Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...
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(Neo)nazis im Westhavelland <strong>Jahresrückblick</strong> <strong>2006</strong><br />
>>Mai <strong>2006</strong><br />
>Afrikaner angegriffen<br />
Rathenow: *Unbekannte bedrohen einen 31 Jährigen afrikanischen Radfahrer auf einem ehemaligen Betriebsgelände in<br />
Rathenow. Die Täter rasen mehrfach mit einem BMW ohne Kennzeichen auf den verängstigten Radler zu, bremsen erst kurz<br />
vor einer Kollision ab. Der Afrikaner flüchtet in ein Gebüsch, wartet dort so lange, bis das Auto verschwunden ist und alarmiert<br />
die Polizei. Die Polizei findet den BMW, ermittelt den 27 jährigen Fahrer. Der verdächtige Wolgadeutsche gibt bei der<br />
Vernehmung an, seinen gerade erworbenen BMW nur ausprobiert zu haben. Den Angriff auf den Radfahrer streitet er hab. Die<br />
Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund des Vorfalls bisher weitgehend aus. Die Ermittlungen zu den<br />
Gesamtumständen dauern an.<br />
Preußenspiegel, 28. Mai <strong>2006</strong><br />
Bemerkung: *Nach Rücksprache mit dem angegriffenen Flüchtling aus Togo und einer Begehung des Tatortes sind den<br />
Tätern sehr wohl rassistische Tatmotive zu unterstellen.<br />
>Angriff auf Jugendlichen<br />
Nennhausen: *Im Nennhausener Ortsteil Gräningen wurde ein Jugendlicher aus einer Gruppen von alkoholisierten (Neo)nazis,<br />
die sich auf einer so genannten "Herrentagstour" befanden, angegriffen. Einer der Täter, Benjamin Köchel, schlug und trat<br />
dabei auf sein Opfer ein.<br />
Eigene Recherche<br />
>>Juni <strong>2006</strong><br />
>Brandanschlag auf ODF - Denkmal<br />
Rathenow: Am frühen Samstagmorgen waren linksorientierte Jugendliche gegen 0.30 Uhr auf einen bisher unbekannten Mann<br />
aufmerksam geworden, der auf dem Denkmal der Opfer des Faschismus (ODF) in Rathenow eine brennende Flüssigkeit<br />
entzündete, "Sieg Heil" skandierte und dann verschwand. Sekunden später breitete sich die brennbare Flüssigkeit über einen<br />
Teil des Mahnmals aus, verursachte aber aufgrund der Feuerfestigkeit des Materials aber nur geringfügige Schäden an dem<br />
erst vor kurzem sanierten Bauwerk.<br />
Sich in der Nähe aufhaltende linksorientierte Jugendliche löschten schließlich das Feuer, während ebenfalls in der Nähe<br />
befindliche Polizeistreifen versuchten den Täter zu schnappen <strong>–</strong> zunächst erfolglos.<br />
Eigene Recherche<br />
>>August <strong>2006</strong><br />
>Ausländerfeindliche Randale in Premnitz<br />
Premnitz: *Am frühen Donnerstagmorgen, dem 3. August <strong>2006</strong>, gegen 2.30 Uhr, kam es in Premnitz zu Ausschreitungen<br />
gegen ausländische Mitbürger und zum wiederholten skandieren von Naziparolen in der Stadt.<br />
Begonnen hatten die Ausschreitungen im Kreuzungsbereich Goethestraße Ecke Heinrich Heine Straße. Dort hatte eine Gruppe<br />
Neonazis, offenbar von der Nahe gelegenen Gaststätte "Lindenhof" kommend, die Metallrollläden eines asiatischen<br />
Textilfachgeschäftes erheblich beschädigt und den Biergartenzaun eines Asia - Imbisses demoliert. Auch ein anliegender<br />
Blumenladen wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Später zog diese Gruppe wohl in die Neue Waldstraße weiter, skandierte hier, wie zuvor bereits im berüchtigten Nazitreffpunkt<br />
"Lindenhof", (neo)nazistische Parolen und kippten Mülltonnen auf die Straße.<br />
Im Fall der Randale in der Heinrich Heine Straße, hat die Polizei, Angaben der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 5. August<br />
<strong>2006</strong> zufolge, bereits drei Tatverdächtige im Alter von 16 bis 18 Jahren ermittelt, unter den sich u.a. Christopher Rades und<br />
Ramon Krüger befinden sollen.<br />
Eigene Recherche<br />
>>September <strong>2006</strong><br />
>Angriff auf alternative Discobesucher<br />
Rathenow: *Am Samstag, dem 16. September <strong>2006</strong> schlichen sich ca. 15 zum Teil vermummte (Neo)nazis, darunter Benjamin<br />
Köchel, Peer Durdel, Ramon Krüger, Alexander Kneschke, Sören Schumann gegen 3.00 Uhr morgens in Richtung eine<br />
eher alternativen Diskothek am Friedrich Ebert Ring. Dort griffen sie, von einem abgedunkelten Weg kommend, hinterrücks eine<br />
Gruppe alternativer Jugendlicher an, die vor der Diskothek verweilten und verletzten dabei u.a. einen jungen Mann derart, dass<br />
er in der Rettungsstelle behandelt werden musste. Bei dem Angriff wurden zu dem Flaschen und Steine von den<br />
Rechtsextremisten geworfen und Fahrräder demoliert. Die Angegriffenen, darunter auch junge Frauen, blieb nur der Rückzug in<br />
die Diskothek, die nun ebenfalls mit Wurfmaterial attackiert wurde. Die Türsteher verständigten schließlich die Polizei. Diese<br />
ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.<br />
Eigene Recherche<br />
<strong>Antifaschistisches</strong> Autorenkollektiv 54 von 112