzen, Kontrolle<br />

Leistungserstellung von Intermediären Lagerhaltungsbetrieben ist eine repetitive, gut strukturierbare<br />

Problemstellung<br />

�(formalisierte) Ablauforganisation, Dauerauftrag mit Fest zugeordneten Potentialfaktoren<br />

• Planung<br />

o Marktanalysen und –prognosen<br />

o Überprüfung Lagerbestände<br />

o Überprüfung Kapazitäten (personell & technisch)<br />

• Ingangsetzen<br />

o Kommunizieren an Prozessverantwortliche �von dort an formalisiert (Ablauforganisation).<br />

• Kontrolle<br />

o Erreichung der Zielvorgaben?<br />

o Effektivität der Leistungserstellung?<br />

o Effizienz der Abläufe<br />

Realisierung der Leistungserstellung<br />

Lagerabgang<br />

/ Periode<br />

=<br />

Durchschnittl.<br />

Lagerbes tan d / Periode<br />

360<br />

Durchschnittl.<br />

Lagerdauer =<br />

Umschlagshäufigkeit<br />

• Absatzseite:<br />

o Informationsbereich:<br />

� Verkauf (Inter- und Intraorganisationaler(Güterverteilzentren) Ansatz<br />

� Auftragsbearbeitung (Vertrieb)<br />

o Produktbereich:<br />

� Komissionieren (Auftragsorientiert / Artikelorientiert, Seriell / Parallel, Statisch,<br />

Dynamisch)<br />

� Verpacken (Packmittel / Packstoffe / Packhilfsmittel, Modulare Packmittel, Mehrweg)<br />

� Transportieren (Sortieren nach geograph. Destinationen und Transportmittel)<br />

• Beschaffungsseite:<br />

o Informationsbereich:<br />

� Beschaffungsplanung<br />

� Bewirtschaftung der Lagerbestände (Verbuchung, Überwachung, Inventuren)<br />

� Einkauf (Angebote einholen + prüfen, Verträge, Bestellung, Rechnungskontrolle)<br />

o Produktbereich:<br />

� Warenannahme (Umschlag mit Staplern, Kränen, Saugern, Lieferscheinüberprüfung)<br />

� interne Transporte<br />

� Einlagerung (Barcodes für Hochregallager)<br />

� Auslagerung für Produktion<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 15 von 37


Planungs- und Entscheidungsmethoden für den Informationsbereich<br />

• Prognoserechnung<br />

Exponentielle glättung:<br />

M M + A ( B − M<br />

t = t−1<br />

* t t−1<br />

• Elementare Lagerhaltungseintscheide<br />

Optimale Bestellmengen<br />

x<br />

)<br />

opt<br />

=<br />

2*<br />

Bestellpunkt BP = B * WZ<br />

max<br />

B * f<br />

Sicherheitsbestand SB = ( Bmax<br />

− B)<br />

* WZ<br />

• Lagerhaltungsmodelle<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 16 von 37<br />

v<br />

LK<br />

Bst<br />

Regelung mit Bestellpunktmodellen<br />

Nach jeder Auslieferung ist zu überprüfen, ob BestellPunkt > LagerBestand + OffeneBestellungen gilt.<br />

Trifft dies zu, ist eine Bestellung mit der Menge Q auszulösen, wobei in der Regel Q = xopt<br />

gesetzt wird.<br />

Regelung mit Bestellrhythmusmodellen<br />

Nach jedem Überprüfungsintervall I ist die Differenz<br />

Q = ObereGrenze-( LagerBestand + OffeneBestellungen ) zu bestellen.<br />

Wobei OG = (I + WZ)*Bmax<br />

Aber: Bestellpunkt kommt mit tieferen Lagerbeständen aus!<br />

Lagerorientierte Steuerung<br />

Bestimmung von BP, Q und OG auf der Basis von prognostizierten Verkaufszahlen, dann<br />

wieder Regelungsprinzip<br />

• Segmentierte Bewirtschaftung von Lagerbeständen<br />

Bt Bedarfsmenge für t<br />

Mt Mittelwert von B im Zeitpunkt t<br />

A Glättungskonstante (Gewichtung<br />

der Vergangenheit, häufig 0.1)<br />

xopt Optimale Bestellmenge<br />

fBst Fixe Bestellkosten pro Bestellung<br />

vLK Variable Lagerhaltungskosten<br />

B mittlerer Lagerabgang / Periode<br />

WZ Wiederbeschaffungszeit<br />

BP Bestellpunkt<br />

SB Sicherheitsbestand<br />

B mittlerer Lagerabgang / Periode<br />

Bmax Maximaler Lagerabgang / Periode<br />

o ABC-Analyse<br />

� Berücksichtigt, dass in der Ug auf einen kleinen Mengenanteil Güter ein grosser<br />

Materialbedarf fällt<br />

Menge Wert<br />

A-Güter 15% 80%<br />

B-Güter 35% 15%<br />

C-Güter 50% 5% (Produktion lohnt sich nicht wirklich)<br />

o XYZ-Analyse<br />

� Berücksichtigt Prognostizierbarkeit der Lagerabgänge<br />

X Gut prognostizierbar<br />

Y Mittelgut prognostizierbar<br />

Z Schlecht prognostizierbar (grosses Lager nötig�Lohnt sich nicht!)<br />

o Können auch kombiniert werden (AX,BX�Just-in-time Produktion möglich)


Produktionsbetriebe<br />

Betriebstypen<br />

• Unterscheidungsmerkmale:<br />

o Branche (Landwirtschaft, Nahrungsmittel, Chemie, Metalle, Maschinen, Gastgewerbe, usw)<br />

o Position in der Wertschöpfungskette (Gewinnungsbetriebe, Zulieferer, Investitions- und<br />

Konsumgüterhersteller)<br />

o Absatz- und Beschaffungsmärkte (lokal, regional, national oder global)<br />

o Beziehungen zu den Absatz- und Beschaffungsmärkten (Markt / Kooperation)<br />

o Produktvielfalt (standardisierte / individualisierte Güter)<br />

o Produktmengen (Massengüter, Serien, Einzelstücke)<br />

Produktionstypen<br />

Grundlegende Unterscheidung einerseitz nach Produktvielfalt / Herstellmengen, andererseits nach<br />

Stadardisierten / individualisierten Erzeugnissen<br />

• Kontinuierliche Produktion<br />

o Grosse Herstellmengen<br />

o Ein einziges standardisiertes Produkt<br />

o Relativ stabiles Absatzvolumen �teure Anlagen lohnen sich<br />

�Papierherstellung, Erdölraffinerien<br />

• Massenfertigung<br />

o Grosse Herstellmengen<br />

o Ein einziges oder sehr wenige Produkte in leicht modifizierten Varianten<br />

�Autoindustrie, Elektronikbranche, Nahrungsmittel<br />

• Serienfertigung<br />

o Mehrere Endprodukte werden in Serien hergestellt<br />

o Dazwischen Umrüstzeiten �weniger grosse Mengen<br />

o Produktionsaufträge entsprechen Serien<br />

�Druckerei<br />

• Mass customization (Massen-Massfertigung) (Assemble-to-Order / Finish-to-Order)<br />

o Grosse Herstellmengen werden kostengünstig individualisiert �Losgrösse von 1<br />

o Vorfertigung von standardisierten Modulen, die dann nach den Wünschen des Kunden<br />

kombiniert werden. �Betrieb muss ein Zwischenlager haben!<br />

�Dell<br />

• Einzelfertigung (make-to-order)<br />

o Gewerblich orientierte Herstellung<br />

o Jeder Auftrag entspricht einem neuen Problem (grosses Know-How nötig)<br />

o Meist E- oder NL-Güterflusstypen<br />

�Möbelrestaurationen, Massanzüge<br />

• Grossprojekte (resource-to-order)<br />

o Problemlösung mit beschränkten Ressourcen und Zeit<br />

o Grosse Risiken, Höchst individuelle Anforderungen<br />

o Meist NL-Güterflusstypen<br />

�Tanker, Filme, Tunnelbau, Erdölbohrungen<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 17 von 37


Organisation des Produktbereichs der Leistungserstellung<br />

• Fabrik-Layout<br />

o Räumliche Anordnung der Potentialfaktoren<br />

o Logistische Aufgaben: Lager, Kommissionieren, Verpacken, Bereitstellung<br />

o Produktive Aufgaben: Teilefertigung, Vormontage, Endmontage<br />

• Organisationstypen der Produktion<br />

�Maschinen-Layout<br />

o Werkstattfertigung (job shop-layout)<br />

� Funktionsorientierte Segmentierung der Abläufe (zB Fräserei, Malerei, Versand, usw)<br />

