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Jahresrückblick 2006 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv ...

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(Neo)nazis im Westhavelland <strong>Jahresrückblick</strong> <strong>2006</strong><br />

2.2.3. Sportprojekte der Kameradschaft „Hauptvolk“/„Verbotene Freundschaft“<br />

Macht und Ausdruck der (neo)nazistischen Kameradschaft „Hauptvolk“ / „Verbotene Freundschaft“ ist<br />

vor allem der von ihr ausgehende Eindruck ohnmächtig einem eingespielten Team gewaltbereiter und<br />

zu allem entschlossener Personen gegenüber zustehen. Die dabei entstehende Suggestion<br />

tatsächlicher oder vermeintlicher Stärke in Verbindung mit gelegentlichen Exempeln ist dabei seit<br />

Jahren das wesentliche Moment im handeln der Kameradschaftsmitglieder.<br />

Die Sportprojekte der Kameradschaft „Hauptvolk“ / „Verbotene Freundschaft“ müssen deshalb als<br />

wesentliches Rückgrat in der Leistungsertüchtigung der Kameradschaftsmitglieder angesehen<br />

werden.<br />

Ein ideales Trainingsfeld, quasi eine erste Stufe für das gemeinschaftliche handeln, bietet hier u.a.<br />

Mannschaftsausdauersport, wie Fußball. Diesbezüglich existiert bereits seit spätestens Ende der<br />

1990er Jahre eine Fußballmannschaft der „Kameradschaft Rathenow“, die später im so genannten<br />

„Sportvolk“, als Mannschaft der Kameradschaft „Hauptvolk“ / „Verbotene Freundschaft“, aufging.<br />

Um der Betätigung auch einen bestimmten Rahmen bzw. eine gewisse Zielorientiertheit zugeben blieb<br />

die Fußballspielerei nicht allein auf Kameradschaftsebene beschränkt. Nach Erfolgen bei so<br />

genannten „Nationalen Fußballturnieren“, ausschließlich Veranstaltungen der (Neo)naziszene, war<br />

das nächste Ziel seit der Saison 2004/2005 der Vergleich mit „regulären“ Freizeitfußballern in der<br />

Rathenower (zweiten) Stadtliga. Zwar blieben die sportlichen Erfolge der Mannschaft jedoch stets<br />

gering, bot sich den (Neo)nazis trotzdem die Möglichkeit, ihr verrufendes Image aufzupolieren. Auch<br />

nach dem Verbot am 6. April 2005 konnte so die Hauptvolkmannschaft weiterhin bis zum Ende der<br />

Fußballsaison 2005/<strong>2006</strong> mitspielen.<br />

Erst nach einer Intervention der Stadt blieb der Mannschaft die Teilnahme an der Stadtmeisterschaft<br />

und somit am gesellschaftlich akzeptierten Fußball verwehrt.<br />

Spiele der Rückrunde 2. Stadtliga Saison 2005 / <strong>2006</strong>:<br />

6. Spieltag, 07.01.<strong>2006</strong>, Havellandhalle Rathenow, Schopenhauer Straße, 20.50 Uhr<br />

Bützer - Sportvolk 4:2<br />

Spieler: Sandy Altenhordt, Manuel Zich, Stefan Timm, Peter Postolka, Kristian Vogt (Torwart)<br />

Auswechsel: Roberto Lache, Christian Schönborn<br />

Support: Brian Friedrichs, Matthias Mertens, Tino Slopianka, Danny Grütte, Heiko Rätzsch<br />

7. Spieltag, 20.01.<strong>2006</strong>, Havellandhalle Rathenow, Schopenhauer Straße, 20.20 Uhr<br />

Turbine - Sportvolk ungültig<br />

Da Turbine nicht zur Begegnung antrat wurde das Spiel zunächst mit drei Punkten und drei Toren für „Sportvolk“ gewertet. Die<br />

Begegnung wurde aber am 8. Spieltag wiederholt.<br />

8. Spieltag, 03.02.<strong>2006</strong>, Havellandhalle Rathenow, Schopenhauer Straße, 20.00 Uhr<br />

Vieritz - Sportvolk 0:2<br />

Spieler: Jens Riedel, Roberto Lache, Stefan Timm, Peter Postolka, Kristian Vogt (Torwart)<br />

Auswechsel: Sandy Altenhordt, Jan Dannowski, Danny Grütte<br />

Support: Matthias Mertens, Heiko Rätzsch, Christian Schönborn<br />

Turbine - Sportvolk 0:4<br />

9. Spieltag, 17.02.<strong>2006</strong>, Havellandhalle Rathenow, Schopenhauer Straße, 20.45 Uhr<br />

Mögelin - Sportvolk 1:2<br />

Spieler: Roberto Lache, Manuel Zich, Stefan Timm, Peter Postolka, Kay Brzezinski (Torwart)<br />

Auswechsel: Sandy Altenhordt, Jan Dannowski, Danny Grütte<br />

10. Spieltag, 03.03.<strong>2006</strong>, Havellandhalle Rathenow, Schopenhauer Straße<br />

Partyzan - Sportvolk 8:5<br />

Neben dem Fußball, quasi als zweite Stufe, bieten kampftechnisch versierte<br />

Kameradschaftsmitglieder seit mehreren Jahren auch eine Schulung in Kampfsportarten, wie Boxen<br />

und Kickboxen, an um die Kampfstärke bei der konkreten Auseinandersetzung mit dem politischen<br />

Gegner oder den staatlichen Organen zu trainieren.<br />

Ein ideales Testfeld hierfür, da zumeist rechtlich nicht verfolgt, bietet den regionalen (Neo)nazis, im<br />

Großen Anhänger der berüchtigten Vereine BFC Dynamo und FC Stahl Brandenburg, dann vor allem<br />

die Auseinandersetzung mit Fans rivalisierenden Fußballvereine.<br />

<strong>Antifaschistisches</strong> Autorenkollektiv 12 von 112

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