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Protokollbuch des MSVZ vom 31.Juli - msv.ch

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vorwort<br />

Na<strong>ch</strong> knapp zwei Jahren Arbeit konnte die Abs<strong>ch</strong>rift dieses<br />

umfangrei<strong>ch</strong>e und spannende <strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> beendet werden. Es steht<br />

nun in für alle lesbarer S<strong>ch</strong>rift zur Verfügung.<br />

Bei der Bearbeitung durfte i<strong>ch</strong> viele spannende und sehr lebhafte<br />

Textzeilen aus unserer Vergangenheit lesen. Protokollführer muss zu<br />

dieser Zeit ein Ehrenamt gewesen sein.<br />

An dieser Stelle mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> ganz herzli<strong>ch</strong> bei Rudolf Detmer<br />

bedanken. Ohne seine tagelange Arbeit, die er mit grossem Interesse<br />

ausübte, wäre die authentis<strong>ch</strong>e Abs<strong>ch</strong>rift ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> gewesen. Lieber<br />

Ruedi, im Namen aller Leser danke i<strong>ch</strong> dir für deine riesen „Büez“ ganz<br />

herzli<strong>ch</strong>.<br />

Alle an der Abs<strong>ch</strong>rift beteiligten (Detmer Rudolf, Jenny Philippe & Läts<strong>ch</strong><br />

Susann) wüns<strong>ch</strong>en den Lesern spannende Stunde beim S<strong>ch</strong>nöckern in der<br />

alten Vereinsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te <strong>des</strong> Militär-Sanitäts-Verein Züri<strong>ch</strong>.<br />

Juli 2005<br />

Präsident MSV Züri<strong>ch</strong><br />

Philippe Jenny<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Protokoll No 2<br />

<strong>des</strong> Militärsanitätsverein<br />

Züri<strong>ch</strong><br />

Mittwo<strong>ch</strong>, der 15. Juli 1896 / Vorstands Sitzung / Hotel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Abends 8 ¼ Uhr<br />

Zu dieser Sitzung wurde der Bes<strong>ch</strong>luss der letzten Versammlung dahin abgeändert<br />

dass das Geld einer alten Offerte folgend von Rud. Hüssy in Zollikon entlehnt werde<br />

statt von Attzinger.<br />

Sonntag, der 19. & Montag der 20. Juli 1896 / Turnfest Küssna<strong>ch</strong>t<br />

Dur<strong>ch</strong> 10 Mann dies der Verein den Sanitätsdienst besorgen. 65 Fälle wurden<br />

behandelt.<br />

Festärzte: Dr. Brunner &<br />

Dr. Keller<br />

Auf Sonntag kommandierte Manns<strong>ch</strong>aft:<br />

Kuhn, R. Weber, Alb.<br />

Markstaller, G. Kunz, U.<br />

Bleuler, O.<br />

Auf Montag kommandierte Manns<strong>ch</strong>aft:<br />

Kuhn, R. Heusser, S<strong>ch</strong>aub<br />

Altherr, J. Kunz U.<br />

Günthardt, G.<br />

Das meiste verwendete Material wurde <strong>vom</strong> Verein geliefert und dur<strong>ch</strong> Kuhn R. am<br />

Samstag Abend an Ort & Stelle gebra<strong>ch</strong>t, wo er für die Na<strong>ch</strong>t den Dienst übernahm &<br />

bei der Ankunft der Ablösung s<strong>ch</strong>on 2 Patienten in Pflege hatte. Das mit Militärbetten<br />

ausgerüstete Krankenzimmer befand si<strong>ch</strong> im alten S<strong>ch</strong>ulhaus.<br />

Es wurde behandelt:<br />

1 Rippenbru<strong>ch</strong> mit Kr Wagen na<strong>ch</strong> Thalwil transportiert<br />

4 Quets<strong>ch</strong>ungen von Gelenken<br />

15 Verstau<strong>ch</strong>ungen<br />

1 Gelenkentzündung<br />

8 S<strong>ch</strong>nittwunden<br />

1 Risswunde<br />

1 Sti<strong>ch</strong>wunde<br />

6 Quets<strong>ch</strong>ungen<br />

16 S<strong>ch</strong>ürfungen<br />

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1 Furunkel<br />

2 kleine Augenverletzungen<br />

1 starkes Nasenbluten<br />

2 Epilepsie Anfälle<br />

3 Ohnma<strong>ch</strong>ten<br />

1 ausgetr. Leistenbru<strong>ch</strong><br />

2 Muskelverstreckungen<br />

65 Fälle<br />

Materialverbrau<strong>ch</strong>:<br />

1 Fläs<strong>ch</strong><strong>ch</strong>enHofmanstropfen<br />

8 Sublimatpastillen<br />

10 Verbandtü<strong>ch</strong>er & Compressen<br />

30 Binden<br />

3 kl. Paquet Verbandwatte<br />

1 gr. Paquet Verbandwatte<br />

Heiltaffet & Heftpflaster<br />

Die Manns<strong>ch</strong>aft arbeitete gut & prompt. Kein Zwis<strong>ch</strong>enfall.<br />

Praktis<strong>ch</strong>er Dienst<br />

Von Dienstag den 28. Juli bis Sonntag den 2 August 1896 hat der Verein zur Verfügung<br />

bezw. Picket <strong>des</strong> städtis<strong>ch</strong>en Polizeiinspektors gestanden & stellte jeden Abend 5 bis 15<br />

Mann zum Sanitätsdienst am Cravallo degli Italiani (10 Fälle). Pro Abend & Mann wurde<br />

Fr 2.— von der Stadt vergütet.<br />

Mitglieder Versammlung Freitag, den 7. August 1896 / Hotel St. Gotthard<br />

/ Abends 8 ¼ Uhr<br />

Anwesend 24 Mann / Ende 11 Uhr<br />

Traktanden:<br />

1. Eintritte<br />

2. Wahl eines Aktuars<br />

3. Bes<strong>ch</strong>lussfassung betr. Na<strong>ch</strong>t & Felddienstübung<br />

Präsident Kunz begrüsst die Versammlung<br />

Trakt 1<br />

Folgende Eintritte werden genehmigt:<br />

Ringger Aktiv eingef. G. Weber<br />

Sieber Jak Aktiv eingef. G. Gasser<br />

Laupper G Aktiv eingef. J. Widmer<br />

Gross E Passiv eingef. M. Kunz<br />

Trakt 2<br />

Alt Aktuar Hetzel wird ersu<strong>ch</strong>t seiner abgedankten Amtes heute no<strong>ch</strong> zu walten was er<br />

gerne tut.<br />

Wahl eines Aktuars. Um kurz zu bleiben sei gesagt; es fiel dem s<strong>ch</strong>eidenden<br />

Vorstandsmitglied s<strong>ch</strong>wer den zum Teil herzli<strong>ch</strong>en zum Teil kategoris<strong>ch</strong>en Bitten, zu<br />

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bleiben, ni<strong>ch</strong>t entspre<strong>ch</strong>en zu können denn wäre es irgend tunli<strong>ch</strong> gewesen die<br />

Ursa<strong>ch</strong>en zu ignorieren so hätte S<strong>ch</strong>reiber diesen S<strong>ch</strong>ritt getan.<br />

Einstimmig wurde zu seinem Na<strong>ch</strong>folger Theodor Widmer ernannt.<br />

Stimmen erhielten: Billeter Bald, Heusser S<strong>ch</strong>aub, Widmer Julius<br />

Trakt 3<br />

Eine Na<strong>ch</strong>tdienstübung wird zur Begehung mit der Samariter Sektion im Prinzip<br />

bes<strong>ch</strong>lossen & derselben ungefähr folgenden Karakter zu geben geplant.<br />

Samstag:<br />

8 Uhr Abends Sammlung<br />

8 ¼ Uhr Abmars<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> X<br />

8 ¾ Uhr Ankunft daselbst & Bezug der Kant.<br />

9 ¼ Uhr Na<strong>ch</strong>tdienstübung<br />

10 ½ Uhr S<strong>ch</strong>luss<br />

11 Uhr Ruhe<br />

Sonntag<br />

5 Uhr Tagwa<strong>ch</strong>t<br />

5 ¼ Uhr Frühstück<br />

5 ¾ Uhr Übung (Truppenverbandplatz)<br />

10 Uhr Abbru<strong>ch</strong><br />

10 ½ Uhr S<strong>ch</strong>luss<br />

11 Uhr Mittagessen<br />

2 Teil<br />

3 Uhr Heim Mars<strong>ch</strong><br />

4 Uhr Abgeben <strong>des</strong> Materials<br />

5 Uhr Abtreten<br />

Mitglieder Versammlung Donnerstag, den 8. Oktober 1896 / Hotel St.<br />

Gotthard / Abends 8 ¼ Uhr<br />

Anwesend 25 Mitglieder<br />

Ende 11 Uhr<br />

Der Vorsitzende, Präsident Kunz begrüsst die Versammlung & verliest die<br />

Traktandenliste.<br />

1. Mitgliederwe<strong>ch</strong>sel<br />

a. Eintritte<br />

Als Aktive:<br />

Fritz Weber z. Anker Zollikon eingef. J. Furrer<br />

Jacques Kuenzler Züri<strong>ch</strong> III eingef. J. Altherr<br />

Ein Aufnahmegesu<strong>ch</strong> von S<strong>ch</strong>errer Jacques wird zurück gelegt weil der Gesu<strong>ch</strong>steller<br />

der Gesells<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t weiter bekannt ist als dass er Wirth im Kreis IV sei. Billeter<br />

wel<strong>ch</strong>er ihn einführt ist ni<strong>ch</strong>t präsent. Glei<strong>ch</strong>en Sinnes entledigte man si<strong>ch</strong> eines<br />

Gesu<strong>ch</strong>es Roes<strong>ch</strong>li das auf nä<strong>ch</strong>ste Versammlung vers<strong>ch</strong>oben wird.<br />

Dagegen wird R. Frey z Brunau Kreis II eingeführt dur<strong>ch</strong> R. Kuhn & empfohlen dur<strong>ch</strong> G.<br />

Günthard einstimmig als Passiv Mitglied in den Verein aufgenommen.<br />

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b. Austritte<br />

B. Weilenmann Dietikon wird genehmigt<br />

Das Gesu<strong>ch</strong> von Jean Gloor wird auf Vors<strong>ch</strong>lag Hetzel’s zurückgesetzt und G Weber<br />

beauftragt eine Intervention zu bewerkstelligen & der nä<strong>ch</strong>sten Sitzung Beri<strong>ch</strong>t zu<br />

geben.<br />

Die Protokolle der vorhergegangenen Sitzungen werden von Hetzel der dieselben<br />

ausnahmsweise zu ma<strong>ch</strong>en übernommen verlesen & mit bestem Dank abgenommen<br />

na<strong>ch</strong>dem ein kleiner Fehler dur<strong>ch</strong> Karl Duggener gerügt & beri<strong>ch</strong>tigt worden, wona<strong>ch</strong><br />

sub. 7. August in den Verein aufgenommen wurden als Aktivmitglieder<br />

Mohr Ernst Winterthurerstr. 25 Züri<strong>ch</strong> IV<br />

Vogel Fr. Heu<strong>ch</strong>str. 13 Züri<strong>ch</strong> V<br />

Traktandum Aktuar<br />

Präsident verdankt demselben die geleisteten Dienste und ersu<strong>ch</strong>t die Anwesenden ihm<br />

denselben dur<strong>ch</strong> Aufstehen von den Sitzen zu bestätigen. Hetzel ents<strong>ch</strong>uldigt si<strong>ch</strong>, ni<strong>ch</strong>t<br />

weiter amten zu können; verspri<strong>ch</strong>t jedo<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Kräften für den Verein zu arbeiten<br />

wenn au<strong>ch</strong> weniger offensif denn bisher.<br />

Mit Freuden nimmt die Versammlung <strong>vom</strong> guten Gelingen der Einri<strong>ch</strong>tung <strong>des</strong><br />

Samariterkurses Notiz & verdankt dem Vorstand die Arbeit.<br />

Herna<strong>ch</strong> folgt die Bespre<strong>ch</strong>ung einer Felddienstübung & bes<strong>ch</strong>lossen eine sol<strong>ch</strong>e<br />

abzuhalten & zwar im Verein mit der Samaritersektion <strong>des</strong> M. S. V. Z. sowie den<br />

Samaritervereinen Höngg & Wipkingen na<strong>ch</strong>dem Hetzel die Dringli<strong>ch</strong>keit betont &<br />

darauf hingewiesen wie mager die Vereinsleistung in dieser Beziehung 1896 sei, er<br />

meint man könnte der Uebung dann fast Jahresübung sagen weil es eigentli<strong>ch</strong> die erste<br />

& hö<strong>ch</strong>st wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> letzte sei.<br />

Gustav Weber weist auf die zu diesem Zweck vorgerückte Zeit hin. Die Versammlung<br />

fasste wie zitiert den Bes<strong>ch</strong>luss & ordnet Hetzel auf kommenden Sonntag zur<br />

Sondierung der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te na<strong>ch</strong> Höngg ab. Na<strong>ch</strong> längerer Diskussion woran si<strong>ch</strong> Kunz,<br />

Duggener Weber Mooser beteiligen wird ein sog. Vereinskurs mit regelmässigen<br />

Uebungen im glei<strong>ch</strong>en Lokal abzuhalten bes<strong>ch</strong>lossen & die Zeit auf je Freitag Abends 8<br />

¼ - 9 ¾ Uhr angesetzt.<br />

Na<strong>ch</strong>trag<br />

Freitag 14 August 1896<br />

Abends 8 Uhr / Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Soldatens<strong>ch</strong>ule<br />

Leiter Hetzel<br />

18 Mann / 1 ½ Stunden<br />

Sonntag 16. August 1896<br />

Sanitätsdienst bei der Felddienstübung <strong>des</strong> Unteroffiziersvereins aller Waffen<br />

kein Unfall<br />

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Samstag / Sonntag 22 / 23. August 1896<br />

Die bes<strong>ch</strong>lossene Haupt- & Felddienstübung konnte wegen s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter Witterung ni<strong>ch</strong>t<br />

abgehalten werden.<br />

Freitag 28. August 1896<br />

Abends 8 Uhr / Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Transport von Hand<br />

Leiter Wm Kunz<br />

20 Mann / 2 Stunden<br />

Freitag 2. Oktober 1896<br />

Abends 8 Uhr / Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Deckverbände<br />

Leiter Wm Kunz<br />

16 Mann / 2 Stunden<br />

Montag 5. Oktober 1896<br />

Vorstandssitzung auf dem Sanitätsposten.<br />

Donnerstag 8. Oktober 1896<br />

Mitgliederversammlung<br />

siehe oben<br />

Sonntag 18. Oktober 1896<br />

Gemeinsame Felddienstübung in Höngg mit den Samaritervereinen Höngg & Wipkingen<br />

Leiter Dr. S<strong>ch</strong>warz<br />

Anwesende Mitglieder <strong>des</strong> M.S.V. = 20<br />

Freitag 30. Oktober 1896<br />

Abends 8 Uhr / Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Deckverbände<br />

Leiter Wm Kunz<br />

14 Mann / 1 ½ Stunden<br />

Freitag 6. November 1896<br />

Abends 8 Uhr / Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Deckverbände<br />

Leiter Wm Kunz<br />

10 Mann / 1 ½ Stunden<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Freitag 13. November 1896<br />

Abends 8 Uhr / Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Bindenverbände<br />

Leiter K. Duggener<br />

12 Mann / 1 ½ Stunden<br />

Donnerstag 19. November 1896<br />

Vortrag von Herr Dr. Rohrer Züri<strong>ch</strong> über Gehör- & Geru<strong>ch</strong>sorgane mit Demonstrationen<br />

im Rest. S<strong>ch</strong>nell Limmatquai<br />

20 Mann / 2 Stunden<br />

Freitag 27. November 1896<br />

Abends 8 Uhr / Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

7 Mann / Übung ni<strong>ch</strong>t abgehalten<br />

Freitag 4. Dezember 1896<br />

Abends 7 ½ Uhr Vorstandssitzung im Hotel Romer<br />

Abends 8 ½ Uhr Mitgliederversammlung<br />

Protokoll:<br />

19 Aktiv- & 3 Passivmitglieder<br />

Traktandum I Aufnahmen<br />

A Boliger Frid. Züri<strong>ch</strong> IV eingef. Häberlin<br />

A Erb Hein. Züri<strong>ch</strong> eingef Duggener<br />

P Rös<strong>ch</strong>li E. Züri<strong>ch</strong> V eingef. Billeter<br />

P Walder Ernst Züri<strong>ch</strong> eingef. Hetzel<br />

Austritte<br />

A Spillmann Hein. wegen Abreise<br />

Trakt. II<br />

Antrag betr. Abhaltung von Wettübungen an Delegiertenversammlungen, laut Zirk, <strong>des</strong><br />

Central Vorstan<strong>des</strong> <strong>vom</strong> 4. Nov. 1896<br />

S<strong>ch</strong>ema der Wettübung<br />

a) Soldatens<strong>ch</strong>ule<br />

b) Ordonnanzverbände<br />

c) Transport von Hand<br />

d) Verbandübung im Gruppenwettkampf<br />

e) Eine s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Arbeit<br />

Mit dem Antrage erklärt si<strong>ch</strong> die Versammlung mit 12 gegen 4 Stimmen im Prinzip<br />

einverstanden, dagegen werden folgende Abänderungen am genannten S<strong>ch</strong>ema<br />

gewüns<strong>ch</strong>t::<br />

Strei<strong>ch</strong>ung der Punkte a) und b)<br />

Abänderung von Punkt d) dahin, dass die Verbandübungen auf<br />

Nottranspoertverbände bes<strong>ch</strong>ränkt werden.<br />

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Trakt. III<br />

Die Vorlage betr. Uebung <strong>des</strong> Sanitätsdienstes am eidg. Unteroffiziersfest am 8., 9., u.<br />

10. Aug. in Züri<strong>ch</strong> wird angenommen; glei<strong>ch</strong>erweise die Vorlage der Uebernahme <strong>des</strong><br />

Sanitätsdienstes im Zirkus während <strong>des</strong> Sommersemesters.<br />

Trakt IV<br />

Der Präsident rügt die s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Beteiligung an den jeweilen Freitags stattfindenden<br />

Uebungen. Vom Januar an werden die Uebungen wieder alle 14 Tage abgehalten.<br />

Trakt V Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Vom Aktivmitglied J. Meier wird bemerkt, dass uns je<strong>des</strong> Jahr <strong>vom</strong> s<strong>ch</strong>weiz.<br />

Wehrmänner-Verein ein Beitrag zugekommen sei. Wenn dies dieses Jahr ni<strong>ch</strong>t der Fall<br />

sein sollte, so ersu<strong>ch</strong>t er den Vorstand, Herrn Pfr. Meili, Akruar <strong>des</strong> S.W.M.V. dieserhalb<br />

na<strong>ch</strong>zufragen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Freitag, 11. Dezember 1896<br />

Abends 8 Uhr Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Stroharbeiten<br />

Leiter: Hptm Kunz<br />

18 Mann 2 Stunden<br />

Freitag, 18 Dezember 1896<br />

Abends 8 Uhr Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Leiter: Hptm Kunz<br />

20 Mann 1 ½ Stunden<br />

General-Versammlung <strong>vom</strong> 24. Januar 1897 im Hotel St. Gotthard,<br />

1. Stock<br />

Beginn 2 ½ Uhr Anwesend 24 Mitglieder<br />

Traktanden<br />

1.) Ein- & Austritte<br />

2.) Verlesen der Protokolle<br />

3.) Verlesen <strong>des</strong> Jahresberi<strong>ch</strong>tes<br />

4.) Abnahme der Jahresre<strong>ch</strong>nung<br />

5.) Wahl <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> und der Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren<br />

6.) Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Ueber die Reihenfolge der Traktanden entspinnt si<strong>ch</strong> eine kleine Diskussion indem Herr<br />

Bolliger Trakt. 1 erst am S<strong>ch</strong>luss behandelt zu sehen wüns<strong>ch</strong>t, während der Vorstand<br />

dem bis anhin im Verein beoba<strong>ch</strong>teten Usus na<strong>ch</strong>leben zu müssen glaubt. Hierauf wird<br />

der Vermittlungsvors<strong>ch</strong>lag, die Mitglieder-Mutationen unter Trakt. 2 zu behandeln, der<br />

einerseits den beiden ersten Vors<strong>ch</strong>lägen entgegenkam und andrerseits einer ri<strong>ch</strong>tigen<br />

Ordnung der Traktanden am besten entspra<strong>ch</strong>, angenommen.<br />

Traktandum 1<br />

Die Protokolle <strong>vom</strong> 7. August 1896 bis und mit 18. Dezember 1896 werden verlesen und<br />

genehmigt.<br />

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Traktandum 2<br />

Eintritte:<br />

Herr Joh. Messmer, Träger, P<br />

Auf Empfehlung von Aktuar Theod. Widmer wird der Angemeldete in den Verein<br />

aufgenommen.<br />

Austritte:<br />

Herr Coiffeur Meier Züri<strong>ch</strong><br />

Herr J. Keller Züri<strong>ch</strong><br />

Herr Stapf er, Rennweg Züri<strong>ch</strong><br />

Herr Trümpy, Polizei Rekrut Züri<strong>ch</strong><br />

Herr Ringger S<strong>ch</strong>wamendingen<br />

Den Gesu<strong>ch</strong>en der Herren Trümpy u. Ringger wird entspro<strong>ch</strong>en. Die drei ändern Herren<br />

werden von einigen Vereinsmitgliedern mit der Bitte begrüsst werden, ihr Gesu<strong>ch</strong><br />

zurückziehen zu wollen.<br />

Traktandum 3<br />

Der Präsident verliest den sehr eingehend und vollständig gehaltenen Jahresberi<strong>ch</strong>t.<br />

An den letztern anknüpfend, fragt das Präsidium an, ob der Verein au<strong>ch</strong> dieses Jahr<br />

gewillt sei, den Jahresberi<strong>ch</strong>t im Druck herauszugeben. Herr Utzinger mö<strong>ch</strong>te mit<br />

Rücksi<strong>ch</strong>t Umstand, dass ja der Verein s<strong>ch</strong>on seit einigen Jahren an einem stets<br />

wiederkehrenden Defizit herumlaboriere, von einer Drucklegung <strong>des</strong> Beri<strong>ch</strong>tes Umgang<br />

genommen wissen. Herr Meier weist darauf hin, wel<strong>ch</strong> grosses Propagandamittel ein<br />

gedruckter Jahresberi<strong>ch</strong>t bedeute, der eben ni<strong>ch</strong>t nur dazu da sei, um an die Mitglieder<br />

abgegeben zu werden, sondern mit Vorteil Behörden und überhaupt sol<strong>ch</strong>en Stellen<br />

unterbreitet werde, die ein Interesse an unseren Bestrebungen haben. Herr Tuggener<br />

fügt<br />

no<strong>ch</strong> bei, dass ja die Samaritersektion ihren Jahresberi<strong>ch</strong>t dem unsrigen ebenfalls<br />

beilege und <strong>des</strong>halb an die Druckkosten einen erkleckli<strong>ch</strong>en Beitrag leiste, sodass die<br />

finanziellen Fragen ni<strong>ch</strong>t das Hauptmoment bilden können.<br />

In der darauf folgenden Abstimmung wird der Antrag Utzinger verworfen und also<br />

bes<strong>ch</strong>lossen, den Jahresberi<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> dieses Jahr drucken und versenden zu lassen.<br />

Im Uebrigen wird der Jahresberi<strong>ch</strong>t unter bester Verdankung abgenommen.<br />

Traktandum 4<br />

Die Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren beantragen der Versammlung, die Jahresre<strong>ch</strong>nung, wel<strong>ch</strong>e<br />

einen Passivsaldo von Fr. 24 Fr. 50 aufweist, abzunehmen und dem Quästor unter<br />

bester Verdankung seiner gehabten Mühe und Arbeit und in Anerkennung seiner<br />

getreuen Pfli<strong>ch</strong>terfüllung De<strong>ch</strong>arge zu erteilen.<br />

Herr Leuthard, Re<strong>ch</strong>nungsrevisor, berührt in kurzen Worten die für die letzte<br />

Abendunterhaltung gema<strong>ch</strong>ten Ausgaben, wobei ihm namentli<strong>ch</strong> der Posten für<br />

Erstellung einer Bühne als ziemli<strong>ch</strong> ho<strong>ch</strong> und bei Wahl eines passenden Lokales für<br />

einen internen derartigen Anlass als unzahlbar ers<strong>ch</strong>eint. Herr ützinger, der in diesen<br />

übrigens sehr sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> und dur<strong>ch</strong>aus ni<strong>ch</strong>t beleidigend gehaltenen Ausführungen einen<br />

Angriff auf die letzt jährige Vergnügungskomm^ission erblickt, repliziert ziemli<strong>ch</strong> heftig.<br />

Na<strong>ch</strong>dem no<strong>ch</strong> mehrere Mitglieder ihrem Bedauern über diese Interpretation der Worte<br />

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<strong>des</strong> Herrn Leuthard Ausdruck verliehen und ihn in seinen Anregungen nur<br />

unterstützten, wird die Diskussion ges<strong>ch</strong>lossen.<br />

Traktandum 5<br />

Als Präsident wird einstimmig Hr. Ulr. Kunz bestätigt, das glei<strong>ch</strong>e ges<strong>ch</strong>ieht bei der<br />

Wahl <strong>des</strong> Vicepräsidenten, Hr. Altherr. Der bisherige Quästor teilt der Versammlung mit,<br />

dass er auf eine Neuwahl verzi<strong>ch</strong>te. Nur ungern sehen sowohl die Mitglieder <strong>des</strong><br />

Vorstan<strong>des</strong>, als au<strong>ch</strong> die übrigen Vereinsmitglieder, die die Arbeit eines Quästors und<br />

die S<strong>ch</strong>affenskraft <strong>des</strong> bisherigen Inhabers dieses Amtes kennen, sein S<strong>ch</strong>eiden aus<br />

dem Vorstand und erst auf die wiederholte, ausdrückli<strong>ch</strong>e Versi<strong>ch</strong>erung <strong>des</strong> Herrn<br />

Tuggener hin, dass er eine Wiederwahl unter keiner Bedingung annehmen könne,<br />

s<strong>ch</strong>reitet die Versammlung an die Besetzung dieser Charge. Herr Wind wird mit 19<br />

gegen 2 Stimmen wel<strong>ch</strong>e auf den abtretenden Quästor, Herrn Tuggener fielen, als Leiter<br />

und Verwalter der Vereinsfinanzen bezei<strong>ch</strong>net.<br />

Da der bisherige Aktuar Theodor Widmer von seinem Amte ebenfalls entlassen zu<br />

werden wüns<strong>ch</strong>t, so wird einstimmig Herr Wagner als sein Na<strong>ch</strong>folger bezei<strong>ch</strong>net. -<br />

Möge es ihm bes<strong>ch</strong>ieden sein, seines Amtes besser walten zu können, als es dem<br />

Abtretenden mögli<strong>ch</strong> war. Die beiden weiteren Vorstandsmitglieder, Herr Kühn,<br />

Bibliothekar, und Herr Bleuler, Materialverwalter, wüns<strong>ch</strong>en ebenfalls ihre Entlassung<br />

aus dem Vorstand zu nehmen.<br />

Bei der Wahl eines Bibliothekars erhielten Stimmen:<br />

S<strong>ch</strong>mid 10<br />

Grass 9<br />

Käser 1<br />

leer 2<br />

Im zweiten Wahlgang erhält dann Grass 3 und S<strong>ch</strong>mid 21 Stimmen. Es ist also für das<br />

folgende Jahr die Vereinsbü<strong>ch</strong>erei Herrn S<strong>ch</strong>mid unterstellt.<br />

Als Materialverwalter beliebte es der Versammlung, einstimmig Herrn Graf zu<br />

bezei<strong>ch</strong>nen.<br />

Als 7. Mitglied endli<strong>ch</strong>, das der Vertreter der Passivmitglieder ist, wurde der bisherige,<br />

Herr Günthard, dur<strong>ch</strong> Akklamation bestätigt. Herr Vicepräsident Altherr kann ni<strong>ch</strong>t<br />

umhin, seiner Freude darüber Ausdruck zu geben, dass mit dem neugewählten Quästor<br />

ein weiterer routinierter Kollege in den Vorstand gekommen ist. Zu Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren<br />

wurden die HH. Tuggener und Hetzel ernannt.<br />

Traktandum 6: Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Das Präsidium ma<strong>ch</strong>t die Mitteilung, dass der Samariterkurs voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> mit Ende<br />

März zu Ende gehe und fragt an, ob si<strong>ch</strong> der Verein damit einverstanden erklären<br />

könne, ähnli<strong>ch</strong> wie letztes Jahr mit dem S<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong> Samariterkurses eine<br />

Abendunterhaltung <strong>des</strong> Gesamt-Vereins abzuhalten. Die Versammlung erklärt si<strong>ch</strong> mit<br />

diesem Vors<strong>ch</strong>lag einverstanden. Ueber den Tag der Abhaltung gehen allerdings die<br />

Meinungen auseinander, da die einen mit Rücksi<strong>ch</strong>t auf die unserem Verein<br />

angehörenden Coiffeure den Anlass auf einen Sonntag festsetzen mö<strong>ch</strong>ten, während die<br />

ändern mit Hinsi<strong>ch</strong>t auf die Arbeitsfähigkeit derjenigen, denen es ni<strong>ch</strong>t bes<strong>ch</strong>ieden ist,<br />

am Montag einen "Blauen" reissen zu können, die Wahl eines Samstages befürworten.<br />

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Na<strong>ch</strong> reifli<strong>ch</strong>er Erwägung der pro et contra gelangt die Versammlung zu dem<br />

Ents<strong>ch</strong>lüsse, dieses Jahr die Abendunterhaltung an einem Samstag abzuhalten.<br />

Das Präsidium teilt das Resultat der Abstimmung über die Sektionsübungen an den<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Delegiertenversammlungen <strong>des</strong> MSV mit. Auf Antrag <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> wird Herr<br />

Karl Tuggener in Anerkennung seiner dem Verein bis heute geleisteten Dienste zum<br />

Ehrenmitglied ernannt. Dem Präsidenten wird eine Gratifikation von Fr. 25.—, dem<br />

abtretenden Materialverwalter eine sol<strong>ch</strong>e von Fr. 15.— zugespro<strong>ch</strong>en.<br />

Es wird no<strong>ch</strong> zur Wahl einer Vergnügungskommission für die in Aussi<strong>ch</strong>t stehende<br />

Abendunterhaltung ges<strong>ch</strong>ritten. Als Präsident wird Fritz Hetzel ernannt und ihm<br />

gestattet, die weiteren Mitglieder selbst zu bezei<strong>ch</strong>nen, worauf er si<strong>ch</strong> die HH. Leuthard,<br />

Käser, J. Meier und Th. Widmer erbittet. Herrn Hetzel wird die Kompetenz erteilt, in<br />

Uebereinstimmung mit den eben genannten Herren ein passen<strong>des</strong> Lokal für die<br />

Abendunterhaltung auszusu<strong>ch</strong>en und zu bestellen und die Abhaltung derselben auf den<br />

27. März oder 5. April festzusetzen.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Sitzung: 6 ¾ Uhr.<br />

Für die Ri<strong>ch</strong>tigkeit:<br />

Der Aktuar:<br />

Theo Widmer<br />

Donnerstag 4 Februar 1897<br />

Vorstandssitzung<br />

Café Günthard<br />

Mittwo<strong>ch</strong> 17 Februar 1897 Abends 8 Uhr<br />

S<strong>ch</strong>ienenverbände, Erstellen von Nottragbahren<br />

Leiter Wa<strong>ch</strong>m Kunz & Altherr in der Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

16 Mann 1 ½ Stunden<br />

Donnerstag 4 März 1897<br />

Vortrag von Dr. Custer Züri<strong>ch</strong><br />

über Fieberkranke im Hotel St. Gotthard 2 Stunden<br />

Na<strong>ch</strong> dem Vortrag<br />

Mitglieder Versammlung daselbst<br />

Beginn 10 Uhr Anwesend 22 Mitglieder<br />

Traktanden:<br />

I Ein- & Austritte<br />

II Wahl eines Quästors<br />

III Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Traktandum I Aufnahmen<br />

A E. Geering Wärter Züri<strong>ch</strong> I eingef. Hotz<br />

A T. Mettler Wärter Züri<strong>ch</strong> I eingef. Kunz<br />

P A. Stahel Füsilier Züri<strong>ch</strong> I<br />

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Austritte<br />

J. Atzinger Züri<strong>ch</strong><br />

H. Riffel Stäfa<br />

Traktandum II<br />

Als Na<strong>ch</strong>folger von Carl Duggener Quästor, wurde einstimmig Gustav Weber bezei<strong>ch</strong>net.<br />

Traktandum III<br />

Quästor Gust Weber stellt einen Antrag betreffs Erhöhung <strong>des</strong> Jahresbeitrages derselbe<br />

konnte aber laut Statuten ni<strong>ch</strong>t akzeptiert werden, indem eine sol<strong>ch</strong>e Bes<strong>ch</strong>lussfassung<br />

nur an Generalversammlungen zulässig ist.<br />

Ehrenmitglied Dr. Custer ma<strong>ch</strong>te eine Anregung, zur Aufnahme von Herren Aerzten &<br />

Apotheker in Hier,in unseren Verein & stellte den Antrag, man möge eine s<strong>ch</strong>ön<br />

ausgefertigte Einladung zur Aufnahme in den M. S. V. Z. in form eines Zirkulares, an<br />

sämtli<strong>ch</strong>e hiesige Herren Aerzte & Apotheker zusenden. & sie würde gewiss theilweise<br />

Berücksi<strong>ch</strong>tigung finden, diese Anregung von Herrn Dr. Custer wurde allgemein<br />

begrüsst, & wird nun nä<strong>ch</strong>stens ein sol<strong>ch</strong>es Zirkular an sämtli<strong>ch</strong>e Herren Aertzte &<br />

Apotheker entsendet werden.<br />

Ende 11 Uhr<br />

Donnerstag 11 März 1897<br />

Abends 8 Uhr Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

S<strong>ch</strong>lussprüfung <strong>des</strong> Samariter Curses <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

Freitag 12 März 1897<br />

Vorstandssitzung im S<strong>ch</strong>wanen<br />

Mittwo<strong>ch</strong> 17 März 1897<br />

Abends 8 Uhr Turnhalle Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Soldatens<strong>ch</strong>ule<br />

Leiter Wa<strong>ch</strong>tm.Kunz<br />

Anwesend 16 Mann Ende 10 Uhr<br />

Abend – Unterhaltung / Samstag 27 März 1897 Abends 8 Uhr<br />

im Hotel S<strong>ch</strong>wanen <strong>des</strong> M. S. V. Z. & der Samariter – Sektion<br />

Programm:<br />

I Theil<br />

1. Eröffnungsmars<strong>ch</strong><br />

2. Anspra<strong>ch</strong>e <strong>des</strong> Präsidenten<br />

3. Die geborgte Frau Lustspiel in 1. Akt. von Louis Gotts<strong>ch</strong>alk<br />

4. Intermezzo sinfonico aus Cavallerie rusticana<br />

5. Welle mues hürate Dialekt – Lustspiel in 1. Akt von Gysi<br />

6. Allgemeiner Gesang Sah ein Knab ein Röslein stehn<br />

7. Josef im Frack Komis<strong>ch</strong>e Szene<br />

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II Theil<br />

Tanz – Unterhaltung<br />

Freie Produktionen: S<strong>ch</strong>neeballenkampf<br />

Spiele<br />

Na<strong>ch</strong> dem Eröffnungsmars<strong>ch</strong> hielt Vergnügungs – Präsident Hetzel an Stelle <strong>des</strong> no<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>ienenen Präsidenten <strong>des</strong> M. S. V. Z. die Anspra<strong>ch</strong>e, & begrüsste sämtli<strong>ch</strong>e<br />

Anwesenden & heisst sie herzli<strong>ch</strong> willkommen.<br />

Na<strong>ch</strong> der Anspra<strong>ch</strong>e: wikelte si<strong>ch</strong> das Programm fortlaufend ab mit Zwis<strong>ch</strong>en Einlagen<br />

von einem Sänger Quartett, ausgeführt von Gust Weber & 3 Herren Lehrern von<br />

Oberstrass, wel<strong>ch</strong>es allseitig begrüsst wurde.<br />

Die geborgte Frau, ausgeführt von 3 Damen von der Samariter Sektion & 4 Herren <strong>des</strong><br />

M. S. V. Z. dies spannende sehr amüsante Missverständniss hat allseitige Lustbarkeit<br />

erwekt.<br />

Welle mues hürate, ausgeführt von 2 Damen der Samariter Sektion & 2 Herren <strong>des</strong> M. S.<br />

V. Z. dies bekannte Dialekt – Lustspiel, haben obige es ausgezei<strong>ch</strong>net & mit einem<br />

ausergewöhnli<strong>ch</strong>en Chig hiefür verstanden, dem Lustspiele den wirkli<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tigen<br />

Charakter zu geben, so dass es wirkli<strong>ch</strong> von sämtli<strong>ch</strong>en Anwesenden kolosalen Beifall<br />

erntete, & man si<strong>ch</strong> beinahe den Bau<strong>ch</strong> halten musste vor lauter La<strong>ch</strong>en.<br />

Herr Dr. S<strong>ch</strong>warz spra<strong>ch</strong> dem Vergnügungs Comite, dem Vorstande <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

sowie an sämtli<strong>ch</strong>e Mitwirkende, die an diesem wirkli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>önen Gelingen, dieser<br />

Abendunterhaltung, ihres mögli<strong>ch</strong>ste dazu beigetragen haben, seinen aufri<strong>ch</strong>tigsten<br />

Dank aus, & lies für den M. S. V. Z. mit allseitigem Beifall, ein donnern<strong>des</strong> Ho<strong>ch</strong><br />

erhallen.<br />

Nun bot si<strong>ch</strong> gelegenheit, zum Tanzen, wel<strong>ch</strong>e au<strong>ch</strong> lebhaft benutzt wurde. Bis früh in<br />

den Morgen hinein, dazwis<strong>ch</strong>en kamen dan no<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Einlagen. z. B.<br />

Der Katzenjammer Comis<strong>ch</strong>es Complot<br />

die alte Junggesellin Soli solo Vortrag<br />

Gesangs Vortrag Sänger Quartett<br />

Weiberlist ausgeführt von 2 Damen der Samariter Sektion 1 Herrn <strong>des</strong> M. S. V.<br />

Zum S<strong>ch</strong>luss bot si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> das amüsanteste, nämli<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>neeballenkampf, wel<strong>ch</strong>er<br />

si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> gut ½ stündigen, s<strong>ch</strong>weren & theilweise sehr ernsthaftem Kampfe der ganze<br />

Saal in eine völlige winterli<strong>ch</strong>e Ans<strong>ch</strong>auung gestaltete, & wer daran theilgenommen der<br />

hat gewiss (wie S<strong>ch</strong>reiber dies), no<strong>ch</strong> mans<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>neefloke mit na<strong>ch</strong> Hause gebra<strong>ch</strong>t.,<br />

(jedo<strong>ch</strong> ganz unwillkürli<strong>ch</strong>) & dieser urfidele S<strong>ch</strong>neeballenkampf wird no<strong>ch</strong> man<strong>ch</strong>em in<br />

lustiger Erinnerung bleiben.<br />

Na<strong>ch</strong> dem S<strong>ch</strong>neeballenkampf wurde dann zum S<strong>ch</strong>luss der letzte Tanz ges<strong>ch</strong>wungen<br />

mit dem si<strong>ch</strong> dann gewiss ein jeder Tänzer begnügt hat, als dann ging jeder<br />

Theilnehmer, gewiss wohlbegnügt von dannen.<br />

Ende: Morgen’s 6 Uhr<br />

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Für dies s<strong>ch</strong>öne Gelingen, <strong>des</strong> wirkli<strong>ch</strong> amüsanten, genussrei<strong>ch</strong>en Abend’s, sei anmit<br />

dem Vergnügungs Comite, die Mühe & Arbeit ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>eute, um dem Verein etwas<br />

Gediegenes zu bieten, das das Vergnügungs Comite so vortreffli<strong>ch</strong> in jeder Beziehung<br />

verstanden hat, sei anmit der wärmsten Dank hiefür ausgespro<strong>ch</strong>en, sowie sämtli<strong>ch</strong>en<br />

Mitwirkende, die zu diesem vortreffli<strong>ch</strong>en Gelingen ihres Mögli<strong>ch</strong>ste beigetragen haben.<br />

Der Aktuar:<br />

Eugen Wagner<br />

Mitglieder – Versammlung <strong>vom</strong> 15. April 1897 im Hôtel Romer<br />

Beatengasse beginn 8 ½ Uhr Anwesend 12 Mitglieder<br />

Traktanden:<br />

I. Verlesen <strong>des</strong> Protokolls<br />

II a) Austritte, b) Eintritte<br />

III. Wahl eines Aktuars infolge Wegzug<br />

IV. Bespre<strong>ch</strong>ung betreff der Delegiertenversammlung<br />

V. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Der Präsident Kunz begrüsst, die leider s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>besu<strong>ch</strong>te Versammlung & verliest die<br />

Protokolle <strong>vom</strong> 24 Januar bis und mit der Abendunterhaltung <strong>vom</strong> 27. März 1897.<br />

wel<strong>ch</strong>e au<strong>ch</strong> genehmigt wurden.<br />

Traktandum II<br />

Eintritte<br />

Herr Emil Spinner Bahnhofdirection Z<strong>ch</strong> eingef. von E. Käser<br />

Austritte<br />

Wagner Eugen gewesener Aktuar infolge Wegzug.<br />

J. Hess P. Seefeldstr. Züri<strong>ch</strong> IV<br />

Traktandum III<br />

Wahl eines Aktuars: Stimmen erhalten:<br />

I Wahlgang: Herr Käser Emil 6<br />

Herr Kuhn Rud. 6<br />

Herr Hetzel Fritz 1<br />

II Wahlgang mit 6 Stimmen wurde gewählt Kuhn Rud. vereinzelte Stimmen erhielten<br />

Käser E. & Meister Rob. & 2 leer.<br />

Traktandum IV Delegiertenversammlung<br />

Präsident Kunz verliesst einige <strong>vom</strong> Vorstande auf gestellte Anträge für die<br />

Delegiertenversammlung 1897 in Wald:<br />

Die Section Züri<strong>ch</strong> stellt folgende Anträge an die Delegiertenversamlung der<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Militär - Sanitätsvereine wie folgt.<br />

I. Es mö<strong>ch</strong>te das Centralcomite dahin wirken, dass den Sectionen d. S<strong>ch</strong>weiz. Militär<br />

Sanitäts Vereine für Uebungen, das Material aus dem Eidg. Kriegsdepot erfordern,<br />

sol<strong>ch</strong>es von unserem verehrten Waffen<strong>ch</strong>ef Herrn Oberfeldarzt Oberst Dr. Ziegler an das<br />

Tit Militärdepartements gegen mähsige Ents<strong>ch</strong>ädigung betr. Abgang & Reinigung<br />

bewilligt werden.<br />

II Dass denselben jährli<strong>ch</strong> für 2 grössere Uebungen das Tragen der Univorm gestattet<br />

ist.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Begründung<br />

Es ist unser ernstes Bestreben unsern ents<strong>ch</strong>ieden ni<strong>ch</strong>t so lei<strong>ch</strong>ten Dienst au<strong>ch</strong> ausser<br />

<strong>des</strong> Militärdienstes voll & ganz üben zu können & brau<strong>ch</strong>en dazu, wie die compatanten<br />

Truppen unser Werkzeug resp. Material.<br />

Dem Infanteristen ist es mögli<strong>ch</strong>, ja er ist gezwungen, si<strong>ch</strong> mehr & mehr auszubilden &<br />

im die Waffe hizu in die Hand gegeben. Dem Artilleristen, resp Artillerieverein wird<br />

dur<strong>ch</strong> die Ueberlassung von Ges<strong>ch</strong>ützen ectr. es mögli<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> zum Wettkampf an<br />

Artilleriefesten vorzubereiten. Dessglei<strong>ch</strong>en den Pontonierfahrvereinen, Der Cavallerist<br />

hat Waffen & Pferd zu Hause & ist Ihnen Gelegenheit geboten si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ausser Dienst<br />

thü<strong>ch</strong>tig zu üben. Der Militärsanitäts Verein kann wohl mit kleinen praktis<strong>ch</strong>en<br />

Uebungen(Verbandlehre ectr.) & Vorträgen ordentli<strong>ch</strong>es leisten, jedo<strong>ch</strong> in sol<strong>ch</strong>en<br />

Uebungen wel<strong>ch</strong>e die erste & zweite Hülflinien erfordern nur geringes bieten, weil Ihnen<br />

das hinzu nöthige Materiaa fehlt. Würde das Material hiezu gestattet so könnte gewiss<br />

man<strong>ch</strong>e Section grösseres leisten & wäre die S<strong>ch</strong>affenslust ents<strong>ch</strong>ieden eine bedeutend<br />

grössere. Dass wir für zwei Uebungen das Tragen der Uniform wüns<strong>ch</strong>en, hat den<br />

Zweck den ä<strong>ch</strong>ten Militärgeist wa<strong>ch</strong>zurufen denn wir sind Militär & ni<strong>ch</strong>t Smariter & ist<br />

die Disciplin bedeutend zu handhaben als in Zivil, si<strong>ch</strong>er ist dass derjenige, der sie<br />

villei<strong>ch</strong>t im Jahre 2 mal ohne Zwang zu einer Uebung zu der Mitglied & Verein immer<br />

no<strong>ch</strong> Opfer bringen müssen, in Uniform steckt derselben jedenfalls grössere Sorgfalt zu<br />

wendet als dieser der si<strong>ch</strong> um die Interessen unserer Sa<strong>ch</strong>e gar ni<strong>ch</strong>t kümmert, Sowohl<br />

dass anderen Militäris<strong>ch</strong>en Vereinen für Uebungen &Kränz<strong>ch</strong>en das Tragen der Uniform<br />

gestattet ist, soll au<strong>ch</strong> dem Militär – Sanitäts – Verein diese Bere<strong>ch</strong>tigung zu teil werden.<br />

Dass dem Militär – Sanitäts – Verein Züri<strong>ch</strong> letzten Sommer eine ri<strong>ch</strong>tige<br />

Felddienstübung dur<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Bewilligung d. Materials & d. Uniform vereitelt wurde, hat<br />

derselbe s<strong>ch</strong>wer darunter gelitten Fleissige & mit Liebe zur Sa<strong>ch</strong>e stehende Mitgl. haben<br />

si<strong>ch</strong> seither immer mehr & mehr au<strong>ch</strong> von andern Uebungen ferngehalten & sind gar<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr zu sehen.<br />

In der besten Hoffnung bei<strong>des</strong> werde zum Wohle unserer Bestrebung fürderhin bewilligt<br />

gezei<strong>ch</strong>net mit kamerads<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Gruss<br />

Namen d. M. S. V. Z. Der Vorstand<br />

Auf obiges theilt Herr Hetzel mit das zur Zeit ein Fourgon bes<strong>ch</strong>ädigt worden, der<br />

S<strong>ch</strong>aden aber ersetzt oder bezahlt wurde & glaubt er nun dass auf den Antrag hin dem<br />

M. S. V. entweder geholfen oder dann gerade zurückgesetzt werde. & findet Herr Hetzel<br />

dass dem Sanitätler das glei<strong>ch</strong>e Re<strong>ch</strong>t einzuräumen sei wie andern Milit. Vereinen &<br />

trägt den Vorstand an, auf dem Antrag zu beharren, behufs tragen der Uniform &<br />

benützung <strong>des</strong> Materials. Herr Hussy hebt hervor dass man besonders auf Material<br />

bewilligung beharren solle. Präsident Kunz bemerkt speziell dass man so Samariter<br />

Vereinen sogar Materialien & Fourgon zukommen lasse & dan dem M. S. V. ni<strong>ch</strong>t. Herr<br />

Hetzel wüns<strong>ch</strong>t dass man den Delegierten betf. obiges speziell mittheilen soll auf den<br />

bespro<strong>ch</strong>enen Punkten zu eifrigst zu beharren.<br />

Trakt. V Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Präsident W. Kunz theilt mit dass in nä<strong>ch</strong>ster Zeit Cirkulare versannt werden betr. der<br />

Diensttage für das Unter – Offiziers – Fest<br />

S<strong>ch</strong>luss d. Vslg. pkt. 10 ¼ Uhr<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Freitag, den 23. April 1897<br />

Vorstandssitzung im Hotel S<strong>ch</strong>wanen abs. pkt 8 ½ Uhr<br />

anwesend sämtli<strong>ch</strong>e Vorstandsmitglieder<br />

Ausserordentli<strong>ch</strong>e Versammlung Sonntag, den 25 April 1897 im Caffee<br />

S<strong>ch</strong>nell<br />

Der Präsident eröffnet die Versammlung pkt. 3 Uhr & verliest den Tagesbefehl für den<br />

Sanitätsdienst am Se<strong>ch</strong>seläuten in den drei Bahnhöfen Hauptbahnhof, Züri<strong>ch</strong><br />

Stadelhofen, Züri<strong>ch</strong> Enge. Der Präsident Kunz frägt an ob man die vers<strong>ch</strong>iedenen Posten<br />

auslosen solle. Herr Hetzel beantragt die Sa<strong>ch</strong>e dem Prsd. zu überlassen betr. der<br />

Einteilung & wurde dies angenommen & wie folgt festgesetzt.<br />

Herr F. Siedler & Kuhn R. von 11 – 4 Uhr Züri<strong>ch</strong> Hauptbahnhof<br />

Herr F Bolliger & O. Bleuler von 4 – 8 Uhr Züri<strong>ch</strong> Hauptbahnhof<br />

Herr J. Altherr & K. Leuthard von 8 – 12 Uhr Züri<strong>ch</strong> Hauptbahnhof<br />

Herr G. Günthardt & J. Furrer von 12 – 3 Uhr Züri<strong>ch</strong> Stadelhofen<br />

Herr R. Heusser & G. Markstahler von 6 – 10 Uhr Züri<strong>ch</strong> Stadelhofen<br />

Herr F. Hetzel & F. Mettler von 12 – 3 Uhr Züri<strong>ch</strong> Enge<br />

Herr J. Weiss & G. Weber von 6 – 10 Uhr Züri<strong>ch</strong> Enge<br />

Herr A. Frei & G. S<strong>ch</strong>mid von 1 – 6 Uhr S. Posten Fraumünsterammt<br />

Herr I. Müller & Rb. Meister von 6 – 11 Uhr S. Posten Fraumünsterammt<br />

Herr J. Altherr & J. Weiss von 1- S<strong>ch</strong>luss am Se<strong>ch</strong>seläutenzug<br />

Prsd. verliest no<strong>ch</strong> einen Brief <strong>vom</strong> Central – Comité worin sie den Empfang unseres<br />

Antrages für die Delegiertenversammlung bestätigen.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Versammlung 4 1/2 Uhr. Herrn Fritz Hetzel proponiert uns no<strong>ch</strong> einen<br />

gemütli<strong>ch</strong>en Ausflug & zwar zum Besu<strong>ch</strong>e unseres lieb. Actv. Mitgl. Rud Hüssy in<br />

Zollikon, was au<strong>ch</strong> mit einem freudigen Ja begrüsst wurde. Sofort wurde aufgebro<strong>ch</strong>en<br />

& es s<strong>ch</strong>lossen si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Frau & Kindern einiger Mitgl. an. Vom Bellevue ging es per<br />

Tramm bis zur Burgwies von wo wir in ca. ½ Std. bei Freund R. Hüssy angelangt<br />

waren. Herr Hüssy begrüsste uns aufs frdl. & lud uns ein, in seiner grossen Stube Platz<br />

zu nehmen. Zu unserem Erstaunen bra<strong>ch</strong>te Freund Hüssy eine s<strong>ch</strong>öne Anzahl<br />

Flas<strong>ch</strong>enwein aus seinem Keller & sagte, wir sollten nun sein eigen Gewä<strong>ch</strong>s einmal<br />

versu<strong>ch</strong>en. Herr F. Hetzel & Rob. Meister spielten Kellner & s<strong>ch</strong>enkten ein. Na<strong>ch</strong>dem<br />

ersten S<strong>ch</strong>lucke tönte aus jeder Munde. Ah das ist ein feiner Zollikoner. Und wurde<br />

dann au<strong>ch</strong> auf Frd. Rud. Hüssy mit einem Donnernden Ho<strong>ch</strong> Gesundheit getrunken.<br />

Na<strong>ch</strong> ca. 2 Stunden Aufenthalt verdankte Herr Hetzel im Namen der Gesells<strong>ch</strong>aft dem<br />

werthen Freund Hüssy sein überaus frdl. entgegenkommen aufs beste & lies ihn no<strong>ch</strong><br />

einmal Ho<strong>ch</strong>leben. worauf ausgetrunken & der Heimweg angetreten wurde. Ziemli<strong>ch</strong><br />

Munter & aufgeweckt von diesem Zollikonertropfen ging es nun der Stadt zu wia<br />

Tiefenbrunnen, wo si<strong>ch</strong> die Gesells<strong>ch</strong>aft so ziemli<strong>ch</strong> auflöste. Herr Hüssy hatte die<br />

freundli<strong>ch</strong>keit & begleitete no<strong>ch</strong> einige Mitgl bis zum Bahnhof Stadelhofen von wo er dan<br />

per Bahn seinen Heimweg angetreten. Möge jedem Theilnehmer dieser gemütli<strong>ch</strong>e<br />

Spaziergang besonders aber die überaus freundl. Bewirtung von Herr Hüssy in bester<br />

Erinnerung bleiben.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Versammlung <strong>vom</strong> 6. Mai 1897 im Hotel Romer abends pkt 8 ¼ Uhr<br />

Wegen dienstli<strong>ch</strong>er Abwesenheit <strong>des</strong> Präsidenten vertritt den Vic. Prsd. Herr Altherr sein<br />

Stelle.<br />

Anwesend 20 Mitglieder<br />

Traktanden<br />

I. Austritte<br />

II. Mittheilungen & Bes<strong>ch</strong>lussfassung für die Delegierten – Versammlung in Wald.<br />

III. Wahl der Delegierten & <strong>des</strong> Fähnri<strong>ch</strong>s<br />

IV. Ausbezahlung <strong>des</strong> Solds <strong>vom</strong> Se<strong>ch</strong>seläuten<br />

Trkt I<br />

Der Vc Präsident verliest die Austritte von<br />

Huser Jean Bauma &<br />

Wirz Jo<strong>ch</strong>. Oberstrass<br />

beide Gesu<strong>ch</strong>e wurden von der Versammlung einstimmig genehmigt.<br />

Trkt II<br />

Herr Altherr verliest das Programm der S<strong>ch</strong>wz. Central Comites & <strong>des</strong> Sect. Wald. Die<br />

Trakt. für die Delegierten – Versammlung werden wie folgt genehmigt.<br />

Auf Antrag 6 beharrt die Versammlung auf dem alten Bes<strong>ch</strong>luss<br />

Antrag 7. wird unterstützt sofern (statt Wettübungen) wegfällt & wird einstimmig<br />

angenommen<br />

ebenfalls Ant. 8<br />

Herr J. Widmer empfiehlt Antrg. 9 zur Annahme & wird mit 7 gegen 3 Stimmen bestätigt.<br />

Als Delegierten wurden gewählt.<br />

mit 17 Stimmen Jean Altherr Vc. Prd.<br />

mit 13 Stimmen Carl Leuthard<br />

als Fähnri<strong>ch</strong> mit 15 Stimmen Jean Altherr. Die Abfahrt na<strong>ch</strong> Wald wurde festgesetzt wie<br />

folgt. Für diejenigen wel<strong>ch</strong>e Mittags gehen können 2 28 Uhr ab Haupt Bahnhof via Uster<br />

für die Abends 6 25 Uhr ab Haupt Bahnhof via Uster<br />

Trk IV<br />

Auszahlung <strong>des</strong> Sol<strong>des</strong> <strong>vom</strong> Se<strong>ch</strong>seläuten. Es wurde zu erst der Bes<strong>ch</strong>luss gefasst dass<br />

man von den 3 frs einen frs an die Verein Kasse abtrete & dass diejenigen die ni<strong>ch</strong>t<br />

anwesend auf den ganzen Sold zu verzi<strong>ch</strong>ten hätten ausgenommen ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>einen<br />

wegen Krankheit od. Dienstabwesenheit. Rud. Heusser – S<strong>ch</strong>aub & G. Günthard<br />

s<strong>ch</strong>enkten in verdankenswerter weise den ganzen Betr. von frs 3. Sowie die von den<br />

ni<strong>ch</strong>t anwesenden Mitgl. Herr F. Hetzel & F. Bolliger wurden die frs 3 bestens verdankt.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Versammlung pkt. 10 Uhr der Vc Prsd Altherr verdankt den werthen<br />

Anwesenden ihr vollzähliges Ers<strong>ch</strong>einen Bestens.<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 11 Mai 1897<br />

Uebung in der Turnhalle im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend 12 Mann<br />

Soldatens<strong>ch</strong>ule dauer 1 ½ St.<br />

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Samstag & Sonntag, den 15 & 16 Mai 1897<br />

Delegiertenversammlung in Wald<br />

Beri<strong>ch</strong>t folgt später<br />

25 Mai 1897<br />

Uebung im Hirs<strong>ch</strong>engb. Turnhalle abs 8 ½ Uhr<br />

Strohfle<strong>ch</strong>ten mit der S. S. Z. dauer der Arbeit 1 ½ St. anwesend 16 Mann<br />

Leiter Wa<strong>ch</strong>tmeister Altherr<br />

Juni d. 2. 1897<br />

fortsetzung der Stroharbeiten im Hirs<strong>ch</strong>g. S<strong>ch</strong>.<br />

anfg 8 ½ Uhr Ende 10 Uhr<br />

anwesend 18 Mann<br />

Leiter Wa<strong>ch</strong>tmeister Altherr<br />

16 Juni 1897 Vorstandsitzung im Hotel S<strong>ch</strong>wanen abs 9 Uhr<br />

Anwesend 4 V. Mitgl.<br />

20 Juni 1897<br />

Uebung im Zeughause morgens 7 ½ Uhr<br />

Instruktion über die Ausrüstung <strong>des</strong> Ambulance Fourgons.<br />

Leiter Kunz Ulr. Wa<strong>ch</strong>tmeistr.<br />

Anwesend 10 Mann<br />

20 Juni 1897<br />

Sanitätsdienst besorgt von 2 Mann anlässli<strong>ch</strong> der Fahnenweihe der U. Offiziers –<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft – Sihlthal im Sihlhölzli von morgens 7 ½ Uhr – abs 8 ½ Uhr. Unfälle können<br />

ni<strong>ch</strong>t verzei<strong>ch</strong>net werden. Sold frs 5 mit selbstverköstigung.<br />

Montag d. 12 Juli 1897<br />

Versammlung im Hôtel St. Gotthard<br />

Abends pkt. 8 Uhr<br />

Anwesend 28 Mitgl.<br />

Traktanden<br />

I Ein & Austritte<br />

II Einteilung für das Unter – Offiziers – Fest aller Waffen in Züri<strong>ch</strong><br />

III Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Eintritte<br />

P. Sauter Seilergrab. 4 eingef. d. Kunz<br />

J. Rohner Badenerstr. 107 eingef. d. Kunz<br />

Herm. Hauser Mün<strong>ch</strong>haldenstr. 27 eingef. d. Widmer<br />

Gottfr. Vollenweider Culmanstr. 23 eingef. d. Weber<br />

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Hr<strong>ch</strong> Ringger S<strong>ch</strong>wamendingen eingef. d. Weber<br />

Austritte von<br />

Lauper Gotthold & Widmer Jul. wurden einstimmig angenommen.<br />

Traktandum II<br />

Einteilung für das U. O. F all. W. Z. Herr Präsident Kunz Ulr. ertheilt für dieses<br />

Traktandum Herrn F. Hetzel das Wort, da letzterer A Mitgl obg. Vereins ist & muntert die<br />

Mitgl no<strong>ch</strong> auf si<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>t zahlrei<strong>ch</strong> an obg Feste zu beteiligen um zu zeigen dass au<strong>ch</strong><br />

die Sanitätler no<strong>ch</strong> Mann stellen können im Sinne der Hülfeleistung bei allfälligen<br />

Unglücksfällen. Herr Hetzel beginnt nun mit der Einteilung & gibt no<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Aufklärungen & Massregeln wie folgt. Erstens führt er ein genaues Verzei<strong>ch</strong>niss der si<strong>ch</strong><br />

für den Sanitätsdienst meldender Mitgl. & zwar auseinander gehalten von denjenigen<br />

die si<strong>ch</strong> für 3 Tage 2 Tage 1 Tag & ½ Tag meldeten. als Chef während der drei Tage<br />

war Herr Hauptm. Dr. Kruker Wegman. Die Sanitätsposten befinden si<strong>ch</strong> einer in der<br />

Festhütte einer auf der Almend & einer im Platzspitz. Das Krankenzimmer in der<br />

Kaserne. Allfällige Krankentransporte würden von der Stadt besorgt. Besoldung per<br />

Mann ca. 4 frs per Tag mit selbstverköstigung & ein kl Beitrag in die Vereinskasse. Herr<br />

Hetzel erwähnt no<strong>ch</strong> dass strenge Militäris<strong>ch</strong>e Disciplin zu halten sei<br />

Trakt III<br />

Unter Vers<strong>ch</strong>iedenem theilt Präsident mit dass die Uebung <strong>vom</strong> 20 Juni sehr s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t<br />

besu<strong>ch</strong>t gewesen war & sei er <strong>des</strong>halb so ertaubt gewesen, <strong>des</strong>s er bis dato keine<br />

Uebung mehr abgehalten habe. Vorsitzender verliest no<strong>ch</strong> die Verhandlung <strong>vom</strong> Central<br />

– Comité <strong>vom</strong> 3 Juni 1897. Von dem Roten Kreuz <strong>vom</strong> 1 Juli 1897 & ein s<strong>ch</strong>reiben von<br />

der Sect Bern betreff:<br />

S<strong>ch</strong>luss der Versammlung 10 Uhr<br />

Halbjahresversammlung Sonntag 8 Aug 1897<br />

im Caffee S<strong>ch</strong>nell am Limmatquai mittags 2 ½ Uhr<br />

Anwesend 24 Mitgl.<br />

Trakt:<br />

I Verlesen <strong>des</strong> Protokolls<br />

II Eintritte<br />

III Soldauszahlung <strong>vom</strong> U. O. F.<br />

IV Localfrage<br />

5 Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Der Präsident eröffnet die Versammlung pkt. 3 Uhr & begrüsst die Mitglieder<br />

freundli<strong>ch</strong>st<br />

Traktandum I<br />

Der Aktuar ents<strong>ch</strong>uldigt si<strong>ch</strong>, dass er das Protokoll ni<strong>ch</strong>t verlesen könne, da er dasselbe<br />

zu Hause liegen gelassen habe & zwar in Höngg wo er es während der Fereinzeit in<br />

ordnung gema<strong>ch</strong>t habe.<br />

Trakt II<br />

Eintritte:<br />

Ko<strong>ch</strong> Joseph Wärter Josephstr. eingef. v. Kunz<br />

wurde 1 stimmig angenommen.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Ein Eintritsgesu<strong>ch</strong> von Utzinger Jakob von Gustav Weber dazu aufgefordert & wurde<br />

ni<strong>ch</strong>t genehmigt & zwar mit 19 Nein gegen 5 Ja. & zwar wurde folgend darüber<br />

referiert. Herrn Ehrenmitglied Duggener als 1. Referent klärte Herrn Gustav Weber auf<br />

dass es ihm leid thue gegen die Aufnahme von Utzinger Jak zu spre<strong>ch</strong>en & errinert aber<br />

an die früheren Verhältnisse von Utzinger gegenüber dem Verein & einiger Mitglieder, &<br />

wäre es dem Vereine eher einen S<strong>ch</strong>aden als Nutzen wenn er wieder aufgenommen<br />

würde. Herr G. Weber fühlt si<strong>ch</strong> <strong>des</strong> betroffen da er zur Zeit aufgefordert worden sei <strong>vom</strong><br />

Verein, mit Herr Utzinger zu spre<strong>ch</strong>en, wegen der seiner Zeit an die Sect. Herrisau zu<br />

liefernde Photografie & habe er geda<strong>ch</strong>t es handle si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> drum Utzinger für den<br />

Verein wieder zu gewinnen was aber wie es s<strong>ch</strong>eine ein missverständniss sei &<br />

blamiere er si<strong>ch</strong> <strong>des</strong>halb gegen über Utzinger. Herr Leuthold ergreift no<strong>ch</strong> das Wort &<br />

ma<strong>ch</strong>t den S<strong>ch</strong>luss in dem er H. G. Weber no<strong>ch</strong> gründli<strong>ch</strong>e erklärung abgibt über die<br />

früheren Verhältnisse mit Utzinger & dass es für den Verein besser sei wie abgestimmt<br />

Traktandum III Soldauszahlung<br />

Herr Hetzel begint mit der Soldauszahlung von U. O. F. & verdankt im Namen von Herrn<br />

Dr. Kruker Wegmann den werthen theilnehmern den Dienst bestens. Eine Rüge habe er<br />

no<strong>ch</strong> fallen lassen in dem 1 Mann wegen betrunkenheit & 2 Mann ohne Grund &<br />

Abmeldung den Posten verlassen hätten. Der Sold wird per Dienstzeit ausbezahlt &<br />

zwar je frs 2 auf 1 sol<strong>ch</strong>e. Herr S<strong>ch</strong>ärrer reklamiert betreff sol<strong>ch</strong>er auszahlung da es in<br />

einer früheren Versammlung lautete es gebe frs 4 per Tag & bekämen jetzt die einen für<br />

1 ganzen Tag nur 2 frs & andere 4 – 6 frs was ni<strong>ch</strong>t gere<strong>ch</strong>t sei da ja jeder glei<strong>ch</strong> viel<br />

Zeit geopfert habe. Herr Hetzel legt ihm die Sa<strong>ch</strong>e auseinander & bemerkt dass er jetzt<br />

ni<strong>ch</strong>ts mehr ändern könne. & beginnt mit der auszahlung.<br />

Es wurden frs _____ Sold ausbezahlt & frs 90 vielen der Kasse zu<br />

Herr Gehring stellt den Antrag, denjenigen die si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Disciplinaris<strong>ch</strong> aufgeführt<br />

hätten den Sold zu entziehen, wurde aber abgelehnt.<br />

Trakt 4. Lokalfrage<br />

Dieses Traktandum konnte ni<strong>ch</strong>t erledigt werden da zu wenig<br />

Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Der Präsident zeigt an dass am 18 dies eine Uebung stattfinde.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Versammlung 5 Uhr<br />

Donnerstag d. 18 Aug 1897<br />

Uebung im Hirs<strong>ch</strong>engraben S<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Verbandlehre Leiter U Kunz<br />

dauer 1 ½ St. anwesend 16 Mann<br />

Donnerstag d. 3. Nov. 1897<br />

Uebung im Hirs<strong>ch</strong>engr. Turnhalle<br />

Verbandlehre Leiter Wa<strong>ch</strong>tmeister Altherr<br />

Dauer 1 ½ St. anw 10 Mann<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Montag d. 8 Nov 1897<br />

Vorstandssitzung im Caffee Günthart<br />

abends 8 ½ Uhr<br />

Versammlung, den 17 Nov. 1897 im Hotel S<strong>ch</strong>wanen<br />

8 ¼ Uhr anwesend 20 Mitglied.<br />

Traktanden:<br />

I Verlesen d. Protokolls<br />

II Aufnahmen<br />

III Lokalfrage<br />

IV Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Der Präsident Kunz begrüsst die Mitglieder & verdankt das zahlrei<strong>ch</strong>e ers<strong>ch</strong>einen. Der<br />

Aktuar verliest das Protokoll wel<strong>ch</strong>es ausser einer kleinen Reklamation von Herr Altherr<br />

bestens verdankt wird. Herr Altherr verlangte mündli<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ein Protokoll <strong>vom</strong> Unter. O.<br />

F. wel<strong>ch</strong>es aber der Aktuar ni<strong>ch</strong>t ausführen konnte da er bis zur Stunde keine näheren<br />

angaben über das Fesst, von H. Hetzel erhalten hatte trotz mehr maligem verlangen.<br />

Tkt. II<br />

Einstimmig in die Mitgl. Liste wurden aufgenommen:<br />

von Aes<strong>ch</strong> Fritz in Zollikon eingef. Furrer<br />

Haeberli Jak. Hedwigstr. 8 Züri<strong>ch</strong> eingef. Siedler<br />

Tkt III Lokalfrage<br />

Präsident Kunz hatte vers<strong>ch</strong>iedene Lokale aufgezählt die er besu<strong>ch</strong>t, wel<strong>ch</strong>e für uns als<br />

Vereinslokal passten punkto Grösse & für unterbrinung <strong>des</strong> Materials. So zum beispiel<br />

Romer, S<strong>ch</strong>nell, S<strong>ch</strong>midstube, Rot Haus, S<strong>ch</strong>wanen & so w. Es wurde von<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Mitgl. über diese Frage referiert & die meisten kamen zur Einsi<strong>ch</strong>t, dass,<br />

das Hotel z. S<strong>ch</strong>wanen am günstigsten gelegen & sogar Lokalitäten vers<strong>ch</strong>iedener<br />

Grösse habe & wurde dasselbe au<strong>ch</strong> einstimmig als Vereinslokal ernannt<br />

Trkt IV Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Unter diesem Trkt. erwähnt Herr Leuthard, dass er immer no<strong>ch</strong> einen Beri<strong>ch</strong>t von der<br />

Delegiertenversammlung in Wald v. Mai 1897 zu verlesen habe dies aber ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

tuhe, da nun die von 98 in der Nähe sei & diese so wie so s<strong>ch</strong>on bald vergessen sei &<br />

au<strong>ch</strong> nie verlangt worden. Herr Präsident ents<strong>ch</strong>uldigt das er dies vergessen hatte &<br />

fragt die Versammlung an ob sie das verlesen <strong>des</strong> Beri<strong>ch</strong>te no<strong>ch</strong> verlange, was aber<br />

verneint wurde. Nun kommt die Uebungsfrage wofür si<strong>ch</strong> speziel der Präsident Kunz,<br />

sowie die Herrn Altherr, Suter, Duggener & Weiss ausspre<strong>ch</strong>en und si<strong>ch</strong> die Frag<br />

aufwirft ob alle 8 Tage oder 14 Tage eine Uebung stattfinden soll. na<strong>ch</strong> längerer<br />

Discusion erfolgt die Abstimmung wie folgt<br />

11 Stimmen für alle 8 Tage<br />

2 Stimmen für alle 14 Tage<br />

12 Stimmen je für Dienstag<br />

2 Stimmen je für Donnerstag.<br />

somit findet also alle 8 Tage je Dienstag eine Uebung statt.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Versammlung 10 ½ Uhr<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Dienstag, den 23 Nov. 1897<br />

Uebung in der Hirs<strong>ch</strong>engr. Th. Wiederbelebungsversu<strong>ch</strong>e<br />

Leiter Altherr Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Dauer 1 ½ St. anwesend 22 Mann<br />

Dienstag d. 30. Nov 1897<br />

Uebung in d. H. G. T. Blutstillung & Theorie über die Eingeweide<br />

Leiter K. Duggener<br />

Dauer 1 ½ St. anw. 10 Mann<br />

Dienstag 7. Dez. 1897<br />

Uebung in d. H. G. Th.<br />

Transport von Hand<br />

Leiter Wa<strong>ch</strong>tm. Kunz<br />

Dauer 1 ½ St. 12 Mann<br />

Dienstag 14. Dez. 1897<br />

Uebung in d. H. G. T. mit der Samaritersection<br />

Stroharbeiten<br />

Leiter Altherr Wa<strong>ch</strong>tm.<br />

2 Stunden 18 Mann<br />

General – Versammlung <strong>vom</strong> 30 Januar 1898 im Hôtel S<strong>ch</strong>wanen,<br />

Na<strong>ch</strong>mittags 2 ½ Uhr<br />

Anwesend 22 Aktiv & 4 Passivmitglieder<br />

Traktanden<br />

I Verlesen <strong>des</strong> Protokolls<br />

II a) Jahresberi<strong>ch</strong>t<br />

b) Kassa<br />

c) Inventar & Bibliothek<br />

III Wahl <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> & der Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren<br />

IV Diverses & Soldauszahlung für den Na<strong>ch</strong>tdienst Neujahr. Aufnahmen & Austritte<br />

Tkd. I Die Protokolle <strong>vom</strong> 17 Nov. bis & mit dem 14 Dez. wurden verlesen & von der<br />

Versammlung genehmigt & <strong>vom</strong> Präsidenten bestens verdankt.<br />

Tkd. II a Jahresberi<strong>ch</strong>t<br />

Der Präsident Ulr. Kunz verliest den Jahresberi<strong>ch</strong>t von 1897 wel<strong>ch</strong>er sehr s<strong>ch</strong>ön<br />

abgefasst, leider aber sehr wenig Versammlung. & Uebungen verzei<strong>ch</strong>net. Der Beri<strong>ch</strong>t<br />

wird mit demjenigen von 1896 in einer Bros<strong>ch</strong>üre ers<strong>ch</strong>einen & sämtli<strong>ch</strong>en Mitgl<br />

zugesant.<br />

Trktd. II b Kasse<br />

Da der Quästor ges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong> verhindert war, der Verslg. beizuwohnen vertritt<br />

Ehrenmitgl. Herr Carl Duggener seine Stelle. Die Jahresre<strong>ch</strong>nung lautet wie folg.<br />

Guthaben bei der Kantonalbank frs 258.45<br />

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Bar in der Kasse in Händen d. Quästors frs 96.47<br />

Somit ein activ Saldo auf neue Re<strong>ch</strong>nung von frs 354.92<br />

Dem prompten Bu<strong>ch</strong>ungsabs<strong>ch</strong>luss & die flotte Bu<strong>ch</strong>führung der Quästor wird dur<strong>ch</strong><br />

aufstehen der Mitgli bestens verdankt.<br />

Trkt. II c Inventar & Bibliothek wurden au<strong>ch</strong> von Herrn Gross Emil & S<strong>ch</strong>mid Gustav<br />

auf’s ausserste ausgeführt & blieb au<strong>ch</strong> da kein Dank aus.<br />

Trktd III Wahlen <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> & der Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren<br />

Vor beginn der Wahlen lässt Activ – Mitglied Herr Carl Leuthold no<strong>ch</strong> einige ernste Worte<br />

an die Anwesenden ergehen, in dem er die Versammelten als eine Familie betra<strong>ch</strong>tet die<br />

an einem Silvesterabend beisammen sitz & si<strong>ch</strong> die Frage stellt, wie werden wir das<br />

neu Jahr, unsere Familie erhalten. Das heisst der Redner will damit sagen, wir müssen<br />

au<strong>ch</strong> für dies Jahr einen arbeitsliebenden Vater & Hausvorstand haben & sollen au<strong>ch</strong><br />

deren Kinder auf eifrigste dabei mithelfen. Da der jetzige Präsident dur<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong>e<br />

& Familiäre verhältnisse in anspru<strong>ch</strong> genommen ist & <strong>des</strong>shalb sein Rücktritt verlangt,<br />

empfiehlt Herr Leuthard, als Präsidenten auf wärmste Ehrenmitglied Carl Duggener<br />

womit er seine Worte s<strong>ch</strong>liesst & die Wahlen nun vorsi<strong>ch</strong> gehen. Als Präsident<br />

vorges<strong>ch</strong>lagen Duggener Carl<br />

abgegebene Stimmen 20<br />

für Duggener 18 Stimmen<br />

leer 1 Stimme<br />

ungültig 1 Stimme<br />

Somit wäre Ehrenmitglied Duggener Carl als Präsident fürs neue Vereinsjahr gewählt.<br />

Wahl <strong>des</strong> Aktuars. Vors<strong>ch</strong>lag Leuthard Carl & Meyer J.<br />

abgegeben 21 Stimmen<br />

Leuthard 19 Stimmen<br />

Meyer 1 Stimme<br />

leer 1 Stimme<br />

Vicepräsident. Vors<strong>ch</strong>lag bisheriger Altherr & Meyer J.<br />

abgegeben 22 Stimmen<br />

Altherr 18 Stimmen<br />

Meyer 2 Stimme<br />

leer 2 Stimme<br />

Quästor bleibt bisheriger Gustav Weber mit 21 Stimmen<br />

Materialverwalter & Bibliothekar<br />

Herr Duggener wüns<strong>ch</strong>t dass die bisherigen Ihr Amt nur we<strong>ch</strong>seln sollen.<br />

Materialverwalter E. Gross lehnt aber eine wieder Wahl absolut ab & wird somit Herr G.<br />

S<strong>ch</strong>mid als Materialverwalter mit 21 gewählt. Als Bibliothekar vorges<strong>ch</strong>lagen Meyer & P.<br />

Sauter<br />

abgegeben 22 Stimmen<br />

Sauter 17 Stimmen<br />

Meyer 4 Stimme<br />

leer 1 Stimme<br />

Beisitzer Vorges<strong>ch</strong>g. Günthard bish. Hotz Max & Gottfr. Vollenweider.<br />

abgegeben 26 Stimmen<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vollenweider 15 Stimmen<br />

Günthard 6 Stimmen<br />

Hotz 4 Stimmen<br />

leer 1 Stimme<br />

Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren Vors<strong>ch</strong>läge<br />

G. Markstahler, Meyer & Kuhn<br />

Als 1 ter Revisor wurde gewählt G. Markstahler<br />

Als 2 ter Revisor wurde gewählt Meyer<br />

Trkt. IV Aufnahmen & Austritte, Diverses & Soldauszahlung für den Sanitätsdienst am<br />

Neujahr<br />

Aufnahmen<br />

Herr Weiss Limmatstr. 35 Züri<strong>ch</strong> III eingef. von Sauter Paul wurde einstimig in den<br />

Verein aufgenommen.<br />

Austritte<br />

von Romer Beatengasse wird no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t aceptiert & dem neuen Vorstande <strong>des</strong>s rückruff<br />

überlassen. Au<strong>ch</strong> die anwesenden Herrn Mitgl. Jean Mettler von Mänedorf & Hetzel Fritz<br />

in Hier nahmen dur<strong>ch</strong> aufforderung <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> & einigen Mitgl. ihr Austritte zurück<br />

Diverses<br />

Der Präsident verliest eine Einladung <strong>des</strong> Militär – Sanitäts – Vereins – St. Gallen -<br />

Strubenzell für ihr am 6. Feb. 1898 stattfinden<strong>des</strong> Kränz<strong>ch</strong>en verbunden mit einer<br />

Tombola wofür si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Gaben in empfang nehmen.<br />

Die Mitglieder sind aber ni<strong>ch</strong>t geneigt eine Gabe zu senden da ja unser Verein keine<br />

näher Freunds<strong>ch</strong>aftsverbindung mit demselben hat & stellt Herr Hetzel den Antrag man<br />

sollte aus Colegialität eine Glückwuns<strong>ch</strong> – Tepes<strong>ch</strong>e senden an selbigem Abend, womit<br />

die Versammlung einverstanden ist.<br />

Es wird no<strong>ch</strong> ein S<strong>ch</strong>reiben vor gelegt <strong>vom</strong> Central – Comite <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Militär –<br />

Sanitäts Vereins betrf der gratis ablieferung <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Sanitäts Lehrbu<strong>ch</strong>es an<br />

Landsturm Sanitätler die einen Samariter – Curs absolvieren. wo von wir aber erst mit<br />

nä<strong>ch</strong>stem Winter gebrau<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en können da von einem diesjährigen Curse umgang<br />

nahmen.<br />

Herr Hotz hegt no<strong>ch</strong> den Wuns<strong>ch</strong> man mö<strong>ch</strong>te sämtli<strong>ch</strong>e Materialien <strong>des</strong> Inventars so<br />

wie die Fahne & deren Requisiten in eine Feuerversi<strong>ch</strong>erung aufnehmen lassen, was<br />

allgemeinen Anklang fand & au<strong>ch</strong> dem neuen Vorstande überlassen wurde.<br />

Herr Duggener zeigt an dass am 9 Feb. eine Uebung statt finde.<br />

Herr Altherr stellt no<strong>ch</strong> den Antrag dass man Herrn R. Hüssy in Zollikon in folge seiner<br />

geleisteten Dienste gegenüber dem Verein als Ehren – Mitglied aufnehmen solle.<br />

Herr Leuthard äussert, dass man mit Ehrenmitglied aufnahmen ni<strong>ch</strong>t so eifrig sein soll,<br />

& si<strong>ch</strong> die Sa<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> erst gründli<strong>ch</strong> zu überlegen. Herr Hüssy habe allerdings<br />

Lobenswerte Dienste am Verein geleistet, glaube aber do<strong>ch</strong> gegenüber den figurirenden<br />

Ehr. mitgl. no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ganz auf derselben Basis zu stehen. Es hätten eben andere<br />

Vereine in diesem Punkt no<strong>ch</strong> eine Rubrick für Freimitglieder offen was eben bei uns<br />

fehle. auf dies stellt Herr Duggener den Antrag. sol<strong>ch</strong>e Rubrick einzus<strong>ch</strong>alten dass man<br />

den weniger, aber do<strong>ch</strong> aussergewöhnli<strong>ch</strong>en Dienstleistungen von Mitgl gere<strong>ch</strong>t werden<br />

könne. Dies Thema gibt no<strong>ch</strong> anlass zu einer grösseren Discursion, bei wel<strong>ch</strong>er die<br />

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Anwesenden ni<strong>ch</strong>t einig werden was für Leistungen & Gründe es zu einer sol<strong>ch</strong>en<br />

Verehrung fordere wessen es dann dem künftigen Vorstande überlassen wird in einer<br />

Sitzung darüber zu spre<strong>ch</strong>en & eine Paragraphen aufzusetzen.<br />

Zum S<strong>ch</strong>luss der Versammlung wird no<strong>ch</strong> der Sold ausbezahlt für den Sanitätsdienst<br />

am Neujahr & zwar für Tagdienst frs. 2 & für Na<strong>ch</strong>tdienst frs 3.<br />

Herr Geering s<strong>ch</strong>enkte in verdankenswerter weise seinen erhaltenen Sold von frs 3.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Versammlung pkt 6 ¼ Uhr. Der Präsident Kunz verdankt no<strong>ch</strong> den<br />

Anwesenden Mitgl. dass ausharren & die Zahlrei<strong>ch</strong>e Ers<strong>ch</strong>einung. Es knüpften si<strong>ch</strong><br />

dann no<strong>ch</strong> einige gemütli<strong>ch</strong>e Stunden an, die dur<strong>ch</strong> die anwesenheit unseres sonst<br />

leider weit entfernten, aber gemütli<strong>ch</strong>en & urfidelen Mitglie<strong>des</strong> Jean Mettler & der<br />

sogenannten Winegger Harmonie mit dem Gesangscantus Nun zieh i<strong>ch</strong> einsam meinen<br />

