ZKN-Vorstand - Zahnärztekammer Niedersachsen
ZKN-Vorstand - Zahnärztekammer Niedersachsen
ZKN-Vorstand - Zahnärztekammer Niedersachsen
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INFORMATIONSBLATT<br />
FÜR ZAHNÄRZTINNEN<br />
UND ZAHNÄRZTE MIT<br />
AMTLICHEN MITTEILUNGEN,<br />
HERAUSGEGEBEN VON DER<br />
ZAHNÄRZTEKAMMER<br />
NIEDERSACHSEN K.d.ö.R.<br />
<strong>ZKN</strong>-<strong>Vorstand</strong><br />
7+8<br />
Juli/August 2001<br />
einstimmig gewählt<br />
Wissenschaft: Zahnfarbene adhäsive Füllungen<br />
Dr. José Mario Besek<br />
Funktionelle klinische Untersuchung<br />
Dr. Rainard Scheele
Zahnärztliche Nachrichten <strong>Niedersachsen</strong> ZNN<br />
Informationsblatt für Zahnärzte mit amtlichen<br />
Mitteilungen der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> (<strong>ZKN</strong>)<br />
erscheint bis zu zwölfmal jährlich,<br />
jeweils zum Beginn des Monats.<br />
Herausgeber<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> (K.d.ö.R.)<br />
Zeißstr. 11a, 30519 Hannover<br />
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Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die persönliche Meinung<br />
des Verfassers bzw. der Verfasser dar. Die Redaktion behält sich das<br />
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ISSN 1437-4927<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Leitartikel 1<br />
Konstituierende Kammerversammlung 2<br />
Gewählte Ausschüsse der <strong>ZKN</strong> 5<br />
Honorarvereinbarung wird zu wenig genutzt 7<br />
Freie Honorarvereinbarung nach § 2 Abs. 1<br />
und 2 GOZ- rechtswirksam abgeschlossen? 10<br />
GOZ, PKV und zahnärztliches<br />
Selbstbewußtsein 11<br />
Was es sonst noch gibt... 12<br />
dental informa 2001 14<br />
Der Countdown läuft: Umstellung der<br />
Zahnarztsoftware auf den Euro 15<br />
Aktuelle Rechtsprechung<br />
zum zahnärztlichen Haftpflichtrecht 16<br />
„bissFest“ -10jähriges Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft<br />
Jugendzahnpflege in Celle 18<br />
Pläne des Robert-Koch-Instituts könnten<br />
Zahnärzte über 150 Millionen Mark kosten 18<br />
ZFN - Fortbildung 19<br />
Zahnfarbene adhäsive Füllungen<br />
im Frontzahn- und Zahnhalsbereich 24<br />
Zertifizierung nach DIN EN ISO 9002 29<br />
Überprüfen Sie eingehende Rechnungen 29<br />
Die gemeinsame Berechnung der Positionen<br />
001 GOZ und Ä 3 ist gebührenrechtlich<br />
nicht zu beanstanden 29<br />
Die manuelle Palpation bei der funktionellen<br />
klinischen Untersuchung 30<br />
Carl Heinz Bartels wird 80 34<br />
Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag 35<br />
Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung<br />
für Zahnarzthelferinnen 37<br />
Bitte notieren 40<br />
Wir trauern 3U<br />
Termine 3U<br />
Beilagenhinweis<br />
Wissenschaftliche Jahrestagung dgp<br />
Multident - Einladung zur Veranstaltung
L E I T A R T I K E L<br />
Sehr verehrte Frau Kollegin,<br />
sehr geehrter Herr Kollege!<br />
Es ist ein Stück Normalität, daß aus Wahlen<br />
Mehrheiten hervorgehen, unentschiedene<br />
Wahlausgänge sind lähmend für eine<br />
Demokratie. Man muß auch davon ausgehen,<br />
daß Wahlsieger bemüht sind, ihre<br />
errungene Mehrheit zu stabilisieren, und<br />
die Unterlegenen versuchen, auch noch im<br />
Nachhinein mehrheitsfähig zu werden.<br />
Solche Anstrengungen werden erst recht<br />
dann erfolgen, wenn sich zwei in etwa<br />
gleich starke Gruppen gegenüberstehen,<br />
die in ihren Zielen nicht einmal weit von<br />
einander entfernt sind.<br />
Bei den Wahlen zur Kammerversammlung der <strong>ZKN</strong> haben sich<br />
letztlich zwei Gruppen mit 38 bzw. 35 Mandaten und 1 Ungebundenen<br />
herauskristallisiert. Diese Gruppenbildung ist zwar nur<br />
für die Besetzung der Ausschüsse vorgesehen, entfaltet jedoch<br />
auch bei Wahlen, wie der des <strong>Vorstand</strong>e, ihre Wirkung.<br />
Es ist auch legitim, wenn Wähler oder Gewählte einen Wahleinspruch<br />
einlegen, weil sie Zweifel an der Rechtmäßigkeit der<br />
Wahlabläufe hegen. Ein solches Wahlprüfverfahren muß nach<br />
den Bestimmungen der Wahlordnung abgewickelt werden und<br />
kann eventuell sogar erst vor den Verwaltungsgerichten<br />
entschieden werden. Über die Dauer bis zu einer Entscheidung<br />
kann nur spekuliert werden, ein mehrjähriges Verfahren kann<br />
zumindest nicht ausgeschlossen werden.<br />
Entscheidend ist, daß die neu gewählte Kammerversammlung<br />
und der von dieser bestimmte <strong>Vorstand</strong> auch während dieser<br />
Zeit bereits ein Mandat besitzen. In der Urteilsbegründung des<br />
VG Hannover vom 20.03.1990 (AZ: 5 VG A 172/88) heißt es<br />
dazu: "Die spätere Feststellung der Ungültigkeit<br />
im Wahlprüfverfahren bewirkt vielmehr ein Erlöschen<br />
der Mandate ex nunc", also vom Zeitpunkt dieser Entscheidung<br />
an und nicht ex tunc, sprich rückwirkend. "Auch aus einer<br />
später für ungültig erklärten Wahl entsteht zunächst<br />
eine wirksame Mitgliedschaft mit allen Rechten und Pflichten",<br />
die Kammerversammlung ist also beschlußfähig. "Wahlfehler<br />
selbst hindern die Entstehung eines Mandats somit nicht. Daher<br />
hat auch derjenige zunächst ein Mandat erlangt, dessen Wahl<br />
später erfolgreich angefochten wird."<br />
Aus diesem Urteil geht auch hervor, daß die Kammerversammlung<br />
die Amtszeit des <strong>Vorstand</strong>es nicht befristen, aber auch<br />
nicht über die Dauer der eigenen Wahlperiode hinaus ausdehnen<br />
darf. Aus den Wahlen zur KV hervorgegangene Mandate<br />
werden bindend nur für vier Jahre vergeben, auch wenn es in<br />
dieser Zeit zu Wahlwiederholungen kommen sollte, weil der<br />
oberste Entscheidungsträger der Wähler selbst bleibt. "Die gesetzliche<br />
Bestimmung über die Dauer der Wahlperiode dient<br />
nicht dem Schutz der Mandatsträger, sondern dem Anspruch<br />
des Wählers auf Erneuerung seiner Wahlentscheidung."<br />
Warum müssen diese Ausführungen gemacht werden?<br />
Nicht etwa, weil die Berechtigung des Wahleinspruches beurteilt<br />
werden soll. Ein solches Urteil steht nur den dazu vorgesehenen<br />
Instanzen zu. Auch nicht, weil über den Ausgang<br />
des Wahlprüfverfahrens spekuliert werden soll.<br />
Das mag jeder einzelne für sich selbst tun.<br />
Es muß vielmehr festgestellt werden, daß<br />
die Kammerversammlung seit ihrer Konstituierung<br />
am 05. Mai 2001 zur Sacharbeit aufgefordert ist.<br />
Es gibt wahrlich genügend Problemfelder,<br />
die in dieser Legislaturperiode bearbeitet<br />
werden müssen. Dazu gehört z.B. die<br />
Anpassung der Berufsordnung an praktizierte<br />
Gegebenheiten. Sie ist nicht primär<br />
ein Strafgesetzbuch unseres Berufsstandes,<br />
sondern sie muß den gesetzlich zulässigen<br />
Rahmen beschreiben, der von der Mehrheit<br />
auch so tatsächlich akzeptiert wird.<br />
Aber auch die von vielen gewünschte<br />
Strukturierung von Fortbildung bedarf einer<br />
breiten Erörterung, wenn wir dieses Feld<br />
nicht anderen überlassen wollen. Eine<br />
Verpflichtung zur Fortbildung besteht schon<br />
immer. Kann es etwa von uns gewollt sein,<br />
daß daraus eine Pflichtfortbildung werden<br />
soll? Die Argumente pro und contra einer Zertifizierung von<br />
Fortbildung müssen auf den Tisch und abgewogen werden.<br />
In der Weiterbildung ist die Einführung der "Oralchirurgen"<br />
schon häufiger in der Kammerversammlung kontrovers<br />
diskutiert worden. Standpunkte der Vergangenheit, diese<br />
Weiterbildung im Bereich der <strong>ZKN</strong> nicht zuzulassen, müssen auf<br />
den Prüfstand. Oder wie wollen es Mandatsträger mit ihrem<br />
eigenen Gewissen vereinbaren, wenn sie in der VV der KZVN für<br />
diese Gruppe ein Sonderbudget beschließen und in der KV der<br />
<strong>ZKN</strong> diese Weiterbildung nicht einmal zulassen?<br />
Unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl im kommenden<br />
Jahr muß mit einschneidenden Veränderungen sowohl im<br />
Bereich der PKV als auch der GKV gerechnet werden. Darauf<br />
muß die Kammerversammlung vorbereitet sein und muß<br />
agieren statt dann erst zu reagieren.<br />
Die Beschreibung einer präventionsorientierten Zahnheilkunde<br />
findet nicht hinter verschlossenen Türen auf Wolke 7 statt.<br />
Sie wird unsere Berufsausübung so grundlegend beeinflussen,<br />
daß wir dies nicht ignorieren können.<br />
Auch die Umsetzung und Beschreibung der Lerninhalte der<br />
Zahnmedizinischen Fachangestellten wird eine echte Herausforderung<br />
für jede Praxis darstellen. Damit dürfen wir unsere<br />
Kolleginnen und Kollegen nicht allein lassen.<br />
Da für viele der hier nur partiell angedeuteten Problemfelder<br />
breite Mehrheiten in der Kammerversammlung erforderlich sein<br />
werden, müssen die Mandatsträger sich um ein gruppenübergreifendes<br />
Denken und Handeln bemühen. Nicht Aus- oder<br />
Abgrenzung ist gefragt, sondern die Suche nach<br />
dem geringsten gemeinsamen Level.<br />
Die Anstöße dazu müssen vom <strong>Vorstand</strong> und sollten von jedem<br />
einzelnen Mandatsträger ausgehen. Der <strong>Vorstand</strong> wird dabei<br />
allerdings nur so viel Handlungsspielraum haben, wie ihm die<br />
Kammerversammlung zugesteht.<br />
Es gibt viel zu tun - packen wir es an! Beweisen wir die Einheit<br />
unseres Berufstandes, der zugegebenermaßen ein hohes Maß<br />
von Individualität für sich in Anspruch nimmt, indem wir<br />
gemeinsam unsere Ziele erarbeiten und umsetzen.<br />
Dr. Dr. Henning Borchers<br />
Präsident der <strong>ZKN</strong><br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
1
2<br />
KONSTITUIERENDE<br />
KAMMER-<br />
VERSAMMLUNG<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
Wahlen des <strong>Vorstand</strong>es und der Ausschußmitglieder<br />
Am 20.06.01 traten<br />
alle 74 Kammerversammlungsmitglieder<br />
in Hannover<br />
zusammen, um den <strong>Vorstand</strong><br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong> für<br />
die Wahlperiode<br />
2001 bis 2005 zu wählen.<br />
Die Gruppe "Zahnärzte für<br />
<strong>Niedersachsen</strong> - ZfN"<br />
ist innerhalb der KV<br />
mit 38 Sitzen vertreten.<br />
Die Gruppe des<br />
Freien Verbandes Deutscher<br />
Zahnärzte - FVDZ verfügt<br />
über 35 Sitze.<br />
Ein Mitglied (Dr. Albers)<br />
ist unabhängig.<br />
Der Präsident der <strong>ZKN</strong>,<br />
Dr. Dr. Henning Borchers,<br />
konnte neben Ministerialdirigent<br />
Dr. Sporn vom "Ministerium für Frauen,<br />
Arbeit und Soziales" auch Prof. Dr.<br />
Roßbach / MHH als Vertreter der<br />
Hochschulen begrüßen. Daneben galten<br />
seine Begrüßungsworte u. a. auch<br />
den anwesenden Repräsentanten der<br />
KZVN sowie den ehemaligen Präsidenten<br />
der <strong>ZKN</strong>.<br />
Da die Tagesordnung der Konstituierenden<br />
Kammerversammlung bereits<br />
bis einschließlich Punkt 3 (Bericht des<br />
Präsidenten) in der KV vom 05.05.01<br />
abgearbeit worden war, stand nunmehr<br />
die Wahl des <strong>Vorstand</strong>es gem.<br />
§§ 3 und 6 der Satzung der <strong>ZKN</strong> an.<br />
Rechtlicher Hintergrund<br />
Gleich zu Beginn seiner Ausführungen<br />
beschrieb der Präsident<br />
den gegebenen rechtlichen<br />
Hintergrund, der die Notwendigkeit<br />
der Durchführung der Wahlen zum<br />
<strong>Vorstand</strong> und zu den Ausschüssen im<br />
Rahmen dieser KV verdeutlichte.<br />
Die Durchführung dieser KV sei danach<br />
erforderlich, um den <strong>Vorstand</strong> neu zu<br />
wählen und die Ausschüsse der KV zu<br />
besetzen. Die Gründe dafür lägen in<br />
folgendem: Mit der Konstituierung der<br />
neuen Kammerversammlung am<br />
VOM 20.06.01<br />
05, Mai 2001 habe die alte Kammerversammlung<br />
aufgehört zu existieren.<br />
Damit haben auch die Ausschüsse der<br />
alten KV aufgehört zu existieren.<br />
Zweck der Ausschüsse sei es, die Rechte<br />
der KV zu wahren, also einerseits<br />
den <strong>Vorstand</strong> zu kontrollieren und andererseits<br />
die Arbeit des <strong>Vorstand</strong>es zu<br />
unterstützen.<br />
Ministerialdirigent Dr. Sporn vom niedersächsischen<br />
Ministerium für Frauen, Arbeit und<br />
Soziales, lehnte die Übernahme des Vorsitzes<br />
des Wahlausschusses ab, da er die Gefahr der<br />
Befangenheit oder der Interessenkollission sehe.<br />
Er schätze und achte diesen Berufsstand sehr<br />
und wolle auch in Zukunft menschliche und<br />
fachliche Wertschätzung pflegen.
Würde man die Ausschüsse nicht<br />
neu besetzen, hätte die vom<br />
Kammergesetz für die Heilberufe<br />
vorgesehene Kontrolle des <strong>Vorstand</strong>es,<br />
zum Beispiel bei der Erstellung<br />
des Haushaltsplanes, nicht mehr stattfinden<br />
können. Darüber hinaus wäre<br />
die Arbeit der Kammer in weiten Teilen<br />
lahmgelegt worden.<br />
Gesetzlich sei die Kammerversammlung<br />
verpflichtet, für die Dauer ihrer Wahlperiode<br />
aus ihrer Mitte einen <strong>Vorstand</strong><br />
zu wählen. Zwar bliebe der alte <strong>Vorstand</strong><br />
bis zur Wahl eines neuen geschäftsführend<br />
im Amt. Diese Regelung<br />
entbinde die Kammerversammlung<br />
jedoch nicht von der Verpflichtung,<br />
einen neuen <strong>Vorstand</strong> zu bestimmen,<br />
da sie nicht das Recht habe, die<br />
Amtszeit des <strong>Vorstand</strong>es über die Legislaturperiode<br />
hinaus zu verlängern.<br />
Die Begrenzung der Amtszeit und die<br />
turnusmäßige Neuwahl seien demokratische<br />
Prinzipien von grundsätzlicher<br />
Bedeutung, über die die Kammerversammlung<br />
sich nicht hinwegsetzen<br />
könne.<br />
Der neue <strong>Vorstand</strong> der <strong>ZKN</strong><br />
(v.l.n.r.) Dr. Joachim H. Wömpner, Vizepräsident, Rinteln; Dr. Thomas Nels, Braunschweig;<br />
Dr. Jobst-Wilken Carl, Osnabrück; Dr. Hans-Jürgen König, Lüneburg; Dr. Jürgen Kiehne, Göttingen;<br />
Dr. Dr. Henning Borchers, Präsident, Hannover; Dr. Wilhelm Bomfleur, Schüttdorf<br />
Wenn behauptet werde, daß die Wahlen<br />
zum <strong>Vorstand</strong> und zu den Ausschüssen<br />
wegen des Einspruchs gegen<br />
die Kammerwahl nicht hätten durchgeführt<br />
werden dürfen, so sei dies<br />
schlicht falsch.<br />
Wahleinspruch hat keine<br />
aufschiebende Wirkung<br />
Der Wahleinspruch habe keine aufschiebende<br />
Wirkung. Er tangiere die<br />
Rechte und Pflichten der gewählten<br />
Mitglieder der Kammerversammlung<br />
solange nicht, bis über ihn im Rahmen<br />
des Wahlprüfungsverfahrens oder einer<br />
gegebenenfalls einzuholenden verwal-<br />
tungsgerichtlichen Entscheidung endgültig<br />
entschieden worden sei. Hierdurch<br />
werde erreicht, daß die Kammer<br />
und ihre Organe funktions- und handlungsfähig<br />
blieben. Diesem Anspruch<br />
sei der <strong>Vorstand</strong> durch erneute Einberufung<br />
der Kammerversammlung gerecht<br />
geworden. Seine Rechtsauffassung<br />
werde ferner gestützt durch Entscheidungen<br />
des Oberverwaltungsgerichtes<br />
Lüneburg und des Verwaltungsgerichtes<br />
Hannover aus den Jahren<br />
1988 und 1990.<br />
Fazit der Darstellung des Rechtsstandpunktes<br />
war, daß der bestehende Antrag<br />
auf Wahlprüfung, den Mitglieder<br />
Wahlergebnis der <strong>Vorstand</strong>swahlen<br />
In den einzelnen Wahlgängen wurden folgende <strong>Vorstand</strong>smitglieder der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> jeweils ohne Gegenstimme gewählt:<br />
Präsident: Dr. Dr. Henning Borchers Hannover 39 Stimmen<br />
Vizepräsident: Dr. Joachim Wömpner Rinteln 38 Stimmen<br />
Beisitzer: Dr. Wilhelm Bomfleur Schüttorf 39 Stimmen<br />
Dr. Thomas Nels Braunschweig 39 Stimmen<br />
Dr. Jürgen Kiehne Göttingen 39 Stimmen<br />
Dr. Hans-Jürgen König Lüneburg 39 Stimmen<br />
Dr. Jobst-Wilken Carl Osnabrück 39 Stimmen<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
3
4<br />
Die Mitglieder der Kammerversammlung wählen<br />
des FVDZ wenige Tage vor der vorangegangenen<br />
KV gestellt hatten, in keiner<br />
Weise den Verlauf dieser Wahl behindern<br />
würde.<br />
FVDZ verzichtete auf Teil-<br />
nahme bei der Wahl<br />
N ach<br />
der Eröffnung der Diskussion<br />
gab Dr. Beischer seinen rechtlichen<br />
Standpunkt wieder, in dessen<br />
Verlauf er die Ansicht vertrat, daß<br />
die Einladung zur KV nicht korrekt sei,<br />
da die konst. KV bereits stattgefunden<br />
habe. (Aus der konstituierenden KV<br />
vom 05.05.01 war, wie wir bereits berichtet<br />
hatten, die Gruppe des FVDZ<br />
ausgezogen. Damit war seinerzeit die<br />
Beschlußunfähigkeit hergestellt und<br />
eine zusätzliche konstituierende Kammerversammlung<br />
notwendig geworden.)<br />
Gemäß des Antrages der Fraktion<br />
des FVDZ vom 05.05.01 vertrete seine<br />
Fraktion nach wie vor die Auffassung,<br />
daß die Wahl des <strong>Vorstand</strong>es der <strong>ZKN</strong><br />
erst dann stattfinden könne, wenn das<br />
Ergebnis des Wahlprüfungsverfahrens<br />
die rechtmäßige Zusammensetzung der<br />
Kammerversammlung und die Rechtmäßigkeit<br />
der Wahlabläufe zweifelsfrei<br />
und endgültig geklärt habe.<br />
Er habe auch nicht die Absicht, Gerichte<br />
einzuschalten.<br />
(Dem Bericht in der DZW vom<br />
27.06.01 zufolge will der FVDZ nun<br />
doch die Gerichte bemühen, falls der<br />
Wahlprüfungsausschuß zu einem für<br />
den FVDZ unbefriedigenden Ergebnis<br />
gelangen sollte). Beischer sprach sich<br />
erneut und trotz der zuvor dargestellten<br />
Rechtslage für die kommissarische<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
Weiterführung durch den alten <strong>Vorstand</strong><br />
aus.<br />
Auf die Frage, aus welchem Personenkreis<br />
sich der Wahlprüfungsausschuß<br />
zusammensetzen würde, wurde für den<br />
Vorsitz RA u. Notar Gerhard Suhren<br />
und RA u. Notar Axel Müller-Eising genannt.<br />
Als Beisitzer seien die Kollegen<br />
Horst Benecke, Dr. Ekkehard Ficken und<br />
Dr. Hans-Henning Hildebrand benannt<br />
worden.<br />
Auch an diesem Personenkreis entzündete<br />
sich umgehend der Widerspruch<br />
der Gruppensprecher<br />
des FVDZ. Dem RA u. Notar Müller-Eising<br />
wurde seitens Dr. Keck ein "Abhängigkeitsverhältnis<br />
zum AVW" der<br />
<strong>ZKN</strong> unterstellt, da dieser das Altersversorgungswerk<br />
in einer Rechtsangelegenheit<br />
vertreten habe. Mit den Beisitzern<br />
ging man nicht weniger zimperlich<br />
um, indem man ihnen ziemlich<br />
unverblümt Parteilichkeit unterstellte.<br />
Angesichts der Tatsche, daß die Kollegen<br />
Benecke und Dr. Ficken zum einen<br />
Mitglieder des FVDZ sind und zum anderen<br />
während ihrer langjährigen berufspolitischen<br />
Tätigkeiten für die Sache<br />
der Niedersächsischen Zahnärzte,<br />
ebenso wie Dr. Hans-Henning<br />
Hildebrand, hinreichend Beweis für ihre<br />
Neutralität und Sachkunde geliefert<br />
haben, verlieh das verbale Gezerre um<br />
diese verdienten älteren Kollegen der<br />
Diskussion einen würdelosen Anstrich.<br />
Es drängte sich erneut der Eindruck<br />
auf, als gäbe es im FVDZ Mitglieder mit<br />
und solche ohne Vertrauen der Führung<br />
des Niedersächsischen Landesverbandes.<br />
D.M.D. Henner Bunke brachte es auf<br />
den Punkt, als er feststellte, daß er es<br />
bedenklich fände, wenn "zwei Rechtsanwälte<br />
und drei erfahrene ältere Kollegen<br />
schon bei der Namensnennung<br />
zerrissen und in die Unglaubwürdigkeit<br />
herabgezogen würden".<br />
Kein Einfluß auf den<br />
Wahlprüfungsausschuß<br />
S chließlich<br />
stellte der Präsident der<br />
<strong>ZKN</strong> fest, daß er keinen Einfluß<br />
mehr auf den Wahlprüfungsausschuß<br />
habe und auch keinen Einfluß<br />
mehr ausüben werde.<br />
Im weiteren wurde dann ein Antrag<br />
von Dr. Keck und Dr. Beischer, der die<br />
Neufestlegeung der Zusammensetzung<br />
des Wahlprüfungsausschusses zum Inhalt<br />
hatte, mit 35 zu 33 Stimmen bei 3<br />
Enthaltungen abgelehnt.<br />
Zu Mitgliedern des Wahlausschusses<br />
für die folgenden Wahlgänge wurden<br />
auf Vorschlag von Dr. Beischer die Kollegen<br />
Dr. Beckedorf und Dr. Peters und<br />
seitens D.M.D. Bunke die Kollegen Dr.<br />
Senge und ZA Ruhrig benannt.<br />
Vor Eintritt in die Wahlgänge zur Wahl<br />
des <strong>Vorstand</strong>es und der Ausschußmitglieder<br />
ließ die Gruppe des FVDZ<br />
durch ihren Sprecher verkünden, daß<br />
die FVDZ-Mitglieder nicht an den<br />
Wahlgängen teilnehmen würden.<br />
Ausschußmitglieder<br />
Auch zum Tagesordnungspunkt 5,<br />
Benennung der Ausschußmitglieder,<br />
mochte die Gruppe des FVDZ<br />
keine eigenen Kandidaten benennen,<br />
obwohl ihr aufgrund der Gruppenstrukturierung<br />
in der KV in einem 3-er<br />
Ausschuß ein Sitz und in einem 5-er<br />
Ausschß zwei Sitze zufallen würden.<br />
Borchers machte die Gruppensprecher<br />
des FVDZ im weiteren auf die Folgen<br />
aufmerksam, die sich für die Gruppe<br />
ergeben würden, wenn sie das Mandat<br />
ihrer Wähler nicht ausüben wolle.<br />
Aufgrund dieser Verweigerungshaltung<br />
der KV-Mitglieder der Gruppe des<br />
FVDZ, die einem Ausstieg aus der Kammerarbeit<br />
gleichkommt, hat sich der<br />
FVDZ selbst um die Möglichkeit gebracht,<br />
aktiv an der Ausschußarbeit<br />
teilzunehmen. Einzige Ausnahme blieb<br />
der von D.M.D. Bunke vorgeschlagene<br />
Kollege Dr. Carsten Vollmer, der, obwohl<br />
nicht Mitglied der KV, in den<br />
Ausschuß für Jugendzahnpflege gewählt<br />
wurde.
