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DIN A5 - Katja Erdmann-Rajski

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Programmheft<br />

Fall<br />

aus<br />

der<br />

Zeit<br />

Die Stimme(n) Ingeborg Bachmanns<br />

Tanztheater von <strong>Katja</strong> <strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong>


Fall ab, Herz<br />

Fall ab, Herz, vom Baum der Zeit,<br />

fallt, ihr Blätter, aus den erkalteten Ästen,<br />

die einst die Sonne umarmt’,<br />

fallt, wie Tränen fallen aus dem geweiteten Aug!<br />

Fliegt noch die Locke tagelang im Wind<br />

um des Landgotts gebräunte Stirn,<br />

unter dem Hemd preßt die Faust<br />

schon die klaffende Wunde.<br />

Drum sei hart, wenn der zarte Rücken der Wolken<br />

sich dir einmal noch beugt,<br />

nimm es für nichts, wenn der Hymettos die Waben<br />

noch einmal dir füllt.<br />

Denn wenig gilt dem Landmann ein Halm in der Dürre,<br />

wenig ein Sommer vor unserem großen Geschlecht.<br />

Und was bezeugt schon dein Herz?<br />

Zwischen gestern und morgen schwingt es,<br />

lautlos und fremd,<br />

und was es schlägt,<br />

ist schon sein Fall aus der Zeit.<br />

Ingeborg Bachmann, Sämtliche Gedichte, Piper: München 2005,<br />

ISBN 3-492-23985-4


Ingeborg Bachmann<br />

geb. am 25. Juni 1926. 1945-49 Studium der<br />

Philosophie u.a. in Wien. Dissertation über<br />

Heidegger. 1948 Beginn einer lebenslangen<br />

Freundschaft und intensiven poetischen<br />

Korrespondenz mit Paul Celan. 1951 Script-<br />

Writer und Redakteurin beim US-Sender<br />

Rot-Weiß-Rot in Wien. 1953 erhält sie den Preis der „Gruppe 47” für<br />

ihren ersten Gedichtband „Die gestundete Zeit”. Eine Spiegel-Titelstory<br />

(1954) und ihr Lyrikband „Anrufung des Großen Bären”<br />

(1956) legen die Grundlage ihres Aufstiegs zur wichtigsten deutschsprachigen<br />

Dichterin der Nachkriegszeit, aber auch ihrer öffentlichen<br />

Stilisierung zur „auratischen Lyrikerin”. Ermutigt durch ihren<br />

Erfolg in Deutschland, bricht Bachmann 1953 auf Einladung des<br />

Komponisten Hans Werner Henze nach Italien auf, um als freie<br />

Schriftstellerin zu arbeiten. Die Freundschaft und Zusammenarbeit<br />

mit Henze schlägt sich u.a. in den Opernlibretti „Der Prinz von<br />

Homburg” (1958) und „Der junge Lord” (1965) sowie in theoretischen<br />

Überlegungen zum Verhältnis von Musik und Dichtung nieder.<br />

In den Jahren nach dem Aufbruch aus Wien, in denen Bachmann in<br />

Rom (1953-57), München/Neapel (1957/58) sowie (zusammen mit<br />

Max Frisch) abwechselnd in Zürich und Rom wohnt (1958–63), entstehen<br />

neben Gedichten, Hörspielen und Essays die Frankfurter<br />

Vorlesungen, in denen sie ihre poetologischen Überlegungen erstmals<br />

systematisch zusammenfasst und in der literarischen Moderne<br />

verortet. Trotz des kritischen Echos, auf das Bachmanns erster<br />

Erzählband „Das dreißigste Jahr” (1961) vor dem Hintergrund ihres<br />

Ruhms als Lyrikerin stößt, konzentriert sich Bachmann in ihren<br />

Berliner Jahren (1963-65) und dann wieder in Rom (1965-73) fast<br />

ausschließlich auf Prosa. Die Trennung von Frisch (1962) fällt mit<br />

einer Lebenskrise zusammen, die persönlich zu einer Alkohol- und<br />

Medikamentenabhängigkeit mit zahlreichen Klinikaufenthalten<br />

führt, zugleich aber zu einem literarischen Neuansatz: der Darstellung<br />

der verborgenen „Verbrechen” unserer Gesellschaft, die unter<br />

dem Arbeitstitel „Todesarten” von nun an ihr Schreiben bestimmt.<br />

1964 erhält sie den bedeutendsten deutschen Literaturpreis, den<br />

Georg-Büchner-Preis. Neben dem Roman „Malina” (1971) und<br />

mehreren posthum veröffentlichten Romanfragmenten gehört der<br />

Erzählband „Simultan” (1972) in den weiteren Zusammenhang des<br />

Todesarten-Projekts, das nicht mehr zum Abschluss kommt. Am<br />

17. Oktober 1973 erliegt Ingeborg Bachmann in einem römischen<br />

Krankenhaus den (durch Medikamentenentzug noch erschwerten)<br />

Folgen eines Brandunfalls.


Fall aus der Zeit. Die Stimme(n) Ingeborg Bachmanns<br />

Tanzthetaer von <strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong><br />

<strong>Katja</strong> <strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong>s Tanztheater „Fall aus der Zeit” setzt sich tänzerisch<br />

mit dem Mythos Bachmann auseinander, mit Werk und<br />

Persönlichkeit der wohl bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellerin,<br />

die 2006 achtzig Jahre alt geworden wäre.<br />

Aus der Originalstimme Bachmanns–dem Rhythmus, der<br />

Modulation, den sprachlosen Momenten–entwickelt <strong>Katja</strong><br />

<strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong> das Stück. Im eigentümlich brüchigen Stimm-Fall<br />

