Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

(Neo)nazis im Westhavelland Jahresrückblick 2006
2.2. „Hauptvolk“ / „Verbotene Freundschaft“
Gründung:
Mitglieder
(und engeres Umfeld):
Treffpunkte:
tritt seit 2000 als „Hauptvolk“ in Erscheinung (am 6. April 2005 durch das Brandenburger
Innenministerium verboten), seit Mai 2005 auch als „Verbotene Freundschaft“
Kameradschaft Rathenow (seit 1991) Kameradschaft Premnitz (seit 1992)
Sandy Altenhordt, Rathenow Heiko Riedel, Premnitz
Daniel Kuhn, Rathenow Jens Riedel, Premnitz
Maurice Kindt, Rathenow Andre Kettenbach , Havelsee
Jan Dannowski, Rathenow Kevin Torsten Bergner, Premnitz
Frank Peter Furchtmann, Rathenow Sandro Bergner, Premnitz
Matthias Nickel, Rathenow Marcel Liß, Premnitz
Brian Friedrichs, Rathenow David Liß, Premnitz
Michael Kuhn, Rathenow Steffen Nieter, Premnitz
Andreas Schmidt, Seeblick Daniel Nieter, Premnitz
Claudia Malenke, Rathenow Christoph Klein, Rathenow
Ingo Ebel, Rathenow David Wiggert, Premnitz
Christian Schönborn, Rathenow Roberto Lache, Premnitz
Christian Wendt, Rathenow Marcel Kiewitt, Premnitz
Sebastian Zellin, Rathenow Marco Kiewitt, Premnitz
Michel Müller, Milower Land Guido Schäfer, Milower Land
Matthias Mertens, Rathenow Ruven Güssow, Potsdam
Gunnar Thiele, Premnitz Rene Fischer, Bergheim
Tino Slopianka, Rathenow Michael Neumann, Premnitz
Manuel Matthias Zich, Hamburg Matthias Meinel, Premnitz
Marcel Aretz, Rathenow Alexander Titz, Havelsee
Kristian Vogt, Rathenow Marcel Burnus, Premnitz
Andre Seltmann, Rathenow Mike Kresse, Premnitz
Karsten Peters, Lagendorf Alexander Rick, Premnitz
Stefan Timm, Ferchesar Stephan Haidt, Premnitz
Peter Postolka, Rathenow Mike Dreske, Premnitz
Heiko Rätzsch, Rathenow Danilo Tumoscheit, Premnitz
Danny Gerhard Grütte, Stechow Christian Arnold, Premnitz
Jeanine Skiba, Rathenow Jan Frehland, Premnitz
Uwe Peters, Lagendorf Stefan Müller, Milower Land
Monique Kosicki, Rathenow Marc Zarnikow, Premnitz
Enrico Achim Horst, Ferchesar
Matthias Kahl, Rathenow
Kay Uwe Brzezinski, Rathenow
*Gaststätte „Zur Windmühle“, Brandenburger Straße 6, 14715 Nennhausen Ortsteil Bamme
*Gaststätte „Lindenhof“, Goethestraße 1, 14727 Premnitz
*Kampfsportraum in den ehemaligen Askaniawerken, Geschwister Scholl Straße, 14712 Rathenow
Die Kameradschaft "Hauptvolk" (HV) trat erstmals im Jahr 2000 im Westhavelland in Erscheinung, als
bekannt wurde das sich (Neo)nazis der Kameradschaft Rathenow, der Gruppierung "Arische Kämpfer
- White Power Rathenow" und der "Kameradschaft Premnitz" zu jener vereinsähnlichen Struktur
zusammenschlossen.
Bereits im selben Jahr wurden bei einigen Kameradschaftsmitgliedern Kleidungsstücke mit dem
Aufdruck "Hauptvolk" sowie der Wortgruppe "jung, weiß stolz" festgestellt. Ein Mitglied der
Kameradschaft trug sich am 1. August 2000 im Gästebuch der Naziskinband "Proissenheads" mit dem
Namen "Hauptvolk" ein.
Am 17. März 2001 wurde erstmals die Polizei auf die Kameradschaft "Hauptvolk" aufmerksam als sie
ein Treffen von ungefähr 50 – 70 (Neo)nazis in der Gaststätte „Zur Windmühle“ im heutigen
Nennhausener Ortsteil Bamme kontrollierten.
Seit Juli 2001 wurden im damaligen Kameradschaftstreffpunkt "Don Promillos Pony Bar" öfters
Kameradschafts - und Koordinierungstreffen beobachtet, an denen auch Mitglieder anderer regionaler
(Neo)nazigruppen teilnahmen.
Mit der Zeit entwickelte sich eine stets um die 60 Personen starke (Neo)nazivereinigung, die sich
verstärkt seit 2004 auch in der bundesweiten (Neo)naziszene zu profilieren suchte.
Im Raum Westhavelland fielen die Kameradschaftsmitglieder aber insbesondere durch
Gewaltaggressionen im Kampf um die Hegemonie in der Region auf.
Der am 6. April 2005 bestätigte Verbotsantrag des Brandenburger Innenministeriums gegen die
Kameradschaft "Hauptvolk" und den "Sturm 27" wurde am 12. April 2005 vollstreckt. 41 Objekte von
39 (Neo)nazis wurden z.T. in mehreren Bundesländern durchsucht und mehrere tausend Asservate
beschlagnahmt.
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