Weg den Abend vers<strong>ch</strong>önern halfen.<br />

Uebung Mittwo<strong>ch</strong> d. 9. Febr. 1898 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus Abends<br />

8 ½ Uhr<br />

Anwesend: 16 Man<br />

Uebungsleiter: Präses Duggener<br />

Thema: Kurze Repetition von Abs<strong>ch</strong>nitt II <strong>des</strong> Lehrbu<strong>ch</strong>es: Der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Körper, seine äussere Gestalt, seine einzelnen Theile & deren<br />

Verri<strong>ch</strong>tungen.<br />

Na<strong>ch</strong>her freie Diskussion über die vers<strong>ch</strong>iedenartige Behandlung einzelner Krankheiten,<br />

früher und jetzt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Vorstandssitzung mit dem Vorstande der<br />

Samaritersektion. Mittwo<strong>ch</strong> d. 16. Feb. 1898 Abds. 8 Uhr, Hôtel<br />

S<strong>ch</strong>wanen.<br />

Anwesend: Sämtli<strong>ch</strong>e Vorstandsmitglieder beider Vereine<br />

Vorsitzender: Präses Duggener<br />

Traktanden: I Druck der Jahresberi<strong>ch</strong>te<br />

II Abendunterhaltung<br />

Präses eröffnet die Sitzung, indem er den neuen Vorstand der Samaritersektion zu der<br />

ersten gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Sitzung willkommen heisst. Uebergehend zu den Ges<strong>ch</strong>äften,<br />

beantragt er die Kosten <strong>des</strong> zu druckenden Jahresberi<strong>ch</strong>ts gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> zu tragen,<br />

was allseitig, au<strong>ch</strong> von Seite der Samaritersektion genehmigt wird. Der Druck von 350<br />

Expl. wird bes<strong>ch</strong>lossen & s<strong>ch</strong>nellstes Anhandnehmen empfohlen.<br />

Die Frage, sollen die Vereine ähnli<strong>ch</strong> wie früher au<strong>ch</strong> diesen Winter eine<br />

Abendunterhaltung abhalten, gibt Anlass zur ziemli<strong>ch</strong> lebhaften Erörterungen, die zu<br />

dem S<strong>ch</strong>lusse führen, diesen Winter in Anbetra<strong>ch</strong>t der vorgerückten Zeit hievon<br />

abzusehen & viellei<strong>ch</strong>t im Laufe der Sommermonate anlässli<strong>ch</strong> einer gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Felddienstübung einen gemütli<strong>ch</strong>en Familienabend zu arrangieren.<br />

S<strong>ch</strong>luss 9 ½ Uhr<br />

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Vorstandssitzung Mittwo<strong>ch</strong> d. 16. Feb 1898 Abds 9 ½ Uhr. Hôtel<br />

S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: Sämtli<strong>ch</strong>e Vorstandsmitglieder<br />

Präses Duggener legt dem Vorstande nahe, dass leider bis heute von dem abtretenden<br />

Vorstande no<strong>ch</strong> wenig, resp. no<strong>ch</strong> kein Material abgeliefert sei, weder <strong>vom</strong> Präses no<strong>ch</strong><br />

Aktuar, was begreifli<strong>ch</strong> unsere Tätigkeit ers<strong>ch</strong>were.<br />

Dur<strong>ch</strong> die Unthätigkeit <strong>des</strong> letzt jährigen Vorstan<strong>des</strong>, ist der jetzige Vorstand leider in<br />

der Lage, dur<strong>ch</strong> vielfa<strong>ch</strong>e Ans<strong>ch</strong>affungen unsere Casse ziemli<strong>ch</strong> in Anspru<strong>ch</strong> zu<br />

nehmen, ja sogar den bewilligten Kredit zu übers<strong>ch</strong>reiten.<br />

Als dringende Hothwendigkeit wird die Ans<strong>ch</strong>affung eines zweiten Kastens<br />

bes<strong>ch</strong>lossen, zur rationellen Unterbringung <strong>des</strong> Materials im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhause.<br />

Quästor Weber wird beauftragt, auf die billigste Art ein zweckentspre<strong>ch</strong>en<strong>des</strong> Möbel zu<br />

bes<strong>ch</strong>affen. Au<strong>ch</strong> wird derselbe bevollmä<strong>ch</strong>tigt, eine Wandtafel anfertigen zu lassen,<br />

wofür eine Staffelei bereits vorhanden.<br />

An S<strong>ch</strong>reibmaterialien ist au<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>ts mehr vorhanden, und wird der<br />

Aktuar mit der Bes<strong>ch</strong>affung von Briefpapier und Couverts betraut. Reparaturen an<br />

Kasten und Kisten sollen ras<strong>ch</strong> an Hand genommen werden. Ein zweites Exemplar der<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Soldatenblätter zu Händen <strong>des</strong> Vereins wird bes<strong>ch</strong>lossen.<br />

Die von Herrn Hoz in der Generalversammlung gema<strong>ch</strong>te und allgemein Beifall geerntete<br />

Anregung, man mö<strong>ch</strong>te unser Mobiliar, Material und Wertgegenstände gegen<br />

Feuers<strong>ch</strong>aden versi<strong>ch</strong>ern, wird discutiert und Präses Duggener veranlasst, mit der<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Mobiliarversi<strong>ch</strong>erung in Verbindung zu treten.<br />

Präses bemerkt, dass in den Statuten Ents<strong>ch</strong>ädigungen an einzelne Vorstandsmitglieder<br />

vorgesehen seien, er jedo<strong>ch</strong> beantrage, dieses Jahr aus naheliegenden Gründen hievon<br />

abzusehen. Quästor Weber äussert si<strong>ch</strong> in ähnli<strong>ch</strong>em Sinne, do<strong>ch</strong> glaubt er eine<br />

bes<strong>ch</strong>eidene Gratifikation an den Bibliothekar A. S<strong>ch</strong>mid, der im verflossenen Jahr<br />

glei<strong>ch</strong>zeitig das Amt <strong>des</strong> Materialverwalters bereitwilligst versah, am Platze wäre. Es<br />

wird na<strong>ch</strong> allseitigem pro et contra bes<strong>ch</strong>lossen, dem Verein in einer nä<strong>ch</strong>sten Versammlung<br />

zu proponieren: Dieses Jahr werden keine Gratifikationen verabfolgt, dagegen sei<br />

nä<strong>ch</strong>stes Jahr Rücksi<strong>ch</strong>t zu nehmen auf Diejenigen die au<strong>ch</strong> im letzten Jahr ihrem Amte<br />

voll u. ganz oblagen.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 11 Uhr.<br />

Vortrag von J. Altherr, Feldweibel Dienstag, den 22. Februar 1898,<br />

Abends 8 ½ Uhr Hotel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: 30 Mann<br />

Thema: Das neue Bekleidungsreglement<br />

An Hand <strong>des</strong> seit 11. Januar 1898 in Kraft stehenden Reglementes sowie einer<br />

Collektion von Gradabzei<strong>ch</strong>en ma<strong>ch</strong>t der Vortragende die aufmerksame Zuhörers<strong>ch</strong>aft<br />

vertraut mit den Neuerungen btff. Bekleidung, Gradabzei<strong>ch</strong>en und Auszei<strong>ch</strong>nungen der<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Offiziere, ünt. Offiziere und Soldaten.<br />

Herrn Altherr sei an dieser Stelle für diese, in unser Arbeitsprogramm Abwe<strong>ch</strong>slung<br />

bringende Leistung der wärmste Dank gezollt.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vorstandssitzung Dienstag, den 1. März 1898, Abends 8 ½ Uhr Hôtel<br />

Romer<br />

Anwesend: C. Duggener, G. Weber, A. S<strong>ch</strong>mid u. K. Leuthard<br />

Traktanden: Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Präses Duggener ma<strong>ch</strong>t die erfreuli<strong>ch</strong>e Mitteilung, dass es ihm mit Hülfe einiger<br />

Vorstandsmitglieder gelungen sei, die an der Generalversammlung vorliegenden<br />

Austrittsgesu<strong>ch</strong>e auf ein Minimes zu reduzieren, so haben z.B. die Herren Wührmann,<br />

Romer, Hetzel, Weber, Mettler, Delz, Baumann, Gross und Widmer Thd. ihr ferneres<br />

Verbleiben im Verein zugesi<strong>ch</strong>ert.<br />

Weber G. erinnert, beim Versand <strong>des</strong> Jahresberi<strong>ch</strong>tes die ktl. Regierung ni<strong>ch</strong>t zu<br />

übergehen, indem eine allfällige Subvention von dieser Seite ohne Zweifel von diesem<br />

Beri<strong>ch</strong>te, der den humanen Zweck, die edlen Bestrebungen u. die Thätigkeit unseres<br />

Vereines au<strong>ch</strong> dieser Behörde vor Augen führen soll, abhängig sei. Au<strong>ch</strong> wird man einig,<br />

an alle, unserem Verein no<strong>ch</strong> fernstehenden Militärärzte der Stadt, ein Expl. <strong>des</strong><br />

Jahresberi<strong>ch</strong>tes mit Begleits<strong>ch</strong>reiben u. Einladung in den Verein einzuhändigen.<br />

Die Ans<strong>ch</strong>affung eines Copierbu<strong>ch</strong>es wird befürwortet. Verletzungss<strong>ch</strong>eine, von denen<br />

au<strong>ch</strong> nur no<strong>ch</strong> ca. 10 Stück vorhanden, sollen sofort bes<strong>ch</strong>afft werden u. an die<br />

Mitglieder zur Vertheilung gelangen, mit der Ermunterung, bei allfälligen Hülfeleistungen<br />

si<strong>ch</strong> derselben zu bedienen und an den Vorstand Rapport zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Der M.S.V. Luzern erbittet si<strong>ch</strong> anlässli<strong>ch</strong> einer Statutenrevision ein Expl. unserer<br />

Statuten, wel<strong>ch</strong>em Wuns<strong>ch</strong>e von Präses Duggener bereits na<strong>ch</strong>gelebt wurde.<br />

No<strong>ch</strong> sei erwähnt, dass es unserem Vice Präses Altherr in Folge Militärdienst<br />

verunmögli<strong>ch</strong>t wird, den praktis<strong>ch</strong>en Theil <strong>des</strong> Samariterkurses der Samariter-Sektion<br />

zu Ende zu führen, wel<strong>ch</strong>e Arbeit unsere beiden Mitglieder Präses Duggener u. Kuenz<br />

Ulri<strong>ch</strong> bereitwilligst auf si<strong>ch</strong> nehmen. - Der vorgerückten Zeit wegen wird die<br />

Bereinigung der Mitgliederliste auf Donnerstag den 10. März bei G. Weber vers<strong>ch</strong>oben.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 ½ Uhr.<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e prakt. Uebung mit der Samaritersektion Donnerstag,<br />

den 3. März 1898, Abends 8 Uhr Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend: 48 Mitglieder<br />

Arbeit:: Nothverbände, Erstellen von Nothtragbahren mit Transport<br />

Uebunsleiter: Kuenz Ulri<strong>ch</strong>, Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Präses begrüsst die Mitglieder zu der ersten diesjährigen gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Üebung<br />

und ma<strong>ch</strong>t Mitteilung von dem bedauernswerthen Hins<strong>ch</strong>iede unseres ho<strong>ch</strong>verdienten<br />

Ehrenmitglie<strong>des</strong>, Herrn Sanitäts-Instruktor C. Erne, dem er folgenden Na<strong>ch</strong>ruf widmet:<br />

Verehrte Anwesende!<br />

Wohl jedem Militär Sanitätler wird ein Mann no<strong>ch</strong> in Erinnerung sein, der si<strong>ch</strong> bei Ho<strong>ch</strong><br />

und Nieder, bei Offizier und Soldat einer Beliebtheit erfreute, die si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t jeder<br />

erringen kann. Kameraden, wir haben einen Freund verloren, der unserer Waffe und<br />

unserem Verein viel geleistet (hat). Wer den treuen Dahinges<strong>ch</strong>iedenen gekannt, weiss<br />

nur zu gut, dass unser Vaterland an ihm den besten Sanitätsunteroffizier verloren hat.<br />

Keiner seiner S<strong>ch</strong>üler wird den pfli<strong>ch</strong>teifrigen, erfahrenen und lieben Lehrer Herrn<br />

Ad .11. Uoffz. C. Erne<br />

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vergessen, der jedem, ob arm oder rei<strong>ch</strong> in glei<strong>ch</strong>er Weise entgegenkam. Ein würdiges<br />

Ehrenmitglied, als sol<strong>ch</strong>er der Verstorbene mehrere Jahre unserem Verein angehörte,<br />

wird er jedem in unvergessli<strong>ch</strong>er Erinnerung fortleben. Möge ihm die Erde, von der er so<br />

ungern ges<strong>ch</strong>ieden, auf der er no<strong>ch</strong> so vieles hätte wirken können, nun lei<strong>ch</strong>t werden.<br />

Friede seiner As<strong>ch</strong>e!<br />

Unserem lieben Verstorbenen soll seitens unseres Vereins die letzte Ehrenbezeugung<br />

dur<strong>ch</strong> Spenden eines Kranzes mit S<strong>ch</strong>leife ges<strong>ch</strong>ehen.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr.<br />

Vortrag von Herrn Kne<strong>ch</strong>t Dienstag, den 15. März 1898, Abends 8l/2 Uhr<br />

Restaurant S<strong>ch</strong>nell<br />

Anwesend: 60 Personen<br />

Thema: Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Chirurgie<br />

Na<strong>ch</strong>dem Präses Duggener die zahlrei<strong>ch</strong> vertretenen Sanitätler, Samariter und<br />

Samariter innen, sowie Hospitanten begrüsst, ertheilt er dem Vortragenden das Wort.<br />

Herr Kne<strong>ch</strong>t, mehrjähriger Operationswärter am Kts. Spital entledigte si<strong>ch</strong> seiner<br />

gestellten Aufgabe, indem er uns in engem Rahmen die Entwicklung der Chirurgie seit<br />

4500 Jahren bis zur Jetztzeit vor Augen führt. Also s<strong>ch</strong>ön 2500 Jahre vor Christ wurde<br />

auf diesem Gebiete gearbeitet und zwar speziell dur<strong>ch</strong> die Geistli<strong>ch</strong>keit. Allerdings soll<br />

si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Ebbe und Flut fühlbar gema<strong>ch</strong>t haben; z.B. 400 Jahre na<strong>ch</strong> Christi soll die<br />

Wissens<strong>ch</strong>aft der Chirurgie ni<strong>ch</strong>t mehr von Belang gewesen sein, während 1300 sol<strong>ch</strong>e<br />

wieder im Aufblühen war und namentli<strong>ch</strong> die Franzosen sollen es gewesen sein, die<br />

1700 die Oberhand hatten. Was aber das 19^ Jahrhundert au<strong>ch</strong> in dieser Hinsi<strong>ch</strong>t<br />

gearbeitet hat, mag wohl kaum überflügelt werden.<br />

Am S<strong>ch</strong>lüsse <strong>des</strong> interessanten Vortrages angelangt, bezeugt die aufmerksame<br />

Zuhörers<strong>ch</strong>aft dur<strong>ch</strong> Erheben von den Sitzen dem Vortragenden den gebührenden Dank.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr<br />

Uebung Donnerstag, den 24. März 1898, Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend: 18 Mann<br />

Thema: a. Transport mit Ordonnanztragbahren<br />

b. Soldatens<strong>ch</strong>ule<br />

Übungsleiter: a. Kuenz Ulri<strong>ch</strong>, Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

b. Hetzel Fritz, Fourier<br />

Na<strong>ch</strong> der Uebung Abgabe von Rapportformularien für Hülfeleistungen und<br />

Anmelds<strong>ch</strong>eine an die Mitglieder. Der Abstinenten S<strong>ch</strong>ützenverein fragt uns briefli<strong>ch</strong> an,<br />

ob wir ni<strong>ch</strong>t gewillt wären, jeweils an ihren S<strong>ch</strong>iesstagen (ca. 8 halbe Tage) den<br />

Sanitätsdienst dur<strong>ch</strong> eines unserer Mitglieder besorgen zu lassen, wel<strong>ch</strong>em Wuns<strong>ch</strong>e<br />

bereitwilligst entspro<strong>ch</strong>en wird und wird Fritz Weber für den ersten halben Tag,<br />

Sonntag, den 27. März hierzu komandiert.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 ¼ Uhr.<br />

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Besu<strong>ch</strong> <strong>des</strong> Operationssaales im Kantonsspital Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> mit der<br />

Samaritersektion Sonntag, den 27. März 1898, Mittags 1 ½ Uhr<br />

Anwesend: 67 Mitglieder<br />

Herrn Kne<strong>ch</strong>t, Operationswärter, bereitet uns abermals einige genussrei<strong>ch</strong>e Stunden,<br />

indem er uns mit Bewilligung <strong>des</strong> Herrn Prof. Krönlein den Operationssaal mit all<br />

seinem Comfort und Instrumenten zeigt und in alle Details erklärt, ebenso das<br />

Desinfektionszimmer mit Desinfektionsapparat, sowie das Gipszimmer.<br />

Wohl ein jeder Sanitätler oder Samariter muss na<strong>ch</strong> Einsi<strong>ch</strong>tnahme dieser interessanten<br />

Einri<strong>ch</strong>tungen zu dem S<strong>ch</strong>lüsse kommen, dass übertriebene Reinli<strong>ch</strong>keit wohl den<br />

Hauptfaktor in der Wundbehandlung bildet. Präses Duggener dankt im Namen der<br />

zahlrei<strong>ch</strong> Anwesenden Herrn Kne<strong>ch</strong>t bestens, für seine Freundli<strong>ch</strong>keit, mit der er uns<br />

neuerdings entgegenkam.<br />

S<strong>ch</strong>luss 3 Uhr.<br />

Ein Spaziergang in corpore dem Züri<strong>ch</strong>berg entlang vereinigt eine erfreuli<strong>ch</strong>e Anzahl<br />

Theilnehmer beider Vereine bei unserem Passiv-Mitgliede Baumann Alb. z. Wilden Mann<br />

in Hirslanden, allwo na<strong>ch</strong> Lösung der Magenfrage si<strong>ch</strong> ein re<strong>ch</strong>t reges und gemütli<strong>ch</strong>es<br />

Leben entfaltet. Mögen au<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e gemütli<strong>ch</strong>e Vereinigungen dieser beiden Vereine<br />

re<strong>ch</strong>t oft Wiederholung finden.<br />

Allgemeiner Aufbru<strong>ch</strong> ca. 8 Uhr.<br />

Uebung Mittwo<strong>ch</strong>, den 6. April 1898, Abends 8 ½ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend: 22 Mann<br />

Arbeit: Transport von Hand<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Gasser Gottlieb<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr<br />

Vorstandssitzung Mittwo<strong>ch</strong>, den 6. April 1898, Abends 10 Uhr in der<br />

S<strong>ch</strong>miede Niederdorf<br />

Anwesend: Duggener C., Weber G., S<strong>ch</strong>mid Aug., Vollenweider G., und Leuthard C.<br />

Folgende Ges<strong>ch</strong>äfte finden ihre Erledigung:<br />

I. Zeit und Lokalbestimmung für die in Si<strong>ch</strong>t genommene ordentli<strong>ch</strong>e<br />

Mitgliederversammlung.<br />

II. Aufstellen der Traktandenliste u. Vorbespre<strong>ch</strong>ung derselben.<br />

III. Vers<strong>ch</strong>iedenes.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 11 Uhr.<br />

Vortrag und Uebung Donnerstag den 14. April 1898, Abends 8 ¼ Uhr im<br />

S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: 31 Mann<br />

Thema: a. Sanitätsdienst bei den Truppencorps.<br />

b. Nothverbände mit Feldflas<strong>ch</strong>e, Brodsack, u. Ceinturonriemen<br />

Vortragender: Herrn J. Altherr, Feldweibel<br />

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Uebungsleiter: - dito -<br />

Dass unser Vice Präses, Herrn Job. Altherr, den Nagel auf den Kopf getroffen hat in der<br />

Wahl seines Vertrages geht aus der Aufmerksamkeit der zahlrei<strong>ch</strong> eingefundenen<br />

Zuhörers<strong>ch</strong>aft hervor. Gewiss ein jeder s<strong>ch</strong>nappt da oder dort etwas auf, das ihm im<br />

Laufe der Zeit entgangen oder weil eine Neuerung, ihm no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bekannt ist. Ganz<br />

glei<strong>ch</strong> verhält es si<strong>ch</strong> mit den demonstrierten Nothverbänden, die den älteren Soldaten<br />

ebenfalls neu und Interesse erweckend sind.<br />

Präses Duggener dankt Herrn Altherr namens sämtli<strong>ch</strong>er Anwesenden bestens für sein<br />

gebra<strong>ch</strong>tes Opfer.<br />

Da mit dem 15. à ct. die Frist zur Einrei<strong>ch</strong>ung allfälliger Anträge an die<br />

Delegiertenversammlung erlis<strong>ch</strong>t, wird den Mitgliedern heute Anlass geboten allfällige<br />

dahingehende Wüns<strong>ch</strong>e zu äussern, wel<strong>ch</strong>e Gelegenheit unbenutzt bleibt.<br />

Ferner verliest Präses eine Einladung <strong>des</strong> Pontonierfahrvereins zu einem Vortrage von<br />

Herrn Oberst Lieutenant Diethelm, Samstag, den 16. April Café "Du Nord" und ermuntert<br />

unsere Mitglieder diesem freundli<strong>ch</strong>en Rufe mögli<strong>ch</strong>st zahlrei<strong>ch</strong> Folge zu geben.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 ½ Uhr.<br />

Ordentli<strong>ch</strong>e Vereinsversammlung Sonntag, den 17. April 1898, Abends<br />

7 ½ Uhr Hôtel Romer<br />

Anwesend: 27 Aktive und 1 Passiv<br />

Traktanden: I Verlesen der Protokolle<br />

II Aenderung <strong>des</strong> Mitgliederbestan<strong>des</strong><br />

a. Eintritte<br />

b. Austritte<br />

III Wahl der Delegierten na<strong>ch</strong> Basel<br />

IV Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Eine Aenderung in der Reihenfolge der Traktanden wird na<strong>ch</strong> Anfrage <strong>des</strong> Präsidenten<br />

ni<strong>ch</strong>t verlangt und nehmen somit die Vereinsges<strong>ch</strong>äfte ihren Anfang mit dem Verlesen<br />

der Protokolle. Abgetretener Aktuar Kühn Rud. verliest dasjenige, von ihm abgefasste,<br />

der Generalversammlung, 50. Jan 98, wel<strong>ch</strong>es ohne Anstand und unter bester<br />

Verdankung an den Verfasser, genehmigt wird. Diesem reihen si<strong>ch</strong> 12 weitere Protokolle<br />

von Vorstandssitzungen, Uebungen, Vorträgen und Verhandlungen an, verfasst und<br />

verlesen <strong>vom</strong> Spre<strong>ch</strong>enden, die ebenfalls alle genehmigt werden.<br />

II. Traktandum: Aenderung <strong>des</strong> Mitgliederbestan<strong>des</strong><br />

a. Eintritte. Als Aktivmitglieder haben si<strong>ch</strong> angemeldet und werden einstimmig<br />

aufgenommen:<br />

1. Untersander J., Wa<strong>ch</strong>tmeister, Klusstr. 26, Zeh. V eingeführt von Kuenz Ulri<strong>ch</strong><br />

2. Vogel Rudolf, Träger, Fi<strong>ch</strong>tenstr. 20, Zeh. V eingeführt von Vogel Fritz<br />

3. Geering Herrn., Wärter, Gärtnerweg 6, Wipkingen Zeh. IV eingeführt von Duggener<br />

Carl<br />

4. Wild Paul, Wärter, S<strong>ch</strong>riftgiesser, Blei<strong>ch</strong>erweg 13, Zeh. I eingeführt von Duggener Carl<br />

Ferner werden als Passivmitglieder aufgenommen:<br />

1. Frey-Vogt E., Seewartstr. 26, Zeh. II eingeführt von Duggener Carl<br />

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2. S<strong>ch</strong>wyter A., Wärter, Blattma<strong>ch</strong>er, Drahtzugstr. 22, Zeh. V eingeführt von Leuthard<br />

Carl<br />

3. Keller Alfred, S<strong>ch</strong>ützen Corp., Lagerstr. 5, Zeh. III eingeführt von Duggener Carl<br />

b. Austritte: Austrittsgesu<strong>ch</strong>e liegen von folgenden Aktivmitgliedern vor:<br />

1. Ringger H<strong>ch</strong>., S<strong>ch</strong>wamendingen<br />

2. Allenspa<strong>ch</strong> H<strong>ch</strong>., Blatterstr. Zeh. V<br />

3. S<strong>ch</strong>eidegger Hans, Stadtpolizist, Züri<strong>ch</strong> II<br />

Den ersten 2 Gesu<strong>ch</strong>en wird mit Bedauern entspro<strong>ch</strong>en, da eine vorausgegangene<br />

Unterredung mit denselben erfolglos war. Dagegen erklärt si<strong>ch</strong> Hetzel Fritz bereit mit<br />

S<strong>ch</strong>eidegger Hans na<strong>ch</strong> dieser Ri<strong>ch</strong>tung no<strong>ch</strong>mals Rückspra<strong>ch</strong>e zu nehmen, um evt. ein<br />

weiteres Verbleiben im Vereine zu bewirken.<br />

Präses Duggener ersu<strong>ch</strong>t bei diesem Anlass die Mitglieder so viel wie mögli<strong>ch</strong> zur<br />

Gewinnung von Mitgliedern beizutragen um womögli<strong>ch</strong> unser Mitgliederbestand wieder<br />

auf die frühere Höhe zu bringen.<br />

III. Wahl der Delegierten<br />

Na<strong>ch</strong>dem ein Circular <strong>vom</strong> Centralkomite, sowie ein sol<strong>ch</strong>es der Sektion Basel, in denen<br />

die beiden Ro......tionen zum Besu<strong>ch</strong>e <strong>des</strong> Centralfest<strong>ch</strong>ens einladen, verlesen, ma<strong>ch</strong>t<br />

Präses Mittheilung, dass die Sektion Züri<strong>ch</strong> ermä<strong>ch</strong>tigt sei, laut Centralstatuten 3<br />

Delegierte abzuordnen. Der Passus in dem Circulars<strong>ch</strong>reiben <strong>vom</strong> Centralkomite, dass<br />

es sein, sowie der Wuns<strong>ch</strong> der Sektion Basel sei, keine Costumierte mitzubringen,<br />

beleidigte den Vorstand derart, dass dem Verein beliebt wird, si<strong>ch</strong> für dieses Mal auf<br />

ein Delegierten zu bes<strong>ch</strong>ränken, ebenso soll die Fahne beihause bleiben.<br />

Dieser Vors<strong>ch</strong>lag gibt Anlass zu einer Diskussion, die wohl von den wenigsten der<br />

Anwesenden unbenutzt bleibt, theils dafür, theils dagegen. Eine Abstimmung ergibt<br />

folgen<strong>des</strong> Resultat: Mit 13 gegen 6 Stimmen wird bes<strong>ch</strong>lossen, die Sekt. Züri<strong>ch</strong><br />

bes<strong>ch</strong>ickt die Delegiertenversammlung in Basel mit 3 Abgeordneten und Mitnahme der<br />

Vereinsfahne. Für den ersten Delegierten werden vorges<strong>ch</strong>lagen: Duggener C., Leuthard<br />

C., Weber G. und Meier Jacques; gewählt wird bei offenem Handmehr: Duggener Carl,<br />

Vors<strong>ch</strong>läge für einen zweiten fallen auf Leuthard C., Weber G. und Meier Jacques;<br />

gewählt: Leuthard Carl. Na<strong>ch</strong>dem Meyer Jacques seine Kandidatur zurückgezogen, wird<br />

Weber G. als Dritter gewählt.<br />

Als Fähndri<strong>ch</strong> kommen in die Wahl: Weber G. und Hetzel Fr.<br />

IV. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Als Gäste na<strong>ch</strong> Basel melden si<strong>ch</strong> an: Gross Emil, Weber Fritz, Häderli J., Heusser-<br />

S<strong>ch</strong>aub und Delz Franz; weitere Propaganda zum Besu<strong>ch</strong>e dieses Oentralfestes wird<br />

der Vorstand für dieses Mal aus naheliegenden Gründen bleiben lassen.<br />

Präses fragt die Versammlung an, ob sie mit dem Bes<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> (16. Feb.<br />

98) einiggehe, dieses Jahr von den statutaris<strong>ch</strong>en Gratifikationen an einzelne<br />

Vorstandsmitglieder Umgang zu nehmen, was dur<strong>ch</strong> Stills<strong>ch</strong>weigen bejaht wird, ebenso<br />

das Ni<strong>ch</strong>tabhalten einer übli<strong>ch</strong>en Abendunterhaltung.<br />

Dass auf Antrag <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, an alle unserem Verein no<strong>ch</strong> fernstehenden<br />

Militärärzte Jahresberi<strong>ch</strong>te mit Einladung zum Beitritt in unseren Verein vers<strong>ch</strong>ickt<br />

werden sollen, wird begrüsst und dementspre<strong>ch</strong>end die Bes<strong>ch</strong>affung von rund 500<br />

Exemplaren gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> mit der Samariter Sektion bes<strong>ch</strong>lossen.<br />

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Zur Orientierung, ob unser Verein in Gemeins<strong>ch</strong>aft mit dem städt. Sanitätscorps evt. den<br />

Sanitätsdienst am kant. S<strong>ch</strong>ützenfest 12 - 21 Juni übernehmen könnte, fragt Präses an,<br />

wer viellei<strong>ch</strong>t 1-2 Werktage im We<strong>ch</strong>sel hierfür opfern könnte, worauf si<strong>ch</strong> folgende<br />

Mitglieder melden: Häderli Jb., Sydier Fritz, Heusser-S<strong>ch</strong>aub, Weiss Joh., Gross E, Kühn<br />

Rud. und Geerig E. melden.<br />

Die Mitglieder werden neuerdings daran erinnert, über jegli<strong>ch</strong>e Hülfeleistung Rapport zu<br />

ma<strong>ch</strong>en und si<strong>ch</strong> hierzu unserer Formulare zu bedienen.<br />

Die Ans<strong>ch</strong>affung von 6 Tragbahren alter Ordonanz für Uebungszwecke wird<br />

bes<strong>ch</strong>lossen und hiefür der nöthige Kredit von Fr. 30.— bewilligt. In sehr<br />

verdankenswerther Weise nimmt Herrn Heusser-S<strong>ch</strong>aub die Kosten einer sol<strong>ch</strong>en<br />

Tragbahre Fr. 5.— auf si<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>es Beispiel bald von einem ungenannt sein wollenden<br />

Na<strong>ch</strong>ahmung fand<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr.<br />

Vortrag von Herrn E. Geerig<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 28. April 1898, Abends 8 ½ Uhr in der S<strong>ch</strong>mide, Niederdorf<br />

Anwesend: 19 Mann<br />

Thema: Erlebnisse eines Krankenwärters aus dem deuts<strong>ch</strong>-französis<strong>ch</strong>en<br />

Kriege 1870-1871<br />

Vortragender: Herrn E. Geerig, Wärter<br />

Mit si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>em Vergnügen verfolgt die leider die etwas spärli<strong>ch</strong> eingetroffene<br />

Mitglieds<strong>ch</strong>aft den Vortrag von Herrn Geerig. Na<strong>ch</strong>dem derselbe uns mit der damaligen<br />

Organisation der deuts<strong>ch</strong>en Sanität vertraut gema<strong>ch</strong>t, s<strong>ch</strong>ildert er uns die Thätigkeit<br />

und Erlebnisse eines deuts<strong>ch</strong>en Studenten, der si<strong>ch</strong> in dieser bewegten Zeit freiwillig<br />

dem Sanitätsdienste widmete. Präses Duggener dankt Herrn Geerig im Namen der<br />

Anwesenden für seine Bereitwilligkeit und gehabte Mühe.<br />

Hierauf Verhandlungen:<br />

Na<strong>ch</strong>dem dem Centralcomite sowie der Sektion Basel von der Zahl der Delegierten und<br />

Gäste unserseits Mittheilung gema<strong>ch</strong>t worden, ist uns in<strong>des</strong>sen die Traktandenliste für<br />

die Delegiertenversammlung zugekommen. Dieselbe weist nun einige N°s auf, die für die<br />

einzelnen Sektionen von ziemli<strong>ch</strong>er Tragweite werden können, z.B.<br />

I. Abs<strong>ch</strong>luss einer Vereinbarung zwis<strong>ch</strong>en dem S<strong>ch</strong>weiz. M.S.V. und dem Centralverein<br />

<strong>vom</strong> Roten Kreuz.<br />

II. Uebernahme <strong>des</strong> Vereinsorganes, das Rote Kreuz in gemeinsamer Re<strong>ch</strong>nung mit dem<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Centralverein <strong>vom</strong> Roten Kreuz und dem S<strong>ch</strong>weiz. Samariterbund.<br />

Diese sehr wi<strong>ch</strong>tigen Traktanden veranlassen die Delegierten die Stimmung <strong>des</strong><br />

Vereines gegen diese Punkte zu vernehmen, um si<strong>ch</strong> alsdann bei Behandlung dieser<br />

Angelegenheiten demgemäss zu verhalten. Na<strong>ch</strong> ziemli<strong>ch</strong> allseitiger Benützung der<br />

Diskussion wird den Delegierten in allen Theilen freie Hand gewährt, immerhin unter<br />

Wahrung unserer Vereinsinteressen.<br />

Präses zeigt no<strong>ch</strong> den Ankauf von 6 alten Gamas<strong>ch</strong>en an, pr. Stück à Frs. 1.-- bezogen<br />

<strong>vom</strong> Städtis<strong>ch</strong>en Feuerwehrbureau.<br />

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Kühn Rudolf wird zur Besorgung <strong>des</strong> Sanitätsdienstes auf die Allmend komandiert für<br />

Sonntag den 1. Mai, anlässli<strong>ch</strong> der zweiten S<strong>ch</strong>iessübung <strong>des</strong> Abstinenten S<strong>ch</strong>ützen<br />

Vereins.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr.<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Uebung mit der Samaritersektion<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 4. Mai 1898, Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend: 55 Mitglieder<br />

Arbeit: Gruppenweises Arbeiten in suponierten Unglücksfällen, mit<br />

Verwendung <strong>des</strong> muthmassli<strong>ch</strong> zu Gebote stehenden Nothmaterials<br />

für Verbände und Transport.<br />

Uebungsleiter: Duggener C., Wärter<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vortrag von Herrn J. Kne<strong>ch</strong>t<br />

Donnerstag, den 12. Mai 1898, Abds. 8 ½ Uhr im Hotel Romer Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> mit der<br />

Samaritersektion<br />

Anwesend: 47 Mitglieder<br />

Thema: Chirurgis<strong>ch</strong>e Krankheiten<br />

Vortragender: Herrn Kne<strong>ch</strong>t, Operationswärter am Kts. Spital<br />

Der ziemli<strong>ch</strong> starke Besu<strong>ch</strong>, trotz <strong>des</strong> s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Wetters, bürgt von vorneherein für die<br />

Aufmerksamkeit, die unsere Mitglieder dem gewählten Thema zuwenden. Herrn Kne<strong>ch</strong>t<br />

führt uns mit si<strong>ch</strong>tbarem Kenntnis, die äusseren Ers<strong>ch</strong>einungen, der gewöhnli<strong>ch</strong>e<br />

Verlauf und die Behandlung von folgenden hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Krankheiten vor Augen:<br />

I. Diphterie<br />

II. Duberkulose in Haut, Fleis<strong>ch</strong> und Kno<strong>ch</strong>en<br />

III. Krebsartige Ges<strong>ch</strong>würe<br />

Interessant ist, zu vernehmen, wel<strong>ch</strong>e Wunder dur<strong>ch</strong> das von Herrn Prof. Dr. Ko<strong>ch</strong><br />

erfundene Heilserum seit <strong>des</strong>sen Anwendung bei Diphterie zu Tage gefördert wurden.<br />

Z.B. In den Jahren 1881 bis 1894, also zur Zeit <strong>des</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Kennens <strong>des</strong> Serums, ist<br />

bei dieser heimtückis<strong>ch</strong>en Krankheit eine Sterbli<strong>ch</strong>keit bis auf 60 konstatiert, während<br />

1895 und 1896, also in den ersten Jahren der Anwendung <strong>des</strong> Serums sol<strong>ch</strong>e bis auf<br />

14 u. 12 % 1897 sogar auf 5 % gesunken ist. Bei der Tuberkulose sowie bei krebsartigen<br />

Ges<strong>ch</strong>würen soll eine Heilung nur dur<strong>ch</strong> operative Eingriffe mögli<strong>ch</strong> werden,<br />

selbstverständli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in allen Fällen.<br />

Am S<strong>ch</strong>lüsse seines sehr interessanten Vortrages angelangt, weist Herr Kne<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong><br />

eine Kollektion Photographien von Krebsartigen Ges<strong>ch</strong>würen vor. Präses verdankt im<br />

Namen sämtli<strong>ch</strong>er Zuhörer Herrn Kne<strong>ch</strong>t seinen Vortrag bestens.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr.<br />

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Delegierten-Versammlung <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. M.S.V.<br />

Samstag u. Sonntag den 14. uund 15. Mai 1898 in Basel<br />

Delegierte: Duggener C., Weber G. u. Leuthard C.<br />

Gäste: Gross E., Weber Fritz, Häderli Jb., R. Heusser-S<strong>ch</strong>aub und Furrer Jb.<br />

Leider musste Duggener Carl sein Mandat als Delegierten niederlegen, indem ihm, der<br />

momentan im Militärdienst, seitens <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>ulkommandos der hiezu nöthige Urlaub ni<strong>ch</strong>t<br />

bewilligt wurde. Na<strong>ch</strong> Ankunft in Basel, 4 Uhr 50 Min., verlief das ganze<br />

Centralfest<strong>ch</strong>en ungestört und programmgemäss. Als der erste Durst gestillt, sowie das<br />

delikate Na<strong>ch</strong>tessen auf der Geltenzunft eingenommen, formierte si<strong>ch</strong> zur festgesetzten<br />

Zeit der Festzug am Bahnhofe. Wohl gegen die 500 Mann mögen unter den Klängen der<br />

flotten Jägermusik Basel, dur<strong>ch</strong> die Stadt, über den Rhein na<strong>ch</strong> der Burgvogtei<br />

mars<strong>ch</strong>iert sein, allwo si<strong>ch</strong> bald ein bewegtes Leben entfaltete.<br />

Erwähnt sei an dieser Stelle, dass sämtli<strong>ch</strong>e militäris<strong>ch</strong>en Vereine, der<br />

Bürgerturnverein, sowie die Damenwelt Basels bei diesem Anlasse stark vertreten<br />

waren und speziell dem Bürgerturnverein gehört ein grosses Verdienst um diesen sehr<br />

gelungenen und gemüthli<strong>ch</strong>en Abend.<br />

Es ist ni<strong>ch</strong>t Sa<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>reiber dieses, si<strong>ch</strong> auf Details einzulassen, indem der zweite<br />

Delegierte si<strong>ch</strong> die Mühe genommen, Ihnen den Verlauf <strong>des</strong> ganzen Fest<strong>ch</strong>ens in etwas<br />

lebhafteren Tone zu skizzieren und bes<strong>ch</strong>ränke i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> <strong>des</strong>halb nur auf das Offizielle.<br />

Sonntag den 15. Mai. Morgens 8 ½ Uhr Generalversammlung der Delegierten auf der<br />

Rebleutenzunft.<br />

Vertreten sind 15 Sektionen mit 25 stimmbere<strong>ch</strong>tigten Delegierten, sowie eine Anzahl<br />

Gäste.<br />

Na<strong>ch</strong>dem Präses S<strong>ch</strong>euermann einen eingehenden Jahresberi<strong>ch</strong>t verlesen, erfolgt<br />

Abnahme der Jahresre<strong>ch</strong>nung, wel<strong>ch</strong>e folgende Zahlen aufweist:<br />

Saldo auf 1. Mai 1897 Frs. 635.17<br />

Einnahmen: Frs. 1'640.80<br />

Ausgaben: Frs. 1‘594.65<br />

Somit Uebers<strong>ch</strong>uss an Einnahmen Frs. 50.15<br />

Kassabestand pr. 30. April 1898 Frs. 685.32<br />

Guthaben Frs. 20.--<br />

Vermögen pr. 30. April 1898 Frs. 705.32<br />

Mäder, St. Gallen verliest den Beri<strong>ch</strong>t der Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren, der in genehmigendem<br />

Sinne lautet, worauf die Re<strong>ch</strong>nung unter bester Verdankung an den Re<strong>ch</strong>nungssteller<br />

genehmigt wird.<br />

Centralpräses S<strong>ch</strong>euermann erklärt, dass die Sektion Herisau eine Wiederwahl als<br />

Vorortssektion definitiv ablehne, und wird in der Folge <strong>des</strong>sen vorges<strong>ch</strong>lagen: Bern,<br />

Basel und Wald. Na<strong>ch</strong>dem Bern bestimmt abgelehnt, geht im zweiten Wahlgange Basel<br />

als künftige Vorortssektion hervor, während si<strong>ch</strong> Bern in einem stäteren Draktandum<br />

bereit erklärt, die Delegiertenversammlung pro 1899 zu übernehmen, was natürli<strong>ch</strong><br />

allseitig begrüsst wird.<br />

Als Re<strong>ch</strong>nungsprüfende Sektionen werden vorges<strong>ch</strong>lagen und gewählt: Herisau und<br />

Wald.<br />

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Als Vertreter in dem Aufsi<strong>ch</strong>tsrath über das Centralsekretariat für freiwilligen<br />

Sanitätsdienst, werden neben dem Centralpräses vorges<strong>ch</strong>lagen und bestätigt die<br />

Herren Feldweibel Mäder, St. Gallen, und Fourier S<strong>ch</strong>euermann in Herisau.<br />

Die vorges<strong>ch</strong>lagene Vereinbarung zwis<strong>ch</strong>en dem S<strong>ch</strong>weiz. M.S.V. und dem S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Centralverein <strong>vom</strong> Roten Kreuz findet keine grosse Begeisterung und ist es dieses Mal<br />

Wa<strong>ch</strong>tmeister Zimmermann, Basel, der den Delegierten von Züri<strong>ch</strong> aus dem Herzen<br />

spri<strong>ch</strong>t. Mit Ausnahme <strong>des</strong> Vertreters <strong>des</strong> Centralvereins v. Roten Kreuz, Herrn Major<br />

S<strong>ch</strong>enker, der die Angelegenheit befürwortet, herrs<strong>ch</strong>t ziemli<strong>ch</strong> nur eine Stimmung und<br />

zwar, dass der M.S.V. eben wenig hierdur<strong>ch</strong> errei<strong>ch</strong>e. Trotzdem wird der Abs<strong>ch</strong>luss in<br />

der vorliegenden Form genehmigt, in der Hoffnung, dadur<strong>ch</strong> später das Gesu<strong>ch</strong>te do<strong>ch</strong><br />

zu finden.<br />

Die gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Uebernahme <strong>des</strong> Vereinsorganes "Das rote Kreuz" mit dem<br />

Centralverein <strong>vom</strong> Roten Kreuz und dem S<strong>ch</strong>weiz.Samariterbund wird ebenfalls zu den<br />

vorges<strong>ch</strong>lagenen Bedingungen angenommen und hat demgemäss der S<strong>ch</strong>weiz. Milit.<br />

Sant. Verein hieran einen einmaligen Beitrag von Frs. 150.-- zu bezahlen.<br />

Der Antrag <strong>vom</strong> Centralkomite, es mö<strong>ch</strong>te jeweils mit der Delegiertenversammlung ein<br />

geeigneter Vortrag verbunden werden, wird zum Bes<strong>ch</strong>lusse erhoben, jedo<strong>ch</strong> mit der<br />

Ergänzung, soweit sol<strong>ch</strong>er der gastgebenden Sektion mögli<strong>ch</strong> sei.<br />

Die Centralstatuten wurden einer Totalrevision unterzogen.<br />

Der von der Sektion St. Gallen gestellte Antrag: Es sei an die zuständige Oberbehörde<br />

von der Delegiertenversammlung aus das Gesu<strong>ch</strong> zu ri<strong>ch</strong>ten, dass den Sektionen in<br />

Zukunft das zu Uebungszwecken unbedingt nöthige Material zur Verfügung gestellt<br />

werde, fällt dahin, indem Herrn Oberstlieutenant Dr. Mürset die Mitteilung ma<strong>ch</strong>t, dass<br />

dur<strong>ch</strong> Bes<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong> Militärdepartements <strong>vom</strong> 4/7 Juni 1897 alle Anfragen btff. Abgabe<br />

von Material an die administrative Abteilung der Kriegsmaterialverwaltung Bern zu<br />

ri<strong>ch</strong>ten seien und von dieser Behörde unter den übli<strong>ch</strong>en Vorbehalten entspro<strong>ch</strong>en<br />

werde. Beim Traktandum Vers<strong>ch</strong>iedenes angelangt, ernennt die Versammlung auf<br />

Antrag der Sektion Basel die Herren Oberfeldarzt Dr. Ziegler und Oberstliet. Dr. Mürset<br />

in Anerkennung ihrer Verdienste um den S<strong>ch</strong>weiz. M.S.V. zu Ehrenmitgliedern. Die<br />

Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren beantragen dem jeweiligen Centralcomite eine Ents<strong>ch</strong>ädigung zu<br />

verabfolgen für seine Mühe und Arbeit, dabei aber die Vertheilung unter die einzelnen<br />

Chargen dem Vorstande selbst zu überlassen. Wa<strong>ch</strong>tmeister Zimmermann, Basel,<br />

jetziger Centralpräsident, weist sol<strong>ch</strong>es im Namen der Sektion Basel zurück, da dieses<br />

Amt ein Ehrenposten sei. Glättli, Straubenzell, regt an, zu erwägen, ob es in Zukunft<br />

ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> und besser wäre, die Delegiertenversammlung auf Sonntag und Montag zu<br />

verlegen, und so dem Sonntag dem offiziellen Theile und dem Montag den<br />

gemüthli<strong>ch</strong>eren zu widmen, mit anderen Worten: zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen.<br />

Na<strong>ch</strong>dem S<strong>ch</strong>reiber dieses dem Centralcomié, sowie der Sektion Basel den gebührenden<br />

Dank entgegengebra<strong>ch</strong>t für ges<strong>ch</strong>enkte Aufmerksamkeit btff. Ni<strong>ch</strong>tmitbringen von<br />

Costümierten, s<strong>ch</strong>liesst der abtretende Centralpräses die Versammlung mit einigen<br />

s<strong>ch</strong>önen und gediegenen Abs<strong>ch</strong>iedsworten.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¾ Uhr.<br />

Um 12 ½ Uhr Bankett in der Rebleutenzunft, wo die Herren Major Dr. S<strong>ch</strong>enker & Herrn<br />

Lieber, Vertreter <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Samariterbun<strong>des</strong> auftraten.<br />

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Na<strong>ch</strong>mittags Besu<strong>ch</strong> <strong>des</strong> historis<strong>ch</strong>en Museums und <strong>des</strong> zoologis<strong>ch</strong>en Gartens.<br />

Abends 6 Uhr Rückfahrt na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong>.<br />

Der Beri<strong>ch</strong>terstatter:<br />

K. Leuthard<br />

Uebung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 25. Mai 1898, Abds. 8 ½ Uhr<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend: 19 Mann<br />

Arbeit: Verbandlehre (Bindenverbände)<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Untersander<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Vortrag von Herrn Oberlt. Dr. Bion<br />

Dienstg d. 31. Mai, Abends 8 ½ Uhr, Hôtel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> mit der Samariter Sektion <strong>des</strong> M.S.V.Z.<br />

Anwesend: 63 Mitglieder<br />

Thema: Das Wasser<br />

Herrn Dr. Bion s<strong>ch</strong>ildert uns in gedrängter Form die Nützli<strong>ch</strong>keit und Nothwendigkeit<br />

<strong>des</strong> Wassers. Speziell aber behandelt sein heutiges Thema die Bakterien, die im Wasser<br />

mehr oder minder enthalten sind, er ma<strong>ch</strong>t darauf aufmerksam, dass dur<strong>ch</strong> Genuss von<br />

unreinem resp. Bazillenrei<strong>ch</strong>em Wasser die meisten Krankheiten entstehen; wie dieses<br />

Krankheiten erzeugende Gift uns<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t werden kann etc. Zur allgemeinen<br />

Belehrung und besserem Verständnis zeigt uns Herrn Dr. Bion einen sol<strong>ch</strong>en Bazillus in<br />

2000-fa<strong>ch</strong>er Vergrösserung, ebenso das Verfahren der Abimpfung sol<strong>ch</strong>er Bazillen.<br />

Viel zu ras<strong>ch</strong> ist der aufmerksamen Zuhörers<strong>ch</strong>aft die Zeit herangerückt, die den<br />

Vortragenden zum S<strong>ch</strong>lüsse mahnt.<br />

Herrn Dr. Bion, einer der wenigen Aerzte, die es für eine Nothwendigkeit era<strong>ch</strong>ten, uns<br />

in unseren edlen Bestrebungen zu unterstützen, sei für sein freundli<strong>ch</strong>es<br />

Entgegenkommen den wärmsten Dank gezollt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 9 ¾ Uhr.<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Uebung<br />

mit der Samariter Sektion <strong>des</strong> M.S.V.Z Mittwo<strong>ch</strong>, den 8. Juni 1898, Abds. 8 ½ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend: 66 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: I Wa<strong>ch</strong>tmeister H. Untersander<br />

II Wa<strong>ch</strong>tmeister Ul. Kunz<br />

Arbeit: Verbandlehre (Binden- u Cravattenverbände)<br />

Der ausserordentli<strong>ch</strong>e starke Besu<strong>ch</strong> dieser Uebung mag eine Folge sein der im Tagblatt<br />

angekündigten Mittheilungen btff. Sanitätsdienst während dem Ktl. S<strong>ch</strong>ützenfest im<br />

Albisgütli.<br />

Herrn Dr. Güttinger ist nämli<strong>ch</strong> mit einem diesbezügl. s<strong>ch</strong>riftl. Gesu<strong>ch</strong>e an unseren<br />

Verein gelangt. Der Vorstand hat zugesagt und die nöthigen Anordnungen getroffen. Im<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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letzten Momente ist diese Sa<strong>ch</strong>e, die unserem Vereine zur Ehre gerei<strong>ch</strong>t hätte, dur<strong>ch</strong><br />

einen unglückli<strong>ch</strong>en Zwis<strong>ch</strong>enfall vereitelt worden.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Freitag, d. 10. Juni 1898, Abds. 8 ½ Uhr, S<strong>ch</strong>miede Niederdorf<br />

Anwesend: C. Duggener, G. Weber, P. Sauter, G. S<strong>ch</strong>mid u. Leuthard C.<br />

Dur<strong>ch</strong>berathen u. theilweises Erledigen vers<strong>ch</strong>iedener Ges<strong>ch</strong>äfte bilden den Gegenstand<br />

der heutigen Sitzung. Z.B. Mitgliederversammlung, Felddienstübung, Refusieren der<br />

Aufnahme einiger Passivmitglieder, etc. etc.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Versammlung<br />

Freitag, d. 17. Juni 1898, Abds. 8 ¼ Uhr, Hôtel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: 58 Mitglieder<br />

Vorsitzender: Präses C. Duggener<br />

Traktanden: I Verlesen der Protokolle<br />

II Aenderung <strong>des</strong> Mitgliederbestan<strong>des</strong><br />

a. Eintritte;<br />

b. Austritte;<br />

c. Strei<strong>ch</strong>ungen<br />

III Beri<strong>ch</strong>t der Delegierten von Basel<br />

IV Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

I. Traktandum Die Protokolle <strong>vom</strong> 17. April bis und mit 10. Juni werden <strong>vom</strong> Aktuar<br />

verlesen und anstandslos genehmigt.<br />

II. Traktandum: a. Eintritte<br />

Als Aktivmitglieder haben si<strong>ch</strong> angemeldet:<br />

1. Lattmann H<strong>ch</strong>., Feldweibel, Zeughausstrasse, Z<strong>ch</strong>. III<br />

eingeführt von: C. Duggener<br />

2. Hartmann Ernst, Träger, Haldenba<strong>ch</strong>str. 29, Z<strong>ch</strong>. I<br />

eingeführt von: J. Altherr, Feldweibel<br />

3. Nauer Caspar, Samariter, Rindermarkt 1, Z<strong>ch</strong>. I<br />

eingeführt von C. Duggener<br />

4. Fahrner Hans, Samariter, Bahnhofstr. 9, Z<strong>ch</strong>. I<br />

eingeführt von: C. Duggener<br />

5. Kistner Ri<strong>ch</strong>ard, Samariter, Niederdorf 5, Z<strong>ch</strong>. I<br />

eingeführt von: C. Duggener<br />

6. Weiss Ernst, Samariter, Louisenstr. 15, Z<strong>ch</strong>. III<br />

eingeführt von: J. Ko<strong>ch</strong><br />

7. Haff Carl, Samariter, Neue Bekenhofstr. 25, Z<strong>ch</strong>. IV<br />

eingeführt von: C. Duggener<br />

8. S<strong>ch</strong>nellmann E., Samariter, Limatquai 66, Z<strong>ch</strong>. I<br />

eingeführt von: C. Duggener<br />

9. Kienast Jacob, Samariter, Freienstr. 214, Z<strong>ch</strong>. IV<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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eingeführt von: Häderli Jacob<br />

10. Geiger J., Samariter, Bauführer, Steinbockgasse 7, Zeh. III<br />

eingeführt von: Duggener Carl.<br />

Lattmann H<strong>ch</strong>. und Hartmann Ernst, die der Sanitätstruppe angehören, werden<br />

einstimmig aufgenommen, während die Kandidatur der übrigen 8 Herren einer ziemli<strong>ch</strong><br />

lebhaften Diskussion Platz gibt. Gemäss unseren jetzigen Statuten kann nämli<strong>ch</strong> nur<br />

Aktivmitglied werden, wer der S<strong>ch</strong>weiz. Sanitätstruppe angehört. Da es si<strong>ch</strong> um die<br />

Existenzfähigkeit unseres Vereines handelt, indem die Sanitätsmanns<strong>ch</strong>aft si<strong>ch</strong><br />

unserem Verein aus unbekannten Gründen leider stets mögli<strong>ch</strong>st fern hält, sieht si<strong>ch</strong> der<br />

Vorstand veranlasst, der Versammlung zu proponieren, glei<strong>ch</strong> wie andere<br />

S<strong>ch</strong>westersektionen, sol<strong>ch</strong>e Mitglieder die der Sanität ni<strong>ch</strong>t angehören, wohl aber einen<br />

Samariterausweis erbringen, ebenfalls als Aktivmitglieder aufzunehmen. Na<strong>ch</strong><br />

vers<strong>ch</strong>iedenen bere<strong>ch</strong>tigten Pro und Contra wird dieser Antrag zum Bes<strong>ch</strong>lüsse erhoben,<br />

in Folge <strong>des</strong>sen die sämtli<strong>ch</strong>en 8 angemeldeten Herren als Aktivmitglieder<br />

aufzunehmen.<br />

Leider hat die Werbung für Passivmitglieder absolut ni<strong>ch</strong>t den gewüns<strong>ch</strong>ten Erfolg<br />

errei<strong>ch</strong>t, indem von den 120 Militär-Aerzten, denen wir jedem ein Exemplar unseres<br />

Jahresberi<strong>ch</strong>tes nebst einem höfl. Circular, ein Anmel<strong>des</strong><strong>ch</strong>ein und ein frankiertes<br />

Couvert mit Adresse versehen, si<strong>ch</strong> nur 5 derselben bewogen fühlten uns dur<strong>ch</strong> ihre<br />

Mitglieds<strong>ch</strong>aft zu unterstützen. Als Passivmitglieder wurden somit aufgenommen, die<br />

Herren:<br />

1. Major Dr. A. Roth, Englis<strong>ch</strong>viertelstr. 54, Z<strong>ch</strong>. 5<br />

2. Hauptm. Dr. Whm. v. Muralt, Rämistr. 18, Z<strong>ch</strong>. I<br />

3. Hptm. Dr. E. S<strong>ch</strong>ulthess, alte Bekenhofstr. l, Z<strong>ch</strong>. IV<br />

4. Hauptm. Dr. Steiger, Augenarzt, Bahnhofstr. 94, Z<strong>ch</strong>. I<br />

5. Oberlt. G. Lüs<strong>ch</strong>er, Apotheker, Rosengasse 9, Z<strong>ch</strong>. I, ferner<br />

6. Herrn Jb. Meister, Glockengasse 13, Züri<strong>ch</strong> I eingeführt von: Gust. Weber<br />

b. Austritte<br />

S<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Austrittsgesu<strong>ch</strong>e liegen von na<strong>ch</strong>stehenden 3 Mitgliedern vor, die trotz<br />

s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>er oder mündli<strong>ch</strong>er Unterredung für ein ferneres Verbleiben im Vereine ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr zu gewinnen sind und <strong>des</strong>halb mit Bedauern genehmigt werden:<br />

1. Hess August, Seefeldstrasse 163, Z<strong>ch</strong>. V<br />

2. Walter Hans, Rütigasse 62, Z<strong>ch</strong>. V<br />

3. Wuhrmann Whm., Eigenstrasse 7, Z<strong>ch</strong>. V.<br />

e. Strei<strong>ch</strong>ungen<br />

In Folge Refusierens der Na<strong>ch</strong>nahme für den Jahresbeitrag, werden folgende Mitglieder<br />

na<strong>ch</strong> vorausgegangener unwirksamer Mittheilung von unserer Mitgliederliste gestri<strong>ch</strong>en:<br />

1. Dr. Rübli-Land ölt, Stokerstrasse 54, Z<strong>ch</strong>. I<br />

2. Staub Robert, Niederdorf 4, Z<strong>ch</strong>. I<br />

3. Pfenninger Jean, Reinhardstrasse 7, Z<strong>ch</strong>. I<br />

4. Heus sermann Georg, Horgen<br />

5. Witenbröck Franz, Birmenstorferstr. 127, Z<strong>ch</strong>. III<br />

6. Merz Erwin, Feldeggstrasse 19, Z<strong>ch</strong>. V<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Herrn Heusser-S<strong>ch</strong>aub erklärt si<strong>ch</strong> bereit mit Herrn Dr. Rübli-Landolt in dieser<br />

Angelegenheit no<strong>ch</strong>mals Rückspra<strong>ch</strong>e zu nehmen, evt. den betff. Jahresbeitrag von si<strong>ch</strong><br />

zu leisten, was aber von der Versammlung na<strong>ch</strong> reifli<strong>ch</strong>er Ueberlegung ni<strong>ch</strong>t genehmigt<br />

wird.<br />

Da Herrn Hetzel, der si<strong>ch</strong> an der letzten Versammlung bereit erklärte, mit S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Hans no<strong>ch</strong>mals zu spre<strong>ch</strong>en btff. Austrittsgesu<strong>ch</strong>, ni<strong>ch</strong>t anwesend ist, wird der Aktuar<br />

beauftragt, ein dssbez. S<strong>ch</strong>reiben an Genannten ergehen zu lassen und ihn zu fernerem<br />

Verbleiben im Vereine zu ermahnen.<br />

Von Herrn J. S<strong>ch</strong>ärer in Dagel s<strong>ch</strong>wangen, von dem s<strong>ch</strong>on mehrere Mann-Karten<br />

refusiert wurden, sowie ein Brief <strong>vom</strong> Mai ct. bis heute unbeantwortet geblieben, soll im<br />

Juli der Jahresbeitrag versu<strong>ch</strong>sweise per Na<strong>ch</strong>nahme erhoben werden, sollte sol<strong>ch</strong>e<br />

alsdann ni<strong>ch</strong>t eingelöst werden, ist S<strong>ch</strong>ärer ebenfalls zu strei<strong>ch</strong>en<br />

III. Traktandum:<br />

Leuthard verliest den offiziellen Beri<strong>ch</strong>t der Delegiertenversammlung in Basel und<br />

erwähnt, dass Weber G. später einen humoristis<strong>ch</strong>en Beri<strong>ch</strong>t genannten Anlasses<br />

erstatten werde.<br />

IV. Traktandum<br />

Präses ma<strong>ch</strong>t Mittheilung, dass die Stadt, anlässli<strong>ch</strong> der Eröffnung <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>museums, nebst dem städt. Sanitäts-Corps circa 30 Mann Sanität benötige.<br />

Na<strong>ch</strong> allgemeiner Runds<strong>ch</strong>au haben si<strong>ch</strong> bereitwilligst 30 Mann unseres Vereines hiezu<br />

bereit erklärt, wovon dem Chef <strong>des</strong> Sanitätscorps, Hr. Wa<strong>ch</strong>tmstr. Denzler s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong><br />

Mittheilung zu ma<strong>ch</strong>en ist. Duggener wüns<strong>ch</strong>t ferner, dass zu dem von Herrn Prof. Rüge<br />

zugesagten Vortrage der Samariterverein Oberstrass u. Samaritersektion der<br />

Abstinenten nebst unserer Samaritersektion eingeladen werden, was allseitig nur für<br />

Nutz bringend era<strong>ch</strong>tet wird. Kühn Rudolf wüns<strong>ch</strong>t, dass das Vereinsorgan "Das Rothe<br />

Kreuz" im Vereinslokal aufgelegt werde, wel<strong>ch</strong>em Wuns<strong>ch</strong>e der Vorstand gere<strong>ch</strong>t<br />

werden will.<br />

S<strong>ch</strong>luss; 11 Uhr.<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Vortrag<br />

mit der Samariter Sektion <strong>des</strong> M.S.V. Züri<strong>ch</strong> Mittwo<strong>ch</strong>, den 22. Juni 1898, Abds. 8 ½<br />

Uhr Turnhalle Wolfba<strong>ch</strong><br />

Anwesend: 59 Mitglieder<br />

Arbeit: Erste Hilfe bei plötzli<strong>ch</strong>en Unfällen<br />

Uebungsleiter; Wa<strong>ch</strong>tmeister J. Untersander<br />

Die erste Hälfte <strong>des</strong> Uebungsabends benutzt Präses Duggener der zahlrei<strong>ch</strong><br />

eingetroffenen Manns<strong>ch</strong>aft den Dienst an der Eröffnungsfeier <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>museums zu<br />

erklären, sowie zur Abgabe von s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Dienstbefehlen und Programmen. Zu<br />

erwähnen ist, dass nebst den 50 Mann Sanität no<strong>ch</strong><br />

16 Damen unserer Samariter-Sektion zu genanntem Dienste aufgeboten wurden.<br />

Na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss dieser Verhandlungen repetiert Wa<strong>ch</strong>tmeister Untersander das Verhalten<br />

<strong>des</strong> Sanitätssoldaten bei Unfällen u. plötzli<strong>ch</strong>en Lebensgefahren, wie Ohnmä<strong>ch</strong>ten,<br />

Hitzs<strong>ch</strong>lag, Betäubung ectr. ectr.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr<br />

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Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Uebung<br />

mit der Samariter-Sektion <strong>des</strong> M.S.V.Z. Sonntag, den 3. Juli 1898, Morgens 8 Uhr im<br />

Peterstobel<br />

Anwesend: 45 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: Präses Duggener<br />

Arbeit: Nothverbände, Anfertigen v. Nothtragbahren, Transportübungen.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 11 Uhr<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Uebung<br />

mit der Samariter Sektion <strong>des</strong> M.S.V.Z. Freitag, den 8. Juli 1898, Abds. 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend: 65 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: I Feldweibel H. Lattmann<br />

II Wa<strong>ch</strong>tmeister Ulri<strong>ch</strong> Kunz<br />

Arbeit: Erstellen von Nothtragbahren für die in Si<strong>ch</strong>t stehende Na<strong>ch</strong>tdienstübung<br />

Am S<strong>ch</strong>lüsse der üebung Sold au s Zahlung für den Dienst anlässli<strong>ch</strong><br />

Eröffnungsfeierli<strong>ch</strong>keit <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>museums. An 31 Mitwirkende werden Frs. 157.50<br />

ausbezahlt und zwar ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> die Ents<strong>ch</strong>ädigung na<strong>ch</strong> der Dauer der Dienstleistung.<br />

Circa Frs. 20.-- fliessen auf freiwilligem Wege der Vereinskasse zu.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Sonntag, den 10. Jul 1898, Morgens 8 Uhr im Zeughaus<br />

Anwesend: 25 Mitglieder<br />

Üebungsleiter: Feldweibel J. Altherr<br />

Arbeit: Manöver mit Regiments Fourgon u. Plessiertenwagen.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 11 Uhr<br />

Na<strong>ch</strong>t-Felddienst-Uebung<br />

Samstag, den 16. Juli 1898, Abds. 8 Uhr im Degenried<br />

Eingeladen: Samariter-Sektion <strong>des</strong> M.S.V.Z., Samariterverein Oberstrass und<br />

Samariter-Sektion <strong>des</strong> Abstinenten-Vereines<br />

Anwesend: 95 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Ulr. Kunz<br />

Begünstigt <strong>vom</strong> pra<strong>ch</strong>tvollsten Wetter findet si<strong>ch</strong> das Gros der Theilnehmer ziemli<strong>ch</strong> zur<br />

festgesetzten Zeit auf dem Heimplatze ein, während eine kleinere Anzahl si<strong>ch</strong> direkt<br />

na<strong>ch</strong> dem Uebungsplatze begibt. Abmars<strong>ch</strong> mit dem nöthigen Material 8 ¼ Uhr. Ankunft<br />

im Degenried 9 ¼ Uhr, allwo si<strong>ch</strong> bald ein reges Leben geltend ma<strong>ch</strong>t.<br />

Na<strong>ch</strong>dem Präses Duggener die Mitglieder mit dem Zwecke der heutigen Uebung bekannt<br />

gema<strong>ch</strong>t, übergibt er das Commando Wa<strong>ch</strong>tmeister Ulr. Kuenz, der nun als<br />

Regimentsarzt funktioniert, und als sol<strong>ch</strong>er die Supposition zur Kenntnis bringt.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Ein Gefe<strong>ch</strong>t in der Ri<strong>ch</strong>tung Züri<strong>ch</strong>-Greifensee hat na<strong>ch</strong> eingebro<strong>ch</strong>ener Na<strong>ch</strong>t seinen<br />

Abs<strong>ch</strong>luss gefunden. Der na<strong>ch</strong>rückenden Sanitätsmanns<strong>ch</strong>aft liegt nun die Aufgabe ob,<br />

das S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfeld abzusu<strong>ch</strong>en und allfällig Verwundete in Si<strong>ch</strong>erheit zu bringen und<br />

ihnen die erste Hülfe zu leisten. Regimentsarzt Kuenz sendet nun 3 Trägerketten von je<br />

8 Mann und einem Unt. Offiz. in vers<strong>ch</strong>iedenen Ri<strong>ch</strong>tungen ab, bis auf die Höhe <strong>des</strong><br />

Züri<strong>ch</strong>berges. Circa 30 Patienten versehen mit Diagnosetäfel<strong>ch</strong>en liegen da und dort im<br />

Gebüs<strong>ch</strong>e versteckt. Die Träger, ausgerüstet mit Tragbahren und Laterne, bringen nun<br />

sucsessive die Verwundeten auf den Truppenverbandplatz, der in<strong>des</strong>sen von den<br />

Samariterinnen und Samaritern na<strong>ch</strong> Anordnung <strong>des</strong> Regimentsarztes bestmögli<strong>ch</strong>st<br />

hergeri<strong>ch</strong>tet ward, natürli<strong>ch</strong> bei vollständiger Benutzung von Nothmaterial; au<strong>ch</strong> für den<br />

Transport der Verwundeten kommen nebst Ordonanzt ragbahren eine Anzahl<br />

Nothtragbaren zur Verwendung.<br />

Auf dem Truppenverbandplatz werden sämtli<strong>ch</strong>e Patienten auf der Empfangsstelle auf<br />

den Grad ihrer Verletzung untersu<strong>ch</strong>t und demgemäss zu den lei<strong>ch</strong>t Verwundeten,<br />

s<strong>ch</strong>wer Verwundeten oder Hoffnungslosen eingereiht oder von zarter Hand einen<br />

regelre<strong>ch</strong>ten Verband zu erhalten.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Uebung 12 ¼ Uhr.<br />

Das Unterhaltungstalent einiger Mitglieder sowie Durst und Hunger vermo<strong>ch</strong>ten alsdann<br />

die bunte Gesells<strong>ch</strong>aft no<strong>ch</strong> einige Stünd<strong>ch</strong>en im Waldhaus Degenried<br />

beisammenzuhalten. Möge dieser arbeitsrei<strong>ch</strong>e und glei<strong>ch</strong>wohl gemüthli<strong>ch</strong>e Abend<br />

jedem Theilnehmer in re<strong>ch</strong>t angenehmer Erinnerung bleiben.<br />

Vorstands Sitzung<br />

Freitag, d. 22. Juli 1898, 8 ½ Uhr<br />

bei G. Weber im Chemiegebäude<br />

Anwesend: Duggener C., Weber G., Sauter P., S<strong>ch</strong>mid G., Vollenweider G., Leuthard C.<br />

Traktanden: Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Präses ma<strong>ch</strong>t die Mittheilung, dass nun die Versi<strong>ch</strong>erung unseres Mobiliars und<br />

Materiales bei der S<strong>ch</strong>weiz. Mobiliarversi<strong>ch</strong>erung zum Abs<strong>ch</strong>lüsse gekommen und<br />

beträgt die Versi<strong>ch</strong>erungssumme Frs. l'500.--.<br />

Ein Brief <strong>vom</strong> Centralvereine <strong>des</strong> Roten Kreuz wird verlesen und sollderselbe an der<br />

Halbjahresversammlung den Mitgliedern zum Ents<strong>ch</strong>eide vorgelegt werden. Betreffend<br />

Vorfall Duggener und Rikle (Mitglied der S.S. d. M.S.V.Z.) anlassli<strong>ch</strong> der<br />

Na<strong>ch</strong>tdienstübung bes<strong>ch</strong>liesst der Vorstand: Herrn Rikle ist jegli<strong>ch</strong>er Besu<strong>ch</strong> der<br />

Uebungen, Vorträge etc. unseres Vereines gänzli<strong>ch</strong> untersagt, bis dass derselbe<br />

unserem Präsidenten volle Satisfaktion ertheilt. Von diesem Bes<strong>ch</strong>lüsse wird der<br />

Vorstand der Samariter-Sektion s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> Kenntniss gegeben.<br />

Ein weiterer Gegenstand der heutigen Sitzung bildet die Frage einer Revision unserer<br />

Statuten;,sollen dieselben einer theilweisen oder totalen Umarbeitung unterliegen! Na<strong>ch</strong><br />

reifli<strong>ch</strong>er und allseitiger Ueberlegung wird bes<strong>ch</strong>lossen dem Vereine eine totale Revision<br />

derselben zu belieben, mit derselben jedo<strong>ch</strong> zuzuwarten, bis die neuen Centralstatuten<br />

erstanden.<br />

Der Vorstand gedenkt ferner, diesen Herbst einen Samariterkurs zu veranstalten.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 11 Uhr.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vortrag von Herrn Hptm. Dr. Moosberger<br />

Dienstag, d. 26. Juli 1898, Abds. 8 ½ Uhr, Restaurant S<strong>ch</strong>nell<br />

Eingeladen: Samariter-Sektion M.S.V.Z.<br />

Anwesend: 64 Mitglieder<br />

Thema: Die Bedeutung <strong>des</strong> Ko<strong>ch</strong>salzes für den gesunden und kranken Mens<strong>ch</strong>en<br />

In sehr verständnisvollem, zeitweise mit Humor gewürztem Vortrage beweist Herrn<br />

Hptm. Dr. Moosberger die Nützli<strong>ch</strong>keit u. Nothwendigkeit <strong>des</strong> Salzes. Ni<strong>ch</strong>t nur in der<br />

Haushaltung nimmt dasselbe einen unentbehrli<strong>ch</strong>en Platz ein, nein au<strong>ch</strong> in der<br />

Industrie, sowie in der Medizin ectr. leistet dasselbe gerade erstaunli<strong>ch</strong>es.<br />

Salz soll s<strong>ch</strong>on seit 4000 Jahre vor Christi bekannt sein. Neben den nützli<strong>ch</strong>en<br />

Eigens<strong>ch</strong>aften <strong>des</strong>selben, ma<strong>ch</strong>t uns der Vortragende mit der vers<strong>ch</strong>iedenartigen<br />

Gewinnung <strong>des</strong> Salzes vertraut, sowie mit der <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Zusammensetzung<br />

<strong>des</strong>selben. Einige Experimente.mit Natrium bilden den S<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong> sehr beifällig<br />

aufgenommenen Vertrages. Eine Anregung, den Salzwerken in Rheinfelden in Corpore<br />

einen Besu<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en wird von Herrn Hptm. Dr. Moosberger unterstützt und dem<br />

Vorstande zur Prüfung empfohlen. Dem Vortragenden sei für sein freundli<strong>ch</strong>es<br />

Entgegenkommen der gebührende Dank gesagt.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr.<br />

Vorstandssitzung<br />

Montag, d. 15. Aug. 1898, Abds. 8 Uhr. Hôtel Romer<br />

Anwesend: Duggener C., Altherr J., Weber G., Sauter P., S<strong>ch</strong>mid G., Vollenweider G.,<br />

Leuthard C.<br />

Na<strong>ch</strong>folgende Ges<strong>ch</strong>äfte gelangen zur Berathung u. teilweisen Erledigung:<br />

1. Zeit und Lokalfrage für die Halbjahresversammlung.<br />

2. Aufstellen der Traktandenliste für dieselbe.<br />

3. Einladungen der Sekt. Züri<strong>ch</strong>see u. Oberland, sowie Unteraargau btff.<br />

gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Uebungen.<br />

4. Präses ma<strong>ch</strong>t ferner Mittheilung, dass auf ein S<strong>ch</strong>reiben an den Samariterverein<br />

Hönggunsere beiden Fahnen (?)- national und international wieder ans Tagesli<strong>ch</strong>t<br />

befördert wurden.<br />

Anlässli<strong>ch</strong> einer Felddienstübung <strong>des</strong> ünteroffz. Vereines aller Waffen <strong>vom</strong> 17. Juli<br />

besorgte Fourier Fr. Hetzel den Sanitätsdienst.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr<br />

Halbjahrs-versammlung<br />

Samstag, d. 20. August 1898 Abds. 8 ¼ Uhr, Hôtel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: 42 Mitglieder<br />

Vorsitzender: Präses Duggener<br />

Traktanden: I Protokoll<br />

II Aenderung <strong>des</strong> Mitgliederbestan<strong>des</strong><br />

a. Eintritte<br />

b. Austritte<br />

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c. Strei<strong>ch</strong>ungen<br />

III Statutenrevision<br />

IV Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Traktandum I<br />

Die Protokolle <strong>vom</strong> 17. Juni, 22. Juni, 3., 8., 10., 26. Juli und 15. August werden <strong>vom</strong><br />

Aktuar verlesen und genehmigt.<br />

Traktandum II<br />

a. Eintritte. Als Aktiv-Mitglieder haben si<strong>ch</strong> angemeldet:<br />

1. Lyner Ulri<strong>ch</strong>, Corp., Rütigasse 390, Zollikon<br />

eingeführt dur<strong>ch</strong>: J. Altherr, Feldweibel<br />

2. Maag Jacob, Gärtner, Waffenplatzstr. 38, Züri<strong>ch</strong> II<br />

eingeführt von Hummel, Feldweibel<br />

3. Boiler Eduard, T. in Seeba<strong>ch</strong><br />

eingeführt von: Hummel, Feldweibel<br />

4. Winkler Jacob, T. in Seeba<strong>ch</strong><br />

eingeführt von Hummel, Feldweibel<br />

5. Reber James W. T. G-ablerstrasse, Züri<strong>ch</strong> II<br />

eingeführt von: Hummel, Feldweibel<br />

6. Ba<strong>ch</strong>ofner Albert, T. Winterthurerstr. 4, Züri<strong>ch</strong> IV<br />

eingeführt von: Hummel, Feldweibel<br />

7. Wiederkehr Hans, T. Zür<strong>ch</strong>erstr. 390, Adliswil<br />

eingeführt von: Hummel, Feldweibel<br />

8. Hab erlin Anton, T. Fabrikstrasse 12, Züri<strong>ch</strong> III<br />

eingeführt von: C. Duggener<br />

9. Fäsi Emil, T. S<strong>ch</strong>affhauserstrasse 13, Züri<strong>ch</strong> IV<br />

eingeführt von: Hummel, Feldweibel<br />

10. Ernst Fried. Whm., T. Wohllebgasse 9, Züri<strong>ch</strong> I<br />

eingeführt von: Hummel, Feldweibel<br />

11. Burgherr Jul., T. Seeba<strong>ch</strong><br />

eingeführt von: Hummel, Feldweibel<br />

12. Diener Albert, T. Arnoldgasse 42, Züri<strong>ch</strong><br />

eingeführt von: Hummel, Feldweibel<br />

13. Hug Julius, T. Asylstrasse 13, Züri<strong>ch</strong> V<br />

eingeführt von: C. Duggener<br />

Da diese sämtli<strong>ch</strong>en 13 Herren der S<strong>ch</strong>weiz. Sanitätstruppe angehören, sowie na<strong>ch</strong><br />

Anfrage <strong>des</strong> Präsidenten keine na<strong>ch</strong>theiligen Aeusserungen gema<strong>ch</strong>t werden von Seite<br />

der Mitglieds<strong>ch</strong>aft, werden dieselben in<br />

Globo als Aktiv-Mitglieder aufgenommen. Wahrhaftig ein erfreuli<strong>ch</strong>er Zuwa<strong>ch</strong>s.<br />

S<strong>ch</strong>eidegger Hans hat auf Ansu<strong>ch</strong>en hin sein Entlassungsgesu<strong>ch</strong> zurückgezogen und<br />

funktioniert weiter als Aktiv ebenso S<strong>ch</strong>ärer Jacob in Dagels<strong>ch</strong>wangen, der seinen<br />

Jahresbeitrag eingelöst hat.<br />

Eine weitere Anmeldung als Passiv-Mitglied liegt vor von Herrn Dr. Rubli-Landolt.<br />

Herrn Heusser-S<strong>ch</strong>aub, der s<strong>ch</strong>on an der letzten Versammlung anlässli<strong>ch</strong> der Strei<strong>ch</strong>ung<br />

von Herrn Dr. Rubli, Anstrengungen ma<strong>ch</strong>te, diese Strei<strong>ch</strong>ung zu vereiteln, bringt diese<br />

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Angelegenheit in Wiedererwägung, indem er von si<strong>ch</strong> aus genannten Hern als Passiv<br />

anmeldet und si<strong>ch</strong> bereit erklärt, für die finanziellen Verpfli<strong>ch</strong>tungen einzustehen.<br />

Na<strong>ch</strong> vielfa<strong>ch</strong>en und gewiss reifli<strong>ch</strong> überlegten Aeusserungen seitens der Mitglieder,<br />

bes<strong>ch</strong>liesst der Verein mit 13 gegen 2 Stimmen, die Strei<strong>ch</strong>ung von Herrn Dr. Rubli-<br />

Landolt aufre<strong>ch</strong>t zu halten und auf eine Wiederauf nähme erst einzutreten, wenn <strong>vom</strong><br />

demselben eine eigenhändige Anmeldung vorliege.<br />

Der Vorstand beantragt ferner: Meister Robert, der nun 2 Jahresbeiträge s<strong>ch</strong>uldet und<br />

mehrfa<strong>ch</strong>e Mahnungen fru<strong>ch</strong>tlos geblieben, ebenfalls zu strei<strong>ch</strong>en, was einstimmig<br />

genehmigt wird.<br />

Traktandum III. Statutenrevision<br />

Der Vorstand beantragt eine totale Statutenrevision, indem die jetzigen derart<br />

mangelhaft, dass si<strong>ch</strong> eine partielle Revision ni<strong>ch</strong>t empfiehlt.<br />

Der Antrag <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> wird zum Bes<strong>ch</strong>lusse erhoben.<br />

Der Verein wüns<strong>ch</strong>t ferner, dass diese Arbeit, also die Ausarbeitung eines<br />

Statutenentwurfes dem Vorstande überbunden werde, unter Beigabe weiterer 3<br />

Mitglieder, bestehend aus:<br />

I Lattmann H<strong>ch</strong>., Feldweibel<br />

II Hetzet Fritz, Fourier<br />

III S<strong>ch</strong>eidegger Hans, Fourier.<br />

Damit die zu ma<strong>ch</strong>enden Statuten mögli<strong>ch</strong>st im Einklang mit den in Revision stehenden<br />

Centralstatuten stehen, soll eine Vorlage für Letztere abgewartet werden.<br />

Traktandum IV. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Präses verliest zwei Einladungss<strong>ch</strong>reiben zu gemeinsamen Feldübungen, das eine von<br />

der Sektion Unteraarga-u, das andere <strong>vom</strong> Züri<strong>ch</strong>see und Oberland. Die Einladung der<br />

Sekt. Unt. Aargau lautet auf Sonntag, d. 28. Aug. während das andere auf Sonntag d. 4.<br />

Septbr.<br />

In Anbetra<strong>ch</strong>t der freunds<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Beziehungen gegen unsere S<strong>ch</strong>westersektion im<br />

Kanton Züri<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>liesst die Versammlung: Der Verein betheiligt si<strong>ch</strong> offiziell an der am<br />

4. Septbr. stattfindenden<br />

Felddienstübung in Stäfa, veranstaltet von der Sektion Züri<strong>ch</strong>see und Oberland. Unsere<br />

Samariter Sektion soll hiezu von uns aus ebenfalls eingeladen werden.<br />

Dem Gesu<strong>ch</strong> der Sektion Unt. Aargau wird soweit entspro<strong>ch</strong>en, indem si<strong>ch</strong> der Verein<br />

dur<strong>ch</strong> eine freiwillige Delegation an der bei Brugg si<strong>ch</strong> abspielenden Felddienstübung<br />

vertreten lässt. Zum Besu<strong>ch</strong>e dieser letzteren Üebung melden si<strong>ch</strong> folgende Mitglieder:<br />

Gossweiler Jb., Häderli Jb., Ernst Frd.W., Fäsi Emil, Burgherr Jul., Diener Albert,<br />

Lattmann H<strong>ch</strong>. und Duggener C.<br />

Als Fähnri<strong>ch</strong> für na<strong>ch</strong> Stäfa werden vorges<strong>ch</strong>lagen: Lattmann H<strong>ch</strong>., Weber G.,<br />

Markstahler Gottl. Lattmann und Weber lehnen ab und fällt die Wahl auf Markstahler<br />