der Autorin spürt sie tänzerisch der „Stimme” und dem „Fallen” als<br />

zentrale Chiffren in Bachmanns Werk nach–verortet zwischen<br />

Utopie und Verzweiflung. Choreografie, Musik, Sprache und Raum<br />

greifen in der Kopräsenz zahlreicher Stimmen die musikalische<br />

Kompositions- und Erzähltechnik Bachmanns auf. Im Tanz tauchen<br />

die traumatischen Bilder ihres Werks auf, in denen das Ungeheuerliche<br />

der Welt ebenso aufbricht wie ekstatische Liebessehnsucht.<br />

„Fall aus der Zeit” ertanzt sich in einer eindringlichen Sprache die<br />

Polyphonie der Stimme(n) Ingeborg Bachmanns– sie als Lektüreund<br />

Erregungsspuren in den bewegten Körper einschreibend.<br />

Veranstaltungsdaten<br />

RotebühlTheater<br />

Kartentelefon 07 11/66 07-120<br />

Rotebühlplatz 28, 70173 Stuttgart<br />

19. Okt. 2006, 20.00 (Premiere)<br />

20.-21. Oktober 2006, 20.00<br />

22. Oktober 2006, 15.00<br />

4.-6. Januar 2007, 20.00<br />

7. Januar 2007, 15.00<br />

theater rampe<br />

Kartentelefon 07 11/6 49 00 94<br />

Filderstr. 47, 70180 Stuttgart<br />

14.-18. Nov. 2006, 20.00<br />

Mit einer Einführung von Ulrich Fleischmann<br />

jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn<br />

2


3<br />

Texte und Musik<br />

Verwendete Texte Ingeborg Bachmanns<br />

Gedichte: Exil, Strömung, Dunkles zu sagen, An die Sonne, Fall ab<br />

Herz, Das Spiel ist aus, Die gestundete Zeit, Delikatessen, Ihr Worte,<br />

Wie soll ich mich nennen?, Böhmen liegt am Meer<br />

Romane und Erzählungen: Malina, Undine geht, Ein Wildermuth<br />

Essays: Die wunderliche Musik<br />

Kompositionen<br />

Matthias Schneider-Hollek: plan B<br />

Pei-Yu Shi: Zwei singende Klarinetten für Tonband (nach dem<br />

Gedicht „Fall ab, Herz” von Ingeborg Bachmann)<br />

Zitierte Musik<br />

Gesamtkomposition und Klangregie von Matthias Schneider-Hollek<br />

unter Verwendung von: Hans Werner Henze: Arioso 4 (Estro),<br />

Richard Wagner: Tristan und Isolde, Gaetano Donizetti: Ti voglio<br />

bene assai, Jacques Offenbach: Hoffmanns Erzählungen, Thomas<br />

Koschat: Verlassen verlassen bin i (Kärntner Volkslied, op. 4 Nr. 1),<br />

Auprès de ma blonde (Chanson), W. A. Mozart: Kyrie aus „Große<br />

Messe” c-moll (KV 427), W. A. Mozart: Exsultate, jubilate (KV 165),<br />

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2 c-moll, Miles Davis: Ascenseur<br />

pour l’échafaud, Arnold Schönberg: Pierrot Lunaire (op. 21), Gustav<br />

Mahler: Symphonie Nr. 3 d-moll, Alban Berg: Altenberg-Lied 4<br />

(Nichts ist gekommen), op.4


Mitwirkende<br />

4


5<br />

Konzeption/Choreografie/Regie<br />

<strong>Katja</strong> <strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong><br />

Tanz<br />

Antonella Anaclerio, Eva Baumann,<br />

Julia Brendle, <strong>Katja</strong> <strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong><br />

Sprache<br />

Ingeborg Bachmann (Originalstimme),<br />

Daniela Pöllmann<br />

Musik<br />

Matthias Schneider-Hollek, Pei-Yu Shi<br />

Lichtgestaltung<br />

Doris Schopf<br />

Konzeptionelle Mitarbeit<br />

Ulrich Fleischmann, Doris Schopf<br />

Dramaturgische Begleitung<br />

Ulrich Fleischmann<br />

Text<br />

Ingeborg Bachmann<br />

Kostüme<br />

Susanne Landis


<strong>Katja</strong> <strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong><br />

(Konzeption, Choreografie, Regie, Tanz)<br />

Professorin für Kulturpädagogik und Kulturelle<br />

Bildung an der EFH Darmstadt, studierte<br />

an der Stuttgarter Hochschule für Musik<br />

und Darstellende Kunst Musikerziehung mit<br />

dem Hauptfach Rhythmik. In der anschließenden<br />

Tanzausbildung mit den Schwerpunkten zeitgenössischer<br />

Tanz, Tanztheater und Ausdruckstanz arbeitete sie u.a. mit Rosalia<br />

Chladek (Wien), Fe Reichelt (Frankfurt/Berlin) und Susanne Linke<br />

(Bremen). Sie war Mitglied im Tanztheater Fe Reichelt Frankfurt/<br />

Berlin sowie in der Compagnie Dance Art Stuttgart. 1999 promovierte<br />

sie über den Tanz Gret Paluccas an der Universität Stuttgart.<br />

Mit Solo-Arbeiten und eigenen Choreografien hat sie sich in den<br />

vergangenen Jahren einen Namen als freie Tänzerin und Choreografin<br />

gemacht. Sie zeigt ihre Arbeiten auf zahlreichen Gastspielen<br />

in ganz Deutschland. Seit 2001 produziert sie ihre eigenen Stücke<br />

unter dem Label Ze.M. Tanzprojekte.<br />

Als Dozentin, als Choreografin und als Tänzerin bewegt sich<br />

<strong>Katja</strong> <strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong> seit vielen Jahren in den Grenzbereichen von<br />

Musik und Tanz. In ihrer choreografischen Arbeit geht sie von Bewegungsideen,<br />

tänzerischer Improvisation und von der Musik aus. Die<br />

idealen musikalischen Vorlagen findet sie bei zeitgenössischen<br />

Komponisten im Bereich der Neuen Musik.<br />

Abendfüllende Produktionen (Auswahl): ZweierGeschichten<br />

(UA Stuttgart 2003), Die Kontrabass (UA Stuttgart 2004), Stabat<br />

Mater (UA Herrenberg 2004), WasserZeichen (UA Stuttgart 2005),<br />

Spiel(t)räume (UA Darmstadt 2005), LichtBlicke (UA Darmstadt<br />

2005), Frau im Quadrat (UA Stuttgart 2005), Fall aus der Zeit. Die<br />

Stimme(n) Ingeborg Bachmanns (UA Stuttgart Oktober 2006).<br />

Doris Schopf (Lichtgestaltung)<br />

Grafikerin und Fotodesignerin. Studium<br />

Theaterwissenschaften in Giessen und<br />

Wien. Seit den 80er Jahren als Lichtdesignerin<br />

und Beleuchtungsmeisterin<br />

tätig, u.a. im Staatstheater Stuttgart,<br />

Theaterhaus Stuttgart. Zusammenarbeit<br />

(auch dramaturgisch) mit freien Theatern, Festivals, Choreografen,<br />

Komponisten, Filmemachern und bildenden Künstlern; eigene Projekte:<br />

künstlerisches Lichtexperiment, Fotodesign und<br />

Crossoverperformance.<br />

6


7<br />

Antonella Anaclerio (Tanz)<br />

Tanzausbildung: Hochschule für Musik und<br />

Darstellende Kunst Frankfurt a.M., Professioneller<br />

Kurs für junge Tänzer des CDR<br />

Aterballetto, Reggio Emilia; Erster Platz bei<br />

Stars of tomorrow 2000; Auftritte (Auswahl):<br />

Oper Frankfurt a.M. „La Traviata”,<br />

Oper Leipzig „Die Trojaner”, Projekt „ImproPerformance” mit Paul<br />

Estabrook, Amsterdam, und Drag Queen Hedda Lettuce, New York.<br />

Eva Baumann (Tanz)<br />

Tänzerin und Choreografin. Tanzstudium<br />

u.a. an der Rotterdamse Dansacademie und<br />

der Hochschule für Musik und Darstellende<br />

Kunst Frankfurt a.M. In Rotterdam auch<br />

Choreografiestudium. Als Tänzerin u.a. mit<br />

Anouk van Dijk, Paul Selwyn Norton, Sjoerd<br />

Vreugdenhil und der Magpie Music Dance Company (Amsterdam)<br />

gearbeitet. Seit 1998 eigene Choreografien, mit Schwerpunkt Soloarbeit.<br />

Mehrjährige Erfahrung in der Improvisation als eigenständige<br />

Performance-Form. 2003 Einladung zum 7. Internationalen Solo-<br />

Tanztheater-Festival in Stuttgart, Gastspiele in Klaipeda (Litauen)<br />

und im Mousonturm (Frankfurt a.M.). 2003 Produktionspreis des<br />

Niederländischen Prins Bernhard Cultuurfonds für junge Theatermacher.<br />

Premiere ihres neuen Solos „Mutterseelenallein” im<br />

November 2006 auf dem Cadance-Festival in Den Haag.<br />

Julia Brendle (Tanz)<br />

Tanzausbildung beim Telos-Tanzstudio in<br />

Stuttgart, an der Paluccaschule, Hochschule<br />

für Tanz, in Dresden und der Rotterdamse<br />

Dansacademie. Mitwirkung beim Telos-<br />

Tanzensemble und Palucca Tanzstudio.<br />

Zusammenarbeit u.a. mit Regina Neuffer,<br />

Gabrielle Staiger, Anke Glasow, Felix Ruckert (auch während des<br />

Studiums). Auftritte u.a. in München, Dresden, Stuttgart, Ulm, Sylt,<br />

Niederlande, USA, Italien und der Schweiz.


