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Algorithmisches Differenzieren - M1

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2 VORWÄRTS–METHODE 10<br />

Damit ergibt sich ein Algorithmus A ′ zur Berechnung von f(x) und f ′ (x) wie in Tabelle<br />

3 dargestellt.<br />

(1) Für k = 1, 2, . . . , n<br />

Yk ← (xk, [0, . . . , 0, 1, 0, . . . , 0]) mit 1 in Position k<br />

(2) Für k = n + 1, n + 2, . . . , n + t<br />

Yk ← Φ ∗ k(Y1, Y2, . . . , Yk−1)<br />

(3) (f(x), f ′ (x)) ← Yn+t<br />

Tabelle 3: Algorithmus A ′ zur Berechnung von f(x) und f ′ (x)<br />

Die Anwendung von A ′ nennt man Vorwärts–Methode. Die Algorithmen A und A ′<br />

sehen sich sehr ähnlich. Entsprechend einfach und naheliegend ist daher die in der<br />

Einleitung erwähnte Transformation DIFF : A → A ′ . Allerdings sind wir bisher sehr<br />

großzügig mit den Konstanten umgegangen. Die Verwendung einer Konstanten als<br />

konstante Funktion, deren Ableitung nur Nullen enthält, fügt sich zwar einfach in die<br />

Theorie ein, in der Praxis wird man jedoch darauf Wert legen, unnötige Operationen<br />

mit Nullen zu vermeiden. Dies führt zu einer Verfeinerung der Funktionen RAT und<br />

LIB und zu einer sorgfältigeren Behandlung von Φk. In der Transformation DIFF<br />

müssen dann entsprechend viele Spezialfälle berücksichtigt werden.<br />

2.4 Komplexität<br />

In diesem Abschnitt beschränken wir uns auf eine rationale Funktion<br />

f : D ⊆ IR n → IR.<br />

Wir wollen abschätzen, wie viele rationale Operationen zur Berechnung von Funktionswert<br />

f(x) und Ableitungswert f ′ (x) benötigt werden. Unter einer rationalen Operation<br />

verstehen wir Addition oder Subtraktion oder Multiplikation oder Division zweier<br />

reeller Zahlen oder Vorzeichenwechsel einer reellen Zahl. Ferner soll abgeschätzt werden,<br />

wieviel Speicherplatz nötig ist. Bei solchen Abschätzungen ist es wesentlich zu<br />

beachten, daß sowohl f(x) als auch f ′ (x) auf verschiedene Weisen berechnet werden<br />

können. So gibt es zum einen für eine Funktion viele Schreibweisen, die sich in der<br />

Anzahl der Operationen unterscheiden, etwa<br />

f(x) = 1 − x2<br />

=<br />

x1 + x2<br />

x1<br />

.<br />

x1 + x2<br />

Zum anderen gibt es bei einem vorgegebenen Algorithmus zur Berechnung von f(x)<br />

verschiedene Algorithmen, die den Ableitungswert f ′ (x) berechnen.<br />

Wir folgen dem Algorithmus A in Tabelle 2 und spezifizieren die Vorschrift<br />

yk = Φk(y1, y2, . . . , yk−1).<br />

Wir nehmen an, daß yk mit einer rationalen Operation aus y1, y2, . . . , yk−1 berechnet<br />

wird. Die verschiedenen Möglichkeiten sind in Tabelle 4 zusammengestellt, wobei ci<br />

und cj konstante reelle Zahlen sind.<br />

Den präzisierten Algorithmus zur Berechnung von f(x) nennen wir jetzt FUN, siehe<br />

Tabelle 5.

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