Die personelle Zusammensetzung<br />
der Ausschüsse haben wir für Sie<br />
im Anschluß an diesen Bericht<br />
zusammengestellt.<br />
Die Delegierten zur Bundesversammlung<br />
der Bundeszahnärztekammer<br />
wurden, das war Konsens, gewählt<br />
und nicht benannt.<br />
Als Delegierte wurden gewählt:<br />
Dr. Wömpner, D.M.D. Bunke,<br />
Dr. Winter, Dr. Kolbow,<br />
Dr. Ernst, Cr. Carl,<br />
Dr. Heckroth, Dr. Kroker,<br />
Dr. König, Dr. Obermeyer<br />
und Dr. Albers.<br />
Zum Abschluß der Kammerversammlung<br />
fand eine durch D.M.D.<br />
Bunke und Dr. Heckrodt eingebrachte<br />
Resolution ungeteilte Zustimmung,<br />
in der es heißt:<br />
„Die Kammerversammlung begrüßt<br />
und unterstützt die heutige Informations-<br />
und Diskussionsveranstaltung der<br />
Ärztekammer <strong>Niedersachsen</strong> und der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
Die Gesundheitsreformen der<br />
vergangenen Jahre haben die Einschränkung<br />
ärztlicher und zahnärztlicher<br />
Leistungen, die Vernachlässigung<br />
der Vorsorge und Regreßandrohungen<br />
an Ärzte und Zahnärzte zur Konsequenz.<br />
Sie schadet insbesondere der<br />
Versorgung unserer Patienten und<br />
führt zu Verlusten von Arbeitsplätzen<br />
im Gesundheitswesen.“<br />
Insgesamt hinterließ diese Kammerversammlung<br />
ein zwiespältiges Bild.<br />
Zum einen hat sich die Gruppe<br />
"Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong>" als<br />
stärkste und geschlossene politische<br />
Gruppe präsentiert und stellt damit<br />
erneut unangefochten den <strong>Vorstand</strong><br />
der <strong>ZKN</strong> - auf der anderen Seite hat<br />
sich die zweitstärkste Gruppe des<br />
Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte<br />
in <strong>Niedersachsen</strong> ein gutes Stück aus<br />
der Parlamentsarbeit der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
herausgenommen und kann<br />
damit dem Votum der eigenen<br />
Wählerschaft nur unzureichend gerecht<br />
werden.<br />
loe<br />
GEWÄHLTE AUSSCHÜSSE DER <strong>ZKN</strong><br />
FÜR DIE LEGISLATURPERIODE 2001 BIS 2005<br />
Finanzausschuß<br />
der <strong>ZKN</strong><br />
Vorsitzender<br />
Dr. Ulrich Obermeyer<br />
Haskamp 7<br />
49170 Hagen<br />
Tel. (0 54 01) 8 90 00<br />
Mitglieder<br />
Dr. Roland Ernst<br />
Waldblick 2<br />
26188 Edewecht<br />
Tel. (0 44 86) 69 25<br />
Dr. Herbert Schwiegk<br />
St.-Georg-Straße 20<br />
21423 Winsen/Luhe<br />
Tel. (0 41 71) 7 13 48<br />
Dr. Jürgen-Adolf Stern<br />
Kolpingstraße 33<br />
31191 Algermissen<br />
Tel. (0 51 26) 23 07<br />
Dr. Ulrich Wenzel<br />
Ligusterweg 28<br />
38112 Braunschweig<br />
Tel. (05 31) 32 17 98<br />
Ersatzmitglieder<br />
Dr. Bodo Heckroth<br />
Steinstraße 29<br />
31157 Sarstedt<br />
Tel. (0 50 66) 6 26 36<br />
Rüdiger Poepel<br />
Bergstraße 11<br />
21335 Lüneburg<br />
Tel. (0 41 31) 4 43 34<br />
Dr. Bernard Rauf<br />
Lieneschweg 57<br />
49076 Osnabrück<br />
Tel. (05 41) 43 40 30<br />
Ausbildungsberater<br />
Dr. Horst Rabe<br />
Lützowallee 60<br />
26603 Aurich<br />
Tel. (0 49 41) 6 42 42<br />
Ersatz<br />
Dr. Annemarie Liebig-Bunke<br />
Nienburger Straße 29<br />
29323 Wietze<br />
Tel. (0 51 46) 83 55<br />
Honorar- und<br />
Vermittlungsausschuß<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Rainard Scheele<br />
Osterstraße 29<br />
31785 Hameln<br />
Tel. (0 51 51) 2 59 59<br />
Mitglieder<br />
Dr. Friedrich Albers<br />
Seetzenstraße 10<br />
26441 Jever<br />
Tel. (0 44 61) 56 88<br />
Wolfgang Dammasch<br />
Grothe-Marie-Straße 46<br />
21614 Buxtehude<br />
Tel. (0 41 61) 6 21 12<br />
Ersatzmitglieder<br />
Dr. Hartwig Keil<br />
Lärchenweg 31<br />
38644 Goslar<br />
Tel. (0 53 21) 8 44 15<br />
Dr. Hans-Peter Kroker<br />
Königstraße 1<br />
49716 Meppen<br />
Tel. (0 59 31) 9 39 90<br />
Ausschuß für<br />
das zahnärztliche<br />
Fachpersonal<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Henning Otte<br />
Richard-Lattorf-Straße 5<br />
30453 Hannover<br />
Tel. (05 11) 48 03 36<br />
Mitglieder<br />
Dr. Horst Rabe<br />
Lützowallee 60<br />
26603 Aurich<br />
Tel. ( 49 41) 6 42 42<br />
Dr. Wolfhard Ross<br />
Obstmarschenweg 297<br />
21683 Stade<br />
Tel. (0 41 46) 58 84<br />
Ersatzmitglieder<br />
Dr. Roland Ernst<br />
Waldblick 2<br />
26188 Edewecht<br />
Tel. (0 44 86) 69 25<br />
Dr. Annemarie Liebig-Bunke<br />
Nienburger Straße 29<br />
29323 Wietze<br />
Tel. (0 51 46) 83 55<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
5
6<br />
Fürsorgeausschuß<br />
der <strong>ZKN</strong><br />
Vorsitzender<br />
Dr. Julius Niemann<br />
Münnichstraße 66<br />
26133 Oldenburg<br />
Tel. (04 41) 4 16 09<br />
Mitglieder<br />
Dr. Bodo Rischke<br />
Alter Hof 4<br />
31246 Lahstedt<br />
Tel. (0 51 72) 87 57<br />
Dr. Klaus Winter<br />
Ritscherstraße 5<br />
37431 Bad Lauterberg<br />
Tel. (0 55 24) 33 79<br />
Ersatzmitglieder<br />
Rüdiger Poepel<br />
Bergstraße 11<br />
21335 Lüneburg<br />
Tel. (0 41 31) 4 43 34<br />
Dr. Bernard Rauf<br />
Lieneschweg 57<br />
49076 Osnabrück<br />
Tel. (05 41) 43 40 30<br />
Ausschuß<br />
für Jugendzahnpflege<br />
Vorsitzende<br />
Dr. Annemarie Liebig-Bunke<br />
Nienburger Straße 29<br />
29323 Wietze<br />
Tel. (0 51 46) 83 55<br />
Mitglieder<br />
Cord Singelmann<br />
Hannoversche Straße 7<br />
31134 Hildesheim<br />
Tel. (0 51 21) 1 46 00<br />
Dr. Carsten Vollmer<br />
Lotter Straße 127<br />
49078 Osnabrück<br />
Tel. (05 41) 4 71 40<br />
Ersatzmitglieder<br />
Michael Elisat<br />
Kurt-Schumacher-Straße 2<br />
38198 Braunschweig<br />
Tel. (05 31) 7 69 91<br />
Dr. Hans-Peter Kroker<br />
Königstraße 1<br />
49716 Meppen<br />
Tel. (0 59 31) 9 39 90<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
Ausschuß für<br />
Fachzahnarztangelegenheiten<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Volker Bormann<br />
Roseplatz 1<br />
31787 Hameln<br />
Tel. (0 51 51) 6 67 70<br />
Mitglieder<br />
Dr. Lutz Glusa<br />
Rathausgasse 10<br />
31515 Wunstorf<br />
Tel. (0 50 31) 6 75 75<br />
Dr. Annemarie Liebig-Bunke<br />
Nienburger Straße 29<br />
29323 Wietze<br />
Tel. (0 51 46) 83 55<br />
Cord Singelmann<br />
Hannoversche Straße 7<br />
31134 Hildesheim<br />
Tel. (0 51 21) 1 46 00<br />
Dr. Axel Strukmeier<br />
Kleine Breite 10<br />
38302 Wolfenbüttel<br />
Tel. (0 53 31) 90 72 43<br />
Ersatzmitglieder<br />
Dr. Gerhard Treuel<br />
Vogteigartgen 4<br />
28870 Ottersberg<br />
Tel. (0 42 05) 19 95<br />
Dr. Horst Rabe<br />
Lützowallee 60<br />
26603 Aurich<br />
Tel. (0 49 41) 6 42 42<br />
Schlichtungsausschuß<br />
Mitglieder<br />
Dr. Ulrich Obermeyer<br />
Haskamp 7<br />
49170 Hagen<br />
Tel. (0 54 01) 8 90 00<br />
Dr. Jürgen-Adolf Stern<br />
Kolpingstraße 33<br />
31191 Algermissen<br />
Tel. (0 51 26) 23 07<br />
Ersatzmitglieder<br />
D.M.D./Univ. of Florida Henner Bunke<br />
Steinförder Straße 2<br />
29323 Wietze<br />
Tel. (0 51 46) 85 60<br />
Dr. Jörg Thomas<br />
Lessingstraße 4<br />
38300 Wolfenbüttel<br />
Tel. (0 53 31) 13 67<br />
Stand: 20.06.2001<br />
Legislaturperiode 2001 - 2005<br />
Fortbildungsausschuß<br />
der <strong>ZKN</strong><br />
Vorsitzender<br />
Dr. Bodo Heckroth<br />
Steinstraße 29<br />
31157 Sarstedt<br />
Tel. (0 50 66) 6 26 36<br />
Mitglieder<br />
Wolfgang Dammasch<br />
Grothe-Marie-Straße 46<br />
21614 Buxtehude<br />
Tel. (0 41 61) 6 21 12<br />
Dr. Hans Peter Kroker<br />
Königstraße 1<br />
49716 Meppen<br />
Tel. (0 59 31) 9 39 90<br />
Dr. Axel Strukmeier<br />
Kleine Breite 10<br />
38302 Wolfenbüttel<br />
Tel. (0 53 31) 90 72 43<br />
Dr. Axel Wiesner<br />
Buchholzer Straße 7<br />
21271 Hanstedt<br />
Tel. ( 41 84) 13 05<br />
Ersatzmitglieder<br />
D.M.D./Univ. of. Florida Henner Bunke<br />
Steinförder Straße 2<br />
29323 Wietze<br />
Tel. (0 51 46) 85 60<br />
Dr. Tim Hörnschemeyer<br />
Lotter Straße 75<br />
49078 Osnabrück<br />
Tel. (05 41) 4 09 62 00<br />
Dr. Gerhard Treuel<br />
Vogteigarten 4<br />
28870 Ottersberg<br />
Tel. (0 42 05) 19 95
HONORARVEREINBARUNG<br />
WIRD ZU WENIG<br />
GENUTZT<br />
GOZ-ANALYSE: JAHRESAUSWERTUNG 1999<br />
Das Projekt der GOZ-Analyse, mit dem<br />
das privatzahnärztliche Liquidationsverhalten<br />
nach GOZ erhoben und ausgewertet<br />
wird, wurde 1997 gestartet.<br />
Die erste Jahresauswertung für das<br />
Jahr 1998 wurde in den zm vom 1. Mai<br />
2000 präsentiert. Nunmehr kann die<br />
Jahresauswertung 1999 vorgestellt<br />
werden. Da somit zwei Jahresauswertungen<br />
vorliegen, ist es möglich, diese<br />
gegenüber zu stellen und Vergleichszahlen<br />
abzuleiten. Die GOZ-Analyse ist<br />
bekanntlich ein langfristig angelegtes<br />
Projekt, das Betrachtungen über einen<br />
längeren Zeitraum und damit das Erkennen<br />
und Aufzeigen von Entwick-<br />
Die Jahresergebnisse der GOZ-Analyse<br />
für 1999 liegen jetzt frisch vor.<br />
Ein wichtiges Ergebnis:<br />
Die Möglichkeit der Honorarvereinbarung<br />
nach § 2 GOZ wird zu wenig genutzt.<br />
lungen ermöglicht. Für die Qualität der<br />
Aussagen der GOZ-Analyse ist eine<br />
breite Datenbasis wichtig.<br />
An der GOZ-Analyse beteiligen sich bis<br />
zu 500 Zahnärzte. Diese senden dem<br />
Treuhänder der BZÄK anonymisierte<br />
Disketten, auf denen ihre Liquidationen<br />
nach GOZ umfassend enthalten<br />
sind. Der Vorteil besteht darin, daß<br />
nicht einzelne Rechnungen der<br />
Zahnärzte herausgezogen werden, sondern<br />
alle Rechnungen in die Auswertung<br />
einfließen und so ein realistisches<br />
Abbild des Liquidationsgeschehens<br />
entsteht.<br />
Konnten 1998 zirka 65 000 Liquidationen<br />
berücksichtigt werden, sind es in<br />
1999 über 88 000 Liquidationen. Dies<br />
ist ein sehr erfreulicher Anstieg, den<br />
wir der gestiegenen Zahl der am Projekt<br />
GOZ-Analyse teilnehmenden<br />
Zahnärzte zu verdanken haben. An<br />
dieser Stelle allen Teilnehmern einen<br />
herzlichen Dank.<br />
Den Stellenwert von Zahlen erfaßt<br />
man in der Regel am besten dann,<br />
wenn man sie in Relation zu anderen<br />
Zahlen setzt. So werden bei der Stichprobe<br />
des Verbandes der Privaten<br />
Krankenversicherungen jährlich zirka<br />
10 000 Liquidationen berücksichtigt.<br />
Die GOZ-Analyse bietet mit ihren über<br />
88 000 Liquidationen eine erheblich<br />
breitere Datenbasis.<br />
Die GOZ-Analyse erfaßt – selbstverständlich<br />
anonymisiert – sämtliche<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
7
8<br />
Rechnungsdaten. Ergänzend erheben<br />
wir wichtige soziodemographische Daten<br />
der Zahnärzte. Damit ist es möglich,<br />
umfassende Auswertungen vorzunehmen,<br />
auch zu Fragestellungen, die<br />
erst später auftauchen oder an Bedeutung<br />
gewinnen. So lassen sich Aussagen,<br />
etwa zur absoluten wie zur relativen<br />
Häufigkeit jeder einzelnen GOZwie<br />
auch von Zahnärzten berechneten<br />
GOÄ-Position treffen. Für eine<br />
Darstellung wie diese, sind neben<br />
den Einzelpositionen besonders<br />
die aggregierten Daten<br />
von Interesse.<br />
Steigerungssatz<br />
Im Mittelpunkt der Diskussionen<br />
zur GOZ steht häufig der<br />
Steigerungssatz. Dem Zahnarzt<br />
steht nach § 5 Abs. 1 GOZ ein<br />
Gebührenrahmen vom einfachen<br />
bis 3,5fachen des Gebührensatzes<br />
zur Verfügung.<br />
Ein Überschreiten des 2,3fachen<br />
Satzes ist nur zulässig,<br />
wenn Besonderheiten der Bemessungskriterien<br />
dies rechtfertigen.<br />
Diese Begründungsschwelle<br />
führt in der Praxis häufig zu Problemen.<br />
Kostenerstatter erkennen Begründungen<br />
nicht an und fordern den<br />
Zahnarzt zu zeit- und kostenaufwändigen<br />
Schriftwechseln heraus. So mancher<br />
Kollege sagt sich dann, daß es bequemer<br />
und ökonomischer sei, nicht<br />
über den 2,3fachen Satz hinauszugehen.<br />
Gut für die Erstatter PKV und Beihilfe,<br />
denn die Ausgaben für die<br />
zahnärztliche Behandlung einschließ-<br />
69%<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
Material- und Laborkosten<br />
Fremdlabor<br />
Material- und Laborkosten Praxislabor<br />
inkl. sonstige Materialkosten<br />
Honorar<br />
20%<br />
lich Zahnersatz stagnierten in den letzten<br />
Jahren beziehungsweise waren sogar<br />
leicht rückläufig. Und das angesichts<br />
eines seit über 13 Jahren nicht<br />
angepaßten Punktwertes.<br />
Zwischenzeitlich ist der – vergleichbare<br />
– Preisindex für Dienstleistungen um<br />
40 Prozent gestiegen. Bezogen auf den<br />
Punktwert müßte der Zahnarzt eigent-<br />
lich 15,4 Pfennige berechnen dürfen.<br />
Bezogen auf den Steigerungssatz<br />
macht ein Anstieg von 40 Prozent das<br />
3,22fache statt des 2,3fachen aus.<br />
Wie sieht es nun tatsächlich aus? Im<br />
gesamten Jahresdurchschnitt und für<br />
alle berechneten persönlichen Leistungen<br />
liegt 1999 der durchschnittliche<br />
Steigerungssatz bei 2,47. Gegenüber<br />
2,46 in 1998 ist er damit nur äußerst<br />
geringfügig angestiegen (zum Vergleich:<br />
PKV-Stichprobe 2,49; alle Zahlen<br />
der PKV-Stichprobe beziehen sich<br />
auf 1998).<br />
Bei den medizinischentechnischen<br />
Leistungen<br />
liegt der durchschnittliche<br />
Steigerungssatz<br />
wie im Vorjahr und wie<br />
bei der PKV-Stichprobe<br />
11%<br />
bei 1,82.<br />
Den durchschnittlichen<br />
Steigerungssatz können<br />
wir in zwei Richtungen<br />
näher untersuchen:<br />
im Hinblick auf<br />
die Häufigkeitsverteilung<br />
nach Steigerungssätzen<br />
und nach Abschnitten<br />
der GOZ. Betrachten<br />
wir die einzelnen<br />
Steigerungssätze,<br />
so stellen wir fest, daß<br />
der Vorwurf der PKV,<br />
die Zahnärzte rechneten<br />
systematisch den<br />
2,3fachen Satz ab, nicht zutreffend ist.<br />
Hinsichtlich der Anzahl der Leistungen<br />
liegt der Wert bei 76,3 Prozent und damit<br />
leicht unter den 77 Prozent von<br />
1998 (zum Vergleich PKV-Stichprobe<br />
80 Prozent). Betrachten wir nicht die<br />
Anzahl der in Ansatz gebrachten Leistungen,<br />
sondern ihr Honorarvolumen,<br />
liegt der Anteil der zum 2,3fachen berechneten<br />
Leistungen bei nur 61,8 Prozent.<br />
Woraus ergibt sich<br />
die Differenz von 14,5 Prozentpunkten<br />
zwischen Anzahl<br />
und Honorarvolumen?<br />
Der wesentliche Grund<br />
liegt darin, daß einfacher<br />
zu erbringende Leistungen,<br />
(die auch tendenziell niedriger<br />
bewertet sind) zum<br />
2,3fachen Satz abgerechnet<br />
werden.<br />
Neun Prozent der Leistungen<br />
wurden zwischen dem<br />
2,3fachen und 3,5fachen<br />
liquidiert (Vorjahr 8,4 Prozent;<br />
PKV-Stichprobe 6,2<br />
Prozent). Diese neun Prozent<br />
nach der Anzahl der Leistungen<br />
machen im Volumen 18,9 Prozent aus.<br />
Die Erklärung: Ein Steigerungssatz über<br />
dem 2,3fachen wird häufig bei schwierigen<br />
und aufwendigen und damit<br />
höher vergüteten Leistungen in Ansatz<br />
gebracht. 5,2 Prozent der Leistungen<br />
wurden zum 3,5fachen liquidiert (Vorjahr<br />
4,1 Prozent; PKV-Stichprobe 4,8<br />
Prozent). Dies entspricht einem Anteil<br />
am Volumen von 12,8 Prozent.<br />
Nach wie vor äußerst gering ist die<br />
Zahl der Liquidationen mit einem Steigerungssatz<br />
über dem 3,5fachen. Hierbei<br />
handelt es sich um Liquidationen<br />
auf der Basis einer Honorarvereinbarung<br />
nach § 2 GOZ. Diese Liquidationsmöglichkeit<br />
wird nach wie vor viel zu<br />
wenig genutzt. Nach der Anzahl sind es<br />
lediglich 0,1 Prozent oder anders gesagt:<br />
Nur bei jeder tausendsten Leistung<br />
wird eine Honorarvereinbarung<br />
geschlossen. Betrachten wir die Verteilung<br />
des Steigerungsfaktors auf die<br />
Abschnitte der GOZ, so ergibt sich ein<br />
differenziertes Bild, siehe Tabelle. So<br />
wurden prophylaktische Leistungen<br />
beispielsweise mit einem durchschnittlichen<br />
Satz von 2,27 berechnet,<br />
während bei prothetischen Leistungen<br />
der 2,62fache und bei implantologischen<br />
der 2,76fache Satz liquidiert<br />
wurde. Im Verhältnis zum Vorjahr gab<br />
es kaum Abweichungen, was auf das<br />
relativ konstante Abrechnungsverhalten<br />
der Zahnärzte schließen läßt.