Daniela Pöllmann (Sprache)<br />

1999 Diplomabschluss an der Staatlichen<br />

Hochschule für Musik und Darstellende<br />

Kunst in Stuttgart/Fachbereich Sprechen.<br />

Freiberuflich tätig als Schauspielerin<br />

(Engagements u.a. Forum Theater Stuttgart,<br />

Studio Theater Stuttgart, Theater der<br />

Altstadt Stuttgart, Wallgraben Theater Freiburg, Theater Kosmos<br />

Bregenz). Seit 2001 vielseitige Produktionen in Zusammenarbeit<br />

mit Musikern und Bildenden Künstlern. Dozentin für Phonetik an<br />

der Universität Stuttgart/Sprachenzentrum. Gründungs- und<br />

Ensemblemitglied von den WORTISTEN.<br />

Matthias Schneider-Hollek (Musik)<br />

1982-1988 Querflötenstudium in Stuttgart<br />

(K. Strobel). 1988-1992 Kompositionsstudium<br />

(Schwerpunkt Elektronische Musik)<br />

in Stuttgart (Prof. Ulrich Süße) frühzeitige<br />

Abscheu vor und Abkehr von einer Konzertsaalkomponistenkarriere,<br />

daher vor allem:<br />

(Dokumentar-)Filmmusiken (mit K. Burger) für ARD/ARTE/SWR/<br />

MDR, etc.<br />

Theaterarbeiten (Dancer in the Dark, aktuell „Café Umberto”, „The<br />

New Electric Ballroom”, Schauspielhaus Düsseldorf, „Stiller”,<br />

Schauspiel Frankfurt, Marilyn-Monroe-Theatre, Los Angeles,<br />

Puschkin-Theater in St. Petersburg, GUS)<br />

Klangregie und LiveElektronik – eclat (seit 1994) und „attacca”,<br />

Stuttgart, u.a. Nono: Quando stanno morendo, Deutschlandradio<br />

Köln (Nominierung für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik)<br />

CDs und (bis 2004) Commercials für/von Groß und/bis Klein<br />

Lehrtätigkeiten/Workshops: University of Natal, Durban, Südafrika,<br />

Musikakademie Basel, Kunstakademie Stuttgart, Universität<br />

Greifswald, Merz-Akademie Stuttgart, Musikhochschule Stuttgart<br />

Live- und Studioprojekte, u.a. „durban poison”, „skip all fades”.<br />

Pei-Yu Shi (Musik)<br />

In Taipeh (Taiwan) geboren. Studierte<br />

Chinesisches Musik von 1988 bis 1995 an<br />

der National Taiwan Academy of Art und der<br />

Chinese Culture University in Taipei. Von<br />

1995 bis 1998 studierte sie Komposition<br />

bei Prof. Hwang-long Pan an der Graduate<br />

School of Music of National Institute of the Art. Seit 1999 studiert 8


9<br />

sie an der Karlsruher Musikhochschule in der Kompositionsklasse<br />

von Prof. Dr. Wolfgang Rihm sowie elektronische Kompositionsund<br />

Aufführungspraxis bei Prof. Dr. Thomas A. Troge. 1996 und<br />

1998 gewann sie den Kompositionswettbewerb „literature and art<br />

award of the Ministry of Education” in Taiwan. 1997 Stipendiatin<br />

des Ministry of Education in Taiwan. 2001-2002 Stipendiatin des<br />

Landes Baden-Württemberg. Stipendium des ZKM Karlsruhe. Erster<br />

Kompositionsauftrag vom Taipei Chinese Orchestra, Uraufführung<br />

1997 in Taipei. Erster Kompositionsauftrag in Deutschland von<br />

MaerzMusik, 2002 in Berlin uraufgeführt. Ihre Werke wurden aufgeführt<br />

anlässlich des 18./19. „Conference and Festival of Asian Composer’s<br />

League”, der ISCM 1997, „A?Devantgarde 6”, „14. Karlsruher<br />

Künstlermesse”, in Taiwan, China, auf den Philippinen, in Japan,<br />

Korea, in den USA, in Frankreich und in Deutschland.<br />

Ulrich Fleischmann (dramaturgische<br />

Beratung). Germanistik- und Geschichtsstudium<br />

an der Universität Stuttgart und an<br />

der École des Hautes Études en Sciences<br />

Sociales, Paris. Nach einem kurzen Ausflug<br />

in den akademischen Bereich (Promotionsstudium<br />

Historische Verhaltensforschung,<br />

Lehrbeauftragter in Neuerer Geschichte) arbeitet er heute als<br />

Texter, Konzeptionist und Kommunikationsdesigner in dem 1995<br />

von ihm mitbegründeten Büro „Fleischmann & Kirsch Verbale und<br />

visuelle Kommunikation”. Die Arbeiten des Büros wurden mehrfach<br />

ausgezeichnet (red dot award, DDC, Corporate Design Preis, if,<br />

Berliner Type, u.a.). Designpublikationen. Seit 2005 begleitet er die<br />

Arbeit der Tänzerin und Choreografin <strong>Katja</strong> <strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong> in<br />

Kommunikation und Dramaturgie.