� Erhöhte Transportkosten zwischen den Werkstätten<br />

� Vielfach unregelmässige Auslastung der Maschinen<br />

� Produktion von hochwertigen Outputs, grosse Flexibilität<br />

�Einzelfertigung<br />

o Fliessfertigung (flow shop-layout)<br />

� Anordnung der Maschinen in der Reihenfolge des Produktionsablaufs<br />

� Minimale Transporte zwischen den Stationen, geringe Lager<br />

� Hohe Auslastung der Maschinen<br />

� Flexibilität bei Produktion durch Maschinenanordnung eingeschränkt<br />

�Massenfertigung, Montageprozesse<br />

o Fester Standort<br />

� Ortsgebundene Projekte, Alle Potentialfaktoren müssen an den Produktionsstandort<br />

transportiert werden<br />

�Tunnelbau, Staumauern, Tanker, Linienflugzeuge<br />

• Segmentierung<br />

o Segment: ein räumlich und bezügl.Ressourcen isolierter Subprozess<br />

o == Fertigungszellen/inseln , bzw Montagezellen/inseln<br />

o Eignet sich vor allem für Teilefertigung<br />

o Pro Produktgruppe wird eine Fertigungszelle eingerichtet, quasi eine Fabrik in der Fabrik<br />

Strategische Führung der Leistungserstellung<br />

• Ziele<br />

o Siehe Ziele Intermediäre Lagerhaltungsbetriebe:<br />

o Servicegrad<br />

o Zeiterfüllungsgrad<br />

o Fehlerraten<br />

o Umschlagshäufigkeit<br />

o Durchschnittl. Lagerbestand<br />

o Druchschnittl. Lagerdauer<br />

• Aggregierte Planung<br />

o Mittel bis längerfristige Planung der Leistungserstellung auf strategischer Ebene, basierend<br />

auf einer Analyse der relevanten Umwelt und möglichen Szenarien<br />

o Insbesondere Berücksichtigung der<br />

� Marktnachfrage<br />

� Kapazitäten der Potentialfaktoren<br />

� Verfügbaren Mitarbeiter<br />

� Lagerhaltungspolitik<br />

o Ziel ist vor allem auch eine konstante Produktion mit hoher Auslastung<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 18 von 37


Lagerorientierte Leistungserstellung<br />

• Bevorratungsebenen bei E-Z-A-Systemen<br />

1. Aufbewahrung der beschafften Repetierfaktoren im Eingangslager, Auslagerung für die<br />

ersten Fertigungsstufen<br />

2. Nach Bearbeitung wieder Einlagerung im Zwischenlager und Auslagerung für nächsten<br />

Fertigungsprozess, usw<br />

3. Nach der Fertigungsstufe 0 Einlagerung im Auslieferungs(Ausgangs-)lager<br />

o Jede dieser Einlagerungen entspricht einer Bevorratungsebene<br />

• Planung der Leistungserstellung<br />

o Master Production Scheduling (MPS)<br />

� Aggregierte Pläne werden durch Planung der jeweiligen Produktionsmengen der<br />

Produkte verfeinert.<br />

o Materialbedarfsrechnung (Erfassung der ganzen Operationenstruktur)<br />

� MPS wird pro Produkt durch Mengen und Zeitplanung ergänzt:<br />

� Jeweilige Lagerbestände, Auszulösende Bestellungsaufträge, usw<br />

� Ausgehend von Produktionsstufe 0 für jede Produktionsstufe auszuführen<br />

o Kapazitätsbedarfsrechnung<br />

� Errechnung der Belastung der einzelnen Arbeitsstationen<br />

� Für jede Arbeitsstation wird ein Konto geführt, das nach und nach mit den geplanten<br />

Aufträgen gefüllt wird.<br />

� Belastungsprofile zeigen die Auslastung einer Gruppe durch die Aufträge im Zeitablauf<br />

�Umverteilung bis die Auslastung optimal ist<br />

Alternativen:<br />

- Fremdbezug von Teilen<br />

- Auswärtsvergabe von Arbeitsgängen<br />

- Splitting und dadurch parallele Bearbeitung von Aufträgen<br />

- Überzeit / Kurzarbeit der Mitarbeiter<br />

• Realisierung der Leistungserstellung<br />

Ablaufplanung für die Produktion<br />

Feinplanung der durch die Kapazitätsbedarfsrechnung freigegebenen geplanten Aufträge<br />

o Loading<br />

� Zuweisung der Aufträge zu den einzelnen Produktionsgruppen<br />

� Wie Kapazitätsbedarfsrechnung, aber für kürzere Planungsintervalle (zB 1 Woche)<br />

o Sequencing<br />

� In eine Reihenfolge bringen der geplanten Aufträge pro Maschine<br />

� Prioritätsregeln:<br />

FCFS first come, first served<br />

EDD earliest due date<br />

SPT shortest processing time<br />

PCO preferred customer order<br />

RS random selection<br />

o Scheduling<br />

� Bestimmung von Anfangs- und Endzeiten für die geplanten Arbeitsgänge<br />

� Achtung! Vergleich zwischen den Produktionsgruppen! Die Aufträge müssten auch durch<br />

die Produktionsgruppen hindurch eine sinnvolle Zeitliche Abfolge darstellen<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 19 von 37


• Produktion<br />

o Ingangsetzen und Realisieren der geplanten Zeitpläne<br />

o Umwandlung der Operationen der Arbeitsgänge in Prozessaufträge<br />

o Produzierende Funktionen<br />

� Urformen Giessen, Sintern<br />

� Umformen Stauchen, Ziehen<br />

� Trennen Drehen, Bohren<br />

� Beschichten Galvanisieren<br />

� Stoffeigenschaften ändern Härten, Nitrieren<br />

� Fügen Kleben, Schweissen, Schrauben<br />

o Werkzeugmaschinen:<br />

� NC-Maschinen (Numerical Control) Steuerung durch Magnetband<br />

� CNC-Maschinen (Computerized NC) Steuerung durch programmierbaren Rechner<br />

� DNC-Maschinen (Direct NC) Steuerung durch zentralen Rechner<br />

o Flexible Fertigung:<br />

� Flexible Fertigungszellen Austausch der Werkzeuge erfolgt automatisch<br />

� Flexible Fertigungssysteme durch Fliessbänder verknüpfte Fertigungszellen<br />

o Roboter<br />

� Frei programmierbar<br />

� Bestehen aus einem Kontroll- und einem Manipulatorsystem(Körper-Arm-Hand)<br />

Just-in-time-Leistungserstellung<br />

=Lagerlose Leistungserstellung für standardisierte Güter<br />

o extrem Flussorientiert (NL-Güterflusstyp, Holprinzip, kleine Pufferlager)<br />

o Kundenorientiert (Flexibel �Individuelle Wünsche der Kunden)<br />

o Ressourcenorientiert (abhängig von hoher Verfügbarkeit der Potentialfaktoren)<br />

o Nullfehler Strategie (bezüglich Potentialfaktoren wegen Verfügbarkeit)<br />

�entspricht den Anforderungen des Prozessmanagements<br />

�Extrem effiziente Leistungserstellung<br />

• Planung der Leistungserstellung<br />

o Gleich wie bei lagerorientierter Leistungserstellung, nur keine Bevorratungsebenen<br />

• Realisierung der Leistungserstellung<br />

o Versorgung der Arbeitsstationen durch eine einfache, nicht lagerorientierte Regelung<br />

� Pufferlager, Holprinzip �Behälter-Kanban-Prinzip<br />

• Übergang zu prozessorientierter Leistungserstellung<br />

Massnahmen:<br />

o Flussorientierung<br />

� Straffes Sortiment (�economies of scale, keine Effizienzverluste)<br />

� Segmentierung der Leistungserstellung (nötig für Fliessfertigung)<br />

� Fliessfertigung<br />

� Null-Lager-Prinzip (Lagerkostenminimierung)<br />

� Flexible Zellenfertigung (kurze Umrüstzeiten der Maschinen)<br />

� Kanban-Prinzip in Fabriken (Holprinzip mit Behältern)<br />

� Kanban-Prinzip mit den Zulieferern (sehr häufige Anlieferungen)<br />

o Ressourcenorientierung<br />

� Null-Fehler-Prinzip bei den Prozessen (Outputs)<br />

� Null-Fehler-Prinzip bei den Potentialfaktoren (Inputs)<br />

� Mitarbeiterorientierung (Schulung, Motivierung �hohe Qualitätsanforderungen)<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 20 von 37