Gottl.<br />

Obs<strong>ch</strong>on die Sanitätler ohne Musik exerzieren und oft anstrengende Märs<strong>ch</strong>e ma<strong>ch</strong>en,<br />

bes<strong>ch</strong>liesst die Versammlung unter den Klängen zweier Tambouren na<strong>ch</strong> Stäfa zu<br />

fahren. Der Tambourenverein soll hiefür angefragt werden.<br />

Zu diesem Vereinsausfluge an die Gestade unseres liebli<strong>ch</strong>en Züri<strong>ch</strong>sees sollen au<strong>ch</strong><br />

unsere werthen Ehren- und Passiv-Mitglieder pr. Cirkular eingeladen werden.<br />

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Präses ma<strong>ch</strong>t der Versammlung Mittheilung von dem Vorgehen <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> in<br />

Sa<strong>ch</strong>en Duggener - Rikle, dass aber bis heute keinen Ausglei<strong>ch</strong> angebahnt worden sei.<br />

Hierauf erklärt Herrn M. Hoz, Präses der S.S., dass Herrn Rikle inzwis<strong>ch</strong>en aus der<br />

Samariter-Sektion ausgetreten sei und somit diese faule Angelegenheit als erledigt zu<br />

betra<strong>ch</strong>ten sei. Den Mitgliedern wird ferner die Mittheilung gema<strong>ch</strong>t, dass der hohe<br />

Bun<strong>des</strong>rath endli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> langem Mühen und Treiben den Sektionen <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Militär-Sanitäts-vereines für Correspondenzen dienstli<strong>ch</strong>en Inhaltes einstweilen<br />

provisoris<strong>ch</strong> Portofreiheit bewilligt hat. Die Mitglieder werden ermahnt, diese<br />

Errungens<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t zu missbrau<strong>ch</strong>en.<br />

Quästor Weber G. gibt in Kürze Aufs<strong>ch</strong>luss über die Cassabewegung im ersten halben<br />

Jahre.<br />

Aktiv-Saldo Vortrag Frs. 354.92<br />

Einnahmen bis 20. Aug. Frs. 522.45<br />

Total Einnahmen Frs. 877.37<br />

An Ausgaben stehen gegenüber Frs. 541.71<br />

Cassabestand pr. 20. Aug. Frs. 335.46<br />

Also Frs. 20.-- weniger als am l. Jan. 1898.<br />

In Anbetra<strong>ch</strong>t unserer beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Ans<strong>ch</strong>affungen ein s<strong>ch</strong>önes Resultat und no<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>öne Einnahmen stehen in Erwartung, wie Beitrag der Stadt und der Samariter-<br />

Sektion.<br />

Leuthard beantragt, auf festli<strong>ch</strong>e Anlässe jeweils einen Historiographen zu wählen, der<br />

einen Festberi<strong>ch</strong>t in etwas humoristis<strong>ch</strong>em Stile gehalten in ein eigens hiezu<br />

anzus<strong>ch</strong>affen<strong>des</strong> Bu<strong>ch</strong> einzutragen und an einer darauffolgenden Versammlung<br />

vorzulesen hat. Diese Anregung wird mit Beifall aufgenommen, ebenso die Cirkulation<br />

einer Vergnügungskasse an den Versammlungen, ein frommer Wuns<strong>ch</strong> von Herrn<br />

Ristner.<br />

Die stiefmütterli<strong>ch</strong>e Behandlung von Herrn Sutter im S<strong>ch</strong>wanen gegenüber unserem<br />

Vereine, wie mehrmaliges Ni<strong>ch</strong>thalten gepflogener Abma<strong>ch</strong>ungen btff. Lokal ectr.<br />

veranlasst Präses, dem Vereine die Frage <strong>des</strong> Lokalwe<strong>ch</strong>sels zur Ventilierung zu<br />

unterbreiten. Leuthard beantragt We<strong>ch</strong>sel, während Hetzel, Lattmann und S<strong>ch</strong>eidegger<br />

wüns<strong>ch</strong>en, dass mit Herrn Sutter in dieser Angelegenheit vorerst no<strong>ch</strong>mals gespro<strong>ch</strong>en<br />

werde. Bei Abstimmung fallen 20 Stimmen auf Antrag Leuthard und 6 Stimmen auf<br />

Antrag Lattmann, Hetzel u. S<strong>ch</strong>eidegger. Somit wird der Vorstand beauftragt, si<strong>ch</strong> um<br />

ein passen<strong>des</strong> Lokal umzusehen, immerhin betonen Lattmann und Hetzel no<strong>ch</strong>mals<br />

ihren geäusserten Wuns<strong>ch</strong>.<br />

In der Generalversammlung .<strong>vom</strong> 24. Jan. 1897 wurde Carl Duggener zum Ehren-<br />

Mitgliede ernannt, ist aber von dem damaligen Vorstande aus unbekannten Gründen die<br />

Unterlassungssünde begangen worden, demselben Ususgemäss eine diesbezügli<strong>ch</strong>e<br />

Urkunde zu verabfolgen, was nun heute na<strong>ch</strong>geholt wird, mit dem Wuns<strong>ch</strong>e, dieselbe<br />

möge unserem fleissigen, unermüdli<strong>ch</strong>en Präsidenten heute no<strong>ch</strong> freuen wie vor einem<br />

Jahre. Im Ans<strong>ch</strong>lüsse an diesen Akt beantragt der Vorstand der Versammlung, unser<br />

altes treues Aktiv-Mitglied und mehrjähriges fleissiges Vorstands-Mitgliede Herrn G.<br />

Weber in Anbetra<strong>ch</strong>t seiner vorzügli<strong>ch</strong>en Leistungen zum Ehren-Mitgliede zu ernennen,<br />

was einstimmig anerkannt und zum Bes<strong>ch</strong>lüsse erhoben wird. Die hiezu übli<strong>ch</strong>e<br />

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Urkunde soll dur<strong>ch</strong> unser Mitglied Herrn J. Mettler in Männedorf angefertigt werden. Die<br />

Sammlung der Vergnügungskasse ergibt Frs. 2.50.<br />

S<strong>ch</strong>luss 12 Uhr.<br />

Uebung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, d. 24. Aug. Abds. 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> mit<br />

der Samariter-Sektion d. M.S.V. Züri<strong>ch</strong><br />

Anwesend: 54 Mitglieder<br />

Uebungsstoff: I Erklärung der ersten Hülfslinie (Truppenverbandplatz)<br />

II Erstellen von Nothtragbahren und Nothtransportverbänden<br />

Uebungsleiter: I Feldweibel J. Altherr<br />

. II Wa<strong>ch</strong>tmeister Ulri<strong>ch</strong> Kuenz<br />

u. Corporal C. Duggener.<br />

Feldweibel J. Altherr erklärt der Manns<strong>ch</strong>aft <strong>des</strong> M.S.V. in Form eines geläufigen<br />

Vortrages die erste Hülfslinie.<br />

Zur besseren Orientierung bedient si<strong>ch</strong> derselbe der Wandtafel, auf der die ganze<br />

Anlage skizziert ward. Während dieser Zeit bes<strong>ch</strong>äftigen si<strong>ch</strong> die Samariter u.<br />

Samariterinnen mit Erstellen von Nothtragbahren und Nothverbänden unter Aufsi<strong>ch</strong>t der<br />

Herren Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz und Corporal C. Duggener.<br />

Na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss der üebung vertheilen der Programme für die Feldübungen in Brugg u.<br />

Stäfa. Mittheilungen an die Theilnehmer der Uebung in Brugg btff. Ort und Zeit der<br />

Sammlung und Abfahrt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr.<br />

Felddienstübung in Brugg<br />

Sonntag, den 28. Aug. 1898<br />

Beri<strong>ch</strong>t der Delegation<br />

Einer Einladung <strong>des</strong> Militär-Sanitäts-Verein ünter-Aargau Folge gebend, sowie dem<br />

Vereinsbes<strong>ch</strong>lusse <strong>vom</strong> 20. Aug. 1898 na<strong>ch</strong>lebend, besammelten si<strong>ch</strong> am Morgen <strong>des</strong><br />

28. Aug. 12 Mitglieder unseres Vereines am Bahnhofe. Um 7 Uhr Abfahrt na<strong>ch</strong> Brugg,<br />

um daselbst gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> mit dem Militär-Sanitäts-Verein ünt. Aargau den<br />

Sanitätsdienst zu besorgen, an der von den ünter-Offiziersvereinen Brugg, Aarau und<br />

Ölten veranstalteten Felddienstübung.<br />

In Brugg von obgenannten Vereinen empfangen und na<strong>ch</strong> dem Hôtel Bahnhof begleitet,<br />

wird bei kurzem Aufenthalte eine Stärkung genommen, um na<strong>ch</strong>her ins Gefe<strong>ch</strong>tsleben<br />

überzugehen. Anwesend waren von den 3 Unteroffiziers Vereinen 63 Mann,<br />

Militärsanitätsverein Unt. Aargau 22 Mann und Züri<strong>ch</strong> 12 Mann; Total 97 Mann.<br />

Von Brugg aus mars<strong>ch</strong>ierten wir unter Musikbegleitung über die Steig gegen Rüfena<strong>ch</strong>t,<br />

wo si<strong>ch</strong> das Gefe<strong>ch</strong>t entwickelte und si<strong>ch</strong> herna<strong>ch</strong> gegen Hasel und Villigen erstrekte.<br />

Unweit Rüfena<strong>ch</strong>t erri<strong>ch</strong>teten die Sanitätler unter dem Commando von Sanitäts<br />

Feldweibel Altherr, Züri<strong>ch</strong>, einen Truppen-Verband-Platz; von wo aus 2 Trägerketten<br />

unter Führung 2 Sanit. Unteroffiz. abgingen; ein Unt. Offiz. verblieb auf dem T.V.P. und<br />

leitete diesen Dienst. Dem Feldweibel Altherr war ein Militärradfahrer zugetheilt, der<br />

den Meldedienst zwis<strong>ch</strong>en Feuerlinie und T.V.P. besorgte. Die ganze Uebung nahm<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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einen angebra<strong>ch</strong>ten Verlauf. Die na<strong>ch</strong>herige Kritik verwies auf einige Fehler und<br />

üebelstände, wie sie bei jeder sol<strong>ch</strong>en Uebung vorkommen können.<br />

Na<strong>ch</strong> bereits dreistündigem Gefe<strong>ch</strong>t wurde Abbru<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t und gemeinsam na<strong>ch</strong><br />

Villingen mars<strong>ch</strong>iert, wo im Gasthof z. Hirs<strong>ch</strong>en ein gemeinsames Mittagessen zur<br />

allgemeinen Befriedigung serviert wurde. Um 3 Uhr 15mt wurde unter strömendem<br />

Regen Villingen verlassen, um über Rein und Laufohr na<strong>ch</strong> Brugg zu gelangen, wo im<br />

Vereinslokal <strong>des</strong> Unt.Offiz. Verein Brugg no<strong>ch</strong> ein Abs<strong>ch</strong>iedstrunk genommen wurde.<br />

Dem Drängen der Mitglieder der Sektion Ünt. Aargau na<strong>ch</strong>gebend mussten wir in Baden<br />

aussteigen, wo uns abermals ein Trunk kredenzt wurde. An dieser Stelle sei unser<br />

Na<strong>ch</strong>bar Sektion für ihren Empfang und Entgegenkommen der gebührende Dank<br />

ausgespro<strong>ch</strong>en. Na<strong>ch</strong> einer Stunde fröhli<strong>ch</strong>en Beisammenseins verliessen wir Baden<br />

und kommen total dur<strong>ch</strong>nässt in Züri<strong>ch</strong> an.<br />

Der Beri<strong>ch</strong>terstatter:<br />

sig. Lattmann H<strong>ch</strong>.'Sant. Feldweibel<br />

Felddienstübung in Stäfa<br />

Sonntag, den 4. Septbr. 1898<br />

Gemäss Bes<strong>ch</strong>luss der Halbjahres Versammlung, versammeln si<strong>ch</strong> die Theilnehmer und<br />

zwar 62 an der Zahl, Morgens 8 ½ Uhr beim Dampf s<strong>ch</strong>iffsteg Theater. Hier werden wir<br />

von einer Extra-S<strong>ch</strong>walbe aufgenommen und bei<br />

pra<strong>ch</strong>tvollstem Wetter und fröhli<strong>ch</strong>ster Stimmung na<strong>ch</strong> Stäfa gebra<strong>ch</strong>t.<br />

Trotzdem unsere S<strong>ch</strong>walbe in der Höhe von Meilen einem unserer Mitglieder zu liebe<br />

eine Rundfahrt en miniature ausführte, landeten wir cirka 10 Uhr in Stäfa. Grosser<br />

Empfang dur<strong>ch</strong> die Sektion Züri<strong>ch</strong>see u. Oberland. Ras<strong>ch</strong> wird die Sektion Züri<strong>ch</strong> unter<br />

dem Commando unseres Präsidenten Duggener in Mars<strong>ch</strong>kolonne formiert und unter<br />

den Wirbeln der 2 mitgebra<strong>ch</strong>ten Tambouren, geht's ins Rössli zu einem beliebigen<br />

Znüni. In<strong>des</strong>sen ist die Sektion Wald-Rüti pr. Fuhrwerk eingetroffen, total 8 Mann.<br />

Zirka 11 Uhr Aufbru<strong>ch</strong> u. Abmars<strong>ch</strong> mit Zür<strong>ch</strong>er Musik na<strong>ch</strong> dem circa 20 Minuten<br />

entfernten Lattenberg. Hier stellt si<strong>ch</strong> Herrn Major Dr. H. Isler von Basel als<br />

Uebungsleiter vor, unterstützt von den Herren Hauptm. Dr. Rothpletz von Stäfa und<br />

Herrn Oberlt. Dr. Hotz von Gossau.<br />

Na<strong>ch</strong> einigen einleitenden Worten von Herrn Major Dr. Isler, werden die sämtli<strong>ch</strong>en<br />

Theilnehmer in 3 Arbeitsabtheilungen eingetheilt, und zwar: Die Manns<strong>ch</strong>aft der<br />

M.S.Vereine erstellt Nothtragbahren, unter Aufsi<strong>ch</strong>t der Herren Hpt. Dr. Rothpletz und<br />

Oberlt. Dr. Hotz. Die Samariter ri<strong>ch</strong>ten Requisitionsfuhrwerke ein für den Transport von<br />

Verwundeten, unter Leitung von Herrn Sanitäts-Feldweibel Lattmann; während die<br />

Samariterinnen S<strong>ch</strong>ienen aus Nothmaterial herri<strong>ch</strong>ten. Na<strong>ch</strong>dem etwa 8 sol<strong>ch</strong>er<br />

Nothtragbahren erstellt und von Herrn Major Dr. Isler inspiziert und kritisiert, geht die<br />

Sanitätsmanns<strong>ch</strong>aft über zur Einri<strong>ch</strong>tung eines Truppen-Verband-Platzes.<br />

Auf der Höhe <strong>des</strong> Lattenberges, allwo ein Gefe<strong>ch</strong>t seinen Abs<strong>ch</strong>luss gefunden, werden<br />

ca. 25 Patienten, versehen mit den vers<strong>ch</strong>iedensten Diagnosen, verstreut gelagert.<br />

Zwei Träger Ketten, bestehend je aus 3 Trägerrotten rücken nun mit<br />

Ordonanztragbahren in zwei vers<strong>ch</strong>iedenen Ri<strong>ch</strong>tungen na<strong>ch</strong> dem S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfelde vor und<br />

bringen die Verwundeten während ca. 2 Stunden auf die Empfangsstelle, wo dieselben<br />

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je na<strong>ch</strong> dem Grade der Verletzungen sondiert und auf die betff. Abtheilungen verbra<strong>ch</strong>t<br />

werden, um da einen ersten Verband zu erhalten, unter Benutzung <strong>des</strong> von den<br />

Samariterinen in<strong>des</strong>sen angefertigten S<strong>ch</strong>ienenmateriales.<br />

Abbru<strong>ch</strong> der Üebung um 3 Uhr.<br />

Eine allgemeine Kritik, unter besonderer Berücksi<strong>ch</strong>tigung der angelegten Verbände,<br />

dur<strong>ch</strong> den Uebungsleiter Herrn Major Dr. Isler, der nebenbei gesagt ziemli<strong>ch</strong> strenge zu<br />

Geri<strong>ch</strong>te geht, fällt ziemli<strong>ch</strong> günstig aus.<br />

Na<strong>ch</strong>dem das von den Bauern requirierte Material wieder an Ort und Stelle gebra<strong>ch</strong>t,<br />

ruft die Trommel Sammlung und fors<strong>ch</strong> formiert si<strong>ch</strong> der stattli<strong>ch</strong>e Zug, der mit unseren<br />

flotten Tambouren si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der Seestrasse bewegt. Beim Liergarten zum Felsenkeller<br />

stellt si<strong>ch</strong> unerwartet die stramme Vereins-Musik Stäfa an unsere Spitze, als Ablösung<br />

unserer Kalbsfelltrompeter, unter deren Klängen s<strong>ch</strong>neidig dur<strong>ch</strong> das s<strong>ch</strong>öne Stäfa na<strong>ch</strong><br />

dem Rössli mars<strong>ch</strong>iert wird.<br />

Mit Ungeduld und knurrendem Magen harret da man<strong>ch</strong>er auf das anvisierte Bankette zu<br />

Frs 1,50 ohne Wein, das na<strong>ch</strong> allgemeiner Aussage zu wüns<strong>ch</strong>en übrig lässt. Na<strong>ch</strong>dem<br />

der ärgste Hunger und Durst gestillt und somit von<br />

den Mitgliedern etwel<strong>ch</strong>e Ruhe zu erwarten, ergreift Festpräsident S<strong>ch</strong>eidegger das Wort<br />

und benützt diese Gelegenheit, Herrn Major Dr. Isler, Sanitäts-Instruktor als erstes<br />

Ehrenmitglied der Sektion Züri<strong>ch</strong>see und Oberland zu proklamieren, mit üeberrei<strong>ch</strong>en<br />

einer von J. Mettler sehr s<strong>ch</strong>ön ausgeführten Urkunde.<br />

Herrn Major Dr. Isler verdankt die ihm erwiesene Ehre in gewohnter Weise und ermahnt<br />

die Sanitätler dur<strong>ch</strong> Veranstalten sol<strong>ch</strong>er gemeinsamer Uebungen nebst dem edlen<br />

Zwecke au<strong>ch</strong> die Collegialität zu pflegen, sein Ho<strong>ch</strong> gilt unserem lieben Vaterlande.<br />

Ein gemeinsamer Spaziergang na<strong>ch</strong> dem Patrioten-Denkmal und dem sehr s<strong>ch</strong>önen<br />

Biergarten z. Felsenkeller befördert die Verdauung und bringt uns für kurze Zeit an die<br />

fris<strong>ch</strong>e Luft.<br />

Der Tö<strong>ch</strong>ter<strong>ch</strong>or Stäfa, der si<strong>ch</strong> inzwis<strong>ch</strong>en eingefunden, sowie ein flott singen<strong>des</strong><br />

Männer-Septetes tragen ihr S<strong>ch</strong>önes dazu bei neben Tanz und Deklamationen uns die<br />

Zeit mögli<strong>ch</strong>st kurz zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Um 9 Uhr verabs<strong>ch</strong>iedet si<strong>ch</strong> die Sektion Züri<strong>ch</strong> von ihren Kameraden am See, um auf<br />

den S<strong>ch</strong>wingen unserer bekannten S<strong>ch</strong>walbe "Thalwil" um 10 ½ Uhr in Züri<strong>ch</strong> zu<br />

landen. Diese nä<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Seefahrt ward ni<strong>ch</strong>t minder s<strong>ch</strong>ön den(n) die morgige, zumal<br />

ein frohes Lied na<strong>ch</strong> dem ändern den Kehlen der fröhli<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft entrollte. Ni<strong>ch</strong>t<br />

weniger zum Gelingen dieser gemüthli<strong>ch</strong>en Heimfahrt mag das von unserem Mitgliede<br />

Herrn C. Hoff gespendete Feuerwerk beigetragen haben; ihm sei für sein gebra<strong>ch</strong>tes<br />

Opfer den wärmsten Dank gesagt.<br />

In Züri<strong>ch</strong> angelangt, drücken Freunde si<strong>ch</strong> die Hand mit dem Bewusstsein, einen<br />

strengen und denno<strong>ch</strong> gemüthli<strong>ch</strong>en Tag miteinander verlebt zu haben. Die<br />

Felddienstübung in Stäfa, auf die die Sektion Züri<strong>ch</strong> mit Stolz zurückblicken darf, möge<br />

jedem Theilnehmer in froher Erinnerung bleiben.<br />

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Vortrag von Ul<strong>ch</strong>. Kuenz, Sanit. Wa<strong>ch</strong>tmst.<br />

Freitag, d. 16. Sept 1898, Abds. 8 ½ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ihs.<br />

Anwesend: 39 Mitglieder<br />

Thema: Der Sanitätsdienst auf der Etappenlinie<br />

Der Vortragende behandelt in gedrängter Kürze den Transport der Verwundeten <strong>vom</strong><br />

S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfelde bis zum Armeespital im Territorialgebiet, an Hand von Zei<strong>ch</strong>nungen an der<br />

Wandtafel.<br />

Na<strong>ch</strong> Beendigung <strong>des</strong> Vortrages ma<strong>ch</strong>t Präses folgende Mittheilungen:<br />

I. Stadtarzt, Herrn Dr. Leu<strong>ch</strong> ladet uns zu zwei nä<strong>ch</strong>stens stattfindenden Sektionen ein,<br />

die eine für männli<strong>ch</strong>e, die andere für weibli<strong>ch</strong>e Mitglieder, und ermuntert Präses die<br />

Mitglieder, diese seltene Gelegenheit zu benutzen und einer dsbez. Einladung re<strong>ch</strong>t<br />

zahlrei<strong>ch</strong> Folge zu geben.<br />

II. Von dem Vorstandsbes<strong>ch</strong>lusse, diesen Winter einen Samariterkurs zu veranstalten,<br />

wird Anzeige gema<strong>ch</strong>t und sollen diesbez. Publikationen Anfangs Octbr. ers<strong>ch</strong>einen. Die<br />

Mitglieder werden ersu<strong>ch</strong>t, mögli<strong>ch</strong>st viele Theilnehmer einzuführen.<br />

III. Ma<strong>ch</strong>t Präses Mittheilung von dem Vorhaben, diesen Herbst no<strong>ch</strong> eine<br />

Gebirgstransport-Uebung abzuhalten. Dieselbe werde wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> im Sihlwalde<br />

stattfinden und sollen die hiezu nöthigen Transportmittel auf dem Platze hergestellt<br />

werden.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr.<br />

Vorstandssitzung<br />

Samstag, d. 17. Sept. 1898, Abds. 8 ½ Uhr Rest. Müller, Linthes<strong>ch</strong>gs. 21<br />

Anwesend: Duggener C., Weber G., Vollenweider G. (v.d. Statutencommission Hetzel<br />

F. u. S<strong>ch</strong>eidegger Hs.)<br />

Traktanden: Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Duggener verliest ein S<strong>ch</strong>reiben von einem Dänis<strong>ch</strong>en Oberstit. der von uns<br />

Jahresberi<strong>ch</strong>t und Statuten wüns<strong>ch</strong>t. Na<strong>ch</strong> Einsendung derselben soll eine dankende<br />

Bestätigung eingetroffen sein.<br />

Betreffend Lokalwe<strong>ch</strong>sel soll an einer der nä<strong>ch</strong>sten Vorstandssitzungen, die im<br />

S<strong>ch</strong>wanen stattfinden wird, no<strong>ch</strong>mals mit Herrn Suter gespro<strong>ch</strong>en werden, der si<strong>ch</strong><br />

übrigens bereit erklärte, in Zukunft besser für uns zu sorgen.<br />

Präses soll mit Herrn Oberst Meister im Sihlwald in Verbindung treten betff. das<br />

benöthigende Material für die früher erwähnte Gebirgstransport-Uebung.<br />

Für den theoretis<strong>ch</strong>en Theil <strong>des</strong> Samariterkurses soll ein Leiter gefunden werden.<br />

Na<strong>ch</strong>stehende Herren Aerzte sollen <strong>vom</strong> Präses in erster Linie angefragt werden: Dr. G.<br />

Bär, Dr. Fiez u. Dr. Bion.<br />

In Anbetra<strong>ch</strong>t der vorgerückten Zeit wird auf die Revision der Statuten heute ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

eingetretten. In einem Briefe theilt uns Centralpräses Zimmermann mit, dass der<br />

Entwurf für die neuen Centralstatuten ni<strong>ch</strong>t vor der Delegiertenversammlung 1899<br />

aufgestellt u. zur Berathung kommen werden.<br />

S<strong>ch</strong>luss: 11 ¼ Uhr.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vorstandssitzung<br />

Donnerstag, d. 29. Sept. 1898, Abds. 8 ½ Uhr, Hôtel Romer<br />

Anwesend: Duggener C., 'Weber G., Vollenweider G., Leuthard C.<br />

(v. d. Statutencommission: Lattmann H<strong>ch</strong>.<br />

Traktandum: Statutenrevision<br />

Na<strong>ch</strong> Erledigung einiger kleinerer Vereinsges<strong>ch</strong>äfte, wird trotz <strong>des</strong> s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Besu<strong>ch</strong>es<br />

dieser Sitzung zum Entwurfe der neuen Statuten übergegangen.<br />

S<strong>ch</strong>luss: l0 ½ Uhr.<br />

Gebirgs-Felddienstübung<br />

Sonntag, d. 2. Octobr. 1898, Mittgs. 2 Uhr im Sihlwald Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> mit d.<br />

Samariter-Sektion <strong>des</strong> M.S.V.Z.<br />

Anwesend: 55 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: Fourier Fr. Hetzel, Wa<strong>ch</strong>tmst. Untersander u. Corpr. Duggener<br />

55 Sanitätler u. Samariter versammelten si<strong>ch</strong> an genanntem Sonntage Mittags 1 Uhr<br />

beim Sihlthalbahnhof Selnau, um pr. Dampfross na<strong>ch</strong> dem idilis<strong>ch</strong>en Sihlwald gebra<strong>ch</strong>t<br />

zu werden, allwo uns ein s<strong>ch</strong>önes Stück Arbeit wartete. Na<strong>ch</strong> Ankunft daselbst, wurde<br />

ras<strong>ch</strong> das ri<strong>ch</strong>tige Terain abgesu<strong>ch</strong>t, die von Herrn Oberst Meister gütigst zur Verfügung<br />

gestellten Materialien in Empfang genommen u. na<strong>ch</strong>her Appel gema<strong>ch</strong>t. Einer kurzen<br />

Einleitung zur heutigen Uebung,von Fourier Hetzel folgte die Eintheilung der Manns<strong>ch</strong>aft<br />

in 3 Arbeitsabtheiligungen, die in erster Linie die nöthigen Nothtransportmittel u.<br />

Verbandzeug herstellen mussten, wie: 2 S<strong>ch</strong>litten, Carrette, Kückentragbahre u.<br />

S<strong>ch</strong>leikbahre.<br />

Zirka 10 Knaben wurden als Verwundete an einer ziemli<strong>ch</strong> steilen Halde gelagert, um<br />

na<strong>ch</strong>her von der Sanitätsmanns<strong>ch</strong>aft aufgesu<strong>ch</strong>t, die Nothverbände angelegt, u. auf die<br />

bestmögli<strong>ch</strong>ste Art u. Weise an den FUSS <strong>des</strong> Berges gebra<strong>ch</strong>t zu werden; von hier<br />

wurden dieselben pr. S<strong>ch</strong>litten ectr. na<strong>ch</strong> dem Truppenverbandplatz gebra<strong>ch</strong>t. Im<br />

Ernstfalle mö<strong>ch</strong>te diese Transportübung si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> ihre S<strong>ch</strong>wierigkeiten geboten haben,<br />

hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> bei Annahme, dass die Patienten eben erwa<strong>ch</strong>sene Personen gewesen<br />

wären; kam es do<strong>ch</strong> hie u. da vor, dass der Sanitätler oder der Verwundete die Lust<br />

ankam den Berg hinunter zu ruts<strong>ch</strong>en.<br />

Na<strong>ch</strong>dem die suponierte Unglückstelle, oder S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfeld abgesu<strong>ch</strong>t u. von den<br />

Verwundeten gänzli<strong>ch</strong> gesäubert, wurde die üebung abgebro<strong>ch</strong>en. Die Noth-<br />

Transportmittel wurden wieder in ihre ursprüngli<strong>ch</strong>e Form gebra<strong>ch</strong>t und dem<br />

Abgeordneten von Herrn Oberst Meister übergeben<br />

Na<strong>ch</strong> der Arbeit Mühen hatte ein jeder gerne eine Stärkung genommen, die im Gasthaus<br />

zum Sihlwald in rei<strong>ch</strong>em Masse erhältli<strong>ch</strong> war. Unter fröhli<strong>ch</strong>en Gesprä<strong>ch</strong>en u.<br />

Deklamationen kam die Zeit nur zu s<strong>ch</strong>nell, wo wir den Heimatgefilden zufahren,<br />

mussten; selbst die Fahrt bis Züri<strong>ch</strong> gestaltete si<strong>ch</strong> zu einer sehr fröhli<strong>ch</strong>en, indem ein<br />

Lied na<strong>ch</strong> dem ändern erklang bis es hiess "Selnau" alles aussteigen.<br />

Es war dieses die erste in dieser Art von unserem Verein dur<strong>ch</strong>geführten Uebung, möge<br />

au<strong>ch</strong> diese uns zum Nutzen u. Frommen gerei<strong>ch</strong>t haben.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Uebung 5 Uhr.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vorstands Sitzung<br />

Donnerstag, d. 6. Octbr. 1898, Abds. 8 ¼ Uhr, S<strong>ch</strong>mide Niederdorf<br />

Anwesend: Duggener C., Weber G., Sauter P., Vollenweider G., S<strong>ch</strong>mid A. u.<br />

Leuthard C. (v.d. Statutencommission: S<strong>ch</strong>eidegger Hans.<br />

Traktandum: Fortsetzung <strong>des</strong> Statutenentwurfes.<br />

S<strong>ch</strong>luss l0 ½ Uhr.<br />

Vortrag von Herrn H<strong>ch</strong>. Lattmann, Sanit. Feldwbl.<br />

Donnerstag, d. 13. Octbr. Abds. 8 ½ Uhr, Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Eingeladen: Samariter Sektion d. M.S.V.Z.<br />

Anwesend: 47 Mitglieder<br />

Thema: Die Erste Hülfe bei plötzli<strong>ch</strong>en Lebensgefahren<br />

An Hand unseres Lehrbu<strong>ch</strong>es ma<strong>ch</strong>te uns der Vortragende aufmerksam auf die<br />

Ursa<strong>ch</strong>en, Symthome u. Behandlung von Ohnmä<strong>ch</strong>ten, Fallsu<strong>ch</strong>t, Betäubung,<br />

Gehirners<strong>ch</strong>ütterung, Hitzs<strong>ch</strong>lag, Ho<strong>ch</strong>gradige Beraus<strong>ch</strong>ung, S<strong>ch</strong>eintod u. Vergiftungen.<br />

Es bildet dieses im praktis<strong>ch</strong>en Leben immer die wi<strong>ch</strong>tigsten Kapiteln für den<br />

Sanitätssoldaten sowie Samariter.<br />

Na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong> Vortrages ermuntert Präses die Mitglieder zum Abonnement auf das<br />

"Rote Kreuz", ebenso, mögli<strong>ch</strong>st viele Theilnehmer für den in nä<strong>ch</strong>ster Zeit beginnenden<br />

Samariterkurs einzuführen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr.<br />

Vorstandssitzung<br />

Donnerstag, d. 19. Octbr. 1898, Abds. 8 ¼ Uhr, Hotel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: Duggener Carl, Weber G., Sauter P., S<strong>ch</strong>mid G. und Leuthard Carl<br />

Traktanden: I Samariterkurs<br />

II Lokalfrage<br />

III Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Präses eröffnet die Sitzung indem er die Mittheilung ma<strong>ch</strong>t, dass er endli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> langem<br />

vergebli<strong>ch</strong>en Su<strong>ch</strong>en einen Kursleiter gefunden und zwar für den theoretis<strong>ch</strong>en Teil<br />

Herrn Dr. Arthur Bernheim, während si<strong>ch</strong><br />

für den praktis<strong>ch</strong>en Theil unser Vice Präses Altherr Jean Sant. Feldweibel in<br />

verdankenswerter Weise anerboten.<br />

Auf eine s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Anfrage von Herrn Stadtrath Frits<strong>ch</strong>i, ist uns von demselben zum<br />

Zwecke der Abhaltung eines Samariterkurses, Zimmer 309 im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhause unter den übli<strong>ch</strong>en Bedingungen für je 2 Abende pr. Wo<strong>ch</strong>e<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Ents<strong>ch</strong>ädigung an den Abwart Frs. 30, sowie Tragen der Spesen für Beleu<strong>ch</strong>tung ectr.<br />

Dur<strong>ch</strong> eine mögli<strong>ch</strong>st auffällige Publikation im Tagblatt sowie im Tagesanzeiger, soll die<br />

Einwohners<strong>ch</strong>aft von Züri<strong>ch</strong> von unserem Vorhabrn unterri<strong>ch</strong>tet u. zur Theilnahme<br />

eingeladen werden.<br />

Anmeldungen sollen bis zum 23. Octbr, an folgenden Stellen abgegeben werden:<br />

I Centralsanitätsposten Züri<strong>ch</strong> I<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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II Stahl, Uhrenma<strong>ch</strong>er Züri<strong>ch</strong> I<br />

III Altherr Jean, Züri<strong>ch</strong> III<br />

IV Weber G., Chemiegebäude, Züri<strong>ch</strong> IV<br />

V Leuthard C., Dufourstr., Züri<strong>ch</strong> V<br />

Eine erste Versammlung der Theilnehmer findet am 27. Octbr. im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhause statt, behufs Feststellung der Uebungsabende und evt.<br />

Entgegennahme der Lehrmittel.<br />

Das Kursgeld beträgt Frs. 5.--. Mitglieder unseres Vereines oder der Samaritersektion<br />

die den Kurs mitma<strong>ch</strong>en wollen bezahlen Frs. 3.--. Als Lehrmittel wird das Lehrbu<strong>ch</strong> der<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Sanitätstruppe anges<strong>ch</strong>afft, zu beziehen bei der Eidg. Kriegsmaterial-<br />

Verwaltung in Bern.<br />

Herrn Suter, Inhaber <strong>vom</strong> Hotel S<strong>ch</strong>wanen, der zu dieser Sitzung persönli<strong>ch</strong> eingeladen,<br />

wird von dem Vereinsbes<strong>ch</strong>lusse <strong>vom</strong> 20. Aug. Mittheilung gema<strong>ch</strong>t; Dieser verspri<strong>ch</strong>t<br />

uns <strong>des</strong> bestimmtesten, in Zukunft besser für uns zu sorgen, so dass wir bei<br />

wiederkehrenden Versammlungen hinrei<strong>ch</strong>end Platz haben müssen. Gestützt auf diese<br />

Ents<strong>ch</strong>uldigungen und Verspre<strong>ch</strong>en bes<strong>ch</strong>liesst der Vorstand, diese Angelegenheit in<br />

Wiederer-<br />

wägung zu bringen.<br />

Materialverwalter S<strong>ch</strong>mid wird beauftragt unser Verbandmaterial bis zur Eröffnung <strong>des</strong><br />

Kurses bestmögli<strong>ch</strong>st in Ordnung zu bringen resp. was nothwendig, was<strong>ch</strong>en zu lassen.<br />

Im Einverständnis von Herrn Suter, werden von nun an unser Vereinsorgan "Das rote<br />

Kreuz" sowie die S<strong>ch</strong>weiz. Soldatenblätter im Lokale z. S<strong>ch</strong>wanen I. Stok aufgelegt sein,<br />

unsere werthen Mitglieder sind ersu<strong>ch</strong>t hievon Gebrau<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr.<br />

Section dur<strong>ch</strong> Herrn Dr. Leu<strong>ch</strong><br />

Montag, d. 24. Octbr., Vormtgs. 9 ½ Uhr im Central-Friedhofe<br />

Anwesend: 45 Mitglieder<br />

Der freundli<strong>ch</strong>en Einladung von Herrn Dr. Leu<strong>ch</strong> Folge gebend, sowie einem sehr<br />

lehrrei<strong>ch</strong>en Vortrage mit Demonstrationen voraussehend, fanden si<strong>ch</strong> 45 Mitglieder zur<br />

festgesetzten Zeit u. am bestimmten Orte ein. Herr Dr. Leu<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ilderte uns auf sehr<br />

verständli<strong>ch</strong>e Weise die Zusammensetzung <strong>des</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Körpers, sowie die<br />

Vorri<strong>ch</strong>tungen der einzelnen Organe, von dem der Sanitätssoldat u. Samariter einen<br />

ri<strong>ch</strong>tigen Begriff haben soll, um Verletzungen erkennen, gegen dieselben zweckmässige<br />

u. heilbringende Hülfe leisten, sowie dem Arzte einen verständigen u. ri<strong>ch</strong>tigen Rapport<br />

erstatten zu können.<br />

Herrn Dr. Leu<strong>ch</strong> zeigte uns an einer männli<strong>ch</strong>en Lei<strong>ch</strong>e, der am Kopfe das S<strong>ch</strong>ädelda<strong>ch</strong><br />

abgenommen war, das Gehirn u. ma<strong>ch</strong>te uns auf den Nervenstrang aufmerksam,<br />

wel<strong>ch</strong>er von hier dur<strong>ch</strong> das Hinterhauptlo<strong>ch</strong> aus der S<strong>ch</strong>ädelhöhle tritt u. mit sämtli<strong>ch</strong>en<br />

Organen <strong>des</strong> Körpers in Verbindung steht. Er erklärte uns au<strong>ch</strong>, an wel<strong>ch</strong>er Stelle der<br />

S<strong>ch</strong>ädel verletzt sei, wenn eine Blutung aus den Ohren erfolge. Am dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittenen<br />

kleinen Gehirn sah man deutli<strong>ch</strong> die Zei<strong>ch</strong>nung <strong>des</strong> Lebensbaumes. Hierauf kam<br />

Vortragender auf die Eingeweide der Brust, was sehr interessant war, da der Mann an<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Lungentuberkulose starb. Man hatte hier ein deutli<strong>ch</strong>es Bild, wie diese Krankheit eine<br />

fur<strong>ch</strong>tbare Verformung im im mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Körper herbeiführen kann.<br />

Die Funktionen <strong>des</strong> Herzes erklärte uns Herrn Dr. Leu<strong>ch</strong>, indem er uns die innere<br />

Einri<strong>ch</strong>tung derselben vor. Augen führte. Kehlkopf u. Luftröhre wurden uns ebenfalls auf<br />

diese Weise gezeigt. Die Eingeweide der Bau<strong>ch</strong>höhle, Leber mit der Gallenblase, Magen,<br />

Milz Nieren mit der Harnblase u. Gedärme bildeten den S<strong>ch</strong>luss der Section.<br />

Dur<strong>ch</strong> diese Sektion wurde uns von Herrn Dr. Leu<strong>ch</strong> Gelegenheit geboten, einen Einblick<br />

in den mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Körper zu haben, der für uns Sanitätler von grossem Nutzen sein<br />

wird. Demselben sei für seine Mühe und gebra<strong>ch</strong>tes Opfer den wärmsten Dank<br />

ausgespro<strong>ch</strong>en.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 ¼ Uhr.<br />

Eröffnung <strong>des</strong> Samariterkurses<br />

Donnerstag, d. 27. Octbr. 1898 Abds. 8 Uhr. Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Für den Kurs haben si<strong>ch</strong> angemeldet:<br />

15 Männli<strong>ch</strong>e<br />

40 Weibli<strong>ch</strong>e<br />

Total 55 Theilnehmer.<br />

Präses begrüsst die Anwesenden im Namen <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> u. ma<strong>ch</strong>t darauf<br />

aufmerksam, dass es unmögli<strong>ch</strong>, bei der Feststellung der Uebungsabende allen<br />

Verhältnissen Re<strong>ch</strong>nung zu tragen, weshalb si<strong>ch</strong> die Minderheit der Mehrheit wenn<br />

immer mögli<strong>ch</strong> fügen wolle. Es werden pr. Wo<strong>ch</strong>e zwei Uebungsabende festgesetzt und<br />

zwar je Montags für den theoretis<strong>ch</strong>en u. Donnerstag für den praktis<strong>ch</strong>en Theil.<br />

In einer kurzen Anspra<strong>ch</strong>e gibt Herrn Dr. Arth. Bernheim den Theilnehmern einen<br />

Grundriss <strong>des</strong> für den Kurs aufgestellten Programmes. Quästor Weber bietet den<br />

Anwesenden Gelegenheit, ihren Verpfli<strong>ch</strong>tungen na<strong>ch</strong>zukommen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 9 ½ Uhr.<br />

Vorstandssitzung<br />

Freitag, d. 4 Novb. 1898, Abds. 8 ¼ Uhr, Hôtel Romer<br />

Anwesend: Duggener C., Sauter P., S<strong>ch</strong>mid G. u. Leuthard C.<br />

(v.d. Statutencommission: Lattmann H<strong>ch</strong>.)<br />

Traktanden: Fortsetzung u. S<strong>ch</strong>luss der Berathung <strong>des</strong> Statutenentwurfes.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr.<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Uebung mit der Samariter-Sektion d. M.S.V. Züri<strong>ch</strong><br />

Mittwo<strong>ch</strong>, d. 9. Novb. 1898 Abds 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Anwesend: 53 Mitglieder<br />

Thema: I Transport v. Hand mit feldmässiger Ausrüstung<br />

II Verbandlehre. Deckverbände ectr.<br />

Uebungsleiter: I Duggener C., Corporal<br />

II Sauter Paul, Wärter<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Während Präses Duggener mit der männli<strong>ch</strong>en Manns<strong>ch</strong>aft die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Transportarten von Hand mit feldmässiger Ausrüstung praktiziert, was vielen der<br />

Anwesenden eine Neuerung, werden die Damen bes<strong>ch</strong>äftigt<br />

mit Anlegen von Verbänden mittelst <strong>des</strong> Verbandtu<strong>ch</strong>es unter Aufsi<strong>ch</strong>t von Sauter P.<br />

Wärter.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr.<br />

Uebung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, d. 16. Novb. Abds. 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrab ens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend: 29 Mitglieder<br />

Arbeit: Soldatens<strong>ch</strong>ule I. Theil; (Zugs<strong>ch</strong>ule)<br />

Uebungsleiter: C. Duggener, Corporal<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr.<br />

Vorstandssitzung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, d. 23. Novb. 1898, Abds. 8 ¼ Uhr, Restaurant S<strong>ch</strong>nell<br />

Anwesend: Sämtli<strong>ch</strong>e Vorstandsmitglieder!<br />

Ort u. Zeitbestimmung für die künftige Mitgliederversammlung, Aufstellen der<br />

Traktandenliste für dieselbe, sowie Berathen vers<strong>ch</strong>iedener anderer Fragen bilden den<br />

Gegenstand, dieser Sitzung. No<strong>ch</strong> sei zu Protokoll erwähnt, dass unser Vice Präses Jean<br />

Altherr, Feldweibel die praktis<strong>ch</strong>e Leitung eines Samariterkurses im Kreis III<br />

übernommen.<br />

Ni<strong>ch</strong>t minder Lob verdienen unsere beiden Aktiv-Mitglieder Kühn Rud. u. Wiederkehr<br />

Hans, die unter Mithülfe zweier Aerzte in Adliswil einen Samariterkurs ins Leben<br />

gerufen u. leiten.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr.<br />

Versammlung<br />

Sonntag, den 27. Novb. Abds. 6 Uhr, Hôtel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: 47 Mitglieder<br />

Vorsitzender: C. Duggener, Präses<br />

Traktanden: 1. Verlesen, der Protokolle<br />

2. Aenderung im Mitgliederbestande<br />

a. Eintritte<br />

b. Austritte<br />

c. Strei<strong>ch</strong>ungen.<br />

3. Statatenrevision<br />

4. Vers<strong>ch</strong>ied.enes<br />

Da eine Aenderung der Reihenfolge der Traktanden ni<strong>ch</strong>t gewüns<strong>ch</strong>t wird, kommen<br />

sol<strong>ch</strong>e in oben erwähnter Weise zur Behandlung.<br />

1. Traktandum: Die Protokolle der Versammlung, Uebungen, Vorträge und<br />

Vorstandssitzungen <strong>vom</strong> 20. Aug. 24. Aug. 28. Aug. 4-16-17 u. 29 Septbr., 6-13-19-24 u.<br />

27 Octbr., 4-9-16 u 23 Novbr. werden <strong>vom</strong> Aktuar verlesen u. von der Versammlung<br />

genehmigt.<br />

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2. Traktandum: Als Aktiv-Mitglieder haben si<strong>ch</strong> angemeldet und werden aufgenommen:<br />

1. Nievergelt Albert, Träger, Limmatquai 16, Züri<strong>ch</strong> I<br />

eingeführt von C. Duggener<br />

2. Kappeier Christian, Corporal, Kanzleistr. 225, Züri<strong>ch</strong> III<br />

eingeführt v. C. Duggener/J. Altherr<br />

3. Brändli Gottlieb, Träger, Kurvenstrasse 5, Züri<strong>ch</strong> IV<br />

eingeführt v. C. Duggener<br />

4. S<strong>ch</strong>weizer Rud., Träger, Bolleystr. 17, Züri<strong>ch</strong> IV<br />

eingeführt von G. Weber<br />

5. Langemann Ernst, Träger, Asylstrasse 93, Züri<strong>ch</strong> V<br />

eingeführt von K. Kühn<br />

6. Siegrist Robert, Fourier, Universitätsstr. 19, Züri<strong>ch</strong> IV<br />

eingeführt v. G. Weber<br />

7. Hermats<strong>ch</strong>weiler Emil, Wärter, Fi<strong>ch</strong>tenstr. 14, Züri<strong>ch</strong> V<br />

eingeführt v. Jb. Häderli<br />

8. Fu<strong>ch</strong>s Carl, Inf. Feldweibel, Nordstr. 118, Züri<strong>ch</strong> IV<br />

eingeführt von C. Duggener<br />

9. Morel H<strong>ch</strong>., Inf. Samariter, Sternenstr. 18, Züri<strong>ch</strong> II<br />

eingeführt v. C. Duggener<br />

Ferner wurden als Passiv-Mitglieder aufgenommen die Herren:<br />

1. Lainpre<strong>ch</strong>t Ernst, Samariter, Fros<strong>ch</strong>augasse 9, Züri<strong>ch</strong> I<br />

eingeführt v. C. Duggener<br />

2. Graf Emil, Inf., Marktgasse 9, Züri<strong>ch</strong> I<br />

eingeführt von C. Duggener<br />

3. Widmer Carl, Wärter, Conradstr. 52, Züri<strong>ch</strong> III<br />

eingeführt v. C. Duggener<br />

4. Fis<strong>ch</strong>er Hans, Clausiusstr. 37, Züri<strong>ch</strong> IV<br />

eingeführt v. G. Weber.<br />

b. Austritte<br />

Von den Herren Maag Jb. u. Walder Ernst liegen s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Austrittsgesu<strong>ch</strong>e vor. Die<br />

beiden Herren wurden <strong>vom</strong> Vorstande s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> zu fernerem Verbleiben animiert, was<br />

aber erfolglos blieb u. somit beiden Gesu<strong>ch</strong>en mit Bedauern entspro<strong>ch</strong>en wird.<br />

Präses ma<strong>ch</strong>t die Mittheilung <strong>vom</strong> Hins<strong>ch</strong>iede unseres mehrjährigen Aktiv-Mitglie<strong>des</strong><br />

Mettler Fridolin, der in Folge <strong>des</strong>sen von der Mitgliederliste gestri<strong>ch</strong>en wird.<br />

3. Traktandum<br />

Der <strong>vom</strong> erweiterten Vorstande in 3 Sitzungen aufgestellte Statutenentwurf wird<br />

artikelweise verlesen u. dur<strong>ch</strong>berathen u. werden dieselben in erfreuli<strong>ch</strong>erweise mit<br />

ganz wenig Aenderungen acceptiert, Dank der sorgfältigen Vorberathung.<br />

4. Traktandum Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Präses überrei<strong>ch</strong>t unserem Benjamin der Ehrenmitglieder, G. Weber, die von unserem<br />

Mitgliede Jean Mettler aufs sorgfältigste ausgeführte Urkunde, wel<strong>ch</strong>e von G. Weber mit<br />

einem warmen Appel an die Mitglieder, unserer guten Sa<strong>ch</strong>e treu zu bleiben, u. mit<br />

bestem Dank für die erwiesene Ehre entgegengenommen wird.<br />

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Namens <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> beliebt Präses der Versammlung, den am 20. Aug. gefasste(n)<br />

Bes<strong>ch</strong>luss, btff Lokalwe<strong>ch</strong>sel, in Wiedererwägung zu ziehen u. das jetzige Lokal z.<br />

S<strong>ch</strong>wanen beizubehalten.<br />

Na<strong>ch</strong> gründli<strong>ch</strong>er Auseinandersetzung u. Hinweis auf die S<strong>ch</strong>wierigkeiten, ein, unserem<br />

Vereine dienli<strong>ch</strong>es Lokal zu erhalten, sowie Mittheilung <strong>des</strong> Entgegenkommen von Herrn<br />

Suter z. S<strong>ch</strong>wanen, bes<strong>ch</strong>liesst der Verein: das bisherige Lokal z. S<strong>ch</strong>wanen sei bis auf<br />

weiteres beizubehalten. Da die <strong>vom</strong> Octbr. 1891 datierenden Legitimationskarten<br />

vergriffen, beantragt der Vorstand eine neue Auflage erstellen zu lassen u. zwar in<br />

etwas kleinerem, handli<strong>ch</strong>erem Format. Dieser Antrag wird genehmigt u. mit 15 gegen 2<br />

Stimmen bes<strong>ch</strong>lossen, dass der Bezug derselben für die Aktiv-Mitglieder obligatoris<strong>ch</strong>,<br />

ebenso die Kosten derselben (25 Cts. pr. Expl. hö<strong>ch</strong>stens) von den Mitgliedern resp.<br />

Inhaber zu tragen sei.Der Vorstand era<strong>ch</strong>ted es für angezeigt, diesen Winter wieder eine<br />

Abendunterhaltung abzuhalten, was ohne Gegenantrag zum Bes<strong>ch</strong>lüsse erhoben wird.<br />

Als geeigneter Zeitpunkt wird der 22. Jan. 1899 in Aussi<strong>ch</strong>t genommen, u. ma<strong>ch</strong>t die<br />

Mehrheit <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> die Anregung, versu<strong>ch</strong>sweise am nämli<strong>ch</strong>en Tage die<br />

Generalversammlung, S<strong>ch</strong>lussprüfung der Theilnehmer am Samariterkurs u.<br />

Abendunterhaltung abzuhalten, in der Hoffnung auf diese Weise die Mitglieder eher auf<br />

den Plan zu bringen als viellei<strong>ch</strong>t an 2 oder 3 vers<strong>ch</strong>iedenen Tagen.<br />

Der Vorstand stellt si<strong>ch</strong> diesen s<strong>ch</strong>einbar anstrengenden Sonntag folgendermassen vor:<br />

Na<strong>ch</strong>mittags ½ 2 Uhr bis 5 Uhr Generalversammlung, 6 Uhr bis 8 Uhr Prüfung der<br />

Kurstheilnehmer, 8 Uhr bis X. Abendunterhaltung. Dieser Vors<strong>ch</strong>lag ruft dann einer<br />

lebhaften Re<strong>des</strong><strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t, die dahin endet, dass dur<strong>ch</strong> eine Abstimmung die Mehrheit der<br />

Anwesenden si<strong>ch</strong> dem Vors<strong>ch</strong>lage <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> ans<strong>ch</strong>liesst.<br />

Dem gemüthli<strong>ch</strong>en Teile Re<strong>ch</strong>nung tragend, wird eine Vergnügungskommission bestellt<br />

u. zwar aus den Herren Kistner Ri<strong>ch</strong>ard, Gross Emil und Fahrner Hans. Diese<br />

Kommission soll mit dem nöthigen Zuzuge aus der Mitglieds<strong>ch</strong>aft u. der<br />

Samaritersektion ein geeignetes Programm dur<strong>ch</strong>arbeiten, um den Theilnehmern der<br />

Abendunterhaltung einige mögli<strong>ch</strong>st vergnügli<strong>ch</strong>e Stunden zu bereiten. Da si<strong>ch</strong> für das<br />

Amt eines Historiographen Niemand hergeben will, erklärt si<strong>ch</strong> Leuthard bereit, si<strong>ch</strong><br />

dieser Arbeit zu unterziehen, für den Fall er überhaupt an diesem Anlasse theilnimmt.<br />

Die Zirkulation der Vergnügungskasse ergibt Frs. 2.85<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr.<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Uebung<br />

mit der Samariter-Sektion <strong>des</strong> M.S.V. Züri<strong>ch</strong> Mittwo<strong>ch</strong>, d. 7. Dezbr. 1898, Abds. 8 ½ Uhr,<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrb. S<strong>ch</strong>ihs.<br />

Anwesend: 53 Mitglieder<br />

Arbeit: I Verbandlehre<br />

II Stroharbeiten u. Anfertigen von Verbandpatronen f. Uebungszwecke<br />

Uebungsleiter: I Feldweibel J. Altherr<br />

II Wa<strong>ch</strong>tmeister ül. Kunz<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr.<br />

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Vorstandssitzung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, d. 14. Dezbr. 1898, Abds. 8 ¼ Uhr, Hotel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: Sämtli<strong>ch</strong>e Vorstandsmitglieder sowie die Vergnügungskommission.<br />

Traktanden: Vers<strong>ch</strong>iedenes.<br />

Vom Pontonierfahrverein liegt eine Einladung zu ihrem diesjährigen Kränz<strong>ch</strong>en vor. Da<br />

<strong>vom</strong> Vorstande niemand gewillt, hieran theil zu nehmen, erklärt si<strong>ch</strong> Gross Emil bereit<br />

den M.S.V.Z. bei diesem Anlasse zu vertreten.<br />

Ein weiteres Cirkulars<strong>ch</strong>reiben <strong>vom</strong> nämli<strong>ch</strong>en Vereine bezweckt, die sämtli<strong>ch</strong>en<br />

militäris<strong>ch</strong>en Vereine von Züri<strong>ch</strong> jährli<strong>ch</strong> einige Mal zu vereinigen, zur Abhaltung von<br />

Vorträgen militäris<strong>ch</strong>en Inhalts.<br />

Eine Versammlung von Vertretern sämtli<strong>ch</strong>er Vereine wird Dienstag, d. 20. Dezbr. im<br />

S<strong>ch</strong>ützengarten das nähere bespre<strong>ch</strong>en. Präses Duggener wird in dieser Versammlung<br />

Namens <strong>des</strong> M.S.V. dieses Vorgehen begrüssen.<br />

Quästor Weber ma<strong>ch</strong>t die Mitteilung, dass von folgenden 4 Mitgliedern die Na<strong>ch</strong>nahme<br />

für den Jahresbeitrag refusiert worden sei: J. Untersander, Boiler Ed., Reber Hans W. u.<br />

Grosser Gottl. Diese sind gemäss Statuten an ihre finanz. Pfli<strong>ch</strong>ten zu erinnern.<br />

Die neuen Statuten werden unserem Mitgliede Steiger Ts<strong>ch</strong>opp zum Drucke übergeben<br />

u. sollen 500 Exempl. angefertigt werden. Die Correktur wird alsdann dem<br />

Centralkomite <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Militär-Sanitätsvereins zur Genehmigung eingesandt.<br />

Mit Herrn Suter z. S<strong>ch</strong>wanen wird die Vereinbarung getroffen, dass am 22. Jan. 1899<br />

das Gesells<strong>ch</strong>aftszimmer von l Uhr Mittags bis Abends 8 Uhr und der grosse Saal von 5<br />

Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens unserem Vereine reserviert bleibe.<br />

Die Vergnügungskommission ist im Falle für die Abendunterhaltung ein provisoris<strong>ch</strong>es<br />

Programm vorzulegen, na<strong>ch</strong>dem 2 kleinere Theaterstücke, Deklamationen ernsten u.<br />

heiteren Inhaltes, lebende Bilder, Progressivsteigerung u. ein S<strong>ch</strong>neeballenkampf die<br />

Festbesu<strong>ch</strong>er in die fröhli<strong>ch</strong>ste Stimmung bringen u. erhalten soll. Die Besorgung der<br />

Musik für obigen Anlass wird dem Vorstande übertragen.<br />

Der Vergnügungskommission werden zur Bestreitung allfälliger Unkosten<br />

30 Frs. ausgehändigt.<br />

S<strong>ch</strong>luss l0 ½ Uhr.<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Uebung<br />

mit der Samariter-Sektion <strong>des</strong> M.S.V. Züri<strong>ch</strong> Mittwo<strong>ch</strong>, d. 21. Dezbr. 1898, Abds. 8 ¼<br />

Uhr, Hir<strong>ch</strong>engrb. S<strong>ch</strong>ihs.<br />

Anwesend: 43 Mitglieder<br />

Arbeit: Blutstillungen<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Ulr. Kuenz<br />

Präses Duggener begrüsst die Anwesenden zu unserer letzten diesjährigen Uebung;<br />

indem er einen kurzen Rückblick auf das verflossene, gewiss s<strong>ch</strong>were aber au<strong>ch</strong><br />

arbeitsrei<strong>ch</strong>e Jahr wirft, ermahnt er die Mitglieder beider Vereine dur<strong>ch</strong> harmonis<strong>ch</strong>es<br />

Zusammenarbeiten u. fleissigen Besu<strong>ch</strong> der Uebungen au<strong>ch</strong> im kommenden Jahre zum<br />

Nutzen u. Frommen unserer guten Sa<strong>ch</strong>e ihr mögli<strong>ch</strong>stes beizutragen.<br />

Abgabe der neuen Legitimationskarten. Gebühr 25 Cts.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr.<br />

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Vorstandssitzung<br />

Dienstag, d. 10. Januar 1899 Abds. 8 1/2 Uhr im Hotel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: Sämtli<strong>ch</strong>e Vorstandsmitglieder, sowie von der Vergnügungskommission<br />

die Herren Kistner Ri<strong>ch</strong>ard u. Gross Emil<br />

Traktanden: I Definitive Zeitbestimmung für die Abendunterhaltung u.<br />

Generalversammlung<br />

II Zusammenstellen <strong>des</strong> Progr. für (.....?) u. Auf Stellung der<br />

Traktandenliste für letztere<br />

III Diverses<br />

Vers<strong>ch</strong>iedene unliebsame Vorkommnisse seitens einiger Mitglieder veranlassten den<br />

Vorstand die Angelegenheit Abendunterhaltung u. Generalversammlung in<br />

Wiedererwägung zu ziehen u. bes<strong>ch</strong>liesst na<strong>ch</strong> reifli<strong>ch</strong>er Überlegung: Dem Vereine in<br />

einer demnä<strong>ch</strong>st abzuhaltenden üebung zu belieben, die beiden Anlässe zu trennen.<br />

Die Abendunterhaltung mit vorausgehender S<strong>ch</strong>lussprüfung, wird auf Sonntag,d. 22.<br />

Jan 1899 festgesetzt; Beginn der Prüfung 5 Uhr, Dauer bis ca. 8 Uhr; im Ans<strong>ch</strong>lüsse,<br />

Beginn <strong>des</strong> gemüthli<strong>ch</strong>en Theiles.<br />

Als Experte für die Prüfung soll Herrn Hauptm. Dr. Kruker-Wegmann eingeladen<br />

werden.<br />

Mit Einladungen für diesen Anlass sollen ferner beehrt werden die Herren:<br />

Stadtpräsident H. Pestalozzi, Stadtarzt Dr. Leu<strong>ch</strong>, Stadtrath<br />

Vogelsanger, Vorstand <strong>des</strong> Gesundheitswesens, Oberst üsteri, Präsident der<br />

Kreiss<strong>ch</strong>ulpflege, Kramer Präsident <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Samariterbun<strong>des</strong>, die Präsidenten<br />

sämtli<strong>ch</strong>er stadtzür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Samaritervereine, J. Denzler, Chef <strong>des</strong> Sanitäts-Corps,<br />

sowie ein bis zwei Zeitungsreporter.<br />

Programm für die Abendunterhaltung:<br />

1. "De Samariterposte<strong>ch</strong>ef", Bühnenspiel in l Akt<br />

2. "S'Anettli u. s'Babettli uf em Weg i Chile u. wieder hei"<br />

3. "D'S<strong>ch</strong>ildwa<strong>ch</strong>" Deklamation<br />

4. "S'Babeli <strong>vom</strong> Zürisee" S<strong>ch</strong>wank in l Akt<br />

5. "Der Tau<strong>ch</strong>er" Parodie<br />

6. "Progressivsteigerung"<br />

7. "Vaterland nur Dir" Lebende Bilder<br />

8. "S<strong>ch</strong>neeballenkampf"<br />

Aenderungen im Programm vorbehalten.<br />

500 Progr. sollen bei unserem Vereinsmitglied Herrn Steiger'(Firma Steiger & Ts<strong>ch</strong>opp")<br />

gedruckt werden.<br />

Traktandenliste für die Generalversammlung<br />

1. Verlesen der Protokolle<br />

2. Aenderung im Mi t gliederbe stände<br />

a. Eintritte<br />

b. Austritte<br />

c. Strei<strong>ch</strong>ungen<br />

3. Jahresberi<strong>ch</strong>t verlesen, resp. erstattet v. Präsidenten<br />

4. Beri<strong>ch</strong>t <strong>des</strong> Materialverwalters u. <strong>des</strong> Bibliothekars<br />

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5. Abnahme der Jahresre<strong>ch</strong>nung<br />

6. Wahl <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> u. der Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren<br />

7. Antragstellung <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> zur Ernennung von Freien- u. evt. Ehrenmitgliedern<br />

8. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Die dem Centralcomite zur Genehmigung eingesandten Statuten sind uns mit einigen,<br />

theils prinzipiell u. theils redaktionellen Aenderungen wieder zugekommen. Der<br />

Vorstand bes<strong>ch</strong>liesst, die zwei Artikel, die mit den Centralstatuten ni<strong>ch</strong>t im Einklang<br />

stehen, dahin abzuändern, während an der Fassung der übrigen beanstandeten Artikel<br />

festgehalten wird. Eine zweite Correktur wird dem C.C. eingesandt.<br />

Präses verliest ein S<strong>ch</strong>reiben, worin Aktuar Leuthard dem Vorstande beliebt, unser<br />

früheres eifriges Mitglied u. mehrjährigen Präsidenten J. Bietenharder zum<br />

Ehrenmitgliede vorzus<strong>ch</strong>lagen, was mit einer Stimme Mehrheit bes<strong>ch</strong>lossen wird.<br />

S<strong>ch</strong>luss 12 Uhr.<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Uebung<br />

Montag, d. 16. Januar 1899, Abds. 8 ¼ Uhr, Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend: 63 Mitglieder<br />

Arbeit: Verbandlehre mit Transportübungen<br />

Leiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Ulr. Kuenz<br />

Na<strong>ch</strong> der üebung<br />

VERHANDLUNGEN.<br />

Präses gibt den Mitgliedern Kenntniss von dem Vorstandsbes<strong>ch</strong>lusse <strong>vom</strong> 10. Jan. btff.<br />

Trennung der Abendunterhaltung u. Generalversammlung u. eröffnet hierüber freie<br />

Diskussion. Diese wird benützt von den Herren Kühn Rud., Gross B. u. Kistner Ri<strong>ch</strong>ard.<br />

Bei einer diesbezügli<strong>ch</strong>en Abstimmung erklären si<strong>ch</strong> 20 Mitglieder für Trennung,<br />

während 3 für Vers<strong>ch</strong>melzung sind. Die Generalversammlung wird nun vers<strong>ch</strong>oben auf<br />

den 28. Jan. was den Mitgliedern pr. Cirkular zur Kenntnis zu bringen ist, unter<br />

glei<strong>ch</strong>zeitigem Versandt der Programme für die Abendunterhaltung.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr.<br />

S<strong>ch</strong>lussprüfung der Kurstheilnehmer<br />

Sonntag, d. 22. Jan. 1899, Abds. 5 Uhr. Hôtel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Kurs-Leiter:<br />

Theoretis<strong>ch</strong>er Teil: Herrn Dr. Arthur Bernheim. Züri<strong>ch</strong> I<br />

Praktis<strong>ch</strong>er Teil: Herrn Sanit. Feldwbl. J. Altherr<br />

Expertise: Herrn Hauptm. Dr. Kruker-Wegmann, Züri<strong>ch</strong> III<br />

Präses begrüsste die zahlrei<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>ienenen Gäste u. Delegierte, sowie ein weiteres<br />

sympathisieren<strong>des</strong> Publikum. Er entrollte in kurzen Zügen ein Bild über den Verlauf <strong>des</strong><br />

Kurses. Auf ein diesbezügli<strong>ch</strong>es Inserat im Tagblatt meldeten si<strong>ch</strong> 65 Theilnehmer für<br />

denselben. Leider sind aber aus vers<strong>ch</strong>iedenen Gründen wie Wegzug, Krankheit ectr.<br />

deren 10 rückfällig geworden, so dass si<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> 55, d.h. 40 Damen u. 15 Herren<br />

der Prüfung unterziehen.<br />

Der Kurs beanspru<strong>ch</strong>te 26 Uebungsabende ä je 2 Stunden, wovon 14 für den<br />

praktis<strong>ch</strong>en u. 12 für den theoretis<strong>ch</strong>en Theil verwendet wurden.<br />

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Na<strong>ch</strong> dieser Anspra<strong>ch</strong>e <strong>des</strong> Präsidenten, beginnt Herrn Dr. Arthur Bernheim mit der<br />

Examinierung der Abtheilung Damen, was ca. l Stunde beanspru<strong>ch</strong>te, hierauf traten die<br />

Damen ab, um unter Aufsi<strong>ch</strong>t von Herrn Feldweibel J. Altherr im Gesells<strong>ch</strong>aftszimmer<br />

ihre Kunst im Anlegen der vers<strong>ch</strong>iedensten Verbände na<strong>ch</strong> erhaltenen Diagnosen zu<br />

zeigen.<br />

Na<strong>ch</strong> absolviertem theoretis<strong>ch</strong>en Examen der Herren, transportierten die Damen ihre<br />

Verwundeten simuliert dur<strong>ch</strong> 12 Knaben vor den Experten, der mit seinen kitzli<strong>ch</strong>en<br />

Fragen hie u. da eine der si<strong>ch</strong>tbar aufgeregten S<strong>ch</strong>ülerinnen aufs Eis führte. Während<br />

dieser Zeit legten die Herren die Verbände an, um na<strong>ch</strong> Ges<strong>ch</strong>ehenem die Patienten mit<br />

Nothtransport- material vor den Prüfenden zu bringen.<br />

Na<strong>ch</strong>dem nun au<strong>ch</strong> diese Arbeit dur<strong>ch</strong> den Experten taxiert, übte Letzterer no<strong>ch</strong> in Kürze<br />

Kritik im Allgemeinen u. begrüsste die sämtli<strong>ch</strong>en 55 Theilnehmer als befähigte<br />

Samariter, worauf denselben dur<strong>ch</strong> den Präsidenten die Legitimationskarte überrei<strong>ch</strong>t<br />

wurde. Einige Worte <strong>des</strong> Dankes an die Kursleiter besorgte im Namen der<br />

Kurstheilnehmer Herren: Herr J. Mantel; als Zei<strong>ch</strong>en der Anerkennung wurde Herrn Dr.<br />

A. Bernheim ein Regulateur u. Herrn J. Altherr eine Equipage zur Beherbergung<br />

künftiger Kleinigkeiten überrei<strong>ch</strong>t.<br />

S<strong>ch</strong>luss 8 ½ Uhr.<br />

Abendunterhaltung<br />

Sonntag, d. 22. Januar 1899, Abds. 8 ½ Uhr, Hôtel S<strong>ch</strong>wanen gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> mit der<br />

Samariter Sektion d. M.S.V.Z.<br />

Kaum waren die letzten Worte, die S<strong>ch</strong>lussprüfung betreffend, verhallt, füllten si<strong>ch</strong> die<br />

uns zur Verfügung stehenden Räumli<strong>ch</strong>keiten <strong>des</strong> Hôtel S<strong>ch</strong>wanen derart wie si<strong>ch</strong> der<br />

M.S.V. gar ni<strong>ch</strong>t gewöhnt war; ein Beweis, dass si<strong>ch</strong> die beiden Vereine dur<strong>ch</strong> ihr reges<br />

Treiben u. S<strong>ch</strong>affen bei unserer Bevölkerung populär gema<strong>ch</strong>t u. an Sympathie<br />

gewonnen hat. Dur<strong>ch</strong> diese unerwartet starke Betheiligung wurden wir derart in die<br />

Enge getrieben, so dass von der Abwicklung <strong>des</strong> Programmes in geplantem Sinne<br />

absolut keine Rede sein konnte. Statt, von Anfang an zwis<strong>ch</strong>en die einzelnen Prog. No.<br />

jeweils Tänze einzus<strong>ch</strong>alten, musste das ganze Programm bestmögli<strong>ch</strong>st ras<strong>ch</strong><br />

aufeinanderfolgend abgewickelt werden, in der Meinung, dass na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong>selben<br />

die älteren Anwesenden der Jungmanns<strong>ch</strong>aft bald Platz ma<strong>ch</strong>en werden, damit diese<br />

auf dem Tanzbeine seinen Dribut zollen könne.<br />

Die Vergnügungskommission war sehr thätig in ihrem Amte u. hatte si<strong>ch</strong> in der<br />

Sa.mariter-Sektion u. bei den Kurstheilnehmern die ri<strong>ch</strong>tigen Kräfte herausgeholt, die<br />

alle ihr mögli<strong>ch</strong>stes thaten, um den Abend zu einem gemüthli<strong>ch</strong>en zu gestalten. Leider<br />

mussten 2 No. im Progr. fallen gelassen werden, da Produzent dur<strong>ch</strong> To<strong>des</strong>fall in der<br />

Familie am Ers<strong>ch</strong>einen verhindert wurde; diese beiden No. fanden alsdann rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />

Ersatz dur<strong>ch</strong> Eins<strong>ch</strong>alten eines lebenden Bil<strong>des</strong> "Soldatentod in Tonking", sowie einer<br />

sehr gelungenen Plauderei über einen Samariterkurs im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulha-use,<br />

letztere arrangiert u. wiedergegeben von vier Kurstheilnehmerinnen, denen an dieser<br />

Stelle für ihre Arbeit und Mühe ein besonderes Kränz<strong>ch</strong>en gewunden sei. Von einer in<br />

die Details gehenden Kritik Umgang nehmend, darf wohl mit Genugthuung gesagt<br />

werden, dass die sämtli<strong>ch</strong>en Produktionen zur vollsten Zufriedenheit der Anwesenden<br />

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ausgefallen, was der anhaltende Applaus jeweils bewiesen haben mag. Ein guter<br />

Gedanke mag die Progressivsteigerung gewesen sein, war diese do<strong>ch</strong> die einzige<br />

Einnahmequelle an die bedeutenden Unkosten. Der S<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong> Programmes bildete der<br />

originelle S<strong>ch</strong>neeballenkampf, eine Belustigung für Männlein u. Weiblein, Jung u. Alt, die<br />

ihresglei<strong>ch</strong>en su<strong>ch</strong>t, selbst der griesgrämigste Philister wurde hierzu herbeigelockt um<br />

bald <strong>vom</strong> S<strong>ch</strong>eitel bis zur Sohle in einem S<strong>ch</strong>weissbade zu stecken.<br />

Zirka um 1 Uhr erlaubte es der Platz, den ersten Tanz zu ma<strong>ch</strong>en, dem dann im We<strong>ch</strong>sel<br />

mit Einzelvorträgen bis gegen Morgengrauen gehuldigt wurde.<br />

Mit Vergnügen können wir auf die Abendunterhaltung <strong>vom</strong> 22. Jan. zurückblicken u.<br />

darf dieselbe würdig den vorangegangenen angereiht werden. Allen denjenigen, die zum<br />

Gelingen dieses s<strong>ch</strong>önen Abends in irgendwel<strong>ch</strong>er Weise das ihrige beigetragen haben,<br />

sei den wärmsten Dank gesagt; möge dieser Anlass jedem Theilnehmer in angenehmer<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Generalversammlung<br />

Samstag, d. 28 Januar 1899, Abends 8 Uhr, Hôtel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: 50 Mitglieder<br />

Vorsitzender: Präses C. Duggener<br />

Traktanden:<br />

1. Verlesen der Protokolle<br />

2. Mutationen: Eintritte, Austritte u. Strei<strong>ch</strong>ungen<br />

3. Entgegennahme <strong>des</strong> Jahresberi<strong>ch</strong>tes<br />

4. Abnahme der Re<strong>ch</strong>nung<br />

5. Beri<strong>ch</strong>t <strong>des</strong> Materialverwalters u. <strong>des</strong> Bibliothekars<br />

6. Wahlen. Vorstand u. Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren<br />

7. Vers<strong>ch</strong>iedenes.<br />

1. Die Protokolle der Versammlung, Vorstandssitzungen u. Uebungen <strong>vom</strong> 27. Novb. 7.<br />

14. u. 21. Dzbr. 10. u. 16. Jan. wurden <strong>vom</strong> Aktuar verlesen u. genehmigt.<br />

2. Mutationen: Von na<strong>ch</strong>stehenden Herren, die den Samariter-Kurs mitgema<strong>ch</strong>t, liegen<br />

Gesu<strong>ch</strong>e vor um Aufnahme in unseren Verein als als Aktive-Mitglieder:<br />

Nägeli Fritz, Neumarkt 20, Züri<strong>ch</strong> I<br />

Gassmann W. Jul, Baute<strong>ch</strong>niker, Riedtlistrasse 11, Züri<strong>ch</strong> IV<br />

Gut Carl, Chocolatier b/Sprüngli AG., Mühlegasse 12, Züri<strong>ch</strong> I<br />

Meyer Albert, z. Till, Oberdorfstrasse, Züri<strong>ch</strong> I<br />

Da von Seite der Mitglieder ni<strong>ch</strong>ts Gegentheiliges geäussert wird, werden sämtli<strong>ch</strong>e 4<br />

Herren gemäss §. 4 u. 5 unserer Statuten einstimmig als Aktiv-Mitglieder aufgenommen<br />

u. <strong>vom</strong> Präses als sol<strong>ch</strong>e begrüsst.<br />

Als Passiv-Mitglied wird dur<strong>ch</strong> Vice-Präses Altherr angemeldet u. aufgenommen:<br />

Gsell Fritz, Bü<strong>ch</strong>senma<strong>ch</strong>er, St. Jacobstrasse 54, Züri<strong>ch</strong> III.<br />

Ein Austrittsgesu<strong>ch</strong> von Herrn. Lattmann H<strong>ch</strong>. wird <strong>vom</strong> Präses verlesen u. genehmigt.<br />

Da die beiden Aktiv-Mitglieder: Boiler Ed. Seeba<strong>ch</strong> u. Rä.ber James W. Gublerstr. Züri<strong>ch</strong><br />

II trotz s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>em Ermahnen ihren Pfli<strong>ch</strong>ten gegenüber der Cassa ni<strong>ch</strong>t<br />

na<strong>ch</strong>gekommen, beliebt der Vorstand sol<strong>ch</strong>e unna<strong>ch</strong>si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> § 7 der Statuten zu<br />

behandeln; dieselben werden von der Mitgliederliste gestri<strong>ch</strong>en mit Aufre<strong>ch</strong>terhaltung<br />

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der finanziellen Verpfli<strong>ch</strong>tung gegen den Verein resp. sollten sol<strong>ch</strong>e bei abermaliger<br />

Erhebung <strong>des</strong> Beitrages pr. Postna<strong>ch</strong>nahme, diesen ni<strong>ch</strong>t einlösen, soll der Re<strong>ch</strong>tsweg<br />

betreten werden.<br />

3. Präses verliest den von ihm abgefassten Jahresberi<strong>ch</strong>t, in wel<strong>ch</strong>em er den Mitgliedern<br />

in gedrängter Form ein Bild über die Thätigkeit <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> u. <strong>des</strong> Vereines sowie<br />

über die Mitgliederbewegung im abgelaufenen Vereins jähr vor Augen führt. Er betont,<br />

dass das Jahr 1898 ein arbeitsrei<strong>ch</strong>es, aber au<strong>ch</strong> ein segensrei<strong>ch</strong>es war u. ermuntert<br />

insbesondere die Aktiv-Mitglieder, dur<strong>ch</strong> fleissigen und regelmässigen Besu<strong>ch</strong> der<br />

Uebungen, Vorträge u. Versammlungen den Vorstand in seiner Arbeit zu unterstützen u.<br />

auf diese Weise mitzuhelfen den M.S.V.Z. auf der erklommenen Höhe zu erhalten.<br />

Dieser würzige Beri<strong>ch</strong>t wird Präses bestens verdankt u. bes<strong>ch</strong>lossen, denselben wie bis<br />

anhin, gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> mit demjenigen der SamariterSektion <strong>des</strong> M.S.V.Z. im Drucke<br />

ers<strong>ch</strong>einen zu lassen.<br />

4. Der Re<strong>ch</strong>nungsabs<strong>ch</strong>luss pr. 1898 wird von Quästor Weber in den Hauptposten<br />

verlesen und notieren wir an dieser Stelle folgende Zahlen:<br />

Cassasaldo pr. 51. Dzbr. 1897 Frs. 354.92<br />

Einnahmen Frs. 1178.50<br />

Total Einnahmen Frs. 1533.42<br />

Total Ausgaben Frs. 809.07<br />

Cassabestand per 51. Dzbr. 1898 Fr. 724.35<br />

Für die Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren referiert Meier Jacques, dieser lobt die tadellose, saubere<br />

Arbeit u. Bu<strong>ch</strong>führung <strong>des</strong> Quästors u. empfiehlt dem Vereine Abnahme der Re<strong>ch</strong>nung,<br />

was unter bester Verdankung an den Re<strong>ch</strong>nungssteiler ges<strong>ch</strong>ieht. Bei diesem Anlasse<br />

wüns<strong>ch</strong>t S<strong>ch</strong>reiber dieses jeweils einen s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Beri<strong>ch</strong>t der Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren.<br />

5. Hierauf: Beri<strong>ch</strong>t <strong>des</strong> Materialverwalters u. <strong>des</strong> Bibliothekars. Materialverwalter<br />

S<strong>ch</strong>mid verliest ein Verzei<strong>ch</strong>nis unseres Materiales resp. <strong>des</strong> Inventares u. ma<strong>ch</strong>t auf<br />

den Zuwa<strong>ch</strong>s u. Abgang aufmerksam. Bibliothekar Sauter nimmt Umgang <strong>vom</strong> Verlesen<br />

der Liste unserer Bibliothek, bringt aber das Wenige was da ist in empfehlende<br />

Erinnerung.<br />

6. Wahlen<br />

Als Stimmenzähler werden vorges<strong>ch</strong>lagen und gewählt, Kistner Ri<strong>ch</strong>ard u. Fahrner<br />

Hans. Da keine bestimmte Ablehnung <strong>des</strong> bisherigen Präsidenten vorliegt, wird derselbe<br />

auf Antrag Kühn Rud. mit Aklamation bestätigt. Präsident: Carl Duggener, Corporal<br />

Jean Altherr, bisheriger Vice-Präsident lehnt eine Wiederwahl definitiv ab u. werden für<br />

diese Kandidatur vorges<strong>ch</strong>lagen: Weber Gustav u. Lyner Ulri<strong>ch</strong>.<br />

Abgegebene Stimmen 27<br />

Leer -<br />

Massgebende Stimmzahl 27<br />

Absolutes Mehr 14<br />

Stimmen erhielten:<br />

Weber Gustav 24<br />

Lyner Ulri<strong>ch</strong> 3<br />

Glei<strong>ch</strong> die massg. Stimmzahl 27<br />

Vice-Präsident mit 24 Stimmen Weber Gustav<br />

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Wahl <strong>des</strong> Aktuars: In Folge Ablehnung <strong>des</strong> bisherigen Inhabers dieses Amtes werden<br />

vorges<strong>ch</strong>lagen: Häderli Jb., S<strong>ch</strong>utzba<strong>ch</strong> Franz u. Sauter Paul.<br />

Abgegebene Stimmen 25<br />

Leer 1<br />

Massgebende Stimmen 24<br />

Absolutes Mehr 13<br />

Stimmen erhielten:<br />

Häderli Jac. 15<br />

Sauter Paul 6<br />

S<strong>ch</strong>utzba<strong>ch</strong> Franz 2<br />

Kne<strong>ch</strong>t Josef 1<br />

Glei<strong>ch</strong> der massg. Stimmzahl 24<br />

Aktuar mit 15 Stimmen Häderli Jacob.<br />

Zum allgemeinen Bedauern entzieht si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Weber G. dem Amte als Quästor, da<br />

private Arbeiten ihm verunmögli<strong>ch</strong>en fernerhin in dieser Eigens<strong>ch</strong>aft zu walten, weshalb<br />

derselbe zum Vice-Präsident zustimmt und gewählt wurde, um als sol<strong>ch</strong>er dem Vereine<br />

mit einem guten Rath immer no<strong>ch</strong> zu dienen.<br />

Als Quästor wird vorges<strong>ch</strong>lagen: Sauter Paul.<br />

Abgegebene Stimmen 27<br />

Leer 1<br />

Massgebende Stimmzahl 26<br />

Absolutes Mehr 14<br />

Stimmen erhielten:<br />

Sauter Paul 25<br />

Kistner Ri<strong>ch</strong>ard 1<br />

Glei<strong>ch</strong> d. massg. Stimmzahl 26<br />

Quästor mit 25 Stimmen Sauter Paul.<br />

Als Materialverwalter wird der bisherige mit Aklamation gewählt: S<strong>ch</strong>mid Gustav.<br />

Da Sauter P. zum Quästor befördert wurde, wird als Bibliothekar vorges<strong>ch</strong>lagen Gross<br />

Emil u. Weiss Job. Letzterer fällt ausser Wahl, weil ni<strong>ch</strong>t der S<strong>ch</strong>weiz. Sanitätstruppe<br />

angehörend.<br />

Abgegebene Stimmen 27<br />

Leer 1<br />

Massgebende Stimmen 26<br />

Absolutes Mehr 14<br />

Stimmen erhielten:<br />

Gross Emil 26<br />

Glei<strong>ch</strong> d. massg. Stimmzahl 26<br />

Bibliothekar mit 26 Stimmen Gross Emil<br />

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Der bisherige Beisitzer G. Vollenweider wüns<strong>ch</strong>t dringend aus dem Vorstande entlassen<br />

zu werden u. werden in Folge dieses Rücktrittes auf Grund von § 12 der Statuten<br />

vorges<strong>ch</strong>lagen: Kistner Ri<strong>ch</strong>ard, Fahrner Hans u. Kne<strong>ch</strong>t Josef.<br />