Mein Mekka<br />

10


11<br />

Mein Mekka und mein Jerusalem!<br />

Ein Telefonat zwischen Ingeborg Bachmann und Roland Barthes<br />

Ingeborg Bachmann und Roland Barthes sind sich nie begegnet.<br />

Wahrscheinlich kannten sie sich nicht einmal. Und doch scheint<br />

sich eine imaginäre Korrespondenz zu entspinnen zwischen dem<br />

„Ich” aus Bachmanns „Malina” (1971) und Barthes’ 1977, lange<br />

nach Bachmanns Tod veröffentlichten „Fragmenten einer Sprache<br />

der Liebe”. Über die räumliche und zeitliche Distanz hinweg verbindet<br />

sie das Telefon–als Medium und Thema ihrer Kommunikation.<br />

Die folgenden Doppelseiten stellen beide Lesarten gegenüber:<br />

den objektivierten und doch betroffenen Blick des französischen<br />

Philosophen und die wortwörtlich subjektive, erleidende Sicht des<br />

Roman-Ich der österreichischen Dichterin. Ein fiktives Telefongespräch<br />

wird zum poetischen Dialog über den Geliebten, die Sehnsucht,<br />

das Warten und den Verlust.<br />

Ingeborg Bachmann, Malina. Roman (Mit einem Nachwort von Elfriede Jelinek),<br />

Suhrkamp: Frankfurt a.M. 2006 (geb. Sonderausgabe), ISBN 3-518-41770-3<br />

Roland Barthes, Fragmente einer Sprache der Liebe, Suhrkamp: Frankfurt a.M.<br />

1988 (suhrkamp taschenbuch 1586), ISBN 3-518-38086-9


„Malina” von Ingeborg Bachmann<br />

Es bleibt mir der Blick auf das schwarze Telefon, beim Lesen,<br />

vor dem Schlafengehen, wenn ich es neben das Bett stelle. Austauschen<br />

lassen könnte ich es freilich gegen ein blaues oder rotes<br />

oder weißes, nur wird es nicht mehr dazu kommen, denn es darf<br />

sich nichts mehr in meiner Wohnung verändern, damit außer Ivan,<br />

dem einzig Neuen, mich nichts ablenkt, und nichts von dem<br />

Warten, wenn das Telefon sich nicht rührt. [...]<br />

Aber heute rauche ich und warte und rauche ich vor dem<br />

Telefon bis nach Mitternacht. [...] Da es klingelt, girrt, surrt, greife<br />

ich nach dem Telefon, ich will schon ‚Hallo‘ sagen, denn es könnte<br />

Ivan sein, aber dann lege ich den Hörer leise nieder, weil mir für<br />

heute kein letzter Anruf erlaubt war. Es läutet noch einmal, hört<br />

aber gleich auf, es war ein vorsichtiges Läuten, es war vielleicht<br />

Ivan, es kann nur Ivan gewesen sein, und ich will nicht gestorben<br />

sein, noch nicht, wenn es wirklich Ivan war. [...]<br />

Aber ich knie auf dem Boden vor dem Telefon und hoffe, dass<br />

auch Malina mich nie überrascht in dieser Stellung, auch er soll nie<br />

sehen, wie ich niederfalle vor dem Telefon, wie ein Moslem auf<br />

seinen Teppich, die Stirn auf den Parkettboden gedrückt. [...]<br />

Mein Mekka und mein Jerusalem! Und so auserwählt bin ich vor<br />

allen Telefonabonnenten und so werde ich gewählt, mein 723144,<br />

denn Ivan weiß mich schon auswendig auf jeder Wählscheibe zu<br />

finden und sicherer findet er meine Nummer als mein Haar und<br />

meinen Mund und meine Hand. [...]<br />

Solange ich ihn höre und mich von ihm gehört weiß, bin ich am<br />

Leben. Solang das Telefon, auch wenn wir unterbrechen müssen,<br />

wieder läutet, schrillt, klingelt, wütet, […]–aber wenn es doch ruft,<br />

und wer weiß schon, was ein Telefon tut und wie seine Ausbrüche<br />

zu nennen sind? solange es mir jedoch seine Stimme zukommen<br />

lässt, ob wir nun einander verstehen, kaum verstehen oder nicht 12


13<br />

„Fragmente einer Sprache der Liebe” von Roland Barthes<br />

Die Erwartung ist Verzauberung: ich habe Weisung erhalten,<br />

mich nicht zu rühren. Das Warten auf einen Telefonanruf ist, ad infinitum,<br />

ohne dass man es sich einzugestehen wagte, mit kleinen<br />

Verboten belegt: ich versage es mir, das Zimmer zu verlassen, auf<br />

die Toilette zu gehen, selbst zu telefonieren (um die Leitung freizuhalten):<br />

ich leide (aus demselben Grunde) darunter, dass man mich<br />

anrufen könnte. [...] Alle diese Ablenkungen, die mich locken, wären<br />

somit für das Warten verlorene Augenblicke, Angst-Verunreinigungen.<br />

Denn die Erwartungsangst in ihrer reinen Form will mich in<br />

einem Sessel in Reichweite des Telefons finden, untätig. [...]<br />

Nun gibt es aber keine andere Abwesenheit als die des Anderen:<br />

der Andere macht sich davon, ich bleibe da. Der Andere ist im<br />

Zustand immerwährenden Aufbruchs, im Zustande der Reise; er ist,<br />

seiner Bestimmung nach, Wanderer, Flüchtiger; ich, der ich liebe,<br />

bin meiner umgekehrten Bestimmung nach sesshaft, unbeweglich,<br />

verfügbar, in Erwartung, an Ort und Stelle gebannt, nicht abgeholt<br />

wie ein Paket in einem verlassenen Bahnhofswinkel. [...]<br />

Einen Telefonanruf erwarten ist eine gewissermaßen zu grobe<br />

Abhängigkeit; ich muss sie über alle Grenzen hinaus verfeinern:<br />

also werde ich mich über alles aufregen, das mich aufhält und<br />

meine Rückkehr an den Apparat verzögert, dem ich dienstbar bin;<br />

und wie dieser Telefonanruf, den ich nicht verfehlen will, mir eine<br />

neue Gelegenheit zur Unterwerfung bietet, könnte man sagen: [...]<br />

ich bin verwirrt vor Abhängigkeit, aber überdies – eine weitere<br />

Stufe – von dieser Verwirrung gedemütigt. [...]<br />

Das Wesen, das ich erwarte, ist kein reales. [...] der Andere<br />

taucht da auf, wo ich ihn erwarte, da, wo ich ihn bereits erschaffen<br />

habe. Und wenn er nicht kommt, halluziniere ich ihn: die Erwartung<br />

ist ein Wahnzustand. [...]<br />

Manchmal gelingt es mir, die Abwesenheit leidlich zu ertragen.<br />

[...] Diese leidlich ertragene Abwesenheit ist nichts anderes als das<br />

Vergessen. Ich bin gelegentlich untreu. Das ist die Bedingung<br />

meines Überlebens. [...]


mehr, weil das Wiener Telefonnetz für Minuten zusammenbricht, ist<br />

mir alles gleichgültig, auch was er mir zu sagen hat, so voller<br />

Erwartung, am Aufleben, am Ableben, fange ich wieder an mit<br />

‚Hallo?‘. Nur Ivan weiß das nicht, er ruft an oder er ruft nicht an, er<br />

ruft doch an. [...]<br />

Ivan hat also keine Zeit, und der Hörer fühlt sich eiskalt an, nicht<br />

aus Plastik, denn ich höre, wie er einhängt, und ich wollte, dieses Geräusch<br />

wäre ein Schuss, kurz, schnell, damit es zu Ende sei. [...]<br />

Ein Tag wird kommen, an dem die Menschen rotgoldene Augen<br />

und siderische Stimmen haben, an dem ihre Hände begabt sein<br />

werden für die Liebe, und die Poesie ihres Geschlechts wird wiedererschaffen<br />