GOZ-Analyse PKV-Stichprobe<br />
1999 1998<br />
Bezüglich der Anzahl der Leistungen*<br />
< 2,3 9,4 % 8,7 %<br />
= 2,3 76,3 % 80,0 %<br />
> 2,3 und < 3,5 9,0 % 6,2 %<br />
= 3,5 5,2 % 4,8 %<br />
> 3,5<br />
Bezüglich des Honorarvolumens<br />
0,1 % 0,2 %<br />
< 2,3 5,6 % 5,9 %<br />
= 2,3 61,8 % 61,1 %<br />
> 2,3 und < 3,5 18,9 % 13,9 %<br />
= 3,5 12,8 % 17,5 %<br />
> 3,5<br />
Durchschnittlicher Multiplikator<br />
0,9 % 1,6 %<br />
persönliche Leistungen 2,47 2,49<br />
medizinisch-technische Leistungen 1,82 1,82<br />
Ja, ich unterstütze das Projekt „GOZ-Analyse“<br />
der Bundeszahnärztekammer und möchte Teilnehmer werden.<br />
Diese Teilnahme ist kostenfrei und jederzeit widerrufbar.<br />
Bitte schicken Sie mir weitere Informationen zu.<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Straße:<br />
PLZ, Ort:<br />
Telefon:<br />
Fax:<br />
Multiplikatoren und Rechnungsbetrag (bei Privatversicherten)<br />
Häufigkeitsverteilung der Multiplikatoren (persönliche und medizinisch-technische Leistungen)<br />
Quelle: GOZ-Analyse 1999<br />
ANMELDEFORMULAR<br />
Bitte im Umschlag senden an<br />
Notar Adenauer<br />
Hohenstaufenring 57<br />
50674 Köln<br />
oder per Fax: 0221/921 52 52<br />
Rechnungsbetrag<br />
Im Jahr 1998 ergab sich die größte<br />
Diskrepanz zwischen GOZ-Analyse<br />
und PKV-Stichprobe beim Rechnungsbetrag.<br />
Für 1998 ergab sich bei der<br />
GOZ-Analyse ein durchschnittlicher<br />
Rechnungsbetrag von 690 DM. Dieser<br />
Betrag enthält sowohl das zahnärztliche<br />
Honorar als auch die Materialund<br />
Laborkosten. Bei der PKV-Stichprobe<br />
lag der Wert bei 1155 DM und<br />
damit über 65 Prozent höher als nach<br />
der GOZ-Analyse. In 1999 sank der<br />
durchschnittliche Rechnungsbetrag<br />
sogar auf 672 DM. Die Ergebnisse aus<br />
der PKV-Stichprobe für 1999 liegen<br />
noch nicht vor. Die erhebliche Diskrepanz<br />
zwischen den Werten aus der<br />
GOZ-Analyse und der PKV-Stichprobe<br />
hat folgende wesentliche Ursache: In<br />
die GOZ-Analyse fließen sämtliche Liquidationen<br />
ein, während in der PKV-<br />
Stichprobe nur solche berücksichtigt<br />
werden können, die den Krankenversicherungen<br />
auch zur Erstattung vorgelegt<br />
werden. Um eine Beitragsrückerstattung<br />
zu erhalten, werden erfahrungsgemäß<br />
von einem Teil der Versicherten<br />
kleinere Liquidationen nicht<br />
eingereicht und können dann auch<br />
nicht Eingang in die Stichprobe finden.<br />
Praktisch keine Änderungen gab es<br />
bei der Aufteilung des Rechnungsvolumens.<br />
Das Honorar machte insgesamt<br />
69 Prozent und die Materialund<br />
Laborkosten 31 Prozent aus. Dabei<br />
ist zu berücksichtigen, daß die<br />
Material- und Laborkosten auf das<br />
gesamte Rechnungsvolumen aller Leistungsbereiche<br />
bezogen wurden. Betrachtet<br />
man allein den Zahnersatz,<br />
liegt der Anteil der Material- und Laborkosten<br />
natürlich erheblich höher.<br />
Unser ausdrücklicher Dank gilt allen<br />
Zahnärzten, die an der GOZ-Analyse<br />
teilnehmen und dadurch ermöglichen,<br />
daß die GOZ-Analyse zu Stande<br />
kommt und wir diese Auswertungsmöglichkeiten<br />
haben. Unsere Bitte:<br />
Bleiben Sie uns auch weiterhin treu.<br />
Der Aufwand ist gering und der Nutzen<br />
für unseren Berufsstand groß.<br />
für das GOZ-Analyse-Team<br />
Dr. Rüdiger Krebs,<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Die <strong>ZKN</strong> bittet interessierte<br />
Kollegen, die GOZ-Analyse<br />
mit nebenstehendem<br />
Anmeldeformular zu unterstützen.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
9
10<br />
FREIE HONORARVEREINBARUNG<br />
NACH § 2 ABS. 1 UND 2 GOZ-<br />
RECHTSWIRKSAM<br />
ABGESCHLOSSEN?<br />
Zahnärztlichen Gebühren, denen<br />
Steigerungsfaktoren zugrunde liegen,<br />
die den Rahmen des § 5 Abs.<br />
1 GOZ überschreiten, bedürfen vor Beginn<br />
der Behandlung einer Vereinbarung<br />
zwischen Zahnarzt und Zahlungspflichtigem.<br />
Die grundsätzliche Zulässigkeit und die<br />
formalen Vorschriften einer solchen<br />
Vereinbarung sind im § 2 Abs. 1 und 2<br />
GOZ geregelt.<br />
§ 2 GOZ – Abweichende Vereinbarung<br />
(1) Durch Vereinbarung kann eine von<br />
dieser Verordnung abweichende Höhe<br />
der Vergütung festgelegt werden.<br />
(2) Eine Vereinbarung nach Absatz 1<br />
zwischen Zahnarzt und Zahlungspflichtigem<br />
ist vor Erbringung der Leistung<br />
des Zahnarztes in einem Schriftstück<br />
zu treffen. Dieses muß die Feststellung<br />
enthalten, daß eine Erstattung<br />
der Vergütung durch Erstattungsstellen<br />
möglicherweise nicht in vollem Umfang<br />
gewährleistet ist. Weitere Erklärungen<br />
darf die Vereinbarung nicht<br />
enthalten. Der Zahnarzt hat dem Zahlungspflichtigen<br />
einen Abdruck der<br />
Vereinbarung auszuhändigen.<br />
Die Rechtsprechung macht die Wirksamkeit<br />
einer solchen Vereinbarung<br />
entsprechend des Wortlautes des Verordnungstextes<br />
davon abhängig, dass<br />
die Beteiligten das Schriftstück vor<br />
"Erbringung der Leistung" unterzeichnet<br />
haben. Dem Zahlungspflichtigen<br />
muß auch deutlich gemacht werden,<br />
dass er mit einer vollständigen Erstattung<br />
der in Rechnung gestellten Vergütung<br />
durch seine Krankenversicherung<br />
nicht rechnen kann.<br />
Auch darf das Schriftstück keine weiteren<br />
Erklärungen enthalten, die die<br />
Bereitschaft des Zahlungspflichtigen<br />
beeinflussen können, ein erhöhtes Entgelt<br />
zu leisten. Etwaige Zusätze zu der<br />
Vereinbarung führen zwangsläufig zu<br />
ihrer Unwirksamkeit.<br />
Eine freie Vereinbarung kommt somit<br />
für Notfallbehandlungen oder<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
Schmerzfälle nicht in Betracht. In diesen<br />
Fällen würde ein Gericht bei der<br />
Beurteilung der Rechtslage davon ausgehen,<br />
dass sich der Patient in einer<br />
Zwangslage befunden habe und habe<br />
glauben müssen, einen gesundheitlichen<br />
Schaden zu erleiden, wenn er<br />
diese Vereinbarung nicht unterschreiben<br />
würde.<br />
Eine Honorarvereinbarung nach § 2<br />
Abs. 1 und 2 GOZ muss den Charakter<br />
einer individuellen Vereinbarung<br />
haben und auf den konkreten<br />
Einzelfall abgestellt sein. Die Vereinbarung<br />
darf also nur die nach Einschätzung<br />
des Behandlers angemessenen<br />
Steigerungsfaktoren für die Gebühren-<br />
nummern der Gebührenordnung für<br />
Ärzte/Zahnärzte enthalten, die für die<br />
Versorgung des Patienten nach vorausgegangener<br />
Diagnostik in Betracht<br />
kommen.<br />
Eine Abweichung im Nachhinein von<br />
dem in einer Vereinbarung nach § 2<br />
Abs. 1 und 2 GOZ individuell festgelegten<br />
Steigerungsfaktor für eine Gebührennummer<br />
führt wegen Verletzung<br />
der formalen Vorschriften zur<br />
Unwirksamkeit der Honorarvereinbarung.<br />
Das Fehlen einer Unterschrift – ob<br />
Zahnarzt oder Patient – unter der Vereinbarung<br />
führt ebenfalls zur Nichtigkeit.<br />
Vereinbarung nach § 2 Abs. 1 und 2 GOZ<br />
zwischen<br />
Herrn Franz Piependeckel<br />
Patient/Zahlungspflichtiger<br />
und<br />
Frau Dr. Zahnstein<br />
Zahnarzt/Zahnärztin<br />
werden abweichend von der Gebührenordnung für Zahnärzte<br />
für nachstehende Leistungen die folgenden Gebühren vereinbart:<br />
Zahn Geb.-Nr. Leistungsbezeichnung Einfach- Steigerungs- Betrag DM<br />
GOZ/GOÄ satz satz<br />
44 217 Einlagefüllung 132,00 4,5 594,00<br />
Gesamtsumme 594,00<br />
Eine Erstattung der Vergütung durch Erstattungsstellen ist möglicherweise<br />
nicht in vollem Umfang gewährleistet.<br />
Hannover , 19.06.2001<br />
Unterschrift Zahnarzt/Zahnärztin Patient/Patientin/<br />
Zahlungspflichtiger
Eine freie Honorarvereinbarung<br />
nach § 2 Abs. 1 und 2 GOZ stellt<br />
gebührenrechtlich eine Ausnahme<br />
von den allgemeinen Bestimmungen<br />
der Gebührenordnung dar.<br />
Auch wenn eine präventionsorientierte,<br />
qualitative Zahnheilkunde – soll das<br />
Preis- Leistungsverhältnis<br />
stimmen – nur durch eine Vereinbarung<br />
nach § 2 GOZ erreicht werden<br />
kann, ist es juristisch fragwürdig, Vereinbarungen<br />
nach § 2 GOZ zur Regel<br />
zu machen.<br />
Um die Individualität einer Honorarvereinbarung<br />
besser zum Ausdruck zu<br />
bringen, wird häufig empfohlen, in ein<br />
Formular handschriftlich die Gebührennummern,<br />
Steigerungsfaktoren<br />
und den DM-Betrag einzutragen.<br />
Im Zeitalter der elektronischen Datenvereinbarung<br />
ist es auch möglich, eine<br />
individuell auf den Behandlungsfall<br />
abgestellte Vereinbarung mittels EDV<br />
zu erstellen.<br />
Für den gesamten Behandlungsablauf<br />
empfiehlt es sich, einen Heil- und Kostenplan<br />
zu erstellen, um der wirtschaftlichen<br />
Aufklärungspflicht gegenüber<br />
dem Patienten nachzukommen.<br />
Die geschätzten Material- und Laborkosten,<br />
deren Grundlage nicht das BEL<br />
sein muß, sollten möglich exakt angegeben<br />
werden.<br />
Besonders beim Betrieb eines Praxislabors<br />
werden von der Rechtsprechung<br />
erhöhte Anforderungen an die Genauigkeit<br />
der Schätzung der Material- und<br />
Laborkosten gestellt, da dem Betreiber<br />
seine Preisgestaltung bekannt ist.<br />
Die Honorarvereinbahrung nach § 2<br />
Abs. 1 und 2 GOZ ist für den Zahnarzt<br />
eine Möglichkeit die nach Ansicht des<br />
Bundesverfassungsgerichtes gegebenen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten der GOZ<br />
auszuschöpfen.<br />
Auf der Koordinierungskonferenz bei<br />
der BZÄK am 23. 06. 2001 waren sich<br />
die Referenten der Landeszahnärztekammern<br />
einig, Zahnärzten und<br />
Zahnärztinnen durch Informationshilfen<br />
und Schulungen das „know-how“<br />
zu geben, den Gestaltungsrahmen der<br />
GOZ zu nutzen.<br />
Die <strong>ZKN</strong> wird Sie nach der Sommerpause<br />
weiter informieren.<br />
Ot<br />
GOZ, PKV UND ZAHNÄRZTLICHES<br />
SELBSTBEWUßTSEIN<br />
Seit Jahren gibt es in der PKV, was die<br />
zahnärztlichen Leistungen betrifft,<br />
praktisch keine Umsatzausweitung -<br />
trotz stark gestiegener Zahnarztniederlassungen.<br />
Etwa zwei Drittel der<br />
zahnärztlichen Leistungen werden<br />
nach wie vor mit dem 2,3fachen GOZ-<br />
Satz liquidiert. Honorarvereinbarungen<br />
nach § 2 (also Leistungen, die über<br />
dem 3,5fachen Satz liquidiert werden)<br />
bewegen sich im Promillebereich -<br />
und dies nach 13 Jahren unverändert<br />
geltendem GOZ-Punktwert. Die Verhaltensweise<br />
der Zahnärzteschaft läßt<br />
nur einen Schluß zu: Zahnärzte<br />
(be-)handeln äußerst kostenbewußt<br />
und haben in den letzten Jahren Rationalisierungspotenziale<br />
in ihren Praxen<br />
konsequent ausgeschöpft. Obwohl<br />
der Kostendruck immer größer wird<br />
und vor allem jüngere Kolleginnen<br />
und Kollegen oftmals Probleme bei der<br />
Akquirierung von Patienten haben,<br />
wird weiterhin in die eigene Praxis investiert,<br />
um den Patienten die beste<br />
Dienstleistung anbieten zu können.<br />
Und wie sieht die wirtschaftliche Entwicklung<br />
der privaten Versicherungsunternehmen<br />
aus?<br />
• Prämiensteigerungen in den letzten<br />
Jahren im zweistelligen Bereich, die<br />
nicht ausschließlich durch Kostensteigerungen<br />
im Gesundheitswesen erklärbar<br />
sind.<br />
• Hightech- und Designer-Verwaltungsgebäude<br />
vom Allerfeinsten<br />
schießen in besten City-Lagen aus<br />
dem Boden.<br />
• Werbeverträge in Millionenhöhe mit<br />
bundesdeutschen Fußballvereinen -<br />
sichtbar auf den Trikots der Bundesliga-Kicker.<br />
Klar ist: Versicherungen sind Wirtschaftsunternehmen,<br />
die dem shareholder<br />
value verpflichtet sind und<br />
nicht allein der Wiederherstellung der<br />
Gesundheit der Kunden. Trotzdem: Es<br />
ist an der Zeit, daß bei den Versicherungsunternehmen<br />
ein Umdenken<br />
stattfindet. Gerade bei ihnen sind die<br />
Rationalisierungsreserven zu finden,<br />
die der Sachverständigenrat im Gesundheitswesen<br />
vermutet. Bevormundung<br />
und Überwachung halten wieder<br />
Einzug. Da verwundert es auch nicht<br />
allzu sehr, daß das Bundesverfassungsgericht<br />
die Klage für eine GOZ-Punktwerterhöhung<br />
nicht angenommen hat.<br />
Dies bedeutet nichts anderes, als daß<br />
wir die Räume, die uns die Gebührenordnung<br />
läßt, ausschöpfen sollen. Das<br />
heißt, konsequente Überprüfung, ob<br />
der 2,3fache oder auch 3,5fache Satz<br />
für eine qualifizierte Behandlung noch<br />
ausreicht, oder ob eine optimale Leistung<br />
nur durch eine Honorarvereinbarung<br />
möglich ist.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir<br />
brauchen uns für unsere auf höchstem<br />
Niveau erbrachten Leistungen nicht zu<br />
schämen. Wir müssen stattdessen<br />
selbstbewußt den betriebswirtschaftlich<br />
kalkulierten Lohn für unsere<br />
Dienstleistung verlangen. Hierzu<br />
gehört vor allem auch konsequent zu<br />
überprüfen, ob eine geplante<br />
zahnärztliche Maßnahme wirklich eine<br />
vertragszahnärztliche Leistung darstellt.<br />
Wenn nicht, dann hat diese Therapie<br />
auf privater Basis zu erfolgen.<br />
Hierfür gibt es die GOZ - und sie<br />
eröffnet uns nach wie vor verschiedene<br />
Möglichkeiten einer privaten Vereinbarung.<br />
Das setzt allerdings voraus,<br />
daß die Preise für die zahnärztliche<br />
Dienstleistung nach betriebswirtschaftlichen<br />
Kriterien vom Zahnarzt<br />
kalkuliert werden - das ist Chefsache<br />
und keine Aufgabe, die man den Mitarbeiterinnen<br />
überlassen darf. Denken<br />
Sie daran: Nur wer auch einen ausreichenden<br />
Überschuß erwirtschaftet,<br />
wird auch in Zukunft Investitionen im<br />
Interesse seiner Patienten vornehmen<br />
und motiviert arbeiten konnen.<br />
Dr. med. dent., Dipl.-Kfm.<br />
Wolfgang Heubisch<br />
Vizepräsident der Bayerischen<br />
Landeszahnärztekammer<br />
Präsident des Verbandes<br />
der Freien Berufe, LV Bayern<br />
Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes<br />
der Freien Berufe (BFB)<br />
Der Autor hat vor 10 Jahren<br />
die Kassenzulassung zurückgegeben<br />
nach den standespolitischen Auseinandersetzungen<br />
mit dem damaligen<br />
Bundesgesundheitsminister.<br />
Mit freundlicher Genehmigung<br />
aus „ZBay 5/2001“.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
11
........<br />
12<br />
Das NZB hat bereits in seiner<br />
Juni-Ausgabe einen Teilbericht<br />
über die außerordentliche<br />
Vertreterversammlung<br />
vom 06. Juni 2001 hinsichtlich<br />
Ablauf und HVM 2001 veröffentlicht.<br />
So bleibt es diesem Bericht vorbehalten,<br />
die Vorgänge zu vervollständigen<br />
und -nicht ganz ohne Wertungauch<br />
von dem zweiten und höchst<br />
sensiblen Teil der Veranstaltung zu berichten<br />
.<br />
Bereits zu Beginn der Sitzung legte Dr.<br />
Karstens als Vorsitzender der VV die<br />
Marschrichtung für diese Sitzung fest.<br />
Einen Antrag zur Geschäftsordnung<br />
des Kollegen Koch aus Lüneburg, daß<br />
gemäß § 5 die Tagesordnung um den<br />
Punkt "Fragestunde" zu vervollständigen<br />
sei, ließ er zur Abstimmung nicht<br />
zu. Allein dieses satzungskonforme Ansinnen<br />
war Dr. Schirbort Anlaß genug,<br />
während seines Berichtes von "Indianerspiel<br />
und Sticheleien" zu sprechen.<br />
Fehlende Unterlagen<br />
I n<br />
den Unterlagen, die den Vertretern<br />
mit Datum v. 14.05.01 zugesandt<br />
wurden, stand schließend zu lesen:<br />
Die Arbeitsunterlagen werden umgehend<br />
nachgereicht und "wegen noch<br />
andauernder Simulationsberechnungen<br />
zum HVM 2001, kann dieser noch nicht<br />
mit der Sitzungsunterlage gemeinsam<br />
versandt werden". Daß der Begriff<br />
kurzfristig unterschiedlich auszulegen<br />
ist, zeigt die Tatsche, daß z. B. der nur<br />
in Teilen abgeänderte HVM bei den<br />
Vertretern erst ca. 2 Tage vor der a.o.<br />
VV eintraf. Das zugehörige Zahlenwerk<br />
wurde nicht einmal schriftlich ausgehändigt,<br />
sondern erst auf der Veranstaltung<br />
an die Leinwand projiziert.<br />
Aufgrund der Komplexität der Zahlen<br />
war es in der zur Verfügung stehenden<br />
Zeit unmöglich, diese nachzuvollziehen.<br />
Dr. Carl und Dr. v. Petersdorff beklagten<br />
daraufhin, daß die Unterlagen<br />
zu spät und unvollständig zugegangen<br />
seien. Eine Darstellung der Unterschiede<br />
zu der Erstausführung sei nicht gegeben.<br />
Im übrigen hat die KZVN bis<br />
zum heutigen Tag die Forderung verschiedener<br />
Vertreter nicht erfüllt, das<br />
Zahlenmaterial schriftlich auszuhändi-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
WAS ES<br />
SONST NOCH GIBT...<br />
...z. B. eine ganz "AUßERORDENTLICHE VERTRETERVERSAMMLUNG" der KZVN<br />
gen. Da soll also ein Parlament in ganz<br />
entscheidenden Punkten abstimmen,<br />
obwohl ihm wesentliche Unterlagen<br />
erst am Sitzungstag, und dann auch<br />
nur für kurze Zeit, per Foliendemonstration<br />
- klein und ab Reihe drei nicht<br />
mehr lesbar - zugänglich gemacht<br />
werden.<br />
Dieses unzumutbare Procedere war im<br />
wesentlichen die weitere Begründung<br />
für die Vertreter der Gruppe ZfN, die<br />
unter diesen Umständen nur gegen<br />
den vorgelegten HVM votieren mochten.<br />
Auf die Frage nach den 5 Mio, die der<br />
Nieders. Zahnärzteschaft in erster Instanz<br />
verlorengegangen waren, wies<br />
Dr. Beischer auf den redaktionellen<br />
Beitrag eines Medienbüros im NZB hin.<br />
Das muß offenbar als Antwort für gewählte<br />
Vertreter ausreichen. Eine Aushändigung<br />
des Urteils an die Vertreter<br />
der KZVN wird weiterhin abgelehnt.<br />
Selbstbedienung<br />
U nter<br />
Punkt 6 der Tagesordnung<br />
sollte über die Anpassung der<br />
Entschädigungsregelungen<br />
(a: Reise- und Sitzungskostenordnung,<br />
b: Aufwandsentschädigungen und<br />
c: Übergangsentschädigungen)<br />
beschlossen werden.<br />
Sehr ungewöhnlich gewählt und nicht<br />
in Übereinstimmung mit der gültigen<br />
Beschlußlage war schon der Zeitpunkt<br />
Der Antrag 6c der Tagesordnung lautete:<br />
Die Vertreterversammlung möge beschließen:<br />
Übergangsregelungen für <strong>Vorstand</strong>smitglieder:<br />
1. Pro Jahr ehrenamtlicher Tätigkeit werden 3 monatliche Aufwandsentschädigungen<br />
gezahlt.<br />
2. Eine ehrenamtliche Tätigkeit, die über 8 Jahre hinausgeht, bleibt unberücksichtigt.<br />
3. Sind innerhalb des Zeitraums nach Ziffer 1 unterschiedliche Ehrenämter<br />
wahrgenommen worden, so gilt die für den Anspruchsberechtigten günstigste<br />
Berechnungsmöglichkeit.<br />
4. Als Berechnungsgrundlage dient jeweils die beim Ausscheiden aus dem<br />
Amt gültige Ordnung zur Zahlung von Aufwandsentschädigungen.<br />
5. Die Übergangsentschädigung wird in jedem Fall erst bei Ausscheiden aus<br />
dem Amt fällig. Die Zahlung erfolgt auf Wunsch als Einmalbetrag oder in<br />
Teilbeträgen, die innerhalb von 2 Jahren nach Amtsende abgerufen werden<br />
müssen. Eine Verzinsung erfolgt nicht.<br />
6. Im Todesfalle geht der Anspruch auf Übergangsgeld auf die Witwe über,<br />
sind nur noch Kinder unter 18 Jahren oder in der Ausbildung befindliche<br />
Kinder unter 27 Jahren vorhanden, so erhalten diese den Anspruch auf<br />
Übergangsgeld.<br />
7. Amtszeiten, für die eine Übergangsentschädigung bereits einmal gezahlt<br />
worden ist, bleiben beim Ausscheiden nach erneuter Amtsführung bei der<br />
Berechnung der Dauer der nunmehr zu zahlenden Übergangsenschädigung<br />
außer Betracht.<br />
8. Soweit durch die Zahlung von Übergangsentschädigung eine Steuerpflicht<br />
entsteht, obliegt die Abführung der Steuer an das Finanzamt dem<br />
Empfänger.<br />
9. Diese Regelung tritt ab 01.03.01 in Kraft und berücksichtigt auch zurückliegende<br />
ehrenamtliche Tätigkeit, soweit diese nicht über die in Punkt 2)<br />
genannte Zeit hinausgeht.<br />
Dr. K. H. Schirbort, 1. Vorsitzender
der "Anpassungen" bzw. der Neuschöpfung<br />
von "Übergangsentschädigungen<br />
für <strong>Vorstand</strong>smitglieder" der KZVN.<br />
War es bis dahin gängige Praxis, daß<br />
Anpassungen stets am Ende einer Legislaturperiode<br />
für den zukünftigen<br />
Zeitraum vorgenommen werden, so<br />
wurden diesmal von einem gerade gewählten<br />
KZVN-<strong>Vorstand</strong> - übrigens lupenrein<br />
aus FVDZ-Mitgliedern zusammengesetzt<br />
- Erhöhungen in einer bisher<br />
in <strong>Niedersachsen</strong> unbekannten<br />
Höhe vorgeschlagen. Und dieses geschah<br />
auch gleich rückwirkend.<br />
Während Zahnärzte in <strong>Niedersachsen</strong><br />
mit Honorar-Rückforderungen überzogen<br />
werden, schlug Dr. Schirbort im<br />
Namen des <strong>Vorstand</strong>es der KZVN eine<br />
zum 01.03.2001 rückwirkende Erhöhungen<br />
der monatlichen Aufwandsentschädigungen<br />
in einer Steigerungsrate<br />
von bis zu 95 % selbst vor.<br />
Obwohl sich der Finanzausschuß der<br />
KZVN mit der Materie zuvor befaßt<br />
und auch Empfehlungen ausgesprochen<br />
hatte, wie jetzt zu erfahren war,<br />
enthielt die Arbeitsmappe zu der a.o.<br />
Vertreterversammlung keinerlei Zahlenmaterial<br />
- auch keine Vergleichszahlen,<br />
anhand derer die Notwendigkeit<br />
der Erhöhungen hätte nachempfunden<br />
oder relativiert werden können.<br />
