24th ILAB International Antiquarian Book Fair - Vereinigung der ...

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26.02.2013 Aufrufe

56 Felice, (Fortunato Bartolomeo) de. Encyclopédie ou Dictionnaire universel raisonné des Connoissances humaines. Mis en ordre par M. De Felice. 42 Text-, 6 Supplement- und 10 Tafelbände = 58 Bde. Yverdon, (Société typographique) 1770–1780. Mit 1410 (nach Zählung des Hrsg.) teils gefalteten, gestochenen Tafeln. Kalblederbände der Zeit über 5 Bünden mit je zwei Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung. 26,5 × 21 cm. CHF 22 000.– Vollständiges Exemplar des grössten in der Schweiz geschriebenen und gedruckten Lexikons, das im Unterschied zu anderen Folgewerken der Pariser Enzyklopädie kein Nach- oder Raubdruck, sondern eine echte Neufassung ist. Felice liess den Text von mehr als 30 Autoren redigieren, verbessern, ergänzen und zahlreiche neue Artikel hinzufügen. Die religionskritische Haltung Diderots und d’Alemberts wurde gemildert und durch eine protestantische Sichtweise ersetzt, weshalb das Werk auch «protestantische Enzyklopädie» genannt wurde. «J’achèterai l’édition d’Yverdon et non l’autre» (Voltaire 1770). – Der italienische Priester Fortunato Bartolomeo de Felice (1723–1789), 1769 in Yverdon eingebürgert, konvertierte zum Protestantismus. In eine Sittlichkeitsaffäre verwickelt, flüchtete er im Sommer 1757 nach Bern, wo er 1758 mit Vinzenz Bernhard Tscharner die Typogr. Gesellschaft gründete. 1762 siedelte er nach Yverdon über, eröffnete ein Erziehungsinstitut und gründete eine Druckerei, die sich zu einer der bedeutendsten der Schweiz entwickelte. – 1. Tafelband ungebunden aus einem anderen Exemplar ergänzt. Mehrere Bände mit angebrochenen Deckelkanten, v.a. Tafelbände. Im 2. Tafelband fehlt offenbar eine gefaltete Tafel (Art militaire). Stellenweise leicht gebräunt. Das starke Papier meist fleckenlos. Fehr, Hans. Die Wunder-Vögel. Album mit 21 Originalaquarellen. 1936–1938. 22 Bl. mit je einem montierten handschriftlichen Gedicht und einem montierten monogrammierten Aquarell (Bildgrösse 34 × 24,5 cm). Leinwandalbum. 48 × 35 cm. CHF 1500.– Daniel Thierstein Buchantiquariat Schmiedengasse 6 · 2502 Biel ∙ Gerechtigkeitsgasse 60 · 3011 Bern, Schweiz Telefon und Fax +41 (0)32 3232937 E-Mail: thierstein.antiquariat@bluewin.ch · Internet: www.thiersteinantiquariat.ch Kunst ∙ Literatur ∙ Naturwissenschaften Originelles Künstlerbuch, geschrieben und aquarelliert von Hans Fehr (1874–1961). Der aus St. Gallen stammende Rechtshistoriker Fehr wurde 1906 Passivmitglied der Künstlervereinigung «Die Brücke» und war seit frühester Jugend der engste Freund Emil Noldes. Die Aquarelle, in der Technik und Motivwahl an Nolde anlehnend, werden begleitet von skurrilen Versen. Fehr entwickelte seit dem 16. Altersjahr seine Bildsprache und Maltechnik, zuerst als Schüler von Emil Nolde, später in Anlehnung an den erfolgreichen Malerfreund. Nur der Kunstverein St. Gallen zeigte 1951 ein Auswahl seiner Bilder. Katalog zur Ausstellung der K.G. «Brücke». Dresden, Galerie Arnold, 1.–30. September 1910. 2 n.n. Bl. Umschlag und 18 n.n. Bl. Inhalt. Mit 20 Originalholzschnitten. Originalbroschur. 23,5 × 18,5 cm. CHF 32 000.– Bolliger/Kornfeld, Die Graphik der Brücke 47/1–20. – Originalausgabe des Kataloges zur 130 24th ILAB International Antiquarian Book Fair