sein [...] und ihre Hände werden begabt sein für die Güte,<br />

sie werden nach den höchsten aller Güter mit ihren schuldlosen<br />

Händen greifen, denn sie sollen nicht ewig, denn es sollen die<br />

Menschen nicht ewig, sie werden nicht ewig warten müssen... [...]<br />

Ein Tag wird kommen. Ein Tag wird kommen, und es wird nur die<br />

trockene heitere gute Stimme von Malina geben, aber kein schönes<br />

Wort mehr von mir, in großer Erregung gesagt. [...]<br />

Meine flammenden Briefe, meine flammenden Aufrufe, meine<br />

flammenden Begehren, das ganze Feuer, das ich zu Papier gebracht<br />

habe, mit meiner verbrannten Hand – von allem fürchte ich,<br />

dass es zu einem verkohlten Stück Papier werden könnte. [...]<br />

Ich schreibe [...] heute in höchster Angst und fliegender Eile, ich<br />

bin völlig unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, aber<br />

wer hat je einen klaren Gedanken gefasst? [...]<br />

14


15<br />

Mittels des Telefons versuche ich fraglos, die Trennung zu leugnen.<br />

[...] Aber die Telefonschnur [...] ist mit einer Bedeutung behaftet,<br />

die nicht die der Verbindung, sondern die der Distanz ist: geliebte,<br />

müde, am Telefon vernommene Stimme: das ist das Fading (das<br />

Verschwinden der geliebten Figur) in seiner ganzen Angst. [...] Ich<br />

werde dich verlassen, sagt jeden Augenblick die Stimme des<br />

Telefons. [...]<br />

Bin ich verliebt? – Ja, weil ich warte. Er, der Andere, wartet nie.<br />

Manchmal möchte ich den Nicht-Wartenden spielen; ich versuche<br />

mich anderweitig zu beschäftigen, zu spät zu kommen; aber bei diesem<br />

Spiel verliere ich immer; was ich auch tue, ich finde mich müßig,<br />

ich komme rechtzeitig, ja sogar zu früh. Die fatale Identität des<br />

Liebenden ist nichts anderes als dieses „ich bin der, der wartet”. [...]<br />

Das Fading des Anderen zeigt sich an seiner Stimme. Die Stimme<br />

unterstützt die Verflüchtigung des geliebten Wesens, macht sie<br />

kenntlich und besiegelt sie sozusagen, denn zur Stimme gehört das<br />

Ersterben. Was die Stimme ausmacht, ist, was an ihr mich aufgrund<br />

ihres nahen Verstummens erschüttert, so als ob sie alsbald Erinnerung<br />

wäre und nichts anderes sein könnte. Dieses Phantom-Wesen<br />

der Stimme ist die Modulation. Die Modulation, durch die sich jede<br />

Stimme abgrenzt, ist das, was im Begriff ist zu verstummen, ist jene<br />

Klangspur, die sich auflöst und verflüchtigt. Die Stimme des geliebten<br />

Wesens kenne ich nur als tote, erinnerte, im Innern meines<br />

Kopfes, jenseits des Ohres beschworene; schwache und doch monumentale<br />

Stimme, weil sie zu jenen Objekten zählt, die erst dann<br />

existieren, wenn sie einmal verschwunden sind. [...]<br />

Die Liebe schreiben wollen heißt dem Mörtel der Sprache die<br />

Stirn bieten; jener Zone von Betörung, wo die Sprache zugleich<br />

zuviel und zuwenig ist, wo sie (durch die grenzenlose Ausdehnung<br />

des Ich, durch die Gefühlsüberschwemmung) exzessiv und (durch<br />

die Codices, anhand deren die Liebe sie glättet und verflacht) arm<br />

ist. [...]