Man mußte schon an ein Spiel mit verteilten<br />
Rollen denken, als Dr. Schirbort<br />
bei Erreichen des Tagesordnungspunktes<br />
6 Bedenken zu dem Antrag "in eigener<br />
Sache" zu erkennen gab. Er zog<br />
den von ihm gestellten und unterschriebenen<br />
Antrag zurück. Nachdem<br />
anschließend der Ausschluß der Öffentlichkeit<br />
von der FV-Mehrheit beschlossen<br />
worden war, wurde derselbe<br />
Antrag dann durch Dr. Beischer eingebracht<br />
und letztlich durch die Mitglieder<br />
der FVDZ-Fraktion angenommen.<br />
Ausschluß<br />
der Öffentlichkeit<br />
E s<br />
war Dr. Beischer, dessen Antrag<br />
zur Geschäftsordnung bei diesem<br />
Punkt der Tagesordnung die Öffentlichkeit<br />
ausgeschlossen sehen wollte.<br />
Schließlich hatte auch der Einwand<br />
von Dr. Kolbow keinen Erfolg, der feststellte,<br />
daß es nicht zeitgemäß sei, dieses<br />
Thema "in dieser Zeit anzufassen".<br />
Auch der Hinweis von Dr. v. Petersdorff,<br />
daß keine haushalterischen Voraussetzungen<br />
vorgelegen hätten, und<br />
daß man wieder ohne Zahlen dastehen<br />
würde, änderte nichts an dem Abstimmungsergebnis,<br />
bei dem die Mitglieder<br />
des FVDZ mit 25 gegen 17 Stimmen<br />
der Gruppe ZfN bei 2 Enthaltungen<br />
den Ausschluß der Öffentlichkeit beschlossen.<br />
Pikanterweise stufte der Vorsitzende<br />
der VV, Dr. Karstens, auch die Vertreterin<br />
des Ministeriums für Frauen, Arbeit<br />
und Soziales, Frau Taranczewski, als Teil<br />
der Öffentlichkeit ein und komplimentierte<br />
sie trotz ihres Widerspruches mit<br />
deutlichen Worten hinaus.<br />
In dieser Situation - nach Ausschluß<br />
der Öffentlichkeit - bestand die Möglichkeit,<br />
daß nicht mehr über den dann<br />
vertraulichen Teil der Sitzung aus der<br />
VV hätte berichtet werden können, so<br />
daß sich die Mitglieder der Gruppe ZfN<br />
entschlossen, an dieser Sitzung nicht<br />
mehr teilzunehmen. Die Herbeiführung<br />
einer Beschlußunfähigkeit war durch<br />
den Auszug nicht gegeben.<br />
Im Ergebnis dieser nicht öffentlichen<br />
Sitzung wurden von den Vertretern des<br />
FVDZ dem Vernehmen nach die Anträge<br />
6a, b und c beschlossen.<br />
Wie im Nachhinein zu erfahren war,<br />
hatte im Vorfeld der Finanzausschuß<br />
der KZVN erheblich geringere Erhöhungen<br />
empfohlen, als sie der <strong>Vorstand</strong> der<br />
KZVN jetzt in eigener Sache durchgesetzt<br />
hat.<br />
In der retrospektiven Betrachtung wird<br />
deutlich, weshalb weder die respektablen<br />
Erhöhungen der Aufwandsentschädigungen<br />
noch die Neuschöpfung<br />
einer Übergangsentschädigung in <strong>Niedersachsen</strong><br />
nicht im üblichen Zeitrahmen<br />
diskutiert und abgestimmt wurden<br />
- es standen seinerzeit nämlich<br />
Wahlen an, - die zur KZVN und auch<br />
diejenige zur <strong>ZKN</strong>.<br />
Aus dieser Erfahrung stellt sich<br />
zwangsläufig die Frage nach der Eilbedürftigkeit<br />
des jetzigen Beschlusses für<br />
eine Übergangsregelung in Verbindung<br />
mit einer massiven Erhöhung der Aufwandsentschädigungen<br />
für den ersten<br />
und zweiten Vorsitzenden der KZVN.<br />
Wir werden sehen, ob vielleicht in naher<br />
Zukunft die erste Inanspruchnahme<br />
der neuen Regelung erfolgen wird.<br />
Und noch eine Überlegung zum Abschluß.<br />
Wir dürfen nicht verkennen,<br />
welcher Aufwand in Bezug auf Arbeitsleistung<br />
und Verlust an Lebensqualität<br />
zur Ausübung eines Ehrenamtes<br />
gehören können. Auch die entstehenden<br />
finanziellen Nachteile nach<br />
Aufgabe eines Ehrenamtes infolge der<br />
vollen Wiederaufnahme der Praxistätigkeit<br />
müssen bedacht werden.<br />
Ob allerdings der Übergang in das verdiente<br />
Rentnerdasein mit einem maßgeschneiderten,<br />
in aller Eile durchgepeitschen<br />
und auf eigene Veranlassung<br />
verabschiedeten Übergangsgeldes bedacht<br />
werden muß, möge jede Kollegin<br />
und jeder Kollege für sich selbst beurteilen.<br />
Der erste Vorsitzende der KZVN kann<br />
nun mit einer Übergansentschädigung<br />
rechnen, die fast eine viertel Million<br />
DM erreicht.<br />
Daß man dabei die Vorstellungen des<br />
Finanzausschusses weit hinter sich gelassen<br />
hat (man hört von einem Verhältnis<br />
von etwa 1:7), macht die Sache<br />
zusätzlich bedenklich.<br />
Sicherlich wird es Stellungnahmen und<br />
Veröffentlichungen geben, die diese<br />
Einschätzung im Licht einer berufspolitisch<br />
motivierten Neidkampagne erscheinen<br />
lassen möchten. Es geht<br />
primär auch nicht um die Höhe von<br />
Entschädigungen, sondern um die Art<br />
und Umstände des Zustandekommens<br />
dieser Beschlüsse des FVDZ.<br />
loe<br />
...z. B. "Zu viele<br />
Stimmzettel"<br />
Angesichts der Wehklagen über<br />
vermeintliche Fehler bei der Auszählung<br />
zur Kammerwahl gab es<br />
einen bemerkenswerten Zwischenfall<br />
bei der Verwaltungsstellenwahl in<br />
Braunschweig: Bei der Auszählung des<br />
letzten Wahlganges waren plötzlich<br />
mehr Stimmzettel in der Wahlurne, als<br />
vorher ausgeteilt. Diese Zettel konnten<br />
nur von einem der vorhergehenden<br />
Wahlgänge stammen. Ein Mitglied des<br />
Wahlausschusses (und gleichzeitig Vorsitzender<br />
der Vertreterversammlung<br />
der KZVN !!) vernichtete daraufhin diese<br />
Zettel und steckte sie in seine Tasche,<br />
ohne daß es hierzu einen Beschluß<br />
des Wahlausschusses gegeben<br />
hätte!<br />
Einen daraufhin beim <strong>Vorstand</strong> der<br />
KZVN eingelegten Wahleinspruch beantwortete<br />
der <strong>Vorstand</strong> mit der lapidaren<br />
Feststellung, dieser sei nicht<br />
statthaft, weil die Geschäftsordnung<br />
der KZVN ein Wahleinspruchsverfahren<br />
nicht kennt!!<br />
red.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
13
14<br />
Wieder<br />
am angestammten<br />
Traditionsstandort<br />
in Hannover auf dem<br />
Messegelände in der<br />
Messehalle 2 war die dental<br />
informa 2001 der Treffpunkt<br />
für Zahnärztinnen, Zahnärzte,<br />
zahntechnisches Fachpersonal<br />
und Zahntechniker. An den<br />
zwei Messetagen informierten<br />
sich rund 4000 Besucherinnen<br />
und Besucher bei den<br />
280 Ausstellern über neue<br />
und verbesserte Produkte und<br />
Dienstleistungen.<br />
Trotz geringerer Besucherzahl<br />
Betonung der besonderen<br />
Atmosphäre der dental informa<br />
Die Besucherzahl blieb hinter den<br />
Erwartungen der Veranstalter, der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
dem Bundesverband Dental-Fachhandel<br />
(BVD) und des ausführenden Ausstellungsunternehmens,<br />
den Fachausstellungen<br />
Heckmann GmbH, zurück.<br />
Die Auswirkungen der Gesundheitspolitik<br />
mit ihren Einschränkungen zeigen<br />
bei der Zahnärzteschaft Wirkung. Die<br />
Investitionsbereitschaft sinkt und damit<br />
auch die Motivation, eine Ausstellung<br />
zu besuchen, die wichtige Entwicklungen<br />
für die tägliche Praxis<br />
zeigt, deren Finanzierung sich auf-<br />
Die dental informa war auch für die Medien ein<br />
Ereignis. So berichtete unter anderem der Fernsehsender<br />
SAT 1 über die Neuigkeiten der<br />
zahnärztlichen Fachmesse.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
DENTAL INFORMA 2001<br />
RÜCKLÄUFIGE BESUCHERZAHL<br />
- DIKTAT DES ROTSTIFTES<br />
IN DER GESUNDHEITSPOLITIK ZEIGT WIRKUNG<br />
Herbert Schmalstieg,<br />
Oberbürgermeister<br />
der Stadt Hannover,<br />
begrüßte zur Eröffnung<br />
als Schirmherr<br />
der Veranstaltung die<br />
Besucher der dental<br />
informa.<br />
grund von Budgetzwängen und zunehmender<br />
Bürokratie immer schwieriger<br />
gestaltet. Doch Aussteller wie Besucher<br />
betonten wieder einmal die besondere<br />
sachlich-fachliche Atmosphäre und die<br />
vielen informativen und konstruktiven<br />
Gespräche, die man auf einer regionalen,<br />
kleineren Messe viel intensiver<br />
führen könne.<br />
Zur Eröffnung der dental informa begrüßte<br />
der Schirmherr der Veranstaltung,<br />
Hannovers Oberbürgermeister<br />
Herbert Schmalstieg, die Besucherinnen<br />
und Besucher und sagte, es seien<br />
nicht nur die großen Messen, die Hannover<br />
als Messestadt attraktiv machten,<br />
sondern vor allem die kleineren<br />
Veranstaltungen, die für ein spezielles<br />
Fachpublikum interessant seien. Sie sicherten<br />
die Vielfalt des lebendigen<br />
Messestandortes Hannover.<br />
Dentalhandel: Trendwende dringend<br />
nötig<br />
Lutz Müller, Vizepräsident des Bundesverbandes<br />
Dental-Fachhandel<br />
(BVD) sagte, man wünsche sich<br />
Kunden, die sich das leisten können,<br />
was auf einer Messe wie der dental informa<br />
vorgestellt werde. Der Wille sei<br />
vorhanden, doch die derzeitige Situation,<br />
in der die Zahnärzteschaft stecke,<br />
mache das Investieren schwierig, ja<br />
fast unmöglich. Man brauche endlich<br />
ein politisches und wirtschaftliches Klima,<br />
das Investitionen, die dringend<br />
nötig seien, um "am Ball" zu bleiben,<br />
wieder möglich mache. Die dental informa<br />
habe im letzten Jahr in Bremen<br />
viele neue Besucher gewonnen, die be-<br />
Lutz Müller, Vizepräsident<br />
des BundesverbandesDental-Fachhandel<br />
(BVD), wünscht<br />
sich Kunden, die sich<br />
leisten können, was<br />
auf der dental informa<br />
vorgestellt wird.<br />
Dr. Joachim Wömpner,<br />
Vizepräsident der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong>: dental<br />
informa ist der Beweis<br />
für die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit<br />
allen Beteiligten.<br />
sonders aus dem Räumen Oldenburg<br />
bis Osnabrück kamen. Man überlege<br />
deshalb mit allen Beteiligten, ob man<br />
die dental informa nicht auch alle drei<br />
Jahre in Bremen stattfinden lassen<br />
könne. Auch eine Änderung des Veranstaltungszeitraumes<br />
von zwei Tagen<br />
nur auf den Samstag, dann aber von 9<br />
bis 19 Uhr, sei in der Diskussion. Bei<br />
anderen Ausstellungen habe man damit<br />
gute Erfolge erzielen können. Dann<br />
dankte er im Besonderen den Medien,<br />
die diesmal schon im Vorfeld über die<br />
dental informa berichtet hätten.<br />
Dr. Joachim H. Wömpner, Vizepräsident<br />
der <strong>ZKN</strong>, betonte, als Standesvertretung<br />
aller Zahnärzte <strong>Niedersachsen</strong>s<br />
sei die <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
erster und wichtigster Ansprechpartner.<br />
Sie müsse die Zahnärzteschaft<br />
in allen Bereichen des zahnärztlichen<br />
Berufsumfeldes unterstützen und sie<br />
fit für die Aufgaben der Zukunft zu<br />
machen. Dazu gehöre auch das Engagement<br />
für eine Veranstaltung wie die<br />
dental informa. Man müsse für die<br />
Zahnärzteschaft umfassende Informationen<br />
vorhalten. Die seit Jahren erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit Handel<br />
und Industrie im Rahmen der dental<br />
informa sei ein Beweis, daß man den<br />
Dialog mit allen Beteiligten suche und<br />
intensiv weiterführe. Die dental informa<br />
sehe der <strong>Vorstand</strong> der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
immer als Forum, auf dem<br />
man mit den Zahnärztinnen und<br />
Zahnärzten auch über persönliche Anliegen<br />
spreche.<br />
ti
DER COUNTDOWN LÄUFT:<br />
UMSTELLUNG DER ZAHNARZTSOFTWARE AUF DEN EURO<br />
Nur noch knapp<br />
ein halbes Jahr<br />
und der EURO ist da.<br />
Die Redaktion der ZNN bat<br />
die Softwarehäuser daher um<br />
eine Stellungnahme zur<br />
Umstellung der Zahnarztsoftware<br />
von der DM auf den<br />
EURO. 10 Unternehmen<br />
wurden um ihr Statement<br />
gebeten, bis zum<br />
Redaktionsschluß haben<br />
vier Unternehmen<br />
geantwortet. Bei diesen vier<br />
Unternehmen erfolgt<br />
die Umstellung kostenlos.<br />
Die Redaktion wird<br />
das Thema auch in<br />
der Septemberausgabe der<br />
ZNN weiter verfolgen.<br />
Hier die Stellungnahmen:<br />
DIOS Software<br />
Das Unternehmen teilt mit, man habe<br />
ein KZBV-Rundschreiben erhalten, in<br />
dem Richtlinien für die Umstellung<br />
mitgeteilt wurden. Demnach erfolgen<br />
ab 2002 alle Abrechnungen in EURO,<br />
also auch die Abrechnung von Kostenplänen<br />
(ZE, PA), die noch in DM ausgestellt<br />
wurden. Das gleiche gelte wahrscheinlich<br />
auch für die Abrechnung in<br />
der privaten Krankenversicherung.<br />
Rechtzeitig zur Umstellung Ende 2001<br />
erhalten die Anwender von DIOS ein<br />
Update, welches in allen DIOS-Datenbanken<br />
die dort enthaltenen DM-Beträge<br />
in den EURO umrechnet. Nach<br />
diesem Update sind also in den Daten-<br />
banken nur noch Beträge in EURO enthalten,<br />
und es wird somit auch nur<br />
noch in EURO abgerechnet. In den umgestellten<br />
Datenbanken wird vermerkt,<br />
ob die Umstellung schon vorgenommen<br />
wurde, damit bei erneuter versehentlicher<br />
Durchführung des Updates<br />
die Umrechnung nicht zweimal erfolgt.<br />
Zusätzlich werden alle Rechnungstexte<br />
durchsucht und dort "DM" gegen<br />
"EURO" ausgetauscht. Schon jetzt bestehe<br />
in den Programmen die Möglichkeit,<br />
in den Rechnungen die Beträge<br />
zusätzlich in EURO auszuweisen. "Das<br />
Update wird unseren Anwendern im<br />
Rahmen der Software-Wartung bis<br />
zum 08.12.2001 kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt. Die Programme sind bereits<br />
weitgehend fertig gestellt," so<br />
Werner Oskamp von der DIOS GmbH.<br />
Beycodent, Beyer + Co.<br />
GmbH, Prisma-Software<br />
Hans Herbert Beyer: "Unsere Planung<br />
für die Umstellung auf den EURO sieht<br />
wie folgt aus: Wir halten uns genau an<br />
die Empfehlung und Weisung der Kassenzahnärztlichen<br />
Bundesvereinigung<br />
in Köln und werden gemäß deren Mitteilung<br />
vom 21.05.2001 die PRISMA-<br />
Anwender mit entsprechenden Updates<br />
versorgen. Die Updates sind bereits<br />
hausintern fertiggestellt. Die Aktualisierung<br />
erfolgt in drei Schritten: Beim<br />
Ausdruck der Patienten-Abrechnung<br />
erfolgt alternativ zur DM-Angabe die<br />
Absummierung in EURO. Die Zusendung<br />
zur Installation des Updates mit<br />
den Umrechnungs- und Umstellungsmodulen<br />
auf den EURO erfolgt im Oktober<br />
2001."<br />
Endgültiges Update: Zusendung an alle<br />
Anwender im Dezember 2001. Dieses<br />
Update erlaubt dem Anwender nach<br />
endgültiger Abrechnung mit der KZV<br />
die Aktivierung der absoluten Umstellung<br />
auf "EURO".<br />
Kosten: "kostenlos" für alle PRISMA-<br />
Anwender mit Wartungsvertrag.<br />
Gleichzeitig mit der endgültigen Einführung<br />
des EUROS ab Januar 2002<br />
steht den PRISMA-Anwendern, PRISMA<br />
als Windows-Version zur Verfügung."<br />
BDV<br />
U. Bartel von der Branchen-Daten-Verarbeitung<br />
GmbH (BDV) teilt mit, daß<br />
die Mehrzahl der Praxen bereits mit<br />
den letzten Wartungen programmtechnisch<br />
auf den EURO vorbereitet worden<br />
sind. Die letzten Änderungen würden<br />
in Abhängigkeit von weiteren Informationen<br />
der KZBV im 3. und 4.<br />
Quartal 2001 an die Praxen verteilt.<br />
Die Umstellungs-Prozedur ist bei BDV<br />
in den gelieferten Programmen enthalten.<br />
Mit Beginn des Jahres 2002 werden<br />
diese automatisch aktiv. Es entstehen<br />
keine Kosten. Die Umstellung ist<br />
Bestandteil des Wartungsvertrages, so<br />
die BDV.<br />
DAMPSOFT<br />
Software Vertrieb GmbH<br />
Das Unternehmen teilt mit, daß DS-<br />
WIN-Plus bereits jetzt fast komplett<br />
eurofähig ist. Es fehlt lediglich die Umrechnung<br />
der Preislisten (BEB, BEL,<br />
GOZ, BUGO etc.) Im November soll der<br />
letzte Schritt realisiert sein. Dann wird<br />
Dampsoft an seine Anwender ein Update<br />
ausliefern, das eine komplette<br />
Umstellung auf den Euro ermöglicht.<br />
Nach dem Einlesen des Updates wird<br />
der Anwender jederzeit eine Euroumstellung<br />
bzw. Umrechnung anstoßen<br />
können. Ist am 1.1.2001 noch keine<br />
Euroumstellung erfolgt, wird bei jedem<br />
Programmstart darauf aufmerksam gemacht.<br />
Auch Statistiken werden entsprechend<br />
umgerechnet. Die Euro-Umstellung<br />
erfolgt im Rahmen der normalen<br />
Softwarepflege und ist für alle Anwender<br />
mit einem gültigen Softwarewartungsvertrag<br />
kostenfrei.<br />
ti<br />
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Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong> e. V.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
15
16<br />
Auf eine weitere<br />
interessante Entscheidung<br />
des Bundesgerichtshofes<br />
vom 15.02.2000<br />
(VI ZR 48/99)<br />
sei hingewiesen, die sich<br />
mit den grundsätzlichen<br />
Anforderungen<br />
an eine wirksame<br />
Aufklärung befaßt.<br />
Die 1994 geborene Klägerin verlangte<br />
von der beklagten Kinderärztin<br />
Schadensersatz wegen<br />
eines Impfschadens. Anläßlich einer<br />
Vorsorgeuntersuchung bei der Beklagten<br />
verabreichte ihr diese mit Zustimmung<br />
der Mutter eine Grundimmunisierung<br />
gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis<br />
und Hämophilus Typ B, sowie eine<br />
Schluckimpfung mit einem dreifach-lebend<br />
Impfstoffpräparat gegen<br />
Kinderlähmung (Poliomyelitis). Zuvor<br />
war der Mutter der Klägerin von der<br />
Sprechstundenhilfe der Beklagten ein<br />
Merkblatt ausgehändigt worden, von<br />
dem sie im Wartezimmer Kenntnis<br />
nahm und das sie anschließend wieder<br />
zurückgab, ohne es unterzeichnet zu<br />
haben. In dem Merkblatt waren als Nebenwirkungen<br />
aufgeführt: "... selten<br />
treten fieberhafte Reaktionen auf, extrem<br />
selten Lähmungen (ein Fall auf<br />
fünf Millionen Impfungen)". Beim Eintritt<br />
in das Behandlungszimmer wurde<br />
die Mutter der Klägerin von der Ärztin<br />
befragt, ob sie das Merkblatt gelesen<br />
habe, was sie bejahte. Einen Monat<br />
nach der ersten Immunisierung wurde<br />
eine zweite Impfung gegen Poliomyelitis<br />
vorgenommen. Wenige Tage später<br />
wurden bei der Klägerin Anzeichen einer<br />
Erkrankung mit Kinderlähmung<br />
deutlich. Das Versorgungsamt stellte einen<br />
Impfschaden mit einer Minderung<br />
der Erwerbsfähigkeit von 80 % fest.<br />
Die Klägerin begehrte von der Beklagten<br />
Zahlung eines angemessenen<br />
Schmerzensgeldes von<br />
mindestens 100.000,00 DM sowie die<br />
Feststellung der Ersatzpflicht der Beklagten<br />
für alle Folgeschäden aus den<br />
Polioimpfungen. Sie begründete ihre<br />
Klage mit einer fehlerhaften Behandlung<br />
und einer unzureichenden Aufklärung<br />
durch die Beklagte mit der Folge<br />
einer fehlenden wirksamen Einwilli-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
AKTUELLE<br />
RECHTSPRECHUNG<br />
ZUM ZAHNÄRZTLICHEN<br />
HAFTPFLICHTRECHT<br />
Univ.-Prof. Dr. Dr. Ludger Figgener, Münster<br />
Teil 3<br />
gung in die Impfung; zudem habe auch<br />
die notwendige Einwilligung ihres Vaters<br />
in die Behandlung gefehlt.<br />
In erster Instanz wurde die Klage vor<br />
dem Landgericht abgewiesen. Das<br />
Oberlandesgericht gab der Klage unter<br />
Zubilligung eines Schmerzensgeldes an<br />
die Klägerin von 80.000,00 DM im wesentlichen<br />
statt. Auf die Revision der<br />
beklagten Ärztin hin hob der BGH das<br />
Urteil des Oberlandesgerichtes auf und<br />
wies die Berufung der Klägerin gegen<br />
das Urteil des Landgerichts zurück, so<br />
daß die Klägerin im vollen Umfang mit<br />
ihrem Begehren unterlag.<br />
Der BGH weist in seiner Begründung<br />
darauf hin, daß die Behauptung<br />
der Klägerin, ihre Mutter<br />
habe mangels hinreichender Aufklärung<br />
nicht wirksam in die Impfung<br />
einwilligen können, auf zu strengen<br />
Anforderungen beruhe. Zum einen<br />
könne es an einer wirksamen Einwilligung<br />
nicht deshalb fehlen, weil der Vater<br />
der Klägerin der Impfung nicht ausdrücklich<br />
zugestimmt habe. Zwar bedürfe<br />
es in den Fällen des gemeinsamen<br />
Sorgerechts der Einwilligung beider<br />
Elternteile in einen ärztlichen Heileingriff<br />
am Kind. Man könne jedoch im<br />
allgemeinen davon ausgehen, daß der<br />
mit dem Kind beim Arzt erscheinende<br />
Elternteil ermächtigt sei, die Einwilligung<br />
in die ärztliche Behandlung für<br />
den abwesenden Elternteil mitzuerteilen.<br />
Hierauf dürfe der Arzt in Routinefällen<br />
auch vertrauen, solange ihm keine<br />
entgegenstehenden Umstände bekannt<br />
seien.<br />
Hinsichtlich des Umfangs der Aufklärung<br />
führt der BGH an, daß auch<br />
über das äußerst seltene Risiko der Erkrankung<br />
an Kinderlähmung infolge<br />
der Impfung aufzuklären sei, da entscheidend<br />
für die ärztliche Hinweispflicht<br />
nicht ein gewisser Grad der Ri-<br />
sikodichte, sondern vielmehr die Frage<br />
sei, ob das betreffende Riskio dem Eingriff<br />
spezifisch anhaftet und bei seiner<br />
Verwirklichung die Lebensführung des<br />
Patienten besonders belasten könne. Im<br />
übrigen sei der Patient nur im großen<br />
und ganzen über Chancen und Risiken<br />
einer Behandlung aufzuklären. Sofern<br />
sich auch gerade das Risiko verwirklichkeit<br />
habe, über das aufgeklärt werden<br />
mußte und auch tatsächlich aufgeklärt<br />
worden ist (Lähmungen), so<br />
spiele es keine Rolle, ob bei der Aufklärung<br />
zudem andere Risiken (beispielsweise<br />