Abgegebene Stimmen 26<br />

Leer 1<br />

Massgebende Stimmenzahl 25<br />

Absolute's Mehr 13<br />

Stimmen erhielten:<br />

Kistner Rieh. 21<br />

Fahrner Hs. 2<br />

Kne<strong>ch</strong>t Jos. 2<br />

Glei<strong>ch</strong> d. massg. Stimmzahl 25<br />

Beisitzer mit 21 Stimmen Kistner Ri<strong>ch</strong>ard.<br />

Als Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren werden vorges<strong>ch</strong>lagen: S<strong>ch</strong>utzba<strong>ch</strong> Franz, Kne<strong>ch</strong>t Jos., Fahrner<br />

H. u. Hotz Max. Gewählt werden in offener Abstimmung: S<strong>ch</strong>utzba<strong>ch</strong> Franz u. Kne<strong>ch</strong>t<br />

Jos.<br />

7. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Na<strong>ch</strong> vorausgegangener Berathung beliebt der Vorstand der Versammlung die beiden<br />

alten Aktiv-Mitglieder u. mehrjährige Vorstandsmitglieder Kuenz Ulri<strong>ch</strong> u. Mettler Jean in<br />

Anbetra<strong>ch</strong>t ihrer Leistungen gegenüber dem Vereine als erste Freie-Mitglieder<br />

aufzunehmen; Der Antrag <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> wird unterstützt von J. Meier. Dur<strong>ch</strong> eine<br />

diesbezügli<strong>ch</strong>e Abstimmung werden die beiden genannten Herren einstimmig zu Freien<br />

Migliedern ernannt.<br />

Präses ma<strong>ch</strong>t die Mittheilung, dass unser Verein dur<strong>ch</strong> ein S<strong>ch</strong>reiben ersu<strong>ch</strong>t wird, si<strong>ch</strong><br />

an der si<strong>ch</strong> bildenden Sanität-Hülfskolonne zu betheiligen. Ferner gibt er Aufs<strong>ch</strong>luss<br />

über das Ges<strong>ch</strong>ehen an einer Versammlung im S<strong>ch</strong>ützengarten die zur<br />

Meinungsäusserung in dieser Angelegenheit einberufen wurde von den Initianten für<br />

Bildung einer sol<strong>ch</strong>en Hülfskolonne auf dem Platze Züri<strong>ch</strong>. Er betont, dass eine<br />

Annäherung mit den Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Samaritern speziell in-diesem Falle, für unser Verein<br />

nur nutzbringend sein könne, indem während diesem Kurse Arbeiten dur<strong>ch</strong>geführt<br />

werden, die wir in unserem Vereine unmögli<strong>ch</strong> ausführen können, in Ermangelung<br />

genügender Manns<strong>ch</strong>aft. Weber G., Häderli Jb. u. Altherr Jean wüns<strong>ch</strong>en, dass si<strong>ch</strong><br />

unser Verein bei diesem Unternehmen beteilige; Dass au<strong>ch</strong> die übrigen Mitglieder <strong>vom</strong><br />

nämli<strong>ch</strong>en Gedanken beseelt, ergibt<br />

die darauf folgende Abstimmung.<br />

Präses verliest ein S<strong>ch</strong>reiben von Akt. Leuthard, worin derselbe wüns<strong>ch</strong>t, dass der<br />

Vorstand der Versammlung beantrage, unser ehemaliges fleissiges Aktiv-Mitglied u.<br />

mehrjährigen unermüdli<strong>ch</strong>en Präsidenten Jb. Bietenharder zum Ehrenmitgliede zu<br />

ernennen.Leuthard begründet seinen Wuns<strong>ch</strong>, indem er die unabstreitbaren Verdienste<br />

um unseren Verein <strong>des</strong> J. Bietenharder hervorhebt, dabei aber au<strong>ch</strong> seiner Fehler<br />

gedenkt u. wüns<strong>ch</strong>t, dass in dieser Angelegenheit sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> vorgegangen werde u.<br />

persönli<strong>ch</strong>e Reibereien bei Seite gestellt bleiben.<br />

J. Meier beantragt Abweisung dieses Gesu<strong>ch</strong>es, indem er Bietenharder ni<strong>ch</strong>t für würdig<br />

findet als Ehrenmitglied in unserem Vereine zu existieren, ehe u. bevor derselbe dem<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vorstande von 1896 gegen den Bietenharder beleidigende Aussagen si<strong>ch</strong> hat zu<br />

S<strong>ch</strong>ulden kommen lassen, volle Satisfaktion ertheilt hat.<br />

Häderli Jb. wüns<strong>ch</strong>t dass diese Angelegenheit auf eine spätere Versammlung<br />

vers<strong>ch</strong>oben werde. Leuthard protestiert gegen Vers<strong>ch</strong>iebung. Kne<strong>ch</strong>t Jos. spri<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> in<br />

ähnli<strong>ch</strong>em Sinne aus wie J. Meier. Na<strong>ch</strong> einer allgemeinen Re<strong>des</strong><strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t, die sehr ins<br />

Unliebsame ausartete, indem einzelne Mitglieder in bekannter Weise persönli<strong>ch</strong>e<br />

Anfe<strong>ch</strong>tungen si<strong>ch</strong> erlaubten, wird zur Abstimmung ges<strong>ch</strong>ritten. Für Antrag Leuthard,<br />

Jb. Bietenharder zum Ehrenmitgliede zu ernennen fallen 4 Stimmen während für den<br />

Gegenantrag von J. Meier 6 Stimmen fallen, die übrigen 17 Mitglieder verhielten si<strong>ch</strong><br />

neutral.<br />

J. Meier spri<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> in Form eines Antrages dahin aus, dass der Vorstand für seine<br />

Mühe u. Arbeit ähnli<strong>ch</strong> wie in anderen Vereinen in Zukunft beitragsfrei zu halten sei.<br />

Präses begegnet demselben, indem er auf Art. 19, abs. b aufmerksam ma<strong>ch</strong>t, na<strong>ch</strong> dem<br />

die Generalversammlung über eine na<strong>ch</strong> Verdienst der einzelnen Vorstandsmitglieder<br />

auszuri<strong>ch</strong>tende Ents<strong>ch</strong>ädigung ents<strong>ch</strong>eidet.<br />

Die sämtli<strong>ch</strong>en Vorstandsmitglieder verzi<strong>ch</strong>ten auf eine Ents<strong>ch</strong>ädigung, in der Meinung<br />

dem vielgeplagten u. eifrigen Materialverwalter etwas unter die Arme zu greifen. Diesem<br />

werden Frs. 50.-- gespro<strong>ch</strong>en.<br />

Die Cirkulation der Vergnügungskasse ergibt Frs. 5.80.<br />

S<strong>ch</strong>luss 12 ½ Uhr.<br />

K. Leuthard, Protokollführer v. 50. Jan. 1898 bis 28. Jan. 1899.<br />

Vortrag von Herrn Hptm Dr. Krucker Wegmann über Bedeutung und<br />

Organisation einer Sanitäts Hülfskolone auf dem Platze Züri<strong>ch</strong>.<br />

Gemeinsam mit der Samariter Section <strong>des</strong> M. S. V. Montag, den 6.<br />

Februar 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Anwesend: 75 Mitglieder<br />

Im Ans<strong>ch</strong>lus an die an der General-Versammlung verlesene Einladung der Samariter<br />

Vereinigung Züri<strong>ch</strong> zum Beitritt zu den Uebungen der Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Hülfskolone erklärt<br />

Herr Hauptmann Dr. Krucker die Bedeutung & Organisation einer sol<strong>ch</strong>en Hülfskolone.<br />

Da <strong>vom</strong> ursprüngli<strong>ch</strong>en Grundsatz diese Kolone nur für den Kriegsfall zu s<strong>ch</strong>affen<br />

Umgang genommen sei und deren Verwendung hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> für Massenunglück in<br />

Friedenszeiten stattfinden werde, so wüns<strong>ch</strong>t der Vortragende, dass si<strong>ch</strong> nun au<strong>ch</strong> die<br />

activen Militärsanitätler diesen Bestrebungen ans<strong>ch</strong>liessen. In Anbetra<strong>ch</strong>t dass in<br />

diesem Kurs Uebungen ausgeführt werden, die aus finanziellen Rücksi<strong>ch</strong>ten in unserem<br />

Verein no<strong>ch</strong> werden auf si<strong>ch</strong> warten lassen, und um ferner mit den Samaritern bekannt<br />

zu werden und sie in ihren Bestrebungen zu unterstützen wird die Beteiligung an der<br />

Hülfskolone bes<strong>ch</strong>lossen<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¾ Uhr<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Uebung<br />

Freitag, den 10. Februar 1899 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gemeinsam mit der<br />

Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Hülfskolone<br />

Anwesend: 55 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: Herr Hauptm. Dr. Krucker<br />

Thema: Erstellung von Nottransportmitteln<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Freitag, den 17. Februar 1899 abends 8 ¼ Uhr Hirs<strong>ch</strong>engraben. gemeinsam mit der<br />

Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Hülfskolone<br />

Anwesend: 58 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: Herr Hptm Dr. Krucker<br />

Thema: Erstellen von Nottransportmitteln als Tragbahren, Tragräf Tryklinum etc.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Donnerstag, den 23. Feb. 1899 ab 8 ¼ Uhr im Chemiegebäude<br />

Anwesend: Sämtli<strong>ch</strong>e Vorstandsmitglieder<br />

Traktanden: Beratung <strong>des</strong> eingegangenen Entwurfes der Centralstatuten <strong>des</strong><br />

S<strong>ch</strong>weiz Militärsanitätsvereins und Behandlung von Ein & Austritten, respt.<br />

Strei<strong>ch</strong>ungen<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Uebung<br />

Sonntag, den 26 Februar 1899 Vormittags 8 ½ Uhr bei Herrn Knüsli im Hard Züri<strong>ch</strong> III<br />

gemeinsam mit der Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Hülfskolone<br />

Anwesend 31 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: Herr Hptm Dr. Krucker<br />

Thema: Erstellen von Notbettstellen und Notspitalgeräte, als Fahrstühle,<br />

Lehnstühle, Notbadewannen etc. Unter der Leitung von Herr Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz &<br />

Corporal Duggener werden Notbettstellen erri<strong>ch</strong>tet, während Herr Hptm. Dr. Krucker<br />

hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> das Erstellen von Spitalgeräten überwa<strong>ch</strong>t. Um dem Herr Knüsli, der den<br />

grössten Teil <strong>des</strong> Materials zur Verfügung stellt, erkenntli<strong>ch</strong> zu sein, wird in <strong>des</strong>sen<br />

Wirts<strong>ch</strong>aft in der Hälfte der 3 ½ Stunden dauernden Uebung ein kleiner Znüni<br />

eingenommen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 12 Uhr Mittags<br />

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Uebung<br />

Sonntag, den 5 März 1899 vorm. 8 ½ Uhr im Zeughaushof gemeinsam mit der Zür<strong>ch</strong>.<br />

Hülfskolone<br />

Anwesend: 24 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: Herr Hptm Dr. Krucker<br />

Thema: Materialkenntniss & Spitalausstattung an Hand <strong>des</strong> Materials eines<br />

Ambulancen Fourgon erklärt der Uebungsleiter die Verwendung dieses Materials zu<br />

Spitalausstatungen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

Sonntag, den 12 März 1899 vorm 8 ½ Uhr bei Herr Knüsli im Hard Züri<strong>ch</strong> III gemeinsam<br />

mit der Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Hülfskolone<br />

Anwesend: 22 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: Herr Hptm Dr. Krucker<br />

Thema: Erstellen von Requisitionsfuhrwerken<br />

S<strong>ch</strong>luss 12 Uhr<br />

Uebung<br />

Sonntag, den 19. März 1899 vorm. 8 ½ Uhr in der S<strong>ch</strong>iffswerfte der N. O. B. in<br />

Wollishofen Züri<strong>ch</strong> II gemeinsam mit der Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Hulfskolone<br />

Anwesend: 25 Mitglieder<br />

Uebungsleiter: Herr Oberstl. Dr. S<strong>ch</strong>ulthess & Herr Hauptm. Dr. Krucker<br />

Thema: Einri<strong>ch</strong>ten von S<strong>ch</strong>iffen zum Verwundetentransport. Im ersten Teil der<br />

Uebung erklärt Herr Hptm. Dr. Krucker die Einri<strong>ch</strong>tung grösserer Dampfs<strong>ch</strong>iffen als<br />

Transport und als Spitals<strong>ch</strong>iffe. Im II Teil werden practis<strong>ch</strong> geübt die Einri<strong>ch</strong>tung eines<br />

Ledis<strong>ch</strong>iffes als Transports<strong>ch</strong>iff unter der Leitung von Herr Oberstl. Dr. S<strong>ch</strong>ulthess und<br />

das Zuri<strong>ch</strong>ten eines Ruders<strong>ch</strong>iffes unter Herrn Hptm Dr. Krucker<br />

S<strong>ch</strong>luss der Uebung 11 ¾ Uhr<br />

Vortrag<br />

von Herrn Oberstl. Diethelm, über Die Kriegsereignisse in der S<strong>ch</strong>weiz im Jahre 1799<br />

Montag, den 20. Maerz 1899 abends 8 Uhr im S<strong>ch</strong>ützengarten<br />

Anwesend: 28 Mitglieder<br />

Der Vortrag führt uns in eine der unglückli<strong>ch</strong>sten Zeiten unseres Vaterlan<strong>des</strong> zurück.<br />

Ni<strong>ch</strong>t genug, dass es bereits von den Franzosen erobert und ausgeraubt wurde, wird es<br />

nun au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> zum Kriegss<strong>ch</strong>auplatz europäis<strong>ch</strong>er Grossmä<strong>ch</strong>te. Drei vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Heere bekämpften si<strong>ch</strong> mit we<strong>ch</strong>selndem Waffenglück. Besonderes Intresse bietet<br />

dieses Kriegesjahr dadur<strong>ch</strong>, dass in diesem Feldzuge ni<strong>ch</strong>t nur die s<strong>ch</strong>weiz. Ho<strong>ch</strong>ebene<br />

der Kriegss<strong>ch</strong>auplatz war, sondern au<strong>ch</strong> fast sämmtli<strong>ch</strong>e Pässe der Ost und<br />

Zentralalpen begangen wurden und um deren Besitz unter s<strong>ch</strong>wierigen Verhältnissen<br />

hart gekämpft wurde. An Hand von Karten erklärte der Vortragende die Stellungen und<br />

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Stärkeverhältnisse der vers<strong>ch</strong>iedenen Heere, die dur<strong>ch</strong> Siegen und besiegt werden sehr<br />

we<strong>ch</strong>selten. Dann dur<strong>ch</strong>geht er der Reihe die vers<strong>ch</strong>iedenen S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>ten und<br />

Truppenvers<strong>ch</strong>iebungen. Es seien hievon erwähnt: Die erste S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t bei Züri<strong>ch</strong> und<br />

Sieg der Oestrei<strong>ch</strong>er über die Franzosen, Rückzug derselben hinter Albis & Reuss. Sieg<br />

Suworoffs in Oberitalien und <strong>des</strong>sen Zug über den Gotthard, Kämpfe dasselbst und<br />

Weitermars<strong>ch</strong> über Kinzikulm, Muottatal, Pragel, Glarus und über den Panixerpass ins<br />

Rheintal na<strong>ch</strong> Voralberg und zu glei<strong>ch</strong>er Zeit II. S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t bei Züri<strong>ch</strong> und vollständiger<br />

Sieg der Franzosen über die verbündeten Oesterei<strong>ch</strong>er & Russen. Es sei dem Herrn<br />

Oberstl. Diethelm für diesen treffli<strong>ch</strong>en Vortrag der beste Dank ausgespro<strong>ch</strong>en. Der<br />

vorstehende Vortrag wurde abgehalten auf Einladung <strong>des</strong> Pontonierfahrverein und<br />

waren hiezu sämmtli<strong>ch</strong>e Militärvereine auf dem Platze Züri<strong>ch</strong> eingeladen. Na<strong>ch</strong> dem<br />

Vortrag wurde die Anregung gema<strong>ch</strong>t, es mö<strong>ch</strong>ten diese Vereine zu einem Verbande<br />

zusammentreten. Diese Anregung fand allgemeinen Anklang und wird in Bälde eine<br />

Versammlung stattfinden, in wel<strong>ch</strong>er dann das Weitere bespro<strong>ch</strong>en wird.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Vortrag<br />

von Fräulein Dr. A. Heer Züri<strong>ch</strong> über Krankenzimmer & Krankenbett Donnerstag, den<br />

23. Maerz 1899 abends 8 ¼ Uhr im S<strong>ch</strong>ützengarten Eingeladen von der Samariter<br />

Section Züri<strong>ch</strong> I<br />

Anwesend: 54 Mitglieder<br />

In anderthalbstündigen Vorträge führt uns fräulein Dr. Heer sehr ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> und lei<strong>ch</strong>t<br />

fassli<strong>ch</strong> die Anforderungen die an ein Krankenzimmer sowohl als an ein Krankenbett<br />

gestellt werden sollen, vor Augen. Zum S<strong>ch</strong>lusse demonstriert sei einige<br />

Krankepflegeutensilien<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Versammlung<br />

Samstag, den 25 Maerz 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hôtel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: 42 Mitglieder<br />

Vorsitzender: C. Duggener Präses<br />

Traktanden:<br />

I Protokoll<br />

II Mitgliedermutationen<br />

a) Eintritte<br />

b) Austritte<br />

III Beratung der Zentralstatuten<br />

IV Anträge an die Delegiertenversammlung<br />

V Wahl der Delegierten<br />

VI Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Da eine Aenderung der Traktandenliste ni<strong>ch</strong>t verlangt wird, kommen die Traktanden in<br />

obiger Reihenfolge zur Verhandlung<br />

I Traktandum Die Protokolle der Generalversammlung <strong>vom</strong> 28. Januar, der Vorträge<br />

Uebungen & Vorstandssitzungen <strong>vom</strong> 6. Feb., 10., 17., 23., 26. Februar, 5; 12; 19; 20; &<br />

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23. Maerz werden verlesen und mit Ausnahme <strong>des</strong>jenigen der Generalversammlung<br />

ohne Anstand genehmigt, und werden zu letzterm folgende Bemerkungen gema<strong>ch</strong>t:<br />

I. Kistner Ri<strong>ch</strong> der bei der Wahl <strong>des</strong> Quästors eine Stimme erhielt verlangt, dass<br />

bezügli<strong>ch</strong> dieser Stimme eine Correctur im heutigen Protokoll erfolge, da er ja als no<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t der S<strong>ch</strong>weiz. Armee angehörig ni<strong>ch</strong>t als Vorstandsmitglied gewählt werden köne.<br />

Leuthard Carl als damaliger Actuar widersetzt si<strong>ch</strong> dieser Anfforderung, mit der<br />

Begründung dass zum ri<strong>ch</strong>tigen Abs<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong> Wahlresultates die Aufführung dieser<br />

einzigen Stimme notwendig gewesen sei. Die Versammlung s<strong>ch</strong>liesst si<strong>ch</strong> diesen<br />

Ausführungen an & genehmigt diesen Passus.<br />

II. Zum Traktandum „Vers<strong>ch</strong>iedenen“ Angelegenheit Bietenharder verlangt Weber Gust<br />

Aufklärung, wie so der Actuar dazu komme, die Ausführungen <strong>des</strong> J. Meyer als sol<strong>ch</strong>e,<br />

die bekannter Weise gefallen seien, indem dies als eine Beleidigung gegen J. Meyer<br />

auffasst. Leuthard Carl erklärt, dass diese Worte dur<strong>ch</strong>aus ni<strong>ch</strong>t gegen den<br />

betreffenden geri<strong>ch</strong>tet seien, sondern so zu verstehen seien; in der, der Versammlung<br />

bekannten Weise.<br />

Traktandum II Als Activmitglieder haben si<strong>ch</strong> angemeldet & werden aufgenommen.<br />

1. Osterwalder Jos. Infanterie Badenerstr. 454 Züri<strong>ch</strong> III<br />

2. Hintermeister Infanterie<br />

3. Bryner<br />

4. Ri<strong>ch</strong>li<br />

5. Widmer Emil<br />

6. Huber<br />

7. Diethelm<br />

8. Hungerbühler<br />

9. Ackermann<br />

ferner werden als Passiv Mitglieder aufgenommen:<br />

1. Stettler Ernst<br />

2. Feurer Conrad<br />

3. Dr. A. Bernheim<br />

Einem Gesu<strong>ch</strong>e von Bodmer Ernst um Uebertritt von den Passiven zu den Activen wird<br />

entspro<strong>ch</strong>en, ebenso ein Austrittsgesu<strong>ch</strong> von L. S<strong>ch</strong>uler S<strong>ch</strong>reiner Züri<strong>ch</strong> V<br />

Traktandum III Die neuen Zentralstatuten werden verlesen und beim Paragraph 9 Ab. III<br />

beantragt, es ist <strong>vom</strong> Rekursre<strong>ch</strong>t eines Ausges<strong>ch</strong>lossenen an das Zentralcomité<br />

abzusehen. Die Delegierten werden beauftragt diesen Antrag zu begründen & zu<br />

unterstützen.<br />

Traktandum IV Weitere Anträge an die Delegiertenversammlung werden keine gestellt.<br />

Traktandum V Als Delegierte werden in offener Abstimmung gewählt: Duggener Carl,<br />

Weber Gustav & Gross Emil. Der Präsident wüns<strong>ch</strong>t dass si<strong>ch</strong> den Delegierten no<strong>ch</strong> eine<br />

grössere Anzahl Gäste ans<strong>ch</strong>liessen und wird zu diesem Zweck an sämmtli<strong>ch</strong>e<br />

Mitglieder ein Circular versandt werden. Als Fähnri<strong>ch</strong> wird einstimmig Duggener Carl<br />

gewählt.<br />

Traktandum VI I. Präses Duggener ma<strong>ch</strong>t der Versammlung Mitteilung über eine in<br />

Aussi<strong>ch</strong>t stehende Zusammens<strong>ch</strong>liessung der Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Militärvereine zum Zweck<br />

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gemeinsamer Uebungen & Vorträge. Diese Anregung wird von Kunz & Leuthard<br />

unterstützt und der Vorstand ermä<strong>ch</strong>tigt in diesem Sinne vorzugehen.<br />

II. Um im Unglücksfalle sofort mit Material & Transportmitteln versehen zu sein stellt<br />

Kunz Ulri<strong>ch</strong> den Antrag: Es sei eine Sanitätskiste mit reinem Verbandzeug<br />

anzus<strong>ch</strong>affen; ferner sei an den Herrn Oberfeldarzt das Gesu<strong>ch</strong> zu stellen, es mö<strong>ch</strong>te<br />

dem Mil. Sanitätsverein Züri<strong>ch</strong> für den Notfall im Zeughaus Züri<strong>ch</strong> ein Ordonnanz<br />

Blessiertenwagen zur Verfügung gestellt werden. Dieser Antrag findet allgemeinen<br />

Anklang und wird die Ans<strong>ch</strong>affung einer sol<strong>ch</strong>en Sanitätskiste bes<strong>ch</strong>lossen, und der<br />

Vorstand beauftragt mit einem entspre<strong>ch</strong>enden Gesu<strong>ch</strong> an den Oberfeldarzt zu<br />

gelangen.<br />

Die Circulation der Vergnügungskasse ergibt frs 3.50<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

Sonntag, den 9 April 1899 Vormittags ¾ 9 Uhr im Rohmaterialbahnhof der N.U.B. gem.<br />

m. der Hulfs-Kol.<br />

Thema: Einri<strong>ch</strong>tung von Bahnwagen zum Verwundetentransport mit Ordonanz &<br />

Notmaterial.<br />

Uebungsleiter: Oberstl. v. S<strong>ch</strong>ulthess & Hauptmann Krucker – Wegmann<br />

Anwesend: 36 Mitglieder<br />

Uebung & Vortrag<br />

Freitag, den 14. April 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus, gem m.<br />

Hulfskolone<br />

Anwesend: 41 Mitglieder<br />

Thema: Soldatens<strong>ch</strong>ule & Vortrag über die Organisation einer Hulfskolone,<br />

Vorbereitungen & Einteilung <strong>des</strong> Personals für die Hauptübung<br />

Uebungsleiter: Herr Oberstl. v. S<strong>ch</strong>ulthess & Herr Hauptmann Krucker<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¾ Uhr<br />

Lection Herr Dr. Krucker Samstag, den 15. April 1899 im Central<br />

Friedhof<br />

Anwesend: 28 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 ½ Uhr Mittags.<br />

Vortrag<br />

Freitag, den 21 April 1899 abends 8 Uhr im S<strong>ch</strong>wanen<br />

Anwesend: 40 Mitglieder<br />

Thema: Organisation & Einteilung der Hülfskolone; Bestellung der Abteilungs<strong>ch</strong>ef etc.<br />

Uebungsleiter: Die Herren Oberstl. von S<strong>ch</strong>ulthess & Hauptmann Krucker<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

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Uebung & Vortrag<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 26. April 1899 abends 8 Uhr im Sihlhölzli<br />

Anwesend: 63 Mitglieder<br />

Thema: Einteilung der Hülfskolone und Soldatens<strong>ch</strong>ule<br />

Uebungsleiter: Herr Hauptmann Dr. Krucker<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Samstag, den 29. April 1899 Na<strong>ch</strong>mittags 2 Uhr bei Herr Knüsli im Haus<br />

Anwesend: 26 Mitglieder<br />

Thema: Erstellen von Requisitionsfuhrwerken für die Hauptübung der Hulfskolone<br />

Uebungsleiter: Herr Feldweibel S<strong>ch</strong>eidegger<br />

S<strong>ch</strong>luss abends 9 Uhr<br />

Hauptübung der Zür<strong>ch</strong>er Hülfskolone<br />

Sonntag, den 30. April 1899<br />

Anwesend: 72 Mitglieder<br />

Thema: Ein Verbandplatz im Sihlhölzli Leimba<strong>ch</strong> ist von Verwundeten überfüllt und<br />

muss evakuiert werden. Eisenbahnendstation ist Leimba<strong>ch</strong> von hier geht der Transport<br />

zur Station Giesshübel, von da per Fuhrwerk na<strong>ch</strong> dem Etappenspital im Zeughaus<br />

Züri<strong>ch</strong>.<br />

Uebungsleiter: Die Herren Oberstl. v. S<strong>ch</strong>ulthess & Hauptmann Dr. Krucker<br />

Als Chef der einzelnen Abteilung functionieren:<br />

Chef <strong>des</strong> Verbandplatzes: Corporal S<strong>ch</strong>utzba<strong>ch</strong><br />

Chef <strong>des</strong> Eisenbahnzuges: Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz<br />

Chef der Transportkolone: Feldweibel S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Chef <strong>des</strong> Notspitals: Corporal Duggener<br />

Die Aufgaben der einzelnen Abteilungen werden wie folgt gelöst:<br />

Verbandplatzpersonal Trotz dem ungünstigen Wetter finden si<strong>ch</strong> beim Bahnhof Selnau<br />

56 Personen ein, die na<strong>ch</strong> Austeilung der Armbinden etc. um 7 ¾ Uhr Selnau verlassen<br />

und ihrem Uebungsplatze zufahren. In Leimba<strong>ch</strong> angekommen, wo das Personal <strong>des</strong><br />

Eisenbahnzuges bereits eifrig bes<strong>ch</strong>äftigt ist, wird vorerst das Material verladen und<br />

alsdann auf den Verbandsplatz gebra<strong>ch</strong>t. Corporal Lyner wurde als Chef der<br />

Verpflegungsabteilung bezei<strong>ch</strong>net und erstellt in der Nähe der Station eine Kü<strong>ch</strong>e, die<br />

für die leibli<strong>ch</strong>en Bedürfnisse <strong>des</strong> Personals dienen soll. Der Verbandplatz befindet si<strong>ch</strong><br />

in Oberleimba<strong>ch</strong> in einer grossen S<strong>ch</strong>eune die gehörig mit Strohlager versehen ist. Hier<br />

ist es hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die Aufgabe <strong>des</strong> weibli<strong>ch</strong>en Personals die Verbände anzulegen.<br />

Na<strong>ch</strong>dem von der männli<strong>ch</strong>en Abteilung die nötigen Karren requiriert sind wird mit dem<br />

Einri<strong>ch</strong>ten derselben begonnen. Na<strong>ch</strong> zweistündiger fleissiger Arbeit sind Graskarren,<br />

Handwagen, Tragbahren mit allen mögli<strong>ch</strong>en Gestalten zum Transport von Verwundeten<br />

eingeri<strong>ch</strong>tet und wird nun mit dem Transport na<strong>ch</strong> der Bahnstation begonnen. Ohne<br />

Ausnahme haben alle Transportmittel ihren Dienst gut versehen, ni<strong>ch</strong>t ein einziges litt<br />

S<strong>ch</strong>iffbru<strong>ch</strong> und die Verbände waren gut angelegt. Der Transport verursa<strong>ch</strong>te einige<br />

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Mühe in Folge der langen Strecke, was dann au<strong>ch</strong> zur Folge hatte, dass einige um ihren<br />

wohlverdienten Znüni kamen. Mit der Uebergabe der Verwundeten an den Chef <strong>des</strong><br />

Eisenbahnzuges war dann die Aufgabe <strong>des</strong> Verbandplatzpersonals gelöst.<br />

Unter dieser Zeit hatte au<strong>ch</strong> das Personal <strong>des</strong> Eisenbahnzuges tü<strong>ch</strong>tig gearbeitet,<br />

bereits seit morgens fünf Uhr waren Sie mit Einri<strong>ch</strong>ten <strong>des</strong> Zuges bes<strong>ch</strong>äftigt der aus<br />

einem Personenwagen ausgerüstet mit Ordonanzmaterial, 2 Güterwagen, wovon einer<br />

mit Notmaterial, der andere mit Erfindungen <strong>des</strong> Herrn Keller in Herisau eingeri<strong>ch</strong>tet<br />

war, bestand. Na<strong>ch</strong>dem alle Verwundeten verladen und dur<strong>ch</strong> das<br />

Zugsbegeleitungspersonal mit einem Znüni gestärkt waren, verlässt der Zug um 12.30<br />

Uhr Leimba<strong>ch</strong>, das Personal der Verpflegungsabteilung bleibt zum Einpacken <strong>des</strong><br />

Ko<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>irrs bis zum nä<strong>ch</strong>sten Zug zurück. Im Giesshübel angekommen, lässt der Chef<br />

<strong>des</strong> Zuges ausladen und übergibt die Verwundeten dem Chef der Transportkolonne.<br />

Der zur Ueberführung ins Notspital nötige Wagenpark bestand aus 2 Blessiertenwagen ,<br />

1 grosser Leiterwagen mit Strohda<strong>ch</strong>, 1 kleiner Leiterwagen mit S<strong>ch</strong>leife, einem grossen<br />

und einem kleinenBrückenwagen, ferneraus einem Räderbrancard. Je na<strong>ch</strong> der<br />

Verletzung werden nun die Verwundeten auf die Fuhrwerke verladen und in Zeughaus<br />

Züri<strong>ch</strong> überführt. Der Mars<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den III Kreis ist fast ein Festzug, mit staunenden<br />

Augen sieht die Bevölkerung diese ungewohnten fuhrwerke, die von fleissiger Hand so<br />

hergeri<strong>ch</strong>tet worden sind, an. Im Zeughaus angekommen wird ausgeladen und die<br />

Verwundeten auf die Empfangsstelle gebra<strong>ch</strong>t und na<strong>ch</strong>her die fuhrwerke abgerüstet.<br />

Im alten Waffensaale ist aus dem Material eines Fourgon und Notbettstellen ein<br />

Notspital eingeri<strong>ch</strong>tet worden. Die Auswahl dieses Saales für ein Spital war eine<br />

glückli<strong>ch</strong>e, aber au<strong>ch</strong> die Erri<strong>ch</strong>tung <strong>des</strong>elben darf nur lobend erwähnt werden. Die<br />

Verwundeten werden von der Empfangsstelle je na<strong>ch</strong> Verletzungen in die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Räumen gebra<strong>ch</strong>t wo ihnen weitere Pflege zu teil wird. Na<strong>ch</strong>dem alle Verwundeten<br />

plaziert und das Spital von den Gästen und dem Personal der andern Abteilungen<br />

besi<strong>ch</strong>tigt ist wird einpacken <strong>des</strong> Materials begonnen. Unter<strong>des</strong>sen prasselt bei der<br />

Kaserne in einer Feldkü<strong>ch</strong>e und einem improvesierten Herd ein lustiges feuer das von<br />

man<strong>ch</strong>em Teilnehmer mit Behagen angesehen wird, weiss er do<strong>ch</strong> dass mit dem Inhalt<br />

dieser Kü<strong>ch</strong>e sein Magen befridigt werden soll, was dann au<strong>ch</strong> erfolgt. Beim<br />

Aben<strong>des</strong>sen, das in der Militärcantine stattfindet spre<strong>ch</strong>en unter anderem die Herren<br />

Major Dr. Sahli als Vertreter <strong>des</strong> Oberfeldarztes und Herr Oberstl. von S<strong>ch</strong>ulthess<br />

namens der Uebungsleitung allen Beteiligten den besten Dank aus zu spre<strong>ch</strong>en. Und<br />

wirkli<strong>ch</strong>, es haben alle dazu beigetragen, dass dieser Dank als verdient bezei<strong>ch</strong>net<br />

werden kann. Insbesondere sind es die Herren Oberstl von S<strong>ch</strong>ulthess und Hauptmann<br />

Krucker die mit unermüdli<strong>ch</strong>em Eifer von Anfang der Sa<strong>ch</strong>e so energis<strong>ch</strong> unter die Arme<br />

gegriffen haben. Ni<strong>ch</strong>t zum Geringsten gebührt au<strong>ch</strong> den einzelnen Abteilungs Chef<br />

grosser Dank, diese haben ohne Ausnahme Treffli<strong>ch</strong>es geleistet und so zum Gelingen<br />

der Uebung beigetragen.<br />

Beim Aben<strong>des</strong>sen entwickelt si<strong>ch</strong> bald ein fröhli<strong>ch</strong>es Leben und bald sind im<br />

gemütli<strong>ch</strong>en Zusammensein vers<strong>ch</strong>iedene Stunden verflossen, au<strong>ch</strong> die untergehende<br />

Sonne vermag das Völklein, <strong>des</strong>sen Devise : Hilfsbereit jederzeit ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zu<br />

trennen.<br />

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Dieser Tag hat so re<strong>ch</strong>t gezeigt, was mit vereinten Kräften mögli<strong>ch</strong> ist und wird <strong>des</strong>elbe<br />

ni<strong>ch</strong>t nur im Andenken eines Jeden bleiben, sondern er wird au<strong>ch</strong> ein Sporn sein weiter<br />

zu s<strong>ch</strong>affen im Dienste <strong>des</strong> „Roten Kreuzes“.<br />

Delegierten Versammlung Samstag und Sonntag, den 6. / 7. Mai 1899 in<br />

Bern<br />

Delegierte: Duggener Carl, Weber Gustav, Gross Emil & Häderli Jacob<br />

Zahl der Gäste: 18 Mann<br />

Auf Verlangen <strong>des</strong> Centralcomité musste ein vierter Delegierter gewählt werden und<br />

wurde <strong>vom</strong> Vorstand als sol<strong>ch</strong>er bezei<strong>ch</strong>net Häderli Jacob.<br />

Bei unserer Ankunft in Bern wurden wir dort von unseren bereits anwesenden<br />

Cameraden abgeholt und von den Collegen von Bern empfangen, als dann fand ein Zug<br />

dur<strong>ch</strong> die Stadt na<strong>ch</strong> dem Museumssaale statt. Bald begann ein fröhli<strong>ch</strong>es Leben,<br />

na<strong>ch</strong>dem der Centralpräsident und der Veteran der Section Bern die Delegierten und<br />

Gäste begrüsst hatte. Gesangli<strong>ch</strong>e und turneris<strong>ch</strong>e Produktionen we<strong>ch</strong>selten in ras<strong>ch</strong>er<br />

Reihenfolge ab und gebührt einem Quartett <strong>des</strong> M. S. V. Bern sowohl als dem<br />

Bürgerturnverein Bern die beste Anerkennung für das Geleistete. S<strong>ch</strong>on früh mussten<br />

wir jedo<strong>ch</strong> aber der Gemütli<strong>ch</strong>keit entsagen den unser Präsidium wollte uns eine gute<br />

Ruhe vers<strong>ch</strong>affen und führte uns ins Na<strong>ch</strong>tquartier so muss i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> auf den<br />

ges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong>en Teil der Del. Versammlung übergehen.<br />

Sonntag 7. Mai 1899 morgens 8 Uhr im<br />

Museumssaal in Bern<br />

Der Appell ergab die Anwesenheit von 27 Delegierten, die zusammen 15 Sectionen<br />

vertraten, 3 Sectionen hatten si<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>uldigt.<br />

Als Stimmenzähler werden gewählt: Feldwaibel Mäder St. Gallen; Four Mis<strong>ch</strong>ler Bern<br />

Traktanden II Das Protokoll der letzten Del. Versammlung wird genehmigt.<br />

Traktanden III Der Jahresberi<strong>ch</strong>t wird <strong>vom</strong> Präsidenten verlesen. Aus demselben geht<br />

hervor, dass der S<strong>ch</strong>weiz. Militärsanitätsverein im Beri<strong>ch</strong>tjahr um 3 Sectionen<br />

gewa<strong>ch</strong>sen ist und die Mitglieder von 1303 auf 1472 gestiegen ist. Im verflossenen Jahr<br />

ist für das Sanitätswesen viel Propaganda gema<strong>ch</strong>t worden und ist das Centralcomité<br />

dabei in entgegenkommender Weise von unsern Herrn Oberfeldarzt unterstützt worden.<br />

Trakt. 4 Jahresre<strong>ch</strong>nung wird verlesen und von den Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren zur<br />

Genehmigung empfohlen was einstimmig bes<strong>ch</strong>lossen wird. Der Activsaldo beträgt frs<br />

414.32.<br />

Trakt. 5 Als Vorortssection wird ohne Gegenvors<strong>ch</strong>lag Basel bestätigt.<br />

Trakt. 6 Als Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren werden bestellt die Sectionen Herisau und Degersheim.<br />

Trakt 7 Als Mitglied in den Aufsi<strong>ch</strong>tsrat für freiwilligen Sanitätsdienst wird Mäder St.<br />

Gallen gewählt, als zweiter der zukünftige Centralpräsident<br />

Trakt. 8 Endgültige Beratung der neuen Centralstatuten. Da das genaue Protokoll im<br />

Roten Kreuz publiziert und später jedem Mitglied ein Exemplar der Centralstatuten<br />

zugestellt wird, lasse i<strong>ch</strong> hier nur na<strong>ch</strong>stehen<strong>des</strong> folgen: Die Delegiertenversammlung<br />

soll wie bis Samstag & Sonntag stattfinden, entgegen dem Antrag der Delegierten der<br />

Osts<strong>ch</strong>weiz die für Sonntag und Montag votierten. Der Antrag unserer Section<br />

ausges<strong>ch</strong>lossenen Mitgliedern das Rekursre<strong>ch</strong>t zu entziehen wird abgelehnt. Na<strong>ch</strong><br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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vollständiger Beratung der Statuten erklärt Herr Oberstlt Mürset als Vertreter <strong>des</strong> Herr<br />

Oberfeldarzt seine Zustimmung zu denselben.<br />

Trakt. 9 Da Züri<strong>ch</strong> & St. Gallen die Uebernahme der Del. Versammlung pro 1900<br />

ablehnen wird als Ort derselben Degersheim bestimmt.<br />

Trakt Vers<strong>ch</strong>iedenes Unser Präsident zeigt an, dass in der Section Züri<strong>ch</strong> sogenannte<br />

Freimitglieder eingeführt sind und frägt an ob im Jahresberi<strong>ch</strong>te ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> eine Rubrik<br />

für diese Mitglieder eingeführt werden könne. Das Präsidium verspra<strong>ch</strong> die Sa<strong>ch</strong>e zu<br />

prüfen und soll die Section Züri<strong>ch</strong> bis dahin diese Mitglieder unter die Passiven<br />

einreihen.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Del. Versammlung 10 ½ Uhr<br />

Das Mittagsbankett im Museum vereinigte wieder eine grosse Zahl unserer Collegen und<br />

war es hier wieder das Quartett das uns mit seinen Liedern erfreute. Ein kleiner<br />

Bummel führte uns als dann vor die Stadt während ein Teil die Bun<strong>des</strong>häuser<br />

besi<strong>ch</strong>tigte.<br />

Abends 9 Uhr trafen wir als dann wieder in Züri<strong>ch</strong> ein.<br />

Der Beri<strong>ch</strong>terstatter<br />

J. Häderli<br />

Vortrag<br />

Donnerstag, den 18. Mai 1899 abends 8 Uhr im Rathaus<br />

Von Herrn Dr. S<strong>ch</strong>warz über die S<strong>ch</strong>eidewände der S<strong>ch</strong>ädel, Bau<strong>ch</strong> & Brusthöhle und<br />

die darin si<strong>ch</strong> abspielenden Krankheiten.<br />

Eingeladen von der Samariter Section<br />

Anwesend: 29 Mitglieder<br />

In 1 ½ Stündigem Vortrag führt uns Herr Dr. S<strong>ch</strong>warz sehr ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> die Trennung<br />

und Ums<strong>ch</strong>lingungen der vers<strong>ch</strong>iedenen Eingeweide dur<strong>ch</strong> häutige S<strong>ch</strong>eidewände vor<br />

Augen. Ferner ma<strong>ch</strong>t er auf die Krankheiten aufmerksam die si<strong>ch</strong> in diesen Wänden<br />

abspielen, es sind dies hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Entzündungen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 9 ¾ Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Donnerstag, den 25 Mai 1899 abends 8 ½ in der S<strong>ch</strong>miede Niederdorf Züri<strong>ch</strong><br />

Anwesend alle Vorstandsmitglieder<br />

Die Traktanden für diese Sitzung sind Bes<strong>ch</strong>lüsse betr. kleineren Ans<strong>ch</strong>affungen und<br />

Bespre<strong>ch</strong>ung der Stellungsnahme zum Statutenentwurf der Samariter Section.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

Gemeinsame Vorstandssitzung<br />

den 31 Mai 1899 mit dem Vorstand der Samariter Section<br />

Anwesend alle Vorstandsmitglieder<br />

Vorsitzender: Präsident S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Unserem Wuns<strong>ch</strong> zur Bespre<strong>ch</strong>ung <strong>des</strong> Statutenentwurfes der Sam. Section eine<br />

gemeinsame Vorstandssitzung abzuhalten, folge gebend lud Präses S<strong>ch</strong>eidegger eine<br />

sol<strong>ch</strong>e ins Restaurant Platzpromenade ein. Die Ursa<strong>ch</strong>e, dass wir uns gegen die<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Revision der Statuten sträubten war der dass der Namen Samariter Section <strong>des</strong> Mil<br />

Sanitäts - Verein auf Samariter - Verein Züri<strong>ch</strong> I geändert werden sollte. Die Diskusion<br />

wurde beidseitig rege benützt, führte jedo<strong>ch</strong> zu keinem endgültigen Ents<strong>ch</strong>eide, da die<br />

anwesenden Vorstandsmitglieder der Samariter Section ni<strong>ch</strong>t gegen die<br />

Statutenkommision einen Paragrafen abändern konnten. Jedenfalls hat diese<br />

gegenseitige freie Ausspra<strong>ch</strong>e viel dazu beigetragen, dass dann an der Versammlung<br />

der Samariter Section bes<strong>ch</strong>lossen wurde das bisherige Verhältniss bestehen zu lassen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

Ausflug<br />

Sonntag, den 28 Mai 1899 na<strong>ch</strong> dem Nidelbade eingeladen von der Samariter Section<br />

Trotz der zweifelhaften Witterung versammelten si<strong>ch</strong> um 12 Uhr eine s<strong>ch</strong>öne Anzahl<br />

Teilnehmer in den Stadthausanlagen. In folge der Witterung unterblieb aber Mars<strong>ch</strong><br />

bedienten wir uns einer Dampfs<strong>ch</strong>walbe die uns na<strong>ch</strong> Rues<strong>ch</strong>likon führte. Dort<br />

angekommen verlebten wir einige gemütli<strong>ch</strong>e Stunden mit Tanz, S<strong>ch</strong>iessen, Singen etc.<br />

Am Abend führte uns alsdann wieder eine Extras<strong>ch</strong>walbe dem heimatli<strong>ch</strong>en Herde zu.<br />

Uebung<br />

Freitag, den 9. Juni 1899 abends 8 Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Feldweibel S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Anwesend: 31 Mitglieder<br />

Präses Duggener eröffnet die Uebung indem er darauf aufmerksam ma<strong>ch</strong>t, dass<br />

nunmehr die Uebungen gemeinsam mit der Sam. Section stattfinden und ermahnt zu<br />

fleissiger Teilnahme. Ferner ma<strong>ch</strong>t er die Anregung Sonntag den 11. Juni morgens früh<br />

eines Ausmars<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Weiningen verbunden mit Uebung zu ma<strong>ch</strong>en. Die Anregung<br />

findet Anklang und bes<strong>ch</strong>lossen um 5 ½ Uhr morgens beim Hauptbahnhof<br />

abzumars<strong>ch</strong>ieren. Na<strong>ch</strong> diesen Verhandlungen werden gruppenweise<br />

Vertbanduebungen gema<strong>ch</strong>t.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Ausmars<strong>ch</strong> mit Uebung<br />

Sonntag, den 11 Juni 1899 5 ½ Uhr<br />

Leiter: Präses Duggener<br />

Anwesend: 16 Mitglieder<br />

Leider fand si<strong>ch</strong> zum Ausmars<strong>ch</strong> nur eine kleine Zahl ein, was der späten<br />

Bekanntma<strong>ch</strong>ung zuzus<strong>ch</strong>reiben ist. Bei prä<strong>ch</strong>tigem Wetter wurde um 5 ½ Uhr beim<br />

Hauptbahnhof Züri<strong>ch</strong> abmars<strong>ch</strong>iert über Wipkingen, Höngg, Engstringen dem Ziel<br />

entgegen. Etwa eine halbe Stunde oberhalb Weiningen im dicksten Wal<strong>des</strong>gestrüpp, wo<br />

wir vor dem rä<strong>ch</strong>endem Arm <strong>des</strong> Gesetzes si<strong>ch</strong>er waren hatten wir Gelegenheit unserer<br />

Uebung zu einer intressanten zu ma<strong>ch</strong>en. Na<strong>ch</strong> zweistündiger Arbeit ging es alsdann<br />

mit unserer Tragbahre, beladen mit einem Verwundeten dem Dorfe Weinigen zu, wo wir<br />

uns den wohlverdienten Znüni wohls<strong>ch</strong>mecken liessen. Die günstige Witterung und<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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gelungene Verlauf der Uebung lassen es erklären dass wir erst na<strong>ch</strong> 10 Stunden an<br />

unseren Ausgangspunkt zurück kamen.<br />

Vorstandssitzung<br />

Dienstag, den 20. Juni 1899 abends 8 ¼ Uhr im O<strong>ch</strong>sen am Kreuzplatz<br />

Anwesend: 5 Mitglieder<br />

Aufstellung der Traktanden für die Halbjahresversammlung<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Versammlung<br />

Samstag, den 24. Juni 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hôtel S<strong>ch</strong>wanen Züri<strong>ch</strong><br />

Anwesend: 36 Mitglieder<br />

Vorsitzender: Präses Duggener<br />

Traktanden<br />

I. Protokoll<br />

II. Ein & Austritte<br />

III. Mitteilungen<br />

IV. Vereinzei<strong>ch</strong>en<br />

V. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Trakt. I Die Protokolle der Versammlung, der Uebungen und Vorträge <strong>vom</strong> 25 Maerz 9.<br />

14. 15. 21. 26. 29. 30.April 6 / 7 18. 25. 28. 31. Mai 9. 11. 20 Juni werden verlesen<br />

und von der Versammlung genehmigt.<br />

Trakt. II Als Activ Mitglieder werden in den Verein aufgenommen:<br />

Bü<strong>ch</strong>i Rud<br />

Wirth Gottl.<br />

S<strong>ch</strong>euermeier Gottfried<br />

Meier Hans<br />

Dürler Friedri<strong>ch</strong><br />

Messmer H.<br />

Als Passivmitglied werden aufgenommen:<br />

Dr. Fritz Horner<br />

Einem Austrittsgesu<strong>ch</strong> von S<strong>ch</strong>ärer H wird entspro<strong>ch</strong>en.<br />

Trakt III Präsident Duggener ma<strong>ch</strong>t Mitteilung über den Stand der beiden Aufträge der<br />

letzten Versammlung I Betr. Ans<strong>ch</strong>affung einer Sanitätskiste. Er erklärt dass eine sol<strong>ch</strong>e<br />

Kiste ziemli<strong>ch</strong> ho<strong>ch</strong> kommen wird, und da zudem au<strong>ch</strong> an Bes<strong>ch</strong>affung von<br />

Vereinszei<strong>ch</strong>en zu denken sei, so wäre es angezeigt si<strong>ch</strong> über die Höhe <strong>des</strong> Betrages zu<br />

informieren und der Versammlung zur Beratung vorzulegen. Na<strong>ch</strong> allseitiger Discusion<br />

wird <strong>vom</strong> Vorstand zur Bes<strong>ch</strong>affung einer sol<strong>ch</strong>en Kiste ein Kredit von frs 200.—<br />

gewährt. Dem Gesu<strong>ch</strong> an den Herrn Oberfeldarzt, dem M. S. V. für den Notfall im<br />

Zeughaus Züri<strong>ch</strong> einen Blessiertenwagen zur Verfügung zu stellen konnte ni<strong>ch</strong>t<br />

entspro<strong>ch</strong>en werden.<br />

Trakt IV Es werden einige Muster & Zei<strong>ch</strong>nungen vorgewiesen ebenso die betreffenden<br />

Preis mitgeteilt. Die Ansi<strong>ch</strong>t ein s<strong>ch</strong>önes soli<strong>des</strong> Vereinszei<strong>ch</strong>en anzus<strong>ch</strong>affen ist<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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allgemein und dem Vorstand der Auftrag die Ans<strong>ch</strong>affung na<strong>ch</strong> einem Muster unseres<br />

Quästors Sauter zu besorgen und betreffend Preis bis auf frs 3.50 zu gehen.<br />

Trakt V Der Actuar Häderli ma<strong>ch</strong>t die Anregung der Ferienkolonie Züri<strong>ch</strong> einen kleinen<br />

Beitrag zuzuwenden und diesem Antrag entspro<strong>ch</strong>en und der Ferienkolonie frs 20.--<br />

verabfolgt.<br />

Die Circulation der Vergnügungskasse ergab frs 4.—<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 5. Juli 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. m. der<br />

Samariter Section<br />

Uebungsleiter: S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Anwesend 19 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

Vortrag<br />

Freitag, den 21. Juli 1899 abends 8 ½ Uhr im Rathaus von Herrn Dr. Suter über<br />

Tuberkulose gem. m. der Sam Section<br />

Anwesend: 26 Mitglieder<br />

In sehr verständli<strong>ch</strong>er Weise trägt Herr Dr. Suter das Entstehen & Wesen der Krankheit<br />

den Zuhörern vor.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Felddienstübung<br />

Sonntag, den 23. Juli 1899 Na<strong>ch</strong>mittag im Sagentobel gem. mit der Samariter Section<br />

Uebungsleiter: Feldweibel S<strong>ch</strong>eidegger & Kunz Wa<strong>ch</strong>tm.<br />

Anwesend: 35 Mitglieder<br />

Thema der Uebung war Transport & erster Hilfe. Na<strong>ch</strong> mühevollem Transport über viele<br />

Hindernisse wurden alsdann die Patienten mit den ersten Notverbänden versehen. Na<strong>ch</strong><br />

getaner Arbeit vereinten alsdann einige Gemütli<strong>ch</strong>e Stunden die Mitglieder im Tobelhof.<br />

Uebung<br />

Montag, den 7. Aug. 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Feldweibel S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Thema: Soldatens<strong>ch</strong>ule<br />

Anwesend: 24 Mitglieder<br />

Na<strong>ch</strong> der Uebung wurde no<strong>ch</strong> Mitteilung betr. der Felddienstübung <strong>vom</strong> 12 / 13. August<br />

gema<strong>ch</strong>t.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Felddienstübung<br />

Samstag, den 12 & Sonntag den 13. August 1899 in Kil<strong>ch</strong>berg & Adliswil, gemeinsam<br />

mit der Sam Section & dem Samariterverein Adliswil<br />

Uebungsleiter: Herr Hptm Dr. S<strong>ch</strong>mid Adliswil / Feldweibel S<strong>ch</strong>eidegger / Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Dr. Kunz<br />

Anwesend: 53 Mitglieder<br />

Einer freundli<strong>ch</strong>en Einladungen unserer Mitglie<strong>des</strong> R. Kuhn folge leistend und um<br />

glei<strong>ch</strong>zeitig dem neugegründeten Samariter Verein Adliswil moralis<strong>ch</strong> zu unterstützen<br />

und in dieser Gegend für das Samariterwesen Propaganda zu ma<strong>ch</strong>en, gingen wir zu<br />

dieser Uebung.<br />

Die Aufgaben die zu lösen waren sind:<br />

I. Samstag Na<strong>ch</strong>ts Erri<strong>ch</strong>tung eines Truppenverbandplatzes in Kil<strong>ch</strong>berg dur<strong>ch</strong> die<br />

Mitglieder <strong>des</strong> M. S. V. & die männli<strong>ch</strong>en Mitglieder der Samariter Section & <strong>des</strong><br />

Samariter Vereins Adliswil.<br />

II. Erri<strong>ch</strong>tung eines Verbandplatzes in Kil<strong>ch</strong>berg, Transport von Verwundeten in den<br />

Hauptverbandplatz, der in der Krone in Adliswil hergeri<strong>ch</strong>tet war.<br />

Begünstigt von prä<strong>ch</strong>tigem Wetter mars<strong>ch</strong>ierten wir 8 ½ Uhr <strong>vom</strong> Stadthausplatz ab<br />

gefolgt von einem Ambulancenfourgon & einem Blessiertenwagen. S<strong>ch</strong>on na<strong>ch</strong> 1 ½<br />

Stündigen Mars<strong>ch</strong> gelangten wir in Kil<strong>ch</strong>berg an. Vorerst war Zeit eine kleine Stärkung<br />

zu si<strong>ch</strong> zu nehmen alsdann gings zur Arbeit. Der Uebungsleiter Herr H. S<strong>ch</strong>eidegger gab<br />

folgende Supposition: In der Ri<strong>ch</strong>tung gegen Horgen hat ein Gefe<strong>ch</strong>t stattgefunden, der<br />

Regimentsarzt erteilt Befehl zur Erri<strong>ch</strong>tung eines Truppenverban<strong>des</strong>platzes.<br />

Vom Verbandplatz aus der am Waldrand lag werden drei Träger Rotten ausges<strong>ch</strong>ickt,<br />

die die Verwundeten auf den Verbandplatz zurückbringen mussten. Na<strong>ch</strong> 2 Stündiger<br />

Arbeit waren alle auf dem Platz und auf Ihre Lagerstätten gebra<strong>ch</strong>t. Diese<br />

Na<strong>ch</strong>tdienstübung bot ein re<strong>ch</strong>t interessantes Bild und wurde au<strong>ch</strong> von allen tü<strong>ch</strong>tig<br />

gearbeitet. Alsdann gings zum Na<strong>ch</strong>tessen, leider erfreute die verbrannte Hafersuppe<br />

ni<strong>ch</strong>t aller Magen. Do<strong>ch</strong> war Humor genug vorhanden, dass es au<strong>ch</strong> im Kantonement<br />

no<strong>ch</strong> ziemli<strong>ch</strong> lustig herging, trotzdem der Uebungsleiter si<strong>ch</strong> alle Mühe gab, Ruhe zu<br />

halten. Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> diese Na<strong>ch</strong>t verging & bra<strong>ch</strong>te uns eine frühe Tagwa<strong>ch</strong>e. S<strong>ch</strong>nell ging<br />

es wieder an die Arbeit, es hiess Strohsäcke füllen, den Fourgon einpacken etc. Alsdann<br />

gings zum Morgenessen & herna<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Adliswil zum Empfang der weibli<strong>ch</strong>en<br />

Mitglieder <strong>des</strong> Samariterverein Adliswil & der Sam. Section. In der Krone Adliswil wurde<br />

alsdann ein kleiner Znüni eingenommen und na<strong>ch</strong>her die Leute zu den vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Diensten commandiert. Herr Hptm Dr. S<strong>ch</strong>mid war Chef <strong>des</strong> Hauptverbandplatzes. In<br />

Kil<strong>ch</strong>berg wurde no<strong>ch</strong>mals die glei<strong>ch</strong>e Uebung ausgeführt wie Samstag und herna<strong>ch</strong><br />

vollzog si<strong>ch</strong> der Transport na<strong>ch</strong> Adliswil. Unter <strong>des</strong>sen war das Gasthaus z. Krone in ein<br />

Feldspital umgewandelt. Im Souterrain befanden si<strong>ch</strong> die Empfangsstelle, vorläufige<br />

Lagerstätte und der Platz für Mars<strong>ch</strong>fähige & die Feldkü<strong>ch</strong>e. Im I. Stock war die <strong>ch</strong>irurg.<br />

Hilfsstelle & die Lagerstaette für in Wagen fortzubringende etc. Na<strong>ch</strong> längerer eifriger<br />

Arbeit waren um ca. ½ 2 Uhr alle Verwundeten geborgen & hiess es dass Feldspital<br />

wurde in den Gasthof umzuwandeln. Ni<strong>ch</strong>t ohne Mühe mag dies ges<strong>ch</strong>ehen sein, es<br />

s<strong>ch</strong>önes Stück Arbeit ist da unserem Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz, der als Apotheker functionierte<br />

erwa<strong>ch</strong>sen. Na<strong>ch</strong> getaner Arbeit s<strong>ch</strong>meckte das Mittagessen ganz famos, & bald ma<strong>ch</strong>te<br />

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si<strong>ch</strong> eine Stimmung na<strong>ch</strong> Gemütli<strong>ch</strong>keit geltend, do<strong>ch</strong> galt es no<strong>ch</strong> einige dienstli<strong>ch</strong>e<br />

Sa<strong>ch</strong>en zu ordnen. Herr Dr. S<strong>ch</strong>mid erfreute alle dur<strong>ch</strong> eine aufri<strong>ch</strong>tige Kritik, ni<strong>ch</strong>t alles<br />

bestand diese gut, do<strong>ch</strong> im allgemeinen wurde der fleiss der Arbeitenden anerkannt.<br />

No<strong>ch</strong> einige Worte <strong>des</strong> Dankes an die Uebungsleiter und an den Samariter Verein<br />

Adliswil & der Teil der Arbeit war vorbei.<br />

No<strong>ch</strong> einige Stunden wurden dann in grösster Geselligkeit zugebra<strong>ch</strong>t, ni<strong>ch</strong>t den<br />

min<strong>des</strong>ten Anteil am Gelingen sowohl <strong>des</strong> Arbeitsamen & als <strong>des</strong> gemütli<strong>ch</strong>en Teils<br />

nahm der sehr gesellige & liebenswürdige Herr Hptm S<strong>ch</strong>mid.<br />

Um 7 Uhr war als dann Aufbru<strong>ch</strong> und heim gings zu Fuss über Wollishofen na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong>,<br />

gewiss jeder Teilnehmer mit der Ueberzeugung der Arbeit sowohl als der Collegialität<br />

gedient zu haben. Am Stadthausplatz angelangt löste si<strong>ch</strong> der Verein auf.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Samstag, den 2 Sept 1899 abend 8 ½ Uhr in Hôtel Romer gemeinsam mit dem Vorstand<br />

der Sam Section & dem Sam. Verein Adliswil<br />

Trakt. Verteilung der Kosten der Felddienstübung Adliswil. Dieselben belaufen si<strong>ch</strong> auf<br />

frs 161.05cts & werden verteilt wie folgt: M. S. V. 80.—frs / Sam Section 51.05 frs /<br />

Sam Verein Adliswil frs 30.—<br />

Herna<strong>ch</strong> finden no<strong>ch</strong> Verhandlungen statt, betreffend Abhaltung eines Samariterkurs<br />

und wird bes<strong>ch</strong>lossen: Die Sam Section hält einen Samariterkurs ab, dafür gibt der M. S.<br />

V. im Frühjahr einen Krankenpflegekurs.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 14. Sept 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

gemeinsam mit der Samariter Section<br />

Uebungsleiter: Feldweibel S<strong>ch</strong>eidegger & Fourir Duggener<br />

Thema: Soldatens<strong>ch</strong>ule & Verbandlehre<br />

Anwesend: 33 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Sonntag, den 10. Sept. 1899 Besi<strong>ch</strong>tigung der Badanstalt Mühleba<strong>ch</strong><br />

Züri<strong>ch</strong> V<br />

Einer freundli<strong>ch</strong>en Einladung der Anstaltsleitung Folge gebend besu<strong>ch</strong>ten die beiden<br />

Vorstände obige Anstalt, wobei hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die neu eingeri<strong>ch</strong>tete S<strong>ch</strong>wimmhalle in<br />

Augens<strong>ch</strong>ein genommen wurde.<br />

Versammlung Samstag, den 23. Sept. 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hotel<br />

S<strong>ch</strong>wanen<br />

Traktanden<br />

I Protokolle<br />

II Ein & Austritte<br />

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III Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Vorsitzenden: Duggener Präsis<br />

Anwesend: 32 Mitglieder<br />

Tract: I Die Protokolle der Versammlung, Uebungen, Vorträge & Vorstandsitzungen <strong>vom</strong><br />

24. Juni 5, 21, & 23 Juli, 7, 12 & 13 August, 2, 10 & 14 Sept werden verlesen & von der<br />

Versammlung genehmigt.<br />

Tract. II Zum Eintritt in den Verein haben si<strong>ch</strong> angemeldet & werden aufgenommen als<br />

Activmitglieder: S<strong>ch</strong>neider H. San: Corp Affoltern<br />

Stössel, Gottfr. Züri<strong>ch</strong> II<br />

Rösli M Züri<strong>ch</strong> III<br />

S<strong>ch</strong>ärer Albert San corp Thalwil<br />

Keller Jac. Wärter Kantonsspital Züri<strong>ch</strong><br />

Weiss R Züri<strong>ch</strong> IV<br />

Da Herrn J. Gut, Not Substitut auf seinem Austrittgesu<strong>ch</strong> beharrt, wird dasselbe<br />

genehmigt, womit jedo<strong>ch</strong> die finanziellen Verpfli<strong>ch</strong>tungen gegenüber dem Verein ni<strong>ch</strong>t<br />

dahin fallen.<br />

III Vers<strong>ch</strong>iedenes A Samariterkurs Die Versammlung stimmt dem Antrag <strong>des</strong><br />

Vorstan<strong>des</strong>, wona<strong>ch</strong> für dieses Jahr die Samariter Section den Samariterkurs und na<strong>ch</strong><br />

Beendigung <strong>des</strong>selben der Mil Sanitäts Verein einen Krankenpfleger für Herren &<br />

Damen, separat abhalten soll, zu<br />

B Cirkus Da der dem Mil. Sanitätsverein übertragene Circusdienst, vor S<strong>ch</strong>luss<br />

dasselben, in folge vers<strong>ch</strong>iedener Vorgänge, aufgehoben wird, und <strong>vom</strong> Solde so wie so<br />

1/3 in die Vereinskasse falle wird bes<strong>ch</strong>lossen, dass das ganze Betreffnis von Fr. 55- in<br />

dieselbe falle.<br />

Da <strong>vom</strong> Mil. Sanitäts Verein Wald-Rüti zu einer im October stattfindenden Uebung<br />

vorliegt, wird bes<strong>ch</strong>lossen Si<strong>ch</strong> an derselben ni<strong>ch</strong>t offiziell, wohl aber dur<strong>ch</strong> eine<br />

Delegation vertreten zu lassen, der si<strong>ch</strong> ans<strong>ch</strong>liessen konnte wer Zeit & Lust dazu hatte.<br />

Zum Verkauf gelangen ferner die sehr hübs<strong>ch</strong> ausgeführten Vereinzei<strong>ch</strong>en. Die<br />

Zirculation der Vergnügungskasse ergab Fr 4-<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Freitag, den 29. Sept. 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. mit d.<br />

Samariter Section<br />

Uebungsleiter:Fourier Duggener<br />

Thema: Dienstreglement & Hülfeleistung bei plötzli<strong>ch</strong>en Unglücksfällen<br />

Anwesend: 36 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Felddienstübung<br />

Sonntag, den 15 October 1899 in Wald<br />

gemeinsam mit dem Mil. Sanitäts-Verein Wald-Rüti, Samariter Verein Wald &<br />

Fis<strong>ch</strong>enthal<br />

Uebungsleiter: Haupt Dr. Brunner & Dr. Kuhn & Dr. Keller<br />

Thema: Erstellen eines Truppenverbandplatzes<br />

Anwesend: 25 Mitglieder<br />

Bei annehmbarem Herbstwetter versammelten si<strong>ch</strong> 25 Mitglieder beider Vereine beim<br />

Bahnhof um der Einladung unserer S<strong>ch</strong>westersection folgen zu leisten. Das man die<br />

Zür<strong>ch</strong>er in Wald erwartet hatte zeigte uns der freundli<strong>ch</strong>e Empfang. Als erst unser flotter<br />

Fähnri<strong>ch</strong> das Panner entfaltete und uns mit Hülfe eines Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en<br />

Kalbfelltrompeters ins Hôtel Ba<strong>ch</strong>tel geleiteten, hatte unser anfängli<strong>ch</strong>es Pe<strong>ch</strong> bald der<br />

Fröhli<strong>ch</strong>keit Platz gema<strong>ch</strong>t. Was uns Zür<strong>ch</strong>ern im Magen lag, war das zu Hause<br />

vergessene Fahnenpandulier, das aber dur<strong>ch</strong> den Erfindungsgeist <strong>des</strong> Fähnri<strong>ch</strong> ersetzt<br />

wurde, jedo<strong>ch</strong> als weiteres Opfer einen Kaput kostete, der eine unfreiwillige Reise na<strong>ch</strong><br />

Chur ma<strong>ch</strong>te, wo es ihm jedenfalls gut gefällt, denn bis zur Stunde ist er no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

zurück. Der Ehrenwein und der Znüni der unser wartete stellte uns vollends wieder her<br />

und konnte die Uebung, immerhin mit etwas Verspätung um ca. 12 ½ begonnen<br />

werden.<br />

Die drei Leiter: Die Herren Hauptleutn Dr. Brunner, Dr. Kuhn, Dr. Keller teilten si<strong>ch</strong> die<br />

an 100 Kopf zählende Teilnehmers<strong>ch</strong>ar: Während der Militär-Sanitätsmanns<strong>ch</strong>aft die<br />

Aufgabe zu Teil wurde in dem ca. 20 Minuten entfernten Laupen einen<br />

Truppenverbandplatz zu erri<strong>ch</strong>ten, erstellten die vers<strong>ch</strong>iedenen Samariter-Vereine in der<br />

Turnhalle von Wald einen Hauptverbandplatz. Einigen Unregelmässigkeiten im<br />

Transport war es zu verdanken das die Uebung bis nahezu in die Na<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> erstreckte<br />

und bei vielen einen gewaltigen Appetit erweckte.<br />

Einige gemütli<strong>ch</strong>e Stunden bei denen si<strong>ch</strong> die Zür<strong>ch</strong>er bemerkenswert hervortaten,<br />

gaben dem Tage einen würdigen Abs<strong>ch</strong>luss und speziell die Kritik der Tagesleistung fiel<br />

für unsere Section gar ni<strong>ch</strong>t übel aus: Leider rief für die Meisten die Abs<strong>ch</strong>iedsstunde zu<br />

früh, und su<strong>ch</strong>ten wir das Verlorene dur<strong>ch</strong> gegenseitige Liebeswürdigkeiten im<br />

Eisenbahnwagen zu ersetzen. Ob einige Teilnehmer wider Erwarten mit mehr als einem<br />

Fahnen na<strong>ch</strong> Hause gekommen sind ist dem Beri<strong>ch</strong>terstatter im Ges<strong>ch</strong>äfteifer<br />

entgangen?<br />

Der Beri<strong>ch</strong>terstatter C. Duggener Fourier<br />

Vortrag<br />

Donnerstag, den 2. Nov. 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. m. d.<br />

Samariter Section<br />

Uebungsleiter: S<strong>ch</strong>eidegger Feldweibel<br />

Thema: Krankenzimmer & Bett<br />

Anwesend: 40 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

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Vorstandssitzung<br />

Donnerstag, den 9. Nov. 1899 abends 8 ¼ Uhr bei Herrn Widmer, Häringsplatz<br />

gemeinsam mit dem Vorstand der Samariter Section<br />

Vorsitzender: Präses Duggener<br />

Traktanden: Gegenseitige Abre<strong>ch</strong>nung, Aufstellung der Traktanden für die nä<strong>ch</strong>ste<br />

Versammlung<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 16. November 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus ,<br />

gem. m. d. Sam. Section<br />

Uebungsleiter: Duggener, Fourier<br />

Thema: Transport von Hand<br />

Anwesend: 38 Mitglieder<br />

Um 9 ¼ Uhr wurde die Uebung abgebro<strong>ch</strong>en, es mussten im Waldhaus Degenried eine<br />

Anzahl Stangen für Tragbahren abgeholt werden und waren für diese Arbeit die<br />

Teilnehmer der heutigen Uebung ausersehen. Trotz der s<strong>ch</strong>önen Mondna<strong>ch</strong>t waren nur<br />

16 zu diesem Bummel zusammen zu bringen. Na<strong>ch</strong> einer kleinen Stärkung war punkt 11<br />

Uhr wieder Abmars<strong>ch</strong> im Degenried, denn es war unserem vorsorgli<strong>ch</strong>en Präsidium sehr<br />

daran gelegen, dass alle no<strong>ch</strong> am glei<strong>ch</strong>en Tage na<strong>ch</strong> Hause können, ob dies au<strong>ch</strong><br />

allseitig der Fall war ist mir jedo<strong>ch</strong> unbekannt.<br />

Versammlung<br />

Samstag, den 18. November 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hotel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Traktanden<br />

I. Protokoll<br />

II. Ein & Austritte, Strei<strong>ch</strong>ungen<br />

III. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Vorsitzender: Duggener Präses<br />

Anwesend: Mitglieder<br />

I Protokoll Die Protokolle der Versammlung, Vorstandssitzungen, Uebungen & Vorträge<br />

von 23, & 29 September 15 October 2, 9, & 16 November werden verlesen und von der<br />

Versammlung genehmigt.<br />

II Eintritte Dur<strong>ch</strong> die Herren Instructor Hummel und Alther haben si<strong>ch</strong> zum Eintritt<br />

angemeldet als Activ.Mitglieder und werden aufgenommen:<br />

Rull Sanitätskorporal Obfelden<br />

Spuck Sanitätskorporal Züri<strong>ch</strong> III<br />

S<strong>ch</strong>mid Joh Träger Hofstetten<br />

S<strong>ch</strong>ärer G Träger Winterthur<br />

Hirt Jacob Träger Züri<strong>ch</strong> III<br />

Güttinger H Träger For<strong>ch</strong><br />

Heidelberger Träger Dickbu<strong>ch</strong> Ellg<br />

Irminger Träger Dienstba<strong>ch</strong> Bubikon<br />

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Albre<strong>ch</strong>t Träger S<strong>ch</strong>lieren<br />

Senn Träger Ob Uster<br />

Ryser G Träger Züri<strong>ch</strong> V<br />

Bleicker G. Träger Züri<strong>ch</strong> III<br />

Wolfensberger Träger Winterthur<br />

Knüsi H. Träger Züri<strong>ch</strong> III<br />

ferner als Passivmitglieder<br />

Kunz Otto Träger<br />

Austrittsgesu<strong>ch</strong>e liegen vor und werden genehmigt von.<br />

E. Käser<br />

Fritz Naegeli<br />

Fritz Hetzel<br />

Rud Heussi,<br />

sodann werden dur<strong>ch</strong> Bes<strong>ch</strong>luss der Versammlung in Folge Ni<strong>ch</strong>tbezahlen der Beiträge<br />

von der Mitgliederliste gestri<strong>ch</strong>en:<br />

Frick Heinri<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong><br />

Haeberli Anton<br />

Meier Hans und<br />

Furrer Jacob<br />

III Vers<strong>ch</strong>iedenes Die Circulation der Vergnügungskasse ergibt frs 3.10<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 23. November1899 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus,<br />

gem. mit der Samariter Section<br />

Uebungsleiter: Feldweibel Altheer<br />

Thema: Ordonnanztragen und Verbandlehre<br />

Anwesend: Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vortrag<br />

Samstag, den 2. Dezember 1899 Abends 8 ¼ Uhr im „Du Pont“ gehalten für die Militär<br />

Vereine von Züri<strong>ch</strong><br />

Vortragender: Hauptmann U. Fahrner<br />

Thema: Kriegsbilder aus Natal (Burenkrieg)<br />

Na<strong>ch</strong> einem hübs<strong>ch</strong>en Gesangsvortrag der Gesangssection <strong>des</strong> Vereins <strong>des</strong> Battallions<br />

68 begann um 8 ½ Uhr Herr Hptm. Fahrner mit seinem Vortrag. An Hand<br />

selbstangefertigter Karten führt der Vortragende die Zuhörer in die Staaten Flä<strong>ch</strong>en und<br />

Bevölkerungsverhältnisse von Südafrika ein. Sodann erklärt er die Organisation <strong>des</strong><br />

Militärwesens der Buren Bewaffnung und Ausrüstung deren Mobilma<strong>ch</strong>ung und Taktik<br />

und die Terrainverhältnisse <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> insbesondere diejenigen, die na<strong>ch</strong> den bereits<br />

erfolgten Gefe<strong>ch</strong>ten hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> in Frage kommen. Ferner die S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>ten um<br />

Ladysmith & Eins<strong>ch</strong>liessung letzterer Stadt. Zum S<strong>ch</strong>luss übergehend erklärt er no<strong>ch</strong><br />

das Entstehen und die Entwicklung der beiden Südafrikanis<strong>ch</strong>en Republiken. Für<br />

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diesen interessanten objectiven Vortrag, der volle drei Stunden gedauert hatte, erntete<br />

Herr Hauptmann Fahrner lauten, aber au<strong>ch</strong> wohlverdienten Beifall.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 14 Dezember 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem.<br />

m. d. Sam. Section<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener<br />

Thema: Notverbände und Erstellen von Nottragbahren & Transport mit sol<strong>ch</strong>en<br />

Anwesend: 43 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Samstag, den 16. Dezember 1899 abends 8 ¼ Uhr im Hôtel Romer gemeinsam mit der<br />

Samaritersection & dem Vorstand der Samariter-Vereinigung<br />

Anwesend: Alle Vorstandsmitglieder<br />

Vorsitzender Duggener Präses<br />

Thema: Bespre<strong>ch</strong>ung <strong>des</strong> Verhältnisses <strong>des</strong> Mil. Sanitäts-Vereins zur<br />

Sanitätshulfskolonne und Abre<strong>ch</strong>nung mit der Samaritersection.<br />

Bezügli<strong>ch</strong> Pkt. I konnte eine definitive Erledigung ni<strong>ch</strong>t stattfinden, dagegen wurde von<br />

den Vertretern der Hülfskolonne die Zusi<strong>ch</strong>erung gegeben, dass sie uns mögli<strong>ch</strong>st<br />

entgegenkommen werden, und eine bestimmte Abma<strong>ch</strong>ung na<strong>ch</strong> der G. V der Samariter<br />

Vereinigung stattfinden werde.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Samstag, den 13. Januar 1900 abends 8 ¼ Uhr im Hôtel Romer<br />

Anwesend: Sämtli<strong>ch</strong>e Vorstandsmitglieder und ferner einige Eingeladene<br />

Vorsitzender Präses Duggener<br />

Thema: Aufstellung der Tractanden für die Generalversammlung; Bespre<strong>ch</strong>ung der<br />

Vorstandswahlen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¾ Uhr<br />

Vortrag<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 17. Januar 1900 abends 8 ¼ Uhr im Restaurant Du Pont eingeladen von<br />

der Samariter Section<br />

Vortragende: Fräulein Dr. A. Heer<br />

Thema: Krankenpflege bei ansteckenden Krankheiten.<br />

Anwesend: 78 Mitglieder<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend an ihren früheren Vortag betreffend Krankenzimmer & Krankenbett, führt<br />

uns Dr. Heer hier sehr ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> und eindringli<strong>ch</strong> die überaus notwendig werdende<br />

Krankenpflege bei ansteckenden Krankheiten vor Augen. Wohl dürfte die Ausführung all<br />

dieser Massregeln in vielen Fällen sehr s<strong>ch</strong>wierig werden, do<strong>ch</strong> gerade zu dieser Zeit<br />

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war dieser Vortrag besonders angezeigt, & sei der Vortragenden hier für ihre<br />

Freundli<strong>ch</strong>keit die sie unseren Vereinen entgegenbringt bestens gedankt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vortrag<br />

Samstag, den 20.Januar 1900 abends 8 Uhr im Restaurant Du Pont, eingeladen von<br />

den vereinigten Militär Vereinen von Züri<strong>ch</strong>.<br />

Vortragender: Oberst-Divisionär Wille<br />

Thema: Militäris<strong>ch</strong>e Pfli<strong>ch</strong>terfüllung<br />

Anwesend: Mitglieder<br />

Wie zu erwarten fanden si<strong>ch</strong> zu diesem Vortrage <strong>des</strong> neugewählten Führers <strong>des</strong> VI<br />

Division eine sehr grosse Anzahl Zuhörer ein. In anderhalbstündigem Vortrag entledigte<br />

si<strong>ch</strong> Herr Oberst Wille in ausgezei<strong>ch</strong>neter oratoris<strong>ch</strong>er Leistung seiner Aufgaben. Jedem<br />

Zuhörer wird es gewiss geworden sein, dass die VI Division einen Chef erhalten hat, der<br />

streng & consequent an die Ausführung der gestellten Aufgaben halten wird.<br />

S<strong>ch</strong>luss 9 ½ Uhr<br />

General Versammlung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 24. Januar 1900 abends 8 ½ Uhr Hôtel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Traktanden<br />

1. Verlesen der Protokolle<br />

2. Aenderungen im Mitgliederbestand<br />

3. Jahresberi<strong>ch</strong>t<br />

4. Abnahme der Jahresre<strong>ch</strong>nung und Beri<strong>ch</strong>t der Revisoren<br />

5. Vorstandswahlen<br />

6.Abendunterhaltung & 10 jähr Stiftungsfeier<br />

7. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Vorsitzender: Duggener Präses<br />

Anwesend: 36 Mitglieder<br />

Trakt. 1 Protokolle Die Protokolle der Versammlungen, Uebungen, Vorträge und<br />

Vorstandssitzungen von 18, 23 November 2, 14, 16 Dezember, 13, 17 und 20. Januar<br />

1900 werden verlesen und von der Versammlung genehmigt.<br />

Trakt. 2 a Aufnahmen. Ans<strong>ch</strong>liessend an den von der Samaritersection veranstalteten<br />

Samariterkurs haben si<strong>ch</strong> zur Aufnahme angemeldet:<br />

als Activ Mitglieder<br />

Isler Emil Inf. Soldat<br />

Asper Oscar Landsturm<br />

König Fr.<br />

Maag Karl Inf. Soldat<br />

Rammes Aug. Sanitäts-Rekrut<br />

ferner als Passivmitglied<br />

Munz Emil Fourir<br />

Sämtli<strong>ch</strong>e Angemeldete werden in den Verein aufgenommen.<br />

b Austritte<br />

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Austrittsgesu<strong>ch</strong>e liegen vor & werden genehmigt von den Herren<br />

Widmer Adolf als Passiv<br />

Mantel Julius als Passiv<br />

Heidelberger C. als Activ<br />

Graf Emil als Activ<br />

auf ein Austrittsgesu<strong>ch</strong> von Herrn R. Heusserss<strong>ch</strong>aub wird auf Antrag <strong>des</strong> Präsidenten<br />

ni<strong>ch</strong>t eingetreten und der Vorstand beauftragt, Herrn Heusser zum Bleiben zu<br />

veranlassen.<br />

c. Ernennung von Freimitgliedern<br />

Gemäss § 5 der Statuten werden zu Freimitgliedern ernannt die Herren:<br />

C. Leuthard<br />

J. Meyer<br />

J. Gossweiler<br />

H. Vetter<br />

und ferner in Anerkennung der dem Verein geleisteten Diensten Herrn<br />

J. Altheer.<br />

Trakt. 3. Präses Duggener verliest den von ihm abgefasste Jahresberi<strong>ch</strong>t, derselbe wird<br />

unter bester Verdankung an den Verfasser genehmigt und bes<strong>ch</strong>lossen denselben wie<br />

gewohnt, gemeinsam mit demjenigen der Samaritersection im Druck ers<strong>ch</strong>einen zu<br />

lassen.<br />

Trakt. 4. Jahres-Re<strong>ch</strong>nung. Quästor Sauter verliest die Hauptposten und sind hier zu<br />

notieren:<br />

Kassabestand am 1. Jan. 1899 724.35<br />

Einnahmen 996.65<br />

1721.00<br />

Ausgaben 1453.15<br />

Bestand am 31. Dezb. 1899 267.85<br />

Die Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren beantragen der Versammlung Genehmigung der Re<strong>ch</strong>nung,<br />

was unter bester Verdankung an den Re<strong>ch</strong>nungssteller ges<strong>ch</strong>ieht. Es folgen no<strong>ch</strong> die<br />

Beri<strong>ch</strong>te <strong>des</strong> Materialverwalters & <strong>des</strong> Bibliothekar, wel<strong>ch</strong>e ebenfalls genehmigt<br />

werden.<br />

Trakt 5 Vorstandswahlen Als Stimmenzähler werden gewählt: Stössel & Diener. Zum<br />

Bedauern der Versammlung lehnte unser verehrtes Präsidium eine Wiederwahl ab,<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> gelang es den gema<strong>ch</strong>ten Anstrengungen no<strong>ch</strong> für ein Jahr die Zusage zu<br />

erhalten, was von der Versammlung mit der grössten Freude aufgenommen und<br />

Duggener mit Akklamation bestätigt wurde. Leider war der bisherige Vicepräsident ni<strong>ch</strong>t<br />

zu bewegen, sein Amt wieder anzunehmen und so musste hier ein Ersatz stattfinden.<br />

Dem abtretenden Vicepräses sei hier für die, dem Verein geleisteten Dienste no<strong>ch</strong><br />

bestens gedankt.<br />

Vorges<strong>ch</strong>lagen werden:<br />

Sauter Paul<br />

S<strong>ch</strong>eidegger Hans<br />

Kunz Ulri<strong>ch</strong><br />

Abgegebene Stimmen 36 Absolutes Mehr 19<br />

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Sauter Paul 16 Stimmen<br />