Planungs- und Entscheidungsmethoden für den Informationsbereich<br />

• Analog den Intermediären Lagerhaltungsbetrieben:<br />

o Prognoserechnungen<br />

o Bestellpunktmodelle<br />

o Bestellrhythmusmodelle<br />

o ABC-Analysen<br />

o XYZ-Analysen<br />

• Stücklistenauflösung<br />

o Bestimmung der Bedarfsmengen anhand der Stücklisten der Produktion<br />

• Materialbedarfsrechnung<br />

o Meist Weglassen der C-Teile, da sich dort eine Planung nicht lohnt<br />

• Optimale Losgrössen für eine einzelne Maschine<br />

o Formel Analog optimale Bestellmenge, mit Umrüstungskosten anstatt Bestellfixkosten<br />

x<br />

opt<br />

=<br />

2*<br />

B * f<br />

v<br />

LK<br />

A<br />

B : mittlererBedarf<br />

v<br />

: VariableLagerkosten<br />

• Netzplantechnik<br />

o Zeigt für jedes Objekt der Planung früheste und späteste Anfangs- und Endzeitpunkte<br />

�Nützlich zur Beurteilung der zeitlichen Spielräume<br />

o In jedem Netzplan existiert ein sogenannt kritischer Pfad, der keinen Spielraum hat<br />

o Vor Allem für Einzelfertigung und Grossprojekte<br />

1. Zuerst werden von Fertigungsbeginn an für jede Stufe die frühesten Anfangs- und<br />

Endzeitpunkte eingetragen<br />

2. Dann werden von Fertigungsende rückwärts die spätesten Anfangs- und Endzeitpunkte<br />

eingetragen<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 21 von 37<br />

x<br />

f<br />

opt<br />

A<br />

LK<br />

:<br />

optimaleLosgrösse<br />

: UmrüstungskostenMaschine


Supply Chain Management<br />

Logist. Probleme in nicht kooperativen Netzwerken<br />

(Bei Beschaffung und Distribution spielt der Markt)<br />

�direkt weitergegebene Nachfrageschwankungen<br />

o schwankende Güterflüsse (Wegen Verkaufsaktionen, Saisonalen Schwankungen)<br />

o unnötig hohe Lagerbestände (Hoher Sicherheitsbestand wegen hohem Bmax )<br />

o Überkapazitäten bei Herstellung und Transport (Sicherheit)<br />

o Shortage gaming (Händler wollen sich bei zu grosser Nachfrage durch eine unrealistisch<br />

grosse Bestellung einen grösseren Anteil der Produktion sichern)<br />

Supply Chains und Supply Chain Management<br />

• Supply Chains<br />

o Gemeinsame, interorganisationale Leistungserstellung in mehrstufigen Netzwerken mit<br />

partnerschaftlichen Kooperations- anstelle von Marktbeziehungen zwischen den Ug’s<br />

o Ganzheitliche Vorgehensweise<br />

o Bei verschiedenen Distributionskanälen müssen auch versch. Supply Chains gebildet werden<br />

o Normteile werden immer noch am Markt beschafft<br />

o SCOR-Modell: Charakterisierung der Eigenschaften der Supply Chain-Knoten<br />

• Supply Chain Organisation<br />

o Aufgaben der Prozesstypen P, I, R, K<br />

� Strategische Aufgaben (grundlegende Gestaltung, Aggregierte Planung) �P, I, K<br />

� Gestaltungsaufgaben (Produktentwicklung, Interorganisationale Systeme) �R<br />

� Unterstützungsaufgaben (Informatik, weitere Kooperationen (PR, Umwelt, usw) �R<br />

� Leistungsterstellung (Supply-Chain-Logistik, Serviceleistungen) �R<br />

• Supply Chain Management<br />

o Im engeren Sinne: einzelne Betriebe sind für die intraorganisationalen Abläufe selber<br />

verantwortlich, das Supply Chain Management bezieht sich dann nur auf die Supply Chain<br />

selbst als interorganisationale Organisation<br />

o In der Praxis vor allem Supply Chain Logistik und Serviceleistungen wichtig<br />

Ziele und Aufgaben auf strategischer Ebene<br />

• Ziele:<br />

o Kundenorientierung (an der letzten Netzwerkstufe)<br />

o Ressourcenorientierung<br />

� optimale Netzwerkkonfiguration: Partner,Standorte,Kapazitäten<br />

� spezifische Investition in die Netzwerkknoten: Ressourcen, Abläufe<br />

o Flussorientierung (minimale Lagerhaltung, maximale Nutzung Logistik)<br />

• Aufgaben:<br />

o Aufbau des Güterflussnetzwerkes<br />

� Vielfach ein Hersteller im Mittelpunkt, der Effizienz verbessern möchte<br />

o Auswahl der Kooperationspartner<br />

� Öffnung der Unternehmensgrenzen zum Informationsaustausch<br />

� Enge Kooperation, Partnerschaft<br />

o Gestaltung der Abläufe<br />

� Neuregelung der Aufgabenverteilung, der Kompetenzen<br />

� Vereinbarung der Abläufe<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 22 von 37


o Management der Beziehungen<br />

� Persönliche Beziehungen zu allen Kooperationspartnern<br />

� Vertrauensverhältnis!<br />

� Beziehungen der Strategischen Führungsebene der Supply Chain zu den<br />

Prozessverantwortlichen in den Unternehmungen, Interorganisationale Projektteams<br />

o Grundzüge des Nachfrage und Beschaffungsmanagements<br />

� Demand management �Prognosen der Marktnachfrage<br />

� Supply management �Zurück bis zur ersten Zuliefererebene<br />

o Aggregierte Planung<br />

� Aggregierte Planung auf der strategischen Supply Chain Ebene basierend auf der<br />

Marktnachfrage<br />

� Festlegen der Lagerhaltungspolitik für die ganze Supply Chain<br />

Leistungserstellung<br />

• Planung<br />

Planung von konkreten Massnahmen in den Teilbereichen Bedarfs- und Versorgungsmanagement<br />

o Bedarfsplanung<br />

� Prognosen: Sehr wichtig!<br />

� Beeinflussung:<br />

Für industrielle Supply Chains: Glättung der Saisonalen Schwankungen durch<br />

Terminverschiebungen / Auswärtsvergabe<br />

Sukzessive Teillieferungen / Rationierung von Lieferungen<br />

Für Endabnehmer Supply Chains: Marketing Mix<br />

Produktpolitik (Sortiment)<br />

Konditionenpolitik (Preisdifferenzen)<br />

Kommunikationspolitik (Werbung)<br />

Distributionspolitik<br />

� Master Supply Chain Schedule (MSCS)<br />

Entspricht dem Master Production Schedule<br />

o Versorgungsplanung<br />

� Ableiten der Bedarfsmengen für alle Knoten der nachfolgenden Netzwerkstufen<br />

� Es resultieren Master Supply Chain Schedules für die einzelnen Knoten<br />

� Auf der Basis dieser Pläne kann dann innerhalb der Knoten noch der zusätzliche Bedarf<br />

geplant werden<br />

• Realisierung der Leistungserstellung<br />

o Supply Chain Logistik<br />

� Im idealfall Realisierung des Just-in-time-Ansatzes (Flussorientierung)<br />

� Vollkommene Elimination der Lager meist nicht möglich (Servicegrad!)<br />

o Aufgaben im Informationsbereich<br />

� Zentrale Informationsverarbeitung (zentrale Datenbasis)<br />

� Automatisierung der Datenerfassung und –übermittlung<br />

� Automatische Nachlieferung durch den Hersteller:<br />

Vendor managed inventories (Hersteller bestimmt Liefermengen, ist verantwortlich für<br />

möglichst tiefe Lagerbestände)<br />

Co managed inventories (Hersteller und Abnehmer bestimmen gemeinsam die neuen<br />

Nachliefermengen)<br />

o Serviceleistungen<br />

� Beratung und Betreuung von Kunden<br />

� Call-Center<br />

� Rückwärtsflüsse<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 23 von 37


