26.02.2013 Aufrufe

Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

(Neo)nazis im Westhavelland <strong>Jahresrückblick</strong> <strong>2006</strong><br />

3.1.1. NPD Stadtverband Rathenow<br />

Gründung:<br />

Mitglieder<br />

(und engeres Umfeld):<br />

Treffpunkt:<br />

3. Juli 2005<br />

Marcell Horlebeck, Rathenow (Vorsitzender) Patrick Düskow, Rathenow<br />

Stephan Herbst, Rathenow Christian Döbbelin, Rathenow<br />

Sven Arndt, Rathenow Norman Steinecke, Rathenow<br />

Andy Kahl, Rathenow Marian Schneider, Rathenow<br />

Ingo Gerholdt, Rathenow<br />

Halle (Verwaltungstrakt) in der Schlachthausstraße, Rathenow<br />

Eine Regionalstruktur der NPD trat erstmals im Frühjahr 2005 als so genannter „Stützpunkt“ in<br />

Rathenow in Erscheinung, aus dem sich einige Wochen nach dem offiziellen Verbot der<br />

Kameradschaften „Hauptvolk“ und „Sturm 27“ am 3. Juli 2005 der Stadtverband gründete.<br />

Tatsächlich politisch aktiv ist dieser Verband jedoch nur bedingt, so dass die Wahrnehmung in der<br />

Öffentlichkeit eigentlich nur durch bestimmte Aktionen, wie der Kranzniederlegung zum 62. Jahrestag<br />

des alliierten Bombenangriffs auf die Kriegswaffenproduktion der Rathenower Arado Flugwerke, am<br />

18. April, nachvollziehbar ist.<br />

Bild: Räumlichkeiten des NPD Stadtverbandes und. Proberaum der personenidentischen Musikgruppe „Opas Enkels“<br />

Da aber auf dem angemieteten Gelände des NPD Stadtverbandes in der Schlachthausstraße in<br />

Rathenow, das gleichzeitig auch der personenidentischen Musikgruppe „Opas Enkels“ als Proberaum<br />

dient, ein stets reger Personenverkehr, insbesondere von Mitgliedern der verbotenen<br />

Kameradschaften wahrzunehmen ist, kann die tatsächliche Funktion der Parteisektion nur in der<br />

Obhutsnahme und Legalisierung von (neo)nazistischen Aktivitäten sein. Als die Stadt Rathenow<br />

beispielsweise den Ausschluss der Fußballmannschaft der Kameradschaft „Hauptvolk“, „Sportvolk“,<br />

von der Stadtliga nahe legte, veranstaltete der mit dem NPD Stadtverband personenidentische<br />

Fußballverein Sportfreunde 06 e.V.i.G. ein so genanntes Fußballspiel „für Toleranz“, an der eben auch<br />

jenes „Sportvolk“ teilnehmen durfte.<br />

Eine weitere Attraktivität, insbesondere für jugendliche (Neo)nazis, bietet der Stadtverband auch durch<br />

das durchführen von Konzertveranstaltungen in dem von ihm angemieteten Gebäude.<br />

An der tagespolitischen Diskussion beteiligt sich die Rathenower Parteisektion jedoch nicht wirklich,<br />

obwohl man auch hier bemüht ist Präsenz zu zeigen. Auf einer Veranstaltung zum Thema<br />

„Rechtsextremismus“ am Mittwoch, dem 13. Dezember <strong>2006</strong>, erschien so auch eine Delegation des<br />

NPD Stadtverbandes, der Verbandsvorsitzende Marcell Horlebeck sowie seinen Kameraden vom<br />

„Sturm 27“, Norman Steinecke und Marian Schneider. Zu Wort meldete sich allerdings keine der<br />

genannten Personen und auch Aktionen oder lautstarke Störmanöver blieben aus. Offenbar sollte<br />

allein durch die Präsenz eine Reaktion beim Publikum hervorgerufen werden. Dieses Konzept ging<br />

jedoch nicht auf, so dass die Verbandsdelegation bald wieder abzog.<br />

<strong>Antifaschistisches</strong> Autorenkollektiv 48 von 112

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!