Algorithmisches Differenzieren - M1
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2 VORWÄRTS–METHODE 9<br />
2.3 Allgemeines Schema<br />
Wir betrachten eine Funktion f : D ⊆ IR n → IR, die durch einen Algorithmus A gemäß<br />
Tabelle 2 definiert ist.<br />
(1) Für k = 1, 2, . . . , n<br />
yk = xk = k–te Komponente von x<br />
(2) Für k = n + 1, n + 2, . . . , n + t<br />
yk = Φk(y1, y2, . . . , yk−1)<br />
(3) f(x) = yn+t<br />
Tabelle 2: Algorithmus A zur Berechnung von f(x)<br />
Die verwendeten Funktionen Φn+1, Φn+2, . . . , Φn+t seien differenzierbar. Dann ist f<br />
ebenfalls differenzierbar. Wir definieren Funktionen f1, f2, . . . , fn mit<br />
fk(x) := xk = k–te Komponente von x<br />
und Funktionen fn+1, fn+2, . . . , fn+t mit<br />
fk(x) := Φk(f1(x), f2(x), . . . , fk−1(x)).<br />
Ist Φk eine konstante Funktion, dann ist natürlich fk ebenfalls eine konstante Funktion.<br />
Ist Φk von der Gestalt<br />
Φk(y1, y2, . . . , yk−1) = yi ∗ yj mit ∗ ∈ {+, −, ·, /},<br />
dann ist fk(x) = fi(x) ∗ fj(x), also ist fk eine rationale Komposition wie in Abschnitt<br />
2.1 behandelt. Ist Φk von der Gestalt<br />
Φk(y1, y2, . . . , yk−1) = λ(yi) mit λ ∈ Λ,<br />
dann ist fk(x) = λ(fi(x)), also ist fk eine Funktion wie in Abschnitt 2.2 behandelt.<br />
Im allgemeinen nehmen wir an, daß Φk für gegebene Argumente ausgewertet werden<br />
kann. Für die Ableitung f ′ k erhalten wir mit der Ketten–Regel<br />
⎡ ⎤<br />
f ′ k(x) = Φ ′ k(f1(x), f2(x), . . . , fk−1(x)) ·<br />
⎢<br />
⎣<br />
f ′ 1(x)<br />
.<br />
f ′ k−1(x)<br />
Diese Formel für f ′ k(x) beinhaltet als Spezialfälle auch die entsprechenden Formeln für<br />
die Ableitungen aus den Abschnitten 2.1 und 2.2. Im allgemeinen nehmen wir an, daß<br />
Φ ′ k für gegebene Argumente ausgewertet werden kann.<br />
Nun betrachten wir Paare von Funktionswert und Ableitungswert und setzen<br />
Yk := (fk(x), f ′ k(x)) für k = 1, 2, . . . , n + t.<br />
Für k = 1, 2, . . . , n ist das Paar Yk offensichtlich, und für k = n + 1, n + 2, . . . , n + t<br />
kann das Paar Yk aus den Paaren Y1, Y2, . . . , Yk−1 berechnet werden,<br />
Yk ←− Φ ∗ k(Y1, Y2, . . . , Yk−1).<br />
⎥<br />
⎦ .