Grundlagen Führung<br />

Führung: Gesamtheit der Institutionen, Prozesse und Instrumente, welche im Rahmen der Problem-<br />

lösung durch eine Personengemeinschaft der Willensbildung und -durchsetzung dient.<br />

=Synonym zu Leitung, Management<br />

Einleitung<br />

• Unternehmungs- und Führungsgrundsätze<br />

o Allgemein gehaltene Richtlinien<br />

o Realistische Gesamtorientierung<br />

o Unternehmungsgrundsätze (Verhalten der Ug gegen Umwelt)<br />

o Führungsgrundsätze (Verhältnis Vorgesetze – Mitarbeiter)<br />

• Führungstechniken<br />

o Management by Objectives: Führung durch Zielvorgabe / Zielvereinbarung<br />

o Management by Exception: Eingriff nur im Ausnahmefall / bei Abweichung<br />

o Management by Delegation: Delegation von Aufgaben / Kompetenzen / Verantwortung<br />

o Management by System: Führung durch umfassende Systemsteuerung<br />

• Führungsmodelle<br />

o Mitarbeiterbezogen:<br />

� Harzburger Modell: Kombination von Mgmt by Delegation und Mgmt by Exception<br />

� SIB-Modell: Mgmt by Objectives<br />

o Integriert(Ganzheitlich)<br />

� St.Galler Management Modell<br />

� Zürcher Ansatz<br />

Integrierte Management-Modelle<br />

Geben keine Inhaltlichen Lösungen, sondern schaffen Überblick<br />

• Zürcher Ansatz<br />

o Führung als Einflussnahme bei der multipersonalen Problemlösung<br />

o 4 Teilfunktionen der Führung (P-E-A-K)<br />

Willensbildung<br />

Willensdurchsetzung<br />

• Planung (Problemerkennung, Prognose)<br />

• Entscheidung (Zuteilung der Ressourcen)<br />

• Anordnung (Aufgabenübertragung)<br />

• Kontrolle (Überwachung des Problemlösungsprozesses)<br />

o Formale Seite der Führung<br />

� Führungstechnische Aspekte (I-F-I)<br />

• Institutionell (organisatorische Gliederung �Instanzen)<br />

• Funktonal (zeitlicher und sachlich-logischer Ablauf der Führungsfunktionen)<br />

• Instrumental (Hilfsmittel bei Ausübung der Führungsfunktionen)<br />

� Menschenbezogene Aspekte<br />

• Mehrfache Zielsetzungen (Führung kann mehrere Ziel beinhalten<br />

• Vielfalt des Beziehungsgefüges (nicht nur Vorgesetzter–Untergebener)<br />

• Komplexe Bedürfnisstruktur (der Mitarbeiter)<br />

• Verschiedene Eigenschaften der Individuen<br />

• Gemeinschaft als Träger der Führungsaufgabe<br />

• Netz sozio-kultureller Normen (Inner- und Ausserbetrieblich)<br />

o Inhaltliche Seite der Führung<br />

• Gesamtpolitik der Unternehmung (Unternehmungspolitik)<br />

• Gegenüber innen und aussen!<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 24 von 37


• St. Galler Management-Konzept<br />

o 3 Aspekte:<br />

(A) Aktivitäten<br />

(S) Strukturen<br />

(V) Verhalten<br />

o 3 Dimensionen:<br />

� Normatives Management (generelle Ziele der Unternehmung)<br />

A) Unternehmungspolitik (längerfristige Autonomie der Ug)<br />

S) Unternehmungsverfassung (genereller Verh.rahmen, v.A. für Geschäftsleitung)<br />

V) Unternehmungskultur (weicher Gestaltungsaspekt)<br />

� Strategisches Management (Ausbau und Pflege von ErfolgsPotentialen)<br />

A) Strategisches Programm (zur Erzielung von Erfolgspositionen)<br />

S) Organisationsstrukturen (<br />

V) Problemverhalten (Umgang der Führung mit Problemen)<br />

� Operatives Management (Umsetzung)<br />

A) Aufträge<br />

S) Organisatorische Prozesse<br />

V) Leitungs und Kooperationsverhalten<br />

Führungsfunktionen<br />

Planung<br />

• Merkmale der Planung<br />

o Entscheidungsvorbereitung (Handlungsalternativen, Entscheidungsfeld)<br />

o Grundlage für Anordnungen (Planung der Entscheide)<br />

o Ermöglichung der Kontrolle (ermitteln von Soll-Werten)<br />

o ProblemBereiche:<br />

� Planungsträger (Planungsorganisation[Gesamtheit aller Planungsträger])<br />

� Planungsprozesse (Ablauf der Planung)<br />

� Planungsinstrumente (Planungssystem[Gesamtheit aller Pläne])<br />

o Planungskonzeption (enthält Planungssystem, Planungsprozess, Planungsorganisation)<br />

Grundsätze: Vollständigkeit, Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Objektivität, Flexibilität,<br />

Klarheit, Realisierbarkeit, Konsitenz (keine Widersprüche), Zielbezogenheit, Effizienz<br />

• Planungskonzeption<br />

o Merkmale der Planung<br />

� Planungssystem: sämtliche Pläne und deren Beziehungen untereinander<br />

� Aspekte<br />

• Planungsbezug (Unternehmungs-, Teilbereichs-, Projektplanung)<br />

• Planungstiefe (Grob-, Feinplanung)<br />

• Planungszeitraum (kurz- , mittel-, langfristig)<br />

• Planungsstufe (obere, mittlere, untere Führungsstufe)<br />

� Strategische Planung (langfristig, allgemeine Unternehmungsziele, -Strategien)<br />

� Operative Planung (mittelfristig, detaillierter Jahresplan, Grob für nächste Jahre)<br />

� Dispositive Planung (kurzfristig, Steuerung der effektiven LE-prozesse)<br />

o Planungsprozess<br />

� Organisatorisch:<br />

• Top down-Planung (Zuerst Management, dann in Hierarchie nach unten)<br />

• Bottom up-Planung (zuerst planen unterste Führungskräfte)<br />

� Periodische Planungsrevision<br />

• Rollende Planung (Planung wird fortwährend um Perioden erweitert)<br />

• Blockplanung (Erst am Ende der geplanten Perioden wird wieder geplant)<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 25 von 37


• Einschub Effizienz / Effektivität<br />

o Effektivität: wirksame Aufgabenerfüllung (doing the right things)<br />

o Effizienz: wirtschaftliche Zielerrreichung (doing the things right)<br />

Entscheidung<br />

• Problembereiche:<br />

o Entscheidungsträger (Kompetenzen?)<br />

o Entscheidungsprozess<br />

o Entscheidungsinstrumente (zB ABC-Analyse, Investitionsrechenverfahren)<br />

• Echte Führungsentscheidungen<br />

o Grosse Bedeutung für Vermögens- und Ertragslage (�Bestand der Ug)<br />

o Müssen aus der Kenntnis des Gesamtzusammenhangs getroffen werden<br />

o Können im Interesse der Unternehmung nicht delegiert werden<br />

• Elemente einer Entscheidung<br />

o Handlungsmöglichkeiten (=Aktionsraum)<br />

o Umweltbedingungen (zB Kunjunktur, Konkurrenz)<br />

� Erkennen möglicher Umweltsituationen<br />

� Bestimmen der Wahrscheinlichkeit des Eintretens (Sicher, bestimmtes Risiko, unsicher)<br />

o Resultate (Auswertung der Möglichen Szenarien)<br />

o Ziel- oder Nutzenfunktion (Vergleichen der Resultate mit den Zielvorstellung der Ug)<br />

• Entscheidungsregeln bei Unsicherheit und Risiko-Situationen<br />

1. Maximaler Gesamterwartungswert (Summer der Gewichteten Erwartungswerte)<br />

2. Minimax-Regel (Wahl desjenigen, welches den höchsten Schlimmsten Fall hat)<br />

3. Maximax-Regel (Wahl desjenigen, welches den höchsten Besten Fall hat)<br />

4. Pessimissmus-Optimismus-Regel (Gewichtete Kombination von 2. und 3.)<br />

5. Minimax-Risiko-Regel (kleinste Differenzsumme zum besten Ergebnis)<br />

Anordnung<br />

Dient der Willensdurchsetzung, umfasst alle institutionellen, prozessualen und instrumentalen<br />

Erscheinungen, welche der Willenskundgebung, Willensübertragung und der Willensübernahme zwecks<br />