S<strong>ch</strong>eidegger H. 17 Stimmen<br />

Kunz U. 3 Stimmen<br />

Glei<strong>ch</strong> den abg. Stimmen 36<br />

Im 1. Wahlgang ist keine Wahl zu stande gekommen.<br />

2. Wahlgang Abgegebene Stimmen 36<br />

S<strong>ch</strong>eidegger 20 Stimmen<br />

Sauter 12 Stimmen<br />

Kunz 2 Stimmen<br />

leer 2 Stimmen<br />

Glei<strong>ch</strong> oben 36 Stimmen<br />

Es ist als Vicepräsident gewählt S<strong>ch</strong>eidegger Hans<br />

Da von Seiten der übrigen Vorstandsmitglieder keine Ablehnungen vorliegen werden<br />

dieselben in offener Abstimmung bestätigt.<br />

Der Vorstand ist wie folgt zusammengesetzt:<br />

Präsident C. Duggener Fourier<br />

Vicepräsident H. S<strong>ch</strong>eidegger Feldweibel<br />

Actuar Häderli Jac. Wärter<br />

Quästor Sauter Paul Corporal<br />

Bibliothekar Gross Emil Wärter<br />

Mat. Verwalter S<strong>ch</strong>mid Gust Träger<br />

Beisitzer Kistner Ri<strong>ch</strong><br />

Als Re<strong>ch</strong>nungsrevisor für das Jahr 1900 werden gewählt:<br />

Leuthard C.<br />

Markstahler G.<br />

Während <strong>des</strong> Wahlges<strong>ch</strong>äftes ma<strong>ch</strong>t der Präsident Mitteilung betr. der Hülfskolone, der<br />

Zür<strong>ch</strong>er Militärvereinigung & den bevorstehenden Krankenpflegekurs. Bei diesem<br />

Anlass wird der frühere Bes<strong>ch</strong>luss den Krankenpflegekurs für Herren & Damen zu<br />

veranstalten in Wiedererwägung gezogen & bes<strong>ch</strong>lossen denselben nur für Damen<br />

abzuhalten. Das Kursgeld wird festgesetzt auf Fr. 3.- für Mitglieder der Samaritersection<br />

und 5.- für andere Teilnehmer.<br />

Trakt 6 Da dieses Jahr das Zehnte ist, seit der Gründung wird <strong>vom</strong> Vorstand beantragt<br />

eine zehnjährige Stiftungsfeier zu arrangieren; damit die Kosten ni<strong>ch</strong>t zu ho<strong>ch</strong> werden,<br />

soll diese Feier in Form einer Abendunterhaltung stattfinden. Dieser Antrag wird zum<br />

Bes<strong>ch</strong>luss erhoben und dem Vorstand in Verbindung eines Vergnügungscomité ein<br />

Kredit von Fr. 200.- bewilligt. In das Vergnügungscomité werden gewählt: Sauter Paul<br />

als Präsident; Vonaes<strong>ch</strong> & Kistner als weitere Mitglieder.<br />

Trakt. 7 Auf Antrag <strong>des</strong> Präsidenten wird bes<strong>ch</strong>lossen den Abwart im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus, Herrn Rey Fr. 30.- als Belohnung zu verabfogen. Zuglei<strong>ch</strong><br />

wird bes<strong>ch</strong>lossen dem Mat. Verwalter für seine Bemühungen Fr. 20.- zukommen zu<br />

lassen.<br />

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Herr Feldweibel Altheer rügt das Betragen <strong>des</strong> Activ Mitglie<strong>des</strong> Diener, gegenüber<br />

Mitglieder & hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> gegen militäris<strong>ch</strong>en Vorgesetzten. Da si<strong>ch</strong> Diener ni<strong>ch</strong>t<br />

re<strong>ch</strong>tfertigen kann wird derselbe aus dem Verein ausges<strong>ch</strong>lossen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 31. Januar 1900 gemeinsam mit dem Vorstand der Sam. Section, abends<br />

8 ½ Uhr im Café S<strong>ch</strong>nell<br />

Anwesend 12 Mitglieder<br />

Vorsitzender C. Duggener<br />

Die heutige Vorstandssitzung ist bestimmt zur Entgegennahme <strong>des</strong> Ergebnisses der<br />

Sammlung für die Verwundeten im Südafrikanis<strong>ch</strong>en Dienste. Bis heute sind über<br />

6000.- Fr. eingegangen & an den Centralkassier abgeliefert. Da no<strong>ch</strong> viele Listen<br />

ausstehen, wird bes<strong>ch</strong>lossen dieselben dur<strong>ch</strong> einen Einzüger abholen zu lassen.<br />

Als städt Subvention sind für beide Vereine Fr. 234.85 eingegangen und werden<br />

glei<strong>ch</strong>mässig unter beiden Vereinen verteilt; somit zu Gunsten M. S. V. Z. Fr. 117.45.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

Eröffnung <strong>des</strong> Krankepflegekurses,<br />

den 19. Febr 1900 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Kursleiter: Dr. Kuhn<br />

Gestützt auf die Auss<strong>ch</strong>reibung haben si<strong>ch</strong> 70 Teilnehmer angemeldet & war Dr. Kuhn<br />

so freundli<strong>ch</strong> die Leitung <strong>des</strong> Kurses zu übernehmen. Heute handelt es si<strong>ch</strong><br />

hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> um Festsetzung der Kurstage, Bezug <strong>des</strong> Kursgel<strong>des</strong>, Mitteilung etc.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Praktis<strong>ch</strong>er Dienst 4. 8. 11. Februar 1900<br />

Auf Wuns<strong>ch</strong> <strong>des</strong> Gesundheitswesens stellten wir für 3 Vorstellungen <strong>des</strong> Turn Verein<br />

Alte Section je 2 Mann. Unfälle sind keine zu verzei<strong>ch</strong>nen.<br />

Uebung<br />

gem. mit der Samariter Section 23. Febr. 1900 abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Feldweibel Altheer<br />

Feldweibel S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Thema: Transport von Hand & Verbandlehre<br />

Anwesend: 68 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

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Vortrag<br />

gem. mit der Sam. Section, 1. März 1900 abends 8 ¼ Uhr im Du Pont<br />

Vortragender: Herr Prof. Billeter<br />

Thema: Kapitel aus der Zahnheilkunde soweit Sie für den Samariter in Frage<br />

kommt.<br />

Anwesend: 64 Mitglieder<br />

Der Vortragende erklärt wie bei na<strong>ch</strong>trägli<strong>ch</strong> eintretenden Blutungen aus Zahnwunden<br />

die Blutstillung vorgenommen werden muss; & wie bei Ausrenkung <strong>des</strong> Kiefergelenkes<br />

zu verfahren sei.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vortrag<br />

von Herrn Major Meyer, den 3. März 1900 abends 8 ¼ Uhr im Du Pont eingeladen von<br />

der Militärvereinigung<br />

Thema: Vorbereitung <strong>des</strong> Krieges<br />

Anwesend 41 Mitglieder<br />

Der Herr Vortragende an Hand von Zei<strong>ch</strong>nungen die Aenderungen & Entwicklungen in<br />

der Taktik; sodann bespri<strong>ch</strong>t er die Vorbereitungen <strong>des</strong> Krieges, als Muster & Beispiel<br />

führt er den Deuts<strong>ch</strong> - Französis<strong>ch</strong>en Krieg an.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Vortrag & Uebung<br />

Den 8. März 1900 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. mit der<br />

Samaritersection<br />

Uebungsleiter: C. Duggener Fourier<br />

Thema: Demonstration der neuen Verbandkiste & Anwendung <strong>des</strong> Materials<br />

derselben, na<strong>ch</strong>her Verhandl. betr Kurs.<br />

Anwesend: 72 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vortrag<br />

von Herrn Hauptm. Dr. Krucker, den 19. März 1900 abends 8 Uhr im Rathaus,<br />

eingeladen von der Sam Hülfskolonne<br />

Thema: Reorganisation der Hülfskolonne<br />

Anwesend: 23 Mitglieder<br />

Der Vortragende gibt ein Bild über die Entstehung der Zür<strong>ch</strong>er Hülfskolone und über<br />

deren Stand wie er gegenwärtig, und ma<strong>ch</strong>t Vors<strong>ch</strong>läge über das was ges<strong>ch</strong>ehen müsse<br />

um die Kolone zu heben & weiter auszubilden. Die anwesenden Vertreter <strong>des</strong><br />

Hülfsverein für S<strong>ch</strong>weiz. Wehrmänner, der Localsection <strong>des</strong> Roten Kreuzes sind mit Geld<br />

die Arbeit zu unterstützen. Dur<strong>ch</strong> die vorgesehene Neubildung ist es au<strong>ch</strong> der<br />

Militärsanität mögli<strong>ch</strong> mitzus<strong>ch</strong>affen und au<strong>ch</strong> mitzureden, so dass man hoffen darf ein<br />

gedeihli<strong>ch</strong>es Zusammenarbeiten auf dieser neuen Basis sei mögli<strong>ch</strong>.<br />

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Uebung<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

21. März 1900 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. mit der Sam. Section<br />

Uebungsleiter: C. Duggener Fourir<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Anwesend: 64 Mitglieder<br />

Bei dieser Uebung musste jedem Verband die gehörige Reinigung der Wunde, die<br />

Lagerung überhaupt hatte alles so zu ges<strong>ch</strong>ehen wie es ein Arzt von einem<br />

Krankenwärter verlangt. Diese Uebung hat gezeigt dass sol<strong>ch</strong>e sehr notwendig und<br />

nutzbringend sind.<br />

Na<strong>ch</strong> der Uebung Verhandlungen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Den 23. März 1900 abends 8 ½ Uhr im Hôtel S<strong>ch</strong>wanen gem. mit dem<br />

Vergnügungscomite<br />

Vorsitzender: C. Duggener<br />

Anwesend: 11 Mitglieder<br />

Thema: Aufstellung <strong>des</strong> Programms für die Abendunterhaltung<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

S<strong>ch</strong>lussprüfung <strong>des</strong> Krankepflegekurses<br />

Freitag, den 6. April 1900 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Leiterin: Fräulein Dr. Kuhn<br />

Da si<strong>ch</strong> die Teilnehmer ents<strong>ch</strong>lossen, kein eigentli<strong>ch</strong>es Examen mit Zuhörern<br />

abzuhalten, so fand der Kurs dur<strong>ch</strong> ein Repetitorium seinen Abs<strong>ch</strong>luss. Sämtli<strong>ch</strong>en<br />

Teilnehmerinnen 67 an der Zahl konnte der Ausweis abgegeben werden. Namens <strong>des</strong><br />

Mil. Sanitäts Vereins dankte Herr C. Duggener der geehrten Kursleiterin für ihre<br />

Bemühungen, die dur<strong>ch</strong> zwei Ges<strong>ch</strong>enke der Kursteilnehmerinnen einigermassen<br />

belohnt wurden. Au<strong>ch</strong> hier sei ihr für das Getane no<strong>ch</strong>mals bestens gedankt.<br />

S<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong> Kurses 10 ¾ Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 11. April 1900 abends 8 ½ im Restaurant z. Lamm Niederdorfstr.<br />

Vorsitzender: C. Duggener Präses<br />

Anwesend: 6 Mitglieder<br />

Thema: Aufstellung der Traktandenliste für die nä<strong>ch</strong>ste Versammlung, Ein &<br />

Austritte<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Samstag, den 31. März 1900 zehnjähriges Stiftungsfest <strong>des</strong> M. S. V.<br />

Züri<strong>ch</strong> verbunden mit Abendunterhaltung gem. mit der Sam. Section im<br />

Casino Unterstass<br />

Gemäss Bes<strong>ch</strong>luss der GV <strong>vom</strong> 24 Jan. dass 10 jährige Stiftungsfest in einfa<strong>ch</strong>em<br />

Rahmen abzuhalten haben si<strong>ch</strong> im Casino Unterstrass eine stattli<strong>ch</strong>e Anzahl Mitglieder<br />

beider Vereine und Gäste von Samariter und Militär Verein Züri<strong>ch</strong>’s eingefunden.<br />

Programm inliegend<br />

Um 9 Uhr eröffnet Herr Präsident Duggener die Unterhaltung, allen Anwesenden einen<br />

freundli<strong>ch</strong>en Willkomm entbietend. Insbesondere begrüsst er Herr Feldweibel Hummel<br />

als Vertreter <strong>des</strong> Centralcomité <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Mil. Sanitätsverein & als Vertreter der<br />

Section Basel und die Vertreter <strong>des</strong> Pontonierfahrvereins Züri<strong>ch</strong> als Pathen unserer<br />

Vereinsfahne, sowie die Delegierten der vers<strong>ch</strong>iedenen Samaritervereine Züri<strong>ch</strong>. Sodann<br />

dur<strong>ch</strong>geht er die Erlebnisse freudiger & trübseliger, die der heutige Jubilar in den 10<br />

Jahren seines Bestehens dur<strong>ch</strong>gema<strong>ch</strong>t hat. aller denen gedenkend die ihm in dieser<br />

Zeit getreu & opferwillig zur Seite gestanden sind. Seiner Aufgabe hat er si<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> in<br />

jeder Beziehung kurz & gut entledigt; konnte er au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auf alle Detail eingehen, so<br />

hat do<strong>ch</strong> jeder der Anwesenden sehen können was es heisst einen Verein in seinen<br />

ersten 10 Jahren emporbringen zu helfen; wenn s<strong>ch</strong>on denen an der Spitze stehen dan<br />

man<strong>ch</strong>mals die Geduld auszugehen droht, ist es gewiss kein Wunder mit einem warmen<br />

Apell an dem Errei<strong>ch</strong>ten wacker weiter zu s<strong>ch</strong>affen zum Wohl & Nutzen unserer<br />

gemeinnützigen Bestrebungen & unserem lieben Vaterland s<strong>ch</strong>liesst Herr Duggener sein<br />

Eröffnungswort.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Na<strong>ch</strong> einem Musikvortrag <strong>des</strong> Or<strong>ch</strong>esters Leonhardt ergreift unserer verehrtes<br />

Ehrenmitglied Herr Gustav Weber das Wort. Wie der Präsident gedenkt er in<br />

anerkennenswerter Weise den Mitgliedern die bis heute an der Spitze <strong>des</strong> Vereins<br />

gestanden sind. Von allen denen ist heute no<strong>ch</strong> ein einziges <strong>des</strong>selben<br />

Vorstandsmitglied, nämli<strong>ch</strong> Herr C. Duggener. Mit freundli<strong>ch</strong>en und lobenden Worten<br />

gedenkt er <strong>des</strong>sen Verdienste um den Verein, ni<strong>ch</strong>t nur moralis<strong>ch</strong>e Hilfe hat Herr<br />

Duggener dem Verein gebra<strong>ch</strong>t sondern in einer Zeit der Not hat er ihn finanziell<br />

unterstützt. In Anerkennung dieser hervorragenden Verdienst überrei<strong>ch</strong>t der Spre<strong>ch</strong>ende<br />

dem Präsidenten eine goldene Uhr als Ges<strong>ch</strong>enk <strong>des</strong> Mil. San Verein mit der Widmung:<br />

Der Militär Sanitäts-Verein Züri<strong>ch</strong> seinem Präsidenten Carl Duggener 31. März 1900.<br />

Ein brausen<strong>des</strong> Ho<strong>ch</strong> auf den Präsidenten s<strong>ch</strong>liesst diese so s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>te Rede, eines unser<br />

verdien<strong>des</strong>ten Mitglieder.<br />

Auf Veranlassung und unter Mitwirkung unseres Freun<strong>des</strong> G. Weber folgt ein<br />

Gesangsvortrag eines Männerquartetts.<br />

Sodann gelangte zur Aufführung Dialekt Stück von J. Stutz die neue Eva. Alle<br />

Mitspielenden haben hier ihr mögli<strong>ch</strong>stes getan, und hat das Stück seinen<br />

humoristis<strong>ch</strong>en Eindruck auf die Anwesenden ni<strong>ch</strong>t verfehlt.<br />

Zwis<strong>ch</strong>en diesen Programmnummern kamen dann au<strong>ch</strong> die Vertreter der vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Vereine zu Ihrem Worte. Als erster entbietet Herr Feldweibel Hummel als Vertreter <strong>des</strong><br />

Centralcomité und der Section Basel dem Jubilar seinen Glückwuns<strong>ch</strong>. Sein Ho<strong>ch</strong> gilt<br />

der S<strong>ch</strong>weiz Militärsanität. Als nä<strong>ch</strong>ster ergreift Herr Leutnant Heusser, namens <strong>des</strong><br />

Pontonierfahrvereins Züri<strong>ch</strong> das Wort, dem Militär Sanitätsverein zu seinem<br />

Stiftungsfest Glück & gutes Gedeihen wüns<strong>ch</strong>end. Als Vertreter <strong>des</strong> Samariter Vereins<br />

Neumünster ist ers<strong>ch</strong>ienen Herr Müller, Präsident dieses Vereins. Seinen Gruss<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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entbietend ermahnt er zum treuen Zusammenhalten allen denen die um das „Rote<br />

Kreuz“ si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>aren.<br />

Wieder eine Programmnummer „Zu Befehl, Herr Leutnant“. Dieses Stück, einige<br />

vorzügli<strong>ch</strong>e Leistung, insbesondere wenn man gedenkt, wel<strong>ch</strong> kurze Zeit den Uebenden<br />

zur Verfügung stand, setzte die La<strong>ch</strong>muskeln gehörig in Bewegung. Die Krone für dieses<br />

Stückes gebührt Frl. Ammann, wel<strong>ch</strong>e die Rolle einer Haushälterin spielte, als ob sie das<br />

alles s<strong>ch</strong>on dur<strong>ch</strong>gema<strong>ch</strong>t hätte, ni<strong>ch</strong>t minder sei den andern Mitspielenden Beifall<br />

gezollt.<br />

Namens der Samariter-Section ergriff nun deren Präsident Herr S<strong>ch</strong>eidegger das Wort,<br />

der Verdienste gedenkend die si<strong>ch</strong> der Mil. Sanitätsverein um diese Zweigsection<br />

erworben habe. In Anerkennung dieser Verdienste überbringt er demselben eine<br />

pra<strong>ch</strong>tvolle Rädertragbahre. Indem er die Erwartung das freundli<strong>ch</strong>e Verhältnisse<br />

zwis<strong>ch</strong>en beiden Vereinen mö<strong>ch</strong>te stets zunehmen, s<strong>ch</strong>liesst er seine Rede. Namens <strong>des</strong><br />

Mil. Sanitätsverein nimmt Herr Duggener das Ges<strong>ch</strong>enk mit herzli<strong>ch</strong>er Verdankung<br />

entgegen.<br />

Bereits hat ein anderes Vergnügen sein re<strong>ch</strong>t verlangt es wird nämli<strong>ch</strong> ziemli<strong>ch</strong> lebhaft<br />

getanzt. S<strong>ch</strong>on ist Mitterna<strong>ch</strong>t längst vorbei, do<strong>ch</strong> das flotte Sängerquartett erfreut uns<br />

no<strong>ch</strong> oft mit seinen Weisen. Wenn bis anhin nur gutes geboten wurde, folgte do<strong>ch</strong> der<br />

Knalleffect erst zuletzt. „Der stumme Musiker“ wie die letzte Nummer unseres offiziellen<br />

Programms lautete setzte allem die Krone auf, das grösste Verdienst dabei gebührt<br />

unseren Freund S<strong>ch</strong>nellman.<br />

War nun au<strong>ch</strong> das Programm als sol<strong>ch</strong>es abgewickelt so folgte nun erst re<strong>ch</strong>t das<br />

fröhli<strong>ch</strong>e Treiben Einzelproductionen aller Art & Tanz we<strong>ch</strong>selten ab. S<strong>ch</strong>on war die<br />

Sonne im Osten aufgegangen als no<strong>ch</strong> eine grosse Anzahl si<strong>ch</strong> im Kreise drehte.<br />

Je<strong>des</strong> Mitglied hat gewiss die Ueberzeugung mit si<strong>ch</strong> heimgenommen re<strong>ch</strong>t gemütli<strong>ch</strong>e &<br />

frohe Stunden verlebt zu haben. Zum S<strong>ch</strong>luss übergehend sei hier no<strong>ch</strong> besonders der<br />

von Fräulein Fassbender gespro<strong>ch</strong>ene und von Frau Fassbender verfasste Prolog<br />

erwähnt; der Verfasserin sowohl als der Spre<strong>ch</strong>erin unseren besten Dank. Prolog liegt<br />

bei)<br />

sowie aller Mitspielenden & Wirkenden, insbesondere au<strong>ch</strong> dem Männerquartett, dem<br />

Or<strong>ch</strong>ester Leonhardt, Fräulein Glattfelder und dem Vergnügungscomité & dem Wirt Herr<br />

Nussberger.<br />

Der Sonntag Na<strong>ch</strong>mittag vereinte no<strong>ch</strong> eine erspriessli<strong>ch</strong>e Anzahl aller im He<strong>ch</strong>t in<br />

Dübendorf. Was da alles geleistet wurde kann i<strong>ch</strong> hier ni<strong>ch</strong>t aufzählen; i<strong>ch</strong> glaube zwar<br />

das alle wieder in Züri<strong>ch</strong> angelangt sind, wann sie aber ihren heimatli<strong>ch</strong>en Herd<br />

gefunden haben , entzieht si<strong>ch</strong> meiner Bere<strong>ch</strong>nung. Der Dank für diese frohen Stunden<br />

in Dübendorf gebührt insbesondere dem Motorenor<strong>ch</strong>ester <strong>des</strong> M. S. V.<br />

Prolog<br />

I<strong>ch</strong> biete eu<strong>ch</strong> den Festgruss S<strong>ch</strong>western! Brüder!<br />

Ihr feiert heute Euer Stiftungsfest<br />

I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te Eu<strong>ch</strong> so Vieles sagen<br />

Was si<strong>ch</strong> ins Wort ni<strong>ch</strong>t fassen lässt<br />

Denn überströmen<strong>des</strong> Gefühl Bewältigt mein.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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mit Eu<strong>ch</strong> fühlend Herz<br />

Und mit der Freude mis<strong>ch</strong>t zuglei<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> bittrer Seelens<strong>ch</strong>merz<br />

Denn Eure Tätigkeit ist ni<strong>ch</strong>t wo Glück u. Freude<br />

Ist ni<strong>ch</strong>t wo junges Leben neu erspriesst<br />

Ist ni<strong>ch</strong>t, wo ho<strong>ch</strong>betagt der greise Vater<br />

Im Sohn die Fru<strong>ch</strong>t die er erhofft geniesst.<br />

Nein, Eure Tätigkeit ist da wo Tränen<br />

Die tiefbetrübte Mutter, Braut u. S<strong>ch</strong>wester weint<br />

Da wo im Seufzer u. im To<strong>des</strong>rö<strong>ch</strong>eln<br />

Die heilige liebe s<strong>ch</strong>ier erstorben s<strong>ch</strong>eint<br />

Do<strong>ch</strong> da, gerade da ist’s, wo sie neu erblüht<br />

Wo glei<strong>ch</strong>sam aus dem Grab sie aufersteht<br />

Wo jeder, au<strong>ch</strong> der kleinste Dienst der Liebe<br />

Mehr gilt als je<strong>des</strong> lange Wortgebet.<br />

Drum sei gesegnet u. geweiht du Fahne<br />

Mit rothem Kreuz im weissen Feld ges<strong>ch</strong>mückt<br />

Dieweil dein Anblick in der To<strong>des</strong>stunde<br />

Man<strong>ch</strong> süssen Trost bringt. Sterbende beglückt.<br />

Drum seid gesegnet, all ihr Mens<strong>ch</strong>enherzen<br />

In denen no<strong>ch</strong> das Mitgefühl si<strong>ch</strong> regt<br />

Drum sei gesegnet jeder der im Dienste<br />

Der Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit das rothe Kreuz am Arme trägt<br />

Ihr tragt ja Unparteili<strong>ch</strong>keit u. die Ges<strong>ch</strong>wisterliebe<br />

Weit über euer Vaterland hinaus<br />

Ihr seht in jedem Leidenden den Bruder<br />

Und übt die Nä<strong>ch</strong>stenliebe praktis<strong>ch</strong> aus.<br />

Wo immer au<strong>ch</strong> Gelegenheit si<strong>ch</strong> bietet<br />

Im Haus, im Feld, in Hütt u. in Palast<br />

Ihr gebt eu<strong>ch</strong> hin mit voller Selbstergebung<br />

Und hebt u. tragt mit Freuden jede Last<br />

Die eu<strong>ch</strong> zur Zeit der Not wird zugeteilt<br />

Wenn unverhofft das Uebel uns ereilt<br />

O s<strong>ch</strong>önes Werk, den S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en beizustehen<br />

Wo seine eigne s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>e Kraft versagt<br />

O hoher Mut, im Unglück fest zu stehen<br />

Wo ni<strong>ch</strong>t mehr na<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> selbst der Helfer fragt.<br />

Ja, in der Noth wird Edelmut geboren<br />

Das göttli<strong>ch</strong>e in uns geht nie verloren<br />

Wenn oft au<strong>ch</strong> lang es s<strong>ch</strong>läft im tiefsten Herzensgrunde<br />

Gott sorgt, dass es erwa<strong>ch</strong>t zur re<strong>ch</strong>ten Stunde<br />

Do<strong>ch</strong> immer sollst, o Mens<strong>ch</strong> du edel denken<br />

Und edel au<strong>ch</strong> zu handeln di<strong>ch</strong> bestreben<br />

Denn unaufhaltsam fliesst dahin das Leben<br />

Es kann kein Mens<strong>ch</strong> aus eigener Kraft si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>enken<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Den Augenblick, der für uns ist zerronnen<br />

Glei<strong>ch</strong>viel ob ihm der Wert wir abgewonnen<br />

Denn wisse Mens<strong>ch</strong> die kostbar teure Zeit<br />

Fliesst unaufhaltsam in die Ewigkeit.<br />

Drum vorwärts! S<strong>ch</strong>western Brüder!<br />

Edles Streben, soll über Streit u. Zwietra<strong>ch</strong>t eu<strong>ch</strong> erheben<br />

Und freudiges Dienen u. Verträgli<strong>ch</strong>keit<br />

Beseele eu<strong>ch</strong> Ihr S<strong>ch</strong>western jederzeit<br />

Und Eu<strong>ch</strong>, Ihr Brüder s<strong>ch</strong>mücke Edelmut<br />

Gott s<strong>ch</strong>ütze Eu<strong>ch</strong> dass niemals euer Blut<br />

In Fein<strong>des</strong>land die harte Erde düngt<br />

Und ra<strong>ch</strong>es<strong>ch</strong>reiend zu den Wolken dringt<br />

Nein, gebe Gott dass bald es Friede werde<br />

In allen Landen auf der ganzen Erde<br />

Und du, oh Fahne diene nie dem Krieg<br />

Nein , Friede werds in allen Herzen<br />

Und Gott verleih uns diesen Sieg.<br />

Versammlung<br />

den 18. April 1900 abends 8 ¼ Uhr im Hotel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Traktanden<br />

1. Verlesen <strong>des</strong> Protokolls<br />

2. Ein & Austritte<br />

3. Wahl der Delegierten<br />

4. Anträge an die Delegierten Versammlung<br />

5. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Anwesend 49 Mitglieder<br />

Vorsitzender Präses Duggener<br />

Trakt. 1 Die Protokolle der Versammlungen, Uebungen, Vorstandssitzungen & Vorträge<br />

<strong>vom</strong> 24. 31. Januar 4. 7. 8. 11. 19. 23. Februar 1. 3. 8. 19. 21. 23. März & 11 April<br />

werden genehmigt. Beim Protokoll über die S<strong>ch</strong>lussprüfung <strong>des</strong> Krankenpflegekurses ist<br />

auf Antrag <strong>des</strong> Präsidenten na<strong>ch</strong>zuholen, dass namens der Kursteilnehmerinnen Frl.<br />

der Kursleiterin Dr. Kuhn für ihre Leistungen dankte und au<strong>ch</strong> namens derselben die<br />

beiden Ges<strong>ch</strong>enke übergab.<br />

Trakt. 2 Als Activ-Mitglieder haben si<strong>ch</strong> angemeldet<br />

Weiss Henri Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse<br />

Zehnder Gottlieb Baekerstrasse<br />

S<strong>ch</strong>ärer Ernst Gossau<br />

Hagenbu<strong>ch</strong>er Dufourstrasse<br />

Na<strong>ch</strong>stehenden Austrittsgesu<strong>ch</strong>en wird entspro<strong>ch</strong>en<br />

Winkler Jacob Seeba<strong>ch</strong><br />

Herz Max Züri<strong>ch</strong> I<br />

Kriese E. Züri<strong>ch</strong> IV<br />

Bader Höngg<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Guttinger H. S<strong>ch</strong>euren For<strong>ch</strong><br />

Trakt. 3 Wahl der Delegierten. Auf Antrag von G. S<strong>ch</strong>mid, die Vergütung für die<br />

Delegierten jeweils zum Voraus festzusetzen, wird dieselbe für dieses Jahr auf 7.- Fr.<br />

pro Delegierter angesetzt.<br />

Als Delegierte werden gewählt:<br />

I S<strong>ch</strong>eidegger Hans<br />

II Häderli Jackob<br />

III Gross Emil<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend wird zur Wahl <strong>des</strong> Fähnri<strong>ch</strong> für die Del. Versammlung ges<strong>ch</strong>ritten und<br />

auf Vors<strong>ch</strong>lag <strong>des</strong> Herrn Weber Häderli Jac. gewählt.<br />

Trakt. 4 Auf Antrag <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> werden die Delegirten beauftragt, an der Del.<br />

Versammlung dahin zu wirken, dass für die Freimitglieder im Centraljahresberi<strong>ch</strong>t eine<br />

besondere Rubrik ges<strong>ch</strong>affen wird, oder dass sol<strong>ch</strong>e zu den Activen gezählt werden<br />

dürfen. Weitere Anträge werden keine gestellt<br />

Trakt. 5 a) S<strong>ch</strong>nellmann ma<strong>ch</strong>t Mitteilung über den Verlauf der Del. Versammlung der<br />

Stadt Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Samaritervereinigung, besonders betr. der Vors<strong>ch</strong>rift <strong>des</strong><br />

Gesundheitswesens bezügli<strong>ch</strong> der Stadtsubvention. Na<strong>ch</strong> langer Diskusion wird<br />

bes<strong>ch</strong>lossen die Sa<strong>ch</strong>e dem Vorstande zu überlassen, der dann zu passender Zeit<br />

weitere S<strong>ch</strong>ritte tun soll.<br />

b) Präsident Duggener ma<strong>ch</strong>t die Mitteilung das die Bun<strong>des</strong>subventionen pro 1899 Fr.<br />

153 betrage, und im verflossenen Jahr die Section Züri<strong>ch</strong> den grössten Beitrag erhalten<br />

hat.<br />

c) Gustav Weber ma<strong>ch</strong>t der Versammlung die Mitteilung dass man an Herrn Duggener<br />

zum 10 jährigen Stiftungsfest eine goldene Uhr ges<strong>ch</strong>enkt habe und frägt die<br />

Versammlung an ob sie zu dieser Ausgabe ihre Zustimmung gebe, wel<strong>ch</strong>e alsdann<br />

einstimmig erfolgte.<br />

d) Gustav Weber spri<strong>ch</strong>t dem Vergnügungscomité für die Leistungen an der<br />

Abendunterhaltung seinen Dank, dur<strong>ch</strong> Aufstehen von ihren Sitzen bezeugen diesen<br />

Dank alle Mitglieder.<br />

e) Häderli stellt den Antrag, dass man einen alten Wuns<strong>ch</strong> realisire und für gemütli<strong>ch</strong>e<br />

Anlässe jeweilen einen Historiograph wähle, der über sol<strong>ch</strong>e Anlässe einen Beri<strong>ch</strong>t<br />

verfassen, der dann in ein Bu<strong>ch</strong> eingetragen werde, das steht’s na<strong>ch</strong>geführt werden<br />

soll. Dieser Antrag wird zum Bes<strong>ch</strong>luss erhoben.<br />

f) Kuhn Rud. wird als Historiograph für Degersheim bezei<strong>ch</strong>net.<br />

f) Kuhn R. frägt an ob es ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> wäre für die Del. Versammlung einiges<br />

Humoristis<strong>ch</strong>es zu arrangieren. Dieser Antrag findet Beifall und wird Kuhn beauftragt<br />

die Sa<strong>ch</strong>e an Hand zu nehmen<br />

g) Weiss offeriert si<strong>ch</strong> als Tambour für die Del. Versammlung. Diese Offerte wird<br />

dankend angenommen.<br />

Damit S<strong>ch</strong>luss der Versammlung 11 Uhr<br />

Die Circulation der Vergnügungskasse ergibt Fr. 2.50<br />

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Vortrag<br />

Samstag, den 21. April 1900 abends 8 ½ Uhr im Restaurant Du Pont gem. mit der Mil.<br />

Vereinigung Züri<strong>ch</strong><br />

Thema: Der Burenkrieg (Fortsetzung)<br />

Vortragender: Herrn Hauptman Fahrner<br />

Anwesend: 42 Mitglieder<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend an seine Vortrag <strong>vom</strong> 2 Dez. l. J. dur<strong>ch</strong>geht der Vortragende die<br />

Kriegslage & Bilder im Oranje - Freistatt, die Gefangennahme von Croye, Befreiung von<br />

Kimberley, Einzug in Bloemfontaine etc. Wie das erste Mal, so hatte Herr Fahrner au<strong>ch</strong><br />

diesmal zur Orientierung eine Grosse Karte angefertigt. Den Beifall der dem<br />

Vortragenden am S<strong>ch</strong>lusse zu Teil wurde, hat derselbe wohl verdient.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Verbandlehrkurs<br />

Im Ans<strong>ch</strong>luss an den diesen Winter abgehalten Krankenpflegekurs wurde für die<br />

damaligen Teilnehmer ein Verbandlehrkurs eingeführt, der zuglei<strong>ch</strong> für die Mitglieder<br />

beider Vereine ein Repetitionskurs war.<br />

Leiter: S<strong>ch</strong>eidegger Feldweibel<br />

Der Kurs fand statt am 2. 9. 16. 23. 30. Mai und 6. & 13. Juni je abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus.<br />

Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e Teilnehmerzahl 40 Mitglieder<br />

Delegierten-Versammlung<br />

12 / 13 Mai 1900 in Degersheim<br />

Unserer Einladung folgend, sammelten si<strong>ch</strong> Samstagmittag im Hotel S<strong>ch</strong>wanen 16<br />

Teilnehmer um ins Toggenburg abzureisen. Ein kleines Misges<strong>ch</strong>ick ausgenommen<br />

gelangten wir au<strong>ch</strong> glückli<strong>ch</strong> dasselbst an und wurden festli<strong>ch</strong> & gastli<strong>ch</strong> empfangen.<br />

Na<strong>ch</strong> einem kurzen Rast und na<strong>ch</strong>dem jeder sein Quartier aufgesu<strong>ch</strong>t hatte gings dann<br />

zum Festzug, dur<strong>ch</strong> das stattli<strong>ch</strong>e, s<strong>ch</strong>mucke Dorf. Am Bankett in der Krone entbot Herr<br />

Wa<strong>ch</strong>tmeister Vatter den Willkommen; Centralpräsident Zimmermann verdankte<br />

denselben sowie die so freundli<strong>ch</strong>e Aufnahme die den Sanitätlern hier zur Teil werde.<br />

Herr Oberfeldarzt Dr. Mürset geda<strong>ch</strong>te der drei Ärzte die z. Z. auf dem<br />

Kriegss<strong>ch</strong>auplatze in Südafrika für das Rote Kreuz eine s<strong>ch</strong>were Aufgabe erfüllen; er<br />

ermahnte re<strong>ch</strong>t wacker zu arbeiten, damit dereinst das S<strong>ch</strong>weiz. Rote Kreuz au<strong>ch</strong> für<br />

das Vaterland selbst gewappnet sei. Ferner spra<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> ihre Grüsse entbietet<br />

S<strong>ch</strong>eidegger Züri<strong>ch</strong> & Mäder St. Gallen. Den Abend füllten Productionen der<br />

Musikgesells<strong>ch</strong>aft, <strong>des</strong> To<strong>ch</strong>ter & Männer<strong>ch</strong>ors & das Turn-Vereins aus.<br />

13. Mai 1900 morgens 8 Uhr im evang. S<strong>ch</strong>ulhause<br />

Anwesend sind:<br />

Herr Oberfeldarzt Dr. Mürset, Major Sahli, Centralsecretär<br />

Das Centralcomité mit Ausnahme einer Mitglie<strong>des</strong> das krank ist.<br />

29 Delegierte & Gäste.<br />

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Trakt: 1 Appel Centralpräsident Zimmermann begrüsst die Delegierten & Gäste<br />

insbesondere Herrn Oberfeldarzt Dr. Mürset & Herrn Major Sahli.<br />

Anwesend sind 29 Delegierte, wel<strong>ch</strong>e 21 Sectionen vertreten. Als Stimmenzähler werden<br />

gewählt: Feldweibel S<strong>ch</strong>eidegger & Corporal Züst.<br />

Trakt 2. Protokoll Das Protokoll der letzten Del. Versammlung wird genehmigt.<br />

Trakt 3 Jahresberi<strong>ch</strong>t & Re<strong>ch</strong>nung Zimmermann verliest den Jahresberi<strong>ch</strong>t, worin er<br />

besonders <strong>des</strong> verstorbenen Oberfeldarzt Herrn Dr. Ziegler gedenkt.<br />

Bestand <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong><br />

1. Jan. 1899 18 Sectionen mit 1472 Mitglieder<br />

31.Dezb. 1899 21 Sectionen mit 1692 Mitgliedern<br />

Zuwa<strong>ch</strong>s 3 Sectionen und 220 Mitglieder<br />

Neu aufgenommen wurden Birseck Liestal, Lausanne, Aarau. Ausgetreten ist, mangels<br />

an Mitgliedern Porrentruy. Der Gewinnanteil am Vereins Organ beträgt pro 1899 150.-<br />

Fr.<br />

Die Jahresre<strong>ch</strong>nung zeigt einen Activsaldo von 438.37 Fr. Auf Antrag der<br />

Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren, Degersheim & Herisau wird die Re<strong>ch</strong>nung genehmigt unter bester<br />

Verdankung an den Re<strong>ch</strong>nungssteller.<br />

Trakt. 4 Vorortsection S<strong>ch</strong>eidegger dankt dem Zentralcomité für seine kompetente<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführung und ersu<strong>ch</strong>t die Section Basel, dasselbe weiter zu behalten. Da Basel<br />

ents<strong>ch</strong>ieden ablehnt werden Bern & Biel vorges<strong>ch</strong>lagen. Die Abstimmung ergab: 16<br />

Stimmen für Biel & 13 für Bern; somit ist Biel gewählt. Biel lehnt zuerst ab, auf Wuns<strong>ch</strong><br />

<strong>des</strong> Herrn Oberfeldarzt nimmt der Vertreter die Wahl unter Vorbehalt an.<br />

Trakt. 5 Wahl der Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren Es werden gewählt Degersheim & Züri<strong>ch</strong>.<br />

Trakt. 6 Wahl der Mitglieder in den Aufsi<strong>ch</strong>tsrat für freiwilligen Sanitätsdienst &<br />

Verwaltungsrat <strong>des</strong> Roten Kreuzes Mäder St. Gallen & Zimmermann lehnen definitv ab<br />

und es werden gewählt der zukünftige Centralpräsident & Feldweibel S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Züri<strong>ch</strong>.<br />

Trakt. 7 Als Ort der nä<strong>ch</strong>sten Del. Versammlung wird Biel bestimmt.<br />

Trakt. 8 Der Antrag, dass in Zukunft Benefiz und Defizit am Vereinsorgan zu glei<strong>ch</strong>en<br />

Teilen unter die drei Organisationen verteilt werden sollen wird genehmigt.<br />

Trakt. 9 Vers<strong>ch</strong>iedenes Der Herr Oberfeldarzt legt eine Liste vor die <strong>vom</strong> 1. Jan. 1901 an<br />

in Kraft treten soll. Dana<strong>ch</strong> soll si<strong>ch</strong> je<strong>des</strong> Activ Mitglied an einer Uebung oder Vortrag<br />

eigenhändig in die Liste eintragen, und diese Liste muss mit dem Visum eines<br />

Vorstandsmitglie<strong>des</strong> zu Handen <strong>des</strong> Centralcomité der Post übergeben werden. Auf<br />

Grund dieser Listen wird alsdann die Bun<strong>des</strong>subvention bere<strong>ch</strong>net.<br />

Der Antrag unserer Section betr. Freimitglieder findet au<strong>ch</strong> diesmal keine endgültige<br />

Erledigung und muss zurückgezogen werden. Auf Antrag <strong>des</strong> Herrn Oberfeldarzt, der<br />

uns eine ungefähre Wegleitung angibt wie die Sa<strong>ch</strong>e zu ma<strong>ch</strong>en sei. Er sagt, es müsse<br />

laut Statuten verlangt werden, dass die Freimitglieder einen S<strong>ch</strong>ein von Pfli<strong>ch</strong>ten an der<br />

Verein haben, oder dann, dass für dieselben der Beitrag an die Centralkasse bezahlt<br />

werde. Davon, dass im Centraljahresberi<strong>ch</strong>t diese Kategorie von Mitgliedern eingeführt<br />

werde, will niemand etwas wissen.<br />

Die Section Unteraargau verlangt Aufs<strong>ch</strong>luss über die s. Z. im Roten Kreuz erfolgte Kritik<br />

ihres Jahresberi<strong>ch</strong>tes. Zimmermann & Herr Major Sahli geben denselben. Die Vertreter<br />

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dieser Section sind zwar ni<strong>ch</strong>t befriedigt. Do<strong>ch</strong> bleibt ihnen ein anderer Ausweg ni<strong>ch</strong>t<br />

mögli<strong>ch</strong>, da alle Delegierten einsehen mussten, dass das Vorgehen von Unteraargau<br />

unri<strong>ch</strong>tig war.<br />

S<strong>ch</strong>eidegger stellt den Antrag, dass an der Del. Versammlung <strong>des</strong> Samariterbun<strong>des</strong> das<br />

Reglement für Krankenpflege dahin abgeändert werde, dass vorerst die Angehörigen<br />

der Sanitätstruppe genannt werden & dann erst die Samariter. Herr Major Sahli erklärt<br />

si<strong>ch</strong> bereit einen sol<strong>ch</strong>en Antrag zu unterstützen.<br />

Der Vertreter der Section Biel dankt für das seiner Section ges<strong>ch</strong>enkte Vertrauen und<br />

erwartet re<strong>ch</strong>t viele Freunde an der nä<strong>ch</strong>sten Del. Versammlung in Biel begrüssen zu<br />

können. Mit einem Dank an die zahlrei<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>ienene Gäste & Delegierte, s<strong>ch</strong>liesst der<br />

Centralpräsident Zimmermann die Versammlung um 10 Uhr.<br />

Während die Delegierten ihre Ges<strong>ch</strong>äfte erledigten ma<strong>ch</strong>ten die Gäste einen Ausflug auf<br />

den Fu<strong>ch</strong>sacker. Beim Bankett im S<strong>ch</strong>äfli spra<strong>ch</strong>en Herr Oberst Mürset, Widmer Wald<br />

und Wa<strong>ch</strong>tmeister Marthaler Biel.<br />

Um 3 Uhr mars<strong>ch</strong>ierte die Section Züri<strong>ch</strong> ab um auf dem Rückwege unseren lieben<br />

Freund Ulri<strong>ch</strong> Kunz & <strong>des</strong>sen Angehörigen einen Besu<strong>ch</strong> abzustatten. Es sei ihm hier für<br />

seine freundli<strong>ch</strong>e Einladung & Aufnahme bestens gedankt.<br />

Um 9 Uhr gelangten wir alle gesund & wohl in Züri<strong>ch</strong> an, na<strong>ch</strong> einem kurzen Rast im<br />

Restaurant S<strong>ch</strong>nell su<strong>ch</strong>te jeder bald den häusli<strong>ch</strong>en Penaten auf um si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>laf<br />

von den Strapazen zu erholen. No<strong>ch</strong> unsern besten Dank der wackeren Section<br />

Degersheim für ihre so freundli<strong>ch</strong>e Aufnahme<br />

Der Beri<strong>ch</strong>terstatter<br />

J. Häderli<br />

Practis<strong>ch</strong>er Dienst<br />

Sonntag, den 20 Mai 1900<br />

Anlässli<strong>ch</strong> einer Felddienstübung der U. O. G. aller Waffen, besorgten Fourir Dürler &<br />

Träger Weiss den Sanitätsdienst.<br />

Vorstandssitzung<br />

den 14. Juni 1900 abend 8 ¼ Uhr im Hotel S<strong>ch</strong>wanen<br />

In folge Militärdienst war abwesend Kistner R.<br />

Vorsitzender: C. Duggener Präsident<br />

Thema: Ein & Austritte; Correspondenzen und Verhältniss zur Samariter Section<br />

In Abwesenheit der Herren Duggener & Sauter sind Sa<strong>ch</strong>en vorgegangen, die ein<br />

energis<strong>ch</strong>es Vorgehen verlangen. Da ein Antrag Häderli den beiden Haupts<strong>ch</strong>uldigen<br />

den Zutritt zu den gem. Uebungen zu verbieten, <strong>vom</strong> Präsidenten der Sam. Section<br />

bekämpft wurde, fand keine Abstimmung und somit au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Erledigung der Sa<strong>ch</strong>e<br />

statt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

21. Juni 1900 abends 8 ½ Uhr auf dem Sanitätsposten gem. mit dem Vorstand <strong>des</strong><br />

Sam. Verein Neumünster<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vorsitzender: Duggener<br />

Thema: Gem. Felddienstuebung in Dübendorf<br />

Aufstellung <strong>des</strong> Programms. Die Uebung wird auf den 1. Juli festgesetzt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vorstandssitzung & Versammlung<br />

den 28. Juni 1900 abends 8 ¼ Uhr im S<strong>ch</strong>ützengarten<br />

Vorsitzender: Präses Duggener<br />

Na<strong>ch</strong>dem der Vorstand der Samariter Section <strong>des</strong> M. S. V. dem Präsidenten <strong>des</strong> M. S. V.<br />

seinen Rücktritt erklärt hatte, mit Ausnahme der Herren Stahel & Sauter berief der<br />

Vorstand <strong>des</strong> M. S. V. auf diesen Tag eine Versammlung ein um den Vorstand für<br />

unsere Zweigsection zu bestellen. Das Protokoll ist dem Präsidenten der Sam. Section<br />

zugestellt worden.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Felddienstuebung<br />

Sonntag, den 1. Juli 1900 in Dübendorf gem. mit der Sam. Section & dem Samariter<br />

Verein Neumünster<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener<br />

Anwesend: 46 Mitglieder<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Um 12 ¼ Uhr fanden si<strong>ch</strong> eine s<strong>ch</strong>öne Anzahl Teilnehmer beim Heimplatz ein, worauf<br />

dann zu Fuss na<strong>ch</strong> Dübendorf gegangen wurde. Im He<strong>ch</strong>t angekommen wurde na<strong>ch</strong><br />

einer kurzen Rast zur Uebung ges<strong>ch</strong>ritten.<br />

Supposition (Beilage)<br />

Am Holzrand gegen Gockhausen wurde der Truppenverbandplatz erri<strong>ch</strong>tet, von hier aus<br />

zwei Träger, Ketten ausgesandt um die 20 Verwundeten aus dem Gehölz auf den<br />

Verbandplatz zu bringen. Während hier die ersten Verbände angelegt wurden, wurden<br />

in Dübendorf zwei Leiterwagen für den Verwundetentransport eingeri<strong>ch</strong>tet, beide zum<br />

Sitzen und liegen. Ziemli<strong>ch</strong> zur re<strong>ch</strong>ten Zeit langten diese Requisitonsfuhrwerke auf dem<br />

Verbandplatz an, wo sofort mit dem Verladen begonnen wurde. Auf dem Verbandplatz<br />

stand als Verbandzeug nur einige Verbandpatronen & Dreiecktü<strong>ch</strong>er zur Verfügung,<br />

alles andere wurde aus Notmaterial hergestellt.<br />

Im He<strong>ch</strong>t angekommen war dort bereits ein vollständiger Hauptverbandplatz<br />

hergeri<strong>ch</strong>tet, jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> grösstenteils aus Notmaterial und wurde au<strong>ch</strong> sofort mit dem<br />

Abladen begonnen. Um 6 Uhr waren alle Patienten geborgen und wurde die Uebung<br />

abgebro<strong>ch</strong>en. Eine Kritik fand; do<strong>ch</strong> darf gesagt werden, dass fleissig gearbeitet wurde.<br />

Als dann das Material versorgt und wieder aufgeräumt vereinte ein Aben<strong>des</strong>sen die<br />

Teilnehmer. Jedo<strong>ch</strong> bald hiess es, es sei Zeit zum Aufbru<strong>ch</strong> wenigstens für diejenigen<br />

die zu Fuss zurückkehren wollten. Unser Weg führte uns im Heimweg na<strong>ch</strong> dem<br />

Klösterli „aber vorbei“. Im Plattengarten gabs no<strong>ch</strong> einen herzhaften Abs<strong>ch</strong>iedstrunk,<br />

der na<strong>ch</strong> dem langen Mars<strong>ch</strong> allgemein mundete. Ist an diesem Tag au<strong>ch</strong> wacker<br />

gearbeitet worden ist ni<strong>ch</strong>t minder die Gemütli<strong>ch</strong>keit gepflegt worden. Eine sol<strong>ch</strong>e<br />

Fröhli<strong>ch</strong>keit wie sie si<strong>ch</strong> an diesem Sonntag gezeigt hat uns leider in letzter Zeit oft<br />

gefehlt, hoffen wir sie werde au<strong>ch</strong> in Zukunft an Stelle von Zwist & Hader treten, es ist<br />

beiden Teilen gewiss damit nur gedient.<br />

Halbjahres-Versammlung<br />

Samstag, den 7. Juli 1900 abends 8 ½ Uhr im Hôtel S<strong>ch</strong>wanen<br />

Traktanden<br />

I. Protokoll<br />

II. Ein & Austritte<br />

II. Wahlen<br />

IV. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Vorsitzender: C. Duggener, Präses<br />

Anwesend: 45 Mitglieder<br />

Trakt I. Die Protokolle der Versammlungen, Vorstandssitzungen, Uebungen, Del.<br />

Versammlung <strong>vom</strong> 18. 21. April 12 / 13, 20. Mai 14, 21,28 Juni 1. Juli wurden verlesen<br />

& genehmigt. Der von Rud. Kuhn verfasste Historiographenberi<strong>ch</strong>t über die Del.<br />

Versammlung in Degersheim wird ebenfalls verlesen & von der Versammlung unter<br />

bester Verdankung an den Beri<strong>ch</strong>terstatter genehmigt.<br />

Trakt II. a) Zur Aufnahme in den Verein haben si<strong>ch</strong> angemeldet & werden<br />

aufgenommen:<br />

Rosenberger Gottl. in Birmendsdorf<br />

Stutz<br />

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b) Austrittsgesu<strong>ch</strong>e liegen vor & werden genehmigt<br />

Siegrist<br />

Gasser Gottlieb<br />

Kunz Gamatswil<br />

Güttinger S<strong>ch</strong>euren For<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>nellmann E.<br />

Keller Jacob<br />

c) In Folge Refusirung der Jahresberi<strong>ch</strong>te etc. werden von der Mitgliederliste gestri<strong>ch</strong>en<br />

Brändli<br />

Wiederkehr<br />

C. Gut<br />

Huber Dominik<br />

Pfister-Gisler<br />

d) Auss<strong>ch</strong>luss S<strong>ch</strong>eidegger. Der Präsident gibt der Versammlung Kenntniss <strong>vom</strong><br />

Austrittsgesu<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>eidegger, glei<strong>ch</strong>zeitig verliest er die Circulare die derselbe behufs<br />

Gründung eines Samariter-Vereins erlassen hat. Der Vorstand beantragt dem Verein<br />

einstimmig den Auss<strong>ch</strong>luss von S<strong>ch</strong>eidegger. Der Auss<strong>ch</strong>luss erfolgt gestützt auf §7 der<br />

Statuten & wird einstimmig angenommen unter Vorbehalt <strong>des</strong> Rückgriffes bei allfällig<br />

si<strong>ch</strong> ergebenden Differenzen.<br />

Trakt IV. Wahl <strong>des</strong> Vicepräsidenten Vorges<strong>ch</strong>lagen sind:<br />

Kunz Ulri<strong>ch</strong> &<br />

Weber Gustav<br />

In offener Abstimmung wird gewählt Weber Gustav<br />

Trakt V. Vers<strong>ch</strong>iedenes Unter diesem Traktandum, verlangt E. Lampre<strong>ch</strong>t das Wort,<br />

indem er erklärt gestützt auf eine vorliegende Postquittung, stimme die Burenre<strong>ch</strong>nung<br />

ni<strong>ch</strong>t. Der Vorstand erhält nun von der Versammlung den Auftrag, die Angelegenheit zu<br />

untersu<strong>ch</strong>en und alle nötigen S<strong>ch</strong>ritte zu tun. Es erteilt im die Versammlung hiezu alle<br />

nötigen Competenzen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

gem. mit der Sam. Section, den 13. Juli 1900 abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Thema: Transport von Hand<br />

Uebungsleiter:<br />

Anwesend: 32 Mitglieder<br />

Na<strong>ch</strong>tfelddienstübung<br />

gem mit der Sam. Section Samstag, den 28. Juli 1900 im Degenried<br />

Thema: Erstellen eines Truppenverbandplatzes<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tm. Kunz & Sauter<br />

Anwesend: 40 Mitglieder<br />

Bei günstiger Witterung hatten si<strong>ch</strong> eine erkleckli<strong>ch</strong>e Anzahl beider Vereine eingefunden.<br />

Vom Platz beim Waldhaus wurden drei Trägerketten na<strong>ch</strong> den Höhn ausges<strong>ch</strong>ickt um<br />

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die Verwundeten auf den Verbandplatz zurück zu bringen. Na<strong>ch</strong> 2 Stündiger Arbeit<br />

waren alle an Ort & Stelle sodass zum Abbru<strong>ch</strong> der Uebung ges<strong>ch</strong>ritten werden konnte.<br />

No<strong>ch</strong> einige gemütli<strong>ch</strong>e Minuten im gastli<strong>ch</strong>en Waldhaus lohnten uns für die getane<br />

Arbeit; worauf uns der Weg in fröhli<strong>ch</strong>er Stimmung dem Tale zuführte.<br />

Vorstandssitzung<br />

den10. Aug. 1900 abends 8 ½ Uhr Chemiegebäude<br />

Vorsitzender: Präses Duggener<br />

Thema: S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Anwesend: 6 Vorstandsmitglieder<br />

Es wird bes<strong>ch</strong>lossen gegen S<strong>ch</strong>eidegger Klage zu erheben im Betrage von Fr. 41.- betr.<br />

Burenre<strong>ch</strong>nung und mit der Anhebung derselben Herrn Dr. Fiek Dr. Rosenberger zu<br />

betrauen.<br />

Uebung<br />

den 12. August 1900 vormittags 8 ¼ Uhr im Sihlhölzli<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener<br />

Thema: Soldatens<strong>ch</strong>ule<br />

Anwesend: 23 Mitglieder<br />

Uebung<br />

gem. mit der Sam. Sect. Freitag, den 24. Aug. 1900 abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter:<br />

Thema: Vorbereitung für die Felddienstübung<br />

Anwesend: 31 Mitglieder<br />

Felddienstübung<br />

Sonntag, den 26. Aug. 1900 Na<strong>ch</strong>mittags 3 Uhr in Hirslanden<br />

Uebungsleiter: Feldweibel Altheer<br />

Thema: Erstellen von Notbettstellen & Einri<strong>ch</strong>tung von 2 Leiterwagen zum<br />

Verwundetentransport<br />

Anwesend: 39 Mitglieder<br />

In Folge Fehls<strong>ch</strong>lagen einer gemeinsamen Uebung mit dem Sam. Verein S<strong>ch</strong>lieren,<br />

musste diese Uebung in etwas bes<strong>ch</strong>eidenem Rahmen gehalten werden. Auf einer Wiese<br />

in Hirslanden die uns von <strong>des</strong>sen Eigentümer bereitwilligst zur Verfügung gestellt<br />

wurde, fanden si<strong>ch</strong> eine s<strong>ch</strong>öne Anzahl Mitglieder beider Vereine ein. Unter der Leitung<br />

von Herrn Altheer, Diethelm, Sauter & Kunz wurden Notbettstellen erstellen &<br />

Leiterwagen eingeri<strong>ch</strong>tet. Um 5 Uhr ward die Uebung abgebro<strong>ch</strong>en. Für das uns zur<br />

Verfügung gestellte Material sei den betr. Herren hierorts bestens gedankt. No<strong>ch</strong> einige<br />

frohe Stunden vereinten die Mitglieder bei unserem Freund A. Baumann im Wilden<br />

Mann; Hirslanden.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Praktis<strong>ch</strong>er Dienst<br />

Sonntag, den 16. Sept: 1900<br />

Anlässli<strong>ch</strong> der Kantonierung <strong>des</strong> III. Armeecorps in Züri<strong>ch</strong>. Auf Ansu<strong>ch</strong>en <strong>des</strong><br />

Vorstan<strong>des</strong> <strong>des</strong> Gesundheitswesens stellten wir demselben 5 Mann zur Verfügung.<br />

Unfälle sind keine zu verzei<strong>ch</strong>nen.<br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 27. Sept.1900 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. mit der Sam. Section<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz<br />

Anwesend: 31 Mitglieder<br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 4. Octb. 1900 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus; gem. mit der Sam. Section<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Anwesend: 29 Mitglieder<br />

Vorstandssitzung<br />

Montag, den 8. Octb. 1900 im Hôtel S<strong>ch</strong>wanen gem. mit dem Vorstand der Sam. Section<br />

Vorsitzender: Präses Duggener<br />

Thema: I: Gegenseitige Abre<strong>ch</strong>nung<br />

II. Verhandlung betr. Kurs<br />

III. Sauserbummel<br />

IV. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Trakt. I Die Kosten für Uebungen, Stiftungsfest etc. werden im gegenseitigen<br />

Einverständnis geteilt.<br />

Trakt. II. In Anbetra<strong>ch</strong>t, dass der letzte Samariterkurs von der Samariter Section<br />

abgehalten worden ist, wird der diesjährige Kurs von M. S. V. Z. abgehalten.<br />

Trakt. III Im allgemeinen Einverständnis wird die Veranstaltung einer gemeinsamen<br />

Sauserbummels bes<strong>ch</strong>lossen und derselbe auf Sonntag den 14. Octb. festgesetzt mit Ziel<br />

Sonne Küsna<strong>ch</strong>t, über Zollikerberg & Its<strong>ch</strong>na<strong>ch</strong>.<br />

Trakt: IV Es wird den beiden Vorständen Kentniss gegeben über den Ausgang der<br />

Geri<strong>ch</strong>tssa<strong>ch</strong>e gegen S<strong>ch</strong>eidegger. Da die Untersu<strong>ch</strong>ung von Seiten der Bezirks resp.<br />

Staatsanwalts<strong>ch</strong>aft sistiert wurde, wird bes<strong>ch</strong>lossen von einem Rekurs an die kant.<br />

Justizdirection abzusehen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Sauserbummel<br />

Sonntag, den 14. Octb. 1900 gem. mit der Sam. Section; na<strong>ch</strong> Küsna<strong>ch</strong>t<br />

In Folge <strong>des</strong> sehr zweifelhaften Wetters fanden si<strong>ch</strong> zur festgesetzten Zeit nur ca. 20<br />

Teilnehmer ein. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> wurde do<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>lossen den Weg zu wagen. So gings dan<br />

über die Rehalp na<strong>ch</strong> dem Zollikerberg, Waltikon und Its<strong>ch</strong>na<strong>ch</strong> unserem Ziel der Sonne<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Küsna<strong>ch</strong>t zu. War au<strong>ch</strong> der Weg ni<strong>ch</strong>t sehr sauber, war do<strong>ch</strong> die Stimmung gut. In<br />

Küsna<strong>ch</strong>t angelangt, wurde zuerst der diesjährige probiert, das Ergebniss verdiente<br />

ni<strong>ch</strong>t das Prädikat „vorzügli<strong>ch</strong>“, dazu mag die Nähe <strong>des</strong> Sees etwas beigetragen haben.<br />

Da für kein spezielles Local gesorgt war, stellte die Unterhaltung häuptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> auf<br />

Tanz, Trinken & Essen ab. Es war dies au<strong>ch</strong> die Ursa<strong>ch</strong>e , dass einige Teilnehmer,<br />

deren Zahl war inzwis<strong>ch</strong>en auf 40 gestiegen si<strong>ch</strong> bald auf den Heimweg ma<strong>ch</strong>ten. Froh<br />

do<strong>ch</strong> einigen frohe Stunden verlebt zu haben.<br />

Vorstandssitzung<br />

Montag, den 15. Octb. 1900 im Hôtel Romer<br />

Vorsitzender: Präses Duggener<br />

Thema: Angelegenheit S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Im Laufe der vorigen Wo<strong>ch</strong>e erhielten Präsident Duggener & Vicepräsident Weber, von<br />

Herrn Cramer Centralpräsident <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Samariterbun<strong>des</strong> eine Einladung zu einer<br />

Sitzung auf Sonntag den 14. Octb. In Verhinderung von Präsident Duggener nahm an<br />

derselben Teil Quästor Sauter. In der Einladung wurde vorgebra<strong>ch</strong>t dass der Herr<br />

Oberfeldarzt das C. C. <strong>des</strong> Samariterbun<strong>des</strong> resp. Herrn Cramer damit beauftragt habe,<br />

dafür besorgt zu sein, dass die Streitigkeiten zwis<strong>ch</strong>en dem M. S. V. Z. einerseits &<br />

Herrn S<strong>ch</strong>eidegger ges<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>tet werde. Gestüzt auf diesen Punkt fanden si<strong>ch</strong> unsere<br />

beiden Vertreter ein. Es wurde an diese beiden Vertreter das Verlangen gestellt, beim<br />

Vorstand <strong>des</strong> M. S. V. Z. den Antrag zu stellen: Es sei der Auss<strong>ch</strong>luss S<strong>ch</strong>eidegger<br />

aufzuheben, & <strong>des</strong>sen Austritt zu genehmigen.<br />

Vicepräsident Weber, der die Stellung dieses Antrages übernommen hatte erstatte in der<br />

heutigen Vorstandssitzung Beri<strong>ch</strong>t. Die Diskusion ward fleissig benutzt, dass der<br />

Vorstand diesem Wuns<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t entspre<strong>ch</strong>en könne, war zum Voraus klar. Es konnte<br />

si<strong>ch</strong> nur darum handeln, ob eine Versammlung einberufen werde, oder ob die beiden<br />

Vorstandsmitglieder ihr Mandat dem Centralpräsidenten <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Samariterbun<strong>des</strong><br />

zurückgeben sollen. Ein Ents<strong>ch</strong>eid wurde ni<strong>ch</strong>t gefasst und eine weitere Sitzung auf den<br />

17. Octb. anberaumt.<br />

Vorstandssitzung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 17. Octb. 1900 abends 8 ½ Uhr im Chemiegebäude<br />

Vorsitzender: Duggener<br />

Thema: Fortsetzung von 15. Octb.<br />

Na<strong>ch</strong> reifli<strong>ch</strong>er Ueberlegung wird Vicepräsident Weber beauftragt, dass übernommene<br />

Mandat zu Handen der Auftraggeber zurückzugeben, gestützt auf folgende Positionen:<br />

I. Einleitung<br />

II. Der Vorstand könne die Verantwortung ni<strong>ch</strong>t auf si<strong>ch</strong> nehmen, die Frage S<strong>ch</strong>eidegger<br />

in unserem Verein no<strong>ch</strong>mals aufzurollen.<br />

III. Dass S<strong>ch</strong>eidegger ganz allein seine jetzige Lage vers<strong>ch</strong>uldet habe.<br />

IV. Könnten wir ein S<strong>ch</strong>iedsgeri<strong>ch</strong>t von Seiten <strong>des</strong> C. C. <strong>des</strong> Samariterbun<strong>des</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

anerkennen, da dasselbe uns gegenüber ni<strong>ch</strong>t parteilos gehandelt habe; indem es der<br />

Neugründung <strong>des</strong> Sam. Verein Alt Stadt begünstigt habe.<br />

Es bleibt nun hier no<strong>ch</strong> folgen<strong>des</strong> na<strong>ch</strong>zutragen.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Trotz unserer Zus<strong>ch</strong>rift vorstehenden Inhaltes an das C. C. <strong>des</strong> Samariterbun<strong>des</strong> ist den<br />

beiden Vertretern das Protokoll über die Verhandlungen <strong>vom</strong> 14. Octb. zugestellt<br />

worden. Dasselbe entspra<strong>ch</strong> aber dur<strong>ch</strong>aus ni<strong>ch</strong>t den gepflogenen Verhandlungen.<br />

Trotzdem Herr Cramer zugab, dasselbe zu ändern, unterzei<strong>ch</strong>neten die Vertreter<br />

unserseits dasselbe ni<strong>ch</strong>t, da die Sa<strong>ch</strong>e <strong>vom</strong> vornherein eine abgekartete s<strong>ch</strong>ien &<br />

gestützt auf unsere früheren Zus<strong>ch</strong>riften dahinfiel.<br />

Eröffnung <strong>des</strong> Samariterkurses<br />

Dienstag, den 23. Octb. 1900 abends 8 Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

In sehr verdankenswerter Weise hatte Herr Oberleutnant Dr. O. von Wyss die<br />

theoretis<strong>ch</strong>e Leitung <strong>des</strong> diesjährigen Samariterkurses übernommen. Sauter,<br />

Wa<strong>ch</strong>tmeister den practis<strong>ch</strong>en Teil. Na<strong>ch</strong> erfolgter Festsetzung der Stunden haben si<strong>ch</strong><br />

56 Teilnehmer gemeldet.<br />

Kurstage: Dienstag: Theorie<br />

Freitag: Praktis<strong>ch</strong><br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 25. Octb. 1900 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus, gem. mit der Sam.<br />

Section<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Genau na<strong>ch</strong> den Regeln bei wirkli<strong>ch</strong>en Wunden & bei Notfällen. In Anwendung wurde<br />

das Verbandmaterial unserer Kiste gebra<strong>ch</strong>t.<br />

Anwesend: 31 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 1. Nov. 1900 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus, gem. mit der Sam.<br />

Section<br />

Thema: Verbandlehre mit Ausrüstungsgegenständen & Verladen auf<br />

Tragbahren<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz & Sauter<br />

Anwesend: 30 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 8. Nov. 1900 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus, gem. mit der Sam. Section<br />

Thema: Strohfle<strong>ch</strong>ten<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz<br />

Anwesend: 26 Mitglieder<br />

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Uebung<br />

Donnerstag, den 15. Nov. 1900 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus, gem. mit der Sam. Section<br />

Thema: Verbandlehre, Kno<strong>ch</strong>enbru<strong>ch</strong>verbände<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Anwesend: 28 Mitglieder<br />

Vorstandssitzung<br />

Donnerstag, den 22. November 1900 abends 8 ¼ Uhr im Chemiegebäude<br />

Vorsitz: Präses Duggener<br />

Thema: Traktanden für die nä<strong>ch</strong>ste Versammlung, Änderungen im<br />

Mitgliederbestande. Zus<strong>ch</strong>rift & Protokoll der Verhandlungen mit dem Central Comité<br />

<strong>vom</strong> 4. Nov. 1900.<br />

Auszug aus dem Protokoll<br />

der Sitzung einer Abordnung <strong>des</strong> Centralcomité <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. M. S. V. mit dem<br />

Vorstande <strong>des</strong> M. S. V. Z. & Herrn S<strong>ch</strong>eidegger.<br />

Sonntag, den 4. November 1900 im Hotel Löwenplatz Züri<strong>ch</strong><br />

Anwesend:<br />

Marthaler Präsident <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz M. S. V.<br />

H. Vogt Secretär <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz M. S. V.<br />

Duggener Präsident <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

G. Weber Vicepräsident <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

J. Häderli Actuar <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

B. Sauter Quästor <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

E. Grob Bibliothekar <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

R. Kistner Beisitzer <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

U. Kunz Vicepräsident der Sam. Section<br />

H. S<strong>ch</strong>eidegger gew. Vicepräsident <strong>des</strong> M. S. V. Z. Karl Leuthard, als Protokollführer.<br />

Na<strong>ch</strong>dem der M. S. V. Z. am 7. Juli 1900 S<strong>ch</strong>eidegger ausges<strong>ch</strong>lossen hatte, erhob<br />

derselbe gestützt auf § 9 der Centralstatuten Rekurs beim Centralcomité, wovon uns<br />

Mitteilung gema<strong>ch</strong>t und von uns verlangt wurde die Gründe anzugeben.<br />

Um nun weitere Auskunft zu erhalten, insbesondere aber, zu versu<strong>ch</strong>en, dass dur<strong>ch</strong><br />

gegenseitiges Entgegenkommen der Friede in dieser Angelegenheit hergestellt werde,<br />

fanden si<strong>ch</strong> zwei Vertreter <strong>des</strong> Central-Comités ein. Centralpräsident Marthaler ersu<strong>ch</strong>t<br />

den Vorstand <strong>des</strong> M. S. V. Z. den Auss<strong>ch</strong>luss S<strong>ch</strong>eidegger aufzuheben. Präses erklärt<br />

jedo<strong>ch</strong> dass hievon keine Rede sein könne. Als der Vorsitzende sah, dass auf diesem<br />

Wege eine Einigung ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> sei ersu<strong>ch</strong>te er um weitere Auskunft über den Verlauf<br />

der Angelegenheit, die ihm au<strong>ch</strong> rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> gegeben wurde.<br />

Mit der Zusi<strong>ch</strong>erung dass das Central Comité event. in Verbindung mit einer<br />

unparteis<strong>ch</strong>en Section baldigst seinen Ents<strong>ch</strong>luss fassen werde, s<strong>ch</strong>loss der Vorsitzende<br />

diese Versammlung.<br />

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Uebung<br />

Donnerstag, den 29. Nov. 1900 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. mit<br />

der Sam. Section<br />

Thema: Notverbände & Erstellen von Nottransportmitteln<br />

Leiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Anwesend: 23 Mitglieder<br />

Versammlung<br />

Sonntag, den 2. Dezember 1900 Na<strong>ch</strong>mittags 1 ½ Uhr im Hôtel S<strong>ch</strong>wanen Züri<strong>ch</strong><br />

Traktanden<br />

I. Protokoll<br />

II. Ein & Austritte, Strei<strong>ch</strong>ungen<br />

III. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Vorsitzender: Präses Duggener<br />

Anwesend: 32 Mitglieder<br />

I. Die Protokolle der Versammlung, Vorstandssitzungen, Uebungen etc <strong>vom</strong> 7. 13. 28.<br />

Juli 10. 12. 24. 26. August 16. 27. September 4. 8. 14. 15. 17. 23. 25. October 1. 8. 15.<br />

23. 29. November werden verlesen, und mit Ausnahme <strong>des</strong>jenigen von der<br />

Halbjahresversammlung von 7. Juli genehmigt.<br />

Vice. Präsident Weber erklärt, dass er beim Traktandum V den Antrag gestellt habe, der<br />

M. S. V. habe si<strong>ch</strong> mit der Burenre<strong>ch</strong>nung ni<strong>ch</strong>t zu befassen, da die beanstandeten<br />

Beiträge von Mitglieder der Sam. Section herrühren. In der Abstimmung blieb dieser<br />

Antrag in Minderheit. Damit werden die Protokolle genehmigt.<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend an dieses Traktandum ma<strong>ch</strong>t Vice Präsident Weber die Mitteilung, dass<br />

S<strong>ch</strong>eidegger bei mehreren Gelegenheiten erklärt habe sein Auss<strong>ch</strong>luss sei ni<strong>ch</strong>t<br />

einstimmig erfolgt, sondern er könne 5 Zeugen stellen, dass dies ni<strong>ch</strong>t der Fall sei. Auf<br />

die Anfrage ob jemand anwesend sei der zu den Aussagen S<strong>ch</strong>eidegger stehe meldet<br />

si<strong>ch</strong> niemand und erklärt die heutige Versammlung no<strong>ch</strong>mals einstimmig S<strong>ch</strong>eidegger ist<br />

an der Versammlung <strong>vom</strong> 7. Juli einstimmig und mit Akklamation ausges<strong>ch</strong>lossen<br />

worden.<br />

Trakt II a) Eintritte<br />

Zum Eintritt haben si<strong>ch</strong> als Activ Mitglieder angemeldet und werden aufgenommen:<br />

Jucker Jul Züri<strong>ch</strong> V<br />

Seiler Hans Züri<strong>ch</strong> V<br />

Lauber Osc. Züri<strong>ch</strong> I<br />

Meier Xaver Züri<strong>ch</strong> III<br />

b) Austritte<br />

Austrittsgesu<strong>ch</strong>e liegen vor & werden genehmigt<br />

Hagenbu<strong>ch</strong>er Max Züri<strong>ch</strong> V<br />

Senn Gustav Uster<br />

Giger J.<br />

Messmer J. St. Gallen<br />

Delg Franz Züri<strong>ch</strong> IV<br />

Bodmer Ernst Züri<strong>ch</strong> III<br />

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c) Strei<strong>ch</strong>ungen In Folge von Ni<strong>ch</strong>tbezahlen der Beiträge, unbekannten Aufenthalt<br />

werden von der Mitgliederliste gestri<strong>ch</strong>en.<br />

Bänninger H.<br />

Bleicker Otto<br />

Dürler F.<br />

Fäsi Emil<br />

Ko<strong>ch</strong> Jos.<br />

Rohner Jos.<br />

Kappeler Christian<br />

S<strong>ch</strong>mid Johann<br />

Vogel Rudolf<br />

Wild Paul<br />

Widmer Emil<br />

Woodmann G.<br />

Gunthard Georges<br />

Ko<strong>ch</strong> K.<br />

Mukle Hans<br />

Rei<strong>ch</strong>le E.<br />

Spinner E.<br />

Wälti Jac.<br />

Widmer Teodor<br />

Suter Hans<br />

III. Vers<strong>ch</strong>iedenes a)<br />

Präsident teilt mit, dass er auf Ende dieses Vereinsjahres zurückzutreten gedenke, uns<br />

es daher wüns<strong>ch</strong>enswert wäre, wenn si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on jetzt jemand finden würde, der das<br />

Versenden der Einladungen übernehmen würde, damit er demselben no<strong>ch</strong> die nötigen<br />

Anweisungen erteilen könnte. Bei einer Umfrage meldet si<strong>ch</strong> in zuvorkommender Weise<br />

Asper zu diesem Dienst, wel<strong>ch</strong>e Offerte die Versammlung dankend entgegen nimmt.<br />

b) Aus den glei<strong>ch</strong>en Gründen wüns<strong>ch</strong>t Präses Duggener, dass an seine Stelle ein<br />

Vertreter in den Vorstand der Militär Vereinigung bezei<strong>ch</strong>net wäre. Die Versammlung<br />

era<strong>ch</strong>tet eine sol<strong>ch</strong>e Wahl als verfrüht und vers<strong>ch</strong>iebt dieselbe auf einen späteren<br />

Zeitpunkt.<br />

c) Samariterkurs & Abendunterhaltung Der Vorstand stellt den Antrag, dass in diesem<br />

Jahr wie früher eine Abendunterhaltung stattfinden soll und zwar in Verbindung mit der<br />

S<strong>ch</strong>lussprüfung <strong>des</strong> Samariterkurses. Die Versammlung pfli<strong>ch</strong>tet diesem Antrag bei und<br />

wird bes<strong>ch</strong>lossen ein Vergnügungscomité aus drei Personen zu bestellen und zwar je ein<br />

Mitglied aus dem M. S. V. der Sam. Section und aus der Mitte der Kursteilnehmer. Als<br />

Vertreter <strong>des</strong> M. S. V. wird gewählt: G. Stössel<br />

Dem Vergnügungscomité wird ein Credit von Fr. 60 gewährt, in der Meinung, dass die<br />

Sam. Section au<strong>ch</strong> einen Teil der Kosten trage.<br />

d) Der Vorsitzende verliest ein Gesu<strong>ch</strong> <strong>des</strong> Tambouren Verein Züri<strong>ch</strong>, worin derselbe zur<br />

Ans<strong>ch</strong>affung einer Fahne um einen Beitrag ersu<strong>ch</strong>t. Na<strong>ch</strong> gewalteter Diskusion wird<br />

bes<strong>ch</strong>lossen dem Gesu<strong>ch</strong> zu entspre<strong>ch</strong>en und zwar mit Fr. 10.-<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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e) Weiss wüns<strong>ch</strong>t dass das Tragen der Vereinszei<strong>ch</strong>en bei Versammlungen etc.<br />

obligatoris<strong>ch</strong> erklärt werde. Der Vorstand erklärt si<strong>ch</strong> bereit, dafür zu sorgen, dass die<br />

Vereinszei<strong>ch</strong>en bei Anlässen getragen werden.<br />

d) Da S<strong>ch</strong>eidegger mehrmals erklärte, der Auss<strong>ch</strong>luss sei auf Grund der Differenzen in<br />

der Burenre<strong>ch</strong>nung erfolgt und dies <strong>vom</strong> Vorstand <strong>des</strong> M. S. V. immer bestritten wurde,<br />

frägt Vice Präsident Weber die Versammlung an, wie sie si<strong>ch</strong> zu diesem Ausspru<strong>ch</strong><br />

stelle. Es wird allgemein erklärt, dass der Auss<strong>ch</strong>luss S<strong>ch</strong>eidegger ni<strong>ch</strong>t in<br />

Zusammenhang stand mit obgenannter Burenre<strong>ch</strong>nung. In der Abstimmung erklärt si<strong>ch</strong><br />

die Versammlung einstimmig gegen die Auslassungen S<strong>ch</strong>eidegger, als eine Lüge.<br />

S<strong>ch</strong>luss 5 Uhr abends<br />

Vortrag<br />

Samstag, den 8. Dezb. 1900 im Du Pont gemeinsam mit der Militär Vereinigung Züri<strong>ch</strong><br />

von Herrn Oberstlt. Isler aus Basel über Der Gesundheitsdienst in den Händen der<br />

Unteroffiziere<br />

Vorsitzender: Bruhin Präsident der Militär Vereinigung<br />

Anwesend: 38 Mitglieder<br />

In sehr verdankenswerter Weise hat Herr Instructor Dr. Isler aus Basel den ersten<br />

Vortrag in diesem Winter übernommen; in zweistündiger Rede entledigte er si<strong>ch</strong> seines<br />

Themas treffli<strong>ch</strong>. Es ist nur zu wüns<strong>ch</strong>en, dass all seine Worte auf guten Boden gefallen<br />

sind.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

gemeinsam mit der Sam. Section Mittwo<strong>ch</strong>, den 12. Dezb. 1900 abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Thema: Kno<strong>ch</strong>enbru<strong>ch</strong>verband<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Anwesend: 29 Mitglieder<br />

Vorstandssitzung<br />

Donnerstag, den 3. Januar 1901 abends 8 ¼ Uhr im Hôtel S<strong>ch</strong>wanen, gemeinsam mit<br />

der Sam. Section & dem Vergnügungscomité<br />

Vorsitz: Duggener<br />

Trakt. I Abre<strong>ch</strong>nung<br />

II S<strong>ch</strong>lussprüfung & Abendunterhaltung Beri<strong>ch</strong>t <strong>des</strong> Vergnügungscomité<br />

III Localfrage Behufs Lösung derselben werden bezei<strong>ch</strong>net:<br />

Sauter Paul Stössel G. Spuhler<br />

Asper, C. die endgültig über den Ort der Abendunterhaltung ents<strong>ch</strong>eiden & zuglei<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> über ein anderes Vereinslokal zu sorgen haben.<br />

Auf Antrag von Kunz Ulri<strong>ch</strong> wird bes<strong>ch</strong>lossen, Herrn Oberstlt. Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess<br />

Divisionsarzt 6 zu ersu<strong>ch</strong>en bei der S<strong>ch</strong>lussprüfung als Experte zu fungieren.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

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Vortrag<br />

Samstag, den 20. Jan. 1901 abends 8 ¼ Uhr im Du Nord<br />

gehalten von Herrn Stabshauptmann Jucker über:<br />

Der Feldzug Napoleon <strong>des</strong> I. na<strong>ch</strong> Russland und die S<strong>ch</strong>icksale der S<strong>ch</strong>weizerregimenter<br />

in demselben.<br />

Vorsitz: Bruhin, Präsident der Militär Vereinigung Züri<strong>ch</strong><br />

An Hand einer Landkarte erläutert der Vortragende die Besammlung und Anmars<strong>ch</strong>linie<br />

der grossen Armee gegen Russland, er gibt Aufs<strong>ch</strong>luss über die Zusammensetzung der<br />

Truppe, die aus allen Staaten West & Mittel-Europas zusammengewürfelt ist. Es ist<br />

interessant zu hören wie bitter es die S<strong>ch</strong>weizerregimenter empfunden haben, dass sie<br />

zu Anfang <strong>des</strong> Feldzuges stets in Reservestellungen gehalten wurden.<br />

Da die Zeit sehr fortges<strong>ch</strong>ritten ist, als das der Vortrag vollendet werde könnte, bri<strong>ch</strong>t<br />

Herr Hauptmann Jucker da ab, als die Armee in Moskau eingezogen & ihrem Verderben<br />

in die Krallen gefallen ist.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Donnerstag, den 24. Jan 1901 abends 8 ½ Uhr im Chemiegebäude<br />

Vorsitz: Duggener<br />

Thema: Beri<strong>ch</strong>t <strong>des</strong> Centralcomité betr. Rekurs S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Abendunterhaltung<br />

Trakt: I Wird auf eine spätere Vorstandssitzung vers<strong>ch</strong>oben; um den Mitgliedern Zeit zu<br />

lassen, si<strong>ch</strong> den Ents<strong>ch</strong>eid zu überlegen.<br />

Trakt: II Namens der Commision die für das Local zu sorgen hatte, gibt Quästor Sauter<br />

Beri<strong>ch</strong>t. Die S<strong>ch</strong>lussprüfung & Abendunterhaltung werden auf Sonntag den 3. Februar<br />

festgesetzt und zwar finden beide im Hôtel Pfauen Theatersaal statt.<br />

Ferner wird no<strong>ch</strong> das Programm festgesetzt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

S<strong>ch</strong>lussprüfung und Abendunterhaltung<br />

Sonntag, den 3. Feb. 1901 Hotel Pfauen<br />

I. S<strong>ch</strong>lussprüfung<br />

Beginn Na<strong>ch</strong>mittags 2 ½ Uhr<br />

In verdankenswerter Weise hatte Herr Oberstl. Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess unserer Einladung als<br />

