Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

(Neo)nazis im Westhavelland Jahresrückblick 2006
Im Westhavelland kam es so im Jahr 2006 zu folgenden Aktionen der regionalen Neonaziszenerie:
*In der Nacht vom 16. zum 17. August 2006 wurden mehrere Mitglieder der verbotenen
Kameradschaft „Sturm 27“, darunter Martin Krone und Sebastian Kindt, beobachtet wie sie am
Friedrich Ebert Ring in Rathenow ungefähr A7 große Flyer mit der Aufschrift „Märtyrer des Friedens! -
Rudolf Heß“ als Postwurfsendung in Briefkästen von Wohnhäusern zustellten. Zudem verklebte die
Gruppe auch Aufkleber des „Nationalen und Sozialen Aktionsbündnisses Mitteldeutschland“ (NSAM)
und eines Rüdiger Kahsner zum gleichen Thema.
*Am 18. August 2006 wurden abermals in Rathenow Aufkleber des NSAM und von Rüdiger Kahsner
aus Hagen entfernt. Diesmal begann die Hauptspur in der Nähe des Sturm 27 – Treffs in der
Rhinower Landsstraße (Rathenow – Nord) und endete unmittelbar vor der Wohnung von Martin Krone
in Rathenow – Ost.
*Am 20. August 2006 wurden 62 Plakate mit der Aufschrift: "MORD!" im Zusammenhang mit dem
Todestag von Rudolf Heß an Litfasssäulen in Rathenow festgestellt und entfernt.
*Am 31. August 2006 wurden 22 Plakate, ebenfalls dem NSAM zuordenbar, an Straßenlampen am
Ortsausgang von Premnitz in Richtung Döberitz festgestellt, die den Tod von Rudolf Heß (auf dem
Plakat betont mit Doppel S geschrieben) als unbewiesenen Mord anklagen.
Bemerkenswert bei der Aktion ist, dass die Plakate auf Pressplatten aufgeklebt wurden, wie sie etwa
bei Wahlplakaten verwendet werden. Tatsächlich wurden die Platten zuvor von einem Zirkus im
Stadtgebiet von Premnitz als Werbung aufgestellt und dann offensichtlich von den Neonazis
gestohlen.
Bild unten: Plakate des „Nationalen und Sozialen Aktionsbündnisses Mitteldeutschland“ zum Todestag von Rudolf Heß,
entfernt am 31. August 2006 an der B 102 in Premnitz, Ortsausgang Richtung Döberitz..
Antifaschistisches Autorenkollektiv 34 von 112