Realisierung einer gewählten Handlungsalternative dienen.<br />

• Problembereiche:<br />

o Anordnungsbeteiligte (Anordnungsgeber / Anordnungsnehmer)<br />

o Anordnungsprozess<br />

o Anordnungsinstrumente (zB Finanzplan, Stückliste)<br />

• 4 Grundsätze:<br />

o Klarheit<br />

o Vollständigkeit<br />

o Begründbarkeit<br />

o Angemessenheit<br />

• Autorität und Macht<br />

o Institutionelle (formale) Autorität (Rechtsgrundlagen, Organigramm, Soziale Normen)<br />

o Fachliche Autorität (Fachwissen, Führungsfähigkeit)<br />

o Persönliche Autorität (Behandlung der Mitarbeiter, integrität, Durchsetzungskraft)<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 26 von 37


Kontrolle<br />

o Zielerfüllungsgrad<br />

o Soll-Ist-Vergleich<br />

o Ist-Ist-Vergleich<br />

� Branchenorientierte Kontrolle (mit Konkurrenten)<br />

� Mitarbeiterorientierte Kontrolle (bei Mitarbeiter mit gleicher Tätigkeit)<br />

� Vergangenheitsorientierte Kontrolle (Vergleich mit früheren Werten)<br />

• Problembereiche:<br />

o Kontrollsubjekt (Selbstkontrolle / Fremdkontrolle)<br />

o Kontrollprozesse (Ablauf, Phasen)<br />

o Kontrollinstrumente (Pläne, Kennziffern)<br />

• Kontrollbereiche:<br />

o Prämissenkontrolle (Waren die Planungsannahmen richtig?)<br />

o Zielkontrolle (Waren die gesetzen Ziele realistisch?)<br />

o Massnahmenkontrolle (eigneten sich die gewählten Massnahmen?)<br />

o Mittelkontrolle (genügten die zugewiesenen Mittel?)<br />

o Verfahrenskontrolle (Eigneten sich die eingesetzen Verfahren?)<br />

o Ergebniskontrolle (Vergleich Ist- mit Soll-Werten, Abweichungsanalyse)<br />

o Verhaltenskontrolle (Verhalten des Mitarbeiters bezügl Leistung und Ug)<br />

o Führungskontrolle (Kontrolle der Führungsprozesse, -organisation, -instrumente)<br />

• Grundsätze:<br />

o Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Eindeutigkeit, Effizienz<br />

• Revision<br />

o Externe Revision<br />

� private betriebliche Revision (bei AG: Abschlussprüfung)<br />

� staatliche Revision (Steuerrevision)<br />

o Interne Revision<br />

� Instrument der Geschäftsleitung (Entlastung)<br />

� Setzt Überwachungsschwerpunkte nach Ermessen, prüft auch die interne Kontrolle!<br />

� Beinhaltet:<br />

• Financial Auditing (Ergebnisprüfung von FiBu und BeBu)<br />

• Operational Auditing (Verfahren- und Systemprüfung)<br />

• Management Auditing (Führungsprüfung �Fähigkeitsprüfung)<br />

• Post investment Auditing (Projektprüfung)<br />

• Interne Kontrolle<br />

o Ziel: Sicherung des ordnungsgemässen Ablauf des betrieblichen Geschehens<br />

o Im Gegensatz zu interner Revision an die betrieblichen Arbeitsprozesse gebunden<br />

o Wird direkt vor oder nach Arbeitsvollzug durch die Beteiligten durchgeführt<br />

o Regelmässig, formalisiert<br />

o Zum einen selbsttätige Kontrolle durch Prozessausführenden<br />

o Zum anderen Kontrolle durch Führungskräfte<br />

• Controlling<br />

o Zusammenfassung verschiedener Teilfunktionen der Führung<br />

o Koordination des Planungs- und Kontrollsystems mit dem Informationsversorgungs- und dem<br />

elektronischen Datenverarbeitungssystem<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 27 von 37


Unternehmungskultur und Führungsstil<br />

Unternehmungskultur<br />

Die Gesamtheit von Normen, Wertvorstellungen und Denkhaltungen, welche das Verhalten aller<br />

Mitarbeiter und somit das Erscheinungsbild einer Unternehmung prägen.<br />

• Kernfaktoren<br />

o Persönlichkeitsprofile der Führungskräfte<br />

� Lebensläufe (Soziale Herkunft, Werdegang, Dienstalter)<br />

� Werte und Mentalitäten (Ideale, Visionen, Innovationsbereitschaft, Risikoeinstellung)<br />

o Rituale und Symbole<br />

� Rituelles Verhalten von Führung und Mitarbeitern<br />

� Räumliche und gestalterische Symbole<br />

� Institutionalisierte Rituale und Konventionen<br />

o Kommunikation<br />

� Kommunikationsstil<br />

� Kommunikation nach innen und aussen<br />

• Kriterien<br />

o Verankerungsgrad (wie stark sind die Werte und Normen verinnerlicht)<br />

o Übereinstimmungsausmass (ähnliche Normen der Mitarbeiter)<br />

o Systemvereinbarkeit (innerhalb der Ug, zB mit Führungssystem, Ug-Politik)<br />

o Umweltvereinbarkeit (mit den kulturellen Werten der Gesellschaft)<br />

• Kulturtypen<br />

Unterscheidung nach Risikograd und Geschwindigkeit des Feedbacks<br />

o Macho-Kultur (hohes Risiko, schnelles Erfolgsfeedback)<br />

� Extravagantes Auftreten, Misserfol führt zu persönlichem Absturz<br />

�Werbeagenturen, Modebranche, Filmproduktion, Börsenhändler<br />

o Brot-und-Spiele-Kultur (kleines Risiko, schnelles Feedback)<br />

� Gepflegtes Auftreten, unkomplizierte Team-Zusammenarbeit<br />

�Autohandel, Computer-Unternehmen, Verkaufsabteilungen<br />

o Risiko-Kultur (hohes Risiko, langsames Feedback)<br />

� Ingenieure, analytische Arbeitsweise, häufige Geschäftssitzungen<br />

�Flugzeugbau, Grossmaschinenindustrie, Forschung<br />

o Prozess-Kultur (kleines Risiko, langsames Feedback)<br />

� Streng hierarchische Ordnung, Emotionen unerwünscht<br />

�öffentliche Verwaltung, Versicherungen<br />

• Wirkungen von Unternehmenskulturen<br />

o Positiv:<br />

� Handlungsorientierung (Leitfaden für Mitarbeiter bei Unklarheiten)<br />

� Reibungslose Kommunikation (man redet von der gleichen Sache)<br />

� Rasche Entscheidungsfindung (Gemeinsame Werte)<br />

� Umgehende Implementation (breite Akzeptanz)<br />

� Geringer Kontrollaufwand (wegen Orientierungsmustern)<br />

� Motivation (hohe Leistungsbereitschaft, Identifikation mit Ug)<br />

� Stabilität (gibt Selbstvertrauen, kleine Fluktuationsraten)<br />

o Negativ:<br />

� Tendenz zur Abschliessung (Nicht Ernstnehmen von Kritik)<br />

� Blockierung neuer Orientierungen (Bewährtheit, Usus)<br />

� Implementationsbarrieren (Widerstand der Mitarbeiter)<br />

� Mangel an Flexibilität (Starrheit, mangelnde Anpassungsfähigkeit)<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 28 von 37


• Analyse<br />

o Direkt (Befragung der Mitarbeiter �Subjektivität)<br />

o Indirekt (Analyse des Verhaltens �Interpretationsspielraum)<br />

Führungsstil<br />

Resultat der Ausgestaltung der Führungsfunktionen Planung, Entscheidung, Anordnung und Kontrolle<br />