ersten grossen «Brücke»-Ausstellung, «in dem die Künstler das ihnen vorschwebende Ideal eines Kataloges realisieren konnten» (Bolliger). Die 20 Originalholzschnitte, die aus Kostengründen direkt von der Platte abgezogen wurden, mit einer Holzschnittinterpretation einer Arbeit eines anderen Mitglieds der Künstlergruppe. Das gedruckte Vorwort von Kirchner mit dem falschen Gründungsjahr «1903». – Mit dem berühmten Titelholzschnitt, 3 Holzschnitten von Erich Heckel, 11 von Ernst Ludwig Kirchner, 3 von Max Pechstein und 2 von Karl Schmidt-Rottluff. Die letzten 5 Seiten mit dem vollständig von Kirchner in Holz geschnittenen Mitgliederverzeichnis der «Brücke». In der Ausstellung wurden 87 Bilder, Zeichnungen und Grafiken gezeigt. Mit dem Druckvermerk C. Rich. Gärtnersche Buchdruckerei (und) Heinrich Niescher, Dresden auf der Umschlagrückseite. – Umschlag mit leichten Knitterfalten am Rand und mit minimaler Absplitterung am Rücken. – Exemplar aus der Sammlung Hans Fehr, Passivmitglied der «Brücke». – Schönes Exemplar. Lissitzky, El und Arp, Hans. Die Kunstismen. Les ismes de l’art. The isms of art. Erlenbach- Zürich, Eugen Rentsch Verlag 1925. XI, 48 S. mit 76 s/w. Abbildungen. Illustrierter Originalpappband nach einem Entwurf von El Lissitzky. 26,5 × 20,5 cm. CHF 8500.– Bolliger 9,793. – Erste Ausgabe. – Mit handschriftlicher Widmung von Hans Arp an Hans Fehr, datiert 20.5.25. – Das Buch ist ein Meilenstein der Neuen Typographie und die erste Gesamtdarstellung der neuen Kunstrichtungen wie Konstruktivismus, Merz, Proun, Dada, Expressionismus, Futurismus, Kubismus u.a. – Hinterdeckel mit kleinen Fehlstellen und Retouchespuren. Vorsätze und Textblätter schwach stockfleckig. Text mit einigen Anstreichungen und Anmerkungen von Hans Fehr. Morgenthaler, Ernst. 89 handschriftliche Briefe und Karten an den Schriftsteller Emil Schibli. 1920–1953. Ca. 350 S. 6 Briefe mit Skizzen und teils aquarellierten Zeichnungen. Meist in losen Blättern, 2 Briefe mit Umschlägen. CHF 5500.– Der Maler Ernst Morgenthaler (1887–1962) war, nach Studien bei Eduard Stiefel und Fritz Burger, ab 1914 Schüler von Cuno Amiet, ab 1915 an der Knirr Schule in München, daneben nahm er bei Paul Klee Unterricht. Ab 1920 wird er Teil der Berner Künstlergruppe in Zürich um Karl Walser, Haller, Meyer-Amden, Geiser u.a. – Durch Hubacher enstand der Kontakt zu Emil Schibli (1891–1958). – Die Briefe, in denen regelmässig Bezug auf die künstlerischen Tätigkeiten und die gemeinsamen Freunde (Hubacher, Haller, Geiser, Albert Müller u.a.) genommen wird, geben reichen Einblick in die künstlerische, private und emotionale Entwicklung Morgenthalers, einem der erfolgreichsten Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts. – 2 Briefe an Frieda Schibli, je ein Brief von seinen Söhnen Fritz Morgenthaler, Ethnopsychoanalytiker und Niklaus (Gleis) Morgenthaler, Architekt. – Mit einem Porträt von Emil Schibli von Ernst Morgenthaler, monogrammiert und datiert 1945, Öl auf Sperrholz, gerahmt (32 × 40 cm). Nolde, Emil. Welt und Heimat. 3. Teil (1. Bd.): Neuguinea 1913 und 1914. – Heimkehr, Weltkrieg, Heimat. 1914–1921 (2. Bd.). (Typoskript, Seebüll), 1936. 1 w. Bl., 4 n.n. Bl., 119 Bl., 1 w. Bl.; 1 w. Bl., 3 n.n. Bl., S. 120–160, 171–213, 219–230, 230a-241, (recte 225) 1 w. Bl. Teil 1 mit 55 montierten s/w. Abbildungen (53 nach Werken von Nolde und 2 Fotografien); 36 montierte Abbildungen nach Werken von Nolde. Originalbroschur mit Kordelbindung. 4°. CHF 9000.– 1936 verfasste Beschreibung der 1913–1914 von Nolde und seiner Frau Ada unternommenen Südseereise durch Russland und China nach Japan und über das südchinesische Meer nach Neuguinea. Sie waren Mitglieder der vom Reichskolonialamt Berlin nach Deutsch-Neuguinea entsandten Gruppe zur Erforschung der medizinisch-demographischen Verhältnisse unter den Eingeborenen. Der zweite Teil beschreibt die Rückfahrt, die Kriegs- und Krisenjahre. «In einfachster Weise, … sind von meiner Frau einige Exemplare abgezogen.» – Mit vervielfältigter Widmung «Gewidmet unseren getreuen Freunden Nelly und Hans Fehr», jedoch ohne hs. Widmung Noldes. – Aus dem Besitz von Hans Fehr, der Nolde zur Reise motivierte und einen Teil der Kosten übernahm, zudem lagerte er Noldes Bilder für die Dauer der Reise ein. – Sehr vereinzelte handschriftliche Korrekturen. Die Paginationsfehler, verglichen mit Vergleichsexemplaren, offenbar von Nolde so zusammengestellt. – Die Buchausgabe erschien 1965 gekürzt und an einigen Stellen verändert bei DuMont in Köln. – Kleine Randeinrisse. Daniel Thierstein 131