Ich möchte das Briefgeheimnis wahren. Aber ich möchte auch<br />

etwas hinterlassen. [...]<br />

Ich knie auf dem Boden, es sind nicht Mekka und nicht Jerusalem,<br />

in deren Richtung ich mich verbeuge. Ich verbeuge mich vor nichts<br />

mehr, ich muss nur die unterste Lade, die klemmt und so schwer zu<br />

öffnen ist, aus dem Sekretär ziehen. Damit Malina nicht merkt, für<br />

welchen Platz ich mich entschieden habe, darf ich kein Geräusch<br />

machen, aber nun geht die Spagatschleife auf, die Briefe rutschen<br />

durcheinander, ich binde sie ungeschickt wieder zusammen, zwänge<br />

sie in einen Spalt der Lade, ziehe sie aber sofort wieder heraus,<br />

vor Furcht, die Briefe könnten schon verschwunden sein. Ich habe<br />

vergessen, auf das Packpapier etwas zu schreiben, falls diese Briefe<br />

doch einmal gefunden werden. Eine Wichtigkeit müsste hervorgehen<br />

aus wenigen Worten. Jetzt also noch wenige Worte: Es sind dies<br />

die einzigen Briefe ... diese Briefe sind die einzigen Briefe ... die<br />

Briefe, die mich erreicht haben ... Meine einzigen Briefe. [...]<br />

Malina: Wenn jemand alles ist für einen anderen, dann kann er<br />

viele Personen in einer Person sein. Ich: Willst du damit sagen,<br />

jemand war einmal alles für mich? Was für ein Irrtum! Das ist ja das<br />

Bitterste. Malina: Ja. Aber du wirst handeln, du wirst etwas tun müssen,<br />

du wirst alle Personen in einer Person vernichten müssen. Ich:<br />

Ich bin doch vernichtet worden. [...]<br />

Ich habe in Ivan gelebt und ich sterbe in Malina. [...]<br />

Das Telefon läutet, Malina hebt es ab, er spielt mit meiner<br />

Sonnenbrille und zerbricht sie. […] Er hat meine Brille zerbrochen, er<br />

wirft sie in den Papierkorb, es sind meine Augen […] er zerreißt ein<br />

paar Briefe, er wirft mein Vermächtnis weg, es fällt alles in den<br />

Papierkorb. […]<br />

es ist etwas in der Wand, es kann nicht mehr schreien, aber es<br />

schreit doch: Ivan! [...] Es ist eine sehr alte, eine sehr starke Wand,<br />

aus der niemand fallen kann, die niemand aufbrechen kann, aus der<br />

nie mehr etwas laut werden kann. [...]<br />

18


19<br />

Die Sprache ist eine Haut: ich reibe meine Sprache an einer<br />

anderen. So als hätte ich Worte anstelle von Fingern oder Finger an<br />

den Enden meiner Worte. Meine Sprache zittert vor Begierde. Die<br />

Unruhe erwächst aus einem doppelten Kontakt: einerseits bringt<br />

eine regelrechte Diskursaktivität [...] jenes „ich begehre dich” (zur<br />

Geltung), und setzt es frei, speist es, verästelt es, lässt es explodieren<br />

(die Sprache berührt genießerisch sich selbst); andererseits<br />

wickle ich den Anderen in meine Worte ein, streichle, berühre ihn<br />

sanft damit, fahre mit diesem Streicheln fort, verausgabe mich<br />

dabei. [...]<br />

Ich muss dem ähneln, den ich liebe. Ich postuliere (und eben<br />

das bereitet mir Genuss) eine Wesenskonformität zwischen dem<br />

Anderen und mir. Bild, Nachahmung: ich mache, soweit möglich,<br />

alles wie der Andere. Ich will der Andere sein, ich will, dass er ich ist,<br />

so als wären wir eins, eingeschlossen in dieselbe Hautfalte. [...]<br />

Das „Subjekt” ist für uns derjenige, der leidet: wo es eine Wunde<br />

gibt, gibt es auch ein Subjekt ... und je weiter die Wunde im Zentrum<br />

des Körpers aufklafft, desto mehr wird das Subjekt zum Subjekt:<br />

denn das Subjekt ist die Innerlichkeit. [...] Eben das ist die Wunde der<br />

Liebe: ein „gierendes Klaffen” (bis zu den „Wurzeln” des Seins), dem<br />

es nicht gelingt, sich zu schließen, und dem das Subjekt entströmt<br />

und sich in diesem Ausströmen erst eigentlich konstituiert. [...]<br />

Die Katastrophe im Bereich der Liebe [...] sind Situationen ohne<br />

Rest, ohne Wiederkehr; ich habe mich mit solcher Gewalt in den<br />

Anderen projiziert, dass ich mir, wenn er mir verlorengeht nicht<br />

mehr herauszuhelfen weiß, mich nicht mehr erholen kann; ich bin<br />

für immer verloren. [...]<br />

Ich versuche, mich vom Imaginären der Liebe loszureißen: das<br />

Imaginäre aber glimmt unterirdisch weiter wie schlecht gelöschter<br />

Torf; es entzündet sich von neuem; was entsagend aufgegeben<br />

wurde, taucht wieder auf; aus dem schlecht verschlossenen Grabe<br />

dringt jählings ein langer Schrei. [...]


Die Stimme<br />

20


21<br />

Ingeborg Bachmann Bewegt<br />

Gedanken zur Arbeit am Tanztheaterprojekt „Fall aus der Zeit“ von<br />

<strong>Katja</strong> <strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong> unter Mitwirkung von Ulrich Fleischmann<br />

Die Stimme Bachmanns. Über Jahre hinweg habe ich immer wieder<br />

Bachmanns Gedichte, Erzählungen und ihren Roman „Malina”<br />

gelesen. Auf langen Autofahrten immer und immer wieder die von<br />

ihr selbst gesprochenen Gedichte gehört.<br />

2005 hatte ich eine antiquarische Erstausgabe des Gedichtbands<br />

„Anrufung des Bären” geschenkt bekommen, in dem sich<br />

ein Zeitungsartikel über den Tod Bachmanns fand, den offenbar der<br />

einstige Besitzer dieses Buches zu entfernen vergaß. Es handelte<br />

sich um einen ZEIT-Artikel Erich Frieds vom 26.10.1973. Die Überschrift<br />

„Mit scharfem Gehör für den Fall” war der eigentliche Auslöser<br />

für die Idee zu meinem neuen Tanztheaterprojekt.<br />

Bachmanns Stimme, das Thema „Hören”, das Thema „Fall”.<br />

Irgendetwas fügte sich da sofort für mich zusammen. [...] Sicher<br />

hängt meine tänzerische Annäherung an Bachmann mit der Suche<br />

zusammen, warum mich stets gerade ihre Stimme so berührt hat.<br />

Natürlich haben mich auch die emotionalen, sinnlichen Bilder ihrer<br />

Werke angesprochen, aber vor allem war und ist es ihre Stimme,<br />

mit der sie auf so unverwechselbare Weise ihre Gedichte, ihre<br />

Prosa spricht, die mich, seit ich sie das erste Mal hörte, mehr als<br />

nur fasziniert. In ihrer Stimme liegt für mich genauso Schonungslosigkeit,<br />

Abgeklärtheit wie auch Verzweiflung, Staunen oder Entsetzen<br />

über die Ungeheuerlichkeiten der Welt, der Menschen, als<br />

auch Sprödes wie hochgradig Emotionales. Eine hohe Stimme, zerbrechlich<br />

wirkend. Eine Stimme mit wenig Modulationsfähigkeit.<br />

Scheinbar nur, denn auf sehr subtile Weise gibt diese Stimme ihren<br />

Worten stets genau den Ausdruck, den sie in ihren Gedichten und<br />

Texten verlangen.<br />

Das mich stets aufs Neue faszinierende und sehr bewegende<br />

Moment ist das zwischen den einzelnen Worten und Sätzen Liegende<br />

in ihrer Stimme, etwas, das man manchmal kaum hören, aber<br />

deutlich spüren kann. Das Stocken, das nach Atem Ringen, das<br />

plötzliche Absacken der Stimme, als ob sie während des Sprechens<br />

„den Boden unter den Füßen verliert”, das Schlucken, das Warten,<br />

das ins Flüstern Gleiten und Vieles mehr. Hier vermittelt sich mir–<br />

auch in Verknüpfung mit dem Gesagten– ein Mensch mit einer<br />

immensen Angst zu sprechen; ein Konflikt zwischen persönlicher<br />

Scheu und dem Drang, Erkenntnisse, Gefühle, Erlebtes aussprechen<br />

zu wollen, zu müssen.


Von Anbeginn ihrer Schriftstellerkarriere hat Bachmanns Stimme<br />

ihre Zeitgenossen beeindruckt, berührt. Schon ihre erste Lesung<br />

auf der Niendorfer Tagung der Gruppe 47 im Mai 1952, als ihre<br />

Stimme zu versagen drohte, hat zur Legendenbildung der „auratischen”<br />

Lyrikerin beigetragen. „Sie liest sehr leise, fast flüsternd.<br />

Einige sagten nachher ‚Sie weinte ihre Gedichte.’ Alle müssen näher<br />

rücken, um überhaupt ein Wort zu verstehen. Ingeborg Bachmann<br />

wird immer leiser, dann verstummt sie ganz” (Hans Werner Richter).<br />

Sie „flüsterte, stockend und heiser, einige Verse” (Walter Jens).<br />

„Von ihrer Lesung habe ich nicht viel mehr behalten als ihren<br />

Sound, ihren Ton, diese fast flüsternde Stimme, die dennoch überall<br />

durchdrang, diese Stimme aus seidenem Faden, von der Martin<br />

Walser sagte, sie habe ihn immer an die Stimmen der Frauenseite<br />

in der Wasserburger Kirche bei den Rosenkranzandachten seiner<br />

Jugend erinnert” (Peter Hamm).<br />

Ihre Stimme bestimmt meine Choreografie. Sie beeinflusst wie<br />

eine bestimmte Musik, ein bestimmter Rhythmus die Art, wie die<br />

Tänzer, die Sprecherin oder auch der Komponist mit den gestellten<br />

Themen umgehen – und dies auch unabhängig vom Textinhalt. In<br />

ihrem Entwurf „Auf den Spuren der Sprache” bringt Bachmann<br />

genau dies zur Sprache – das reine Hörerlebnis eines Gedichts,<br />

dessen Rhythmus und Musikalität man folgt, dessen Pausen und<br />

Nichtgesagtem man nachempfindet, ohne dauernd dem Wortgehalt<br />

nachdenken zu müssen:<br />

Die Spur zu einem Gedicht ist eine Spur der Sprache, führt<br />

durch die Sprache, ein Gespinst von Worten, Sätzen,<br />

Pausen. ‚Dieses Gedicht ist mir rätselhaft’, sagte einer und<br />

versank in Nachdenken. Es war nicht rätselhaft; es gibt<br />

überhaupt nicht sehr viel Rätselhaftes, mit Ausnahme der<br />

Sprache vielleicht. Insofern (ist) das Gedicht unauflösbar<br />

und kein Königswasser wird es zerstören. Kinder und Geisteskranke<br />

kennen den reinen Automatismus der Sprache,<br />

was etwas bedeutet, wissen sie noch nicht oder nicht mehr.<br />

Über die [...] Form des Gedichts, wo die Mitteilung nicht<br />

mehr flüssig wird, aus den sprachlosen Momenten, stoßen<br />

die Sprachpartikel zusammen, reiben sich, entzünden sich.<br />

Jeder, der fällt, hat Flügel. Eines der Themen, welches im Zusammenhang<br />

mit Bachmanns Stimm„fall” im Tanz entwickelt wird, ist<br />

das Fallen, das plötzliche oder langsame Fallen eines Körpers oder<br />

auch das plötzliche Fallen aus einem System. „Fallen” ist ein wiederkehrender<br />