• Klassifikation (aufgrund des Beteiligungsgrades des Untergebenen, Autoritär – Kooperativ)<br />

o Despotisch (Nur der Vorgesetzte entscheidet, Anordnung von oben)<br />

o Patriarchalisch (Vorgesetzter entscheidet, ist aber um Akzeptanz bemüht)<br />

o Partizipativ (Mitarbeiter machen Vorschläge, Vorgesetzter entscheidet)<br />

o Demokratisch (Vorgesetzter steckt Hanlungsspielraum ab, Gruppe entscheidet)<br />

o Sitiuativer Führungsstil (Vorgesetzter entscheidet von Fall zu Fall über Mitarbeiterbeteiligung<br />

an der Führungsentscheidung �grosser Aufwand, fehlende Konstanz)<br />

• Verhaltensgitter nach Blake/Mouton<br />

Stossrichtungen Sachorientierung und Menschenorientierung, Skala je von 1 bis 9<br />

o 9,1-Orientierung (voll Sachorientiert, nicht Menschenorientiert)<br />

� Vorgesetzter diktiert, was zu tun ist<br />

� Konzentration auf maximalen Output<br />

o 1,9-Orientierung (nicht Sachorientiert, voll Mitarbeiterorientiert)<br />

� Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse am Arbeitsplatz,<br />

� Auch auf Kosten der erzielten Ergebnisse<br />

o 1,1-Orientierung (geringe Sach- und Mitarbeiterorientierung)<br />

� Führung sieht keine Wiedersprüche zwischen Produktionserfordernissen und<br />

Mitarbeiterbedürfnissen, da ihr beides egal ist<br />

o 5,5-Orientierung (mittlere Sach- und Mitarbeiterorientierung)<br />

� Suchen eines Kompromisses<br />

o 9,9-Orientierung (hohe Sach- und Mitarbeiterorientierung)<br />

� Führung versucht durch Mitwirkung, Mitverantwortung, gemeinsame Konfliktlösung ein<br />

Optimum zu erreichen<br />

o Zusätzlich Beeinflusst durch Organisation (Spielraum), Wertvorstellungen,<br />

Persönlichkeitsentwicklung und Kenntnis der Führungsstile der Führungskraft<br />

Unternehmungspolitik<br />

Sämtliche Entscheide, die das Verhalten der Unternehmung nach aussen und nach innen langfristig<br />

bestimmen.<br />

Ziele und Aufgaben der Unternehmungspolitik<br />

• Merkmale Unternehmungspolitik:<br />

o Umfasst originäre Entscheide<br />

o Hat den Charakter von Rahmenbedingungen<br />

o Fällt in den Aufgabenbereich der obersten Führungsstufe<br />

o Ist allgemein formuliert, nicht operational<br />

o Ist langfristiger Natur<br />

• Ziel der Unternehmungspolitik ist die Langfristige Existenzsicherung der Unternehmung<br />

o Glaubwürdigkeit gegenüber ihren Anspruchsgruppen<br />

o Erkennen, Erarbeiten und Ausnutzen von Strategischen Erfolgspositionen<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 29 von 37


• Anforderungen an Unternehmungspolitische Entscheide<br />

o Allgemeingültigkeit<br />

o Wesentlichkeit<br />

o Langfristige Gültigkeit<br />

o Vollständigkeit<br />

o Wahrheit (Entsprechen den Absichten der Unternehmungsleitung)<br />

o Realisierbarkeit<br />

o Konsistenz<br />

o Klarheit<br />

• Elemente des Strategischen Problemlösungsprozesses<br />

o Analyse der Ausgangslage<br />

� Umwelt (Marktentwicklungen, Chancen-Gefahren-Analyse)<br />

� Unternehmung (gegenwärtiger Zustand, Stärken-Schwächen-Analyse)<br />

� Wertvorstellungen (Harmonisierung innerhalb der Führungsgruppe)<br />

o Leitbild<br />

o Formulierung der Unternehmungspolitik<br />

� Unternehmungsziele (Leistungs-, Finanz-, Führungs-, Organisations-, Sozialziele)<br />

� Unternehmungsstrategien (zur Erreichung der Unternehmungsziele)<br />

� Ressourcen (Allokation der Mittel)<br />

o Implementierung der Unternehmungspolitk (Anwenden der Ug-politik als Richtlinie)<br />

o Evaluation der Resultate (Korrekturen, Neue Zielsetzungen)<br />

Analyse der Ausgangslage<br />

• Umweltanalyse<br />

o Sehr schlecht strukturiertes Problem, grosse Unsicherheit<br />

o Entwicklungstendenzen für die nächsten 5 bis 10 Jahre<br />

� Analyse des allgemeinen Umfeldes (Gesamtwirtschaft, Politik, Recht, Ökologie)<br />

� Marktanalyse (Alle relevanten Märkte)<br />

� Branchenanalyse (Konkurrenten!)<br />

• Unternehmungsanalyse<br />

o Herausarbeitung der Stärken und Schwächen der Unternehmung<br />

o Relativ sichere Informationen<br />

o Probleme: Relevanz, Informationsverdichtung, Qualitative Daten, Prognosewert<br />

� Analyse des Tätigkeitsgebietes (richtige Produkte?)<br />

� Analyse der eigenen Fähigkeiten (strategische Erfolgspositionen)<br />

� Analyse der bisherigen Unternehmungspolitik<br />

� Analyse der Unternehmungskultur<br />

Kunden-, Mitarbeiter-, Innovations-, Flexibilitäts-, Expansions-, Zeit-, Produktivitäts-,<br />

Technologie-, Risikoorientierung<br />

� Analyse der Organisationsstruktur<br />

• Analyse der Wertvorstellungen<br />

o Erfassung (Wertvorstellungsprofil)<br />

o Harmonisierung (zu einem gemeinsamen Profil)<br />

o Resultat der Wertvorstellungen-Analyse ist die Unternehmungs- oder Management-<br />

Philosophie<br />

o Management-Philosophie umfasst:<br />

� Menschenbild<br />

� Unternehmensbild<br />

� Leitbild der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 30 von 37


Analyse-Instrumente<br />

• Wettbewerbsanalyse (Branchenanalyse)<br />

o Wettbewerbssituation wichtig für Situation der Unternehmung<br />

o 5 Wettbewerbskräfte (Einflussfaktoren):<br />

� Gefahr des Markteintritts (Verändert Rentabilität)<br />

� Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern (Preisdumping)<br />

� Druck durch Substitutionsprodukte<br />

� Verhandlungsstärke der Abnehmer<br />

� Verhandlungsstärke der Lieferanten<br />

• PIMS-Modell (Profit Impact of Market Strategies)<br />

o Welche Faktoren sind für Gewinn und Cash Flow verantwortlich (bis zu 3000!)<br />

o Schlüsselfaktoren:<br />

� Stärke der Wettbewerbsposition<br />

� Attraktivität des Marktes<br />

� Investitionsintensität<br />

� Produktivität<br />

� Innovation, Unterscheidung von Konkurrenten<br />

� Qualität der Produkte<br />

� Vertikale Integration<br />

• Konzept der Erfahrungskurve<br />

o Die Kosten pro hergestellte Produktionseinheit sinken mit zunehmender Erfahrung<br />

(Produktionsmenge)<br />

o Ursachen für Kostenreduktion:<br />

� Übergang zu rationaleren Fertigungsverfahren (Kostendegression)<br />

� Übergang zu rationaleren Organisationsformen (zB Fliessprinzip)<br />

� Verminderte Personalkosten durch Lerneffekte<br />

� Effizientere Lagerung (bei grossen Stückzahlen)<br />

� Rationellere Distributionsverfahren (bei wachsenden Umsätzen)<br />

� Allgemeine Fixkostendegression bei grösserer Auslastung<br />

�bei Verdoppelung des Outputs meist relatives Kostenreduktionspotential von 20%-30%<br />

• Portfolio-Analyse<br />

o Optimale Mischung von Investitionen, damit für einen geforderten Ertrag das Risiko<br />

minimiert, bzw für eine bestimmte Risikobereitschaft der Gewinn maximiert wird<br />

�vorhandene oder potentielle Ressourcen in Bereiche lenken, in denen die Marktaussichten<br />

besonders vorteilhaft sind und die Unternehmung ihre Stärken ausnützen kann<br />

o Bei Beurteilung der Geschäftsfelder der Unternehmung nach relativem Marktanteil und nach<br />

zukünftigem Marktwachstum:<br />

� Stars (hoher Marktanteil, hohes Marktwachstum)<br />

� Cash Cows (hoher Marktanteil, niedriges Wachstum)<br />

� Dogs (niedriger Marktanteil und niedriges Wachstum)<br />

� Question Marks (Niederiger Marktanteil, ev hohes Wachstum)<br />

• Gap-Analyse<br />

o Gegenüberstellung von erwarteten Prognosewerten bei Weiterführung der bisherigen<br />

Strategie und der geplanten Zielwerte �ev Wachsender Unterschied<br />

o Analyse der Ursachen für die Unterschiede �Gegenmassnahmen:<br />

� Strategische Massnahmen (Entwicklung neuer Strategien)<br />

� Operative Massnahmen (Unterstützende Massnahmen zur Strategie)<br />

�Zwingt zu sorgfältiger Analyse der Einflussfaktoren<br />

�macht deutlich, dass der Gewinn ohne Massnahmen meist abnimmt<br />

�Fördert die Suche nach neuen Strategien<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 31 von 37