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Felice, (Fortunato Bartolomeo) de. Encyclopédie<br />

ou Dictionnaire universel raisonné des<br />

Connoissances humaines. Mis en ordre par<br />

M. De Felice. 42 Text-, 6 Supplement- und 10<br />

Tafelbände = 58 Bde. Yverdon, (Société typographique)<br />

1770–1780. Mit 1410 (nach Zählung<br />

des Hrsg.) teils gefalteten, gestochenen Tafeln.<br />

Kalble<strong>der</strong>bände <strong>der</strong> Zeit über 5 Bünden mit je<br />

zwei Rückenschil<strong>der</strong>n und reicher Rückenvergoldung.<br />

26,5 × 21 cm. CHF 22 000.–<br />

Vollständiges Exemplar des grössten in <strong>der</strong> Schweiz<br />

geschriebenen und gedruckten Lexikons, das im Unterschied<br />

zu an<strong>der</strong>en Folgewerken <strong>der</strong> Pariser Enzyklopädie<br />

kein Nach- o<strong>der</strong> Raubdruck, son<strong>der</strong>n eine<br />

echte Neufassung ist. Felice liess den Text von mehr<br />

als 30 Autoren redigieren, verbessern, ergänzen und<br />

zahlreiche neue Artikel hinzufügen. Die religionskritische<br />

Haltung Di<strong>der</strong>ots und d’Alemberts wurde<br />

gemil<strong>der</strong>t und durch eine protestantische Sichtweise<br />

ersetzt, weshalb das Werk auch «protestantische<br />

Enzyklopädie» genannt wurde. «J’achèterai l’édition<br />

d’Yverdon et non l’autre» (Voltaire 1770). – Der italienische<br />

Priester Fortunato Bartolomeo de Felice<br />

(1723–1789), 1769 in Yverdon eingebürgert, konvertierte<br />

zum Protestantismus. In eine Sittlichkeitsaffäre<br />

verwickelt, flüchtete er im Sommer 1757 nach<br />

Bern, wo er 1758 mit Vinzenz Bernhard Tscharner<br />

die Typogr. Gesellschaft gründete. 1762 siedelte er<br />

nach Yverdon über, eröffnete ein Erziehungsinstitut<br />

und gründete eine Druckerei, die sich zu einer <strong>der</strong><br />

bedeutendsten <strong>der</strong> Schweiz entwickelte. – 1. Tafelband<br />

ungebunden aus einem an<strong>der</strong>en Exemplar<br />

ergänzt. Mehrere Bände mit angebrochenen Deckelkanten,<br />

v.a. Tafelbände. Im 2. Tafelband fehlt offenbar<br />

eine gefaltete Tafel (Art militaire). Stellenweise<br />

leicht gebräunt. Das starke Papier meist fleckenlos.<br />

Fehr, Hans. Die Wun<strong>der</strong>-Vögel. Album mit 21<br />

Originalaquarellen. 1936–1938. 22 Bl. mit je<br />

einem montierten handschriftlichen Gedicht<br />

und einem montierten monogrammierten<br />

Aquarell (Bildgrösse 34 × 24,5 cm). Leinwandalbum.<br />

48 × 35 cm. CHF 1500.–<br />

Daniel Thierstein<br />

Buchantiquariat<br />

Schmiedengasse 6 · 2502 Biel ∙ Gerechtigkeitsgasse 60 · 3011 Bern, Schweiz<br />

Telefon und Fax +41 (0)32 3232937<br />

E-Mail: thierstein.antiquariat@bluewin.ch · Internet: www.thiersteinantiquariat.ch<br />

Kunst ∙ Literatur ∙ Naturwissenschaften<br />

Originelles Künstlerbuch, geschrieben und aquarelliert<br />

von Hans Fehr (1874–1961). Der aus St.<br />

Gallen stammende Rechtshistoriker Fehr wurde<br />

1906 Passivmitglied <strong>der</strong> Künstlervereinigung «Die<br />

Brücke» und war seit frühester Jugend <strong>der</strong> engste<br />

Freund Emil Noldes. Die Aquarelle, in <strong>der</strong> Technik<br />

und Motivwahl an Nolde anlehnend, werden<br />

begleitet von skurrilen Versen. Fehr entwickelte<br />

seit dem 16. Altersjahr seine Bildsprache und Maltechnik,<br />

zuerst als Schüler von Emil Nolde, später<br />

in Anlehnung an den erfolgreichen Malerfreund.<br />

Nur <strong>der</strong> Kunstverein St. Gallen zeigte 1951 ein Auswahl<br />

seiner Bil<strong>der</strong>.<br />

Katalog zur Ausstellung <strong>der</strong> K.G. «Brücke».<br />

Dresden, Galerie Arnold, 1.–30. September<br />

1910. 2 n.n. Bl. Umschlag und 18 n.n. Bl. Inhalt.<br />

Mit 20 Originalholzschnitten. Originalbroschur.<br />

23,5 × 18,5 cm. CHF 32 000.–<br />

Bolliger/Kornfeld, Die Graphik <strong>der</strong> Brücke<br />

47/1–20. – Originalausgabe des Kataloges zur<br />

130 <strong>24th</strong> <strong>ILAB</strong> <strong>International</strong> <strong>Antiquarian</strong> <strong>Book</strong> <strong>Fair</strong>

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