Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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Blockierung <strong>der</strong> arteriellen Strombahn durch den Ballon zeitlich kurz zu halten und<br />
somit die Induktion von Infarkten im peripheren Perfusionsgebiet zu reduzieren. Die<br />
Dilationsempfindlichkeit des PLLA Stents stellt gerade bei <strong>der</strong> stentgeschützten<br />
Angioplastie <strong>der</strong> Arteria carotis einen Nachteil dar, da hier die Gefahr einer<br />
zerebralen Ischämie besteht. Dagegen präsentieren die geringe Recoilrate, <strong>der</strong> hohe<br />
Kollapsdruck und Verformungswi<strong>der</strong>stand des PLLA Stents günstige mechanische<br />
Eigenschaften, die mit Metallstents vergleichbar sind [16] .<br />
Die Inkorporation des Pharmakons Sirolimus wurde gewählt, da das Makrolid Lakton<br />
die Proliferation und Migration von glatten Muskelzellen (SMC) inhibiert [65 69], die<br />
ein hohes Vorkommen von FKBP12 besitzen. Sirolimus blockiert den FKBP 12<br />
Komplex und wirkt auf diese Zellen zytostatisch. Die Endothelialisierung, die<br />
essentiell ist, um eine Biokompatibilität zwischen Stentoberfläche und fliessendem<br />
Blut in <strong>der</strong> Umgebung zu erreichen, bleibt dabei ungestört [73]. Sirolimus hat in <strong>der</strong><br />
Beschichtung von Metall Stents schon vielfach gute Ergebnisse erzielt. Eine<br />
erstmalige klinische Anwendung fand in <strong>der</strong> randomisierten und doppelgeblindeten<br />
RAVEL Studie statt [55, 101]. An 238 Patienten mit de novo Koronarläsionen wurden<br />
Sirolimus beschichtete Cypher TM Stents einer unbeschichteten Kontrollgruppe<br />
gegenübergestellt. Nach sechs Monaten zeigte sich eine Restenoserate von 0% im<br />
Vergleich zur Kontrollgruppe (26%) sowie völliges Fehlen von klinischen<br />
Komplikationen. Die nachfolgende prospektive, in größerem Umfang durchgeführte<br />
SIRIUS Studie bestätigte die geringe Restenoserate in <strong>der</strong> postinterventionellen<br />
Frühphase. Außerdem wiesen sie eine um 93% reduzierte Neointimabildung im<br />
Vergleich zum unbeschichteten Metallstent nach. In einer Subgruppenanalyse bei<br />
Diabetikern zeigte sich ebenfalls eine signifikant geringere Restenoserate von 17, 6%<br />
(Cypher TM ) versus 50,5% [32]. In den Follow Up Analysen wurde eine nachhaltige<br />
Effizienz und Sicherheit nach 2 Jahren mit einer den Metall Stents vergleichbar<br />
geringen Restenoserate demonstriert [102]. Risikofaktoren für einen wie<strong>der</strong>holten<br />
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