Krampfanfälle) hätten erwähnt<br />
werden müssen, da der Patient<br />
im vorliegenden Fall gerade in Kenntnis<br />
des verwirklichten Risikos seine Einwilligung<br />
erteilt habe. Überlegungen dazu,<br />
ob er die Zustimmung bei Hinweis auf<br />
ein anderes Risiko möglicherweise versagt<br />
hätte, seien spekulativ und keine<br />
Grundlage für einen Schadensersatzanspruch.<br />
An dieser Stelle ist eine gewisse Lockerung<br />
der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes<br />
zu vermerken. Wurde<br />
früher für die Frage der notwendigen<br />
Aufklärung auf das Vorliegen einer<br />
ausreichenden Grundaufklärung abgestellt,<br />
reicht es nach diesem aktuellen<br />
Urteil des BGH aus, wenn gerade über<br />
das Risiko aufgeklärt wurde, welches<br />
sich verwirklicht hat. Diese neue Tendenz<br />
der Rechtsprechung ist sehr zu<br />
begrüßen, weil zu hoffen steht, daß<br />
damit die rechtsmißbräuchliche Geltendmachung<br />
einer Aufklärungspflichtverletzung<br />
erschwert wird.<br />
Schließlich weist der BGH darauf<br />
hin, daß hinsichtlich der Art und<br />
Weise einer Aufklärung an den<br />
Arzt keine überzogenen Anforderungen<br />
gestellt werden dürfen. So könne die<br />
Aufklärung unmittelbar vor der Impfung<br />
durch Aushändigung des Merk-
lattes, welches die Mutter der Klägerin<br />
im Wartezimmer las, als ausreichend<br />
angesehen werden, da bei derart<br />
ambulanten Eingriffen grundsätzlich<br />
eine Aufklärung am Tag des Eingriffs<br />
ausreiche. Das zum Zweck der Aufklärung<br />
erforderliche vertrauensvolle<br />
Gespräch zwischen Arzt und Patient,<br />
welches jedoch die Verwendung von<br />
Merkblättern nicht ausschließt, erfordere<br />
nicht in jedem Falle eine mündliche<br />
Erläuterung der Risiken. Die Tatsache,<br />
daß der Mutter der Klägerin in<br />
ausreichender Weise Gelegenheit gegeben<br />
worden sei, Fragen an die Beklagte<br />
zu der bevorstehenden Impfung zu<br />
stellen, sei ausreichend.<br />
Diese Entscheidung verdeutlicht in anschaulicher<br />
Weise die von der Rechtsprechung<br />
gestellten Anforderungen<br />
an eine wirksame Aufklärung des Patienten,<br />
die sich wie folgt zusammenfassen<br />
lassen:<br />
- In Routinefällen darf der Arzt mangels<br />
entgegenstehender Anhaltspunkte<br />
in der Regel darauf vertrauen, daß der<br />
erschienene Elternteil ermächtigt ist,<br />
die Einwilligung in die Behandlung des<br />
Kindes auch für den anderen Elternteil<br />
abzugeben.<br />
- Grundsätzlich ist auch über äußerst<br />
seltene Risiken zur Behandlung aufzuklären,<br />
wenn durch ihre Verwirklichung<br />
die Lebensführung des Patienten in besonderem<br />
Maße belastet werden kann.<br />
- Die Aufklärung unter Verwendung<br />
von Merkblättern ist zulässig. Sie können<br />
das erforderliche Arztgespräch jedoch<br />
nicht ersetzen. Der Arzt hat sich<br />
in jedem Falle davon zu überzeugen,<br />
ob der Patient die schriftlichen Hinweise<br />
gelesen und verstanden hat. Darüber<br />
hinaus muß dem Patienten die<br />
Möglichkeit gegeben werden, individuelle<br />
Fragen zu stellen.<br />
- Eine exakte medizinische Beschreibung<br />
der in Betracht kommenden Risiken<br />
ist nicht erforderlich. Vielmehr<br />
muß der Patient nur im großen und<br />
ganzen über Chancen und Risiken einer<br />
Behandlung aufgeklärt werden.<br />
- Bei amublanten Eingriffen reicht eine<br />
Aufklärung am Tage des Eingriffs<br />
grundsätzlich aus, sofern diese nicht<br />
erst so unmittelbar vor dem Eingriff<br />
erfolgt, daß der Patient unter dem Eindruck<br />
steht, sich nicht mehr aus einem<br />
bereits in Gang gesetzen Geschehensablauf<br />
lösen zu können (z. B. Aufklärung<br />
unmittelbar vor der Tür zum<br />
Operationssaal).<br />
Alle diese vom Bundesgerichtshof aufgezeigten<br />
Grundsätze haben natürlich<br />
auch im Bereich der Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde unmittelbare Bedeutung.<br />
Ganz andere, aber für die zahnärztliche<br />
Haftpflicht nicht minder wichtige Fragen<br />
betrifft eine Entscheidung des<br />
Oberlandesgerichts Nürnberg vom 18.<br />
Mai 2000 (8 U 4755/99).<br />
W egen<br />
der langen Verjährungsfristen<br />
kann eine Haftung für<br />
zahnärztliche Behandlungsfehler<br />
auch noch längere Zeit nach Beendigung<br />
der Behandlung in Betracht<br />
kommen. Bezüglich des Versicherungsschutzes<br />
für eine derartige Haftung<br />
könnte von der Haftpflichtversicherung<br />
auf § 9, Abs. 4 der Allgemeinen<br />
Versicherungsbedingungen für die<br />
Haftpflichtversicherung (AHB) verwiesen<br />
werden, wonach der Versicherungsschutz<br />
erlischt, wenn versicherte<br />
Risiken vollständig oder dauernd wegfallen.<br />
Danach erlischt also bei Beendigung<br />
der zahnärztlichen Tätigkeit das<br />
versicherte Risiko der Berufshaftpflicht<br />
und damit die Versicherung. Eine derartige<br />
Problematik lag der Entscheidung<br />
des OLG Nürnberg zugrunde. Ein<br />
Radiologe hatte kurz vor Beendigung<br />
seiner Praxistätigkeit bei einer Patientin<br />
eine Bestrahlung vorgenommen,<br />
ohne sie über die spezifischen Risiken<br />
der Behandlung (Schädigung des<br />
Rückenmarks) aufzuklären. Gut eineinhalb<br />
Jahre später traten bei der Patientin<br />
die Gesundheitsschäden – Lähmungen<br />
beider Beine und Störungen bei<br />
Entleerung von Darm und Blase – auf.<br />
Der Radiologe wurde zur Zahlung von<br />
Schadensersatz- und Schmerzensgeld<br />
verurteilt. Seine Haftpflichtversicherung<br />
indessen verneinte ihre Eintrittspflicht<br />
mit der Begründung, daß das<br />
maßgebliche Ereignis, die Schädigung<br />
der Patientin, erst nach Ablauf des Versicherungsvertrages<br />
eingetreten sei. Insoweit<br />
sei auf die sogenannte "Folgeereignistheorie"<br />
abzustellen und nicht<br />
auf die sogenannte "Kausalereignistheorie",<br />
auf die sich der Arzt berief.<br />
O hne<br />
auf rechtstheoretische Details<br />
einzugehen, seien hier nur<br />
die uns interessierenden Ausführungen<br />
des Gerichts zitiert: "Die<br />
Auslegung im Streitfalle ergibt, daß die<br />
maßgebliche Rechtsfrage nach der<br />
Kausalereignistheorie zu beantworten<br />
ist: Versicherungsbedingungen sind so<br />
auszulegen, wie ein durchschnittlicher<br />
Versicherungsnehmer sie bei verständiger<br />
Würdigung, aufmerksamer Durch-<br />
sicht und Berücksichtigung des erkennbaren<br />
Sinnzusammenhangs verstehen<br />
muß. ... Ein Arzt, der eine Haftpflichtversicherung<br />
der vorliegenden<br />
Art abschließt, hat ein berechtigtes Interesse<br />
daran und erwartet auch, daß<br />
in allen Fällen, in denen das haftungsbegründende<br />
Ereignis in den Haftungszeitraum<br />
fällt, der Versicherer vollen<br />
Versicherungsschutz gewährt, und<br />
zwar auch dann, wenn die schädigenden<br />
Folgen erst nach Vertragsablauf<br />
hervortreten. Der Röntgenarzt will gerade<br />
für Falschbehandlungen, die er<br />
sich während der Vertragslaufzeit zuschulden<br />
kommen läßt, Versicherungsschutz<br />
genießen. Gerade bei fehlerhaften<br />
Strahlenbehandlungen, deren<br />
Folgen sich erst lange Zeit nach Ablauf<br />
des Vertrages einstellen können, hat<br />
der Versicherungsnehmer ein besonderes<br />
Interesse daran, daß er für alle Folgeschäden,<br />
auch wenn sie erst nach<br />
Vertragsablauf eintreten, den Versicherer<br />
in Anspruch nehmen kann. Ihm<br />
kann für derartige Fälle redlicherweise<br />
keine Nachversicherung angesonnen<br />
werden, wie es die Beklagte getan hat.<br />
Zudem bleibt bei der langfristigen Entwicklung<br />
von Strahlenschäden unklar,<br />
welcher Nachversicherungszeitraum<br />
hierfür – insbesondere für Fehlbehandlungen<br />
am Ende der Vertragslaufzeit –<br />
zugrundegelegt werden soll. Insoweit<br />
würde für den Versicherungsnehmer<br />
ein nicht mehr kalkulierbares Haftungsrisiko<br />
entstehen. Falls die Versicherung<br />
den Arzt mit einem derartigen<br />
Risiko belasten wollte, so hätte sie dies<br />
in ihren allgemeinen Versicherungsbedingungen<br />
eindeutig zum Ausdruck<br />
bringen müssen."<br />
Eine erfreuliche Klarstellung des Oberlandesgerichts<br />
Nürnberg, der man vielleicht<br />
noch anfügen kann, daß – wer<br />
alle Eventualitäten ausräumen will –<br />
gegebenenfalls eine sogenannte Nachhaftungsversicherung<br />
abschließen sollte,<br />
die alle Berufshaftpflichtversicherer<br />
zur Vermeidung solcher Lücken zu relativ<br />
günstigen Prämien anbieten.<br />
- wird fortgesetzt -<br />
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Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong> e. V.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
17
18<br />
"bissFest" PLÄNE<br />
- 10JÄHRIGES JUBILÄUM<br />
DER ARBEITSGEMEINSCHAFT<br />
JUGENDZAHNPFLEGE IN CELLE<br />
Unter dem Motto "bissFest"<br />
veranstaltete die AG Jugendzahnpflege<br />
in Celle am 16.<br />
Mai 2001 einen Aktionstag.<br />
Vormittags wurden vor geladenen<br />
Gästen Ergebnisse der<br />
1O jährigen Tätigkeit der AG<br />
in Kurzreferaten dargestellt.<br />
Bei den Grußworten war die<br />
<strong>ZKN</strong> durch das <strong>Vorstand</strong>smitglied<br />
Dr. Bomfleur vertreten,<br />
der sehr informativ die Historie<br />
der Schul- u. Jugendzahnpflege<br />
aufzeigte.<br />
Der Nachmittag wurde mit einem<br />
Parallelprogramm für Eltern und<br />
Kinder gestaltet, wobei die Jugendzahnpflege<br />
ganz bewußt bei den<br />
Referaten auf eine interdisziplinäre<br />
Themengestaltung Wert gelegt hatte.<br />
Etwa 90 interessierte Eltern hörten<br />
Wissenswertes über Fissurenversiegelung,<br />
Fluoridierung und Kariesentstehung,<br />
vorgetragen von Prof. Dr. Schiffner<br />
(Hamburg). Dr. Berten (Hannover)<br />
zeigte Erfolge in der Früherkennung<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
und -behandlung der Kieferorthopädie<br />
auf. Mit dem Thema "Vom ersten<br />
Schluck bis zum richtigen Bissen" waren<br />
durch Frau Dr. Berger (Celle ) auch<br />
die Kinder- u. Jugendärzte vertreten.<br />
Im vierten Referat sprach Frau Prof. Dr.<br />
Künkel (Düsseldorf) über die Angst<br />
vorm Zahnarzt.<br />
Ein buntes Programm erwartete die ca.<br />
300 erschienenen Kinder. Vom Malwettbewerb<br />
über Quiz, Glücksrad,<br />
Theatervorführungen, eigene Zähne im<br />
"Fernsehen" (die Intraoralkamera war<br />
der Renner) und vielem mehr wurden<br />
die Kinder mit der Mundgesundheit in<br />
spielerischer Form konfrontiert. Das<br />
"bissFest" zum 10jährigen Jubiläum der<br />
AG Jugendzahnpflege erlebte in der<br />
Öffentlichkeit und in den Medien eine<br />
sehr positive Resonanz. Diese ist ein<br />
Spiegelbild der harmonischen, vor allem<br />
an der Sache orientierten Kooperation<br />
innerhalb der AG Jugendzahnpflege<br />
in Celle, in der neben dem Gesundheitsamt,<br />
der Krankenkassen und<br />
der Zahnärzteschaft erfreulicherweise<br />
seit ca. 4 Jahren auch die Kinder- und<br />
Jugendärzte mitwirken. Bleibt zu wünschen,<br />
daß der mit Erfolg eingeschlagene<br />
Weg beibehalten und ausgebaut<br />
wird mit dem Ziel, den Kindern von<br />
heute und morgen eine optimale<br />
Zahngesundheit zu ermöglichen.<br />
Dr. Markus Braun<br />
Referent der Jugendzahnpflege<br />
im Landkreis Celle<br />
DES<br />
ROBERT-KOCH-<br />
INSTITUTS KÖNNTEN<br />
ZAHNÄRZTE<br />
ÜBER 150 MILLIONEN<br />
MARK KOSTEN<br />
Z u den vielen Plänen, die<br />
ihre eigentlich gute Absicht<br />
spätestens durch die<br />
Umsetzung in die Realität verlieren,<br />
könnte bald die Überlegung<br />
des Robert-Koch-Instituts<br />
zählen, in Zukunft jeden Patienten<br />
als potenziellen Träger<br />
von vCJK anzusehen und deshalb<br />
die Vorschriften zur Sterilisation<br />
von Instrumenten drastisch<br />
zu verschärfen. Solche<br />
Entscheidungen werden gewöhnlich<br />
allerdings ohne wirtschaftliche<br />
Analyse der Folgekosten<br />
getroffen. ZA Michael<br />
Krone (BZÄK) kann die Kehrseite<br />
dieser Medaille recht genau<br />
beziffern: Investitionskosten<br />
von mindestens 150 Millionen<br />
Mark kämen auf die oft auf<br />
dem Niveau eines Kleinbetriebs<br />
arbeitenden Zahnarzt-Praxen<br />
zu. Krone: "Nicht nur bei solchen<br />
Größenordnungen sollte<br />
man sich von Seiten des Verordnungsgebers<br />
darüber im<br />
Klaren sein, daß Regelungen<br />
grundsätzlich nur dann einen<br />
Sicherheitszuwachs bewirken<br />
können, wenn ihr Inhalt einsichtig<br />
und die Umsetzung finanziell<br />
zumutbar ist. Anderenfalls<br />
können alle Bemühungen<br />
durch mangelnde Akzeptanz<br />
bei den Betroffenen zunichte<br />
gemacht werden."<br />
Quelle: ZA Michael Krone,<br />
BZÄK / Klartext der BZÄK vom<br />
07.06.2001
KZVN-VORSTAND<br />
LEITET DISZIPLINARVERFAHREN GEGEN BREMERVÖRDER ZAHNARZT EIN<br />
In einem Fax vom<br />
13.10.2000 hatte der<br />
Kreisstellenvorsitzende der<br />
Kreisstelle Bremervörde,<br />
Stephan Winter, die Zahnärzteschaft<br />
im Rahmen des<br />
Wahlkampfes zu einem<br />
Boykott der Versammlung<br />
der Verwaltungsstelle der<br />
KZVN in Stade am<br />
30. 10. 2000 aufgerufen und<br />
die Abwahl des <strong>Vorstand</strong>es<br />
der KZVN empfohlen.<br />
... ich beobachte nun auch schon seit<br />
20 Jahren den Kampf der Zahnärzte<br />
nach mehr Gerechtigkeit bei ihren Honoraren<br />
und Gleichstellung mit anderen<br />
freien Berufen wie z.B. Tierärzten<br />
(bekamen vor einiger Zeit Erhöhung<br />
ihrer Gebührenordnung) oder den Anwälten<br />
und Architekten (können ihr<br />
Honorar sehr gut ihrer Leistung anpassen).<br />
Mir ist jedoch aufgefallen, daß<br />
unsere Lobby sehr schwach ist, da Uneinigkeit<br />
unter den Zahnärzten und<br />
Ärzten besteht und die Zahnärzte wahre<br />
Weltmeister im Protest-formulieren<br />
geworden sind. Die Erfolge sind jedoch,<br />
wenn man die letzten 10 Jahre betrachtet,<br />
ähnlich wie bei Sisiphos, recht<br />
bescheiden. Die Mehrheit der Ärzte<br />
und Zahnärzte ist mit ihrer jetzigen Situation<br />
unzufrieden, trotzdem lassen<br />
sie sich täglich in ihren Fachzeitschriften<br />
durch schlechte Nachrichten frustrieren,<br />
Nachrichten und Informationen,<br />
die sowieso nur sie selbst lesen<br />
und kaum ein Aussenstehender zu Gesicht<br />
bekommt, also frustrieren sie sich<br />
In der Hitze des Wahlkampfes beging<br />
er den formalen Fehler, dies versehentlich<br />
unter dem Briefkopf des<br />
Kreisstellenvorsitzenden der <strong>ZKN</strong> zu tun.<br />
Bereits wenige Tage später (Schreiben<br />
vom 18.10.2000) entschuldigte sich Stephan<br />
Winter für das Versehen und stellte<br />
klar, daß es sich nicht um die offizielle<br />
Meinung der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
sondern um seine Meinung<br />
als Privatperson und niedergelassener<br />
Zahnarzt handelte. Auch der <strong>Vorstand</strong><br />
der <strong>ZKN</strong> distanzierte sich mit Schreiben<br />
vom 24.10.2000 an den 1. Vorsitzenden<br />
der KZVN, Dr. Karl Horst Schirbort und<br />
den 2. Vorsitzenden der KZVN, Dr. Hans-<br />
Hermann Liepe, vom Inhalt des Schreibens.<br />
Der <strong>Vorstand</strong> der <strong>ZKN</strong> mißbilligt<br />
darin, wenn ein Kreisstellenvorsitzender<br />
als einer Untergliederung der <strong>ZKN</strong> einen<br />
derartigen Boykottaufruf ergehen läßt.<br />
Nun könnte man davon ausgehen, daß<br />
mit der Richtigstellung die Angelegenheit<br />
aus der Welt geschafft würde. Ganz<br />
im Gegenteil. Der <strong>Vorstand</strong> der KZVN<br />
beschloß in seiner Sitzung am<br />
nur gegenseitig. Da sind mir die Piloten<br />
der Lufthansa schon lieber: Die<br />
Millionäre der Luft verdienten schon<br />
vor über zehn Jahren im Alter über 40<br />
DM 25.000,- Brutto im Monat als<br />
Langstreckenkapitäne, ohne großes Berufsrisiko,<br />
zwar mit erwiesenermaßen<br />
dem gleichen Streß wie Zahnärzte, jedoch<br />
ohne unsere Rieseninvestitionen,<br />
mit mehr Privilegien wie wir (z.B. Pensionierung<br />
mit 60 Jahren möglich) etc..<br />
Und in Zeiten, wo Deutschland das geringste<br />
Wirtschaftswachstum in der EU<br />
hat, streiken die ganz cool für ca. 30%<br />
mehr Lohn! Einfach toll! (Ich finde es<br />
inoffiziell allerdings ziemlich unverschämt,<br />
wenn ich daran denke, was die<br />
Allgemeinärzte und Zahnärzte im<br />
Schnitt verdienen und welchen langen<br />
Ausbildungsweg sie im Vergleich zu<br />
den Piloten genossen haben. Aber wir<br />
sollten unbedingt daraus lernen, daß<br />
wir endlich aufhören müssen zu lamentieren<br />
und unser Kostenerstattungsprinzip<br />
g n a d e n l o s durchziehen<br />
müssen! Warum sollten wir nicht<br />
10. 3. 2001, ein Disziplinarverfahren gegen<br />
den Zahnarzt Stephan Winter<br />
durchzuführen. Er wurde mit Schreiben<br />
vom 3.4. 2001 mit "freundlichen<br />
Grüßen" des Vorsitzenden des Disziplinarauschusses<br />
davon unterrichtet. Es<br />
wird ihm darin zur Last gelegt, in einem<br />
mit dem Briefkopf "<strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong>, Kreisstelle Bremervörde"<br />
versandten Schreiben verschiedene<br />
Zahnärzte aufgefordert zu haben, die<br />
Verwaltungsstellenversammlung der KZV<br />
<strong>Niedersachsen</strong> in Stade zu boykottieren<br />
und Dr. Schirbort und Dr. Liepe die Quittung<br />
für ihre katastrophale Standespolitik<br />
auszustellen, und dadurch die<br />
Tätigkeit der Organe der KZV <strong>Niedersachsen</strong><br />
zur Sicherung der vertragszahnärztlichen<br />
Versorgung behindert<br />
zu haben.Ich erachte in diesem Disziplinarverfahren<br />
den untauglichen Versuch,<br />
einen Kollegen, der nicht Willens ist, die<br />
Meinung von Dr. Schirbort als elftes Gebot<br />
zu akzeptieren, mundtot zu machen.<br />
ti<br />
ZAHNÄRZTE: MEHR EINIGKEIT!<br />
Kommentar von Dr. H. Grimminger<br />
auch streiken? Ein höheres Tier aus<br />
dem Landesverband der AOK hat zu einem<br />
ZA bei einem Treffen kürzlich gesagt:"<br />
Wenn Ihr Zahnärzte endlich einig<br />
wärt, könntet Ihr einen Punktwert<br />
von 3,000 durchsetzen!" Nur die Gewerkschaftler,<br />
die in den Krankenkassen<br />
sitzen, halten zusammen, wenn es<br />
um ihre Ansprüche geht, die Zahnärzte<br />
(theoretisch intelligenter als AOK<br />
Chef´s ?!) sind scheinbar doch nur<br />
Theoretiker und Jammerer. Da sammelt<br />
der Freie Verband der Zahnärzte jährlich<br />
schätzungsweise 14 Millionen DM<br />
ein (in zehn Jahren immerhin vielleicht<br />
140 Millionen?) und es gelingt nicht,<br />
mit diesen Summen die Zahnärzte so<br />
zu einen, wie es die Vereinigung Cockpit<br />
geschafft hat. Darüber sollten wir<br />
nachdenken...<br />
oder alle eine Privatpraxis eröffnen...<br />
oder uns zumindest übers Internet formieren...<br />
oder für immer schweigen.<br />
Dr. H. Grimminger<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
23
24<br />
ZAHNFARBENE<br />
Zahnfarbene adhäsive Restaurationen<br />
im Frontzahnbereich<br />
sollen auf normale Sprechdistanz<br />
unsichtbar sein und<br />
bleiben. Der hierzu anzustrebende<br />
Randschluß ergibt sich<br />
aus den Kavitätenformen in<br />
Kombination mit der Haftung<br />
an Schmelz und Dentin. Der<br />
Rest des Vorgehens, so der<br />
Autor, ist mehr oder weniger<br />
Kunst, beladen mit diversen<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
ADHÄSIVE<br />
FÜLLUNGEN<br />
IM FRONTZAHN-<br />
UND ZAHNHALSBEREICH<br />
Die seit 1999 in der Schweiz<br />
gültigen Qualitätsstandards<br />
unterscheiden in der restaurativen<br />
Zahnmedizin drei unterschiedlicheRestaurationsgrade,<br />
wobei jeder höhere Grad unabdingbar<br />
auf der Erfüllung des oder der<br />
tieferen beruht. Die Teilziele sind im<br />
untersten Restaurationsgrad 1 die Erhaltung<br />
der Zahnhartsubstanz und der<br />
Tipps und Tricks. Somit lassen<br />
sich auch Spezialfälle mit wenig<br />
technischem Aufwand und<br />
geringen Kosten längerfristig<br />
sehr zufriedenstellend lösen.<br />
Wie das geht, lesen Sie in den<br />
folgenden Ausführungen.<br />
Schutz der Pulpa. Im Restaurationsgrad<br />
2 geht es darum, dem Zahn Form<br />
und Funktion zurückzugeben. Im Restaurationsgrad<br />
3 hat darüber hinaus<br />
die Restauration auf normale Sprechdistanz<br />
unsichtbar zu sein und zu bleiben.<br />
Zahnfarbene adhäsive Restaurationen<br />
im Frontzahnbereich, Füllungen<br />
der Klasse III, IV, V, Teilkronen nach<br />
Frontzahnfrakturen, ästhetische Kor-<br />
Dr. José Mario Besek<br />
1988 Staatsexamen<br />
1990 Erlangung der Doktorwürde,<br />
Thema: „Die Quadrantenbehandlung<br />
mit Cerec-Inlays, bei Unterstützung<br />
durch eine CAD-Assistenz“<br />
1992-1993 Klinikchef der Station<br />
für Zahnfarbene- und Computer-<br />
Restaurationen, Universität Zürich<br />
1992-1996 Lehrauftrag der Medizinischen<br />
Fakultät, Universität<br />
Zürich, Oberassistent und Klinikchef<br />
der Klinik für Präventivzahnmedizin,<br />
Parodontologie und<br />
Kariologie<br />
Seit Juli 1996 Klinische Ausbildung<br />
der Assistenten in Kariologie, Einsatz<br />
in Fortbildungskursen als Entwickler,<br />
Referent und Instruktor,<br />
vor allem im Bereich der adhäsiven<br />
Frontzahnrestaurationen, Entwicklung<br />
