Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

(Neo)nazis im Westhavelland Jahresrückblick 2006
2.6.3.1. Einbindung in das brandenburgweite (Neo)nazinetzwerk
Bild oben: Das „Nationale Infoportal Brandenburg“ (http://www.in-aktion.info) ist auch Heimatseite der „Freien Kräfte
Brandenburg“. Bildschirmkopie Ende November 2006.
Seit Mai 2006 wird von einem Rene´ Herrmann aus Chorin, Ortsteil Golzow (Landkreis Barnim), das
so genannte „Nationale Infoportal Berlin Brandenburg“, http://www,in-aktion.info, betrieben, welches
ebenso als Interpräsenz der so genannten „Freien Kräfte Brandenburg“ dient.
In einem rechtschreiblich katastrophalen Selbstverständnis sieht sich diese Vernetzung als ein
„unabhängiges Bündnis von Stützpunkten, Kameradschaften und Einzelaktivisten“ das „gegen alle
lebensfeindlichen materialitischen Wahnideen westlicher und östlicher Ausprägung“ kämpft. Des
Weiteren will man „die antimaterialitische Kulturrevolution des neuen Naturalismus“ verfechten und
„den sozialrevolutionären Kampf gegen die Ausbeutung des Menschen“ mit Bezug auf die Strasser
Brüder als so genannten dritten Weg führen.
Unabhängig davon ob die meisten Gruppen überhaupt wissen, was es beispielsweise mit Begriffen
wie „Materialismus“ oder „Naturalismus“ auf sich hat, haben sich neun Kameradschaften und
Initiativen, darunter die „Freien Kräften Westhavelland“ und die „Freien Nationalisten Rathenow“, unter
dem Namen „Freien Kräften Brandenburg“ zusammengefasst.
Als eigener Block realer Personen trat das „Nationale Infoportal Berlin Brandenburg“ u.a. während des
Naziaufmarsches am 21. Oktober 2006 in Berlin – Tegel auf, bei dem Freiheit für den inhaftierten
„Landser“ – Sängers Michael Regner und anderer rechtskräftig verurteilter (Neo)nazis gefordert
wurde.
Doch auch Mitglieder des „Nationalen Infoportals Berlin Brandenburg“ waren wegen eines Verstoßes
gegen das Uniformierungsverbot selbst ins Visier der Staatsmacht geraten, aufgrund dessen am 6.
Dezember 2006 sogar eine Razzia beim so genannten „Sturm Oranienburg“ durchgeführt wurde.
Die Kameraden vom „Nationalen Infoportal Berlin Brandenburg“ bzw. den „Freien Kräften
Westhavelland“ zeigten sich hier allerdings mit der Gruppierung nicht solidarisch und schlossen sie
offenbar auch aus ihrer Vernetzung aus.
Hinweis: Die Rechtschreibung der zitierten Wortgruppen wurde nicht verändert.
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