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Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

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(Neo)nazis im Westhavelland <strong>Jahresrückblick</strong> <strong>2006</strong><br />

2.3.1. Aktuelle Tendenzen<br />

Der „Sturm 27“ existiert, ähnlich wie das „Hauptvolk“, trotz Verbot weiter fort. Dies hat mittlerweile so<br />

gar die regionale Polizei, konträr zu landläufigen Meinung des Brandenburger Innenministers, bereits<br />

Ende 2005 gegenüber der Presse eingestanden. Um so erstaunlicher ist, dass dies bisher für die<br />

Kameradschaftsmitglieder so gut wie keine Konsequenzen hatte. Überhaupt wurde selbst der Vollzug<br />

des Verbotes recht wohlwollend für den „Sturm 27“ vollstreckt. So blieb der Vereinigung u.a. ihr<br />

Grundstück an der Rhinower Landstraße erhalten und konnte deshalb auch <strong>2006</strong> für<br />

Kameradschaftstreffen und ((neo)nazistische) Veranstaltungen ausgebaut und genutzt werden.<br />

Bild oben: Areal des „Sturm 27“ an der Rhinower Landstraße in Rathenow. Der Treffpunkt wird weiter ausgebaut<br />

Die herausragendste Versammlung auf dem Gelände des „Sturm 27“, an der auch Mitglieder des NPD<br />

Stadtverbandes und der Kameradschaft „Hauptvolk“ / „Verbotene Freundschaft“ teilnahmen, war in<br />

diesem Jahr zweifelsohne die Zusammenkunft zum so genannten „Heldengedenktag“ am 19.<br />

November <strong>2006</strong>. Trotz Polizeiüberwachung gelang es den dort an diesem Tag versammelten<br />

(Neo)nazis eine Veranstaltung durchzuführen und später mindestens einen Kranz an einem<br />

Kriegerdenkmal außerhalb von Rathenow, im benachbarten Schollene, niederzulegen. Die<br />

Polizeipräsenz ist jedoch dessen ungeachtet schon bemerkenswert, da andere (neo)nazistische<br />

Aktionen des „Sturm 27“ offenbar ungestört durchgeführt werden konnten.<br />

In der Nacht vom 16. zum 17. August <strong>2006</strong> sowie in den folgenden Nächten konnten so Mitglieder der<br />

verbotenen Kameradschaft beispielsweise hunderte von geschichtsverklärenden Aufklebern,<br />

Flugzetteln und Plakaten anlässlich der alljährlich stattfindenden so genannten „Rudolf Hess<br />

Aktionswochen“ unbehindert verteilen oder in der Nacht vom 8. zum 9. Mai <strong>2006</strong>, anlässlich des Jahre<br />

stages der Befreiung vom Nationalsozialismus, ein Denkmal schänden.<br />

Fotoquelle: http://www.alanhamby.com/gallery4.html<br />

Bild rechts: Einsatzfahrzeug des „Sturm 27“. Die Balkenkreuze<br />

entsprechen denen der nationalsozialistischen<br />

Wehrmacht (Vergleiche Bild links: „Tiger“ Panzer des NS<br />

Heeres mit Balkenkreuzen bei einer Flussüberquerung).<br />

www.alanhamby.com/gallery4.html<br />

<strong>Antifaschistisches</strong> Autorenkollektiv 14 von 112

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