Experte Folge geleistet.<br />

Kursleiter: Dr. O v. Wyss & Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Der Kurs hat Abends à je zwei Stunden in Anspru<strong>ch</strong> genommen und zwar für den<br />

theoretis<strong>ch</strong>en & für den praktis<strong>ch</strong>en Teil. Zur Prüfung war ca. 60 Gäste & Delegierte<br />

ers<strong>ch</strong>ienen. Vorerst fand die Prüfung über den theoretis<strong>ch</strong>en Teil unter Leitung von<br />

Herrn Dr. v. Wyss statt. diselbe nahm ca 5/4 Stunden in Anspru<strong>ch</strong>, ans<strong>ch</strong>liessend<br />

begannen die Herren mit Anlegen von Verbänden und Transporte von Verwundeten von<br />

der Gallerie in den Saal, wo die Verbände aufgelöst und über deren Zweckmässigkeit<br />

geprüft wurde. Na<strong>ch</strong>dem au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> die Damen Verbände angelegt hatten, wurden von<br />

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den Herren no<strong>ch</strong> Transportübungen vorgeführt. Der Herr Experte spra<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> über die<br />

Leistungen befriedigend aus, dankte den beiden Kursleitern für ihre gehabte Mühe und<br />

ersu<strong>ch</strong>te die Kursteilnehmer, auf dem nun einmal betretenen Felde weiter zu arbeiten.<br />

Na<strong>ch</strong>dem no<strong>ch</strong> Präsident Duggener den beiden Kursleitern einen Dank ausgespro<strong>ch</strong>en<br />

hatte & die Teilnehmer zum Eintritt in einen Verein eingeladen hatte, war die Prüfung<br />

um 5 Uhr beendigt.<br />

Ausweiskarten wurden ausgeteilt:<br />

An Herren 18 Stück<br />

An Damen 28 Stück<br />

II. Abendunterhaltung<br />

Um 7 Uhr fanden si<strong>ch</strong> der grösste Teil der Kursteilnehmer, sowie Mitglieder beider<br />

Vereine ein, um nun au<strong>ch</strong> eine frohe Stunden miteinander verleben zu können.<br />

In Folge einiger Verwicklungen konnten die vers<strong>ch</strong>iedenen Programm-Nummern ni<strong>ch</strong>t der<br />

Reihe na<strong>ch</strong> aufgeführt werden; was zwar der Gemütli<strong>ch</strong>keit keinen Eintrag hat; erfreute<br />

uns do<strong>ch</strong> in den Zwis<strong>ch</strong>enpausen die Gesangssection <strong>des</strong> Berner Verein mit ihrem<br />

s<strong>ch</strong>önen Vorträgen und zudem war ja au<strong>ch</strong> Gelegenheit zum Tanzen geboten. Als<br />

Abwe<strong>ch</strong>slung kam dann das Theaterstück: „Es Waldfest“ aufgeführt von<br />

Kursteilnehmern, zum Vortrag, & man darf sagen sie haben alle ihre Sa<strong>ch</strong>e gut gema<strong>ch</strong>t,<br />

und es sei ihnen hier für ihre Mühe gedankt, insbesondere aber sei gedankt dem<br />

Regisseur, Herr Spuhler, der uns in der Folge no<strong>ch</strong> oft mit seinem treffli<strong>ch</strong>en Vorträgen<br />

ergötzte. Leider war N 0 5 <strong>des</strong> Programmes etwas zu leis gespro<strong>ch</strong>en, als das diese<br />

Deklamation überall verstanden wurde. Zwei Auglein braun, Barritonsolo vorgetragen<br />

von einem Kursteilnehmer fand ebenfalls lebhaften Beifall. N 0 VII Kuferpantomime setzte<br />

alsdann die La<strong>ch</strong>muskeln gehörig in Bewegung; ebenso die komis<strong>ch</strong>e Duo-Scene, die<br />

zwei letzten Thaler; vorgetragen von P. Sauter & J. Kienast. S<strong>ch</strong>on weit war die Zeit<br />

vorges<strong>ch</strong>ritten als die letzte Programmnummer vorgetragen von Herrn Spuhler folgte.<br />

Zwis<strong>ch</strong>en diesen Programm wurden dann Gesangsvorträge Einzelproductionen & Tanz<br />

eingeflo<strong>ch</strong>ten. Von den Einzelproductionen sei hier no<strong>ch</strong> besonders das S<strong>ch</strong>nellzei<strong>ch</strong>nen<br />

von Herrn Hoft erwähnt. Der beste Dank gebührt der Gesangssection <strong>des</strong> Berner<br />

Vereins die uns fleissig mit ihren Weisen erfreute. Zwis<strong>ch</strong>en all diesen Vorträgen etc.<br />

entwickelte si<strong>ch</strong> alsbald ein re<strong>ch</strong>t fröhli<strong>ch</strong>e Stimmung. Nur s<strong>ch</strong>ade, dass es dem Montag<br />

entgegenging, an wel<strong>ch</strong>em do<strong>ch</strong> viele ihrer Arbeit na<strong>ch</strong>gehen mussten; wäre diese ni<strong>ch</strong>t<br />

der Fall gewesen, hatte die Städt. Strassenbahn am folgenden Tage eine erkleckli<strong>ch</strong>e<br />

Mehreinnahme zu verzei<strong>ch</strong>nen gehabt. So aber musste man sein Heim zu Fuss su<strong>ch</strong>en,<br />

denn um 4 ½ Uhr war allgemeiner Aufbru<strong>ch</strong>. No<strong>ch</strong> einen Dank habe i<strong>ch</strong> dem Wirt, Herrn<br />

Baumann auszuspre<strong>ch</strong>en, für das Entgegenkommen die gute Bedienung & den guten<br />

Tropfen den er verkaufte, es mag dies man<strong>ch</strong>em zu gute gekommen sein und hat gewiss<br />

au<strong>ch</strong> dazu beigetragen der fröhli<strong>ch</strong>en Stunden die man verlebt hat, etwas länger in<br />

angenehmer Erinnerung zu erhalten, als dies au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on der Fall war.<br />

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Vorstandssitzung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 6. Februar 1901 abends 8 ¼ Uhr im Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

Vorsitz: Duggener<br />

Thema: Traktanden für die Generalversammlung, Vorstandswahlen, Ents<strong>ch</strong>eid <strong>des</strong><br />

Centralcomité betr. Rekurs S<strong>ch</strong>eidegger<br />

Zu dieser Vorstandssitzung wurden eine Anzahl ältere Mitglieder eingeladen, behufs<br />

Bespre<strong>ch</strong>ung der Vorstandswahlen.<br />

Bezügli<strong>ch</strong> <strong>des</strong> Ents<strong>ch</strong>ei<strong>des</strong> <strong>des</strong> Centralcomité in Sa<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>eidegger, wird bes<strong>ch</strong>lossen,<br />

dass <strong>vom</strong> Vorstand keinen Antrag an die Versammlung gestellt werde, sondern dies der<br />

Versammlung anheim gestellt werde.<br />

Na<strong>ch</strong>dem der Wirt im S<strong>ch</strong>wanen das Vereinslokal gekündet hatte, mussten unsere<br />

Gegenstände dort abgeholt werden & werden vorläufig in das Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong>.<br />

Na<strong>ch</strong> gepflogener Unterhandlung bes<strong>ch</strong>liesst der Vorstand, der Versammlung obiges<br />

Restaurant als Vereinslokal zu proponieren.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Vortrag<br />

Samstag, den 9. Februar 1901 abends 8 ¼ Uhr im Restaurant Du Pont<br />

gehalten von Herrn Stabshauptmann Jucker<br />

Fortsetzung <strong>des</strong> Vortrages <strong>vom</strong> 20. Januar 1901 über den Feldzug Napoleons I. na<strong>ch</strong><br />

Russland und die S<strong>ch</strong>icksale der S<strong>ch</strong>weizer Regimenter im demselben.<br />

In diesen II Teil seines Vortrages führt der Vortragende uns hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die Tätigkeit<br />

der S<strong>ch</strong>weizer Regimenter in diesem unglückli<strong>ch</strong>en Feldzug. Obs<strong>ch</strong>on ni<strong>ch</strong>t für das<br />

eigene Vaterland fe<strong>ch</strong>tend, halten die S<strong>ch</strong>weizer treu zur Fahne ihres Feldherrn. Die<br />

Bravour mit der sei bei Smolensk, und bei dem Uebergang an der Beresina gekämpft<br />

haben, darf an die Seite der S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>ten von Grandson & Murten gestellt werden. Den<br />

wenigen die aus diesem unheilvollen Feldzuge no<strong>ch</strong>mals in ihr Vaterland zurückgekehrt<br />

sind, den vielen tausenden die auf dem S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfeld gefallen oder in der grausigen<br />

Kälte erfroren sind gebührt Anerkennung.<br />

Es sei hier Herrn Hauptmann Jucker für seinen lehrrei<strong>ch</strong>en Vortrag bestens gedankt.<br />

General-Versammlung<br />

Samstag, den 16. Februar 1901 abends 8 ½ Uhr im Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

Vorsitzender: Präsident Duggener<br />

Anwesend: 34 Mitglieder<br />

Traktandienliste<br />

I. Protokoll<br />

II. Jahresberi<strong>ch</strong>t<br />

III. Abnahme der Re<strong>ch</strong>nung und Beri<strong>ch</strong>t der Revisoren<br />

IV. Ein & Austritte<br />

V. Verhandlg. <strong>des</strong> Bes<strong>ch</strong>lusses <strong>des</strong> Centralcomité und Bes<strong>ch</strong>lussfassung dazu<br />

V. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Präsident eröffnet die Versammlung mit einem Willkommen, insbesondere begrüsst er<br />

das Ers<strong>ch</strong>einen der Herren Oberstlt Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess & Herrn Hauptmann Dr. Krucker<br />

Trakt. I Die Protokolle der Versammlung, Uebungen Vorträge & Vorstandssitzungen <strong>vom</strong><br />

2. Dezb. 8. 12. 1900 3. Jan. 20. 24 Januar S<strong>ch</strong>lussprüfung & Abendunterhaltung <strong>vom</strong> 3.<br />

Februar 6. & 9 .Februar werden verlesen und ohne Anstand genehmigt.<br />

Trakt. II Präsident Duggener verliest seinen Jahresberi<strong>ch</strong>t; <strong>des</strong>elbe wird ri<strong>ch</strong>tig befunden<br />

und unter bester Verdankung an den Verfasser genehmigt.<br />

Trakt. III Die Jahresre<strong>ch</strong>nung wird in Ihren Hauptposten verlesen. Die Revisoren<br />

beantragen Genehmigung <strong>des</strong>elben unter bester Verdankung an den Re<strong>ch</strong>nungsteller.<br />

Die Versammlung pfli<strong>ch</strong>tet diesem Antrag bei.<br />

Der Stand der Kassa ist folgender:<br />

Saldo am 31. Dezb. 1899 267.85<br />

Einnahmen 1742.90<br />

2010.75<br />

Ausgaben 1613.20<br />

Saldo am 31. Dezb. 1900 397.55<br />

Bei dieser Gelegenheit beantragt Leuthard, dass der Re<strong>ch</strong>nung in Zukunft ein<br />

Vermögensausweis beigefügt werde, in der Weise, dass das vorhandene Material etc.<br />

ges<strong>ch</strong>ätzt und als Vermögen aufgeführt werde, ebenso soll die Bibliothek als Vermögen<br />

aufgeführt werden. Sodann beantragt derselbe, dass der Vorstand in Zukunft die<br />

Re<strong>ch</strong>nung ebenfalls prüfe, bevor dieselbe an die Revisoren gehe. Die Versammlung<br />

pfli<strong>ch</strong>tet diesen beiden Anregungen bei und beauftragt den Vorstand mit deren<br />

Ausführung.<br />

Trakt. IV Eintritte<br />

Zum Eintritt in den Verein haben si<strong>ch</strong> angemeldet und werden aufgenommen als<br />

Activmitglieder:<br />

J. Vogel Landsturm<br />

A. Spuhler Landsturm<br />

E. R. Fis<strong>ch</strong>er<br />

als Passivmitglied:<br />

Dr. H. Wyss Steinweisstrasse<br />

Austritte<br />

Austrittsgesu<strong>ch</strong>e liegen vor & werden genehmigt.<br />

S<strong>ch</strong>wyter August<br />

S<strong>ch</strong>ärer<br />

Keller Jacob<br />

Wirth<br />

Brandenberger<br />

Untersander<br />

Kistner R.<br />

V. Behandlung <strong>des</strong> Bes<strong>ch</strong>lusses <strong>des</strong> Centralcomité. Das Centralcomité mit Zuzug der<br />

Section Basel hat m 6. Januar 1901 bes<strong>ch</strong>lossen, es sei der Rekurs S<strong>ch</strong>eidegger gut zu<br />

heissen, also <strong>des</strong>sen Auss<strong>ch</strong>luss ungültig.<br />

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Präsident Duggener erklärt dass der Vorstand zu diesem Bes<strong>ch</strong>luss keinen Antrag<br />

stelle, sondern dass er es der Versammlung überlasse was sie in dieser Angelegenheit<br />

zu tun gedenke.<br />

C. Leuthard beantragt unter Anführung der Gründe, auf diesen Bes<strong>ch</strong>luss hin sei einzig<br />

ri<strong>ch</strong>tig wenn der Mil. Sanitätsverein Züri<strong>ch</strong> seinen Austritt aus dem Centralverbande<br />

nehme, es sei dieser Bes<strong>ch</strong>luss eine Krasse Ungere<strong>ch</strong>tigkeit, und au<strong>ch</strong> eine Partie Neid<br />

von Seiten der zugezogenen Section Basel sei dabei im Spiel.<br />

Herr Oberstlt Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess kann ni<strong>ch</strong>t dem Antrage Leuthard zustimmen, er findet<br />

es sei dies zu weit gegangen, man solle ruhig im Centralverband bleiben er glaubt die<br />

Argumente die Leuthard angeführt hat, hätten wohl einige Bere<strong>ch</strong>tigungen, seien aber<br />

ni<strong>ch</strong>t derart dass <strong>des</strong>wegen der Austritt erfolgen sollte. Er beantragt im Centralverbande<br />

zu verbleiben.<br />

In der Diskusion ergreifen ferner das Wort: Gust Weber, Duggener, Kunz, Häderli, Gross,<br />

Kne<strong>ch</strong>t, Kuhn R. & Geering.<br />

Mit Ausnahme von Kuhn & Geering befürworten alle Redner den Austritt aus dem<br />

Verbande. Kuhn spri<strong>ch</strong>t für Verbleiben, ebenso Geering; der Vorsitzende erwidert dem<br />

letzten dass man merke aus wel<strong>ch</strong>en Gründen er für Ni<strong>ch</strong>taustreten spre<strong>ch</strong>e, dass dies<br />

der Wuns<strong>ch</strong> von uns feindli<strong>ch</strong> gesinnten Leuten sei. Bevor zur Abstimmung ges<strong>ch</strong>ritten<br />

wird erteilt Duggener Herr Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess no<strong>ch</strong>mals das Wort. Derselbe erklärt, dass<br />

er dur<strong>ch</strong> die Diskusion eines andern belehrt worden sei und seinen Angriff zurückziehe.<br />

Im gegebenen Moment sei der Austritt das Einzig Ri<strong>ch</strong>tige. Das Resultat der Abstimmung<br />

ist:<br />

Anwesend: 34 Mitglieder, für Austreten stimmen 33 Mitglieder, ein Mitglied (Geering)<br />

enthält si<strong>ch</strong> der Abstimmung.<br />

G. Weber beantragt, dass an alle Sectionen <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz Militär-Sanitäts-Vereins ein<br />

S<strong>ch</strong>reiben abgehe, worin unser Austritt begründet werde. Die Versammlung bes<strong>ch</strong>liesst<br />

einstimmig in diesem Sinne.<br />

Vorstandswahlen<br />

Als Stimmenzähler werden gewählt Gross & Stössel.<br />

Präses Duggener lehnt eine Widerwahl definitiv ab.<br />

I. Präsident Vorges<strong>ch</strong>lagen: G. Weber<br />

Abgegebene Stimmzettel 32<br />

Absolutes Mehr 17<br />

Stimmen erhalten G. Weber 31 gewählt<br />

leer 1<br />

glei<strong>ch</strong> den abgegebenen Stimmen 32<br />

II. Vice Präsident Vorges<strong>ch</strong>lagen: Sauter & Leuthard. Leuthard lehnt ab.<br />

Abgegebene Stimmzettel 32<br />

Absolutes Mehr 17<br />

Stimmen erhalten Sauter 24 gewählt<br />

Stimmen erhalten Leuthard 5<br />

leer 3<br />

glei<strong>ch</strong> den abgegebenen Stimmen 32<br />

III. Actuar Vorges<strong>ch</strong>lagen: Häderli<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Abgegebene Stimmzettel 30<br />

Absolutes Mehr 16<br />

Stimmen erhalten Häderli 29 gewählt<br />

leer 1<br />

glei<strong>ch</strong> den abgegebenen Stimmen 30<br />

IV. Quästor Vorges<strong>ch</strong>lagen: Spei<strong>ch</strong> R & Brunir<br />

Abgegebene Stimmzettel 29<br />

Absolutes Mehr 15<br />

Stimmen erhalten Spei<strong>ch</strong> 26 gewählt<br />

Stimmen erhalten Brunir 1<br />

leer 2<br />

glei<strong>ch</strong> den abgegebenen Stimmen 29<br />

V. Material-Verwalter Der bisherige, S<strong>ch</strong>mid lehnt eine Wiederwahl definitiv ab.<br />

Vorges<strong>ch</strong>lagen Stössel G.<br />

Abgegebene Stimmzettel 32<br />

Absolutes Mehr 17<br />

Stimmen erhalten Stössel 30 gewählt<br />

leer 2<br />

glei<strong>ch</strong> den abgegebenen Stimmen 32<br />

VI. Bibliothekar Vorges<strong>ch</strong>lagen: Gross E.<br />

Abgegebene Stimmzettel 30<br />

Absolutes Mehr 16<br />

Stimmen erhalten Gross 29 gewählt<br />

leer 1<br />

glei<strong>ch</strong> den abgegebenen Stimmen 30<br />

VII. Beisitzer Vorges<strong>ch</strong>lagen: Leuthard & Stahel<br />

Stahel lehnt ab.<br />

Abgegebene Stimmzettel 30<br />

Absolutes Mehr 16<br />

Stimmen erhalten Leuthard 28 gewählt<br />

Stimmen erhalten Stahel 2<br />

glei<strong>ch</strong> den abgegebenen Stimmen 30<br />

Der abtretende Präsident ermahnt die Mitglieder zum treuen Zusammenhalten, zur<br />

Ausdauer und zum Fleissigen Besu<strong>ch</strong> der Uebungen etc. Leuthard dankt dem<br />

s<strong>ch</strong>eidenden Präsidenten für das was dieser dem Verein geleistet hat in den zehn<br />

Jahren die er nun dem Vorstand angehört. Ein kräftiges Bravo bezeugt, dass alle<br />

Anwesenden mit dem Spre<strong>ch</strong>enden einig gehen.<br />

G. Weber, der neugewählte Präsident, erklärt dass er auf ihn gefallene Wahl nur unter<br />

gewissen Vorbehalten annehme. Da er selbst ni<strong>ch</strong>t Unteroffizier und in seiner privaten<br />

Stellung ni<strong>ch</strong>t immer die nötige Zeit zum Besu<strong>ch</strong>e der Uebungen zur Verfügung habe,<br />

wüns<strong>ch</strong>t dass ihm ein Instructoren Kollegium beigegeben werde & zwar drei Mann, die<br />

dann für das Leiten der Uebungen sorgen sollen. Die Versammlung geht mit diesem<br />

Antrag und werden als Instructoren gewählt:<br />

Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz<br />

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Fourier Duggener<br />

Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Da Duggener au<strong>ch</strong> im Vorstand der Militärvereinigung zurückzutreten gedenkt, werden<br />

als Ersatz vorges<strong>ch</strong>lagen, Leuthard & Sauter. Leuthard lehnt ab, es wird alsdann P.<br />

Sauter in den Central Vorstand der Stadtzür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Militär-Vereinigung gewählt.<br />

Auf Wuns<strong>ch</strong> <strong>des</strong> neuen Präsidenten wird ein Vergnügungscomité gewählt, bestehend<br />

aus:<br />

Kienast Jacob<br />

Stössel Gottfried<br />

Spuhler Albert<br />

Vers<strong>ch</strong>iedenes Namens der s. Z. bestellten drei Mitglieder für die Localfrage referiert P.<br />

Sauter, und s<strong>ch</strong>lägt als Vereinslocal das Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong> vor. Was die<br />

Versammlung aceptiert.<br />

Wahl der Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren Gewählt werden H. Fahrner & C Duggener. Auf die<br />

Anfrage ob der Jahresberi<strong>ch</strong>t dies Jahr au<strong>ch</strong> im Druck ers<strong>ch</strong>einen solle; offerieren die<br />

Herren Nauer & Weiss denselben zu vervielfältigen. Selbstverständli<strong>ch</strong> wird diese<br />

Offerte bestens dankend angenommen.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Versammlung 12 ½ Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Donnerstag, den 28. Febr. 1901 abends 8 ½ Uhr im Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

Vorsitz: G. Weber Präses<br />

Derselbe gibt die Zus<strong>ch</strong>riften <strong>des</strong> Centralcomité der Kreispostdirektion Kund.<br />

Es wird bes<strong>ch</strong>lossen, trotz der Warnung <strong>des</strong> C. C. <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. M. S. V. das an der<br />

Generalversammlung bes<strong>ch</strong>lossene Re<strong>ch</strong>tfertigungss<strong>ch</strong>reiben do<strong>ch</strong> abgehen zu lassen.<br />

An den Abwart in Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus wird eine Ents<strong>ch</strong>ädigung von Fr. 60.-<br />

zugespro<strong>ch</strong>en, wovon Fr. 30.- für den abgehaltenen Kurs, & 30.- Fr. für das ganze Jahr,<br />

von diesem Betrag fällt die Hälfte Fr. 15.- zu Lasten der Samariter Section.<br />

Ents<strong>ch</strong>ädigungen an die Vorstandsmitglieder. Sämtli<strong>ch</strong>e verzi<strong>ch</strong>ten auf eine<br />

Ents<strong>ch</strong>ädigung sodann wird bes<strong>ch</strong>lossen eine genaue Inventaraufnahme zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Ferner wird bes<strong>ch</strong>lossen von nun an nur no<strong>ch</strong> Einladungen zu versenden; Einladungen<br />

dur<strong>ch</strong> das Tagblatt nur bei grossen Uebungen<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Vortrag Samstag, den 23. Februar 1901 abends 8 ¼ Uhr im Du Pont<br />

gehalten in der Militär Vereinigung dur<strong>ch</strong> Herrn Oberst Wildholz Cavallerie-Ober-<br />

Instructor<br />

Vorsitzender: Bruhin Präs. der M. V. Z.<br />

Thema: Verbesserung <strong>des</strong> Militärwesens in der S<strong>ch</strong>weiz ab dem Jahre 1874<br />

Anwesend: 16 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Practis<strong>ch</strong>er Dienst Sonntag, den 3. März 1901<br />

Anlässli<strong>ch</strong> einer Felddienstübung <strong>des</strong> Genie-Vereins: 1 Mann (Sauter)<br />

Verletzungen keine.<br />

Vortrag<br />

gehalten in der Militär-Vereiniung, Samstag, den 9. März 1901 abends 8 ¼ Uhr im Du<br />

Nord<br />

Vortragender: Hauptmann Fahrner<br />

Thema: Der Burenkrieg<br />

Anwesend: 34 Mitglieder<br />

Der Vortragende dur<strong>ch</strong>geht der Reihe na<strong>ch</strong> die Gefe<strong>ch</strong>te, etc. seit der Zeit der<br />

Capitulation von Pretoria bis zur Neuesten Zeit; Die Züge <strong>des</strong> General Dewett, der<br />

Einbru<strong>ch</strong> in die Kapkolonie etc. So interessant dieses Thema immer wider ist, wäre es<br />

zu wüns<strong>ch</strong>en, dass darüber nur no<strong>ch</strong> als über etwas Vergangenes gespro<strong>ch</strong>en werden<br />

könnte.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Besi<strong>ch</strong>tigung Sonntag, den 17. März 1901<br />

der S<strong>ch</strong>weiz. Pflegerinnens<strong>ch</strong>ule & Frauenspital in Züri<strong>ch</strong> V<br />

Einer Einladung von Frl. Pfenninge, Quästorin der Samariter Section folgend<br />

besammelten si<strong>ch</strong> die Teilnehmer, beim Römerhof. Das Gebäude am Abhang <strong>des</strong><br />

Züri<strong>ch</strong>berges in aussi<strong>ch</strong>tsrei<strong>ch</strong>er Lage besteht aus Souterrain, Parterre, I. & II. Stock und<br />

Da<strong>ch</strong>stock. Im Souterrain befinden si<strong>ch</strong> Vorratsräume, Heizung, Kü<strong>ch</strong>e. Parterre & I. II.<br />

Stock die Krankenzimmer Bureau etc. Auf den ersten Blick fällt die bequeme, geräumige<br />

Einteilung auf. Alles ist blendend weiss, keine Ecke und Ritzen zur Staubansammlung;<br />

alles s<strong>ch</strong>ön abgerundet. Dieses Gebäude aus freiwilligen Mittel erbaut ist eine Zierde<br />

und gere<strong>ch</strong>t dem Gründern zur Ehre.<br />

Vorstandssitzung<br />

Dienstag, den 19. März 1901 abends 8 ½ Uhr im Chemiegebäude Züri<strong>ch</strong> IV<br />

Vorsitz: Weber Gustav<br />

Thema: Re<strong>ch</strong>tfertigungss<strong>ch</strong>reiben<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

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Uebung<br />

Dienstag, den 26. März 1901 abends 8 ½ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. mit<br />

der Sam. Section<br />

Uebungsleiter: Kunz<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Anwesend: 28 Mitglieder<br />

Na<strong>ch</strong> der Uebung finden no<strong>ch</strong> Verhandlungen statt.<br />

Präsident Weber liest den Anwesenden das an der General Versammlung bes<strong>ch</strong>lossene<br />

Re<strong>ch</strong>tfertigungss<strong>ch</strong>reiben vor. Dasselbe wird in allen Teilen genehmigt.<br />

Ferner werden zwei Briefe von Herrn Dr. von S<strong>ch</strong>ulthess & Dr. Krucker verlesen worin<br />

die beiden Herren wüns<strong>ch</strong>en, dass von ihrem Namen in Sa<strong>ch</strong>en Austritt aus dem<br />

Centralverband etc. kein Gebrau<strong>ch</strong> mehr gema<strong>ch</strong>t werde. No<strong>ch</strong> spri<strong>ch</strong>t der Präsident<br />

seinen Dank aus: Nauer für das Vervielfältigen der Jahresberi<strong>ch</strong>te, sowie Liefern <strong>des</strong><br />

Papiers. J. Häderli für den dem M. S. V. ges<strong>ch</strong>enkten Kasten zum eins<strong>ch</strong>liessen von<br />

Tragbahren.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Vortrag<br />

Samstag, den 13. April 1901 abends 8 ½ Uhr im Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

Thema: Das S<strong>ch</strong>weiz. Kriegswesen bis zum Untergang der alten<br />

Eidgenossens<strong>ch</strong>aft<br />

Vortragender: J. Häderli<br />

Anwesend: 16 Mann<br />

An Hand eines Bu<strong>ch</strong>es verfasst von Herrn Oberst Fis<strong>ch</strong>er dur<strong>ch</strong>geht der Vortragende die<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Stadien der Entwicklung<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 25. April 1901 abends 8 ¼ Uhr auf dem Turnplatz bei der<br />

Kantonss<strong>ch</strong>ule<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Thema: Soldatens<strong>ch</strong>ule<br />

Anwesend: 16 Mann<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Freitag, den 3. Mai 1901 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. mit der<br />

Sam. Section<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Thema: Verbandlehre & Erstellen von Nottransportmitteln<br />

Anwesend: 26 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

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Gemütli<strong>ch</strong>e Vereinigung im Degenried Sonntag, den 5. Mai 1901<br />

Na<strong>ch</strong>mittags 2 ½ Uhr<br />

Im Laufe <strong>des</strong> Na<strong>ch</strong>mittags sammelten si<strong>ch</strong> ein grössere Anzahl Mitglieder beider Vereine<br />

im Degenried. Von hier gings dann Wytikon, zum Aben<strong>des</strong>sen. Einige Spiele weckten<br />

den Appetit und den nur teilweise vorhandenen Humor. Der Heimweg längs dem<br />

Elephanten taute die Gemüter wieder etwas auf. War au<strong>ch</strong> die Stimmung ni<strong>ch</strong>t gerade<br />

rosig, so konnte man do<strong>ch</strong> bei Herrn Zimmermeister Puter in Hirslanden no<strong>ch</strong> eine<br />

Stunde si<strong>ch</strong> gemütli<strong>ch</strong> tun.<br />

Vorstandsitzung<br />

Montag, den 6. Mai 1901 abends 8 ¼ Uhr im Restaurant S<strong>ch</strong>nell, gem. mit der Sam.<br />

Section<br />

Vorsitzender: Präses Weber<br />

Thema: Gegenseitige Abre<strong>ch</strong>nung, Felddienstübung, Na<strong>ch</strong>tfelddienstübung<br />

Der Vorstand beantragt der Versammlung Samstag den 18 Mai eine<br />

Na<strong>ch</strong>tfelddiesntübung abzuhalten im Degenried; ferner eine grössere Feldübung in<br />

Hütten, im Laufe <strong>des</strong> Monat Juni<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Versammlung<br />

Samstag, den 11. Mai 1901 abends 8 ½ Uhr im Vereinslocal zum S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

Vorsitzender: Präses Weber<br />

Anwesend: 25 Mitglieder<br />

Traktanden<br />

I. Protokoll<br />

II. Ein & Austritte<br />

III. Felddienstübung<br />

IV. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Trakt I. Die Protokolle der Generalversammlung <strong>vom</strong> 16. Februar, der Uebungen,<br />

Vorstandssitzungen & Vorträge 23. 28. Februar, 3. 9. 17. 19. 26. März 13. 25. April 3. 5.<br />

& 6. Mai werden verlesen und mit Ausnahmen <strong>des</strong>jenigen der General-Verslg.<br />

genehmigt. Bei letzterem ist bei Trakt. V zu ändern dass Kuhn Rud. ni<strong>ch</strong>t gegen sondern<br />

für den Austritt aus dem Centralverband gespro<strong>ch</strong>en hat.<br />

Trakt: II Es liegen Eintrittsgesu<strong>ch</strong>e vor von<br />

Laupper Gotthelf Wärter<br />

S<strong>ch</strong>mid Sam. Träger<br />

Frei Ernst Inf Corporal,<br />

als Activmitglieder und werden alle drei einstimmig in den Verein aufgenommen.<br />

Austritte: Sol<strong>ch</strong>e liegen vor von<br />

S<strong>ch</strong>ärer Albert Thalwiel<br />

Bollinger Alfred<br />

Zehnder Gottlieb<br />

Aeberli Emil<br />

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Bollinger Staffelba<strong>ch</strong><br />

Gerwig Hermann Züri<strong>ch</strong> IV<br />

Na<strong>ch</strong> gewalteter Diskusion wird bes<strong>ch</strong>lossen auf diese Gesu<strong>ch</strong>e einzutreten & dieselben<br />

zu genehmigen, immerhin in der Voraussetzung dass alle diese ihren finanziellen<br />

Verpfli<strong>ch</strong>tungen gegenüber dem Verein na<strong>ch</strong>kommen.<br />

Trakt. III Der Vorstand beantragt der Versammlung im Laufe <strong>des</strong> Monat Juni eine<br />

grössere Felddienstübung in Hütten abzuhalten mit Fourgon, Blessiertenwagen & in<br />

Uniform abzuhalten. Das Projekt wird befürwortet von Kunz Ul. & J. Häderli; es geht<br />

dasselbe dahin Züri<strong>ch</strong> am Morgen mit einer Extras<strong>ch</strong>walbe zu verlassen & von<br />

Wädenswil zu Fuss na<strong>ch</strong> Hütten zu gehen, daselbst Znüni, alsdann die Uebung und<br />

na<strong>ch</strong> Abbru<strong>ch</strong> Mittagessen & gemütli<strong>ch</strong>er Teil, alsdann zu Fuss na<strong>ch</strong> Wädenswil wo uns<br />

die S<strong>ch</strong>walbe wieder in Empfang nehmen soll. Die Versammlung stimmt diesem Antrag<br />

zu und beauftragt den Vorstand mit den nötigen Vorarbeiten.<br />

Als Fähnri<strong>ch</strong> wird vorges<strong>ch</strong>lagen & gewählt: Sauter Paul<br />

In verdankenswerter Weise offeriert Weiss Rob bei diesem Anlass seines Amtes als<br />

Tambour walten zu wollen.<br />

Na<strong>ch</strong>tfelddienstübung Kunz Ul. beantragt am 18. Mai 1901 eine Na<strong>ch</strong>tfelddienstübung<br />

im Degenried abzuhalten. Die Versammlung stimmt diesem Antrag zu. Nauer Casti<br />

offeriert si<strong>ch</strong> bei dieser Uebung als Ersatz für Fackeln seine Acetylenlaterne<br />

mitzubringen. Präses Weber verdankt diese Offerte bestens.<br />

Trakt. IV a) Weber beantragt es seien für die Activ Mitglieder obligatoris<strong>ch</strong> zu erklären<br />

jährli<strong>ch</strong> 4 beliebige Uebungen zu besu<strong>ch</strong>en, in dem Sinne. dass denen die diesem<br />

Bes<strong>ch</strong>lusse na<strong>ch</strong>kommen an der Generalversammlung oder Abendunterhaltung ehrend<br />

geda<strong>ch</strong>t werde. Dieser Antrag findet Anklang und wird bes<strong>ch</strong>lossen für dieses Jahr<br />

no<strong>ch</strong> zwei sol<strong>ch</strong>er Uebungen als obligatoris<strong>ch</strong> zum Besu<strong>ch</strong>e zu erklären.<br />

b) Kunz U. wüns<strong>ch</strong>t, dass die Mitglieder bei Krankheitsfällen besu<strong>ch</strong>t werden sofern der<br />

Vorstand von deren Erkrankung Kenntnis hat. Hier wird ohne Diskussion zugestimmt<br />

c) Inventar Gemäss Bes<strong>ch</strong>luss der Generalversammlung ist nun ein Inventar über<br />

sämtli<strong>ch</strong>es Vereinsvermögen aufgenommen worden, dasselbe weißt per 31. Dezb. 1900<br />

den Betrag von 2258.45 Fr. auf, wovon die Versammlung zustimmend Kenntnis nimmt.<br />

d)Ueber den Verlauf der Delegierten Versammlung <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Mil. Sanitäts Verein in<br />

Biel erstattet C. Duggener Beri<strong>ch</strong>t; es ist demselben zu entnehmen, dass über den<br />

Austritt der Section Züri<strong>ch</strong> beim offiziellen Teil ni<strong>ch</strong>t gespro<strong>ch</strong>en wurde.<br />

e) Gross Emil wüns<strong>ch</strong>t sehr, dass bei Uebungen etc. die Disciplin besser gehandhabt &<br />

von den Teilnehmern den Uebungsleitern gehor<strong>ch</strong>t werde. Diese Anregung findet<br />

allgemein Unterstützung.<br />

Die Circulation der Vergnügunskasse ergibt Fr. 3.-<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¾ Uhr<br />

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Na<strong>ch</strong>tfelddienstübung Samstag, den 18. Mai 1901 abends 9 Uhr beim<br />

Waldhaus Degenried<br />

Uebungsleiter: Kunz U. Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Anwesend: 29 Mitglieder<br />

Der Uebungsleitende stellt folgende Supposition: Ein Gefe<strong>ch</strong>t ist auf der Höhe gegen<br />

Wytikon zum Stehen gekommen bei Einbru<strong>ch</strong> der Na<strong>ch</strong>t. Der Regimentsarzt erteilt<br />

Befehl, beim Waldhaus einen Truppenverbandplatz zu eri<strong>ch</strong>ten und das Terrain na<strong>ch</strong><br />

Verwundeten abzusu<strong>ch</strong>en. Diese Aufgabe wurde in der Weise gelöst, als die<br />

anwesenden Damen den Truppenverbandplatz erstellten, während die Herren in Form<br />

von Trägerpatrouillien das Gebiet absu<strong>ch</strong>ten. Drei Mal mussten diese den Weg auf die<br />

Höhe ma<strong>ch</strong>en. Auf dem Verbandplatz waltete Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter seines Amtes als<br />

Chefarzt. Um 12 ½ Uhr wurde alsdann die Uebung abgebro<strong>ch</strong>en & im gastli<strong>ch</strong>en<br />

Waldhaus das wohlverdiente Vesperbrot eingenommen.<br />

Praktis<strong>ch</strong>er Dienst<br />

Sonntag, den 19. Mai 1901<br />

Anlässli<strong>ch</strong> einer Felddienstübung der Unteroffiziersgesells<strong>ch</strong>aft aller Waffen Züri<strong>ch</strong>s,<br />

Horgen, Wädenswil & Zug & dem Cavallerieverein Züri<strong>ch</strong>.<br />

Abgeordnet waren Sauter Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Häderli Wärter<br />

Jucker Träger<br />

Dieses Personal wurde dann in Langnau ergänzt dur<strong>ch</strong> Vertreter der Section Horgen, als<br />

Hauptmann Dr. Sieber & ein Träger.<br />

Unfälle sind keine vorgefallen<br />

Vorstandssitzung<br />

Donnerstag, den 23. Mai 1901 abends 8 ½ Uhr im Restaurant Romer<br />

Vorsitzender: Präses Weber<br />

Thema: Felddienstübung<br />

Da von der Eidg. Kriegsmaterial Verwaltung der Beri<strong>ch</strong>t eingegangen, dass für unsere in<br />

Aussi<strong>ch</strong>t genommene Felddienstübung das nötige Material ni<strong>ch</strong>t aus dem Zeughaus<br />

abgegeben werden könne, frägt es si<strong>ch</strong>, ob von der Uebung in Hütten Umgang zu<br />

nehmen sei. Vorerst wird bes<strong>ch</strong>lossen, no<strong>ch</strong> ein zweites Gesu<strong>ch</strong> abgehen zu lassen.<br />

Sodann für den Fall dass au<strong>ch</strong> dieses neue Gesu<strong>ch</strong> keine Gnade fände, beantragt Kunz<br />

U. die Uebung glei<strong>ch</strong>wohl abzuhalten und zwar in etwas einfa<strong>ch</strong>eren Rahmen und mit<br />

Notmaterial; insbesondere <strong>des</strong>wegen, da ja bereits Zusagen für Stellen der Pferde sowie<br />

der nötigen Localitäten & <strong>des</strong> Materials in Hütten, vorhanden sind. In diesem Fall soll<br />

das Material <strong>des</strong> Mil. Sanitätsverein mit einem der offerierten Fuhrwerke na<strong>ch</strong> Hütten<br />

ges<strong>ch</strong>afft werden; Ferner soll der Samariter Verein Neumünster um Abgabe von<br />

Tragbahren & Strohsäcken ersu<strong>ch</strong>t werden. Das Weitere zu besorgen wird den<br />

Instructoren im Verein mit dem Präsidenten überlassen.<br />

Von vers<strong>ch</strong>iedenen Seiten sind über den Verlauf der Na<strong>ch</strong>tfelddienstübung im Degenried<br />

kritis<strong>ch</strong>e Bemerkungen gema<strong>ch</strong>t worden. Na<strong>ch</strong> Prüfung derselben hat si<strong>ch</strong> deren<br />

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Ri<strong>ch</strong>tigkeit herausgestellt, und wird bes<strong>ch</strong>lossen den betreffenden mündli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die<br />

Präsidenten den Standpunkt klar zu ma<strong>ch</strong>en und sie aufzufordern in Zukunft si<strong>ch</strong> den<br />

Anordnungen der Uebungsleiter zu fügen.<br />

Der Vorstand bes<strong>ch</strong>liesst ferner: Weiss Jean, der dem Samariter-Verein Züri<strong>ch</strong>-Altstadt<br />

angehört aufzufordern aus unserem Verein auszutreten, indem wir gerne ohne Spione<br />

unsere Uebungen etc. abhalten.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Uebung<br />

Dienstag, den 11. Juni 1901 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gemeinsam<br />

mit der Samariter-Section<br />

Uebungsleiter: Kunz U.<br />

Duggener C.<br />

Sauter Paul<br />

Thema: Nottransportmittel & Tragbahrenexerzieren<br />

Anwesend: 20 Mitglieder<br />

Diese Uebung war eine kleine Vorübung für die Uebung in Hütten.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Felddienstübung<br />

Sonntag, den 30. Juni 1901 in Hütten, gemeins. mit der Sam. Section dem Samariter<br />

Verein Adliswiel & dem Militärsanitäts-Verein Züri<strong>ch</strong>see & Oberland<br />

Na<strong>ch</strong> dem das erneute Gesu<strong>ch</strong> um Abgabe von Material von Bern aus abgewiesen<br />

worden war, ma<strong>ch</strong>te man si<strong>ch</strong> an die Aufgabe, die Uebung in anderem Rahmen<br />

abzuhalten. In sehr verdankenswerter Weise hatte der Dr. O. Wyss die Oberleitung der<br />

Uebung übernommen. Das Material wurde Samstag abend verladen, und am Sonntag<br />

früh dur<strong>ch</strong> Herrn Müller Wehrli an seinen Bestimmungsort gebra<strong>ch</strong>t.<br />

Leider war das Wetter am Sonntag Morgen sehr zweifelhaft und fand si<strong>ch</strong> <strong>des</strong>wegen<br />

nur eine kleine Teilnehmerzahl ein. Do<strong>ch</strong> da unser Fahrzeug bereits dastand, ents<strong>ch</strong>loss<br />

man si<strong>ch</strong> denno<strong>ch</strong>, es zu wagen. Do<strong>ch</strong> bald waren wir zwis<strong>ch</strong>en zwei Wassern &<br />

bangen sah man<strong>ch</strong> einer na<strong>ch</strong> oben und gegen Hütten. Bendlikon heisst es und siehe da<br />

eine ganz nettes Trüpp<strong>ch</strong>en Adliswieler kommt mit. So gehts den See hinaus, eine<br />

fröhli<strong>ch</strong>e Stimmung kommt ni<strong>ch</strong>t zum Dur<strong>ch</strong>bru<strong>ch</strong>, der Anfang & das Ende von Lied war<br />

immer das Wetter. Einmal in Wädenswil angekommen war an ein Umkehren ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

zu denken und so zog man den gen Hütten. Der Mars<strong>ch</strong> nahm <strong>des</strong> s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Bodens<br />

wegen ziemli<strong>ch</strong> länger in Anspru<strong>ch</strong> als gere<strong>ch</strong>net ward, da an einen geordneten Mars<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t zu denken war & au<strong>ch</strong> die Trommel s<strong>ch</strong>weigen. Nur allzuvorsorgli<strong>ch</strong> hatte der<br />

Fähnri<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> seine Fahne zu Hause gelassen.<br />

Do<strong>ch</strong> da sind wir ja s<strong>ch</strong>on. Der weite und s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Weg hatte seine Wirkung auf den<br />

Wagen getan und allgemein war ein Znüni willkommen. Inzwis<strong>ch</strong>en wurden die nötigen<br />

Vorbereitungen getroffen. Als Notspital waren die Kegelbahn im Hotel Krone und eine<br />

S<strong>ch</strong>euneneinfahrt benützt. Über den weiteren Verlauf der Uebung lasse i<strong>ch</strong> dem<br />

Oberleiter Herrn Dr. Wyss das Wort, der si<strong>ch</strong> in N 0 28 der Zür<strong>ch</strong>er Wo<strong>ch</strong>en<strong>ch</strong>ronik wie<br />

folgt äussert:<br />

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Als na<strong>ch</strong> drei Uhr zum Mittagessen ges<strong>ch</strong>ritten ward, konnte si<strong>ch</strong> jeder Teilnehmer<br />

sagen die Uebung ist flott verlaufen. Tis<strong>ch</strong>präsidium ist Präses Weber. Er begrüsst die<br />

Anwesenden re<strong>ch</strong>t freundli<strong>ch</strong>, verdankt die Liebenswürdigkeit <strong>des</strong> Herrn Dr. Wyss für<br />

Uebernahme der Oberleitung, dem au<strong>ch</strong> sein Ho<strong>ch</strong> galt, Ein weiteres Ho<strong>ch</strong> galt dem<br />

gemeinsamen Arbeiten zum Nutz und Frommen <strong>des</strong> lieben Vaterlan<strong>des</strong>, ein drittes den<br />

Damen für ihre freundli<strong>ch</strong>e Mitwirkung.<br />

Bald begann alsdann der Tanz & das Declamieren, und was ni<strong>ch</strong>t vergessen sein soll,<br />

Gesangsvorträge eines Quartetts gebildet aus unserem Präsidenten, Freund J. Mettler,<br />

J. Bietenhader und einem Herrn Stadtmann. Den wackern Sängern unseren besten<br />

Dank, ebenso den Declamatoren insbesondere J. Kienast, Stössel & Gross.<br />

Um 7 Uhr ward alsdann Zeit Hütten und unsern gastli<strong>ch</strong>en Wirt zu verlassen; letzteren<br />

gebührt für sein Entgegenkommen und prompte Bewirtung volle Anerkennung. Leider<br />

war es ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> auf dem Mars<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Wädenswil die gewüns<strong>ch</strong>te Ordnung<br />

aufre<strong>ch</strong>t zu erhalten, so dass man ziemli<strong>ch</strong> vereinzelt dort ankam und no<strong>ch</strong>mals Halt<br />

ma<strong>ch</strong>te. Do<strong>ch</strong> als wir auf dem S<strong>ch</strong>iff die Getreuen zählten, fehlte kein liebes Haupt. Die<br />

Fahrt na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong> verlief ziemli<strong>ch</strong> ruhig, und kamen wir um 10 ½ Uhr wohlbehalten in<br />

Züri<strong>ch</strong> an, na<strong>ch</strong>dem wir no<strong>ch</strong> vorher in Bendlikon die Adliswieler ausges<strong>ch</strong>ifft hatten.<br />

Allen denen die zum Gelingen dieser Uebung beigetragen haben unser besten Dank<br />

Uebung<br />

Donnerstag, den 11. Juli 1901 gemeinsam mit der Sam. Section im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Thema: Vorführung der Verbandkiste<br />

Uebungsleiter: P. Sauter, Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Anwesend: 28 Herren<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Praktis<strong>ch</strong>e Uebung<br />

Sonntag, den 14. Juli 1901<br />

Bei einer Sprengübung <strong>des</strong> Genie Vereins Züri<strong>ch</strong><br />

Abgeordnet:Stössel Wärter<br />

Unfälle sind keine zu verzei<strong>ch</strong>en<br />

Vorstandssitzung<br />

Dienstag, den 16 Juli 1901 abends 8 ½ Uhr bei unserem Passivmitglied Guller<br />

Restaurant Paradeplatz<br />

Vorsitz: Präses Weber<br />

Anwesend: 6 Mitglieder & Instructor Kunz<br />

Traktanden<br />

Eintritte<br />

Austritte<br />

Strei<strong>ch</strong>ungen<br />

Felddienstübung letzte & nä<strong>ch</strong>ste<br />

Samariterkurs & Krankenpflegekurs<br />

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Winterprogramm<br />

I. Die vorliegenden Eintrittsgesu<strong>ch</strong>e werden dur<strong>ch</strong>gegangen und in empfehlenden Sinne<br />

der Versammlung vorgelegt.<br />

II. Die Austrittsgesu<strong>ch</strong>e werden der Versammlung vorgelegt.<br />

III. Wegen Ni<strong>ch</strong>tbezahlen der Beiträge sollen einige Mitglieder gestri<strong>ch</strong>en werden &<br />

event. gegen dieselben & andere Re<strong>ch</strong>tstrieb erhoben.<br />

IV. Die letzte Felddienstübung hat bekanntermassen wieder Anlass zu Unzufrieden<br />

gegeben, in folge von Ni<strong>ch</strong>tbea<strong>ch</strong>ten von Disciplin. Der Vorstand bes<strong>ch</strong>liesst es sei an<br />

der nä<strong>ch</strong>sten Versammlung gegen diese Fehler energis<strong>ch</strong> aufzutreten.<br />

In Anbetra<strong>ch</strong>t, das die letzte Feldübung ohne Ordonnanzmaterial abgehalten wurde<br />

musste, beantragt Kunz im Laufe <strong>des</strong> Herbst in der Nähe von Züri<strong>ch</strong> eine grössere<br />

Uebung abzuhalten und dazu no<strong>ch</strong> weitere Sectionen einzuladen. Na<strong>ch</strong> längerer<br />

Discusion wird bes<strong>ch</strong>lossen, eine sol<strong>ch</strong>e der Versammlung zu beantragen, die Kosten<br />

werden auf Fr. 120 - 140 verans<strong>ch</strong>lagt.<br />

V. In Abänderung <strong>des</strong> bisherigen Modus beantragt der Vorstand der Versammlung dies<br />

Jahr den Samariterkurs, wenn die Abhaltung eines sol<strong>ch</strong>en bes<strong>ch</strong>lossen wird,<br />

gemeinsam mit der Sam. Section abzuhalten.<br />

Unter Vers<strong>ch</strong>iedenes fallen Bes<strong>ch</strong>affung von Drucksa<strong>ch</strong>en, Anregungen vers<strong>ch</strong>iedener<br />

Art.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 ½ Uhr<br />

Versammlung<br />

Samstag, den 27. Juli 1901 abends 8 ½ Uhr im Hôtel Romer Beatengasse<br />

Vorsitzender: Präsident Weber<br />

Anwesend: 25 Mitglieder<br />

Traktanden<br />

I. Verlesen der Protokolle<br />

II. Aenderungen im Mitgliederbestand<br />

a) Eintritte<br />

b) Austritte<br />

c) Strei<strong>ch</strong>ungen<br />

III. Felddienstübungen<br />

a) vergangene<br />

b) kommende<br />

IV. Winterprogramm<br />

V. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

I. Die Protokolle der Versammlung, Uebungen, Vorstandssitzungen <strong>vom</strong> 11., 18., 19., 23.<br />

Mai 11. & 30 Juni 11., 14., 16., Juli werden verlesen & genehmigt.<br />

II. a) Eintritte Zum Eintritt in den Verein haben si<strong>ch</strong> angemeldet und werden<br />

aufgenommen als Activ Mitglieder<br />

Petermann Rob. Träger Sonnegstrasse 70<br />

Boller Eduard Corporal Sandstrasse 2<br />

Leimgruber Adolf Träger Kreuzplatz 6<br />

als Passiv Mitglieder:<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Ba<strong>ch</strong>mann Jacob Kehlen Hirzel<br />

Hess Henri Corp. Kronenberg Thalwiel<br />

Keller Henri Wa<strong>ch</strong>tmeister Wulflingen<br />

Hauser Herm. Fourier Bremgartenstr. 4<br />

Wieser Emil Artl. Hottingerstrasse 3c<br />

Werner Jacob Kalkbreitenstrasse 38<br />

Es liegt ferner ein Eintrittsgesu<strong>ch</strong> vor, von Hottinger, gegen dieses Aufnahmegesu<strong>ch</strong><br />

wird von Oscar Asper Einspru<strong>ch</strong> erhoben, da der Angemeldete dur<strong>ch</strong> das Freimitglied<br />

Jean Altheer eingeführt, und letzterm aus der Rekrutens<strong>ch</strong>ule bekannt sein musste,<br />

wird bes<strong>ch</strong>lossen Das Aufnahmegesu<strong>ch</strong> muss bis zum Traktandum Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

vers<strong>ch</strong>oben werden da bis dahin J. Altheer eintreffen dürfte.<br />

Folgenden Austrittsgesu<strong>ch</strong>en wird die Genehmigung erteilt<br />

Dr. Häberli Züri<strong>ch</strong> IV<br />

Knüssi E. Muts<strong>ch</strong>ellenstrasse<br />

Frei Vogt Seewartstrasse<br />

Ein weiteres Austrittsgesu<strong>ch</strong> liegt vor von E. Gross bisher Bibliothekar, und wird<br />

dasselbe von der Mehrheit <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> zur Genehmigung empfohlen, anderseits<br />

wird verlangt, dass mit dem Gesu<strong>ch</strong>steller no<strong>ch</strong>mals Rückspra<strong>ch</strong>e zu nehmen sei. Der<br />

Präsident gibt bekannt, dass bereits sol<strong>ch</strong>es getan worden sei & dass in diesem Falle<br />

etwas anderes ni<strong>ch</strong>t zu ma<strong>ch</strong>en sei& beantragt Genehmigung unterstützt von Vice<br />

Präsident, Actuar, Quästor & Beisitzer.<br />

Es findet Abstimmung statt & ergibt si<strong>ch</strong> dabei<br />

für Austrittsgenehmigung 14<br />

gegen 10<br />

der Stimmabgabe enthalten si<strong>ch</strong> 3 Mitglieder. Somit ist das Gesu<strong>ch</strong> genehmigt.<br />

III. Felddienstübungen a) vergangene<br />

Da an der Felddienstübung in Hütten die Disciplin zu wüns<strong>ch</strong>en übrig liess gelangt der<br />

Vorstand neuerdings an die Mitglieder mit dem Gesu<strong>ch</strong>, si<strong>ch</strong> bei sol<strong>ch</strong>en Anlässen<br />

strenger militäris<strong>ch</strong>er Disciplin zu befleissen. Ferner ma<strong>ch</strong>t der Präsident no<strong>ch</strong> bekannt,<br />

dass von der Uebung in Hütten dur<strong>ch</strong> Herrn Dr. Wyss Photographien angefertigt worden<br />

sind, die derselbe gern kostenlos an die Mitwirkenden abgibt.<br />

b ) Kommende Instructor Kunz hatte an einer Vorstandssitzung den Vors<strong>ch</strong>lag gema<strong>ch</strong>t<br />

im Laufe dieses Jahres no<strong>ch</strong> eine grössere Felddienstübung abzuhalten und zwar in<br />

Verbindung mit andern Sectionen, und der Vorstand unterbreitet diesen Antrag der<br />

Versammlung. Der Antragsteller erläutert den Anwesenden die Grundzüge der<br />

projektierten Uebung, dahingehend, dass ein Transport über den See zu ges<strong>ch</strong>ehen<br />

habe und es sollen an dieser Uebung Soldaten als Patienten verwendet werden, ferner<br />

für den Transport entweder Ledis<strong>ch</strong>iffe oder Pontons. Die Diskussion wird allseitig<br />

benützt und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>lossen diese Uebung abzuhalten, sofern si<strong>ch</strong> die<br />

Mitglieder verpfli<strong>ch</strong>ten an derselben teilzunehmen. Dem Vorstande wird zu diesen<br />

Zwecke ein ausserordentli<strong>ch</strong>er Kredit von Fr. 150 - 180 bewilligt. Um Mitwirkung sollen<br />

angegangen werden:<br />

Die Militär Sanitäts Vereine: Züri<strong>ch</strong>see und Oberland, Wald Rüti, Unteraargau<br />

der Sam Verein Neumünster<br />

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der Pontonierfahrerverein Züri<strong>ch</strong><br />

der Verein <strong>des</strong> Batt 68 Züri<strong>ch</strong><br />

Behufs Deckung der grossen Ausgaben soll die Regierung <strong>des</strong> Kantons Züri<strong>ch</strong><br />

angegangen werden.<br />

IV. Winterprogramm Auf Antrag <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> wird bes<strong>ch</strong>lossen diesen Winter einen<br />

Samariterkurs abzuhalten und zwar gemeinsam mit der Samariter Section.<br />

V. Vers<strong>ch</strong>iedenes a)Wahlen In Folge <strong>des</strong> Austrittes <strong>des</strong> bisherigen Bibliothekars ist eine<br />

Neuwahl zu treffen. Vorges<strong>ch</strong>lagen wird J. Jucker & G. S<strong>ch</strong>mid. S<strong>ch</strong>mid lehnt eine Wahl<br />

ab, und wird in offener Abstimmung einstimmig gewählt Jucker Julius.<br />

Ferner wird bes<strong>ch</strong>lossen, dass je<strong>des</strong> Activ Mitglied für dieses Jahr no<strong>ch</strong> zwei Uebungen<br />

zu besu<strong>ch</strong>en habe.<br />

In Erwägung wird gezogen, ob die Einladungen dur<strong>ch</strong> das Tagblatt oder vermittelst<br />

Karten ges<strong>ch</strong>ehen soll. Es wird bes<strong>ch</strong>lossen, Karten zu versenden und nur bei grossen<br />

Uebungen Inserate im Tagblatt ers<strong>ch</strong>einen zu lassen.<br />

Der Präsident dankt no<strong>ch</strong> den Mitgliedern C Nauer, für das Anfertigen vers<strong>ch</strong>iedener<br />

Circulare.<br />

Rob. Weiss für seine geleisteten Dienste als Tambour in Hütten.<br />

U. Kunz für seine Vorstudien für die nun bes<strong>ch</strong>lossene Uebung.<br />

Leider ist Jean Alther ni<strong>ch</strong>t eingerückt und wird nun das Aufnahmegesu<strong>ch</strong> Hottinger<br />

denno<strong>ch</strong> behandelt:<br />

Es liegen zwei Anträge vor:<br />

I. Vom Präsidenten dahingehend, das Gesu<strong>ch</strong> bis auf eine nä<strong>ch</strong>ste Versammlung<br />

zurückzustellen und inzwis<strong>ch</strong>en mit Jean Altheer Rückspra<strong>ch</strong>e zu nehmen.<br />

II. von Seiten Asper & Leuthard, das Gesu<strong>ch</strong> abzulehnen. Mit Mehrheit wird letzterem<br />

Antrag zugestimmt.<br />

Da es unbedingt notwendig ist dass neue Tragbahren anges<strong>ch</strong>afft werden, wird<br />

bes<strong>ch</strong>lossen, den Betrag der bisher als Vergnügungskasse in der Re<strong>ch</strong>nung figurierte zu<br />

diesem Zwecke zu bestimmen und in Materialkasse umzutaufen. Die Circulation der<br />

Kasse ergab zu diesem Zwecke den Betrag von Fr. 6.10<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

Dienstag, den 13. August 1901 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. mit<br />

der Sam. Section<br />

Uebungsleiter: Sauter & Duggener<br />

Thema: Verbandkiste & pract Verwendung derselben<br />

Anwesend: 26 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

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Vorstandssitzung<br />

Freitag, den 23. August 1901 im Chemiegebäude<br />

Vorsitz: Weber G.<br />

Thema: Felddienstübung<br />

Gemäss Bes<strong>ch</strong>luss der Versammlung <strong>vom</strong> 27. Juli hat der Vorstand Circulare an die<br />

Mitglieder erlassen und Anmeldungskarten beigelegt, die dem Präsidenten<br />

zurückzusenden sind. Da die Anmeldungen für die Uebung bis zur Stunde sehr spärli<strong>ch</strong><br />

sind fragt es si<strong>ch</strong> ob die Uebung abgehalten werden soll. Na<strong>ch</strong> reifli<strong>ch</strong>er Ueberlegung<br />

wird Abhaltung bes<strong>ch</strong>lossen sowie das nötige für Bes<strong>ch</strong>affung <strong>des</strong> Materials und der<br />

Localitäten, und die Einladungen an die Vereine und die Herren Ärzte.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Uebung<br />

Dienstag, den 9. Septb 1901 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus abends ½ 9 Uhr, gemeinsam<br />

mit der Sam Section<br />

Uebungsleiter: Kunz Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Thema: Erklären der Hulfslinie<br />

Anwesend: 25 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

Montag, den 13. Sept. 1901 abends 8 ¼ Uhr im Restaurant S<strong>ch</strong>nell gemeinsam mit den<br />

Herren Ärzten, den Abordnungen der eingeladenen Vereine<br />

Vorsitzender: Präses Weber<br />

Anwesend: DerVorstand <strong>des</strong> M. S. V. Z. & die Instructoren<br />

Hr Oberstl Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess, Dr. Krucker, Dr. Wyss, Jean Altheer<br />

<strong>vom</strong> Mil. Sanitäts Verein Züri<strong>ch</strong>see u. Oberland Bietenhader u. Binder<br />

Pontfahrverein Oberl. Zuppinger & Leut Heusser<br />

Verein <strong>des</strong> Batl. 68 Präsident S<strong>ch</strong>arf & We<strong>ch</strong>mann<br />

Da inzwis<strong>ch</strong>en von vers<strong>ch</strong>iedenen Sectionen die Zusage für Mitwirken eingegangen war,<br />

wurde diese Sitzung abgehalten nur si<strong>ch</strong> auszuspre<strong>ch</strong>en und das vorläufige Programm<br />

aufzustellen.<br />

Da von Seite <strong>des</strong> Verein <strong>des</strong> Batl 68 eine bindende Erklärung ni<strong>ch</strong>t abgegeben werden<br />

konnte, wurde auf Montag den 23. Septb. 1901 eine weitere Sitzung anberaumt.<br />

Der Präsident spri<strong>ch</strong>t zum S<strong>ch</strong>luss allen Anwesenden für ihre Bemühungen den besten<br />

Dank aus.<br />

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Uebung<br />

Dienstag, den 17. Septb. 1901 abends 8 ½ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus, gem mit<br />

der Samariter Section<br />

Uebungsleiter: Kunz Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Thema: Anfertigen von Strohpyramiden und ordnen <strong>des</strong> Materials für die<br />

Felddienstübung<br />

Anwesend: 23 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

Uebung<br />

Sonntag, den 22 Sepb. 1901 Vormittags 7 Uhr auf dem Zimmerplatz <strong>des</strong> Herrn E. Baur<br />

Seefeldstrasse<br />

Uebungsleiter: Kunz, Sauter & Duggener<br />

Thema: Einri<strong>ch</strong>ten von 2 Brückenwagen zum Verwundetentransport<br />

Anwesend: 24 Mitglieder<br />

Ni<strong>ch</strong>t nur die Mitglieder <strong>des</strong> Militär Sanitäts Verein sonder au<strong>ch</strong> Damen der Sam Section<br />

interessierten si<strong>ch</strong> um diese Arbeit, den Fleiss der Arbeitenden belohnden sie mit je<br />

einer Flas<strong>ch</strong>e Bier & etwas Brot. Den Spenderinnen unseren besten Dank<br />

Na<strong>ch</strong>dem nun am Samstag der Verein <strong>des</strong> Batl 68 bes<strong>ch</strong>lossen hatte an der Uebung<br />

teilzunehmen ward auf diesen Samstag Na<strong>ch</strong>mittag eine Besi<strong>ch</strong>tigung <strong>des</strong> Terrains &<br />

der Localitäten in Bendlikon festgesetzt. An derselben beteiligte si<strong>ch</strong> 4 Mann <strong>vom</strong> Militär<br />

Sanitäts Verein & 4 Mann <strong>vom</strong> Verein <strong>des</strong> Batl 68.<br />

Sitzung<br />

Montag, den 23. Septb 1901 abends 8 ½ Uhr im Restaurant S<strong>ch</strong>nell<br />

behufs endgültiger Feststellung <strong>des</strong> Programmes<br />

Vorsitz: Präses Weber<br />

Anwesend: <strong>vom</strong> Mil. Sanitäts Verein 10 Mann<br />

Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess & Dr. Wyss<br />

Batl 68 3 Mann<br />

Pont. Fahrerverein 3 Mann, Züri<strong>ch</strong>see u. Oberland 1 Mann<br />

Auf diese Sitzung hin war ein Program bereit im Probedruck vorhanden und musste<br />

no<strong>ch</strong> die letzten Punkte ergänzt werden. Bis zu diesem Punkte waren Zusagen<br />

eingelangt zur Mitwirkung von:<br />

Militärsanitäts Verein Züri<strong>ch</strong>see & Oberland<br />

Militärsanitäts Verein Wald Rüti<br />

Pontonierfahr Verein Züri<strong>ch</strong><br />

Verein <strong>des</strong> Batl 68.<br />

Die Section Unteraargau hatte eine offizielle Zusage no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erteilen können, da ein<br />

grosser Teil ihrer Mitglieder im Truppenzusammenzug si<strong>ch</strong> befand.<br />

Samariterverein Neumünster hatte die Teilnahme abgelehnt.<br />

Als Uebungsleiter hatten definitiv zugesagt<br />

Oberstl Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess<br />

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Hauptm Dr. Krucker<br />

Hauptm. Dr. Längsdorf<br />

Oberlt. Dr. Wyss<br />

Oberlt Dr. Siegfrid, sowie<br />

Jean Altheer, Instructor in Basel.<br />

Es wurde sodann no<strong>ch</strong> die Auflage der Circulare & deren Verteilung an die Vereine<br />

festgesetzt.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Sitzung 11 Uhr<br />

Uebung<br />

Freitag, den 27. Septb 1901 abends 8 ¼ Uhr auf dem Zimmerplatz <strong>des</strong> Herrn E. Baur<br />

Uebungsleiter: Duggener<br />

Thema: Erstellen von Recquisitionsfuhrwerken<br />

Anwesend: 20 Mitglieder<br />

An diesem Abend mit dem Herri<strong>ch</strong>ten der Brückenwagen fortgefahren. Freund Caspar<br />

Nauer hatte in sehr verdankenswerter Weise die nötige Beleu<strong>ch</strong>tung besorgt. Na<strong>ch</strong> der<br />

Uebung fand no<strong>ch</strong> die Wahl <strong>des</strong> Fähnri<strong>ch</strong> statt; es wurde gewählt Wa<strong>ch</strong>tmeister Paul<br />

Suter.<br />

Am glei<strong>ch</strong>en Abend ward von den Pontonieren das Brückenfeld über den gekuppelten<br />

Dreiteiler ges<strong>ch</strong>lagen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

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Na<strong>ch</strong>dem die nötigen Vorarbeiten für diese Uebung beendet waren, mussten wir zum<br />

Gelingen derselben nur no<strong>ch</strong> einen s<strong>ch</strong>önen Herbsttag und eine Zahlrei<strong>ch</strong>e Beteiligung<br />

wüns<strong>ch</strong>en, und wirkli<strong>ch</strong> unsere Wüns<strong>ch</strong>e gingen in Erfüllung; ein wunders<strong>ch</strong>öner<br />

Herbsttag und eine über Erwarten grosse Beteiligung waren da.<br />

An Personal standen zur Verfügung<br />

a) Militärsanität<br />

5 Ärzte<br />

1 Sanitäts-Instructor<br />

43 Unteroffiziere & Soldaten von Züri<strong>ch</strong><br />

10 Unteroffiziere & Soldaten von Züri<strong>ch</strong>see u. Oberland<br />

12 Unteroffiziere & Soldaten von Wald Rüti<br />

12 Unteroffiziere & Soldaten von Unteraargau<br />

11 Landsturmsanitätler<br />

94 Mann Sanität 94 Mann<br />

b) Infanterie 40 Mann<br />

c) Pontoniere 28 Mann<br />

d) Fuhrleute 4 Mann<br />

e) S<strong>ch</strong>iffleute 3 Mann<br />

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f) Samaritervereine 29<br />

Total 198 Personen<br />

An Material war vorhanden:<br />

1 Ambulanzfourgon<br />

2 Blessiertenwagen<br />

2 Requisitionsfuhrwerke (Brückenwagen) das Sanitätsmaterial eines<br />

Infanterieregimentes ferner:<br />

1 gekuppelter Dreiteiler<br />

1 Langwaidling<br />

2 Ledis<strong>ch</strong>iffe<br />

Der Hauptverbandplatz befand si<strong>ch</strong> im Hôtel Löwen Bendlikon, das Etappenspital im<br />

S<strong>ch</strong>ulhaus an der Seefeldstrasse.<br />

Dur<strong>ch</strong>gehen wir die Arbeit der einzelnen Abteilungen<br />

I Infanterie Verein <strong>des</strong> Batt 68<br />

Die Besammlung fand genau zur festgesetzten Zeit Morgens 7 Uhr beim Bahnhof Enge<br />

statt, und waren ers<strong>ch</strong>ienen 40 Mann Infanterie, wozu zwei Mann Sanität als<br />

Kompaniewärter zugeteilt waren. Der Mars<strong>ch</strong> ging über Wollishofen gegen Bendlikon &<br />

Kil<strong>ch</strong>berg, wo si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en letztern Orte & dem Nidelbad ein Gefe<strong>ch</strong>t entwickelte, dass<br />

um 9 Uhr zum Stehen kam. An Diagnosen waren in vers<strong>ch</strong>lossenen Couvert 40 Stück<br />

verteilt worden.<br />

II Militärsanität<br />

Die Mitglieder <strong>des</strong> M. S. V. Züri<strong>ch</strong> besammelten si<strong>ch</strong> morgens 7 Uhr auf dem<br />

Zimmerplatz <strong>des</strong> Herrn Emil Baur, um no<strong>ch</strong> letzte Hand an die Requisitions Fuhrwerke<br />

zu legen und um das Material für die Transports<strong>ch</strong>iffe herzuri<strong>ch</strong>ten & teilweise mit dem<br />

Einri<strong>ch</strong>ten zu beginnen. Um 8 Uhr war sodann Besammlung zur Einteilung beim<br />

S<strong>ch</strong>ulhaus Seefeld. Von hier ging die für den Truppen- & Hauptverbandplatz bestimmte<br />

Manns<strong>ch</strong>aft zum Materialhafen Riesba<strong>ch</strong> von wo man auf zwei Ledis<strong>ch</strong>iffen na<strong>ch</strong><br />

Bendlikon transportiert wurde. Die Fahrt ging sehr gut von statten, und war der<br />

Bestimmungsort um 9 Uhr errei<strong>ch</strong>t. Hier fanden wir bereits die Kameraden von<br />

Züri<strong>ch</strong>see & Oberland vor, und wurde sofort mit der Einteilung der Manns<strong>ch</strong>aft. Der<br />

Einfa<strong>ch</strong>heit halber & um ras<strong>ch</strong>er an die Feuerlinie zu gelangen ging mit der Manns<strong>ch</strong>aft<br />

für den Truppenverbandplatz au<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> ein Blessiertenwagen mit dem nötigen<br />

Material ab. Der Truppenverbandplatz war an einer ges<strong>ch</strong>ützten Lage zwis<strong>ch</strong>en<br />

Kil<strong>ch</strong>berg & dem Niedelbade eingeri<strong>ch</strong>tet worden, und von hier aus gingen 2<br />

Trägerketten vor. Na<strong>ch</strong> ca. 1 ¾ Stunden waren sämtli<strong>ch</strong>e Patienten auf dem<br />

Truppenverbandplatz angelangt und wurden successive na<strong>ch</strong> dem Hauptverbandplatz<br />

abges<strong>ch</strong>oben. Inzwis<strong>ch</strong>en waren dasselbst no<strong>ch</strong> je 14 Mann von den Militärsanitäts<br />

Verein Wald Rüti & Unteraargau eingetroffen, die auf den Truppen &<br />

Hauptverbandplatz verteilt wurden.<br />

Während auf dem linken Seeufer die ersten zwei Hulfslinien in Function waren, wurden<br />

auf dem re<strong>ch</strong>ten Ufer unter der kundigen Leitung von Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz die S<strong>ch</strong>iffe<br />

zum Verwundetentransport eingeri<strong>ch</strong>tet. Diese Arbeit ging so promt von Statten, dass<br />

die Fahrzeuge genau um 10 Uhr dur<strong>ch</strong> die Pontoniere in Bewegung gesetzt werden<br />

konnten und re<strong>ch</strong>tzeitig genug in Bendlikon eintrafen.<br />

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Die S<strong>ch</strong>iffe waren wie folgt eingeri<strong>ch</strong>tet: Der gekoppelte Dreiteiler für S<strong>ch</strong>werverwundete<br />

mit Notbettstellen.<br />

Der einfa<strong>ch</strong>e Dreiteiler für Liegend zu Transportierende.<br />

Der Langwaidling für Sitzend zu Transportierende.<br />

Na<strong>ch</strong>dem die Patienten auf dem Hauptverbandplatze angelangt waren, wurden<br />

dasselbst die Verbände gewe<strong>ch</strong>selt und um 12 Uhr den Patienten eine Verpflegung,<br />

bestehend in einer Portion Suppe & Brot verabrei<strong>ch</strong>t. Es wurde diese Verpflegung mit<br />

dem grössten Appetit & Humor verzehrt. Um 2 Uhr wurde sodann mit dem Verladen der<br />

Patienten begonnen und um 3 Uhr setzten si<strong>ch</strong> diese seltenen Fahrzeuge unter der<br />

kundigen Leitung der Pontoniere in Bewegung & kurz na<strong>ch</strong>her au<strong>ch</strong> die beiden<br />

Ledis<strong>ch</strong>iffe mit der übrigen Manns<strong>ch</strong>aft und dem Gepäck Wohl no<strong>ch</strong> nie haben si<strong>ch</strong> auf<br />

dem blauen Spiegel Fahrzeuge mit dieser Art Befra<strong>ch</strong>tung bewegt; jedenfalls waren<br />

seiner Zeit die Soldaten der Burbackis<strong>ch</strong>en Armee ni<strong>ch</strong>t so frohgelaunt als sie im<br />

Februar 1871 von Züri<strong>ch</strong> aufwärts na<strong>ch</strong> Wädenswil & Ri<strong>ch</strong>terswil fuhren.<br />

Möge dieses interessante S<strong>ch</strong>auspiel, dass si<strong>ch</strong> am 29. September 1901 auf dem<br />

Züri<strong>ch</strong>see unter besten Humor abspielte nie traurige Wahrheit werden.!<br />

Na<strong>ch</strong> einstündiger pra<strong>ch</strong>tvoller Fahrt, gelangten dann zuerst die beiden Ledis<strong>ch</strong>iffe in<br />

den Hafen Riesba<strong>ch</strong> & wurde die Manns<strong>ch</strong>aft sofort ausges<strong>ch</strong>ifft. Die no<strong>ch</strong> disponible<br />

Infanterie hatte Arbeit genug um das Publikum das si<strong>ch</strong> in Masse eingefunden hatte,<br />

etwas zurückzudrängen um zu ermögli<strong>ch</strong>en, dass die inzwis<strong>ch</strong>en angelangten S<strong>ch</strong>iffe<br />

mit den Verwundeten ausgeladen werden konnten. Ausser den beiden Requisitions<br />

Fuhrwerken standen hier au<strong>ch</strong> wieder die beiden Blessiertenwagen zur Verfügung<br />

sodass der Transport na<strong>ch</strong> dem Etappenspital auf ein Mal ges<strong>ch</strong>ehen konnte.<br />

In der Zeit von Morgens 8 Uhr bis abends 4 Uhr waren au<strong>ch</strong> die Samariter &<br />

Samariterinen ni<strong>ch</strong>t untätig geblieben. Hatten sie do<strong>ch</strong> im S<strong>ch</strong>ulhaus Seefeld & <strong>des</strong>sen<br />

Turnhalle das Etappenspital erri<strong>ch</strong>ten müssen. Diese keineswegs kleine Arbeit war<br />

unter der Leitung <strong>des</strong> Fourier Duggener wirkli<strong>ch</strong> mustergültig ausgeführt worden. Und<br />

nun galt es alle die Patienten in Empfang zu nehmen und zu verbinden, was unter den<br />

zarten Händen der Damen und den wirkli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t sehr s<strong>ch</strong>weren, dafür aber geduldigen<br />

Patienten gut und ras<strong>ch</strong> verlief. Um ½ 6 Uhr wart alsdann, das Etappenspital<br />

aufgehoben und die Patienten gesund aber hungrig. Um diesem letzten Uebel au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong><br />

abzuhelfen ward mögli<strong>ch</strong>st ras<strong>ch</strong> zum Abmars<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem Gasthof zum O<strong>ch</strong>sen<br />

ges<strong>ch</strong>ritten, na<strong>ch</strong>dem inzwis<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> die Wagen & die S<strong>ch</strong>iffe demontiert waren. Die<br />

Uebung hatte um von Morgens 7 resp. 8 Uhr bis abends 6 Uhr, also 10 resp. 11 Stunden<br />

gedauert.<br />

Zur Befriedung der persönli<strong>ch</strong>en Bedürfnisse <strong>des</strong> einzelnen war die Zeit sehr kurz<br />

bemessen, <strong>des</strong>sen ungea<strong>ch</strong>tet muss allen Teilnehmern das Zeugnis ausgestellt werden,<br />

fleissig gearbeitet zu haben. Verstösse gegen die militäris<strong>ch</strong>e Disciplin sind jedenfalls<br />

keine vorgekommen.<br />

Na<strong>ch</strong> der Arbeit das Vergnügen heisst es in vorstehendem Programm.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Hunger & Durst gestillt waren, ergriff der Präsident <strong>des</strong> M. S. V. Züri<strong>ch</strong><br />

Gustav Weber das Wort und begrüsst die Mitwirkenden wie folgt (siehe Beilage)<br />

Diese Begrüssung wird von den Präsidenten der Section Züri<strong>ch</strong>see & Oberland, Wald<br />

Rüti, Unteraargau, dem Pontonierfahrverein, dem Verein <strong>des</strong> Batl. 68 erwidert und<br />

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allseitig das Gelingen der Uebung gelobt, sowie die Einladung zur Mitwirkung bestens<br />

verdankt. Der Präsident der Section Wald Rüti überrei<strong>ch</strong>t dem M. S. V. Züri<strong>ch</strong> zum<br />

Andenken die Photographie <strong>des</strong> Vereins, was von unserem Präsident bestens verdankt<br />

wird.<br />

Sodann hält Herr Oberstlt Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess die Kritik. Im grossen Ganzen lobt er das<br />

Gelingen dieser Uebung und den Fleiss der Mitwirkenden. Aussetzungen hat er zu<br />

ma<strong>ch</strong>en an der Lage <strong>des</strong> Truppenverbandplatzes, der Deckung der Trägerketten, an<br />

einigen Vorgängen beim Auf- & Abladen etc., dagegen lobt er die Einri<strong>ch</strong>tung der S<strong>ch</strong>iffe<br />

und <strong>des</strong> Etappenspitals.<br />

Inzwis<strong>ch</strong>en war ein Telegramm <strong>des</strong> Präsidenten der Unteroffiziersgesells<strong>ch</strong>aft aller<br />

Waffen eingetroffen, das uns zur stattgehabten Uebung beglückwüns<strong>ch</strong>t und der<br />

Hoffnung Raum gibt diese Gesells<strong>ch</strong>aft werde si<strong>ch</strong> bald der Militärvereinigung<br />

ans<strong>ch</strong>liessen.<br />

Zwis<strong>ch</strong>en den vers<strong>ch</strong>iedenen Reden folgen Declamationen aller Art, ein kleines<br />

Theaterstück, Couplets etc. neben andern sei hier besonders unserem Jacq Kienast<br />

bestens gedankt.<br />

Ras<strong>ch</strong> war die Zeit herangerückt, da die auswärtigen Vereine uns verlassen mussten,<br />

wollten sie am glei<strong>ch</strong>en Tage no<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Hause kommen. Der Präsident der Section<br />

Züri<strong>ch</strong>see & Oberland lädt uns auf Sonntag den 27 October zu einer Mars<strong>ch</strong>übung na<strong>ch</strong><br />

Männedorf ein. Dieser Einladung wird mit Declamationen zugestimmt und so trennt man<br />

si<strong>ch</strong> mit der frohen Hoffnung „auf Wiedersehen“.<br />

Mit unserem Beri<strong>ch</strong>t am S<strong>ch</strong>luss angelangt, bleibt mir no<strong>ch</strong> übrig aller derer zu<br />

gedenken, die zum Gelingen der Uebung beigetragen haben, es sind dies besonders<br />

unser „Uli Kunz“ sodann die Herren Aerzte, Oberstlt Dr. v S<strong>ch</strong>ulthess, Hauptmann Dr.<br />

Krucker, Hauptmann Dr. Längsdorf, Oberlt Dr. Wyss, Oberlt Dr. Siegfried, der<br />

Pontonierfahrverein, der Verein <strong>des</strong> Batl 68, die S<strong>ch</strong>westersectionen Züri<strong>ch</strong>see &<br />

Oberland, Wald Rüti, & Unteraargau & der Samariter Section <strong>des</strong> M. S. V.<br />

Mit dem Verlauf der Uebung darf der Mil. Sanitäts Verein Züri<strong>ch</strong> zufrieden sein. Waren<br />

die Vorbereitungen au<strong>ch</strong> gross & die Kosten erhebli<strong>ch</strong> höher als gere<strong>ch</strong>net war, so darf<br />

die Uebung als eine wunders<strong>ch</strong>öne, mustergültige bezei<strong>ch</strong>net werden, sie hat bewiesen<br />

dass der Mil. Sanitäts Verein Züri<strong>ch</strong> lebensfähig ist & dass er au<strong>ch</strong> anderorts<br />

unterstützt wird. Die Uebung sollte eine Propaganda-Uebung sein & sie war es in vollem<br />

Umfang.<br />

Am Montag Abend fanden si<strong>ch</strong> dann auf dem Zimmerplatz Bauer no<strong>ch</strong> 8 Mann ein, um<br />

die Wagen no<strong>ch</strong> vollends zu demontieren und das Material zu verladen.<br />

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Vorstandssitzung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 2 October 1901 abends 8 ½ Uhr im Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

Thema: Abre<strong>ch</strong>nung über die Felddienstübung<br />

Samariterkurs<br />

Traktanden für die Versammlung<br />

Vorsitz: G. Weber<br />

Einleitend gedenkt der Präsident der stattgehabten Uebung und spri<strong>ch</strong>t allen<br />

Anwesenden seinen Dank für die gehabt Mühe, insbesondere dem Photographen C<br />

Nauer.<br />

Na<strong>ch</strong> vorläufiger Zusammenstellung belaufen si<strong>ch</strong> die Kosten der Uebung auf Fr. 320.-,<br />

behufs Deckung derselben wird bes<strong>ch</strong>lossen Subventionsgesu<strong>ch</strong>e zu ri<strong>ch</strong>ten an die<br />

Regierung <strong>des</strong> Kantons Züri<strong>ch</strong> und an den Hülfsverein für S<strong>ch</strong>weiz. Wehrmänner.<br />

Ferner wird bes<strong>ch</strong>lossen, sämtli<strong>ch</strong>en mitwirkenden Herren Aerzten eine Photographie<br />

zuzustellen in Anerkennung der geleisteten Dienste.<br />

Bezügli<strong>ch</strong> der Teilnahme am Ausmars<strong>ch</strong> der Section Züri<strong>ch</strong>see & Oberland, für den man<br />

an der Uebung <strong>vom</strong> 29 Septb. zugesagt hatte, wird bes<strong>ch</strong>lossen der Versammlung<br />

