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Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

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(Neo)nazis im Westhavelland <strong>Jahresrückblick</strong> <strong>2006</strong><br />

3.1.1.2. Aktionen des NPD Stadtverbandes Rathenow<br />

3.1.1.2.1. Kranzniederlegung zum 18. April<br />

Bild links: Kranz der NPD<br />

am Holzkreuz auf dem<br />

Soldatenfriedhof in Rathenow (Foto<br />

vom 21. April <strong>2006</strong>)<br />

Bild rechts: Zeichnung vom 18.<br />

April <strong>2006</strong> am selben Ort<br />

Zum zweiten Mal gedachte der NPD Stadtverband Rathenow auf der Gedenkstätte für die Opfer des<br />

ersten und zweiten Weltkrieges den Toten des alliierten Bombenangriffes auf das Stadtgebiet von<br />

Rathenow vor 62. Jahren.<br />

Am 18. April 1944 hatten mehrere amerikanische Bomber die Kriegswaffenproduktion in den Arado<br />

Flugwerken angegriffen und so die Lizenzproduktion der berüchtigten Heinkel HE 111 Bomber für die<br />

nationalsozialistische Luftwaffe gestoppt. Einige Bomben fielen jedoch auch auf das Stadtgebiet von<br />

Rathenow, zerstörten dort einige Gebäude, u.a. auf dem Gelände der örtlichen NS Polizeischule, und<br />

töteten ungefähr 60 Menschen.<br />

Die NPD hinterlegte nun zu ihrem Gedenken einen Kranz mit der Aufschrift „Wir gedenken den Opfern<br />

des angloamerikanischen Bombenterrors“. Unbekannte hatten zu dem zuvor einen selbst bemalten A4<br />

Zettel an der Gedenkstätte angebracht, auf dem ein „eisernes Kreuz“ angedeutet wurde und „Wir<br />

vergessen euch nicht!“ geschrieben stand.<br />

Bereits im letzten Jahr hatte die NPD gegenüber der Stadt eine einseitige Erinnerungskultur<br />

angemahnt, die anscheinend deutsche „Opfer“ nicht berücksichtige.<br />

In Bezug auf den 18. April bleibt dahingehend zu sagen, dass an jenem Tag Rathenow eben nicht<br />

„zerbombt“ wurde, wie die NPD vorgibt zu wissen.<br />

Die wesentliche Zerstörung von Rathenow erfolgte erst in den letzten Kriegstagen. Die in Klein<br />

Buckow und Göttlin stationierte Eisenbahnflak des Kampfkommandanten von Rathenow zerschoss in<br />

einem erbitterten Abwehrkampf „Salve um Salve“ die Stadt, um damit die vorrückende roten Armee<br />

aufzuhalten und so den über die Elbe bei Tangermünde, Schönhausen und Ferchland fliehenden<br />

Waffenträgern der Naziwehrmacht und der Waffen SS die Flucht in die amerikanische<br />

Kriegsgefangenschaft zu ermöglichen.<br />

Bild unten: Artikel zur Kranzniederlegung in der Onlineausgabe der „Zündstoff“ auf der Seite des NPD Landesverbandes<br />

Brandenburg, http://brandenburg.npd.de<br />

<strong>Antifaschistisches</strong> Autorenkollektiv 52 von 112

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