neuer Verfahrenstechniken in<br />
der adhäsiven Frontzahnheilkunde<br />
Wissenschaftlicher Abteilungsleiter<br />
Fachbereich Kariologie<br />
Buchautor und zahlreiche Veröffentlichungen<br />
in Fachzeitschriften<br />
rekturen bezüglich Form, Farbe und<br />
Textur mit Einschluß des Zahnbleichens<br />
sowie Veneers, gehören in den<br />
Restaurationsgrad 3, d. h. solche Restaurationen<br />
müssen ebenfalls nach<br />
diesen Standards die Zahnhartsubstanz<br />
schützen, dem Zahn Form und Funktion<br />
zurückgeben und unsichtbar bleiben<br />
und dies kompromißos für volle<br />
acht Jahre. Dieses Ziel ist erreichbar:
Der zwingend anzustrebende perfekte<br />
Randschluß – offene Ränder verfärben<br />
sich und demaskieren die Restauration<br />
– ergibt sich aus den Kavitätenformen<br />
in Kombination mit der Haftung an<br />
Schmelz und Dentin. Der Rest des operativen<br />
Vorgehens ist mehr oder weniger<br />
Kunst, beladen mit diversen Tipps<br />
und Tricks. Neben der Berücksichtigung<br />
der Grundregeln der adhäsiven Restaurationstechnik,<br />
sind es vor allem die<br />
klinischen Anwendungstechniken, die<br />
zum Erfolg bei Frontzahnrestaurationen<br />
führen. So kann mit wenig technischem<br />
Aufwand und geringen Kosten<br />
eine längerfristig sehr zufriedenstellende<br />
Lösung erreicht werden. Wohl bekannte,<br />
wissenschaftlich belegte<br />
Grundregeln sind oft in Vergessenheit<br />
geraten, obwohl sie für eine hervorragende<br />
Restaurationsqualität von Bedeutung<br />
sind. Dieser Bereich der Anwendungstechnik<br />
umfaßt die korrekte<br />
Handhabung in der klinischen Ausführung<br />
und beinhaltet darüber hinaus<br />
auch ein Gebiet von Tipps und Tricks<br />
für die Gewährleistung einer unsichtbaren<br />
Füllung auf Sprechdistanz.<br />
Das Vorgehen<br />
Farbwahl<br />
Bei der Farbwahl gilt es zu berücksichtigen,<br />
daß nicht eigentlich eine<br />
Farbe gewählt wird, sondern<br />
zwei Objekte miteinander verglichen<br />
werden – das Objekt Zahn mit dem<br />
Objekt Restaurationsmaterial. Es werden<br />
Farbton, Sättigung und Helligkeit<br />
verglichen. Da unser natürliches Auge<br />
weniger selektiv auf Farbunterschiede<br />
reagiert, fällt Falschfarbigkeit weniger<br />
auf als z. B. eine zu helle Füllung. Für<br />
einen zufriedenstellenden Farbvergleich<br />
ist es unerlässlich, die Zähne zuvor<br />
zu reinigen, um möglichst den<br />
Zahn beurteilen zu können. Zudem<br />
sollten die Zähne feucht sein, da sie im<br />
ausgetrockneten Zustand nicht abschätzbar<br />
weiß opak erscheinen können.<br />
Die Schwierigkeit in der Beurteilung<br />
des natürlichen Zahnes ist der<br />
Umstand, daß wir es hier mit verschiedenen<br />
Grenzschichten zu tun haben,<br />
vor allem im Schmelz-Dentinübergang.<br />
Es gilt deshalb auch die prospektive<br />
Schichtung des Komposits zu berücksichtigen,<br />
d. h. die jeweiligen Schichtstärken<br />
von Dentinmasse und Schmelzmasse.<br />
Das macht es auch verständlich,<br />
daß sämtliche konfektionierte Farbschlüssel<br />
für so eine Selektion untauglich<br />
sind, da sie einerseits meist aus<br />
Acryl oder einem Material bestehen,<br />
welches nichts mit dem Restaurations-<br />
material gemein hat, und andererseits<br />
keine Aussage über die prospektive<br />
Schichtung zulassen. Die sicherste Vergleichsmöglichkeit<br />
stellt der Farbvergleich<br />
mit selbstgefertigten Proben aus<br />
dem entsprechenden Restaurationsmaterial<br />
dar oder die Probeschichtung auf<br />
dem Zahn mit dem Restaurationsmaterial<br />
selbst (Abb. 1). Von Grund auf haben<br />
die Restaurationsmaterialien einen<br />
Gelbstich, der von den nicht polymerisierten<br />
Photoinitiatoren herrührt. Deshalb<br />
sollten Vergleichsproben 40 Sekunden<br />
mit einer Polymerisationlampe<br />
vorgehärtet werden. Die Oberfläche eines<br />
polymerisierten Komposits weist<br />
einen durch die Sauerstoffinhibitionsschicht<br />
bedingten Grauschleier auf, der<br />
unter Wasserkühlung durch Politur<br />
entfernt werden sollte.<br />
Kofferdam<br />
Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeitsfeldisolation<br />
ist die Gewährleistung<br />
einer sichereren und fortschrittlicheren<br />
Zahnmedizin im Bereich<br />
der zahnfarbenen, adhäsiven Restaurationen.<br />
Es ist bekannt, daß eine Kontamination<br />
einer konditionierten Oberfläche,<br />
sei es Schmelz, Dentin oder Keramik<br />
mit Speichel oder Proteinen für<br />
eine Zeit über einer Sekunde zum Adhäsionsverlust<br />
führen kann. Bei aufwändigeren<br />
Restaurationen im Frontzahnbereich<br />
empfiehlt sich trotz diverser<br />
Möglichkeiten und Strategien der<br />
relativen Trockenlegung das Legen eines<br />
Kofferdams. Im allgemeinen empfiehlt<br />
es sich, den Kofferdam über die<br />
gesamte Front zu legen, d. h. von Prämolar<br />
bis Prämolar, um eine morphologische<br />
Kontrolle auf der kontralateralen<br />
Seite zu gewinnen. Das Legen der<br />
Ligaturen hat diverse Vorteile: es besteht<br />
nicht die Gefahr, daß Bond in<br />
den Sulcus geblasen wird und dort ungehärtet<br />
und unausgearbeitet liegen<br />
bleibt. Außerdem kommen die Restaurationen<br />
vor allem im papillären Bereich<br />
subgingival zu liegen, wobei die<br />
Ligatur den Kofferdam mit samt der<br />
Gingiva um ein Beträchtliches nach<br />
zervikal zu verdrängen vermag. Vor allem<br />
beim Arbeiten an Fazialflächen ist<br />
es hilfreich, die Knöpfe der Ligaturen<br />
palatinal zu legen, damit sie während<br />
der Maßnahmen für die korrekte Adhäsivtechnik<br />
und bei der nachfolgenden<br />
Modellation nicht hinderlich sind.<br />
Zu diesem Zweck wird das eine freie<br />
Ende vor dem Zuziehen durch den<br />
Kontaktpunkt nach palatinal verlegt,<br />
wodurch der Knoten nach palatinal gezogen<br />
werden kann und beim Zuziehen<br />
dort fixiert wird (Abb. 2).<br />
Präparation<br />
Bei der Entfernung alter Restaurationen<br />
bereitet die Erkennbarkeit<br />
derselben oft Mühe. Nützlich<br />
hierfür sind Hartstahlrosenbohrer, welche<br />
dabei ohne Wasser verwendet werden<br />
können. Diese entfernen selektiv<br />
das alte Komposit ohne den natürlichen<br />
Schmelz merklich zu beschädigen.<br />
Abb. 1: Im Bild links eine individuell gefertigte,<br />
rechts eine konfektionierte (Farb-)/Materialprobe,<br />
beide der Farbe A3<br />
Abb. 2: Übersichtlich dargestellte Oberkieferfront<br />
Abb. 3: Um die Ausdehnung der Präparation<br />
besser darzustellen, kann kurzfristig trocken<br />
und niedertourig mit einem 40 µm Diamantfinierer<br />
gearbeitet werden<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
25
26<br />
Abb. 4: Die visuelle Kontrolle von inzisal her<br />
zeigt die Konvexität der Präparation<br />
Abb. 5: Ätzmusterkontrolle: der geätzte<br />
Schmelz erscheint blassweiß und opak. Zahn 21<br />
ist offensichtlich nur ungenügend geätzt<br />
Abb. 6: Einbringen des 1. Inkrementes mit dentinfarbenem<br />
Komposit<br />
Das herausragendste Merkmal der<br />
Präparation bei den Frontzähnen ist<br />
die Adhäsionspräparation resp. die adhäsive<br />
Restaurationspräparation, welche<br />
durch die Schmelznase charakterisiert<br />
ist, die durch die unterminierende<br />
Exkavation der Karies und der konvex<br />
auslaufenden Präparation entsteht.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
Das Merkmal der konvex auslaufenden<br />
Präparation ist auch bei allen flächenförmigen<br />
Präparationen wiederzufinden.<br />
Wesentlich dabei ist, dasß keine<br />
klare Präparationsgrenze erkennbar ist.<br />
Der Umstand der undefinierten, auslaufend<br />
konvexen Schrägung verhilft<br />
der Restauration zu einem unsichtbaren<br />
Übergang zwischen Restaurationsmaterial<br />
und Zahn. Die heute verfügbaren<br />
Instrumente sind nicht optimal<br />
hierzu geeignet, da sie selber eine konvexe<br />
Form aufweisen. Flammenförmige<br />
40 µm Diamanten sind geeignet, um<br />
einen groben Substanzabtrag zu erreichen,<br />
zumal die Abschrägung gegen<br />
das Kavitäteninnere steiler abfällt<br />
(Abb. 3). Flächenförmiger Substanzabtrag<br />
ist besser mit Proxoshape-Feilen<br />
zu bewerkstelligen, vor allem in engen<br />
Bereichen in der Nähe des Kontaktpunktes<br />
oder im zervikalen Bereich.<br />
Zum Schluß leisten die Soflex Disks<br />
guten Dienst, um die Arbeitsspuren zu<br />
beseitigen und die Präparation „weich“<br />
zu gestalten, denn jede Demarkationslinie<br />
ist einer Lichtbrechung unterworfen<br />
und führt zu nachteiligen optischen<br />
Eigenschaften (Abb. 4). Ebenfalls<br />
soll der Schmelz über die prospektive<br />
Restaurationsgrenze hinweg bearbeitet<br />
werden, um auch diesen Bereich ungeachtet<br />
der schlecht ätzbaren Zone optimal<br />
für die Adhäsivtechnik und den<br />
auslaufenden Federrand vorzubereiten.<br />
Schmelzhaftung<br />
Für eine optimale Adhäsion ist eine<br />
Schmelzätzung unerlässlich, wobei<br />
hierzu eine 35- bis 40%ige Phosphorsäure<br />
verwendet werden soll. Die<br />
optimale Ätzung bei senkrecht angeschnittenen<br />
Schmelzprismen, wie dies<br />
bei der Adhäsionspräparation der Fall<br />
ist, wird mit einer 40%igen Phosphorsäure<br />
für 60 Sekunden erreicht. Es gilt<br />
jedoch zu bedenken, daß sich während<br />
dieses Verfahrens Phosphatpräzipitate<br />
auf dem Schmelz niederschlagen, welche<br />
eine gute Spülung erfordern. Eine<br />
Erhöhung der Spülzeit mit dem Wasserspray<br />
von 15 auf 60 Sekunden verdoppelt<br />
die Haftkraft am Schmelz,<br />
weshalb eine Spülzeit von ca. 40 Sekunden<br />
angebracht ist. Wesentlich für<br />
die Ästhetik ist hier das Ätzen über die<br />
prospektive Restaurationsgrenze hinaus,<br />
um zu gewährleisten, daß die Federränder<br />
auch nach dem Polieren<br />
noch optimal kleben (Abb. 5). Federränder,<br />
welche nicht adhäsiv mit<br />
dem Schmelz verbunden sind, können<br />
mit der Zeit von Farbstoffen unterlaufen<br />
werden, was zu einer mangelhaften<br />
Ästhetik führt. Um einen optima-<br />
len Verbund mit dem Schmelz zu erreichen<br />
ist es notwendig, eine Penetrationszeit<br />
von mehr als 20 Sekunden für<br />
das Bond einzuhalten.<br />
Dentinhaftung<br />
Prinzipiell ist bei der zirkulär im<br />
Schmelz begrenzten Kavität ein<br />
„Total bonding“ anzustreben, um<br />
möglichst auch an den Innenflächen<br />
der Kavität einen Verbund des Komposits<br />
an das Dentin zu gewährleisten. Da<br />
jede Diskontinuität in der Haftung zu<br />
Lufteinschlüssen führt, kann dies durch<br />
eine ungünstige Lichtbrechung unangenehme<br />
optische Eigenschaften hervorrufen.<br />
In Klasse-V-Restaurationen,<br />
wie in der gemischten Klasse III im<br />
Dentin, drängt sich das Problem der<br />
Dentinhaftung in den Vordergrund.<br />
Empfehlenswert ist ein System, welches<br />
sich nicht auf ein Einkomponentensystem<br />
abstützt. Anatomisch gesehen<br />
ist eine kurze gerade Schrägung<br />
im Dentin von Vorteil, da durch die<br />
teils schräg angeschnittenen Dentintubuli<br />
die Hybridisierungsschicht der Adhäsionszone<br />
im Dentin verdickt, was<br />
wiederum zu einer besseren marginalen<br />
Adaptation beiträgt.<br />
Abb. 7: Kaschieren der Präparationsgrenze mit<br />
opakem Dentinmaterial<br />
Abb. 8: Transluzenteres Schmelzmaterial für<br />
natürliches Aussehen
Insertionstechnik<br />
Eine gut geplante Insertionstechnik<br />
trägt wesentlich zum ästhetischen<br />
Erfolg der Restauration bei. Ein<br />
Setzen von Keil und Matrize zu Beginn<br />
würde die zervikale Abschrägung mit<br />
der Matrize bedecken und der Keil<br />
würde durch die Adaptation an die Abschrägung<br />
die zervikale Morphologie<br />
negativ beeinträchtigen. Zu diesem<br />
Zweck wird das erste Inkrement<br />
„freihändig“ an die zervikale Abschrägung<br />
adaptiert (Abb. 6). Vorzugsweise<br />
ist hier eine Dentinfarbe zu wählen.<br />
Anschließend kann an dieses Inkrement<br />
eine Matrize mit einem Keil satt adaptiert<br />
werden, um auch nachfolgend einen<br />
satten Kontaktpunkt zu erhalten.<br />
Kritisch ist der sichtbare Übergang der<br />
Präparation ins Kavitäteninnere, der<br />
oftmals durch die Lichtbrechung in der<br />
Tiefe zu ästhetischen Einbußen führen<br />
kann. Um den Kavitätenrand optimal<br />
zu kaschieren, wird mit einer opaken<br />
Kernmasse die Schrägung gefaßt, jedoch<br />
ohne die ganze Abschrägung zu<br />
bedecken (Abb. 7). Das anschließend<br />
applizierte transluzente Komposit, welches<br />
über die ganze Abschrägung gezogen<br />
wird, verleiht dem Zahn eine<br />
natürliche Transparenz. Mit der letzten<br />
Schicht können dem Farbmuster der<br />
Zähne entsprechende Komposit-„Farben“<br />
appliziert werden (Abb. 8).<br />
Schichttechnik<br />
Vor allem bei größeren Restaurationen,<br />
z. B. bei der Kantenfraktur,<br />
kommt der Einsatz der Schichtung<br />
von Schmelz und Dentin zum Tragen.<br />
Der Dentinkern verhindert, daß das<br />
auftreffende Licht in der dunklen<br />
Mundhöhle verschwindet und reflektiert<br />
einen Teil aus der Tiefe heraus.<br />
Die Schichtstärke kann variieren und<br />
hängt im wesentlichen davon ab, ob<br />
noch zusätzliche Farben eingebracht<br />
werden müssen. Es ist ratsam, diese<br />
Kernschicht aus allen Perspektiven zu<br />
betrachten. Eine Inzisalansicht gibt<br />
Auskunft über Zahnbogenverlauf,<br />
Schichtstärke, Zahnachsenverlauf und<br />
Zahnrotation (Abb. 9). Das Kaschieren<br />
der Frakturlinien erfolgt maßgeblich<br />
durch Schicht- und Farbtechniken. Die<br />
erste palatinale, opake Schicht faßt<br />
ganz leicht die bukkale Abschrägung in<br />
dem Bereich, wo sie unsichtbar gemacht<br />
werden soll.<br />
Maltechnik<br />
Wenn bei Kantenfrakturen das<br />
Kaschieren durch ein opakes<br />
Kernmaterial erschwert ist,<br />
wird darauf geachtet, daß bukkal<br />
genügend Platz ist, um mit der Maltechnik<br />
mehr zu erreichen. Die Kontrolle<br />
erfolgt über die Inzisalansicht.<br />
Durch Überschichtung der Präparationsgrenze<br />
mit geeigneten Farben wird<br />
diese verdeckt (Abb. 10). Der Übergang<br />
Kernmasse/Abschrägung wird mit einer<br />
weißen opaken Malfarbe so überdeckt,<br />
daß die Abschrägung zu 1/3 bemalt ist.<br />
Jede Farbschicht muß einzeln lichtgehärtet<br />
werden. Die Farbe wird nicht<br />
ganz bis inzisal appliziert, um der<br />
Schneidekante noch Transparenz zu<br />
verleihen. Anschließend wird die Bukkalfläche<br />
mit der gesamten Abschrägung<br />
mit einer Schmelzmasse überzogen.<br />
Malfarben dienen auch der Charakterisierung<br />
bei vielfarbigen Zähnen.<br />
Häufig müssen dann Dunkelbraun,<br />
Weiss, Rot und Blau verwendet werden<br />
(Abb. 11). Brown wird punktuell zur<br />
Imitation von „Brown-Spots“, Blau für<br />
extreme inzisale Transparenz verwendet,<br />
wobei von allen Farben nur sparsam<br />
Gebrauch genommen werden darf.<br />
Um oberflächlichen Strukturen eine<br />
Tiefenwirkung zu verleihen, kann entsprechend<br />
ihrem Verlauf etwas helle<br />
Farbe unterlegt werden. Diese Farbgebung<br />
erfolgt fein und linienförmig mit<br />
einer Kuhornsonde.<br />
Modellation<br />
Das „Leben“ eines restaurierten<br />
Zahnes entsteht nicht nur durch<br />
die Wahl eines Dentinkernes und<br />
des Schmelzmassenmaterials, sondern<br />
auch durch deren differenzierte Zusammensetzung.<br />
Der Dentinkern soll in<br />
der Ausdehnung so gestaltet sein, daß<br />
er bei dünnen Partien der nächsten<br />
Schicht zur Geltung kommt. Diese<br />
Technik impliziert eine korrekte Modellierung<br />
bis hin zum Schluß, d. h. die<br />
korrekte Schichtstärken-Zusammensetzung<br />
erfolgt mit der Absicht, danach<br />
nicht noch abtragende Schleifprozesse<br />
vornehmen zu müssen. Mammalien<br />
werden in ihrer korrekten Ausdehnung<br />
modelliert, da die Gestaltung mit rotierenden<br />
Instrumenten wesentlich<br />
schwerer ist (Abb. 12). Eine Modellierung<br />
in der korrekten Ausdehnung erspart<br />
viel Zeit beim Ausarbeiten und<br />
vermeidet ein zu starkes Bearbeiten<br />
der Randbereiche.<br />
Texturgebung<br />
Die Oberfläche eines natürlichen<br />
Zahnes ist alles andere als eine<br />
simple Fläche. Um einem Zahn<br />
den natürlichen Charakter wiederzugeben,<br />
ist es oftmals notwendig, Texturen<br />
auf der Oberfläche einzubringen. Bei<br />
Unsicherheiten in der Oberflächengestaltung<br />
können mit einem Bleistift<br />
Hilfslinien eingezeichnet werden, die<br />
die Führung der rotierenden Instru-<br />
Abb. 9: Erste palatinale Schicht aus der Inzisalansicht<br />
Abb. 10: Sparsames Auftragen der Malfarbe<br />
Abb. 11: Punktueller Einsatz von Malfarben<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
27
28<br />
Abb. 12: Im Bereich der obersten Schicht erfolgt<br />
die definitive Texturgebung<br />
Abb. 13: Anwendung eines 8 µm Polierdiamanten<br />
im Federrandbereich<br />
Abb. 14: Gedachte Hilfslinien bei der Nachkontrolle<br />
der Ästhetik<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
mente erleichtern. Gleichzeitig kann<br />
damit der Abtrag kontrolliert werden.<br />
Perikymatien können, bei niedriger<br />
Drehzahl und trocken, mit einem sehr<br />
groben Diamanten, in horizontaler<br />
Richtung angedeutet werden, wobei<br />
der Randbereich der Restauration dabei<br />
möglichst nicht touschiert werden<br />
sollte. Die optimal auslaufende Gestaltung<br />
des Federrandes erfolgt mit einem<br />
8 µm Finier-/Polierdiamanten (Intensiv<br />
SA, Lugano) bei erhöhter Drehzahl,<br />
mit Wasser und ohne Druck (Abb.<br />
13). Mit dem Occlubrush® (Hawe Neos<br />
Dental, Lugano) kann die Oberfläche<br />
poliert werden, ohne daß die Textur<br />
dabei verloren geht. Die Politur eines<br />
Feinhybridkomposits erreicht in den<br />
meisten Fällen den Grad eines Seidenglanzes.<br />
Sobald aber der Zahn mit<br />
Speichel benetzt ist, kommt die ausgearbeitete<br />
Textur im Bereich der Lichtreflexion<br />
zur Geltung. Nach der Fertigstellung<br />
einer ästhetischen Restauration,<br />
spätestens bei der ersten Nachkontrolle,<br />
wird die Form in Bezug zu den<br />
Nachbarzähnen kontrolliert, d. h. Interinzisalwinkel,<br />
interdentales Trigonum,<br />
Zahnhalskontur, Bombierung, Zahnbreite,<br />
Achsenneigung und kopierte<br />
strukturelle Feinheiten (Abb. 14).<br />
Zusammenfassung<br />
D amit<br />
eine direkte Frontzahnrestauration<br />
den ästhetischen Ansprüchen<br />
genüge tut, sind eine<br />
Reihe von Anforderungen zu erfüllen.<br />
Diese Anforderungen sind unabläßliche<br />
einzelne Anwendungstechniken, welche<br />
sowohl als einzelne Komponente<br />
ihre Bedeutung haben oder die Basis<br />
für den nächsten Schritt bilden. Schon<br />
bei der Farbwahl merkt man bei der<br />
Komplexität des Erscheinungsbildes<br />
„Zahn“, daß mit einfachen Acrylvorgaben<br />
keine zufriedenstellende Lösung<br />
gefunden werden kann. Um unsichtbare<br />
Restaurationen zu erhalten, müssen<br />
die Ränder eben nicht nur halten, sondern<br />
auch dicht sein. Schmelz- und<br />
Dentinhaftung welche die Grundlage<br />
hierzu liefern, sind empfindliche Techniken<br />
mit einzelnen Schritten, denen<br />
man hier mehr Bedeutung zumessen<br />
soll. Innerhalb der Adhäsivtechnologie<br />
ist es deswegen auch höchst ratsam,<br />
einen Kofferdam zu verwenden, um etwaigen<br />
Fehlern vorzubeugen. Eine der<br />
kniffligsten Techniken ist die auslaufende,<br />
nicht scharf begrenzte, konvexe<br />
Präparation mit Bildung einer<br />
Schmelznase als Grundlage für eine<br />
dichte und unsichtbare Füllung. Im Gegensatz<br />
zu anderen Restaurationstechniken<br />
hat die Präparation hier einen<br />
direkten Einfluß auf die ästhetische<br />
Qualität der Füllung. Schwierig scheint<br />
auch immer das Verdecken der optisch<br />
auffälligen Präparationsbegrenzungen<br />
zum Kavitäteninneren hin oder ganz<br />
allgemein die korrekte Formung und<br />
Schichtung des Restaurationsmaterials.<br />
Hier wird deutlich, daß mit verschieden<br />
opaken Materialien in klar differenzierten<br />
und exakt platzierten Portionen<br />
gearbeitet werden muß. Zusammen<br />
mit entsprechenden, in der Tiefe eingelagerten<br />
Farben oder oberflächlichen<br />
Texturen bekommt der Zahn sein<br />
natürliches Aussehen wieder zurück.<br />
All diese Faktoren deuten darauf hin,<br />
daß die direkte Frontzahnrestauration<br />
komplexer Natur ist, jedoch mit einfachen<br />
Mitteln arbeitet, mit welchen sich<br />
routinemäßig dauerhafte und ästhetisch<br />
ansprechende Füllungen anfertigen<br />
lassen.<br />
Literaturliste beim Verfasser.<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Klinik für Präventivzahnmedizin<br />
Parodontologie und Kariologie<br />
der Universität Zürich<br />
Dr. Mario José Besek<br />
Plattenstraße 11<br />
CH-8028 Zürich<br />
Verlust von<br />
Mitgliedsausweisen<br />
vom 29.04.1987<br />
Frau Dr. Sabine Wiez,<br />
Uelzener Straße 27,<br />
21406 Melbeck<br />
vom 14.04.1992<br />
Herrn Christian Wübbenhorst,<br />
Alte Dorfstraße 6,<br />
26160 Bad Zwischenahn<br />
Wir bitten umgehend<br />
um Mitteilung, falls Personen mit<br />
diesen Ausweisen Mißbrauch<br />
treiben sollten.<br />
Die Ausweise werden hiermit<br />
für ungültig erklärt.