Mitma<strong>ch</strong>en zu beantragen, in Anbetra<strong>ch</strong>t, dass uns diese Section zweimal sehr wirksam<br />

unterstützt hat mit Personal bei zwei Uebungen.<br />

Für den Samariterkurs sind bis zur Stunde 25 Anmeldungen eingegangen, in der<br />

Hoffnung es werden weitere folgen, wird bes<strong>ch</strong>lossen na<strong>ch</strong> den Ferien mit dem Kurs zu<br />

beginnen.<br />

Von Seiten <strong>des</strong> Genie-Verein liegt ein Gesu<strong>ch</strong> um Stellung von 3 Mann Sanität bei<br />

Anlasss eines Brückens<strong>ch</strong>lages in Zollikon. Diesem Gesu<strong>ch</strong> wird entspro<strong>ch</strong>en und drei<br />

Mann abgeordnet.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Praktis<strong>ch</strong>er Dienst<br />

Sonntag, den 6 & 13 Octob beim Genie-Verein beim Brückens<strong>ch</strong>lag in Zollikon<br />

abgeordnet: Stössel Gottfried<br />

Altheer<br />

Leimgruber<br />

Verletzungen 3<br />

Vorstandsphotographie<br />

Sonntag, den 13 October 1901 im Chemiegebäude<br />

Leider war Sieger Vicepräsident Sauter ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>ienen. In Anbetra<strong>ch</strong>t dass nun alle<br />

andern da waren & si<strong>ch</strong> dahin ausserten später ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>einen zu können, wird die<br />

Aufnahme gema<strong>ch</strong>t, dur<strong>ch</strong> C. Nauer.<br />

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Eröffnung <strong>des</strong> Samariterkurses<br />

Montag, den 21. Octb 1901 abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Die Leitung haben übernommen: Dr. C. Wyss Oberleutnant<br />

P. Sauter Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Nebst einer kurzen Begrüssung dur<strong>ch</strong> den Präsidenten G. Weber ma<strong>ch</strong>t Herr Dr. Wyss<br />

die Teilnehmer auf die Aufgaben <strong>des</strong> Samariters aufmerksam.<br />

Na<strong>ch</strong>her Bezug der Kursgelder<br />

Teilnehmerzahl 48<br />

Ausmars<strong>ch</strong> mit Uebung<br />

na<strong>ch</strong> Männedorf, Grünigen, Wetzikon, Sonntag den 27. October, eingeladen <strong>vom</strong> Militär<br />

Sanitäts Verein Züri<strong>ch</strong>see & Oberland<br />

Bereits an unserer Uebung von 29. Septb. ist an uns die Einladung für diese Uebung<br />

ergangen und wurde au<strong>ch</strong> mündli<strong>ch</strong> wiederholt dur<strong>ch</strong> den Präsidenten Biedenhader.<br />

Eine s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Einladung wurde in Anbetra<strong>ch</strong>t der bereits formell erfolgten Zusage<br />

unserseits ni<strong>ch</strong>t erlassen, dagegen wurden uns eine Anzahl Formulare zugestellt. Zur<br />

festgesetzten Zeit fanden si<strong>ch</strong> 14 Mann unserer Vereins beim Bahnhof Stadelhofen ein,<br />

von da gings per Bahn na<strong>ch</strong> Männedorf.<br />

Na<strong>ch</strong> einem kurzen Znüni dasselbst ward unter der Oberleitung <strong>des</strong> Herrn Hauptmann<br />

Längsdorf der Mars<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Grünigen angetreten. Als Fähnri<strong>ch</strong> wurde bestellt<br />

Freimitglied Jean Mettler.<br />

In Willikon wurde uns eine angenehme Ueberras<strong>ch</strong>ung zu teil. Unser Passiv-Mitglied<br />

Heusser-S<strong>ch</strong>aub, dass daselbst ein Heimwesen besitzt, liess uns dur<strong>ch</strong> seinen Pä<strong>ch</strong>ter<br />

Most, Brod & Käse verabfolgen. Diese Einladung ward sehr gerne angenommen und sei<br />

dem Spender bestens gedankt. Na<strong>ch</strong> diesem kurzen Aufenthalt gings in etwas ras<strong>ch</strong>erm<br />

Tempo Binzikon zu, wo abermals ein kleiner Rast war & herna<strong>ch</strong> begann die Uebung:<br />

Transportieren in s<strong>ch</strong>wierigen Gelände. Na<strong>ch</strong>dem die Nottragbahren erstellt waren,<br />

mussten die Patienten über Graben, Abhänge hinauf & hinunter getragen werden, eine<br />

etwas s<strong>ch</strong>wierige Arbeit. Na<strong>ch</strong> einer Stunde ward abgebro<strong>ch</strong>en und der Weitermars<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong> Wetzikon angetreten, wo man um fünf, also mit einer Stunde Verspätung eintraf.<br />

Im Restaurant Post war bereits das Aben<strong>des</strong>sen bereit, leider war das Local etwas<br />

klein. Na<strong>ch</strong> dem Essen begrüsste Präsident Biedenhader die Anwesenden und dankte<br />

für das Ers<strong>ch</strong>einen. Widmer Präsident von Wald-Rüti ma<strong>ch</strong>te unter anderem die<br />

Anregung zur Gründung eines kantonalen Verban<strong>des</strong>. Dieselbe fand allgemeinen<br />

Anklang und wurde von Präsident & Vicepräsident unseres Vereins mitunterstützt in<br />

dem Sinne, dass die Initianten die Sa<strong>ch</strong>e weiter verfolgen.<br />

Die Kritik <strong>des</strong> Herrn Hauptmann Längsdorf fiel gut aus, die Leitenden freuten si<strong>ch</strong> über<br />

das Zusammenwirken der Zür<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en Sanitätsvereine und fand die Anregung der<br />

Section Wald Rüti guten Anklang.<br />

Na<strong>ch</strong>her verweilten die Kameraden no<strong>ch</strong> beim S<strong>ch</strong>oppen, aber s<strong>ch</strong>on um 7 ½ Uhr war<br />

teilweise Aufbru<strong>ch</strong> und um 8 Uhr mussten au<strong>ch</strong> wir Zür<strong>ch</strong>er den Bahnhof aufsu<strong>ch</strong>en,<br />

ni<strong>ch</strong>t ohne dass zwei Mann verloren gingen. Die andern gelangten gut an; gewiss<br />

zufrieden einen s<strong>ch</strong>önen Tag verlebt zu haben.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Versammlung<br />

Samstag, den 2. Novb. 1901 abends 8 ¼ Uhr im Vereinslocal<br />

Vorsitz: Präsident Weber<br />

Anwesend: 26 Mitglieder<br />

Traktanden<br />

1. Verlesen der Protokolle<br />

2. Aenderungen im Mitgliederbestand<br />

3. Beri<strong>ch</strong>t & Abre<strong>ch</strong>nung über die Felddienstübung<br />

4. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

I. Die Protokolle der Versammlung, Vorstandssitzungen, Uebungen etc in der Zeit <strong>vom</strong><br />

27. Juli 27 October werden verlesen und genehmigt.<br />

II. a) Eintritte<br />

Zum Eintritt in den Verein haben si<strong>ch</strong> angemeldet und werden aufgenommen als Activ-<br />

Mitglieder:<br />

Bleck A.<br />

Huber, z. Anker Zollikon<br />

Baumgartner David<br />

Altorfer Karl<br />

Bombeli Gottlieb<br />

Billeter Gustav<br />

und als Passiv:<br />

Brand, Apotheker Züri<strong>ch</strong><br />

b) Austrittsgesu<strong>ch</strong>e liegen vor von<br />

Meyerhofer A. Weia<strong>ch</strong><br />

Irmiger<br />

S<strong>ch</strong>ärer Gottlieb<br />

Fahrner Hans<br />

Maag K.<br />

Langemann Ernst<br />

Ernst Friedri<strong>ch</strong><br />

Gassmann J.<br />

sämtli<strong>ch</strong>en Gesu<strong>ch</strong>en wird die Genehmigung erteilt.<br />

c) Zu Folge Ni<strong>ch</strong>tbezahlen der Beiträge, unbekannten Aufenthalt werden von der<br />

Mitgliederliste Gestri<strong>ch</strong>en<br />

Ackermann z. Z in Monte Carlo<br />

Turler F<br />

Laubi Oscar<br />

Meier H.<br />

Rosli Meinrad<br />

S<strong>ch</strong>erer Jac.<br />

Stettler Ernst<br />

Wyss Joh. Basel<br />

Weiss Jean<br />

Morel H.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Zimmermann, weil gestorben.<br />

Rhoner Joseph wüns<strong>ch</strong>t fernerhin Mitglied zu bleiben und wird derselbe neuerdings in<br />

den Verein aufgenommen.<br />

III. Präses Weber erstattet weiter Beri<strong>ch</strong>t über die Felddienstübung und verliest dies<br />

bezügli<strong>ch</strong> eingegangene Briefe.<br />

Quästor Spei<strong>ch</strong> erstattet Beri<strong>ch</strong>t über das Finanzielle dieser Uebung. Die Kosten<br />

belaufen si<strong>ch</strong> auf Fr. 320.- gegenüber einem Vorans<strong>ch</strong>lag von Fr. 150.-. Die<br />

Versammlung erteilt diesem weiteren Kredit von Fr. 170.- die Genehmigung und<br />

entlastet den Vorstand in dieser Hinsi<strong>ch</strong>t.<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend an die Bemerkung im Protokoll der Uebung <strong>vom</strong> 27. Octb und der<br />

Anregung der Section Wald, gibt der Vorsitzende Aufs<strong>ch</strong>luss. Der Vorstand wird<br />

ermä<strong>ch</strong>tigt allfällige Vors<strong>ch</strong>läge in dieser Angelegenheit zu prüfen & dem Verein Beri<strong>ch</strong>t<br />

zu erstatten. Im ganzen findet die Anregung kühle Aufnahme.<br />

IV. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

a) In folge Austritt <strong>des</strong> II Re<strong>ch</strong>nungsreviso H. Fahrner wird eine Neuwahl nötig und als<br />

sol<strong>ch</strong>er gewählt E. R. Fis<strong>ch</strong>er.<br />

b) Wegen der s. Z. Rückweisung <strong>des</strong> Aufnahmegesu<strong>ch</strong>es Hottinger wüns<strong>ch</strong>t Feldweibel<br />

Altheer Aufs<strong>ch</strong>luss von Seite <strong>des</strong>jenigen der gegen die Aufnahme protestiert hatte. E.<br />

Asper gibt zu, dass ihn persönli<strong>ch</strong>e Sa<strong>ch</strong>en dazu bewogen haben, gegen den Eintritt<br />

Einspra<strong>ch</strong>e zu erheben. Er bekennt unkorrekt gehandelt zu haben und ersu<strong>ch</strong>t den<br />

Feldweibel Altheer das Vergehen ents<strong>ch</strong>uldigen zu wollen. Jean Altheeer erklärt si<strong>ch</strong><br />

hiemit befriedigt.<br />

c) Jean Altheer Instructor, äussert si<strong>ch</strong> bezügli<strong>ch</strong> der Felddienstübung dahin, dass jeder<br />

Teilnehmer voll & ganz seinen Mann gestellt habe & dass au<strong>ch</strong> die Disciplin ni<strong>ch</strong>ts zu<br />

wüns<strong>ch</strong>en übrig liess, gewiss ein ehren<strong>des</strong> Zeugniss für alle Teilnehmer, aus den Munde<br />

eines Fa<strong>ch</strong>mannes.<br />

d) Der Vorstand beantragt der Versammlung am S<strong>ch</strong>lusse <strong>des</strong> gegenwärtigen<br />

Samariterkurses wie übli<strong>ch</strong> eine Abendunterhaltung abzuhalten. Die Versammlung<br />

stimmt diesem Antrag zu und beauftragt den Vorstand das Nötige zu veranlassen.<br />

Circulation der Materialkassse ergibt Fr. 3.35<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Uebung<br />

4. November 1901 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus gem. mit der Samariter Section<br />

Leiter:<br />

Thema: Verbandkiste<br />

Anwesend: Mitglieder<br />

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Vortrag<br />

Samstag, den 9. Novb. 1901 im Du Pont mit der Militär Vereinigung Züri<strong>ch</strong><br />

Vortragender: Herr Hauptmann Günther<br />

Thema: Die Kämpfe um le Bouget 1870 / 71<br />

Der Herr Vortragende gibt ein interessantes Bild über die Kämpfe um dieses Dorf<br />

zwis<strong>ch</strong>en Deuts<strong>ch</strong>en & Franzosen. Rei<strong>ch</strong>er Beifall belohnt den Redner für seine<br />

Ausführungen<br />

Anwesend waren Mitglieder<br />

Vortrag<br />

den 26. November 1901 gem. mit der Samariter Section im Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

Vortragender: Präses G. Weber<br />

Thema: Neue Erlebnisse im Militär Dienst<br />

Der Vortragende hat es verstanden den Anwesenden ein sehr s<strong>ch</strong>önes Bild zu<br />

entwerfen über die Vorkommnisse die einem Krankenwärter im Dienst begegnen<br />

können. Der Vortrag der mit viel Humor gewürzt war, fand sehr Beifall.<br />

Na<strong>ch</strong>dem Vortrag fanden no<strong>ch</strong> Verhandlungen betreffend der Abendunterhaltung statt.<br />

Dabei gerieten zwei Mitglieder so hart an einander, dass der Vorsitzende fand, dass<br />

S<strong>ch</strong>liessen der Verhandlung sei das einzig ri<strong>ch</strong>tige & es war es au<strong>ch</strong>.<br />

Die Circulation der Materialkasse ergab Fr. 4.25<br />

Anwesend 28 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

Vortrag<br />

Samstag den 30. Novb. 1901 im Du Pont von Herrn Hauptmann S<strong>ch</strong>indler, eingeladen<br />

von der Militär Vereinigung<br />

Vortragender: Herr Hauptmann S<strong>ch</strong>indler<br />

Thema: Der gegenwärtige Stand unserer Befestigungen<br />

Anwesend: 12 Mann<br />

An Hand einer Anzahl Karten entrollte der Vortragende ein sehr interessantes Bild der<br />

Befestigungen am Gotthard bei St. Maurice & der Luziensteig<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

gemeinsam mit der Samariter Section im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus den 6. Dezb. 1901<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Uebungsleiter:<br />

Anwesend: 14 Mitglieder<br />

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Vorstandssitzung<br />

Dienstag, den 10. Dezb. 1901 abends 8 ½ Uhr im Chemiegebäude<br />

Vorsitz: Präses Weber<br />

Es liegen vor Offerten für Ans<strong>ch</strong>affung von Tragbahren. Da inzwis<strong>ch</strong>en fr. 320.-<br />

Subventionen eingegangen sind, wird bes<strong>ch</strong>lossen 6 Stück neue Tragbahren<br />

anzus<strong>ch</strong>affen. & 4 Stück sol<strong>ch</strong>er werden für den Raderbrancars gegeben.<br />

Von der Felddienstübung ist ein grosses Porträt angefertigt worden & wird nun <strong>des</strong>sen<br />

Einrahmung bes<strong>ch</strong>lossen.<br />

Es finden ferner Verhandlungen statt bezügl. der S<strong>ch</strong>lussprüfung, Abendunterhaltung &<br />

Jahresberi<strong>ch</strong>t.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vortrag<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, den 11. Dezb. 1901 abends 8 ¼ Uhr im Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong>, gem mit der<br />

Samariter Section<br />

Vortragender: Herr Hauptmann Fahrner<br />

Thema: Bilder von Südafrikanis<strong>ch</strong>en‘‘ Kriegss<strong>ch</strong>auplätzen im Li<strong>ch</strong>te der<br />

Genferconvention<br />

Anwesend: 30 Mitglieder<br />

Die Anwesenden bra<strong>ch</strong>ten dem Thema viel Interesse entgegen und hier man<strong>ch</strong>er viel<br />

Neues gehört haben. Dem Vortragenden sei für seine Mühe bestens gedankt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus, gem mit der Sam. Section den 19. Dezember 1901 abends<br />

8 ½ Uhr<br />

Leiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz<br />

Korporal Frey<br />

Thema: Si<strong>ch</strong>ern & entladen von Gewehren<br />

Verbandlehre & Ri<strong>ch</strong>ten von Verbandzeug<br />

Anwesend: 23 Mitglieder<br />

Na<strong>ch</strong> der Uebung fanden Verhandlungen statt.<br />

Es wurden in den Verein aufgenommen:<br />

Albre<strong>ch</strong>t Jacob, S<strong>ch</strong>mid Oscar<br />

Billeter Emil, Gering Ernst<br />

Bu<strong>ch</strong>er Heinri<strong>ch</strong>, Perinet Franz<br />

Gallini Ri<strong>ch</strong>ard, Kuhn Friederi<strong>ch</strong><br />

Hafner Joh, Sulger Karl<br />

Furrer Gustav<br />

ferner wurde bekannt gema<strong>ch</strong>t betr. Tragbahrenans<strong>ch</strong>affung. Die Anwesenden<br />

stimmten dem Vorstand auf Ans<strong>ch</strong>affung von 6 neuen Ordonanztragbahren zu, ebenso<br />

dem Taus<strong>ch</strong> von Raderbracar an 4 Tragbahren<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vortrag<br />

Samstag, den 21. Dezember 1901 abends 8 ¼ Uhr im „Du Pont“ eingeladen von der<br />

Militär Vereinigung<br />

Vortragender: Herr Hauptmann Fahrner<br />

Thema: Neue Lehren aus dem Burenkrieg<br />

Wie gewohnt entledigt si<strong>ch</strong> der Herr Vortragende seines Themas vorzügli<strong>ch</strong><br />

Anwesend: 15 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

gem. mit dem Vorstande der Samariter Section den 7. Januar 1902 im Restaurant<br />

S<strong>ch</strong>nell<br />

Vorsitz: Präses Weber<br />

Thema: Gegenseitige Abre<strong>ch</strong>nung<br />

Na<strong>ch</strong> gegenseitiger Vereinbarung hat die Samariter Section per II Semester an den M. S.<br />

V. Fr. 62.70 zu bezahlen.<br />

Abendunterhaltung & Samariter Kurs sind no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verre<strong>ch</strong>net und fallen ganz zu<br />

glei<strong>ch</strong>en Teilen zu.<br />

Es wird ferner bes<strong>ch</strong>lossen, den Neueintretenden Kursteilnehmern das Kursgeld zu<br />

erlassen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vortrag<br />

Samstag, den 11. Jan. 1902 abends 8 Uhr im „Du Pont“ eingeladen von der Militär<br />

Vereinigung<br />

Vortragender: Herr Oberst Wille<br />

Thema: Lehren aus den letzten Kriegen<br />

Anwesend: 14 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vorstandssitzung<br />

gemeinsam mit der Samariter Section Samstag, den 18. Januar 1902 im Hotel Romer<br />

Vorsitz: Präses Weber<br />

Thema: Aufstellung <strong>des</strong> Programmes<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vortrag<br />

Samstag, den 25. Jan. 1902 im Du Pont eingeladen von der Militär Vereinigung<br />

Vortragender: Herr Oberstlt Isler aus Basel<br />

Thema: Militär Versi<strong>ch</strong>erung<br />

Herr Oberstlt Isler hat si<strong>ch</strong> seines Themas vorzügli<strong>ch</strong> entledigt, man<strong>ch</strong>er der bis anhin<br />

über das Wesen der Militär Versi<strong>ch</strong>erung nur ein ungenaues Bild ma<strong>ch</strong>en konnte, wird<br />

na<strong>ch</strong> diesem Vortrag diese Sa<strong>ch</strong>e anders und gewiss nur von ihrer guten Seite ansehen.<br />

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Dem Herr Vortragenden, der aus Basel hieher kam sei für seinen Vortrag au<strong>ch</strong> hierorts<br />

bestens gedankt.<br />

Leider waren von Seite <strong>des</strong> M. S. V. Z. nur wenige Mitglieder anwesend. Diese Wenigen<br />

aber liessen es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nehmen, dem ho<strong>ch</strong>verehrten Herrn Instruktor mit no<strong>ch</strong> ein<br />

Stünd<strong>ch</strong>en gemütli<strong>ch</strong>em Beisammensein zu beehren.<br />

Samariter S<strong>ch</strong>lussprüfung & Abendunterhaltung Sonntag, den 26.<br />

Januar 1902 im Zunftsaal zur S<strong>ch</strong>midstube<br />

Wie allgemein übli<strong>ch</strong> am S<strong>ch</strong>lusse der Samariterkurse, soll au<strong>ch</strong> bei uns ein<br />

S<strong>ch</strong>lussexamen stattfinden. Auf Ansu<strong>ch</strong>en <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> hat si<strong>ch</strong> in verdankenswerter<br />

Weise unser verehrtes Passiv Mitglied<br />

Herr Oberstlt. Dr v S<strong>ch</strong>ulthess<br />

bereit erklärt als Expertise zu fungieren. Die Prüfung fand unter den Herren Kursleitern<br />

Herr Dr. Wyss und Freund Wa<strong>ch</strong>tmeister P Sauter einen sehr günstigen Verlauf. Am<br />

S<strong>ch</strong>lusse der Prüfung dankte PräsesWeber den Kursleitern für die gehabte Mühe, sowie<br />

den Herren Experten. Der Experte Herr Oberlt S<strong>ch</strong>ulthess, lobte im Allgemeinen die<br />

Prüfung ohne zu verhehlen, dass fehler vorgekommen seien und ermunterte die<br />

Kursteilnehmer zum Beitritt in die beiden Vereine, denn nur dur<strong>ch</strong> fortwähren<strong>des</strong> Üben<br />

sei es mögli<strong>ch</strong> das Gelernte zu behalten und zu erweitern.<br />

Abendunterhaltung Beginn 6 Uhr<br />

Wenn si<strong>ch</strong> der Vorstand Hoffnungen hingab der geräumige Saal zur S<strong>ch</strong>mieden sei zu<br />

gross, so hat er si<strong>ch</strong> ganz gewaltig getäus<strong>ch</strong>t. Bereits um 6 ½ Uhr ausnahmsweise<br />

pünktli<strong>ch</strong> fanden si<strong>ch</strong> die werten Mitglieder mit ihren Angehörigen ein, ebenso ein<br />

weiteres dem Verein nah und ferne stehen<strong>des</strong> Publikum. Dur<strong>ch</strong> ihre Anwesenheit<br />

beehrten uns die Herren<br />

Oberstlt Dr. v S<strong>ch</strong>ulthess und<br />

Prof Dr Wyss der Herr Papa unseres verdienten Kursleiters.<br />

Die Programmnummern kommen der Reihe na<strong>ch</strong> zum Vortrag, von Tanz in den<br />

Zwis<strong>ch</strong>enpausen konnte keine Rede sein der vielen Leute wegen.<br />

I<strong>ch</strong> kann mi<strong>ch</strong> bei all den Nummern <strong>des</strong> Vergnügens auf Details ni<strong>ch</strong>t einlassen es sollte<br />

dies Sa<strong>ch</strong>e einer hiezu berufenen Feder sein und hebe i<strong>ch</strong> hier kurz folgen<strong>des</strong> hervor.<br />

Der von unseren verdienten Quästor geda<strong>ch</strong>te und von Frl. Bu<strong>ch</strong>er vorgetragene Prolog<br />

fand sehr Beifall, ebenso dass bei diesem Anlasse vorgeführte Bild. Die Begrüssung<br />

dur<strong>ch</strong> den Präsidenten <strong>des</strong> MSV eine kurze würzige und inhaltsrei<strong>ch</strong>e Rede fand<br />

ebenfalls sehr Beifall.<br />

Unter Prog. Nummer 4 wurden die Ausweiskarten verteilt zwar im ganzen 43 Stück.<br />

Sämtli<strong>ch</strong>e Theater etc. Stücke wurden gut und zügig vorgetragen. Einige Einlagen neben<br />

den Programm Nummern fanden ebenfalls rei<strong>ch</strong>en Beifall: Insbesondere sei hierorts dem<br />

Quartett <strong>des</strong> Männer<strong>ch</strong>ors Züri<strong>ch</strong> ehrend geda<strong>ch</strong>t.<br />

Endli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Abwicklung <strong>des</strong> Programmes gab es etwas Luft im Saal und konnte<br />

na<strong>ch</strong>her au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ein gemütli<strong>ch</strong>es Tänz<strong>ch</strong>en gewagt werden.<br />

„Mir gönnt na lang nüd hä“ war au<strong>ch</strong> an diesem Tage der Sanitäter und Samariter<br />

Losungswort. Ja viele wollten den hellen Tag haben zum Heimgehen.<br />

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Diese eben kurz bes<strong>ch</strong>riebene Abendunterhaltung reiht si<strong>ch</strong> an die früheren würdig an,<br />

und kann i<strong>ch</strong> nur konstatieren dass es ein in allen Teilen gemütli<strong>ch</strong>er Abend war.<br />

Allen Mitwirkenden, sei es in dieser oder anderer Beziehung unsern verbindli<strong>ch</strong>sten<br />

Dank.<br />

Vorstandssitzung, den 1. Februar 1902 im Vereinslokal S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

Vorsitz: G. Weber Präsident<br />

Anwesend: Alle Vorstandsmitglieder; von der Sam Section anwesend Frl. Gallimann<br />

Es kommen zur Verhandlung die gegenseitige Abre<strong>ch</strong>nung, Eintrittsgesu<strong>ch</strong>e, Abnahme<br />

der Re<strong>ch</strong>nung dur<strong>ch</strong> den Vorstand, Aufstellung der Traktandenliste für die General-<br />

Versammlung.<br />

Der Vorstand beantragt der Versammlung zu Ehrenmitglieder zu ernennen:<br />

Wa<strong>ch</strong>tmeister U. Kunz<br />

Oberstlt. Dr. v S<strong>ch</strong>ulthess<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 ½ Uhr<br />

General Versammlung Sonntag den 2. Februar 1902 im Vereinslokal<br />

Vorsitz: Präses Weber<br />

Anwesend: 38 Mitglieder<br />

Traktanden<br />

I Protokoll<br />

II Jahresberi<strong>ch</strong>t<br />

III Re<strong>ch</strong>nungsabnahme<br />

IV Ein und Austritte<br />

V Wahl <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, der Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren etc.<br />

VI Anträge <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

VII Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Trakt I Die Protokolle <strong>vom</strong> 29. September bis 25. Januar, über Übungen, Vorträge,<br />

Versammlung und Vorstandssitzung werden verlesen und genehmigt.<br />

II Präsident G. Weber verliest den sehr ausführli<strong>ch</strong>en Jahresberi<strong>ch</strong>t, derselbe findet sehr<br />

angenehme Aufnahme und wird bestens verdankt. Ebenso wird bes<strong>ch</strong>lossen denselben<br />

dem Druck zu übergeben.<br />

III Die Jahres-Re<strong>ch</strong>nung wird in den Hauptposten verlesen. Die Revisoren beantragen<br />

Abnahme derselben unter bester Verdankung an den Quästor ebenso der Vorstand. Die<br />

Versammlung pfli<strong>ch</strong>tet mit Acclamation bei.<br />

IV Ein und Austritte<br />

Zum Eintritt haben si<strong>ch</strong> angemeldet und werden aufgenommen<br />

Hottinger Emil als Activ<br />

Gross Emil als Activ und unter der Bedingung der no<strong>ch</strong> rückständige Jahresbetrag<br />

bezahlt werde, gemäss seinem Verspre<strong>ch</strong>en<br />

sodana: L Brule z. S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong> als Passiv<br />

Austritte liegen vor und werden genehmigt<br />

von Feurer Konrad<br />

S<strong>ch</strong>o<strong>ch</strong> Gottlieb<br />

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Vogel Robert<br />

Fu<strong>ch</strong>s Carl<br />

Guyer<br />

Isler Emil<br />

Gering Emil<br />

sodann ma<strong>ch</strong>t der Präsident Mitteilung von Hins<strong>ch</strong>ied v H. Humen Zahnarzt<br />

V Wahl <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

Es wird bes<strong>ch</strong>lossen die Wahlen in offener Abstimmung vorzunehmen und es werden<br />

einstimmig gewählt:<br />

als Präsident: Wa<strong>ch</strong>tmeister U. Kunz<br />

als Vice Präsident: Wärter J. Häderli<br />

als Actuar: Corporal Vonäs<strong>ch</strong><br />

Quästor Wa<strong>ch</strong>tmeister R. Spei<strong>ch</strong><br />

Mat Verwalter Wärter Stössel<br />

Bibliothekar Wärter Jucker<br />

als Beisitzer sind vorges<strong>ch</strong>lagen:<br />

Ernst Frey<br />

Caspar Nauer<br />

Eingegangene Stimmen 27. absolutes Mehr 14.<br />

Ernst Frey 22 Stimmen<br />

C. Nauer 5 Stimmen<br />

ist somit als Beisitzer gewählt E. Frey<br />

Als Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren werden gewählt:<br />

C. Duggener und<br />

C. Nauer<br />

als Vertreter in die Mil. Vereinigung<br />

Präsident U. Kunz<br />

Da nunmehr wieder ein Unteroffizier Präsident <strong>des</strong> Vereins ist, wird von der Neuwahl<br />

<strong>des</strong> Instructoren Kollegiums Umgang genommen.<br />

Die weitere Wahl <strong>des</strong> Vergnügungskomité wird ebenfalls fallen gelassen, in der Meinung<br />

das ein sol<strong>ch</strong>es Comité von Fall zu Fall zu bestimmen sei.<br />

Dem abtretenden Instructoren-Kollegium, sowie dem Vergnügungscomité spri<strong>ch</strong>t der<br />

Vorsitzende seinen besten Dank.<br />

Auf Antrag v. Jean Altheer wird der bisherige Präsident mit Acclamation und einstimmig<br />

zum Ehren-Präsidenten ernannt.<br />

VI Auf Antrag <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> werden zu Ehrenmitgliedern ernannt:<br />

Oberstlt. Dr. v S<strong>ch</strong>ulthess<br />

Wa<strong>ch</strong>tmeister U. Kunz<br />

Beide Nominationen fanden allgemein grossen Anklang.<br />

VII Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Die Circulation der Vergnügungscasse ergab Fr. 4.60<br />

Mit einem warmen Appell an die Mitglieder s<strong>ch</strong>liesst der abtretende Präsident diese<br />

ruhige und würdige General Verasammlung.<br />

S<strong>ch</strong>luss abends 5 Uhr<br />

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Na<strong>ch</strong>trag<br />

Unter Traktandum II geda<strong>ch</strong>te der Präsident ehrend den beiden Mitgliedern J. Haederli<br />

und Gottfr Stössel, wel<strong>ch</strong>e während <strong>des</strong> letzten Halbjahres sämtli<strong>ch</strong>e Übungen besu<strong>ch</strong>t<br />

haben.<br />

Vorstandssitzung den 11. Februar 1902 abends 8 ½ Uhr im Restaurant<br />

S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

Vorsitz: Präsident Kunz<br />

I. Es wird die Drucklegung <strong>des</strong> Jahresberi<strong>ch</strong>tes bes<strong>ch</strong>lossen & zwar gem. mit<br />

demjenigen der Samariter Section. Der Druck soll dur<strong>ch</strong> den Beisitzer: Ernst Frey<br />

erfolgen.<br />

Die Fahne soll in der Folge dur<strong>ch</strong> den Präsidenten aufbewahrt werden.<br />

In Folge der Neuans<strong>ch</strong>affungen im abgelaufenen Beri<strong>ch</strong>tsjahr wird bes<strong>ch</strong>lossen, dass<br />

Mobiliar na<strong>ch</strong>versi<strong>ch</strong>ern zu lassen.<br />

Das Erstellen der Ehrenmitglieder Urkunden für die Herren Oberstlt Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess &<br />

Kunz werden Paul Sauter übertragen.<br />

Auf Antrag Kunz wird sodann bes<strong>ch</strong>lossen an sämtli<strong>ch</strong>e Offiziere, Unteroffiziere und<br />

Soldaten der Sanität auf dem Platze Züri<strong>ch</strong> Einladung zum Beitritt ergehen zu lassen.<br />

Ehrenpräsident G. Weber beantragt den Unfehlbahren am Ende <strong>des</strong> Vereinsjahres bei<br />

hiezu passender Gelegenheit als Anerkennung kleine Ges<strong>ch</strong>enke zu überrei<strong>ch</strong>en. Diesem<br />

Antrag wird allseitig zugestimmt.<br />

Da dur<strong>ch</strong> die Neuans<strong>ch</strong>affung von Tragbahren die Alten überflüssig geworden sind, &<br />

ein Gesu<strong>ch</strong> unseres Mitglie<strong>des</strong> R. Kuhn vorliegt, das dahin geht man mö<strong>ch</strong>te diese<br />

Tragbahren dem Samariter Verein Adliswil zu billigem Preise erlassen, wird<br />

bes<strong>ch</strong>lossen.<br />

Dem Samariter Verein Adliswil, <strong>des</strong>sen Präsident R. Kuhn ist, werden 4 Tragbahren<br />

unentgeltli<strong>ch</strong> abgegeben.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

gem mit der Sam Section im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus Donnerstag, den 20 Februar<br />

1902 abends 8 ½ Uhr<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener & Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Anwesend: 26 Mitglieder <strong>des</strong> M. S. V.<br />

Vortrag<br />

gem mit der Militär Vereinigung Züri<strong>ch</strong> Samstag, den 22. Februar 1902 abends 8 ½ Uhr<br />

im Du Pont<br />

Vortragender: Oberstlt S<strong>ch</strong>mied, Instr. Off I Cl<br />

Thema: Der Dienst hinter der Linie im Kriege 1870 / 71<br />

Der Herr Vortragende entwickelte ein sehr interessantes & ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>es Bild über die<br />

Tätigkeit hinter der Front im Laufe <strong>des</strong> besagten Krieges. Sowohl das Mangelhafte &<br />

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Gute in der Einri<strong>ch</strong>tung dieses Dienstes im Verlaufe <strong>des</strong> Feldzuges hebt er bei den<br />

beiden Armeen hervor.<br />

Anwesend: 14 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Vortrag<br />

Samstag, den 1 März 1902 eingeladen von der M. V. Z. abends 8 ½ Uhr im Du Pont<br />

Vortragender: Oberst S<strong>ch</strong>äck, Chef der Ballonkomp.<br />

Thema: Der Fesselballon und seine Verwendung im Dienste der Armee<br />

Anwesend: 15 Mitglieder<br />

Ueber diesen neusten Teil der Tätigkeit der s<strong>ch</strong>weiz Armee, gibt der Vortragende ein<br />

interessantes Bild. Ueber die Entstehung dieses Dienstzweiges, der Anwendung das<br />

Manövrieren etc. mit dem Ballon gibt Herr Oberst S<strong>ch</strong>äck einfa<strong>ch</strong>e & klare<br />

Erläuterungen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¾ Uhr<br />

Uebung<br />

Freitag, den 7. März 1902 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus abends 8 ½ Uhr, gem. mit der<br />

Sam. Section<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz & Sauter<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Anwesend: 27 Mitglieder<br />

Vortrag<br />

Samstag den 15. März 1902 abends 8 ½ Uhr im Du Pont, eingeladen von der M. V. Z.<br />

Vortragender: Stabsmajor Jucker<br />

Thema: Der Dienst hinter der Front im Kriegsfalle<br />

Der Vortragende ma<strong>ch</strong>t die Anwesenden auf alle die Verri<strong>ch</strong>tung die in einem<br />

Kriegsfalle, der Truppe hinter der Front, den sog. Territoriaitruppen, obliegenden Dienst,<br />

aufmerksam & erläutert diese Functionen an Hand einer Karte aus unserer nä<strong>ch</strong>sten<br />

Nähe, dem Zür<strong>ch</strong>er-Oberland<br />

Anwesend 12 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

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Vortrag<br />

Dienstag, den 18. März 1902 abends 8 ¼ Uhr im „Du Pont“ gem. mit der Sam Section<br />

Vortragender: Franz Pernet<br />

Thema: Telegraphie ohne Drath na<strong>ch</strong> Marconi Röntgen Strahlen, bei<strong>des</strong> mit<br />

Vorführungen<br />

Anwesend: 24 Mitglieder<br />

Ueber diese beiden neuen Kapitel der Erfindungen erwirft der Vortragende an Hand und<br />

mit Hülfe von Apparaten ein ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>es, interessantes Bild. Für den sehr<br />

interessanten und lehrrei<strong>ch</strong>en Vortrag sei hierorts dem lieben Mitglied bestens gedankt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung<br />

Mittwo<strong>ch</strong> den 26 März 1902 abends 8 ½ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus, gem mit der<br />

Sam Section<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter & Corporal Vonaes<strong>ch</strong><br />

Thema: Verbandlehre<br />

Anwesend: 21 Mitgllieder<br />

Na<strong>ch</strong> der Uebung werden no<strong>ch</strong> folgende Traktanden erledigt:<br />

I Ein & Austritte resp. Uebertritte<br />

II Felddienstübung<br />

Als Activ Mitglieder haben si<strong>ch</strong> angemeldet & werden aufgenommen:<br />

Weber H<strong>ch</strong>. Rötelstrasse 52<br />

Seewer Jacob Kalkbreitenstrasse 1<br />

Albre<strong>ch</strong>t Julius Rennweg 23<br />

als Passiv-Mitglied<br />

Streuli Hermann Gablerstrasse 23<br />

Von Seiten <strong>des</strong> langjährigen Aktiv-Mitglie<strong>des</strong> Willhelm Engler liegt ein Gesu<strong>ch</strong> zum<br />

Übertitt zu den Passiven vor, wel<strong>ch</strong>em entspro<strong>ch</strong>en wird.<br />

Austrittsgesu<strong>ch</strong>e liegen vor und werden genehmigtvon.<br />

Rosenberger Gottlieb Birmensdorf als Aktiv-Mitglied<br />

Wieser Emil Züri<strong>ch</strong> V als Aktiv-Mitglied<br />

II. Der Vorstand beantragt am 11. Mai eine Mars<strong>ch</strong> und Felddienstübung na<strong>ch</strong> der<br />

Lägern zu veranstalten, wenn mögli<strong>ch</strong> mit der Sam. Section und dem Militär-Sanitäts-<br />

Verein Unteraargau. Die Anwesenden pfli<strong>ch</strong>ten diesem Antrag bei und wird der<br />

Vorstand mit den nötigen Vorarbeiten beauftragt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

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Vortrag<br />

Donnerstag 17. April 1902 abends 8 ½ Uhr im Rest S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong> gem. mit der Sam. Section<br />

Vortragender: G. Stössel<br />

Thema: Die S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t von Solferino und der Gründung <strong>des</strong> inernationalen Roten<br />

Kreuzes<br />

Anwesend: 20 Mitglieder<br />

Im I Teil <strong>des</strong> Vortrages bes<strong>ch</strong>reibt der Spre<strong>ch</strong>ende die S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t von Solferino selbst und<br />

geht über zur Fähigkeit <strong>des</strong> weissen Mannes als I Sanitätler. Im II Teil beleu<strong>ch</strong>tet er die<br />

Tätigkeit <strong>des</strong> Herrn Henri Dunant behufs Gründung <strong>des</strong> roten Kreuzes. Dieses grössten<br />

Werks der Humanität der Jetztzeit.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

Mittwo<strong>ch</strong> den 30. April 1902 abends 8 ½ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Thema: Erstellen von Nottragbahren und Verbände<br />

Anwesend: 24 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Praktis<strong>ch</strong>er Dienst<br />

Chef: Duggener Karl Fourier<br />

Zum Dienst waren kommandiert:<br />

10 Mann <strong>vom</strong> MSV<br />

3 Damen der Sam. Section<br />

Unfälle sind in Behandlung gekommen. An Sold wurde von 1 ½ - 8 ½ Uhr 3 Frk<br />

und von 1 ½ - 10 Uhr 4 Frk und von 1 ½ - 12 Uhr 5 Frk. davon fallen in die<br />

Vereinskasse gemäss Statuten 1/3 <strong>des</strong> Betrages.<br />

Uebung<br />

Dienstag den 6. Mai 1902 Abends 8 ½ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engraben S<strong>ch</strong>ulhaus, gemeinsam<br />

mit der Sam Section<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Thema: Tragbahrenexerzieren und Hindernisstransport<br />

Anwesend: 26 Mitgllieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vorstandsitzung<br />

den 15. Mai 1902 im Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

Vorsitzender: Präses KunzUlr.<br />

Traktanden<br />

I. Bereinigung <strong>des</strong> Mitgliederverzei<strong>ch</strong>nisses<br />

I. Die Stadtsubvention von Fr. 227.-- wurde verteilt wie folgt:<br />

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Militär Sanitäts Verein 127 Fr.<br />

Samariter Section 100 Fr<br />

III. Die vorliegenden Ein und Austritte werden beraten<br />

IV. Die Felddienstübung die in Folge <strong>des</strong> s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Wetters am 11. Mai ni<strong>ch</strong>t stattfinden<br />

konnte, wird auf den 1. Juni angesetzt.<br />

Da von Seite <strong>des</strong> Militär Sanitäts Vereins Unteraargau eine Antwort auf unsere<br />

Einladung zur Theilnahme ni<strong>ch</strong>t erfolgt ist: wird hievon Notitz genommen.<br />

V. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Häderli beantragt, dass in Zukunft über die Vorstandsitz. ein separates Protokoll geführt<br />

werde was bes<strong>ch</strong>lossen wird.<br />

Da die vorhandenen Statuten zur Neige gehen, und überdiess in Folge veränderter<br />

Verhältnisse eine Statuten Revision notwendig ers<strong>ch</strong>eint, bes<strong>ch</strong>liesst der Vorstand bei<br />

Anlass der nä<strong>ch</strong>sten Uebung den Mitgliedern Statutenrevision zu beantragen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Uebung und Versammlung<br />

Donnerstag, 22. Mai 1902 Abends 8 ½ Uhr gemeinsam mit der Sam. Section <strong>des</strong> M. S.<br />

V. im Hirs<strong>ch</strong>g. S<strong>ch</strong>h.<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter & Corp. Vonaes<strong>ch</strong><br />

Thema: Ordonanztragen und Verbandlehre<br />

Anwesend: 34 Mitglieder<br />

II. Teil Verhandlungen<br />

Laut Bes<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> <strong>vom</strong> 15. Mai wird Statutenrevision beantragt und von<br />

den Mitgliedern gutgeheissen<br />

III Teil Wahl eines Fahnenträgers<br />

Es wurde bestimmt Corp. Vonaes<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Ausmars<strong>ch</strong> und Felddienstübung<br />

Sonntag 1. Juni 1902 na<strong>ch</strong> der Lägern gemeinsam mit der Sam. Section <strong>des</strong> M. S. V.<br />

Da die Uebung den 11. Mai <strong>des</strong> s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Wetters wegen ni<strong>ch</strong>t abgehalten werden<br />

konnte, wurde sie auf den 1. Juni 1902 angesetzt. Demzufolge versammelten si<strong>ch</strong> an<br />

genanntem Tage die uniformierte Manns<strong>ch</strong>aft <strong>des</strong> M. S. V. Morgen um 5 Uhr beim<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus. In zuvorkommender Weise hat uns Herr Dr. Hauptmann H.<br />

O. Wyss seine gütige Mitwirkung zugesagt und die Leitung mit Hülfe unseres<br />

Präsidenten Wa<strong>ch</strong>tmeister Ulri<strong>ch</strong> Kunz übernommen. Um 5 ¾ Uhr wurde in Begleitung<br />

dreier Tambouren abmars<strong>ch</strong>iert. Allgemein wird bedauert dass si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

Mitglieder in Anbetra<strong>ch</strong>t <strong>des</strong> günstigen Wetters an diesem Ausmars<strong>ch</strong> beteiligen, der<br />

Grund hiezu liegt jedo<strong>ch</strong> in der vierlerorts wegen dem S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Wetter vers<strong>ch</strong>obenen<br />

Anlässen und Festigkeiten wel<strong>ch</strong>e nun alle an diesem Sonntage stattfanden. Trotzdem<br />

mars<strong>ch</strong>ierte die kleine S<strong>ch</strong>ar 18 Mann unter Trommelklang mit dem besten Humore<br />

ihrem Ziele zu. Das zarte Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t der Sam. Section sowie die ni<strong>ch</strong>t uniformierten<br />

Mitglieder beider Vereine versammelten si<strong>ch</strong> um 7 Uhr beim Hauptbahnhof um die<br />

Strecke Züri<strong>ch</strong> - Dielstorf in Begleitung ihres Präsidenten Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter Paul per<br />

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Bahn zu ma<strong>ch</strong>en. In Dorten angekommen harrten sie, laut Verabredung beim Bruder<br />

unseres Aktiv Mitglie<strong>des</strong> Gust. S<strong>ch</strong>mid bis zur Ankunft der 18 Mann die den Weg zu<br />

Fuss zurücklegten, wel<strong>ch</strong>e dann au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t lange auf si<strong>ch</strong> warten liessen. Gemeinsam<br />

wurde nun einen kurzen Halt gema<strong>ch</strong>t, und Herr S<strong>ch</strong>mid hatte die Aufgabe die<br />

knurrenden Mägen der Teilnehmer zu befriedigen, die er au<strong>ch</strong> in jeder Beziehung gut<br />

löste. Der Aufstieg ges<strong>ch</strong>ah dann gemis<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> der Std. entfernten Ho<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>t wo<br />

alsdann mit der Uebung begonnen wurde, na<strong>ch</strong>dem die Herren Leiter die Supposition<br />

der heutigen Übung erklärt wird mit der Arbeitseinteilung begonnen, wel<strong>ch</strong>e alsdann<br />

au<strong>ch</strong> zur Zufriedenheit der Vorgesetzten ausgefallen ist. Bemerkenswert ist no<strong>ch</strong> der<br />

etwas gefährli<strong>ch</strong>e Aufzug eines Verunglückten über einen Felsen von dem er abgestürzt<br />

ist; resp. eine eigens hiezu angefertigte Puppe bestehend aus Kleidungsstücken gefüllt<br />

mit Heu. Na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss der Übung wurde der Rückzug na<strong>ch</strong> Dielsdorf angetreten wo im<br />

Gasthof zur Krone das Mittagessen à Fr. eingenommen. Na<strong>ch</strong> demselben wurde<br />

die no<strong>ch</strong> übrigen Std. bis zur Abfahrt mit der Bahn der Gemütli<strong>ch</strong>keit gewidmet. Leider<br />

war die originelle Tafelmusik ni<strong>ch</strong>t in der Lage unseren Hoffnungen und Wüns<strong>ch</strong>en zu<br />

entspre<strong>ch</strong>en so dass wir uns Dank der vortragenden Mitglieder mehr mit Toasten,<br />

Deklamat. etc. befassen mussten. Au<strong>ch</strong> die Spiele im Freien gewannen allgemeine<br />

Beliebtheit und nur zu bald mahnt die vorgerückte Zeit uns zum Aufbru<strong>ch</strong> was dann<br />

au<strong>ch</strong> gemeinsam ges<strong>ch</strong>ah. Um 6.40 Uhr den Zug in Dielsdorf bestiegen waren wir um 8<br />

Uhr in Züri<strong>ch</strong>, wo wir gemäss eines früheren Wuns<strong>ch</strong>es uns no<strong>ch</strong> bei unserem<br />

Passivmitgliede Herr J. Romer zum Hotel Romer Züri<strong>ch</strong> I einfanden um hier no<strong>ch</strong> einige<br />

gemütli<strong>ch</strong>e Stunden zu verbringen. Dur<strong>ch</strong> weitere Gesangsvorträge und Deklamationen<br />

vers<strong>ch</strong>iedener Mitglieder sowie die flotte Tanzmusic <strong>des</strong> Herr Wyler wel<strong>ch</strong>e hier bestens<br />

verdankt werden nahm der Abend einen günstigen befriedigten Ablauf. Im Hinblick auf<br />

die Tathsa<strong>ch</strong>e wieder eine s<strong>ch</strong>önen Ausmars<strong>ch</strong> verbunden mit einer lehrrei<strong>ch</strong>en Übung<br />

hinter uns zu haben auf die wir mit Genugtuhung zurückblicken dürfen spre<strong>ch</strong>en wir<br />

Herrn Dr. Hauptmann H. O. Wyss für seine gütige Mitwirkung sowie unsern Präsidenten<br />

Wa<strong>ch</strong>tm. Kunz als Gründer dieser Idee den wärmsten Dank aus.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Uebung<br />

Donnerstag, 12. Juni 1902 gems. mit d. Sam Section im Hirs<strong>ch</strong>engraben S<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Abends 8 ½ Uhr<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz& Wa<strong>ch</strong>tm. Sauter<br />

Thema: Nottragbahren Theorie u. Verbandlehre<br />

Anwesend: 32 Mitglieder<br />

Na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss der Uebung finden no<strong>ch</strong> Verhandlungen statt.<br />

I Traktandum Aufnahmen<br />

Als Aktiv Mitglieder werden in den Verein aufgenommen:<br />

1. Kalt Engelbert<br />

2. Wismer Jackob<br />

3. Grünenfelder Herm.<br />

Als Passiv Mitglieder<br />

1. E. Mettler<br />

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2. W. Heusser<br />

3. Ab. Kaiser<br />

4. E. Ramp<br />

5. Her. Dübendorfer<br />

6. S. S<strong>ch</strong>muklerski<br />

II Traktandum Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

I. Abstimmung betreff Einladung der Unteroffiziers Gesells<strong>ch</strong>aft aller Waffen wegen<br />

Beteiligung ihrer projektierten Uebung wel<strong>ch</strong>e voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> auf Ende Juli oder<br />

Anfangs August stattfinden soll. Einstimmig wurde der Bes<strong>ch</strong>luss gefasst der Verein<br />

möge si<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>t zahlrei<strong>ch</strong> an der geplanten Felddienstübung grösseren Umfanges<br />

teilnehmen, umsomehr als au<strong>ch</strong> sämtli<strong>ch</strong>e Vereine der Militär Vereinigung der Stadt<br />

Züri<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> daran beteiligen werden.<br />

II. Unser Aktiv Mitglied Franz Pernet beantragt es mö<strong>ch</strong>te in Zukunft sol<strong>ch</strong>e Lieder<br />

Auswü<strong>ch</strong>se, wel<strong>ch</strong>e anlässl. unserer gemütli<strong>ch</strong>en Zusammenkunft na<strong>ch</strong> dem<br />

Ausmars<strong>ch</strong>e am 1. Juni im Hotel Romer von Seiten zweier Mitglieder zum Vortrage<br />

kamen in Gegenwart von Damen mögli<strong>ch</strong>st unterlassen werden, was au<strong>ch</strong> allgemein<br />

gutgeheissen wurde.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Praktis<strong>ch</strong>er Dienst<br />

Anlässli<strong>ch</strong> der Sprengversu<strong>ch</strong>e <strong>des</strong> Genie. Ver. Züri<strong>ch</strong>, Sonntag den 15. Juni 1902 Morg.<br />

8 Uhr Wollishofer Allmend 2 Mann (Kalt, Wieser) Unfälle sind keine zu verzei<strong>ch</strong>nen.<br />

Uebung<br />

Freitag, 27. Juni 1902 Abends 8 ¼ Uhr gemeinsam mit der Sam. Section <strong>des</strong> M. S. V.<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Kunz & Sauter<br />

Thema: Notverbände und Verbandlehre<br />

Anwesend: 14 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

Na<strong>ch</strong>tfelddienstübung<br />

Degenried Samstag, 5. Juli 1902 Abends 8 ½ Uhr<br />

Sammlung im Hirs<strong>ch</strong>engraben S<strong>ch</strong>ulhaus und Fassen <strong>des</strong> Materials, na<strong>ch</strong>her<br />

gemeinsamer Abmars<strong>ch</strong> mit der Sam. Section na<strong>ch</strong> dem Degenried<br />

Chef: Fourier Duggener<br />

Anwesend: 30 Mitglieder<br />

Um 9 ½ Uhr in Degenried angekommen wird zuerst eine viertelstündige Rast gema<strong>ch</strong>t<br />

um den Teilnehmern die Gelegenheit zu geben allfälligen Durst oder Hunger wie übli<strong>ch</strong><br />

zu stillen. Um 9.50 Min war Sammlung.<br />

Da uns nun Herr Casp. Nauer in verdankenswerter Weise seinen Atzetilen Gasapparat<br />

leihweise zur Benutzung überlassen hatte werden 2 Mitglieder Franz Pernet und Julius<br />

Jucker beauftragt den Apparat in Funktion zu setzen. Jakob Kienast der ebenfalls mit<br />

einer Feurwehrfackel ers<strong>ch</strong>ienen ist, wel<strong>ch</strong>es hierorts au<strong>ch</strong> bestens verdankt wird<br />

übergab dieselbe auf dem Truppenverbandplatze zur gütigen Benutzung. Dank diesen<br />

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Apparaten konnten wir uns auf dem Terrain zure<strong>ch</strong>tfinden. Na<strong>ch</strong>dem nun Fourier<br />

Duggener den Mitgliedern die Supposition zur Kenntniss gebra<strong>ch</strong>t übergibt derselbe das<br />

Kommando als Regimentsarzt Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter, wel<strong>ch</strong>er nun seinerseits die<br />

Sameriterinnen auf die vers<strong>ch</strong>iedenen Lagerstellen kommandierte. Wärter Häderli erhielt<br />

den Befehl mit 8 Mann Verwundeten auf das markierte S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfeld zu mars<strong>ch</strong>ieren und<br />

si<strong>ch</strong> dort zu verteilen. Aus der übrig gebliebenen Manns<strong>ch</strong>aft bildetet Fourier Duggener<br />

nun 2 Trägerketten à 3 Rotten unter Führung der Korporale Vonaes<strong>ch</strong> u Stössel. Na<strong>ch</strong> 1<br />

½ Std. Dienst konnten sämtli<strong>ch</strong>e Verwundete geborgen und Dank unseren soliden<br />

Tragbahren wohlbehalten zum Truppenverbandplatz gebra<strong>ch</strong>t werden. Na<strong>ch</strong> dem nun<br />

die Verwundeten laut Diagnosetäfel<strong>ch</strong>en auf ihre bestimmten Stellen verbra<strong>ch</strong>t wurden<br />

sie dur<strong>ch</strong> die pflegenden Sameriterinnen bald wieder soweit hergestellt, dass sie ohne<br />

viel S<strong>ch</strong>merzen zu haben an dem nun folgenden verdienten Imbiss teilnehmen konnten.<br />

Um 11 ½ Uhr begann der II Teil nämli<strong>ch</strong> der gemütli<strong>ch</strong>e in dem so geräumigen<br />

Waldhaus zum Degenried. Die gut angebra<strong>ch</strong>ten Deklamationen der Frl. A. Häderli<br />

sowie Frl. Weber wurden <strong>vom</strong> Präsidenten Wa<strong>ch</strong>tm. Sauter aufs beste verdankt und<br />

jedem Einzelnen ans Herz gelegt.<br />

Aufbru<strong>ch</strong> 12 ½ Uhr<br />

Halbjahresversammlung Samstag den 12. Juli 1902 im Restaurant<br />

S<strong>ch</strong>nell 8 ½ Uhr<br />

Vorsitzender: Präses Kunz Ulr. Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Anwesend: 38 Mitglieder<br />

Traktandenliste<br />

I. Verlesen <strong>des</strong> Protokolls<br />

II. Ein & Austritte<br />

III. Statuten Revision<br />

IV. Felddienstübung<br />

V. Diversese<br />

I. Trakt.<br />

Die Protokolle <strong>vom</strong> 2. Februar bis und mit 5. Juli werden verlesen und genehmigt und<br />

beziehen si<strong>ch</strong> auf:<br />

Versammlungen<br />

Uebungen<br />

Vorträge<br />

Vorstandssitzungen<br />

Ausmars<strong>ch</strong><br />

Na<strong>ch</strong>tübung<br />

S<strong>ch</strong>lussprüfung<br />

II. Trakt Ein & Austritte<br />

In den Verein wurden als Aktiv Mitglieder aufgenommen<br />

Fried. Meier Corp.<br />

Heinri<strong>ch</strong> Albre<strong>ch</strong>t Wärter<br />

August Braun Träger<br />

Gottfried Kaufmann<br />

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Als Passiv Mitglieder<br />

Herrn Dr. S<strong>ch</strong>weizer Oberlt<br />

Herrn Dr. Meyer Oberlt.<br />

Herrn Jb. Dubs Arzt<br />

Herrn Konrad Thurnheer<br />

Herrn Gottl. Ledermann<br />

Herrn G. S<strong>ch</strong>aaf-Zinggeler<br />

Herrn A. Hauser Apotheker<br />

Herrn Dr. S<strong>ch</strong>warzenba<strong>ch</strong> Hauptm<br />

Herrn J. S<strong>ch</strong>ärer-Maag Fourier<br />

Herrn Dr. Freuler Hauptm<br />

Herrn Dr. Siegfried Hauptman<br />

Austritte<br />

Rudolf Kuhn St. Gallen<br />

III Trakt Statuten Revision<br />

Als Stimmenzähler werden gewählt Bleuler Otto und Meisterhans. Infolge der erhöhten<br />

Ausgaben für Porto etc. beantragt der Vorstand dem Quästor statt wie bisher nur Fr.<br />

50.-- Fr. 70.-- zur Verfügung zu stellen, was na<strong>ch</strong> vorangegangenen Erläuterungen<br />

bewilligt wird. Um nun die Vereinskasse im Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu halten stellt der Vorstrand<br />

den Antrag die Jahresbeiträge zu erhöhen und zwar für<br />

Aktivmitglieder Fr. 3.--<br />

Passivmitglieder Fr. 4.--<br />

Baumgartner beantragt für Aktive wie bisher 2.40 und für Passive Fr. 4.-- Betreffend<br />

Personalents<strong>ch</strong>ädigung für geleistete praktis<strong>ch</strong>e Dienste beantragt Baumgartner es sei<br />

die Ents<strong>ch</strong>ädigung ganz ohne Abzug auszuzahlen, was aber angesi<strong>ch</strong>ts unseren<br />

s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Cassa ni<strong>ch</strong>t entspre<strong>ch</strong>en werden könnte.<br />

IV Traktandum<br />

Betreff der kombinierten Felddienstübung veranstaltet von der Unteroffiziers<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft Züri<strong>ch</strong>, beantragt unser w. Ehren Präsident Gustav Weber, es sei wenn<br />

irgend mögli<strong>ch</strong> der Samariter Section das M. S. V. Gelegenheit zu geben, si<strong>ch</strong> an dieser<br />

Uebung als III Hülfslinie beteiligen zu können. Der Präsident verspri<strong>ch</strong>t die Sa<strong>ch</strong>e an<br />

massgebender Stelle bekannt zu ma<strong>ch</strong>en und sein mögli<strong>ch</strong>stes zu thun. Corp Stössel<br />

stellt einen Gegenantrag, resp. nur Militär Sanität bei dies Uebung zu verwenden und<br />

zwar aus nahe liegenden Gründen. Wärter Häderli beantragt Bewilligung eines Credites<br />

zu dieser Uebung wel<strong>ch</strong>e dann dur<strong>ch</strong> die Abstimmung auf Frk. 60 - 80 Fr. festgesetzt<br />

wurde. Nun folgt die Cirkulation der Vergnügungskasse wel<strong>ch</strong>e Frk. 3,75 Cts ergiebt.<br />

Vortrag Freitag, 18. Juli 1902 im Restaurant Du Pont<br />

Vortrag Herrn Franz Pernet M. S. V. Z über Die Atmosphäre mit zahlrei<strong>ch</strong>en Versu<strong>ch</strong>en<br />

Anwesend: 17 Mitglieder<br />

Unter diesem Thema ma<strong>ch</strong>t uns der Vortragende, Herr Franz Pernet mit der Luft und<br />

deren Eigens<strong>ch</strong>aften bekannt an Hand von zahlrei<strong>ch</strong>en wohlgelungenen Experimenten.<br />

Der Einladung zu diesem Vortrage haben 18 Mitglieder Folge geleistet, immerhin in<br />

Anbetra<strong>ch</strong>t der Mühe und Arbeit <strong>des</strong> Vortragenden zu wenig Leute. Wir spre<strong>ch</strong>en im hier<br />

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im Namen <strong>des</strong> Vereins den besten Dank aus in der Hoffnung bald wieder einen sol<strong>ch</strong>en<br />

interessanten Vortrag besu<strong>ch</strong>en zu dürfen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Uebung Sonntag, 27. Juli 1902 8 Uhr Vorm im Zeughaushof Züri<strong>ch</strong><br />

Uebungsleiter: Corp. Vonaes<strong>ch</strong> & Stössel<br />

Thema: Regiments & Blessiertenwagen<br />

Anwesend: 20 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr<br />

Versammlung & Uebung Donnerstag, 31. Juli 1902 Abends 8 ¼ Uhr gem.<br />

m. d. Sam. Section im Hirs<strong>ch</strong>engraben S<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Corp. Frei & Vonaes<strong>ch</strong><br />

Thema: Gewehre si<strong>ch</strong>. u. entlad. Meldeübungen<br />

Anwesend: 23. Mitglieder<br />

Na<strong>ch</strong> der Uebung fanden no<strong>ch</strong> Bespre<strong>ch</strong>ungen statt, betreff der von der Unteroffiziers<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft Züri<strong>ch</strong> auf Sonntag den 3. Aug. projektierten Uebung. Präsident Ul Kunz<br />

verliesst das Programm der kombinierten Uebung worauf no<strong>ch</strong> die nötigen Mitteilungen<br />

gema<strong>ch</strong>t wurden.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Kombinierte Felddienstübung, Sonntag 3. August 1902 6 ¼ Uhr Vorm.<br />

beim Sammelplatz Hotel Central Eingeladen von der Unt. Offiziers<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft Züri<strong>ch</strong><br />

Unter gef. Mitwirkung der Unteroffiziersvereine Baden, Glatt & Wehntal, Horgen,<br />

Wädenswiel und Züri<strong>ch</strong>see r. Ufer.<br />

Artillerie Verein Züri<strong>ch</strong>, Kavallerieverein Züri<strong>ch</strong>, Genie Verein Züri<strong>ch</strong>, Pontonier<br />

Fahrverein Züri<strong>ch</strong> und Baden, Radfahrerbund <strong>des</strong> III Armeekorps und Militär Sanitäts<br />

Verein Züri<strong>ch</strong>.<br />

Sonntag, 3. August Morgens 6 ½ Uhr versammelten si<strong>ch</strong> cirka 15 Mitglieder <strong>des</strong> M. S. V.<br />

im Ausgangstenue. Das Wetter das ni<strong>ch</strong>t besonders einladend wirkte, wel<strong>ch</strong>es si<strong>ch</strong><br />

übrigends an der s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Beteiligung fühlbahr ma<strong>ch</strong>te s<strong>ch</strong>eint allmälig zu unseren<br />

Gunsten ums<strong>ch</strong>lagen zu wollen. In Unterstrass trafen wir mit der „Hauptma<strong>ch</strong>t“<br />

zusammen von wo es dann in Begleitung der Batallionsmusik weiter auf Affoltern zu<br />

ging. Dasselbst angekommen trennten si<strong>ch</strong> die Manns<strong>ch</strong>aften der Ambulance von der<br />

Truppensanität wel<strong>ch</strong>e Ihrerseits den Truppen folgen mussten mit dem<br />

Regimentswagen. Der Blessiertenwagen und Fourgon folgten der Ambulance na<strong>ch</strong><br />

Otelfingen wo wir in der Brauerei dasselbst einen Hauptverbandplatz einri<strong>ch</strong>teten. Die<br />

Verwaltungsmanns<strong>ch</strong>aft die au<strong>ch</strong> in Otelfingen stationierte war eifrig damit bes<strong>ch</strong>äftigt<br />

dass Mittagsmahl zu bereiten. Um ½ 4 Uhr wahren wir mit dem Einri<strong>ch</strong>ten fertig und<br />

erwarteten mit Ungeduld die sog. Patienten. Vergeben war unsere Arbeit und Mühe, die<br />

sog. Patienten waren mittlerweile ohne unser Wissen & Zuthun an uns vorbeigefahren<br />

und haben si<strong>ch</strong> in einer Wirths<strong>ch</strong>aft soweit erholt dass sie si<strong>ch</strong> ohne unsere Verpflegung<br />

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in gemütli<strong>ch</strong>ster Weise ihrer gänzli<strong>ch</strong>er Genesung entgegen sehen dürften. Um 4 ½ Uhr<br />

rückten nun die Übrigen <strong>vom</strong> S<strong>ch</strong>iessplatz in Otelfingen ein und erquickten si<strong>ch</strong> an den<br />

flotten Spatzen und Kartoffelsalat wel<strong>ch</strong>er ni<strong>ch</strong>ts zu wüns<strong>ch</strong>en übrig liess.<br />

Selbstverständli<strong>ch</strong> war für uns bei sol<strong>ch</strong>er Situation kein Bleiben mehr im<br />

Hauptverbandplatz. Na<strong>ch</strong>dem wir das Material wieder auf den Fourgon verladen hatten,<br />

begaben au<strong>ch</strong> wir uns zum „Spatz“ wo wir au<strong>ch</strong> die hö<strong>ch</strong>ste Zeit hatten, insofern wir<br />

uns ni<strong>ch</strong>t mit leeren S<strong>ch</strong>üsseln bedienen wollten.<br />

Um 5 Uhr wurde zum Aufbru<strong>ch</strong> geblasen jeder Verein für si<strong>ch</strong> bildete die Mars<strong>ch</strong>kolonne<br />

und so geht es na<strong>ch</strong> Baden das in 1 ½ Std. errei<strong>ch</strong>t wurde. Die Batallions Musik wel<strong>ch</strong>e<br />

uns alle Ehre ma<strong>ch</strong>te, gab die grösste Mühe mögli<strong>ch</strong>st viel Abwe<strong>ch</strong>slung in ihre zwei<br />

Stücke zu bringen. In Baden wurden wir beim Einzug mit Böllers<strong>ch</strong>üssen begrüsst und<br />

von der Bevölkerung aufs freundli<strong>ch</strong>ste empfangen. Vor der Linde, wo die gemütli<strong>ch</strong>e<br />

Vereinigung stattfand bildetet der Pontonier Fahrverein Baden Spalier bis der letzte<br />

Mann vers<strong>ch</strong>wunden war. Nebst einigen Gesangsvorträgen der Unteroffiziers<br />

Gelslls<strong>ch</strong>aft wurden mehrere Toaste und sonstige Produktionen gegeben, nur zu ras<strong>ch</strong><br />

verflogen die gemütli<strong>ch</strong>en Stunden. Um 11 Uhr war Aufbru<strong>ch</strong> sämtli<strong>ch</strong>er Vereine.<br />

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Uebung Freitag, 3. Oktober 1902Abds. 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

S<strong>ch</strong>ulhaus gem. mit der Sam. Section<br />

Uebungsleiter: Sauter Wa<strong>ch</strong>tm. Häderli Wärter<br />

Thema: Ordonanz tragen & Verbände<br />

Anwesend: 14 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Vortrag Samstag, 18. Oktob. 1902 Abds. 8 ¼ Rest. S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong> gemeinsam<br />

mit d. Sam. Section<br />

Vortragender: Präsis Ul. Kunz Wa<strong>ch</strong>tm.<br />

Thema: Hülfeleistungen bei plötzli<strong>ch</strong>en Lebensgefahren<br />

Anwesend: 21 Mitglieder <strong>des</strong> M. S. V. Z<br />

10 Mitglieder der Sam. Section<br />

Der Vortragende dur<strong>ch</strong>geht der Reihe na<strong>ch</strong> die vers<strong>ch</strong>iedenen Fälle die plötzli<strong>ch</strong>en<br />

Lebensgefahren hervorrufen und die Hülfeleistung die in diesen Fällen zu ma<strong>ch</strong>en sind,<br />

so bei Ertrinken, Ersticken, Erfrieren, Vergiftungen Kohlengas Leu<strong>ch</strong>t & Grubengasen. Er<br />

hebt die notwendige Vorsi<strong>ch</strong>t die bei sol<strong>ch</strong>en Fällen zu beoba<strong>ch</strong>ten sind besonders<br />

hervor und erklärt ans<strong>ch</strong>liessend die vers<strong>ch</strong>iedenen Arten von Hülfeleistungen bei all<br />

diesen Unglücken. Herna<strong>ch</strong> gibt er no<strong>ch</strong> Aufs<strong>ch</strong>luss über die vers<strong>ch</strong>iedenen Arten von<br />

Vergiftungen und deren Behandlung dur<strong>ch</strong> den Samariter.<br />

Na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss <strong>des</strong> Vortrages gibt Präsident Kunz der Versammlung no<strong>ch</strong> Kenntniss <strong>vom</strong><br />

Hins<strong>ch</strong>iede <strong>des</strong> Mitglie<strong>des</strong> Ferdinand König und ma<strong>ch</strong>t ferner aufmerksam auf den am<br />

Dienstag beginnenden Krankenpflegekurs.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr<br />

Eröffnung <strong>des</strong> Krankenpflegekurses Dienstag, 21. Oktob. 1902 Abds.<br />

8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engraben S<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Paul Sauter als Präsident der Sam. Section heisst die Teilnehmer, deren 40 an der Zahl<br />

willkommen. Die Kursstunden werden auf Dienstag & Freitag festgesetzt. Sodann<br />

ri<strong>ch</strong>tet der Kursleitende Herr Dr. H. O. Wyss einige Worte an die Teilnehmer, sie zur<br />

Aufmerksamkeit und Pünktli<strong>ch</strong>keit auffordernd.<br />

S<strong>ch</strong>luss 9 Uhr<br />

Uebung Montag, 27. Oktb. 1902 Abds 8 ¼ Uhr gem. mit der Sam. Section<br />

im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Kunz Ulr. Sauter Paul<br />

Thema: Angewandte Verbandlehre<br />

Anwesend: 24 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

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Vortrag Mittwo<strong>ch</strong>, 5. Novb. 1902 Abds. 8 ¼ Uhr im Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong><br />

gem. mit der Sam. Section <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

Vortragender: Herr Franz Pernet M. S. V.<br />

Thema: Das Wasser mit Experimenten<br />

Anwesend: 27 Mitglieder<br />

Der Vortragende führt uns an Hand vers<strong>ch</strong>iedenen Instrumenten und Geräts<strong>ch</strong>aften die<br />

Eigens<strong>ch</strong>aften und Wirkungen <strong>des</strong> Wassers vor Augen.<br />

Es ist diess das dritte Mal dass uns Herr Pernet dass Vergnügen s<strong>ch</strong>enkt seinen<br />

interessanten Vorträgen zuzuhören, wofür wir ihm hier im Namen <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> den<br />

besten Dank ausspre<strong>ch</strong>en.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

Uebung & Versammlung, Donnerstag, 20. Novb. 1902 Abds 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engraben S<strong>ch</strong>ulhaus gem. m. d. Sam. S.<br />

Uebungsleiter: Kunz Ul Wa<strong>ch</strong>tmeister, Sauter P. Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Anwesend: 20 Mitglieder<br />

Na<strong>ch</strong> der Uebung fanden no<strong>ch</strong> Verhandlungen statt betreff Abend Unterhaltung<br />

Präsident Ulri<strong>ch</strong> Kunz ri<strong>ch</strong>tete die Frage an die Anwesenden ob mann au<strong>ch</strong> dieses Jahr<br />

wie andere Male ans<strong>ch</strong>liessend an die Prüfung <strong>des</strong> Krankenpflegekurses die<br />

Abendunterhaltung abzuhalten gedenke, was au<strong>ch</strong> einstimmig angenommen wurde. Es<br />

folgte nun die Wahl <strong>des</strong> Vergnügungskomite. Als Präsident wurde einstimmig<br />

vorges<strong>ch</strong>lagen unser Ehrenpräsident Gustav Weber der für dieses Amt wie ges<strong>ch</strong>affen<br />

ist. Da bereits in einer Vorstandssitzung die Lokalfrage behandelt wurde, so haben wir<br />

bes<strong>ch</strong>lossen dieselbe im Kasino Unterstrass abzuhalten und zwar Sonntag, den 25.<br />

Januar. Gustav Weber spri<strong>ch</strong>t seinen Dank aus für das Zutrauen das sie Ihm eben<br />

dur<strong>ch</strong> die Wahl bewiesen haben spri<strong>ch</strong>t zuglei<strong>ch</strong> den Wuns<strong>ch</strong> aus es mö<strong>ch</strong>ten ihm au<strong>ch</strong><br />

geeignete Kräfte zur Unterstüzung beigegeben werden. Es werden no<strong>ch</strong> gewählt ins<br />

Vergnügungskomite Paul Sauter und Ernst Frei.<br />

Vortrag Dienstag, 25. Novb. 1902 Abds 8 ¼ Uhr ge. Sam. S. Restaurant<br />

Du Pont<br />

Vortragender: Herrn Oberlt. Metzler<br />

Thema: Land, Volk und Heeresorganisation von Abessinien<br />

Anwesend: Mitglieder<br />

In einem zweistündigen Vortrage s<strong>ch</strong>ilderte uns Herr Metzler das Leben und Treiben<br />

eines uns bekannten Volkes den Abessiniern und namentli<strong>ch</strong> <strong>des</strong>sen<br />

Heeresorganisationen. Aus diesen Illustrationen geht hervor wie weit dieses Volk s<strong>ch</strong>on<br />

vorges<strong>ch</strong>ritten ist, in der Kultur. Zu Bedauern ist dass an diesem interessanten und<br />

lehrrei<strong>ch</strong>en Vortrag ni<strong>ch</strong>t mehr Mitglieder ers<strong>ch</strong>ienen sind. Wir spre<strong>ch</strong>en Herrn Oberlt.<br />

Metzler für seinen wohlgelungenen Vortrag unseren besten Dank aus.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

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Vortrag Samstag, 29. Novb. 1902 Abds 8 ¼ Uhr im Restaurant Du Nord v.<br />

d. M. V. Z.<br />

Thema: Befestigungen und Manöver am oberen Züri<strong>ch</strong>see<br />

Vortragender: Herr Hauptm. Ul. Farner<br />

Anwesend: 8 Mitglieder<br />

Der Präsident der Militär Vereinigung Züri<strong>ch</strong> Herrn<br />

erröffnet den diesjährigen Vortrag Ciklus der M. V. Z. und erteilt na<strong>ch</strong> Begrüssung der<br />

Anwesenden das Wort an Herrn Hauptm. Ul Farner.<br />

Derselbe entledigt si<strong>ch</strong> seiner Aufgabe in bekannt gewohnter Weise. Als Einleitung zum<br />

Thema behandelt er in erster Linie die Befestigungen am St. Gotthard. Einige zu diesem<br />

Zwecke selbstverfertigten Groggis und Karten, wel<strong>ch</strong>e den Anwesenden vorgelegt<br />

wurden geben ein deutli<strong>ch</strong>es Bild über das grosse Werk im Süden unseres<br />

S<strong>ch</strong>weizerlan<strong>des</strong> Interessant ist die Lage und Einri<strong>ch</strong>tungen der vers<strong>ch</strong>iedenen Forts.<br />

Den Vorwurf dass unsere Befestigungen am St. Gotthard umgangen werden können<br />

weißt der Redner ents<strong>ch</strong>ieden zurück als ein Ding der Unmögli<strong>ch</strong>keit. Der Vortragende<br />

betont hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die Notwendigkeit der Befestigungen der S<strong>ch</strong>weiz um unsere<br />

Autorität zu bewahren na<strong>ch</strong> Aussen.<br />

Endli<strong>ch</strong> geht Herr Hauptm. Farner zu den Befestigungen am oberen Züri<strong>ch</strong>see über die<br />

als eine zeitgemässe Neuerung in den Widerholungskursen <strong>vom</strong> Genie gema<strong>ch</strong>t worden<br />

sind und sol<strong>ch</strong>e au<strong>ch</strong> an anderen Orten no<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t werden. Da die Zeit s<strong>ch</strong>on weit<br />

vorges<strong>ch</strong>ritten ist bespri<strong>ch</strong>t der Redner no<strong>ch</strong> die Manöver am oberen Züri<strong>ch</strong>see die<br />

verflossenen Herbst dort stattgefunden haben, die zur Genüge bewiesen haben wie<br />

wi<strong>ch</strong>tig der Punkt auf dem Bu<strong>ch</strong>berg ist zur Verteidigung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>. Für diesen<br />

genussrei<strong>ch</strong>en Vortrag spre<strong>ch</strong>en wir im Namen <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> Herrn Hauptm. U. Farner<br />

den wohlverdienten Dank aus.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 ¼ Uhr<br />

Uebung Donnerstag, 18. Dez 1902 Abds 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engraben<br />

S<strong>ch</strong>ulhaus gem. m. d. Sam. Section<br />

Uebungsleiter: Kunz Ul, Sauter P. Wa<strong>ch</strong>tmeister<br />

Thema: Verbandlehre<br />

Anwesend: 16 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr<br />

1903<br />

Vorliegen<strong>des</strong> Protokoll pro 1903, für <strong>des</strong>sen Führung J. Häderli bestimmt war musste<br />

von Unterzei<strong>ch</strong>netem am 31. Juli 1903 übernommen werden, u. sei hier vermerkt, dass<br />

von H. bis zu obigen Zeitpunkt weder ein Protokoll ges<strong>ch</strong>rieben wurde, no<strong>ch</strong> etwel<strong>ch</strong>e<br />

Aufzei<strong>ch</strong>nungen vorhanden sind.<br />

P. Sauter, Vicepräses<br />

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Vorstandssitzung Montag, den 5. Januar 1903 Abends 8 ¼ Uhr mit der<br />

Samariter-Section im Restaurant S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong>, Münstergasse<br />

Aufstellung <strong>des</strong> Programms für die S<strong>ch</strong>lussprüfung und Abendunterhaltung. Als Experte<br />

für den Krankenpflegekurs wird Herr Oberstlt. Dr. von S<strong>ch</strong>ulthess bestimmt.<br />

S<strong>ch</strong>lussprüfung <strong>des</strong> Krankenpflegekurses u. Abendtunterhaltung<br />

Sonntag, den 15. Januar 1903<br />

a. S<strong>ch</strong>lussprüfung<br />

Na<strong>ch</strong>mittags 2 Uhr fand in der Aula <strong>des</strong> Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhauses der am 24.<br />

Oktober 1902 mit 43 Teilnehmerinnen begonnene Krankenpflegekurs seinen Abs<strong>ch</strong>luss.<br />

Herr Dr. H. O. Wyss, wel<strong>ch</strong>er in verdankenswerter Weise wiederum die Leitung<br />

übernommen hatte, deutete in seiner Einleitung darauf hin, dass die beiden Vorstände<br />

mit ihm einig gingen, für diesen Winter einen Krankenpflegekurs abzuhalten, da die<br />

häusli<strong>ch</strong>e Krankenpflege ebenso notwendig sei, wie das Samariterwesen.<br />

Herr Dr. Wyss liess den Anwesenden (Zuhörer) wel<strong>ch</strong>e in s<strong>ch</strong>öner Zahl ers<strong>ch</strong>ienen<br />

waren, dur<strong>ch</strong> die Examinantinnen die Pflege am Krankenbett praktis<strong>ch</strong> vor Augen<br />

führen, wobei er au<strong>ch</strong> zuglei<strong>ch</strong> über theoretis<strong>ch</strong>e Kentnisse prüfte. Zum S<strong>ch</strong>luss wurden<br />

Diagnosetäfel<strong>ch</strong>en ausgeteilt, und dana<strong>ch</strong> die Zweckentspre<strong>ch</strong>enden Verbände<br />

angelegt, um zu zeigen, dass au<strong>ch</strong> in der ersten Hilfeleistung etwas gelernt wurde.<br />

Unter den Anwesenden gaben uns die Ehre: Als Vertreter der löbl. Stadtbehörde Herr<br />

Stadtpräsident Pestalozzi, Herr Oberst Haggenma<strong>ch</strong>er und Herrn Oberstlt. Dr. von<br />

S<strong>ch</strong>ulthess-Re<strong>ch</strong>berg als Experte, wel<strong>ch</strong> Letzterer si<strong>ch</strong> über den Verlauf der Prüfung<br />

befriedigend ausspra<strong>ch</strong>, und die Kursteilnehmerinnen aufmunterte, das Lehrbu<strong>ch</strong> von<br />

Zeit zu Zeit zu Rate zu ziehen, damit das Gelernte ni<strong>ch</strong>t in Vergessenheit gerate.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Prüfung 4 Uhr<br />

Unserem ho<strong>ch</strong>geehrten Kursleiter Herrn Dr. Wyss spre<strong>ch</strong>en wir für seine Mühe unseren<br />

aufri<strong>ch</strong>tigsten Dank aus, ebenso den Herren Experten und Delegierten, die uns ihr<br />

Interesse dur<strong>ch</strong> ihr freundl. Ers<strong>ch</strong>einen kund gaben.<br />

b. Abendunterhaltung<br />

Wie je<strong>des</strong> Jahr, so s<strong>ch</strong>loss si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> diesmal wiederum einige gemütli<strong>ch</strong>e Stunden der<br />

S<strong>ch</strong>lussprüfung an. Dieser Teil wurde in dem geräumigen Saal <strong>des</strong> Kasino Unterstrass<br />

abgehalten. Na<strong>ch</strong> der Begrüssung von Herrn G. Weber, Ehrenpräsident, der die<br />

Vertretung von Herrn U. Kunz wel<strong>ch</strong>er verhindert war zu ers<strong>ch</strong>einen, übernommen hatte,<br />

erfolgte dur<strong>ch</strong> Herrn Dr. H. O. Wyss die Verteilung der Ausweise an die<br />

Kursteilnehmerinnen. Es wurden 37 sol<strong>ch</strong>e abgegeben.<br />

Nun begann die Abwicklung <strong>des</strong> gemütli<strong>ch</strong>en Teils. Die prä<strong>ch</strong>tigen Weisen <strong>des</strong><br />

Büttner’s<strong>ch</strong>en Doppelquartettes, sowie die Musikvorträge eines Mandolinen<br />

Doppelquartettes unter Direktion von Herrn Mens bra<strong>ch</strong>ten eine sehr willkommene<br />

Abwe<strong>ch</strong>slung in das Programm, wel<strong>ch</strong>e für man<strong>ch</strong>e Stunde Genuss und Freude boten.<br />

Glei<strong>ch</strong>falls die s<strong>ch</strong>önen Cellovorträge von Herrn Dr. Aigner. Weitere amüsante<br />

Unterhaltung bra<strong>ch</strong>ten die beiden zür<strong>ch</strong>erdeuts<strong>ch</strong>e Stücke: „De lätz Herr Meyer“ und „E<br />

<strong>ch</strong>ös<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>i G‘s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t.“ Ebensowenig fehlten Declamationen, Einzelgesangsvorträge und<br />

komis<strong>ch</strong>e Intermezzi. Dass au<strong>ch</strong> dem Tanzen in grossem Maase gehuldigt wurde,<br />

brau<strong>ch</strong>t wohl kaum erwähnt zu werden, denn was wäre eine Abendunterhaltung, wenn<br />

