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Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

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(Neo)nazis im Westhavelland <strong>Jahresrückblick</strong> <strong>2006</strong><br />

2.6.2. „Nationaler Widerstand Premnitz“<br />

Gründung:<br />

Adressen.<br />

Administrator:<br />

tritt seit 15. September <strong>2006</strong> als Internetpräsenz in Erscheinung<br />

Adresse der Hauptseite:<br />

Domain: http://www.nw-premnitz.de.vu<br />

Hosting: http://www.dreipage.de (http://www.nwpremnitz.dreipage.de)<br />

unbekannt<br />

Die Internetpräsenz des so genannten „Nationalen Widerstand Premnitz“ sowie die „Gruppe“ selber<br />

tritt, ähnlich wie die Seite der „Freien Nationalisten Rathenow“ erst seit <strong>2006</strong> und unter dieser<br />

Bezeichnung fast ausschließlich im weltweiten Netz in Erscheinung. Im Gegensatz zu dem Pendant<br />

aus Rathenow verbirgt sich aber hinter dem Premnitzer Netzprojekt offenbar tatsächlich zumindest<br />

eine reale Gruppierung, die bereits neonazistische Propaganda <strong>–</strong> und Gewaltdelikte in Erscheinung<br />

getreten ist. Verdichtet haben sich diesbezüglich die Erkenntnisse, dass sich hinter dem „Nationalen<br />

Widerstand Premnitz“ die so genannten „Nationalen Sozialisten Premnitz“ verbergen, da diese bereits<br />

mit entsprechenden Kleidungsaufschriften und Schlüsselbändern in Erscheinung traten. Auch die<br />

Selbstdarstellung des „Nationalen Widerstand Premnitz“ deutet zumindest auf eine affine<br />

Programmatik hin. „Wir stehen für einen Nationalen Sozialismus(…)“, ist in der Rubrik „Über uns“ zu<br />

lesen und auch das es vom die Stärkung der Volksgemeinschaft sowie die Nationalisierung der<br />

Wirtschaft geht, wobei insbesondere die „Weltherrschaftspläne der US Ostküste“ ein Dorn im Auge<br />

sind.<br />

Bemerkenswert ist die besondere Betonung anscheinender „Friedfertigkeit“ der Gruppe, die sich auch<br />

dafür einsetzt das „von Deutschland nie wieder ein Krieg ausgehen darf“. Allerdings bemerkt der<br />

aufmerksame Historiker, dass die NSDAP als staatstragende Partei in den 1930er Jahren ähnlich<br />

argumentiert hat und das Deutsche Reich erst durch einen von der SS fingierten Angriff auf den<br />

Sender Gleiwitz in den zweiten Weltkrieg „gezwungen“ wurde.<br />

Noch perfider argumentierte eine „Anti Antifa“ in einer Pressemitteilung auf der Startseite des<br />

„Nationalen Widerstandes Premnitz“ im Oktober <strong>2006</strong> zu einem Angriff auf Gäste einer Rathenower<br />

Diskothek. In diesem Artikel wird wiederum die angebliche Friedfertigkeit der Tatbeteiligten<br />

„Nationalisten“, Mitglieder der „Anti Antifa Rathenow“ und der „Nationalen Sozialisten Premnitz“,<br />

betont, die nach der angeblichen „Verwüstung“ ihres Treffpunktes den von ihnen ausgemachten<br />

„Tätern“ nur den Frieden bringen wollten und dafür „zu Unrecht“ in Gewahrsam genommen wurden.<br />

Bild oben: Banner des „Nationalen Widerstandes Premnitz“<br />

Bild links: „Good Night Left Side“ Logo des „Nationalen Widerstandes<br />

Premnitz“. Wie real ist die betonte friedfertig der Gruppe?<br />

Seit Ende November <strong>2006</strong> ist die Internetseite des „Nationalen Widerstandes Premnitz“ inaktiv.<br />

Stattdessen ist auf derselben Adresse ein Text zu finden, dass sich die Gruppe nun den so genannten<br />

„Freien Kräften Westhavelland“ zugeordnet hat<br />

<strong>Antifaschistisches</strong> Autorenkollektiv 23 von 112

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