Referat Zahnärztliche Berufsausübung<br />
"ZERTIFIZIERUNG"<br />
nach DIN EN ISO 9002<br />
Immer wieder wird versucht,<br />
bei Praxisinhabern den<br />
Eindruck zu erwecken, sie<br />
müßten ihre Praxis in<br />
nächster Zeit zertifizieren<br />
lassen. Derzeit wird häufiger<br />
das Datum 2003 genannt.<br />
Ein Zahnarzt informierte uns<br />
über folgenden Sachverhalt:<br />
Er habe eine Rechnung über ca.<br />
180,00 DM für ein Abonnement<br />
der Zeitschrift "dental-PRAXIS"<br />
erhalten. Diese Zeitschrift habe er jedoch<br />
nie abonniert. Ein Anruf bei der<br />
Abonnentenbetreuung der Zeitschrift<br />
ergab, daß es sich um ein Versehen<br />
handele. Die Mitarbeiterin teilte ihm<br />
am Telefon mit, daß es in der Vergangenheit<br />
eine Vielzahl vergleichbarer<br />
Beschwerden gegeben hätte. Die<br />
Rechnung wurde anstandslos storniert.<br />
So etwas kann bei Einsatz der EDV<br />
vorkommen, zum Beispiel wenn ein<br />
Probeheft versandt wird und gleichzeitig<br />
eine falsche Eingabe in die EDV des<br />
Herausgebers erfolgt. Wir wollen dem<br />
Herausgeber in diesem konkreten Fall<br />
Tatsächlich hat es einen Beschluß<br />
der Landesgesundheitsminister gegeben,<br />
zu diesem Zeitpunkt eine<br />
entsprechende Gesetzesänderung anzustreben.<br />
Allerdings ist bis zum heutigen Tage<br />
nicht bekannt, daß es auf Bundesebene<br />
auch nur einen entsprechenden Gesetzentwurf<br />
gäbe!<br />
Unter diesen Umständen sollte -wie<br />
schon früher geschrieben- jeder Praxisinhaber<br />
sorgfältig überlegen, ob Kosten<br />
und Nutzen einer solchen Zertifizierung<br />
in einem vernünftigen Verhältnis<br />
stehen, zumal nach der derzeitigen<br />
Berufsordnung untersagt ist, damit an<br />
die Öffentlichkeit zu treten!<br />
Dr. Nels<br />
ÜBERPRÜFEN SIE<br />
EINGEHENDE<br />
RECHNUNGEN<br />
daher keinesfalls unlautere Praktiken<br />
unterstellen.<br />
Diesen Vorfall nehmen wir jedoch zum<br />
Anlaß, darauf hinzuweisen, daß alle<br />
Rechnungen, die in Ihrer Praxis eingehen,<br />
überprüft werden sollten. Dies<br />
gilt gerade auch für Rechnungen über<br />
kleinere Forderungsbeträge. Hier hat<br />
es Fälle gegeben, in denen unseriöse<br />
Anbieter solche Rechnungen verschickt<br />
haben, obwohl in Wirklichkeit<br />
keine Forderung bestand. Der Versender<br />
baute darauf, daß der Empfänger<br />
wegen des geringen Betrages ohne<br />
Prüfung Zahlung leisten würde.<br />
Dr. Holger Andersen<br />
Hauptgeschäftsführer der <strong>ZKN</strong><br />
DIE GEMEINSAME<br />
BERECHNUNG<br />
DER POSITIONEN<br />
001 GOZ UND Ä 3<br />
IST GEBÜHREN-<br />
RECHTLICH NICHT<br />
ZU BEANSTANDEN<br />
Geb.-Nr. 3 GOÄ<br />
Eingehende, das gewöhnliche<br />
Maß übersteigende Beratung<br />
- auch mittels Fernsprecher -<br />
Die Leistung nach Nr. 3<br />
(Dauer mindestens 10 Minuten)<br />
ist nur berechnungsfähig<br />
als einzige Leistung<br />
oder im Zusmmenhang mit<br />
einer Untersuchung nach<br />
den Nummern 5, 6, 7, 8, 800<br />
oder 801. Eine mehr als einmalige<br />
Berechnung im<br />
Behandlungsfall bedarf einer<br />
besonderen Begründung.<br />
Das OLG Düsseldorf ist in seiner<br />
Entscheidung vom<br />
21.12.2000 zu der Auffassung<br />
gelangt, daß sich die in<br />
der ergänzenden Leistungslegende<br />
zu der Geb.-Nr. 3 GOÄ<br />
enthaltene Einschränkung<br />
nur auf die Untersuchungsleistungen<br />
der Gebührenordnung<br />
für Ärzte erstreckt und<br />
sich nicht mit Leistungen befaßt,<br />
die auf der Grundlage<br />
der Gebührenordnung für<br />
Zahnärzte erbracht werden.<br />
OLG Düsseldorf<br />
3 O 266/98 vom 21.12.2000<br />
Ot<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
29
30<br />
DIE MANUELLE<br />
PALPATION BEI DER<br />
FUNKTIONELLEN<br />
Funktionelle Störungen und<br />
Beschwerden, die ein<br />
"Gelenk-Schmerz-Patient"<br />
dem funktionsorientierten<br />
Behandler präsentiert,<br />
betreffen fast immer<br />
verschiedene Gewebestrukturen<br />
und Regelkreise.<br />
Sie können sehr verschiedene<br />
Ursachen haben.<br />
Gerade in der ersten Begegnung<br />
von Arzt und Patient ist es von<br />
entscheidender Bedeutung, die<br />
Weichen richtig zu stellen, um für die<br />
weiteren diagnostischen und therapeutischen<br />
Schritte einen Fahrplan festzulegen.<br />
Daher kommt der ersten klinischen<br />
Untersuchung größte Bedeutung zu,<br />
bevor man mit erheblichem technischen<br />
und zeitlichen Aufwand in die<br />
Feindiagnostik einsteigt.<br />
Um die Dokumentation der klinischen<br />
Analyse in jeder Praxis effektiv und<br />
praktikabel zu gestalten, habe ich ein<br />
Formblatt entwickelt, das eine schnelle<br />
und umfassende grafische Notierung<br />
von Befunden in übersichtlichster Form<br />
zuläßt.<br />
Die klinische Untersuchung beginnt<br />
mit der Körperhaltungsanalyse des frei<br />
und aufrecht stehenden Patienten.<br />
Es werden folgende Kriterien<br />
überprüft:<br />
- Beckenschiefstand ( meist funktionell<br />
bedingt ) an der Spina iliaca ant.sup.<br />
- Schulterhochstand, Schultervorlage<br />
Hals-Nacken-Neigung,<br />
- Kopfneigung seitlich und anterior /<br />
posterior,<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
KLINISCHEN<br />
UNTERSUCHUNG<br />
- Gesichtsassymetrien des Kinns, der<br />
Nase, der Mittellinie,<br />
- die Bipupillarlinie,<br />
- der Ohrenstand mit Porus akk.ext. in<br />
den Dimensionen von vorn betrachtet<br />
horizontal, von der Seite betrachtet<br />
anterior-posterior und vertikal.<br />
In einer Grafik des Formblattes können<br />
diese Daten mit wenigen Strichen<br />
leicht erfaßt und eingezeichnet werden.<br />
Zur genauen Messung von Neigungen<br />
empfiehlt sich eine Wasserwaage. Weitere<br />
wichtige Merkmale sind Rotationen<br />
Kopfes, des Rumpfes ( Schultergürtel<br />
zu Beckenring ) und Innen-<br />
Außenrotation der Extremitäten (Stand<br />
oder Haltung der Hände und Füße).<br />
Aus diesen Merkmalen ergeben sich<br />
konsequent und logisch entsprechend<br />
Spannungsmuster der gesamten Körpermuskulatur,<br />
die als Kompensationsmuster<br />
in Form der bestmöglichen<br />
Körperhaltung zu werten sind.<br />
Der Organismus ist grundsätzlich bestrebt,<br />
dem Gleichgewichtsorgan (Lagesinn)<br />
gegenüber der Schwerkraft<br />
und der visuellen Orientierung in Form<br />
eines inneren Horizontes die Orientierung<br />
zu erhalten, die als Grundorientierung<br />
des neurologischen Systems<br />
von entscheidender Bedeutung ist.<br />
Der Lagesinn kann mit dem<br />
Romberg-Test überprüft werden:<br />
Schließt der Patient die Augen für<br />
ca. dreißig Sekunden, streckt beide<br />
Arme mit dem Zeigefinger horizontal<br />
vor sich aus und geht auf der<br />
Stelle, so dreht er sich meist um seine<br />
Körperachse und landet beim Öffnen<br />
der Augen in einer anderen Richtung .<br />
Eine akustische Orientierung darf nicht<br />
vorhanden sein.<br />
Eine Richtungsänderung läßt auf<br />
Kompensationsmuster schließen,<br />
die auch die Augenmuskeln beanspruchen<br />
(Stichwort: Brillenträger, ungleiche<br />
Brillenstärken, Augenschmerzen),<br />
die wiederum wegen des Horizontes<br />
sehr eng mit allen Muskeln der<br />
Kopfhaltung verschaltet sind (Occipital-<br />
und vordere Halsmuskulatur).<br />
Daher ist es sehr wichtig, daß der Patient<br />
auch bei den folgenden Untersuchungen<br />
in einer aufrechten Stehoder<br />
Sitzhaltung (z.B.Hocker ohne Lehne)<br />
bleibt und nicht auf der zahnärztlichen<br />
Behandlungsliege.<br />
Die klassische palpatorische Untersuchung<br />
nach Krough-Poulsen umfaßt<br />
zunächst die Palpation der passiven<br />
Muskulatur auf schmerzhafte<br />
Punkte in der Kopfmuskulatur von extraoral.<br />
Es werden die Muskeln des occipitalen<br />
Bereichs, die Temporalismuskeln,<br />
die Masseterbäuche außen, die M.<br />
biventer posteriori, die suprahyoidalen<br />
Muskeln des Mundbodens, die M. strenocleidomastoidei<br />
untersucht.<br />
Die Betonung der Palpation liegt auf<br />
Feststellung von schmerzhaften Sehnenansätzen<br />
oder druckschmerzhaften<br />
Muskeln oder deren Anteilen. Die Dokumentation<br />
erfolgt im Formblatt nach<br />
Angaben des Patienten von 1 - 10 von<br />
schmerzfrei bis extrem schmerzhaft.<br />
Die Beachtung möchte ich bei dieser<br />
Untersuchung darauf lenken, daß der<br />
Therapeut gleichzeitig mit beiden Händen<br />
einen Eindruck vom Spannungszu-
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
31
32<br />
stand der Muskeln bekommen kann,<br />
wenn er zunächst nur tastend seine<br />
Finger auflegt und dann den Druck<br />
steigert. Fühlt sich der Muskel elastisch,<br />
weich, hart angespannt, empfindlich<br />
usw. an? Die Palpation gleichzeitig<br />
auf beiden Seiten kann dem<br />
Therapeuten einen unterschiedlichen<br />
Zustand besser vermitteln als nur eine<br />
einseitige Palpation.<br />
Die intraorale Palpation gibt Auskunft<br />
über die M. biventer ant. den Mundboden,<br />
den Zungenansatz, die Masseteransätze<br />
cranial, die M. pterigoidei,<br />
Sehnenansätze der M. temporales am<br />
processus coronoideus und last not<br />
least, der wichtigste Kaumuskel überhaupt:<br />
die Zunge ! Sie leistet als<br />
Jongleur in der Arena der Zähne die<br />
schwerste und akrobatische Arbeit,<br />
wenn die Nahrung auf die Zähne gebracht<br />
werden muß und wenn sie das<br />
Endprodukt in Richtung Pharynx leitet.<br />
Hier sind Konsistenz, Form, Beweglichkeit,<br />
Randgirlanden, Oberfläche dankbare<br />
diagnostische Merkmale.<br />
Die Kiefergelenke werden am lateralen<br />
Pol und retral vom Gehörgang aus palpiert,<br />
und zwar unter den Bewegungen<br />
Öffnen-Schließen, langsam-schnell,<br />
Protrusion, Seitenschwenk nach rechts<br />
und links - frei und unter Zahnführung.<br />
Der Eintrag im Formblatt erfolgt anhand<br />
der vorgegebenen Skala.<br />
Die Untersuchung der Muskulatur auf<br />
Druckschmerzen nach Krough-Poulsen<br />
haben wir seit einigen Jahren erweitert,<br />
um weitere Erkenntnisse aus der<br />
manuellen Untersuchung zu gewinnen.<br />
So ist die Untersuchung der Aktivität<br />
der Muskulatur von großer Hilfe für<br />
die Diagnose. Fühlt sich der Muskel<br />
stark, kräftig, schwach, zittrig, unsicher,<br />
atrophisch usw. an?<br />
Dazu einige<br />
Hintergrundinformationen :<br />
Da die Kaumuskulatur beim<br />
Schließen in die Okklusion sowohl<br />
eine sehr hohe Geschwindigkeit<br />
in der Annäherung als auch<br />
höchste Präzision in der Treffgenauigkeit<br />
hat und als einzige gegen den Widerstand<br />
der glasharten Zahnkontakte<br />
arbeitet und dabei auch noch höchste<br />
Kraft entwickeln muß, ist sie besonders<br />
ausgestattet. Es werden höchste Ansprüche<br />
an die neurologischen extrem<br />
schnellen Regelkreise und Schutzreflexe<br />
gestellt. (Im gesamten Funktionsbereich<br />
aller anderen Körpermuskeln gibt<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
es keinen Aufgabenbereich mit ähnlicher<br />
Qualität!)<br />
Der Umkehrreflex bei unerwartetem<br />
Widerstand schaltet in Mikrosekunden<br />
die Bewegungsrichtung um und<br />
blockiert die aktive Muskulatur (z.B.<br />
Stein im Brot, Kirschkern), um unverzüglich<br />
die Gegenspieler zu aktivieren<br />
und so Schaden an den Zähnen zu vermeiden.<br />
Er schützt so vor einem traumatisierenden<br />
Weiterschließen der Kiefer.<br />
Der akustische Schutzreflex bei hochfrequenten<br />
Geräuschen an der Zahnoberfläche<br />
durch traumatisierende<br />
Fremdkörper in der Nahrung verhindert<br />
ebenfalls weiteren Schaden. (Warum<br />
kann Kreidequietschen auf der<br />
Schiefertafel an den Zähnen "wehtun"?)<br />
Die Arbeit der elevatorischen Kaumuskeln,<br />
vorrangig M. masseter, M. temporalis<br />
anterior und medialis, M. pterigoideus<br />
läßt sich aufteilen in isometrische<br />
und isitonische Kontraktion.<br />
Die isometrische Kontraktion erfolgt,<br />
wenn die Strecke zwischen Ursprung<br />
und Ansatz des Muskels konstant<br />
bleibt und die Spannung durch die Aktivität<br />
im Muskel aufgebaut wird. Die<br />
Kraftentfaltung kann aber nur gegen<br />
einen Widerstand aufgebaut werden.<br />
Das kann die Okklusion sein (z.B. zentrischer<br />
Bruxismus) oder das zu zerkleinernde<br />
harte Objekt zwischen den<br />
Zähnen.<br />
Die isotone Kontraktion erfolgt, wenn<br />
die Enden des Muskels sich einander<br />
ohne Widerstand nähern, also wenn<br />
der Muskel sich quasi ohne Spannung<br />
verkürzt, wie zum Beispiel beim Sprechen<br />
oder beim freien Schließen vor<br />
dem ersten Kontakt.<br />
Aus diesen Faktoren sind schnell und<br />
zuverlässig erste diagnostische Schlüsse<br />
über Zustand der Muskulatur und<br />
der neurologischen Steuerung, bzw.<br />
der Reflexbögen zu ziehen. Ist der Patient<br />
dys-koordiniert?<br />
Die Palpation erfolgt für die folgenden<br />
Tests am stehenden Patienten, ebenso<br />
sollte der Behandler symmetrisch vor<br />
dem Patienten stehen, um gleichseitig<br />
und symmetrisch mit beiden Händen<br />
palpieren zu können. Die Zeigefinger<br />
werden an der Schläfe, die Ring- und<br />
Mittelfinger an den Masseterbäuchen<br />
leicht aufgelegt.<br />
Der Patient wird aufgefordert, die Zähne<br />
fest zusammenzupressen in habitueller<br />
Okklusion.<br />
Aktivitätstest<br />
Mit dem Aktivitätstest können<br />
wir die Kraftentwicklung der<br />
M. masseter palpieren und in<br />
einer Skala von 1-sehr schwach bis 5sehr<br />
gut notieren. Ebenso ist das Verhältnis<br />
der Kraftentwicklung von M.<br />
masseter und M. temporalis ant. gut zu<br />
tasten. Ideal sollte der Masseter die<br />
Hauptkraft entwickeln, während der<br />
M. temporalis ca 2/3 bis 3/4 seiner Aktivität<br />
entfaltet. Liegt die Kraft vorwiegend<br />
auf den M. temporales, läßt das<br />
auf eine posteriore Infraokklusion<br />
schließen, die die M. masseter nicht<br />
recht zum Einsatz kommen läßt, sowie<br />
auf eine "Kompression" in den Gelenkgeweben.<br />
Als nächste Untersuchung folgt der<br />
Synchronisationstest. Synchronisation<br />
bedeutet, daß alle Muskeln, tastbar<br />
sind die M.temp. ant. und die M. masseter,<br />
gleichzeitig und gleichmäßig seitensymmetrisch<br />
starten, d.h. aus der<br />
isotonen Haltung am Startpunkt des<br />
habituellen Okklusionskontaktes umschalten<br />
auf die isometrische Kontraktion<br />
und den Kraftaufbau. Der Patient<br />
wird aufgefordert, seine Zähne aus der<br />
Öffnungsbewegung sehr langsam zu<br />
schließen und in habituellen Kontakt<br />
zu bringen, dann "in Zeitlupe" ganz<br />
vorsichtig Druck aufzubauen.<br />
Zur Differenzierung der Funktion der<br />
habituellen Okklusion bzw. der nicht<br />
zahnorientierten Kieferhaltung wird<br />
der Test wie oben beschrieben mit<br />
Watterollen zwischen den Zähnen wiederholt.<br />
Dadurch werden die Muster<br />
der muskulären Kompensation von<br />
evtl. vorhandenen Okklusionsstörungen<br />
kurzzeitig im neurologischen Regelkreis<br />
unterbrochen.<br />
Die Finger des Therapeuten können<br />
nun die Zeitabfolge der Anspannung<br />
der einzelnen Muskeln genau verfolgen.<br />
Es ist zu klären: Starten die<br />
M. masseter gleichzeitig, starten die<br />
M. temp. ant. gleichzeitig und mit den<br />
M. masseter? Aus der Reihenfolge sind<br />
Schlüsse über die Kontaktassymetrie<br />
der Okklusion möglich.<br />
Durch Umsetzen der Zeigefinger auf<br />
die M. temp. post. ist bei diesem Test<br />
auch eine retrusive Kompensation z.B.<br />
bei Vorkontakten im Frontzahnbereich<br />
oder sehr häufig bei Infraokklusion im<br />
Molarenbereich festzustellen.<br />
Ebenso kann der retrusive Aspekt an<br />
den Bäuchen der M. biventer post.<br />
überprüft werden.
