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24th ILAB International Antiquarian Book Fair - Vereinigung der ...

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eginnen, die sich aber wohl wegen dessen Liebesbeziehung<br />

zur Mutter des Prinzen als wenig hilfreich<br />

erweist.<br />

Die Einbände sind unterschiedlich ausgeblichen,<br />

<strong>der</strong> dritte Band ist deutlich heller als die restlichen<br />

Bände. Das uns vorliegende Hauptbuch für die<br />

Gesamtausgabe aus dem Archivbestand <strong>der</strong> Buchbin<strong>der</strong>ei<br />

Scheible in Wien belegt, dass nicht alle<br />

Exemplare zeitgleich eingebunden wurden und<br />

dass nicht alle vierzig Exemplare <strong>der</strong> Ganzle<strong>der</strong>ausgabe<br />

abgerufen wurden. Nähere Angaben dazu und<br />

auch weiterführende Angaben gerne auf Anfrage.<br />

Der letzte Brief an Josef Breuer<br />

Freud, Sigmund. Handschriftlicher Brief auf<br />

seinem gedruckten Briefpapier, 1 Seite mit<br />

Unterschrift datiert 8. X.09. CHF 22 000.–<br />

«Verehrter Herr Doktor<br />

Nehmen Sie meinen ergebensten Dank für die<br />

Überlassung <strong>der</strong> alten Skizzen und Entwürfe, die<br />

mir in <strong>der</strong> Tat sehr interessant erscheinen. Mit dem<br />

Abschnitt über den Anfall dürfte es sich so verhalten<br />

wie Sie vermuten, doch habe ich Manuskripte<br />

nach dem Druck nicht mehr aufbewahrt.<br />

Ihr in Hochachtung ergeben (?) Freud»<br />

Historisch bedeuten<strong>der</strong> Brief an den Mitbegrün<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Psychoanalyse und langjährigen Freund<br />

und För<strong>der</strong>er Sigm. Freuds, das letzte schriftliche<br />

Zeugnis einer langjährigen Beziehung. Freud dankt<br />

Breuer für die Rückgabe von Manuskriptunterlagen<br />

<strong>der</strong> gemeinsamen Veröffentlichungen von<br />

1893 und 1895, darunter die zu den bahnbrechenden<br />

«Studien über Hysterie». Von diesem genuin<br />

ersten psychoanalytischen Buch wurde 1909 die<br />

werkgeschichtlich wichtige zweite Auflage mit getrennten<br />

Vorworten <strong>der</strong> Autoren, in denen beide<br />

ihre Motive für die unverän<strong>der</strong>te Wie<strong>der</strong>gabe des<br />

Originaltextes darlegen, herausgegeben, und die<br />

Bitte um die Überlassung <strong>der</strong> Aufzeichnungen<br />

steht wohl damit in Zusammenhang. Freuds Vorwort<br />

endet mit den bekannten Worten: «Auch weiß<br />

ich für jeden, <strong>der</strong> sich für die Entwicklung <strong>der</strong> Katharsis<br />

zur Psychoanalyse interessiert keinen besseren<br />

Rat als den, mit den ‹Studien über Hysterie›<br />

zu beginnen und so den Weg zu gehen, den ich<br />

selbst zurückgelegt habe.» Interessant auch hier<br />

<strong>der</strong> Hinweis auf Freuds Umgang mit Manuskripten<br />

und Arbeitsunterlagen.<br />

Teilveröffentlicht im Band XVII <strong>der</strong> Gesammelten<br />

Werke, London Imago Publishers 1941 mit Angabe<br />

auch <strong>der</strong> Entwürfe.<br />

Freud schreibt an Sabina Spielrein<br />

Freud, Sigmund. Handschriftlicher Brief auf<br />

seinem gedruckten Briefpapier, 1½ Seiten mit<br />

Unterschrift datiert 17.6.20. CHF 24 000.–<br />

PROF.DR. FREUD WIEN, IX., BERGGASSE 19.<br />

Liebe Frau Doktor 17.6.20<br />

Es geht Ihnen wie so oft dem Fragenden. Niemand<br />

kann ihm Auskunft geben, weil niemand mehr<br />

darüber weiß als er. Sie haben aber hier ein sehr<br />

interessantes Problem aufgeworfen, das man im<br />

Gedächtnis behalten muß. Ich vermute, daß die<br />

Operation am Uterus die vaginale Empfindlichkeit<br />

nicht aufheben wird. Ihre merkwürdige Beobachtung<br />

geht doch weit über Telepathie (Gedankenübertragung)<br />

hinaus. Von dieser habe auch ich<br />

einige höchst auffällige Beispiele gesehen. Aber<br />

man muß sehr vorsichtig sein. Ein Erlebnis wie<br />

das Ihrige läßt man am besten unerklärt. Es muß<br />

doch auch Zufall geben.<br />

Mit herzlichen Wünschen<br />

Ihr Freud<br />

Vgl. die Freud-Bibliographie mit Werkkonkordanz<br />

Meyer-Palmedo/Fichtner für ein Teilfaksimile und<br />

eine französische Übersetzung in <strong>der</strong> Zeitschrift<br />

«Le bloc-notes de la psychanalyse», Nr.5 (1985),<br />

S.151.<br />

Prof. Fichtner bestätigte uns auf Nachfrage, dass<br />

die Anrede «Liebe Frau Doktor» typisch für Freuds<br />

Briefe an Sabina Spielrein ist, nachdem diese den<br />

Doktorgrad erworben hatte. Ebenso sei ihr Interesse<br />

an Fragen <strong>der</strong> Telephatie auch durch an<strong>der</strong>e<br />

Quellen belegbar.<br />

Antiquariat Urban Zerfass 143

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