• Benchmarking<br />

o Messen der eigenen Leistung an demjenigen, der diese Leistung am besten erbringt<br />

� Internes Benchmarking (Vergleichspartner aus dem eigenen Betrieb)<br />

� Wettbewerbsorientiertes Benchmarking (aus der gleichen Branche)<br />

� Funktionales Benchmarking (aus einer fremden Branche)<br />

o Vorteil: Finden von hohen, aber realistischen Zielen<br />

Unternehmungsleitbild<br />

• Merkmale und Funktionen<br />

o Enthält die grundsätzlichsten und allgemeingültigsten, abstraktesten Ziele und<br />

Verhaltensweisen der Unternehmung �Realistisches Idealbild, Orientierungsrahmen<br />

� Selbstverständnis (Corporate Identity, Wer sind wir?, Was tun wir?)<br />

� Legitimationsfunktion (Vertrauen, Glaubwürdigkeit)<br />

� Kommunikationsinstrument (Verhaltensgrundsätze)<br />

� Orientierungsrahmen<br />

� Motivation und Kohäsion (feste Werte, die Sicherheit gewähren)<br />

� Unternehmungskultur (von der Ist- zur Soll-Kultur)<br />

� Entscheidungs- und Koordinationsfunktion (Abstimmung)<br />

• Inhalt<br />

1. Allgemeine geschäftspolitische Inhalte (Tätigkeitsfeld, oberste Ug-Ziele)<br />

2. Aufgabenspezifische Inhalte (der einzelne Grundfunktionen, zB Marketing)<br />

3. Adressatenspezifische Inhalte (Stakeholders �Mitarbeiter, Kunden)<br />

Unternehmungsstrategien<br />

• Strategieentwicklung<br />

Konzepte:<br />

o Produkt/Markt-Strategien (Ansoff, eine Wachstumsstrategie)<br />

� Marktdurchdringung (Marktanteil vergrössern)<br />

� Marktentwicklung (neuen Markt erschliessen, Segmentierung)<br />

� Produktentwicklung<br />

� Diversifikation (Horizontal, Vertikal, Lateral)<br />

o Wettbewerbsstrategien nach Porter (3 Strategie gruppen)<br />

� Kostenführerschaft (Kostenminimierung bei hohem Output)<br />

� Differenzierung (Abheben von der Konkurrenz, quasiMonopol)<br />

� Konzentration auf Schwerpunkte (Nur das, was man gut kann)<br />

o Normstrategien des Marktanteils / Marktwachstums-Matrix<br />

� Stars (Investitionsstrategie)<br />

� Cash Cows (Abschöpfungsstrategie)<br />

� Dogs (Desinvestitionsstrategie)<br />

� Question Marks (Investitions- oder Desinvestitionsstrategie)<br />

• Strategieimplementierung<br />

o Voraussetzungen für das Gelingen:<br />

� Führung war an Strategieentwicklung beteiligt<br />

� Identifikation der Führung mit der Strategie (Vorbildfunktion der oberen Führung)<br />

� Einbezug der Mitarbeiter (Kommunikation)<br />

� Teilbereiche müssen zur Realisierung beitragen<br />

� Es sind konkrete Massnahmen vorhanden<br />

o Direkte Massnahmen: Aktions- und Projektpläne, Budgetierung, Organisation,<br />

Managementeinsatz<br />

o Indirekte Massnahmen: Information der Mitarbeiter, Anpassung der Corporate Identity,<br />

Ausbildung<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 32 von 37


• Strategieevaluation<br />

o Prämissenkontrolle (Haben sich die Trends geändert, Neue Chancen/Gefahren?)<br />

o Fortschrittskontrolle (Soll-Ist-Vergleich: Qualitativ / Quantitativ, alles Realisiert?)<br />

o Abweichungsanalyse (�Änderung der Ziele, Strategie, Ressourcen)<br />

Strategische Erfolgsfaktoren<br />

• 7-S-Modell<br />

o Grundfaktor Übergeordnete Ziele<br />

o 3 weiche Faktoren:<br />

� kultureller Stil<br />

� Personal<br />

� Fähigkeiten<br />

o 3 harte Faktoren<br />

� Strategie<br />

� Organisationsstrukturen<br />

� Managementsysteme<br />

Wissenschaftliches Arbeiten<br />

Betriebswirtschaftslehre<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 33 von 37<br />

6WUDWHJL<br />

H<br />

)lKLJNHL<br />

WHQ<br />

6WUXNWXU<br />

hEHUJHR<br />

UGQHWH<br />

=LHOH<br />

3HUVRQDO<br />

Der Betrieb<br />

Wirtschaftseinheit, die Güter produziert und/oder konsumiert (auch private Haushalte)<br />

• Notwendige Merkmale:<br />

o Betriebe erstellen Leistungen<br />

o Betriebe streben nach Wirtschaftlichkeit<br />

o Betrieben müssen ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen können<br />

• Zusätzliche Merkmale in freier Marktwirtschaft:<br />

o Streben nach angemessener Rendite für die Eigentümer<br />

o Wettbewerbsverhältnis (Konkurrenz)<br />

o Weitgehende Selbstbestimmung der Unternehmungsstrategie<br />

• Gliederungsvarianten<br />

o Generische Gliederung (�Gründungs-, Umsatz-, Liquidationsphase)<br />

o Institutionelle Gliederung (�zB Banken, Versicherungen, Handelsbetriebe)<br />

o Funktionale Gliederung (�zB Beschaffung, Produktion, Absatz, Personal)<br />

Zwei Basiskonzepte der <strong>BWL</strong><br />

) KUXQJ<br />

VNRQ]HS<br />

W<br />

.XOWXUH O<br />

HU6WLO<br />

• Sozialwissenschaftliches Basiskonzept<br />

o Wirtschaftliche Vorgänge als Prozesse, die mittels Gütern menschliche Bedürfnisse<br />

befriedigen<br />

o Unternehmung als Soziales System, das rege mit der Umwelt interagiert<br />

o Komplexes Menschenbild<br />

• Ökonomisches Basiskonzept (klassische Wirtschaftswissenschaft)<br />

o Wirtschaftliche Vorgänge als Ergebnis des Strebens nach Einkommenserzielung und –<br />

verwendung<br />

o Unternehmung dient der Leistungserstellung und –verwertung<br />

o Homo oeconomicus als Menschenbild


Betriebswirtschaftslehre als Teil der Wissenschaften<br />

• Wissenschaften<br />

o Formalwissenschaften (Mathe und Logik in der Philosophie)<br />

o Realwissenschaften<br />

� Grundlagenwissenschaften (Naturwissenschaften: Biologie, Medizin, usw)<br />

� Angewandte Wissenschaften (Sozialwissenschaften: Psychologie, VWL,<strong>BWL</strong>)<br />

• Grundlagenwissenschaften<br />

o Verfolgen hauptsächlich theoretische Ziele<br />

o Suche von allgemeinen Theorien, beschreibung von Phänomenen<br />

o Bestehende Realität ist Untersuchungsobjekt<br />

• Angewandte Wissenschaften<br />

o Verfolgen primär praktische Ziele (�Handlungsempfehlungen)<br />

o Analyse von Menschlichen Handlungsvarianten<br />

o Bestehende Realität als Ausgangspunkt der Forschung<br />

Grundsätzliche Fragen in der betriebswirtschaftlichen Forschung<br />

Festlegung der Forschungsgrundlagen<br />

• Forschungsobjekt (WAS?)<br />

o Entspricht einer wissenschaftlichen Problemstellung<br />

o Besteht aus<br />

� Erfahrungsobjekt (Betrachtungsgegenstand, zB McDonalds)<br />

� Erkenntnisobjekt (fokussierter Aspekt, zB Ausweitung Kundenservice)<br />

o Beispiel:<br />

Die gesundheitlichen Auswirkungen der aufgestellten Mobilfunkantennen (Erkenntnisobjekt),<br />

am Beispiel der Firma Sunrise (Erfahrungsobjekt)<br />

• Forschungsziel (WARUM?)<br />

o Damit zeigt der Forschende, welchen Erkenntnisgewinn für die Wissenschaft die Arbeit<br />

bringen soll<br />

o (einen Beitrag zum Verständnis von… leisten, Kenntnisse über … vermehren, einen<br />