Topos in Bachmanns Werk. Während die negative 22


23<br />

Konnotation von „Fallen” uns bereits seit biblisch-literarischem<br />

Urbeginn im Sündenfall und als arche-typische Urangst in unseren<br />

Träumen begleitet, spiegeln sich in Bachmanns „Fallen” sowohl<br />

ihre Problemkonstanten Tod und Ausgelöschtwerden als auch<br />

Erlösung und Hoffnung wider. In ihrem Vers „Jeder, der fällt, hat<br />

Flügel” („Das Spiel ist aus”) wird das Fallen geradezu utopisch aufgehoben<br />

im märchenhaften Zauber frühkindlicher Wunschwelten.<br />

und wir werden singen:<br />

Es ist eine schöne Zeit, wenn der Dattelkern keimt!<br />

Jeder, der fällt, hat Flügel.<br />

Im Gesang der Geschwister wird die Einheit von Fallen und<br />

Schweben, von Sturz und Geborgensein beschworen. „Das<br />

Gleichzeitige von Fall und Flügel. Darin liegt vielleicht auch eine<br />

biblische Reminiszenz. Der Engelssturz, Luzifer und die Engel mit<br />

Flügeln, die dennoch abgefallen und gestürzt sind. Eine Sündenfallgeschichte.<br />

[...] Die Vorwegnahme des eigenen Falls in die Zeit,<br />

in die Geschlechterdifferenz und in die Widersprüche der Existenz<br />

der Erwachsenen” (Peter Beicken). Der Sünden-Fall erscheint bereits<br />

in Bachmanns Gedicht „Anrufung des Großen Bären” im Bild der<br />

„Zapfen, die von den Tannen gefallen sind, den großen, geflügelten,<br />

die aus dem Paradiese stürzten.”<br />

In Bachmanns Werk meint man die ganze Welt fallen zu sehen.<br />

Fast scheint es, als ob sie den Satz, der ihren Wittgenstein-Essay<br />

ein-leitet, wörtlich aufgefasst hätte: „Die Welt ist alles, was der Fall<br />

ist”. Gegenstände oder Körper fallen bis hin zu kosmologischen<br />

Phänomenen wie Mond („Psalm”) oder Kometen („Nachtflug”).<br />

Selbst ihre poetischen Bilder, selbst die Liebesmetaphern fallen:<br />

„Die Rosenlast stürzt lautlos von den Wänden” („Hôtel de la Paix”).<br />

Der Mensch selbst fällt aus der Natur, dem realen Raum, in die<br />

„Bezirke des Vergessens” und die „Bergwerke des Traums” und<br />

zuletzt in das (rettende oder vernichtende?) Feuer.<br />

Du wirst fallen<br />

vom Berg ins Tal, mit den reißenden Gewässern<br />

in die Schluchten, auf den Grund der Fruchtbarkeit,<br />

in die Samen der Erde, dann in die Minen von Gold,<br />

in den Fluß des Erzes, aus dem die Standbilder<br />

der Großen gehämmert werden, in die tieferen Bezirke<br />

des Vergessens, Millionen Klafter von dort,<br />

und in die Bergwerke des Traums.<br />

Zuletzt aber in das Feuer.


Immer wieder tauchen sie auf, „die vielen Bilder eines Ich, das zu<br />

Boden geschlagen wird, niederstürzt – und dennoch sich erhebt,<br />

gegen die Nacht und gegen die Gewalt” (Hans Höller).<br />

Wenn du auferstehst,<br />

wenn ich aufersteh,<br />

hängt der Henker am Tor,<br />

sinkt der Hammer ins Meer.<br />

Einmal muß das Fest ja kommen!<br />

Selbst die hörbare Welt gerät ins Fallen: In ihrem Gedicht „Exil” fallen<br />

die Regentöne. Und in einem ihrer berührendsten poetischen<br />

Bilder fällt das lyrische Ich im Lied („Ich falle im Lied”), in der Kunstform,<br />

die Bachmann als höchste Form menschlichen Schaffens<br />

betrachtete, da hier Musik und Sprache zueinander kommen. Hier<br />

legt das Fallen alles Bedrohende, Gefährdende ab. Im Lied scheint<br />

selbst das Fallen geborgen, buchstäblich „aufgehoben” zu sein.<br />

Und wird nicht zuletzt in Bachmanns eigenem Stimmfall – beim<br />

Rezitieren ihrer Gedichte – das Fallen hörbar gemacht?<br />

Der Fall Malina. Szenisch, dramaturgisch wie kompositorisch<br />

ist mein Tanzstück besonders von Bachmanns Roman „Malina” inspiriert<br />

und beeinflusst. Hier erzählt sie die Themen „Stimme” und<br />

„Fallen” in eindringlichen Bildern geradezu körperlicher Präsenz.<br />

Man sprach gar von einer „Fallsucht” des Ich im Roman.<br />

Ich bin ins Zeitalter der Stürze gekommen ... Ich bin in ein<br />

kleines Grab gefallen ..., und ich muß diese Zeit in der Gruft<br />

zubringen, ich fürchte mich schon vor dem nächsten Sturz,<br />

aber ich weiß, da es eine Wahrsagung ist, daß ich dreimal<br />

stürzen werde, ehe ich wieder aufstehen kann.<br />

Das Ich fällt sowohl in tiefe Verzweiflung und Erschöpfung als auch<br />

in ekstatisches Liebeserleben: „Malina sagt noch einmal: Sei ganz<br />

ruhig, laß dich ganz fallen. Ich lasse mich fallen und ich denke an<br />

Ivan”. [...] Im Warten auf den Anruf des Geliebten Ivan verschmelzen<br />

die beiden Motive der „Stimme” und des „Fallens” miteinander.<br />

Das bittende (also betende) Niederfallen vor dem Telefon soll die<br />

Stimme des Geliebten herbeiflehen:<br />

Aber ich knie auf dem Boden vor dem Telefon und hoffe,<br />

daß auch Malina mich nie überrascht in dieser Stellung,<br />

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27<br />

auch er soll nie sehen, wie ich niederfalle vor dem Telefon,<br />

wie ein Moslem auf seinen Teppich, die Stirn auf den<br />

Parkettboden gedrückt. ... Mein Mekka und mein Jerusalem!<br />

Und so auserwählt bin ich vor allen Telefonabonnenten<br />

und so werde ich gewählt, mein 72 31 44, denn Ivan weiß<br />

mich schon auswendig auf jeder Wählscheibe zu finden<br />

und sicherer findet er meine Nummer als mein Haar und<br />

meinen Mund und meine Hand.<br />

Die Stimme eines gefesselten Geschöpfs. Was hier individualisiert<br />

ist in der Liebessehnsucht des Ich nach der erlösenden (also<br />

heilbringenden) Stimme des Geliebten, was hier konkretisiert ist im<br />

Warten auf die kommende Erlösung findet in den immer wieder<br />

variierten Verkündungstexten „Ein Tag wird kommen” seine heilsgeschichtliche<br />