Während der Schließbewegung und<br />
der Kraftentwicklung ist der M. mentalis<br />
ein wichtiger Indikatormuskel,<br />
der auf Parafunktionen beim Zubeißen<br />
im Sinne einer pathologischen Zungen-<br />
und Mentalis-Hyperaktivität<br />
schließen läßt, die oft als Schutzmechanismus<br />
bei einer traumatisierenden<br />
Kontaktbeziehung auftritt. Beim<br />
Schlucken ist der M.orbikularis oris<br />
und der Mentalis zu beobachten.<br />
Aus diesen schnell durchzuführenden<br />
klinischen Untersuchungsschritten<br />
gewinnt der Therapeut<br />
die wegweisenden Informationen in<br />
wenigen Minuten, weiß nach einiger<br />
Erfahrung sehr schnell, "wo der Hase<br />
langläuft" und kann daraus auch für<br />
den Patienten gut fühlbar die Ausgangssituation<br />
erkennen und erklären.<br />
Die weiteren diagnostischen Schritte<br />
im Sinne einer instrumentellen Funktionsanalyse<br />
oder einer elektromyographishen<br />
oder dynamischen Raum-<br />
Zeit-Analyse mit computergestützten<br />
Spezialmeßsystemen (z.B. K6 I der Fa.<br />
Myotronics, Seattle) sind danach<br />
leicht zu entscheiden.<br />
Diese palpatorischen Kontrollen sind<br />
ebenso zur Kontrolle von Kunststoffregistraten,<br />
adjustierten Aufbißschienen<br />
oder okklusalen Restaurationen<br />
aller Art einsetzbar.<br />
Dieser Artikel soll ein Versuch sein, die<br />
taktile Palpation einer umfangreichen<br />
klinischen Funktionsuntersuchung<br />
theoretisch zu vermitteln. Ich sehe es<br />
jedoch als sinnvoll an, in einem praktischen<br />
Übungskurs durch Vorführung,<br />
Anweisung und Verfeinerung der<br />
Empfindungsqualität persönliche Erfahrungen<br />
zu machen und so die<br />
Fähigkeit zu entwickeln, zu den "harten<br />
gemessenen Werten” den Tastsinn<br />
als wertvolle Ergänzung in die Diagnostik<br />
einzubeziehen.<br />
Dr. Rainard Scheele<br />
31785 Hameln<br />
Osterstraße 29<br />
Tel 05151-25959<br />
Fax 05151-26638<br />
Dr. Jobst-Wilken Carl 49082 Osnabrück<br />
Zahnarzt Meller Str. 164/166<br />
Mitglied der Tel.: 0541/573310<br />
Vertreterversammlung der KZVN Fax: 0541/587725<br />
An den Vorsitzenden der<br />
Vertreterversammlung Dr. K. H. Karstens<br />
und den <strong>Vorstand</strong> der<br />
Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />
<strong>Niedersachsen</strong><br />
Zeißstr. 11<br />
30519 Hannover<br />
a.o. Vertreterversammlung vom 06.06.2001, TOP HVM 2001<br />
Sehr geehrter Kollege Karstens,<br />
sehr geehrte Herren <strong>Vorstand</strong>skollegen der KZVN,<br />
in der Vertreterversammlung wurde den Mitgliedern ein Folienvortrag zur Honorarverteilungssituation<br />
durch Herrn Dr. Liepe gehalten. Eine Tischvorlage<br />
wurde zugesagt, aber nicht verteilt.<br />
Ich möchte um Übersendung dieser Folien in Kopie nachsuchen, weil es in der<br />
Kürze der Zeit ohne eine Tischvorlage schlechterdings nicht möglich war, die<br />
Fakten nachzuvollziehen.<br />
Im Sonderrundschreiben Nr. 03/2001 werden die zum Teil massiven Korrekturen<br />
im ZE-Bereich mit Begründungen wie Fremdkassenhonorare, Zunahme der<br />
Zahnarztzahlen und Prognoserechnungen der KZVN versehen, die ich bei meinem<br />
bisherigen Informationsstand nicht nachvollziehen kann. Die Veränderungen<br />
im KfO-Bereich begründen Sie u.a. mit der Zunahme von Neuzulassungen<br />
und Erklärungen von Zahnärzten, die nun überwiegend kieferorthopädisch tätig<br />
sind. Auch diese Begründungen kann ich aufgrund des mir vorliegenden Zahlenmaterials<br />
nicht erklären.<br />
Es bedarf ganz sicher einer genauen Information über das gesamte Berechnungsmaterial,<br />
welches als Grundlage für diese Veränderungen herangezogen<br />
wurde. Diese Informationen wurden und werden den Vertretern der VV nach<br />
wie vor vorenthalten. Hinzu kommt, daß uns das "Überraschungspaket" HVM-<br />
2001 erst nach Ablauf von sechs (!!) Monaten des Jahres 2001 und dann mit einer<br />
rückwirkenden Korrektur vorgelegt wurde.<br />
Ich verlange deshalb von der KZVN Einsicht in diese Zahlengrundlagen.<br />
Ich verlange weiterhin die Kopien der Unterlagen, die uns Herr Dr. Liepe in der<br />
Vertreterversammlung per Overheadprojektor projiziert hat. In den hinteren<br />
Sitzreihen waren die Folien nicht mehr lesbar.<br />
Für die Einsichtnahme in die Berechnungsgrundlagen der KZVN bitte ich um<br />
Mitteilung eines Termins innerhalb der nächsten drei Wochen.<br />
Mit kollegialen Grüßen<br />
Dr. J.-W. Carl<br />
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DEMEDIS<br />
55/84 S/W<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
33
34<br />
In Seesen am Harz am 21.7.1921 geboren,<br />
war C. H.Bartels seit 1948 in<br />
Göttingen in eigener Praxis tätig.<br />
Vierzig Jahre lang bewies er seinen Patienten<br />
großes fachliches Können und<br />
war stets als hilfsbereiter Zahnarzt<br />
dankbar für das entgegengebrachte<br />
Vertrauen.<br />
Aber auch getragen vom Vertrauen<br />
seiner Kollegen zählte er zu den tatkräftigsten<br />
Männern in der Berufspolitik<br />
<strong>Niedersachsen</strong>s. So wurde er schon<br />
Mitte der fünfziger Jahre in zahlreiche<br />
Ehrenämter berufen. Aber nicht nur in<br />
berufspolitischen Ausschüssen und Arbeitskreisen,<br />
als Vorsitzender verschiedener<br />
Berufsverbände, als Vorreiter<br />
und Sprecher der sog. "Göttinger Fraktion"<br />
in den standespolitischen Parlamenten<br />
und schließlich als Vizepräsident<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
wurde er gebraucht, sondern<br />
auch in der Kommunalpolitik konnten<br />
seine Mitbürger nicht auf ihn verzichten.<br />
Diese verdienstvollen Taten sind in der<br />
Vergangenheit mit dem Verdienstkreuz<br />
am Bande des Verdienstordens der<br />
Bundesrepublik Deutschland, dem Verdienstkreuz<br />
am Bande des Niedersächsischen<br />
Verdienstordens und dem Bundesverdienstkreuz<br />
1. Klasse gewürdigt<br />
worden. Die größte Lobeshymne, vor<br />
allem für sein unermüdliches soziales<br />
Engagement, wurde ihm im November<br />
1998 zuteil: Die Verleihung des Großen<br />
Verdienstkreuzes des Verdienstordens<br />
der Bundesrepublik Deutschland durch<br />
den Herrn Bundespräsidenten.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
CARL HEINZ BARTELS<br />
- EIN GROßES VORBILD FÜR UNS ALLE -<br />
WIRD 80<br />
Der Begründer des "German Dentists` Sponsorship<br />
for Leprosy- and Distressed Areas" C. H. Bartels<br />
aus Göttingen, ist einer der engagiertesten<br />
Entwicklungshelfer unter uns Zahnärzten.<br />
Zahlreiche internationale, besonders<br />
fernöstliche Verdienstmedaillen sowie<br />
die Ehrennadeln der deutschen<br />
Zahnärzte in Silber und Gold, dem Ehrengroßkreuz<br />
sowie Großkreuz des Lazarus<br />
Ordens zeigen, daß die Bewunderung<br />
seines Einsatzes grenzenlos ist.<br />
Diese Ehrungen waren Genugtuung,<br />
Ansporn und Verpflichtung für Carl<br />
Heinz Bartels, denn die Öffentlichkeit<br />
hatte von seiner Person Notiz genommen<br />
und sein karitatives Handeln mit<br />
ihr in Verbindung gebracht.<br />
Als ihm der apostolische Nuntius in<br />
Deutschland, S. E. Herr Erzbischof<br />
Dr.Lajos Kada, 1995 die große<br />
Don Bosco Verdienstplakette und zugleich<br />
die goldene Verdienstspange der<br />
Salesianerprovinz Bolivien verlieh,<br />
drückte er seine Bewunderung über<br />
C. H. Bartels mit folgenden Worten<br />
aus: "Seht, wozu auch ein Mensch, der<br />
dem Pensionsalter entgegengeht, noch<br />
fähig ist, und was ein solcher Mensch<br />
in Bewegung setzen kann, da er sich<br />
mit ganzer Kraft einsetzt, um in Not<br />
geratenen Menschen zu helfen."<br />
Für C. H. Bartels sind allerdings nicht<br />
die äußeren Zeichen der Ehrungen von<br />
Bedeutung, die ihn auf ein erfülltes<br />
Leben zurückblicken lassen, sondern<br />
die vielen dankbaren Augen von kranken<br />
und verlassenen Menschen, denen<br />
er Hilfe bringen konnte, füllen die Bilder<br />
seiner Vergangenheit.<br />
Die Freude über das Gelingen seines<br />
karitativen Lebenswerkes wird genährt<br />
durch seine praktizierte Nächstenliebe.<br />
Diese Freude teilt C. H. Bartels mit seiner<br />
lieben Frau Olgi, die ihn beispielhaft<br />
unterstützt und gefördert hat,<br />
und mit mir, als einer seiner engsten<br />
Wegbegleiter, der seit der ersten Begegnung<br />
im Jahr 1976 in ihm ein<br />
großes Vorbild fand und jetzt seit einigen<br />
Jahren das Ruder seines Sponsorship<br />
übernommen hat.<br />
Alle Kuratoriumsmitglieder und<br />
seine engsten Mitarbeiter: Herr<br />
Mitrecic, Herr Jürgensen und<br />
meine mich auch in dieser von mir<br />
übernommenen Aufgabe stets unterstützende<br />
Frau gratulieren ihm sehr<br />
herzlich und wünschen ihm an der<br />
Seite seiner Familie weiterhin<br />
Gottes Segen.<br />
(Geschenke wünscht sich C. H. Bartels<br />
zu seinem Geburtstag nicht, sondern<br />
hofft weiter auf die Unterstützung seiner<br />
Mitmenschen, nämlich anderen zu<br />
helfen, die sich selbst nicht helfen<br />
können !<br />
Spendenkonto Nr.: 000 4444 000,<br />
BLZ ( 250 906 08)<br />
bei der Deutschen Apothekerund<br />
Ärztebank, Hannover,<br />
Stichwort: C. H. Bartels-Geburtstag)<br />
Dr . Klaus Winter
HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE<br />
ZUM GEBURTSTAG!<br />
07.06.2001 Siegfried Belger (85),<br />
Wiesenstraße 9, 38259 Salzgitter<br />
08.06.2001 Klaus Buchbinder (75),<br />
Wolfstraße 2, 30519 Hannover<br />
09.06.2001 August-Friedrich Hofmeister (89),<br />
Schlingstraße 1, 31737 Rinteln<br />
10.06.2001 Helmut Timpe (70),<br />
Von-Graevemeyer-Weg 40 A, 30539 Hannover<br />
15.06.2001 Werner Kelp (75),<br />
Schwarzer Weg 25, 31224 Peine<br />
16.06.2001 Viktor Materna (95),<br />
Entrupweg 3, 49084 Osnabrück<br />
16.06.2001 Willy Böge (88),<br />
Rennenkamp 41, 38108 Braunschweig<br />
17.06.2001 Alfred Schaffer (87),<br />
Lingener Straße 48, 48531 Nordhorn<br />
20.06.2001 Dr. Heino Peters (75),<br />
Bentinckstraße 8, 26316 Varel<br />
21.06.2001 Dr. Wigmut Elten (80),<br />
Hölderlinstraße 14, 49090 Osnabrück<br />
22.06.2001 Heinz Kokemüller (75),<br />
Im Riepenfelde 7, 30966 Hemmingen<br />
29.06.2001 Harald Nordholz (70),<br />
Oisseler Straße 30, 30559 Hannover<br />
INFO-PAKETE ZUM<br />
"TAG DER<br />
ZAHNGESUNDHEIT"<br />
JETZT BESTELLEN!<br />
Ohne die Mitarbeit der Zahnarztpraxen ist der<br />
25. September kein "Tag der Zahngesundheit" - soviel<br />
steht fest. Zu ihrer Unterstützung kann auch dieses<br />
Jahr wieder ein umfangreiches Info-Paket für die Patientenaufklärung<br />
angefordert werden. Es wurde vom<br />
Aktionskreis Tag der Zahngesundheit zusammengestellt<br />
und beinhaltet u. a. Poster, Merkblätter, Broschüren,<br />
Produktproben rund um das Thema "Mundhygiene<br />
und Prophylaxe". Das Info-Paket ist beim<br />
Verein für Zahnhygiene e.V. in Darmstadt gegen einen<br />
Versandkostenbeitrag von DM 8,80 in Briefmarken<br />
ab sofort erhältlich.<br />
Verein für Zahnhygiene e V.<br />
Feldbergstraße 40, 64293 Darmstadt<br />
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POSER & PARTNER<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
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36<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
PRODUKT-INFO<br />
PRO-<br />
DUKT-<br />
INFO
BAZ<br />
Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung<br />
für ZahnarzthelferInnen (BAZ)<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Ausschreibung für den Grundkurs in Hannover, Zahnärztliches Fortbildungszentrum der <strong>ZKN</strong><br />
Unterrichtstermine:<br />
Freitag, 17.08.2001: 15.00 – 19.15 Uhr;<br />
Mit der Anmeldung sind an die <strong>Zahnärztekammer</strong> die Teilnahmegebühren<br />
von DM 150.- auf das Konto bei der<br />
Samstag, 18.08.2001: 09.00 – 15.50 Uhr;<br />
Dt. Apotheker- und Ärztebank Hannover,<br />
Freitag, 24.08.2001: 15.00 – 19.15 Uhr;<br />
Nr. 000 2323 273, BLZ 250 906 08,<br />
Samstag, 25.08.2001: 09.00 – 16.35 Uhr.<br />
zu überweisen oder per Verrechnungsscheck<br />
Für <strong>Niedersachsen</strong> wird für die BAZ-Fortbildung wieder ein<br />
der Anmeldung beizufügen.<br />
Grundkursus angeboten, an dem alle ZahnarzthelferInnen teil- Zulassung: Voraussetzung für die Zulassung ist die Anmeldung<br />
nehmen können, die interessiert sind, einen Fachbereichskursus mit den vorgeschriebenen Unterlagen (Abschlußzeugnis, Nach-<br />
(außer Verwaltung und Abrechnung) zu besuchen. Der Grundweise der beruflichen Tätigkeitszeiten, Strahlenschutzbescheinikursus<br />
findet an den beiden o. g. Wochenenden statt und gung und eine Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers über die<br />
umfaßt insgesamt 25 Unterrichtsstunden. Ein ausführlicher Freistellung zur Fortbildung). Bitte nur beglaubigte Kopien<br />
Stundenplan wird den TeilnehmerInnen zugeschickt.<br />
von den Dokumenten einreichen!<br />
Nach Abschluß dieses Grundkurses ist geplant, ab November Die Anmeldung wird nach Eingang der Teilnahmegebühr<br />
2001 bis ca. Mitte Mai 2002 einen Fachbereichskursus für berücksichtigt. Da für die Maßnahme eine Teilnehmerbegren-<br />
"Kariesprophylaxe und Parodontologie" anzubieten. Eine Anzung besteht, erfolgt die Registrierung in der Reihenfolge des<br />
meldung für diesen Fachbereichskursus, mit den genauen Da- Eingangs der Anmeldungen. Eine Warteliste wird geführt. Der<br />
ten, wird allen Teilnehmerinnen, die den Grundkursus erfolg- Eingang der Anmeldung und die Teilnahme am Grundkursus<br />
reich absolviert haben, zugesandt.<br />
Anmeldeformalitäten: Nach den Teilnahmebedingungen<br />
ist das vorgegebene Anmeldeformular zu verwenden.<br />
Die Anmeldung ist zu richten an:<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>, Abt. 5 - BAZ<br />
Postfach 81 06 61<br />
30506 Hannover<br />
werden schriftlich bestätigt.<br />
Name: Vorname:<br />
Geb.-Datum: Geb.-Ort:<br />
Straße:<br />
PLZ-Ort:<br />
Tel.-Nr. privat:<br />
beschäftigt bei: Name:<br />
Praxis-Anschrift:<br />
Tel.-Nr. Praxis: Telefax:<br />
Anmeldung (BAZ)<br />
für die Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung für ZahnarzthelferInnen<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Anmeldeschluß: 27.07.2001 (Poststempel)<br />
(Bitte in Blockschrift oder mit Schreibmaschine ausfüllen)<br />
=> bitte wenden =><br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
37
38<br />
Entsprechend den Richtlinien für die berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung melde ich<br />
mich zu dem ausgeschriebenen Grundkursus Nr. H 23 in Hannover an.<br />
1. Zeugnis der Abschlußprüfung als ZahnarzthelferIn bzw. HelferInnenbrief oder<br />
Prüfungsbescheinigung, aus dem das Datum der Abschlußprüfung hervorgeht.<br />
(nur beglaubigte Kopie)<br />
2. Nachweis der beruflichen Tätigkeit aus der hervorgehen soll, daß nach der Abschlußprüfung<br />
mindestens 1 Berufsjahr als ZahnarzthelferIn (bitte Nachweise beifügen,<br />
Zeugnisse bzw. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers) innerhalb der letzten 2 Jahre vor<br />
Kursusbeginn absolviert wurden.<br />
Berufliche Tätigkeit als ZahnarzthelferIn<br />
vom bis bei<br />
vom bis bei<br />
vom bis bei<br />
3. Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Strahlenschutzkursus. (nur beglaubigte<br />
Kopie)<br />
4. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers über die Freistellung zur Fortbildungsmaßnahme<br />
(§ 3 Abs. 4 der Richtlinien) und zur Durchführung praktischer Übungen entsprechend<br />
dem jeweiligen Katalog der Lerninhalte und Lernziele (§ 3 Abs. 3 der Richtlinien).<br />
Hinweis:<br />
Mit der Anmeldung ist eine Teilnahmegebühr zu entrichten. Die Berücksichtigung kann<br />
erst nach Eingang dieser Gebühr erfolgen. Die Unterzeichnenden erkennen die Teilnahmebedingungen<br />
und die Ausführungsbestimmungen für die Durchführung der berufsbegleitenden<br />
Aufstiegsfortbildung für ZahnarzthelferInnen an.<br />
(Ort/Datum) (Unterschrift) PraxisinhaberIn<br />
(Ort/Datum) (Unterschrift) AntragstellerIn / ZahnarzthelferIn<br />
Wird von der <strong>ZKN</strong> ausgefüllt<br />
Eingang geprüft am Bestätigung Warteliste<br />
Zahlungseingang Unterlagen vollst. Zertifikat am<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
wird von der <strong>ZKN</strong> ausgefüllt
KLEINANZEIGEN Teufel, Teufel,<br />
In der ZNN-Ausgabe<br />
6/2001 auf Seite 26<br />
"18. ZMF-Kursus<br />
abgeschlossen" ist uns<br />
ein Fehler unterlaufen.<br />
KLEINANZEIGENAUFTRAG<br />
LAYOUT-SCAN<br />
Im Text heißt es: "... 1983 begann<br />
der 1. Kurs unter Leitung von<br />
Dr. Hans H. K. Jäger. 1989 (und<br />
nicht 1982) übernahm Dr. Joachim<br />
Wömpner die Leitung der ZMF-<br />
Schule der <strong>ZKN</strong>. .."<br />
In der gleichen Ausgabe wurde<br />
im Leitartikel auf Seite 1 von<br />
" ... knapp 500 Besuchern auf der<br />
dental informa in Bremen ..." berichtet.<br />
Richtig ist "knapp 3.500 Besucher."<br />
Wir bitten die Versehen zu entschuldigen.<br />
red.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
39
40<br />
BITTE NOTIEREN<br />
21. - 23. September 2001 Wernigerode 9. Fortbildungstage der <strong>Zahnärztekammer</strong> Sachsen-Anhalt<br />
"Praxisrelevante Aspekte zahnärztlicher Werkstoffe"<br />
Infos: <strong>Zahnärztekammer</strong> Sachsen-Anhalt, Tel.: 0391 / 7393941,<br />
e-mail: einecke@zahnaerztekammer-sa.de<br />
5. - 7. Oktober 2001 Linz 13. Internationales Symposium der Internationalen Gesellschaft<br />
für Chirurgische Prothetik und Epithetik (I.A.S.P.E.),<br />
Thema: Abdrucknahme in der Kiefer- Gesichtsprothetik<br />
AKh Linz, Abt. f. MKG-Chirurgie, Krankenhausstraße 9,<br />
A-4020 Linz, Tel.: ++43 (0) 732 7806/2166<br />
2./3. November 2001 Laatzen Kammerversammlung<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Copthorne-Hotel, Laatzen<br />
20. Oktober 2001 - Ende März 2002 Bremerhaven Berufsbegl. Zusatzstudium der Hochschule Bremerhaven<br />
"Praxis Management für Ärzte und Zahnärzte“<br />
Bewerbungsschluß: 20. 09. 2001, Infos: Dr. Ralf Deppe,<br />
Tel.: 0471 / 43838, Fax: 0471 / 9414333<br />
30. Nov. - 01. Dez. 2001 Bad Homburg 34. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Funktionslehre "Funktionslehre - State of the Art"<br />
Infos: Tel.: 0341 / 97-21300, Fax: 0341 / 97-21309,<br />
e-mail: agf@medizin.uni-leipzig.de<br />
23. - 26. Januar 2002 Braunlage 49. Winterfortbildungskongreß der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong> "Prävention und Ästhetik"<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 7-8/01<br />
FILM VORHANDEN<br />
1/2 SEITE
T E R M I N E<br />
IN DEN KREIS-<br />
UND<br />
BEZIRKSSTELLEN<br />
BEZIRKSSTELLE BRAUNSCHWEIG<br />
Fortbildungsreferent:<br />
Dr. Harald Salewski,<br />
Berliner Str. 28-30, 38226 Salzgitter,<br />
Tel. 05341 / 8 48 30<br />
15.08.2001<br />
15.00 Uhr bis ca 18.00 Uhr -<br />
Ort: Hotel "Play Off", Salzdahlumer Str. 137,<br />
38126 Braunschweig<br />
"Innovative Implantatgestaltung - Dichtung oder<br />
Wahrheit ? Eine Übersicht gängiger<br />
Implantatsysteme in Hinsicht auf<br />
Herstellungsqualität, Materialien,<br />
Oberflächenreinheit und deren Einfluß auf den<br />
Behandlungserfolg"<br />
Referent: D. Michael Hopp, Charité Berlin<br />
BEZIRKSSTELLE HILDESHEIM<br />
Fortbildungsreferent:<br />
Dr. Ulrich Niemann,<br />
Almsstr. 1, 31134 Hildesheim<br />
26.09.2001<br />
16.00 Uhr bis 19.00 Uhr -<br />
Ort: Universität Hildesheim, Marienburger Platz<br />
22, 31141 Hildesheim, -Hörsaal 2-<br />
"Bleaching und Veeners"<br />
Referent: Prof. Dr. Thomas Attin, Göttingen<br />
BEZIRKSSTELLE WILHELMSHAVEN<br />
Fortbildungsreferentin:<br />
Dr. Jutta Gohr, Große Burgstr. 4,<br />
26441 Jever<br />
Achtung<br />
Terminänderung<br />
25.08.2001<br />
09.30 Uhr bis 13.30 Uhr -<br />
Ort: Hotel am Stadtpark,<br />
Friedrich-Paffrath-Str. 116,<br />
26389 Wilhelmshaven<br />
"Parodontitistherapie - resektiv,<br />
reparativ oder regenerativ"<br />
Referentin: PD Dr. Petra Ratka-Krüger, Frankfurt<br />
Die <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong><br />
veranstaltet den nächsten<br />
Strahlenschutzkurs<br />
für Zahnarzthelferinnen<br />
am 15. September 2001<br />
in der Zeit von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />
im Zahnärztlichen Fortbildungszentrum<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
Die Kursgebühr beträgt: DM 200,00.<br />
Schriftliche Anmeldungen senden Sie bitte<br />
zusammen mit einer Fotokopie des Abschlußzeugnisses<br />
an die <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Zeißstraße 11 a, 30519 Hannover<br />
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USTOMED<br />
WIR TRAUERN<br />
UM UNSERE<br />
KOLLEGEN<br />
Dr. Bernd-Albert Janssen<br />
Kurzer Kamp 3,<br />
38321 Denkte<br />
geboren am 29.05.1951,<br />
verstorben am 18.05.2001<br />
Dr. Dorothee Hülstede<br />
Achterdiek 26,<br />
26131 Oldenburg<br />
geboren am 20.09.1924,<br />
verstorben am 28.05.2001<br />
MUDr.(CS) Andrej Borsos<br />
Bahnhofstraße 19,<br />
27211 Bassum<br />
geboren am 13.11.1938,<br />
verstorben am 28.05.2001<br />
Walter Aue<br />
Striegauer Weg 18,<br />
31655 Stadthagen<br />
geboren am 02.08.1915,<br />
verstorben am 31.05.2001