Zusammenhang zwischen zwei Phänomenen zu untersuchen, Theorien vergleichen<br />

o Forschungsziel ist Unabhängig vom Erfahrungsobjekt!<br />

• Forschungsmethode (WIE)<br />

o Bezeichnet, wie der Forschende innerhalb seiner Forschung vorgehen will<br />

o Wahl des<br />

� Theoretischen Zugriffs und eventuell der<br />

� Empirischen Vorgehensweise<br />

o Wahl muss begründet werden!<br />

o Wahl eines Basiskonzepts<br />

� Sozialwissenschaftliche Perspektive<br />

• Welche menschlichen Bedürfnisse sind schlecht befriedigt und könnten durch die<br />

Unternehmung befriedigt werden<br />

� Ökonomische Perspektive<br />

• Welche Anreize verändern das Menschliche Handeln so, dass die Unternehmung<br />

erfolgreicher wird<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 34 von 37


Zusammenhang Theorie – Empirie<br />

• Theoretische und empirische Forschungsarbeiten<br />

o Theorie (System von von logisch widerspruchsfreier Aussagen)<br />

� Vor allem Analyse des aktuellen Stands der theoretischen und empirischen Forschung und<br />

Vergleich der verschiedenen Theorien<br />

o Empirie (Überprüfung von theoretischen Annahmen an der Realität)<br />

� Basieren ebenfalls auf einer theoretischen Grundlage, die Schlussfolgerungen sind aber<br />

durch Daten empirisch belegt<br />

• Wissenschaftstheoretische Grundpositionen<br />

o Kausale Denkhaltung<br />

� Fokussiert auf Ursache-Wirkung-Zusammenhänge<br />

� Erklärung von logischen Zusammenhängen<br />

� Beobachterperspektive des Forschenden<br />

o Finale Denkhaltung<br />

� Frage nach dem Sinn und Zweck (WOZU?)<br />

� Verstehen eines Problems<br />

� Teilnehmerperspektive des Forschenden<br />

Verfahren wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung<br />

• Induktion<br />

o Aufgrund von empirischen Daten werden Aussagen formuliert, von denen mittels<br />

Abstrahierung theoretische Erkenntnisse abgeleitet werden<br />

�Schliessen vom Besonderen auf das Allgemeine<br />

• Deduktion<br />

o Durch denklogisches Vorgehen gewonnene generelle wissenschaftliche Aussagen (Theorie)<br />

werden in der Realität geprüft (Empirie)<br />

�Anwenden des Allgemeinen auf das Besondere<br />

Instrumente theoretischer Erkenntnisgewinnung<br />

• Modelle<br />

o Stellen Realität unter bestimmten Annahmen und stark abstrahiert dar, um Aussagen über<br />

logische Zusammenhänge zu machen<br />

o Meist beschränkt auf eine wissenschaftliche Disziplin<br />

o Werden vor allem in der Ökonomie gebraucht<br />

• Frameworks<br />

o Verbinden Erkenntnisse aus Theorie und Praxis<br />

o Eignen sich für komplexe, multidisziplinäre Probleme aus der Praxis<br />

o Offener Charakter: Keine klaren Schlüsse wie bei Modellen<br />

o zB Framework der Unternehmungsstrategie von Porter (Normstrategien)<br />

o Funktionen:<br />

� Analysefähigkeit<br />

zB Bereitstellen eines Rasters, in dem man die eigene Unternehmung ungefähr<br />

einordnen kann oder neue Ziele findet<br />

� Kritikfähigkeit<br />

zB Vergleich mit NormStrategien übt Kritik an Ug und an Framework von Porter<br />

� Gestaltungsfähigkeit<br />

Framework gibt explizit Gestaltungsempfehlungen, zB Strategiewahl bei Porter<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 35 von 37


Empirische Erkenntnisgewinnung<br />

• Primärerhebungen<br />

o Neuerhebung von Daten<br />

o Noch nicht bekannte Informationen<br />

o Neuerhebung von Informationen<br />

o Arten: Befragungen, Fallstudien, Beobachtungen, Tests (Experimente)<br />

• Sekundärerhebungen<br />

o Zusammentragen von vorhandenem Datenmaterial anderer Forscher und Institutionen<br />

o Dann auswertung dieser Daten<br />

Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnis<br />

Wissenschaftliche Aussagearten<br />

Wahl der Aussageart hängt vom theoretischen Zugriff (soz./oec), der empirischen Methode<br />

(Befragung,Tests,usw) und der Auswertungsart (qualitativ / quantitativ) ab.<br />

• Deskriptive Aussagen<br />

o Beschreiben eines Teils der Realität, wertfrei<br />

• Explikative Aussagen<br />

o Erklären eines Teils der Realität<br />

• Präskriptive Aussagen<br />

o Handlungsempfehlung<br />

• Normative Aussagen<br />

o Wertende Aussagen<br />

o 3 Ebenen:<br />

� Wertungen im Basisbereich<br />

• Die Wahl des Forschungsobjektes und der Forschungsmehthode sind Wertungen der<br />

bisherigen Wissenschaft<br />

• Sind unproblematisch, solange offen dargelegt<br />

� Wertungen im Objektbereich<br />

• Wertvorstellungen selbst als Forschungsobjekt<br />

• Unproblematisch<br />

� Wertungen im Aussagebereich<br />

• Kommentierung der Erkenntnisse<br />

• Problematisch, sollten vermieden oder offen gelegt werden<br />

Thesen und Gestaltungsempfehlungen<br />

• Thesen<br />

o Aussagen von formalem Charakter<br />

o Werden i.d.R. qualitativ überprüft<br />

o Thesen sind mit allen Aussagearten möglich<br />

• Gestaltungsempfehlungen<br />

o Aussagen, die Handlungsempfehlungen oder Handlungsvarianten aufzeigen<br />

o Vor allem präskriptive Aussagen<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 36 von 37


Literaturauswertung<br />

o Lesen, analysieren und kritisieren der beschafften Literatur<br />

o Je genauer der Forschende weiss, wonach er sucht, desto selektiver kann er die wesentlichen<br />

Informationen aus den Texten herausfiltern<br />

• 4-E-Analyse<br />

o Erkenntnisabsicht<br />

� Was für Erkenntnisse versuchen die Autoren in ihrer Arbeit zu gewinnen?<br />

o Erkenntnismethode<br />

� Beschreibt Vorgehensweise der Autoren zur Erkenntnisgewinnung<br />

� (welche Theorien, Modelle und Frameworks werden verwendet, welche empirische<br />

Vorgehensweise)<br />

o Erkenntnisangebot<br />

� Ausdrücken der gewonnenen Erkenntnisse durch wissenschaftliche Aussagen<br />

� Sämtliche Aussagen zusammen bilden Modell oder Framework<br />

o Erkenntnisverwendung<br />

� Wie können die Erkenntnisse der Autoren verwendet werden und welche<br />

Handlungsempfehlungen geben sie ab (für Forschung oder Theorie)<br />

Von der Problemstellung zur Forschungsfrage<br />

• Suchfeld<br />

o Abstecken eines möglichen Suchfeldes<br />

o Bestimmung von Quellen, die man nach möglichen Problemstellungen durchsucht<br />

�Vorlesungen, Seminare, die Medien, Fachzeitschriften<br />

1. Problemstellung aus dem Interessengebiet<br />

o Geprägt durch Wissen und Interessen des Studierenden<br />

o Muss sich für wissenschaftliche Bearbeitung eignen<br />

2. Themenfeld<br />

o Teil der Problemstellung<br />

�Eingrenzung der Problemstellung aus dem Interessengebiet<br />

3. Thema<br />

o Weitere eingrenzung des Themenfeldes, zB durch Auswählen eines Aspekts, zeitliche<br />

Eingrenzungen, Betonen eines Einzelfalls, einen Überblick geben<br />

o Sollte sich nicht in weniger als 5 Worten beschreiben lassen<br />

4. Forschungsfrage<br />

o Weitere Eingrenzung und Präzisierung<br />

o Beinhaltet sämtliche Leitfragen, die der Autor beantworten will<br />

o Bei Begründung der Forschungsfrage folgende Kontrollfragen:<br />

� Weshalb will ich es wissen?<br />

� Was nützt es, dies zu wissen?<br />

02.03.2002/RS <strong>BWL</strong> <strong>3Sem</strong>.doc Seite 37 von 37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!