Algorithmisches Differenzieren - M1
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3 RÜCKWÄRTS–METHODE 14<br />
3 Rückwärts–Methode<br />
In Abschnitt 2 haben wir gezeigt, wie ein Algorithmus A zur Berechnung eines Funktionswertes<br />
f(x) transformiert werden kann in einen Algorithmus A ′ für die Berechnung<br />
von Funktionswert f(x) und Ableitungswert f ′ (x). Der beschriebene Weg ist nicht der<br />
einzige, das gesteckte Ziel zu erreichen. Es gibt einen anderen Weg, der ebenfalls<br />
zu einem Algorithmus für die Berechnung von f(x) und f ′ (x) führt. Während bei<br />
der Vorwärts–Methode schrittweise die Ableitungen ∂yk<br />
verwendet werden, liefert der<br />
∂xi<br />
zweite Weg eine Methode, in der schrittweise Ableitungen ∂yn+t<br />
erscheinen. Diese<br />
∂yk<br />
zweite Methode nennen wir Rückwärts–Methode, aus Gründen, die noch ersichtlich<br />
werden. In diesem Abschnitt wollen wir den mathematischen Formalismus für die<br />
Rückwärts–Methode darlegen. Dabei werden – der Geschlossenheit zuliebe – einige<br />
Bezeichnungen aus Abschnitt 2 wiederholt.<br />
3.1 Allgemeines Schema<br />
Wir betrachten eine Funktion f : D ⊆ IR n → IR, die durch einen Algorithmus A gemäß<br />
Tabelle 7 definiert ist.<br />
(1) Für k = 1, 2, . . . , n<br />
yk = xk = k–te Komponente von x<br />
(2) Für k = n + 1, n + 2, . . . , n + t<br />
yk = Φk(y1, y2, . . . , yk−1)<br />
(3) f(x) = yn+t<br />
Tabelle 7: Algorithmus A zur Berechnung von f(x)<br />
Wir nehmen an, daß für k = n + 1, n + 2, . . . , n + t die Funktion<br />
Φk : Dk−1 ⊆ IR k−1 → IR (1)<br />
und deren Ableitung Φ ′ k bekannt sind. Wir nehmen ferner an, daß die Funktionen<br />
Φk und Φ ′ k für gegebene Argumente ausgewertet werden können. Der Algorithmus<br />
A beschreibt, wie zu gegebenem x ∈ D der Funktionswert f(x) schrittweise über die<br />
Hilfsgrößen y1, y2, . . . , yn+t zu berechnen ist.<br />
Nun definieren wir für k = n + 1, n + 2, . . . , n + t<br />
Ek : Dk−1 ⊆ IR k−1 → IR k � �<br />
z<br />
mit Ek(z) := .<br />
Φk(z)<br />
(2)<br />
Jeder Funktion Φk ist also eine Funktion Ek zugeordnet. Ek kopiert das Argument z<br />
und fügt eine neue Komponente Φk(z) an. Ferner definieren wir die Funktion<br />
L : IR n+t → IR mit L(z) := letzte Komponente von z. (3)