26.02.2013 Aufrufe

Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

(Neo)nazis im Westhavelland <strong>Jahresrückblick</strong> <strong>2006</strong><br />

Schon die erste Ausgabe des Kameradschaftsmagazins<br />

strotzt nur so von verherrlichenden Motiven aus dem<br />

dritten Reich. Das Deckblatt wurde beispielsweise einem<br />

NS Propagandaplakat entnommen, auf mehreren Seiten<br />

sind SA Männer abgebildet und auf der vorletzten Seite<br />

werden 20 Waffen SS Divisionen mit ihren Kennzeichen<br />

aufgelistet.<br />

Das öffentliche Zeigen solcher mitunter verbotenen<br />

Symbole ist dagegen eher untypisch für das „Hauptvolk“.<br />

Nur einzelne Mitglieder bekennen sich u.a. auf ihren Pkws<br />

zu ihrer Vorliebe für nationalsozialistische Organisationen.<br />

Dort sind dann Aufschriften wie „Division Brandenburg“,<br />

eine berüchtigte Sabotage der Naziwehrmacht, oder das<br />

Divisionskennzeichen der 8. SS Kavalleriedivision „Florian<br />

Geyer“ angebracht.<br />

Ein dagegen sehr häufig verwendetes Motiv, speziell in<br />

der Rathenower (Neo)naziszene, ist hingegen ein<br />

Gebäude das 1914 auf dem örtlichen Weinberg dem<br />

ersten Kanzler des zweiten deutschen Reiches, Otto von<br />

Bismarck, geweiht wurde.<br />

Sowohl das „Hauptvolk“ als auch die noch zu<br />

besprechenden Gruppierungen und Initiativen „Sturm 27“,<br />

„Anti Antifa Rathenow“ und „Freie Nationalisten Rathenow“<br />

nutzen dieses Motiv als Symbol für Wandbilder, T-Shirts<br />

oder Internetbanner.<br />

Das Bekenntnis der regionalen (Neo)naziszene zu<br />

Bismarck, in einer „Hauptvolk“ Sonderausgabe sogar in<br />

einer Reihe mit Friedrich II. und Adolf Hitler dargestellt,<br />

oder seinem Andenken dürfte zwar in erster Linie in<br />

seinem Wirken zur Reichsgründung von 1871 begründet<br />

sein, resultiert aber vermutlich auch aus der engen<br />

Verflechtung der Person des ehemaligen Reichskanzlers<br />

mit der Stadt Rathenow, da hier seine politische Laufbahn<br />

mit einem Abgeordnetenmandat begann.<br />

In der Zeit von 1933 bis 1945 benannte sich deshalb auch<br />

schon eine Rathenower Ortsgruppe der NSDAP nach ihm.<br />

Bild oben: Seite 2 eines Rundbriefs des<br />

„Hauptvolkes“ <strong>–</strong> NS-Verherrlichung pur. Hitler in<br />

einer Reihe neben Bismarck und Friedrich II.<br />

Bild Mitte: „Hauptvolk“ Bild (oben) mit<br />

Bismarckturmmotiv (Fotoquelle: RBB)<br />

Bild unten: Hitlers Sabotagetruppe „Division Brandenburg“ (oben) und das Erkennungszeichen der 8. SS Kavallerie Division<br />

„Florian Geyer“ (unten rechts) <strong>–</strong> Verherrlichung von Einheiten der nationalsozialistischen Wehrmacht und der Waffen SS auf<br />

dem Pkw von Heiko Rätzsch („Hauptvolk“).<br />

<strong>Antifaschistisches</strong> Autorenkollektiv 9 von 112

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!