Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5 DISKUSSION<br />
5.1. Schweinemodell<br />
Bei einer tierexperimentellen Studie stellt sich immer die Frage, ob die Ergebnisse auf<br />
den humanmedizinischen Bereich übertragbar sind und inwieweit sie eine<br />
verlässliche prognostische Aussagekraft besitzen. Die Qualität eines Restenosemodells<br />
wird vor allem definiert durch die Ähnlichkeit <strong>der</strong> anatomischen, physiologischen<br />
und pathogenetischen Verhältnisse <strong>der</strong> Versuchstierspezies zum Menschen. Des<br />
Weiteren spielen operationstechnische und ökonomische Aspekte eine wichtige<br />
Rolle. Viele Tiere wurden bereits als Restenosemodelle eingesetzt, darunter Ratten,<br />
Kaninchen, Schweine und Hunde jedoch nehmen Schweine in dieser Hinsicht eine<br />
dominierende Stellung ein, da die porcine makroskospische und mikroskopische<br />
Anatomie des Gefäßsystems <strong>der</strong> des Menschen in Aufbau und Struktur sehr stark<br />
ähnelt [94]. Die A. iliaca communis ist gut zugänglich und zeigt einen ähnlichen<br />
Durchmesser im Vergleich zur A. femoralis superficialis beim Menschen. Der Zugang<br />
zur A. carotis communis beim Schwein ist dem Vorgehen beim Menschen identisch.<br />
Vergleichbare anatomische Größenverhältnisse ermöglichen eine Übertragung vieler<br />
humanmedizinischer Geräte und Materialien, wie z.B. Katheter und Stents auf das<br />
Schwein [95]. Weitere Gründe für den Einsatz des Schweines als Versuchstier in<br />
dieser Studie sind die histologische Ähnlichkeit <strong>der</strong> neointimalen Antwort auf einen<br />
gefäßschädigenden Reiz [6].<br />
Aortoiliakale Gefäßoperationen sind anspruchsvoll und beim Menschen mit einer<br />
signifikanten Morbidität und Mortalität assoziiert [96]. Auch beim Schwein muss mit<br />
verschiedenen Problemen gerechnet werden. In <strong>der</strong> Vorbereitung ist zunächst die im<br />
Verhältnis zum Menschen schwierigere Intubation durch die lange Epiglottis<br />
anzuführen, die häufiger in einer ösophagealen Fehlintubation enden kann [97]. Zum<br />
50