Ausweitung zu einer gesellschaftspolitischen Utopie.<br />

Ein Tag wird kommen, an dem die Menschen rotgoldene<br />

Augen und siderische Stimmen haben, an dem ihre Hände<br />

begabt sein werden für die Liebe, und die Poesie ihres<br />

Geschlechts wird wiedererschaffen sein ...<br />

mit einer Stimme, die noch nie jemand gehabt hat, mit der<br />

Sternstimme, der siderischen Stimme, erzeuge ich den<br />

Namen Ivan und seine Allgegenwart.<br />

Hier erhält die Stimme utopische Momente wie schon in Bachmanns<br />

frühen musik- und literaturtheoretischen Schriften. In ihrem 1959<br />

veröffentlichten Essay „Musik und Dichtung” definiert sie zum<br />

ersten Mal den emphatischen Begriff einer Stimme, die erklingt.<br />

Die Stimme wurde zu einer der wichtigsten Chiffren in Bachmanns<br />

Poetologie. In dem Essay entwirft sie ein leidenschaftliches Plädoyer<br />

für eine neue Vereinigung von Musik und Dichtung. Interessanterweise<br />

wird die Möglichkeit dieser Vereinigung nicht wie<br />

sonst über den Topos der Sprachähnlichkeit begründet, sondern<br />

über den Rhythmus. In Anlehnung an Hölderlins Wort, dass sich der<br />

Geist nur rhythmisch ausdrücken könne, schreibt Bachmann:<br />

Musik und Dichtung haben nämlich eine Gangart des<br />

Geistes. Sie haben Rhythmus, in dem ersten, dem gestaltgebenden<br />

Sinn.<br />

Wenn Bachmann dann fortfährt und die „Stimme des Menschen”<br />

als „Stimme eines gefesselten Geschöpfs” bezeichnet, „das nicht<br />

ganz zu sagen fähig ist, was es leidet, nicht ganz zu singen, was es


an Höhen und Tiefen auszumessen gibt”, dann erinnert mich umgekehrt<br />

die Vortragsweise Bachmanns an das „Geschöpf einer gefesselten<br />

Stimme” als Ausdruck eines Konflikts zwischen persönlicher<br />

Scheu und dem Drang, Erlebtes aussprechen zu müssen. Die<br />

Stimme wird zum Platzhalter für den Augenblick vollkommenen<br />

Erkennens, in dem Wahrheit und Liebe zusammenfallen.<br />

Es ist Zeit, dieser Stimme wieder Achtung zu erweisen, ihr<br />

unsere Worte, unsere Töne zu übertragen. Es ist Zeit, sie<br />

nicht mehr als Mittel zu begreifen, sondern als den Platzhalter<br />

für den Zeitpunkt, an dem Dichtung und Musik den<br />

Augenblick der Wahrheit miteinander haben. Wer würde da<br />

– wenn sie noch einmal erklingt, wenn sie für ihn erklingt!<br />

– nicht plötzlich inne, was das ist: Eine menschliche Stimme.<br />

Diese Stimme, in der sich Sprache und Musik trennen und vereinen,<br />

ist Thema meines Stücks. Die Stimme Bachmanns, die poetischen<br />

Stimmen ihres Werks werden tänzerisch verkörpert, in der stummen<br />

Sprache der Bewegung ebenso lautbar wie in der Sprechstimme,<br />

hörbar in der von Musikzitaten durchsetzten elektronischen Komposition<br />

und sichtbar gemacht in der Raumkonzeption: Die Akteure<br />

als fünf Stimmen einer „Spurensuche” beschreiben wie in einer<br />

polyphonen Komposition auf den fünf Linien einer Partitur eine<br />

endlos fortlaufende Bewegung von links nach rechts, der der „Fall<br />

aus der Zeit” nicht gelingen mag. Choreografie, Musik, Sprache und<br />

Raum greifen damit die musikalische Kompositionstechnik in<br />

„Malina” auf .<br />

„Ebenso häufig begegnet in ihrem Schreiben eine Spielart der<br />

Intertextualität, die in der Kopräsenz zahlreicher Stimmen aus unterschiedlichen<br />

Texten besteht, sei es in Form von Zitat oder Anspielung,<br />

als Nachhall von Lektürespuren oder Polyphonie” (Sigrid<br />

Weigel). „Der Intertext ist eine Musik von Figuren, Metaphern, Wort-<br />

Gedanken; es ist der Signifikant als Sirene” (Roland Barthes).<br />

Undine, meine Lieblingsfigur Bachmanns, taucht zwar nirgends<br />

in meinem Stück auf. Aber bis in die choreografische und dramaturgische<br />

Komposition des Stücks ist ihr Rufen, ihre Stimme lautlos zu<br />

vernehmen: „Komm! Komm! Nur einmal komm!”<br />

Auszüge aus der Erstveröffentlichung mit ausführlichen Literaturangaben in:<br />

Hände voll Lilien. 80 Stimmen zum Werk von Ingeborg Bachmann. Gedenkbuch<br />

zum 80. Geburtstag von Ingeborg Bachmann, hg. v. Magdalena Tzaneva, LiDi<br />

EuropEdition: Berlin 2006, ISBN: 3-00-018777-4, S. 225-233<br />

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Impressum<br />

Konzeption und Gestaltung<br />

Fleischmann & Kirsch, Backnang<br />

Fotografie Gudrun Bublitz, Stuttgart (Umschlag),<br />

Benjamin Jehle, Stuttgart (Inhalt)<br />

Reproduktion immedia23, Stuttgart<br />

Druck Leibfarth + Schwarz, Dettingen/Erms<br />

Gefördert von<br />

Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart<br />

Fonds Darstellende Künste<br />

Stiftung Landesbank Baden-Württemberg<br />

Unterstützt von<br />

Treffpunkt Rotebühlplatz, Stuttgart<br />

theater rampe stuttgart<br />

Produktionszentrum Tanz und Performance Stuttgart<br />

Prinz Stuttgart<br />

Druckerei Leibfarth + Schwarz, Dettingen/Erms<br />

Modewerkstatt Susanne Landis, Stuttgart<br />

Gudrun Bublitz Fotografie, Stuttgart<br />

Benjamin Jehle, Stuttgart<br />

Mit freundlicher Genehmigung<br />

Piper Verlag, Suhrkamp Verlag, SWR


Ze.M. Tanzprojekte <strong>Katja</strong> <strong>Erdmann</strong>-<strong>Rajski</strong><br />

Mobil 0049-(0)160-8 05 01 84<br />

katja@erdmann-rajski.de<br />

www.erdmann-rajski.de

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