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ni<strong>ch</strong>t in diesem Punkte rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> gesorgt würde, umsomehr als er uns der Platz erlaubte,<br />

zwis<strong>ch</strong>en jede Programmnummer ein Tänz<strong>ch</strong>en einzus<strong>ch</strong>alten. Kurz gefasst, es war ein<br />

s<strong>ch</strong>önes Fest<strong>ch</strong>en, das viele der Teilnehmer bis gegen den Morgen in fröhli<strong>ch</strong>er<br />

Stimmung beisammen hielt, und Allen in angenehmer Erinnerung bleiben wird.<br />

Zum S<strong>ch</strong>lusse spre<strong>ch</strong>en wir an dieser Stelle allen Mitwirkenden, wel<strong>ch</strong>e zum Gelingen<br />

dieses Abends beigetragen haben , unseren besten Dank aus.<br />

Generalversammlung Samstag, den 21. Januar 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Reataurant S<strong>ch</strong>nell Limmatquai<br />

Von dieser Versammlung liegen <strong>vom</strong> Aktuar gar keine Notizen vor. Die Traktanden<br />

werden na<strong>ch</strong> Statuten abgewickelt. Besonderen Bes<strong>ch</strong>lüssen kann si<strong>ch</strong> der<br />

„Protokollna<strong>ch</strong>träger“ ni<strong>ch</strong>t erinnern.<br />

Herr Hauptmann Dr. H. O. Wyss und J. Altherr Sanitätsfeldw. werden in Anbetra<strong>ch</strong>t<br />

ihrer dem Verein treu geleisteten Dienste zu Ehrenmitglieder ernannt.<br />

Der neue Vorstand wird wie folgt bestellt:<br />

Präsident: Herr Dr. H. O. Wyss, Hauptm. Steinwiesstr. 37<br />

Vice. Präsident: Herr Paul Sauter, Wa<strong>ch</strong>tm. Beckenhofstr. 35<br />

I. Aktuar Herr I. Häderli, Wärter Steinstr. 68<br />

Quästor Herr Paul Duggener, Fourier Sonneggstr. 42<br />

I. Materialverwalter: Herr Jul. Jucker, Wärter Ho<strong>ch</strong>str. 10<br />

II. Materialverwalter: Herr Aug. Rammes, Wärter Metzgergasse 17<br />

Beisitzer: Herr Ernst Frey, Inf. Corporal Spitalgasse 2<br />

Uebung im Hirs<strong>ch</strong>enngrabens<strong>ch</strong>ulhaus mit der S. S. Dienstag, den 17.<br />

Febr. 1903 Abends 8 ¼ Uhr<br />

Leiter: U. Kunz und R. Sauter<br />

Herren: Ordonanztragen<br />

Vortrag Dienstag, den 3. März 1903 Abends 8 ¼ Uhr im Restaurant<br />

S<strong>ch</strong>ützengarten<br />

Vortragender: Herr Oberlieutn. Metzler<br />

Herr Oberlt. Metzler s<strong>ch</strong>ildert uns in seinem Vortrag den Okkupationsdienst der<br />

Bernertruppen im Tessin im Jahre 1890, wo er selbst als Offizier diesen Dienst<br />

mitma<strong>ch</strong>te.<br />

Wir spre<strong>ch</strong>en dem Vortragenden an dieser Stelle den besten Dank aus. Infolge<br />

S<strong>ch</strong>liessung unseres bisherigen Vereinslokales „z. S<strong>ch</strong>lau<strong>ch</strong>“ sind wir genötigt, uns um<br />

ein anderes Lokal umzusehen, und wird diese Frage dem Vortrage anges<strong>ch</strong>lossen. Da<br />

uns auf ein Inserat im Tagblatt von vers<strong>ch</strong>iedenen Offerten diejenige von Herr<br />

Nussberger „Hotel de la Poste“ Beatengasse am geeignetsten ers<strong>ch</strong>eint, wird dieses<br />

Lokal von der Versammlung als neues Vereinslokal bestimmt.<br />

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Uebung Mittwo<strong>ch</strong>, den 11. März 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Herrn Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Verbände na<strong>ch</strong> Diagnosen<br />

Uebung Dienstag, den 31. März 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

Thema: Kno<strong>ch</strong>enbru<strong>ch</strong>verbände<br />

Uebung Mittwo<strong>ch</strong>, den 6. Mai 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Vorbereitung für Felddienstübung<br />

Uebungsleiter: Herr Dr. H. O. Wyss Hauser Fourier<br />

Thema: Verbände Soldatens<strong>ch</strong>ule<br />

Kombinierte militäris<strong>ch</strong>e Felddienstübung Sonntag, den 19. Mai 1903<br />

Veranstaltet <strong>vom</strong> Militär-Sanitäts-Verein Züri<strong>ch</strong> unter gefl. Mitwirkung der MSV Wald-<br />

Rüti, Winterthur & Unteraargau sowie <strong>des</strong> Pontonierfahrvereins Züri<strong>ch</strong>, <strong>des</strong> Samariter-<br />

Verein Wiedikon u. der Samariter-Section <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

Uebungsleitung<br />

Herrn Oberstleutnant Dr. von S<strong>ch</strong>ulthess<br />

Herrn Hauptmann Dr. H. O. Wyss<br />

Herrn Hauptmann Dr. Siegfried<br />

Herrn Oberleutnant Hauser, Apotheker<br />

Supposition<br />

Eine Südarmee rückt auf dem re<strong>ch</strong>ten Limmatufer gegen Züri<strong>ch</strong> vor. Sie hat mit ihrer<br />

Vorhut die Höhe bei Geroldswil errei<strong>ch</strong>t. Die Spitze der Nordarmee ist daselbst auf den<br />

Feind gestossen, na<strong>ch</strong> kurzem Gefe<strong>ch</strong>t hat si<strong>ch</strong> letzterer wieder zurückgezogen. Die<br />

Verbindungen Weiningen - Züri<strong>ch</strong> sind dur<strong>ch</strong> die combattanten Truppen vollständig<br />

gesperrt.<br />

Disponible Truppen<br />

Infanterie: Vorhutbataillon<br />

Pontonier-Abteilung: Pontonierfahrverein Z. Leitung: Herr Oberlt. Steiger<br />

Sanität: Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong>, Wald - Rüti, Winterthur &<br />

Unteraargau<br />

Freiwillige Hülfe: Samariter-Verein Wiedikon & Samariter-Section d. M. S. V. Z.<br />

Befehle für den Sanitätsdienst<br />

1. Die Regiments-Sanität No 23 erri<strong>ch</strong>tet an geeigneter Stelle einen<br />

Truppenverbandplatz.<br />

2. Sanitätszug III ri<strong>ch</strong>tet an der Eilgutrampe Züri<strong>ch</strong> den Eisenbahnzug zum<br />

Verwundetentransport ein; derselbe soll 10.50 in S<strong>ch</strong>lieren zur Entgegennahme der<br />

Verwundeten bereit stehen.<br />

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3. Eine Pontonier-Abteilung stellt si<strong>ch</strong> mit ihren S<strong>ch</strong>iffen dem Commandant <strong>des</strong><br />

Truppenverbandplatzes um 9 Uhr bei S<strong>ch</strong>lieren-Kloster-Fahr zur Verfügung.<br />

4. Ambulanze 27 nimmt die Verwundeten am linken Limmatufer in Empfang.<br />

5. Transportkolonne V besorgt den Verwundetentransport von der Eilgutrampe bis zum<br />

Etappenspital.<br />

6. Im Etappenspital verbleiben die Verwundeten bis auf Weiteres.<br />

Verlauf der Uebung<br />

a. Die Züri<strong>ch</strong>-Fährlifahrt<br />

Um dieser Uebung wie derjenigen <strong>vom</strong> 29. Sept. 1901 einen re<strong>ch</strong>t kriegeris<strong>ch</strong>en Anstri<strong>ch</strong><br />

zu geben, setzte si<strong>ch</strong> der Vorstand <strong>des</strong> Militär-Sanitäts Verein Züri<strong>ch</strong> mit dem <strong>vom</strong><br />

Verein <strong>des</strong> Bat. 68 in Verbindung, um die Mitwirkung dieses Vereins zu ermögli<strong>ch</strong>en.<br />

Leider waren diese Bemühungen umsonst, denn na<strong>ch</strong> langem Hinhalten wurde von<br />

Seite <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> die Teilnahme an der Felddienstübung abges<strong>ch</strong>lagen. Ebenso<br />

wurde uns auf eine Anfrage an den militäris<strong>ch</strong>en Vorunterri<strong>ch</strong>tskurs abs<strong>ch</strong>lägigen<br />

Bes<strong>ch</strong>eid zu teil, und dadur<strong>ch</strong> unsere Idee, der Uebung ein Gefe<strong>ch</strong>t vorausgehen zu<br />

lassen vereitelt. Um do<strong>ch</strong> diese Felddienstuebung mit Militär dur<strong>ch</strong>zuführen ergingen<br />

dur<strong>ch</strong> den Vorstand privatime Einladungen an vers<strong>ch</strong>iedene Waffenkameraden, sodass<br />

si<strong>ch</strong> am Sonntag Morgen bei den Eingangstoren zum Platzspitz und Lan<strong>des</strong>museum<br />

do<strong>ch</strong> ein kleines Trüpp<strong>ch</strong>en einfand, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> bereitwilligst als Verwundete<br />

hergaben. Ebenso folgten von den eingeladenen Militär-Sanitäts-Vereinen eine re<strong>ch</strong>t<br />

stattli<strong>ch</strong>e Zahl unserem Rufe. Die Teilnehmerzahl stellte si<strong>ch</strong> laut Nomenativ-Etat<br />

folgendermassen:<br />

Leitung Offiziere 3<br />

Militär-Sanitäts-Verein Züri<strong>ch</strong> (incl 10 Infantr.) 30<br />

Militär-Sanitäts-Verein Winterthur (incl 5 Infantr.) 19<br />

Militär-Sanitäts-Verein Wald-Rüti 7<br />

Militär-Sanitäts-Verein Unter Aargau 7<br />

Samariter-Verein Wiedikon 30<br />

Samariter Section <strong>des</strong> M. S. V. Z. 27<br />

123 Total<br />

Auf der Limmat waren die Pontoniere <strong>des</strong> Pontonierfahrvereins Züri<strong>ch</strong> in Ponton und<br />

Weidlingen unter Commando <strong>des</strong> Herrn Oberlt. Steiger in vollster Tätigkeit. Na<strong>ch</strong>dem die<br />

S<strong>ch</strong>iffe (3 Ponton und 4 Weidling) zur Aufnahme der für den Truppensanitätsdienst<br />

beorderten Manns<strong>ch</strong>aft, u. der Infanteristen bereit waren, wurde eingestiegen, und um 8<br />

Uhr gings mit 10 Meter Abstand die Limmat hinunter, in die S<strong>ch</strong>leuse <strong>des</strong> Wasserwerks,<br />

wo die bekannte Versenkungsoperation an den S<strong>ch</strong>iffen vollzogen wurde, um dann von<br />

hier der prä<strong>ch</strong>tigen Fahrt wieder die Fortsetzung zu geben. Unser Vereins-Mitglied<br />

Tambour Weiss rief dur<strong>ch</strong> seine Trommelwirbel wärend der Fahrt man<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> in<br />

friedli<strong>ch</strong>en Sonntagss<strong>ch</strong>lummer befindenden Anwohner der Limmat ins Bewusstsein,<br />

dass die Sonne s<strong>ch</strong>on längst aufgegangen sei, und er ni<strong>ch</strong>t länger auf der faulen Haut<br />

liegen solle. Diese Warnrufe lockten Gross u. Klein ans Fenster, neugierig, wer da wohl<br />

die Limmat hinunterziehe, in ihrer S<strong>ch</strong>laftrunkenheit unbewusst, dass sie no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

salonfähig angekleidet sind. Es war eine s<strong>ch</strong>öne Fahrt in der fris<strong>ch</strong>en Maienluft, zu<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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beiden Seiten die grünen Ufer und blühenden Bäume. Nur zu bald langten wir auf dem<br />

Uebungsplatze an, wel<strong>ch</strong>er si<strong>ch</strong> unterhalb <strong>des</strong> Kloster Fahr befand.<br />

b. Auf dem S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfelde<br />

Um halb 10 Uhr lag der Waldrand droben gegen Geroldswil mit Verwundeten besät. Der<br />

Sanitätsmanns<strong>ch</strong>aft, unterstützt von einer Pontonier-Abteilung fällt die Aufgabe zu ,<br />

diese Verwundeten so s<strong>ch</strong>nell als mögli<strong>ch</strong> ans linke Limmatufer zu befördern, um sie<br />

hier der Ambulance 27 zum Weitertransport zu übergeben, und si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> vollendeter<br />

Aufgabe wieder der vorrückenden Truppe zur Disposition zu stellen. Das Bild das si<strong>ch</strong><br />

auf der Anhöhe im Wald entwickelt war ein re<strong>ch</strong>t maleris<strong>ch</strong>es, belebtes. Um diese<br />

Verwundeten 20 an der Zahl alle ri<strong>ch</strong>tig und s<strong>ch</strong>nell zu bergen, durfte keine Hand<br />

müssig bleiben. Mittelst Tragbahren, Stützen, Gurten oder Stricken wurden Empfangs-<br />

und <strong>ch</strong>irurgis<strong>ch</strong>e Hilfsstellen organisiert. Der Waldrand wurde weithin abgesu<strong>ch</strong>t, die<br />

Verwundeten zur Empfangsstelle getragen, na<strong>ch</strong>dem hier die Identität festgestellt, und<br />

die Art der Verwundung genau erfors<strong>ch</strong>t wurde, ging es weiter zur <strong>ch</strong>irurgis<strong>ch</strong>en<br />

Hilfsstelle, wo die erste Hülfe geleistet wurde, Blutungen gestillt; Verbände angelegt u.<br />

s. w. Dann ging der Transport weiter aus dem Walde heraus den Hang hinunter, auf<br />

s<strong>ch</strong>wankendem Notsteg über einen Kanal dur<strong>ch</strong> Wiesen zur Limmat. Dass es dabei<br />

man<strong>ch</strong>en Spass gab darf wohl erwähnt werden, aber dass die Manns<strong>ch</strong>aft mit Eifer ihre<br />

gewiss keineswegs lei<strong>ch</strong>te Aufgabe bestmögli<strong>ch</strong>st erfüllte darf hier au<strong>ch</strong> bemerkt sein.<br />

Man sah, wie nötig sol<strong>ch</strong>e Uebungen sind, wie viel man dabei lernen kann. An<br />

derLimmat angelangt, wurden die Verwundeten auf die bereitstehenden Fahrzeuge der<br />

Pontoniere verladen, wel<strong>ch</strong>e dann das Uebersetzen ans andere Ufer besorgten.<br />

c. Auf den Eisenbahnzug<br />

Drüben am linken Limmatufer standen zwei Blessiertenwagen der Ambulance 27,<br />

wel<strong>ch</strong>e die überges<strong>ch</strong>ifften Verwundeten zum Weitertransport auf die Bahn aufnahmen.<br />

Bei der Station S<strong>ch</strong>lieren stand die mit der nationalen und internationalen Fahnen<br />

ges<strong>ch</strong>mückte Lokomotive, und weiter hinten der zur Aufnahme der Verwundeten<br />

hergeri<strong>ch</strong>tete Zug, wel<strong>ch</strong>er aus Güter- und Personenwagen bestand. Die Personenwagen<br />

wurden aus dem uns von der Kriegsmaterialverwaltung zur Verfügung gestellten<br />

Material, die Güterwagen aus Notmaterial sehr zweckentspre<strong>ch</strong>end eingeri<strong>ch</strong>tet, und<br />

verdient diese Arbeit die vollste Anerkennung. Als die Verwundeten geborgen, und<br />

allfällig gelockerte Verbände neu angelegt waren, musste deren knurrende Magen, die<br />

seit dem Morgen ni<strong>ch</strong>ts mehr bekommen, nun au<strong>ch</strong> befriedigt werden. Es wurden Wärter<br />

abwe<strong>ch</strong>slungsweise zum „Fassen“ von Suppe, Wurst, Brot etc. beordert. Eine sehr<br />

s<strong>ch</strong>mackhafte Suppe wel<strong>ch</strong>e bei Herrn abgeko<strong>ch</strong>t wurde, verabrei<strong>ch</strong>ten<br />

wir den „Patienten“ auf Kosten <strong>des</strong> Vereins, und sei es hier vermerkt, dass wir von dem<br />

betreffenden Wirt sehr gut bedient wurden. Au<strong>ch</strong> der Manns<strong>ch</strong>aft wurde genügend Zeit<br />

gewährt, um si<strong>ch</strong> wieder zu stärken, um weiteren Arbeiten obliegen zu können. Um 2<br />

Uhr 35 Min. setzte si<strong>ch</strong> der Zug mit den Verwundeten und dem Sanitätspersonal in<br />

Bewegung, und führte sie zur Eilgutrampe in Züri<strong>ch</strong>.<br />

d. Ins Etappenspital<br />

Die Verwundeten wurden von der Eilgutrampe dur<strong>ch</strong> bereitstehende Fuhrwerke ins<br />

Etappenspital verbra<strong>ch</strong>t, wel<strong>ch</strong>es in den Räumli<strong>ch</strong>keiten <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>ulhauses an der<br />

Klingenstrasse eingeri<strong>ch</strong>tet wurde. Im S<strong>ch</strong>ulhause selbst wurde das Wa<strong>ch</strong>tzimmer,<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Zimmer für den Quartiermeister, Dienst- u. Aufnahmezimmer, Ablegezimmer,<br />

Operations- und Verbandzimmer etc. etc. eingeri<strong>ch</strong>tet. Die Turnhalle in wel<strong>ch</strong>er 24<br />

vollständige Betten aufgeri<strong>ch</strong>tet waren, wel<strong>ch</strong>e Zeugnis davon gaben, dass hier wacker<br />

gearbeitet worden war, nahmen die Verwundeten in Obhut. Das Bild das si<strong>ch</strong> hier<br />

entwickelte war ein sehr interessantes und maleris<strong>ch</strong>es. Ca. 40 Damen widmeten si<strong>ch</strong><br />

der Pflege der armen Verwundeten, und brau<strong>ch</strong>t man si<strong>ch</strong> wohl ni<strong>ch</strong>t zu verwundern,<br />

dass diese Patienten unter der zärtli<strong>ch</strong>en Pflege wel<strong>ch</strong>e ihnen zu Teil wurde, sehr bald<br />

erholten. Die Zeit ist herangerückt, und die Uebung muss abgebro<strong>ch</strong>en werden.<br />

e. Na<strong>ch</strong> getaner Arbeit<br />

versammelten si<strong>ch</strong> die Teilnehmer zu einem gemütli<strong>ch</strong>en Akte im Kasino in Züri<strong>ch</strong> III.<br />

Herr Dr. H. O. Wyss wel<strong>ch</strong>er die Kritik hielt spra<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> über den Verlauf der Uebung<br />

befriedigend aus, immerhin ma<strong>ch</strong>t er auf einige Fehler aufmerksam. Herr Oberstlt. Dr.<br />

von S<strong>ch</strong>ulthess hob den Nutzen sol<strong>ch</strong>er Uebungen hervor, und hegte den Wuns<strong>ch</strong>, es<br />

mö<strong>ch</strong>ten mehr sol<strong>ch</strong>e veranstaltet werden. Herrn Dr. Wyss unseren ho<strong>ch</strong>verdienten<br />

Präsidenten wurde bei diesem Anlasse eine Ehrenkunde überrei<strong>ch</strong>t, wel<strong>ch</strong>e er auf’s<br />

herzli<strong>ch</strong>ste verdankt, und dem Militär-Sanitäts-Verein Züri<strong>ch</strong> weiterhin seine Hülfe<br />

zusi<strong>ch</strong>erte.<br />

Nun begann der gemütli<strong>ch</strong>e Teil, und man<strong>ch</strong>er Verwundete wel<strong>ch</strong>er in heissem Kampfe<br />

<strong>des</strong> Morgens einen compliz. Beinbru<strong>ch</strong> erlitten, tanzte nun Abends mit seiner Wärterin<br />

dur<strong>ch</strong> den Saal, ohne dass man von seinem früheren Leiden nur eine Spur sehen<br />

konnte. Die Pontoniere, wel<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> eine bes<strong>ch</strong>werli<strong>ch</strong>e Rückfahrt na<strong>ch</strong> der Uebung zu<br />

bestehen hatten, stellten zu unserer Freude au<strong>ch</strong> bei dem gemütli<strong>ch</strong>en Teil, wenn au<strong>ch</strong><br />

dur<strong>ch</strong> ihre Arbeit etwas verspätet ihre Mannen. Bei Tanz, Gesang und Deklamation<br />

unterhielten si<strong>ch</strong> die Teilnehmer auf’s angenehmste, bis tief in die Na<strong>ch</strong>t hinein. Es ist<br />

no<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>zutragen, dass den Uebungen als Abgeordneter der kantonalen<br />

Militärdirektion Herr Major S. S. Spinner beiwohnte, ebenso Herr Hauptmann U.<br />

Fahrner.<br />

Uebung Mittwo<strong>ch</strong>, den 20. Mai 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus mit der Samariter-Section<br />

Uebungsleiter: F. Vonaes<strong>ch</strong> & P.Sauter<br />

Thema: Transport von Hand<br />

Uebung Donnerstag, den 11. Juni 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus mit der Samariter-Section<br />

Uebungsleiter: F. Vonaes<strong>ch</strong> & P.Sauter<br />

Thema: Erstellen von Nottragbahren<br />

Uebung Donnerstag, den 18. Juni 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus mit der Samariter-Section<br />

Uebungsleiter: Herrn Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Verbandkiste <strong>des</strong> M. S. V. Z.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Felddienstuebung im „Sagetobel“ Sonntag, den 28. Juni 1903<br />

gemeins<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> mit der Samariter-Section<br />

Leiter: P. Sauter<br />

Begünstigt von wunders<strong>ch</strong>önem Wetter mars<strong>ch</strong>ierten am Morgen etwas na<strong>ch</strong> 8 Uhr ein<br />

Häuf<strong>ch</strong>en Samariter und Samariterinnen <strong>vom</strong> Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus ab, um droben<br />

auf den luftigen Höhen <strong>des</strong> Züri<strong>ch</strong>berges eine Uebung abzuhalten. Das romantis<strong>ch</strong>e<br />

„Sagetobel“ war unser Ziel. Dort in grünem Grunde, umgeben von ehrwürdigen alten<br />

Bäumen, umraus<strong>ch</strong>t von den lustig pläts<strong>ch</strong>ernden Wellen <strong>des</strong> Ba<strong>ch</strong>es begann na<strong>ch</strong> einer<br />

kurzen Rast unsere Arbeit. Unsere Aufgabe bestand darin, einem Herrn, wel<strong>ch</strong>er dur<strong>ch</strong><br />

ein Missges<strong>ch</strong>ick einen Obers<strong>ch</strong>enkelbru<strong>ch</strong> erlitten hatte, die erste Hilfe angedeihen zu<br />

lasssen. Mittels Moos, Blätter, Aesten etc. wurde dem „Verunglückten“ einen<br />

Notverband angelegt, wel<strong>ch</strong>er von den Damen unter Mithilfe eines Herrn besorgt wurde.<br />

Den Herren fiel die Aufgabe <strong>des</strong> Transportes zu. Mit Notmaterial aus dem Walde wurde<br />

eine sehr zweckentspre<strong>ch</strong>ende Tragbahre eingeri<strong>ch</strong>tet, und nun ging es aus dem Tobel<br />

auf steilem Fussweg heraus. Da eine sehr grosse Steigung ist bis zum Tobelhof so<br />

mussten die Träger auf dem Wege vers<strong>ch</strong>iedene Male we<strong>ch</strong>seln. Die Tragbahre bewies,<br />

dass sie gut angefertigt worden war, und man den Transport sehr weit hätte ausführen<br />

können, aber unser Patient wurde trotz <strong>des</strong> sorgsamen Transportes den man ihm<br />

angedeihen lies sehr unruhig als wir im Tobelhof anlangten. In unserer Besorgniss<br />

fanden wir jedo<strong>ch</strong> bald heraus, dass er Durst hatte. Es wurde nun bes<strong>ch</strong>lossen einige<br />

Stunden hier zu verweilen, und na<strong>ch</strong>dem man si<strong>ch</strong> samt dem Patienten, bei dem die<br />

Heilung <strong>des</strong> Bru<strong>ch</strong>es in rapider Weise vorsi<strong>ch</strong> ging, an Speise u. Trank erlabt hatte,<br />

begaben wir uns wieder in den nahen Wald, wo wir bei Spiel, Gesang u. S<strong>ch</strong>erz bis<br />

gegen den Abend beisamen blieben.<br />

Uebung Donnerstag, den 9. Juli 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Herrn Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Anlegen von zwei Gipsverbänden<br />

Diese sehr lehrrei<strong>ch</strong>e und interessante Vorzeigung der wir, dank der Mühe unseres<br />

verehrten Präsidenten Herr Dr. Wyss beiwohnen konnten, war für unsere Mitglieder eine<br />

sehr willkommene Abwe<strong>ch</strong>slung, und spre<strong>ch</strong>en wir dem Leiter unseren aufri<strong>ch</strong>tigsten<br />

Dank aus.<br />

Praktis<strong>ch</strong>er Sanitätsdienst <strong>vom</strong> eidg. Turnfest in Züri<strong>ch</strong> <strong>vom</strong> 18. - 21.<br />

Juli 1903<br />

Uebung Donnerstag, den 13. Aug 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus mit der Samariter-Section<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

Thema: Bindenverbände<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vortrag Dienstag, den 25. August 1903 Abends 8 ¼ Uhr im Restaurant<br />

S<strong>ch</strong>ützengarten, Waisenhausquai<br />

Vortrage von: Herrn Haupt Dr. H. O. Wyss<br />

über: Kno<strong>ch</strong>enverletzungen mit Vorweisung v. Röntgenbildern<br />

Herr Dr. H. O. Wyss, wel<strong>ch</strong>er uns in seinem sehr interessanten Vortrage über Kno<strong>ch</strong>en-<br />

Verletzungen belehrt, spra<strong>ch</strong> zuerst über Rha<strong>ch</strong>itis bei Kindern, wel<strong>ch</strong>e infolge Mangel<br />

an Salzgehalten der Kno<strong>ch</strong>en hervorgerufen wird. Er zeigte uns an Hand von Bildern,<br />

wie sol<strong>ch</strong>e Kno<strong>ch</strong>en einen sehr geringen Widerstand leisten, und so dur<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>were<br />

<strong>des</strong> Körpers X oder O-Beine bewirken. Dann geht er zu den Verletzungen über, und<br />

zwar zuerst zu den Verletzungen der Kno<strong>ch</strong>enhaut, wel<strong>ch</strong>e Kno<strong>ch</strong>enentzündungen<br />

hervorrufen, er deutet an, wie eine sol<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t nur dur<strong>ch</strong> Quets<strong>ch</strong>ung, sondern au<strong>ch</strong><br />

dur<strong>ch</strong> eine Infection zu stande kommt. Sodann geht der Vortragende über zu den<br />

Kno<strong>ch</strong>en-Quets<strong>ch</strong>ungen, wel<strong>ch</strong>e sehr s<strong>ch</strong>wer zu erkennen, und nur da zu finden sind,<br />

wo der Kno<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> wei<strong>ch</strong>, no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ausgebildet ist, wie dies bei Kindern der Fall ist.<br />

Bei älteren Leuten hingegen , wo die Kno<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t mehr elastis<strong>ch</strong> sind, kann eine<br />

Einwirkung dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>lag oder Fall, oder sogar wie uns Herr Dr. Wyss in einem selbst<br />

erlebten Fall, der allerdings sehr selten sein dürfte s<strong>ch</strong>ilderte, dur<strong>ch</strong> entgegengesetztes<br />

Arbeiten der Muskeln, s<strong>ch</strong>on s<strong>ch</strong>were Fälle herbeiführen. Besonders sind dies die<br />

komplizierten Brü<strong>ch</strong>e, wo sehr lei<strong>ch</strong>t eine Infection zu stande kommen kann. Im Weiteren<br />

verwies er auf die Brü<strong>ch</strong>e <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>ädels, wel<strong>ch</strong>e meistens dur<strong>ch</strong> ihren Bluterguss na<strong>ch</strong><br />

Innen, auf das Gehirn störend wirkend, sehr s<strong>ch</strong>were Folgen hervorrufen kann, und<br />

meistens Operationen erheis<strong>ch</strong>en, aber mit dieser au<strong>ch</strong> keine Garantie für Genesung<br />

gegeben werden kann. Ebenso verhält es si<strong>ch</strong> mit den Verletzungen der Wirbelsäule,<br />

wel<strong>ch</strong>e das aus dem Gehirn verlaufende Rückenmark in si<strong>ch</strong> birgt. Zum S<strong>ch</strong>luss geht<br />

der Vortragende zu den S<strong>ch</strong>ussverletzungen über. Bei allen Fällen gibt uns Herr Dr.<br />

Wyss über die erste Hülfeleistung praktis<strong>ch</strong>e Rats<strong>ch</strong>läge.<br />

Wir spre<strong>ch</strong>en unserem ho<strong>ch</strong>geehrten Vortragenden für die sehr lehrrei<strong>ch</strong>en Stunden die<br />

er uns geboten hat unsern herz. Dank aus. Ebenso unserem werten Mitgliede Herrn F.<br />

Pernet der eine s<strong>ch</strong>öne Sammlung von Röntgen-Photographien, wel<strong>ch</strong>e bei diesem<br />

Vortrage sehr gute Dienste leisteten, dem Verein als Eigentum zukommen liess.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 15 Mitgl.<br />

Uebung Donnerstag, den 17. Sept 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

Thema: Verbände<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 10 Mitglieder<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Demonstrationsabend Donnerstag, den 1. Okt. 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Frl. De Pury gibt uns an Hand eines Modelles eine sehr gute Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung über<br />

<strong>des</strong> von ihr erfundenen und pat. Krankenhebers.<br />

Unser Vereinsmitglied Herr Kne<strong>ch</strong>t, Operationswärter gibt uns ans<strong>ch</strong>liessend eine<br />

Demonstration über die von Herrn Dr. Freuler erfundene zusammenlegbahre Tragbahre<br />

S<strong>ch</strong>luss ½ 10 Uhr Anwesend 13 Mitglieder<br />

Vortrag Donnerstag, den 15. Oktober 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Restaurant S<strong>ch</strong>ützengarten, Waisenhausquai<br />

Vortrag von: Herrn Hauptm. Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Wirbelsäulenverkrümmungen<br />

Herr Dr. Wyss ma<strong>ch</strong>t uns zuerst an Hand einer Scizze auf die sehr vers<strong>ch</strong>iedenartigen<br />

Verkrümmungen der Wirbelsäule aufmerksam. Alsdann geht der Vortragende zu den<br />

Ursa<strong>ch</strong>en über und betont, wie wir seitli<strong>ch</strong>e Verkrümmungen als eine sehr häufige<br />

S<strong>ch</strong>ulkrankheit kennen, und vers<strong>ch</strong>iedene Ursa<strong>ch</strong>en haben kann. Dass diese meist in<br />

der S<strong>ch</strong>iefstellung <strong>des</strong> Beckens hervorgebra<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> einseitige Belastung <strong>des</strong> Körpers<br />

seitli<strong>ch</strong>e Neigung <strong>des</strong> Kopfes, seitli<strong>ch</strong>es Anlehnen <strong>des</strong> Körpers mit S<strong>ch</strong>ulter und Armen,<br />

sowie dur<strong>ch</strong> einseitige Unterstüzung <strong>des</strong> Beckens und dur<strong>ch</strong> unglei<strong>ch</strong>e Beinlänge<br />

hervorgebra<strong>ch</strong>t wird. Ni<strong>ch</strong>t nur seitli<strong>ch</strong>e, sondern au<strong>ch</strong> Vor- und<br />

Rückwärtsverkrümmungen der Wirbelsäule kommen sehr häufig vor, und werden diese<br />

au<strong>ch</strong> wiederum bei Kindern dur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tes Sitzen in der S<strong>ch</strong>ulbank hervorgerufen.<br />

Der Vortragende belehrt uns, dass ni<strong>ch</strong>t immer dur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Haltung der<br />

betreffenden Person eine so<strong>ch</strong>e Verunstaltung <strong>des</strong> Körpers hervorgerufen wird, sondern<br />

au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Erkrankung(Tuberkulose) einzelner oder mehrerer Wirbelkörper, dur<strong>ch</strong><br />

Herzfehler angeborener Art, oder dur<strong>ch</strong> (Rha<strong>ch</strong>itis) geringe Widerstandsfähigkeit der<br />

Kno<strong>ch</strong>en infolge Mangels an Salzgehalt. Alle diese sehr interessanten Ausführungen<br />

begleitete Herr Dr. Wyss dur<strong>ch</strong> Vorzeigung von sehr guten photographis<strong>ch</strong>en Aufnahmen<br />

(Sterioscopbildern).<br />

Zum S<strong>ch</strong>lusse geht Herr Dr. Wyss zu der Behandlung über. Er empfielt für die sogen.<br />

„S<strong>ch</strong>ülerrücken“ besonders das Turnen an der Leiter, ebenso Freiübungen, und<br />

denselben ans<strong>ch</strong>liessend waagre<strong>ch</strong>te Lagerung auf dem Rücken. Letzteres empfielt er<br />

au<strong>ch</strong> bei Rha<strong>ch</strong>itis. Bei Kurzwu<strong>ch</strong>s <strong>des</strong> Beines muss um eine Rückengratsverkrümmung<br />

zu verhüten, dur<strong>ch</strong> Tragen eines hohen S<strong>ch</strong>uhes na<strong>ch</strong>geholfen werden. Erkrankung der<br />

Wirbelkörper erfordert unbedingt ärztli<strong>ch</strong>e Hülfe. Ebenso erwähnt der Vortragende bei<br />

diesen Fällen die Verwendung der Filz- und Gipscorsetts.<br />

Herrn Dr. Wyss, wel<strong>ch</strong>er bestrebt ist, unseren Mitgliedern immer neues und belehren<strong>des</strong><br />

zu bieten, spre<strong>ch</strong>en wir an dieser Stelle für seine Mühe unseren innigsten Dank aus.<br />

Anwesend 20 Mitgl.<br />

Dem Vortrage s<strong>ch</strong>loss si<strong>ch</strong> laut Bekantma<strong>ch</strong>ung auf dem Cirkularweg no<strong>ch</strong> eine<br />

gemütli<strong>ch</strong>e Vereinigung an, wel<strong>ch</strong>e die Mitlgieder ziemli<strong>ch</strong> lange in fröhli<strong>ch</strong>er Stimmung<br />

beisamen hielt.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Uebung Donnerstag, den 5. November 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Herrn Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Die Pflege am Krankenbett (praktis<strong>ch</strong>)<br />

Da wir von dem im Gange si<strong>ch</strong> befindenden Krankenpflegekurs das Material zur Stelle<br />

haben, lässt Herr Dr. Wyss an diesem Abend dur<strong>ch</strong> die Anwesenden die Pflege am<br />

Krankenbett praktis<strong>ch</strong> ausführen.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 9 Mitgl.<br />

Herbst-Ausflug<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Um den Mitgliedern <strong>des</strong> Militär-Sanitäts-Verein und der Samariter-Section einige<br />

gemütli<strong>ch</strong>e Stunden zu bieten, gingen die beiden Vorstände einig, auf Sonntag den 15.<br />

November ein Familien-Ausflug anzusetzen. Als Ausflugsziel wurde Bellevoir-Niedelbad<br />

festgesetzt, und wurde laut Einladung bekannt gema<strong>ch</strong>t, dass die Zusammenkunft bei<br />

jeder Witterung stattfindet. Wir hatten mit dieser Bemerkung keinen s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Wurf<br />

getan, denn auf die angesetzte Zeit der Sammlung beim Bellevueplatz türmten si<strong>ch</strong> <strong>vom</strong><br />

Uetliberg her s<strong>ch</strong>warze Wolken auf, und es wärte ni<strong>ch</strong>t lange, so ergoss si<strong>ch</strong> deren<br />

Inhalt über die Stadt. Da man ohne ein Wetterkenner zu sein lei<strong>ch</strong>t ersah, dass der<br />

Regen anhaltend ist, war ein Ents<strong>ch</strong>luss sehr ras<strong>ch</strong> gefasst, was man zu tun hatte. Um<br />

1.37 fährt wie es auf der Einladung zu ersehen ist ein Zug, als auf! Dur<strong>ch</strong> das edle Nass<br />

zum Bahnhof. Es ist 1.25 i<strong>ch</strong> zähle alle Häupter, und siehe es fehlten sehr viele. Bis zur<br />

Abfahrt <strong>des</strong> Zuges hatte si<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> ein kleines Trüpp<strong>ch</strong>en eingefunden. Wir s<strong>ch</strong>leppten<br />

no<strong>ch</strong> ein Mitglied mit, wel<strong>ch</strong>es nur als Zus<strong>ch</strong>auer am Bahnhof ers<strong>ch</strong>ien. Was man ni<strong>ch</strong>t<br />

ändern kann, nimmt man geduldig an, wir stiegen ein mit der besten Zuversi<strong>ch</strong>t, beim<br />

Bahnhof Enge einen weiteren Zuwa<strong>ch</strong>s zu erhalten, was au<strong>ch</strong> der Fall war.<br />

„Rüs<strong>ch</strong>likon“! Ruft der S<strong>ch</strong>affner. Also wer dur<strong>ch</strong> den Nidel ins Nidelbad will, der steigt<br />

aus, und nimmt den Weg frohen Mutes unter die Füsse. In 20 Minuten errei<strong>ch</strong>ten wir<br />

unser Bestimmungsort, wo wir bei Tanz und Einzelvorträgen einige Stunden zubra<strong>ch</strong>ten.<br />

Herr Ran wel<strong>ch</strong>en wir für das Klavierspiel engagiert hatten, erfreute uns dur<strong>ch</strong> seine<br />

ausgezei<strong>ch</strong>nete Stimmgabe mit einigen sehr hübs<strong>ch</strong>en Liedern. Was ja jetzt nie mehr<br />

fehlen darf, eine photogr. Aufnahme, wurde von unserem Mitgliede Herrn Kuhn besorgt,<br />

hoffentli<strong>ch</strong> wird sie trotz <strong>des</strong> ungünstigen Wetters gelingen. Wie alles, so hatte au<strong>ch</strong><br />

dieses Fest<strong>ch</strong>en ein Ende und etwas vor 9 Uhr hiess es „Aufbru<strong>ch</strong> zum Bahnhof“. Die<br />

Teilnehmerzahl von ca. 40, eine sehr geringe Beteiligung!<br />

Vortrag Donnerstag, den 19. Nov. 1903 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>lhaus<br />

Vortrag von: Herrn F. Pernet<br />

Thema: Brand u. Explosion Verhütung u. Hülfeleistung (Mit Experimenten)<br />

Herrn F. Pernet, wel<strong>ch</strong>er uns mit dem dritten Vortrage beehrt, spra<strong>ch</strong> an diesem Abend<br />

über das Feuer. Da feuergefährli<strong>ch</strong>e Stoffe im Haushalt wie im Gewerbe zu treffen sind,<br />

und stets dur<strong>ch</strong> Zeitungsberi<strong>ch</strong>te Unglücksfälle, sei es dur<strong>ch</strong> Feuer oder Explosion<br />

einlaufen, sah si<strong>ch</strong> der Vortragende umsomehr veranlast, über dieses Thema uns einige<br />

Belehrungen und Aufs<strong>ch</strong>lüsse zu geben. Herr Pernet zeigt uns dur<strong>ch</strong> ein Experiment,<br />

dass eine Verbrennung eines Stoffes nur dann mögli<strong>ch</strong> ist, wenn Sauerstoff vorhanden<br />

ist. 1/5 der Luft besteht aus Sauerstoff. Dies zeigt er uns sehr klar, indem er eine<br />

brenende Kerze unter eine Glasglocke bra<strong>ch</strong>te, wel<strong>ch</strong>e mit Wasser abges<strong>ch</strong>lossen war.<br />

Na<strong>ch</strong> kurzer Zeit erlos<strong>ch</strong> die Kerze und wir hatten den Beweis, dass kein Sauerstoff<br />

mehr vorhanden war. Wie in reinem Sauerstoff eine sehr ras<strong>ch</strong>e Verbrennung vorsi<strong>ch</strong><br />

geht, zeigte er uns ferner mit einer Sauerstoff gefüllten Flas<strong>ch</strong>e, in der er sogar eine<br />

Uhrfeder verbrannte.<br />

Der Vortragende geht sodann zu den lei<strong>ch</strong>t brennbaren Stoffen über, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> bei<br />

geringer Wärme oder dur<strong>ch</strong> Reibung entzünden. Er erwähnt deren sorgfälltige<br />

Aufbewahrung, und ruhiger, si<strong>ch</strong>erer Behandlung. Er zeigt dur<strong>ch</strong> ein weiteres<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Experiment, wie bei einem Feuerausbru<strong>ch</strong> bei Petrol od. Benzin mittels nassen Tü<strong>ch</strong>ern<br />

eine grosse Flamme dur<strong>ch</strong> ruhiges Eingreifen sehr gut gelös<strong>ch</strong>t werden kann. Zum<br />

S<strong>ch</strong>luss geht Herr Pernet zu den explosiven Stoffen über, er erwähnt unter denen<br />

besonders das Leu<strong>ch</strong>tgas und Acetylen, wel<strong>ch</strong> letzteres immer mehr Verbreitung findet,<br />

aber bei unkundiger Behandlung sehr gefährli<strong>ch</strong> werden kann. Bei Explosion sol<strong>ch</strong>er<br />

Gase empfiehlt er ras<strong>ch</strong>es, aber ruhiges Vorgehen, besonders wo es si<strong>ch</strong> um<br />

Mens<strong>ch</strong>enleben handelt, und deutet an, wie man vorzugehen hat.<br />

Der Vortragende zeigt uns no<strong>ch</strong> einen von ihm erstellten Feuermelde-Apparat, wel<strong>ch</strong>er in<br />

einem Raume wo feuergefährli<strong>ch</strong>e Stoffe angesammelt sind, sehr gute Dienste leisten<br />

dürfte bei Feuerausbru<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>er bewirkt, dass eine electris<strong>ch</strong>e Glocke in Tätigkeit<br />

gesetzt wird.<br />

Herrn Pernet spre<strong>ch</strong>en wir für seinen belehrenden Vortrag wel<strong>ch</strong>er ihm dur<strong>ch</strong> seine<br />

Experimente viel Mühe verursa<strong>ch</strong>te unseren besten Dank aus, und rufen dem im<br />

Studium si<strong>ch</strong> befindenden jungen Mann ein: „Herzli<strong>ch</strong>es Glückauf!“ zu.<br />

Anwesend 20 Mitgl.<br />

Vortrag Samstag, den 28. Nov. 1903 Abends 8 ¼ Uhr im Restaurant „Du<br />

Pont“ (Militär-Vereinigung)<br />

Vortrag von: Herrn Hauptmann Ulr. Farner<br />

Thema: Unsere Jurapässe im Kriegsfalle<br />

In fast dreistündigem Vortrage bespra<strong>ch</strong> Herr Hauptmann Farner die Beziehungen der<br />

S<strong>ch</strong>weiz zu Italien, Deuts<strong>ch</strong>land und Frankrei<strong>ch</strong>, die deuts<strong>ch</strong>en Befestigungen bei Basel,<br />

unsere Jurapässe und die französi<strong>ch</strong>en Anmars<strong>ch</strong>linien, sowie unseren<br />

Julimontbefestigungen, die er einer s<strong>ch</strong>arfen Kritik unterzog und einiges als ni<strong>ch</strong>t<br />

mustergültig bezei<strong>ch</strong>nete. Der Vortragende wel<strong>ch</strong>er sein Referat mit Landkarten und<br />

Plänen sehr ges<strong>ch</strong>ickt zu begleiten wusste, fesselte au<strong>ch</strong> seine Zuhörer indem er die<br />

Tätigkeit der Subalternoffiziere und Unteroffiziere im Gebirge, in den Alpen und im Jura<br />

bespra<strong>ch</strong>.<br />

Uebung Donnerstag, den 10. Dezember 1903 im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus mit der S. S.<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

über: Verbände na<strong>ch</strong> Diagnosen<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend Mitgl.<br />

1904<br />

Vortrag der Militärvereinigung Züri<strong>ch</strong><br />

von: Herrn Oberstl. i. G. Steinbu<strong>ch</strong><br />

Thema: Manöver<br />

Derselbe soll sehr interessant gewesen sein von unserem Verein aber ni<strong>ch</strong>t stark<br />

besu<strong>ch</strong>t worden.<br />

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Generalversammlung Samstag, den 23. Januar Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Reataurant S<strong>ch</strong>nell, Limmatquai<br />

Vorsitz: Herrn Hauptmann Dr. H. O. Wyss Präsident<br />

Anwesend 30 Mitglieder. Beginn 8 ¾ Uhr.<br />

Der Präsident begrüsst die Theilnehmer auf das wärmste.<br />

Die Traktandenliste ist die Statutaris<strong>ch</strong>e & wurde über <strong>des</strong>sen Reihenfolge ni<strong>ch</strong>t<br />

diskutiert.<br />

Traktandum I<br />

Verlesen <strong>des</strong> Protokolles dur<strong>ch</strong> Vice-Praeses Sauter, der in anerkennenswerter Weise<br />

den Aktuarposten, seit dem Vers<strong>ch</strong>winden <strong>des</strong> J. Häderli besorgt hat. Herr Sauter<br />

bemerkt, dass von a Aktuar Häderli <strong>vom</strong> ganzen Jahr her absolut keine Notizen<br />

hinterlassen worden sind. Das Protokoll wird genehmigt mit Aklamation & <strong>vom</strong><br />

Präsidenten mit warmen Worten verdankt.<br />

Trakt. II Abnahme der Re<strong>ch</strong>nung<br />

Quästor Duggener verliest die Hauptposten der Re<strong>ch</strong>nung pro 1903.<br />

Es ergeben si<strong>ch</strong> an Einnahmen Fr.<br />

Es ergeben si<strong>ch</strong> an Ausgaben Fr.<br />

Vermehrung <strong>des</strong> Vermögens pro 1903 Fr.<br />

Re<strong>ch</strong>nungsrevisor Nauer theilt mit: Die Re<strong>ch</strong>nung sei in allen Theilen musterhaft geführt<br />

& empfehlen die Revisoren Abnahme unter bester Verdankung. Wenn Sie aber trotzdem<br />

etwas auszusetzen haben, betreffe es ni<strong>ch</strong>t die Re<strong>ch</strong>nungsstellung, sondern gewisse<br />

Belege von a Aktuar Häderli die gar ni<strong>ch</strong>t spezifiziert gewesen seien. Sie müssen<br />

wüns<strong>ch</strong>en, dass in Zukunft dieses geändert werde. Quästor Duggener unterstützt den<br />

Vorredner & verspri<strong>ch</strong>t keine sol<strong>ch</strong>e Belege mehr auszubezahlen. Der Präsident<br />

empfiehlt mit warmen Dankesworten die Re<strong>ch</strong>nung mit Aklamation dem Quästor<br />

abzunehmen, was einstimmig ges<strong>ch</strong>ieht.<br />

Trakt. III Verlesung <strong>des</strong> Jahresberi<strong>ch</strong>tes<br />

Vice-Präsident Sauter hat in freundli<strong>ch</strong>er Weise denselben abgefasst. Wir ersehen<br />

daraus, dass <strong>vom</strong> Vorstande tü<strong>ch</strong>tig gearbeitet. Es dürfte nur das Interesse der<br />

Mitglieder an den Veranstaltungen bedeutend besser sein. Abgehalten wurden:<br />

Vorträge 9<br />

Praktis<strong>ch</strong>e Uebungen 11<br />

Demonstrationsabende 2<br />

Felddienstübungen 2<br />

Ein Samariterkurs beendet & ein Privat-Krankenpflegekurs mit 67 Theilnehmern<br />

abgehalten. Herr Hauptmann Dr. Wyss Präsident giebt einige Aufs<strong>ch</strong>lüsse über den<br />

Krankenpflegekurs. Weber ergänzt Herr Dr. Wyss, indem er die grosse Bes<strong>ch</strong>eidenheit<br />

unseres ho<strong>ch</strong>verdienten Ehrenmitglie<strong>des</strong> & Präsidenten heraushebt. Das günstige<br />

finanzielle Ergebniss haben wir allein nur unserem Präsidenten zu verdanken, der, den<br />

von Ihm ganz allein in Scene gesezten & dur<strong>ch</strong>geführten Krankenpflegekurs <strong>des</strong>sen<br />

Reinergebniss Fr. 600.- ausma<strong>ch</strong>t, uns ganz zur Verfügung gestellt worden ist.<br />

Au<strong>ch</strong> Karl Leuthard spri<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> lobend über die Arbeit <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> aus. Präsident<br />

Dr. Wyss dankt Vice-Präsident Sauter mit warmen Worten für die Abfassung <strong>des</strong><br />

Jahresberi<strong>ch</strong>tes, da es Ihm absolut ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> gewesen sei. Der Jahresberi<strong>ch</strong>t wird<br />

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dankend gutgeheissen & bes<strong>ch</strong>lossen denselben im Druck herauszugeben mit einem<br />

Mitgliederverzei<strong>ch</strong>niss als Anhang.<br />

Der Präsident erklärt infolge Mangel an Traktanden habe der Vorstand die Halbjahres-<br />

Versammlung ausfallen lassen.<br />

Traktandum IV Wahl <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

Präsident frägt an, ob offene oder geheime Wahl gewüns<strong>ch</strong>t werde!<br />

Es wird bes<strong>ch</strong>lossen offen zu wählen.<br />

Wahl von 2 Stimmenzählern<br />

Vorges<strong>ch</strong>lagen Stössel & Gross, wel<strong>ch</strong>e einstimmig gewählt werden.<br />

Wahl <strong>des</strong> Präsidenten<br />

Vice Präsies Sauter theilt mit, dass <strong>vom</strong> Präses keine Ablehnung vorliege & er s<strong>ch</strong>lage<br />

vor unseren ho<strong>ch</strong>verdienten, liebenswürdigen Präsidenten mit Aklamation zu wählen,<br />

was von allen Anwesenden mit Jubel sofort einstimmig bestätigt wurde.<br />

Herr Dr. Wyss verdankt die Wahl auf’s beste.<br />

Wahl <strong>des</strong> Vice-Präsidenten<br />

Präsident wüns<strong>ch</strong>t, dass au<strong>ch</strong> beim Vice-Präsidenten die glei<strong>ch</strong>e Wahlart stattfinde,<br />

was <strong>des</strong>sglei<strong>ch</strong>en einstimmig bestätigt wurde & ist somit Paul Sauter als Vice-Präsident<br />

gewählt.<br />

Wahl <strong>des</strong> Aktuars<br />

Da seit Mitte letztem Jahr unser Aktuar J. Häderli vers<strong>ch</strong>wunden für uns, muss diese<br />

Stelle neu besetzt werden. Vorges<strong>ch</strong>lagen wurde Willi Heusser, wel<strong>ch</strong>er bei der<br />

Abstimmung au<strong>ch</strong> einstimmig gewählt wurde. Wir heissen diese junge Kraft im<br />

Vorstande willkommen.<br />

Wahl <strong>des</strong> Quästors<br />

Der Präsident s<strong>ch</strong>lägt vor Quästor Duggener au<strong>ch</strong> mit Acclamation zu wählen, was<br />

einstimmig ges<strong>ch</strong>ah.<br />

Wahl <strong>des</strong> I Materialverwalters<br />

Der Präsident theilt mit, da der bisherige Julius Jucker si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr zeigte, an <strong>des</strong>sen<br />

Stelle den II Materialverwalter August Rammes zu wählen & zwar s<strong>ch</strong>lage er vor wie die<br />

andern Mitglieder <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> mit Acclamation, was au<strong>ch</strong> ohne Widerrede<br />

einstimmig erfolgte.<br />

Wahl <strong>des</strong> II Materialverwalters<br />

Vorges<strong>ch</strong>lagen wurde Emil Billeter & einstimmig gewählt.<br />

Wahl <strong>des</strong> Beisitzers<br />

Der bisherige Ernst Frey lehnte ni<strong>ch</strong>t ab & wurde wie die andern Mitglieder einstimmig<br />

mit Acclamation gewählt.<br />

Wahl der Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren<br />

Vorges<strong>ch</strong>lagen Spei<strong>ch</strong> & Leuthard, beide wurden einstimmig gewählt.<br />

Von der Wahl eines Instructorenkollegiums wird auf Antrag <strong>des</strong> Präsidenten für<br />

diessmal Umgang genommen.<br />

Wahl 2 Delegirten in die Militär-Vereinigung<br />

Die bisherigen Frey & Weber lehnen eine Wiederwahl ab. Vorges<strong>ch</strong>lagen wurden<br />

Duggener & Stössel. Beide werden einstimmig gewählt. Bei dieser Gelegenheit verdankt<br />

Fourier Stössel die Wahl & erklärt si<strong>ch</strong> wieder als Aktivmitglied.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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V. Traktandum Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Ernennung von Ehren & Freimitglieder<br />

Der Präsident erklärt, dass der Vorstand bes<strong>ch</strong>lossen habe, der Generalversammlung zu<br />

beantragen, unseren verdienten Vice-Präsidenten Wa<strong>ch</strong>tmeister Paul Sauter in<br />

Anbetra<strong>ch</strong>t der beiden Vereinen ausgezei<strong>ch</strong>neten geleisteten Dienste wie die sind, als<br />

Vorstandsmitglied, Leiter der praktis<strong>ch</strong>en Uebungen, Leiter der Samariterkurse,<br />

Präsident unserer Samariter Section seit mehrern Jahre, Leiter der Dramatis<strong>ch</strong>en Kunst<br />

an unseren Abendunterhaltungen zu unserem Ehrenmitgliede zu ernennen.<br />

Die Versammlung stimmt einstimmig mit Acclamation diesem Antrag bei & ist somit<br />

Wa<strong>ch</strong>tmeister Paul Sauter zum Ehrenmitglied ernannt.<br />

Quästor Duggener erklärt, dass Rudolf Heusser s<strong>ch</strong>on letztes Jahr auf die<br />

Freimitgliedliste gehört hätte, das wird nun na<strong>ch</strong>trägli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>geholt. Rud. Heusser<br />

verdankt die Ehrung. Im weiteren bemerkt Quästor Duggener: Es seien in Zukunft nur<br />

sol<strong>ch</strong>e Aktivmitglieder zu Freimitgliedenr zu ma<strong>ch</strong>en, die au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> 10 Jahre lang<br />

min<strong>des</strong>tens die vorges<strong>ch</strong>riebenen Uebungen & Vorträge besu<strong>ch</strong>ten. Die Passivmitglieder<br />

die mehr Beitrag zahlen werden au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Freimitglieder. Die Diskussion die darüber<br />

benutzt, wurde einig na<strong>ch</strong> Statuten zu verfahren & nur in Ausnahmefällen, bei Verdienst<br />

etc. davon Umgang zu nehmen.<br />

Der Präsident giebt von einem Brief Kenntniss den das Centralkomite <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Militär-Sanitäts-Vereins gesendet worinnen Sie das uns seinerzeit von der Sektion<br />

Winterthur übergebene Material wieder zurückfordert. Da au<strong>ch</strong> von den alten Mitglieder<br />

si<strong>ch</strong> niemand mehr <strong>des</strong>sen erinnern kann, wird bes<strong>ch</strong>lossen diese Angelegenheit dem<br />

Vorstande zu überlassen.<br />

Die Militärvereinigung Züri<strong>ch</strong>, resp. <strong>des</strong>sen Centralvorstand wüns<strong>ch</strong>t, dass bei<br />

Vorträgen einige Lieder vorgetragen werden & ladet laut ausgetheiltem Cirkular die<br />

Mitglieder ein, si<strong>ch</strong> einer neu zu gründenden Gesangs-Section beizutreten. Dieselbe<br />

hätte den Zweck au<strong>ch</strong> sonst bei Uebungen etc. die Kamerads<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit zu pflegen.<br />

Der Präsident zeigt an, dass uns <strong>vom</strong> Gesundheitswesen der Stadt Züri<strong>ch</strong> und von der<br />

Regierung <strong>des</strong> Kantons Züri<strong>ch</strong> ein Beitrag von je Fr. 100.- übermittelt worden sei. Was<br />

mit Bravo quittiert wurde.<br />

Da si<strong>ch</strong> niemand mehr zum Worte meldet, s<strong>ch</strong>liesst der Präsident 11 ½ Uhr die<br />

Generalversammlung mit einem Prosit & herzli<strong>ch</strong>en Worten, worinen zu erspriessli<strong>ch</strong>em<br />

Zusammenarbeiten im Vorstande wie im ganzen Verein & zur Gewinnung neuer<br />

tü<strong>ch</strong>tiger Mitglieder aufgefordert wurde.<br />

In Stellvertretung <strong>des</strong> Aktuars<br />

Gustav Weber<br />

Samstag, den 30. Januar 1904 & Samstag, den 13. Februar 1904<br />

Abends 8 ½ Uhr fanden im Restaurant „Du Pont“ im S<strong>ch</strong>osse der Militärvereinigung<br />

zwei Vorträge der Herren Oberstdivisionär R. Geilinger, Winterthur & Inf. Major J. Merkli<br />

statt. Der erstere spra<strong>ch</strong> „Ueber Gebirgskriege“ während der letztere als Thema<br />

„Historis<strong>ch</strong>e Betra<strong>ch</strong>tungen zur Militär-Organisation“ gewählt hatte. Beide Vorträge<br />

waren sehr interessant & zahlrei<strong>ch</strong> besu<strong>ch</strong>t.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Uebung Donnerstag, den 18. Februar 1904 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

Thema: Bindenverbände<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 8 Mann<br />

Vortrag Samstag, den 24. Februar 1904 Abends 8 ¼ Uhr im Restaurant<br />

„Du Pont“<br />

Vortrag <strong>des</strong> Winter-S<strong>ch</strong>luss-Programmes der Militärvereinigung der Stadt Züri<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />

Herrn Genie Major H. Peter über „Der Brückenkopf von Orleans“. Dieser ziemli<strong>ch</strong> gut<br />

besu<strong>ch</strong>te Vortrag wurde lebhaft verdankt.<br />

Uebung Donnerstag, den 10. März 1904 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

Thema: Dsiagnose, bezw.Verbände na<strong>ch</strong> denselben<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 10 Mann<br />

Vortrag Samstag, den 12. März 1904 Abends 8 ¼ Uhr im Restaurant „Du<br />

Pont“<br />

Vortrag in der Militärvereinigung abgehalten von Herrn Oberstl. Dr.A. v. S<strong>ch</strong>ulthess-<br />

Re<strong>ch</strong>berg über „Die Fürsorge für die Kriegsverwundeten einst & jetzt“. Dieser für uns<br />

besonders wi<strong>ch</strong>tige Vortrag war wider Erwarten nur mittelmässig besu<strong>ch</strong>t.<br />

Uebung Donnerstag, den 31. März 1904 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: K. Duggener<br />

Thema: Theorie über Transport<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 9 Mann<br />

Samstag 10. April 1904 S<strong>ch</strong>lussprüfung & Abendunterhaltung<br />

a. S<strong>ch</strong>lussprüfung Na<strong>ch</strong>m. 3 Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Leitung: Herr Hauptm. Dr. Wyss<br />

Experte: Oberstl. Dr. von S<strong>ch</strong>ulthess<br />

Kursteilnehmer: 36 Damen & Herren<br />

Herr Dr. Wyss begrüsste die Kurstheilnehmer & Gäste auf das wärmste mit einigen<br />

Erklärungen der Samatier-Sa<strong>ch</strong>e. Es hatten si<strong>ch</strong> ziemli<strong>ch</strong> viel Zuhörer eingefunden, die<br />

der Prüfung aufmerksam folgten.<br />

Soviel S<strong>ch</strong>reibender beoba<strong>ch</strong>tete ma<strong>ch</strong>ten die Antworten & Verbände guten Eindruck.<br />

Der Experte theilte in seiner Kritik unter anderem mit, dass es sehr rathsam dass die<br />

Theilnehmer das Gelernte in einem Samariterverein zu vervollkommnen &<br />

derKursleitung den wärmsten Dank ausspra<strong>ch</strong>. Der anwesende Centralpräsident Herr<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Cramer übergab mit herzli<strong>ch</strong>en Worten unserer Samariter-Section zum 10 jährigen<br />

Bestande ein pra<strong>ch</strong>tvolles Diplom. Herr Cramer hatte sehr s<strong>ch</strong>ön betont, dass die<br />

Samaritersection das Wiederwärtige vergessen & mit neuem Muth an der s<strong>ch</strong>önen<br />

Aufgabe weiter wirken soll. Herr Präsident Sauter verdankt die Ehrung auf das Beste,<br />

indem er betonte, dass Sie tra<strong>ch</strong>ten wollen, dieser Ehrung würdig zu sein. Na<strong>ch</strong>dem<br />

no<strong>ch</strong> unser ho<strong>ch</strong>verehrter Präsident in einem S<strong>ch</strong>lusswort sämtli<strong>ch</strong> Theilnehmer<br />

eingeladen an der Abendunterhaltung theilzunehmen, bra<strong>ch</strong> mann auf mit dem<br />

Wahlspru<strong>ch</strong>: Kasino Unterstrass.<br />

b. Abendunterhaltung & 10 jähr. Stiftungsfest der Samaritersection im Kasino<br />

Unterstrass<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Mit gut einer Stunde Verspätung 6 ½ Uhr wurde die Abendunterhaltung dur<strong>ch</strong> unseren<br />

lieben Präsidenten Herr Dr. Wyss eroffnet & hat derselbe mit seinem nie versagendem<br />

Humor derselben den ri<strong>ch</strong>tigen Ton & Stimmung eingeimpft. Freund Paul Sauter, Präses<br />

der Samaritersection feierte in einer flotten Rede den 10 jährigen Bestand der Sektion &<br />

s<strong>ch</strong>loss mit dem Wuns<strong>ch</strong>e, dass au<strong>ch</strong> die Zukunft beide Vereine in treuer Arbeit<br />

beieinander finde.<br />

G. Weber überrei<strong>ch</strong>te mit einigen Worten & herli<strong>ch</strong>en Glückwüns<strong>ch</strong>en im Namen <strong>des</strong><br />

Militärsanitätsvereins zum 10 jährigen Stiftungsfest der Samaritersection derselben als<br />

ein äusseres Zei<strong>ch</strong>en treuer Freunds<strong>ch</strong>aft einen kleinen silbernen Be<strong>ch</strong>er mit folgender<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Widmung: Seiner treuen Samaritersection zum 10 jährig. Stiftungsfest <strong>vom</strong><br />

Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

1894 1904<br />

10. April 1904.<br />

Das Ges<strong>ch</strong>enk wurde <strong>vom</strong> Präsidenten Paul Sauter auf das Beste verdankt.<br />

Unser Quästor Carl Duggener ma<strong>ch</strong>te die erfreuli<strong>ch</strong>e Mitteilung, dass Herr Caspar Nauer<br />

dem Militärsanitätsverein einen Projektions-Apparat im ungefähren Werte von Fr. 200.--<br />

ges<strong>ch</strong>enkt habe & spre<strong>ch</strong>e er demselben den wärmsten Dank aus, was mit einem Ho<strong>ch</strong><br />

auf Nauer quittiert wurde. Die Generalversammlung hat unseren Freund Paul Sauter<br />

zu seinem Ehrenmitgliede ernannt & wurde demselben die Urkunde über diesen<br />

Bes<strong>ch</strong>luss überrei<strong>ch</strong>t.<br />

Nun folgte aber S<strong>ch</strong>lag auf S<strong>ch</strong>lag: Tanz, Gesang, Theater, Musik, etc. & zwis<strong>ch</strong>en<br />

hinein die von unserem Carl Duggener flott besorgte „Verlosung“ so dass es 3 Uhr<br />

Morgens wurde ehe mann es re<strong>ch</strong>t versah. Unser Herr Dr. Wyss hat den Vereinen eine<br />

A<strong>ch</strong>tung gebietende Glocke ges<strong>ch</strong>enkt & hatte dann aber au<strong>ch</strong> die Ehre, dieselbe gehörig<br />

zu s<strong>ch</strong>wingen um die verlorengegangenen Gegenstände auszurufen, hatten wir do<strong>ch</strong> am<br />

Vorstandstis<strong>ch</strong> ein grossartiges Fundbureau eingeri<strong>ch</strong>tet wo Kämme Hands<strong>ch</strong>uhe,<br />

Hauss<strong>ch</strong>lüssel, Damengürte nur so auf Lager lagen.<br />

Alle die si<strong>ch</strong> die Mühe nahmen, an der Abendunterhaltung theilzunehmen werden no<strong>ch</strong><br />

lange an den s<strong>ch</strong>ön verlebten Abend zurück denken, sind do<strong>ch</strong> alle Nummern <strong>des</strong><br />

angehängten Programms flott dur<strong>ch</strong>geführt worden. Das Zwer<strong>ch</strong>fell wurde dur<strong>ch</strong> die 3<br />

lustigen Theaterstücke gehörig in Bewegung gesetzt. Es sei an dieser Stelle allen denen<br />

die geholfen haben den Abend zu vers<strong>ch</strong>önern den herzli<strong>ch</strong>sten & wärmsten Dank<br />

ausgespro<strong>ch</strong>en. Was vergangen, kehrt ni<strong>ch</strong>t wieder, aber gieng es leu<strong>ch</strong>tend nieder,<br />

leu<strong>ch</strong>tets lange no<strong>ch</strong> zurück.<br />

In Stellvertretung <strong>des</strong> Aktuars Gustav Weber<br />

I. Uebung im Syst. Prakt. Repetitionskurs Freitag, den 29. April 1904<br />

Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Herr Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Verbände & Transport von Hand<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 14 Mann<br />

Sektion dur<strong>ch</strong> Herrn Professor Dr. Ernst, Sonntag, den 1. Mai 1904<br />

Vormittags 8 ½ Uhr im Anatomiegebäude <strong>des</strong> Kantonsspitals Züri<strong>ch</strong><br />

Vortragender: Herr Professor Dr. Ernst<br />

Der Vortragende skizzierte in kurzen Worten die Entstehung & Bedeutung der<br />

Lei<strong>ch</strong>enöffnung. Er erwähnte den grossen Widerstand gegen die Sektion, dem man jetzt<br />

no<strong>ch</strong>, in unserer aufgeklärten Zeit, aus vers<strong>ch</strong>iedenen Gründen begegne, so namentli<strong>ch</strong><br />

bei den Juden aus rituellen. Er betonte, dass die Sektion <strong>des</strong> absolutesten ni<strong>ch</strong>t ein<br />

pietätloser Akt sei. Ni<strong>ch</strong>t nur für den Arzt sei die Lei<strong>ch</strong>enöffnung von eminenter<br />

Wi<strong>ch</strong>tigkeit, sondern au<strong>ch</strong> kriminell.<br />

Herr Professor Ernst zeigte uns an einer weibli<strong>ch</strong>en Lei<strong>ch</strong>e, der am Kopfe das<br />

S<strong>ch</strong>ädelda<strong>ch</strong> abgenommen war, das Gehirn & ma<strong>ch</strong>te uns auf den Nervenstrang<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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aufmerksam, wel<strong>ch</strong>er von hier aus mit sämtli<strong>ch</strong>en Organen <strong>des</strong> Körpers in Verbindung<br />

steht. Am Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittenen kleinen Gehirn sah man deutli<strong>ch</strong> die Zei<strong>ch</strong>nung <strong>des</strong><br />

Lebensbaumes. Hierauf kam Vortragender auf die Eingeweide der Brust, was in Diesem<br />

falle sehr interessant war, zu spre<strong>ch</strong>en, da die in den dreissiger Jahren stehende Frau<br />

an Brustwassersu<strong>ch</strong>t starb. Dur<strong>ch</strong> Wegnahme eines Teils der Rippen & Herausnahme<br />

der Lungen, <strong>des</strong> Herzens & der übrigen Eingeweide & indem er uns die inneren<br />

Einri<strong>ch</strong>tungen derselben zeigte, erklärte uns Herr Prof. Ernst den Zweck & die<br />

Funktionen dieser Organe. Von Bedeutung namentli<strong>ch</strong> erwähnte er uns den heute so<br />

bösen Wurmfortsatz <strong>des</strong> Blinddarms & bot uns Gelegenheit, das Wesen & die<br />

Enstehung der berü<strong>ch</strong>tigten inneren Brü<strong>ch</strong>e kennen zu lernen. Kehlkopf & Luftröhre, der<br />

S<strong>ch</strong>luss derbSektion, wurden uns ebenfalls vor Augen geführt.<br />

Dur<strong>ch</strong> diese Lei<strong>ch</strong>enöffnung vers<strong>ch</strong>affte uns Herr Prof. Ernst in sehr verständli<strong>ch</strong>er<br />

Weise einen Einblick über die Verri<strong>ch</strong>tungen der einzelnen Organe <strong>des</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />

Körpers, von denen der Sanitätssoldat & Samariter einen ri<strong>ch</strong>tigen Begriff haben soll.<br />

Dem Vortragenden sei für seine Mühe und gebra<strong>ch</strong>tes Opfer hiermit den wärmsten Dank<br />

ausgespro<strong>ch</strong>en. Herr Prof. Ernst war herna<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> so freundli<strong>ch</strong>, uns no<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene<br />

interessante mehrjährige Präparate z. B. eine dur<strong>ch</strong> einen Wagendei<strong>ch</strong>sel verletzte<br />

Niere, ein Herz mit einem Streifs<strong>ch</strong>uss, 2 Gehirne mit Blutungen etc. zu zeigen, was<br />

demselben hiermit no<strong>ch</strong>mals bestens verdankt wird.<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 ¼ Uhr Anwesend 23 Mitglieder<br />

II. Uebung im Syst. Prakt. Repetitionskurs Donnerstag, den 5. Mai 1904<br />

Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Herr Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Verbandlehre<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 15 Mann<br />

III. Uebung im Syst. Prakt. Repetitionskurs Donnerstag, den 19. Mai<br />

1904 Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Herr Dr. H. O. Wyss & Fourier Stössel<br />

Thema: Transport auf Ordonanz Tragbahren<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 13 Mann<br />

IV. Uebung im Syst. Prakt. Repetitionskurs Donnerstag, den 26. Mai<br />

1904 Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Herr Dr. H. O. Wyss & Wa<strong>ch</strong>tmeister Sauter<br />

Thema: Bindenverbände<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 14 Mann<br />

Repetitionsabend der Teilnehmer <strong>des</strong> Krankenpflegekurses, Dienstag,<br />

den 31. Mai 1904 Abends 8 Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Herr Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Repetition von Verbänden mit Binden & Verbandtü<strong>ch</strong>ern<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 23 Personen<br />

V. Uebung im Syst. Prakt. Repetitionskurs Donnerstag, den 2. Juni 1904<br />

Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Herr Dr. H. O. Wyss & Fourier Stössel<br />

Thema: Erstellen von Nottragbahren<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 12 Mann<br />

VI. Uebung im Syst. Prakt. Repetitionskurs Donnerstag, den 9. Juni 1904<br />

Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener<br />

Thema: Kno<strong>ch</strong>enbru<strong>ch</strong>verbände<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 10 Mann<br />

VII. Uebung im Syst. Prakt. Repetitionskurs Donnerstag, den 16. Juni<br />

1904 Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener & Stössel<br />

Thema: Verbände mit Notmaterial<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 11 Mann<br />

VIII. Uebung im Syst. Prakt. Repetitionskurs Donnerstag, den 23. Juni<br />

1904 Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Hr. Dr. H. O. Wyss & Fourier Stössel<br />

Thema: Transport von Hand<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 12 Mann<br />

IX. Uebung im Syst. Prakt. Repetitionskurs Donnerstag, den 30. Juni<br />

1904 Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Hr. Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Transport mittels Nottragbahren<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 25 Mann<br />

X. Uebung im Syst. Prakt. Repetitionskurs Donnerstag, den 7. Juli 1904<br />

Abends 8 ¼ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Hr. Dr. H. O. Wyss und Fourier Stössel<br />

Thema: Notmaterial<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 15 Mann<br />

Uebung Donnerstag, den 14. Juli 1904 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Hr. Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Transport auf Ordonanztragbahren<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 11 Mann<br />

Halbjahres-Versammlung, Donnerstag, den 21. Juli 1904 Abends 8 ¼ Uhr<br />

Hotel de la „Poste“<br />

Vorsitzender: Herr Dr. H. O. Wyss, Präsident<br />

1. Na<strong>ch</strong> der Begrüssung dur<strong>ch</strong> den Präsidenten folgt <strong>des</strong> Verlesen der Protokolle.<br />

Dieselben werden unter Verdankung abgenommen.<br />

2. Der Präsident ma<strong>ch</strong>t die Anregung, man mö<strong>ch</strong>te auf unsere Uebungen Collegen,<br />

namentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ältere Mitglieder unseres Vereins aufmerksam ma<strong>ch</strong>en, damit die<br />

Beteligung zahlrei<strong>ch</strong>er werde.<br />

3. Auf Antrag von Fourier Stössel wird bes<strong>ch</strong>lossen, vor dem Truppenzusammenzug<br />

no<strong>ch</strong> einige theoretis<strong>ch</strong>e & praktis<strong>ch</strong>e Uebungen abzuhalten.<br />

4. Vom Vorstande ist s. Zt. eine Sammlung betr. neuer Mitglieder veranstaltet worden.<br />

Dieselbe ist nun beendet und hat ergeben Fr. 156.50 als einmalige Beiträge und im<br />

Fernern 28 neue Passivmitglieder.<br />

5. Der Turnverein Neumünster hat uns ersu<strong>ch</strong>t, an ihrem Preissehan turnen im<br />

Dolderpark die Sanitätsmanns<strong>ch</strong>aft zu stellen. Als Arzt erklärt si<strong>ch</strong> in verdankenswerter<br />

Weise unser Präsident Hr. Dr. Wyss hiefür bereit, & im Weiteren wurden zwei Mitglieder<br />

unseres Vereins abgeordnet. Zur Behandlung kamen einige lei<strong>ch</strong>te Fälle.<br />

6. Eintitte werden genehmigt:<br />

M. Suter, Wärter, Brunaustrasse 89 Aktiv &<br />

Oswalsd Butz, Clausiusstrasse 37 Passiv.<br />

Austritte werden genehmigt:<br />

Fis<strong>ch</strong>er Passiv<br />

Rudolf Leber wird infolge Abreise gestri<strong>ch</strong>en.<br />

Pernet wird auf seinen Wuns<strong>ch</strong> zu den Passiven versetzt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 23 Mann<br />

Ausflug mit kleiner Felddienstübung, Sonntag den 24. Juli 1904 mit der<br />

Samariter-Section<br />

Bei einer wahrhaft tropis<strong>ch</strong>en Hitze fanden si<strong>ch</strong> 14 Damen & 19 Herren um 1 ½ Uhr auf<br />

dem Heimplatze ein. Von hier aus ging es teils zu fuss & teils per Dampf dem<br />

Zollikerberg zu. Na<strong>ch</strong> einer kurzen Stärkung im Restaurant Zollikerhöhe bra<strong>ch</strong> man auf<br />

zur Unglückstelle im Walde.<br />

Supposition: Die <strong>vom</strong> Genie-Verein erstellte Brücke ist eingestürzt. 2 Herren & 1 Dame<br />

haben si<strong>ch</strong> verletzt.<br />

Mit Notmaterial bestehend aus Zweigen, Epheu etc. wurden den Patienten, der eine<br />

hatte si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den Fall einen complizierten Obers<strong>ch</strong>enkelbru<strong>ch</strong>, der andere einen<br />

complizierten Unters<strong>ch</strong>enkelbru<strong>ch</strong> & die Dame einen Vorderarmbru<strong>ch</strong> zugezogen, von<br />

den Samariterinnen der erste Verband angelegt. In<strong>des</strong>sen fertigten die Herren ebenfalls<br />

aus Notmaterial eine S<strong>ch</strong>leife & eine Tragbahre an. Von der Unglückstelle weg wurden<br />

die Verwundeten bis zum Waldrand von Hand transportiert, worauf dann die S<strong>ch</strong>leife &<br />

Tragbahre bis zum Restaurant in Funktion traten. Hier angekommen fand dur<strong>ch</strong><br />

unseren Präsidenten angesi<strong>ch</strong>ts <strong>des</strong> grossen Durstes & <strong>des</strong> knurrenden Magens eine<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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ni<strong>ch</strong>t lange & gestrenge Kritik statt, als Einleitung zum zweiten gemütli<strong>ch</strong>en Teile der<br />

Felddiesnt Übung. Na<strong>ch</strong>dem si<strong>ch</strong> der Magen gestärkt hatte, begannen Spiele etc.,<br />

sodass es nur zu s<strong>ch</strong>nell spät wurde & jeder wieder seinem heimatli<strong>ch</strong>en Herde<br />

zusteuern musste.<br />

Uebung, Donnerstag, den 25. August 1904 Abends 8 Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Fourier Stössel<br />

Thema: Transport mittels Ordonanz-Tragbahren<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 15 Mann<br />

Uebung, Donnerstag, den 29. Septbr. 1904 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Hr. Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Bindenverbände<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 13 Mann<br />

Uebung, Donnerstag, den 27. Oktober. 1904 Abends 8 ½ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tm. Sauter<br />

Thema: Bindenverbände<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 11 Mann<br />

Vortrag Samstag, den 12. November 1904 Abends 8 Uhr im Café<br />

„Du Nord“<br />

Vortrag in der Militär-Vereinigung abgehalten von Herrn Hauptmann Farner über: Der<br />

Russis<strong>ch</strong> - Japanis<strong>ch</strong>e Krieg & seine Lehren, mit Vorweisung von Karten & Plänen.<br />

Dieser ca. 3 stündige sehr interessante Vortrag war gut besu<strong>ch</strong>t.<br />

Uebung, Freitag, den 18. November 1904 Abends 8 ½ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener<br />

Thema: Anfertigen von Verbandpatronen<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 9 Mann<br />

Vortrag Samstag, den 26. November 1904 Abends 8 Uhr im Du Pont<br />

Von Herrn Major Vorbrodt, Instruktionsoffizier der Infanterie über Das Gefe<strong>ch</strong>t bei<br />

Montoire am 27. Dezember 1870<br />

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Vortrag Samstag, den 10. Dezember 1904 Abends 8 Uhr ebenfalls im Du<br />

Pont<br />

Von Herrn Oberstlieutenant Merkli über „Manöverlehren“.<br />

Beide Vorträge abgehalten in der Militärvereinigung waren sehr interessant & gut<br />

besu<strong>ch</strong>t.<br />

Sonntag, den 11. Dezember 1904 Vorm 9 ½ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus Demonstration neuer Krankenpflegeapparate<br />

Leiter: Hr. Dr. H. O. Wyss<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr Anwesend 23 Mann<br />

Vortrag Samstag, den 14. Januar 1905 Abends 8 ¼ Uhr im Restaurant<br />

Du Pont<br />

Vortragender: Herrn Oberst von S<strong>ch</strong>ulthess<br />

Thema: Das Treffen bei Nouneville - Villepoin Loirefeldzug am 1. Dezember 1870<br />

Dieser Vortrag, abgehalten in der Militärvereinigung der Stadt Züri<strong>ch</strong>, war sehr<br />

interessant & gut besu<strong>ch</strong>t.<br />

General-Versammlung Samstag, den 28. Januar 1905 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Zunfthaus zur „S<strong>ch</strong>mieden“ Marktgasse<br />

Vorsitzender: Hr. Dr. H. O. Wyss, Präsident<br />

Der Präsident eröffnet die Versammlung 9 Uhr mit einer Anspra<strong>ch</strong>e, wobei er mit einem<br />

Rückblick auf das abgelaufene Jahr die Vereinstätigkeit und bemerkenswertesten<br />

Begebenheiten berührte.<br />

Unter Traktandum 1 erfolgt das Verlesen <strong>des</strong> Protokolles, wel<strong>ch</strong>es anstandslos<br />

gutgeheissen und unter bester Verdankung abgenommen wird. Der <strong>vom</strong> Vice-<br />

Präsidenten verfasste Jahresberi<strong>ch</strong>t, sowie die später erfolgende Verlesung der<br />

Jahresre<strong>ch</strong>nung werden ebenfalls ohne Einwendung mit Verdankung abgenommen. Bei<br />

letzterer wird am S<strong>ch</strong>lusse in Abwesenheit der Revisoren deren s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>er Beri<strong>ch</strong>t den<br />

Mitgliedern zur Kenntnis gebra<strong>ch</strong>t. Bevor die Vorstandswahlen beginnen erlässt<br />

Duggener eine Aufforderung an die Mitglieder mit dem Ersu<strong>ch</strong>en, dass in Anbetra<strong>ch</strong>t der<br />

ihm zu Ohren gekommenen Unzufriedenheit unter einigen Mitgliedern diese ihre<br />

Wüns<strong>ch</strong>e und Anliegen jetzt bringen mögen, damit diese gemeinsam beraten und für<br />

Abhülfe gesorgt werden könne.<br />

Emil Gross bringt die s<strong>ch</strong>on so oft diskutierte Einladungsweise wieder auf den Plan und<br />

glaubt, dass nur wieder Einführung der regelmässigen Einladungskarten zu sämtli<strong>ch</strong>en<br />

Vorträgen und Uebungen einen günstigen Besu<strong>ch</strong>e Vors<strong>ch</strong>ub leiste. Dieses Thema,<br />

wel<strong>ch</strong>es früher s<strong>ch</strong>on mehrere Male an unseren Generalversammlungen erörtert wurde<br />

und wirkli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ein wunder Punkt unserer Vereinstätigkeit bildet, in<strong>des</strong>s eben diese<br />

Kartens<strong>ch</strong>reiberei ni<strong>ch</strong>t eine gesu<strong>ch</strong>te Arbeit eines Vorstandsmitglie<strong>des</strong> bildet, gibt au<strong>ch</strong><br />

heute wieder zu reger Diskusion Anlass. Im Laufe dieses Meinungsaustaus<strong>ch</strong>es erfolgen<br />

drei Anträge: 1. Es mö<strong>ch</strong>te jeweilen dur<strong>ch</strong> Karten & Publikation eingeladen werden. 2.<br />

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Es sei nur dur<strong>ch</strong> Karten einzuladen. 3. Es sei nur dur<strong>ch</strong> Publikation im Tagblatt &<br />

Tagesanzeiger je Montags einzuladen.<br />

Mit 11 Stimmen wird bei der Abstimmung der dritte Antrag zum Bes<strong>ch</strong>lusse erhoben<br />

und ist diese Frage wieder einmal gelöst.<br />

Indem kein Vorstandsmitglied seinen Rücktritt verlangt, so werden bei der offenen<br />

Abstimmung, die bes<strong>ch</strong>lossen wird, au<strong>ch</strong> sämtli<strong>ch</strong>e bisherige der Reihe na<strong>ch</strong> mit<br />

Aklamation wiedergewählt.<br />

Zu Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren werden bestimmt: Leuthard & Vonaes<strong>ch</strong>. Im folgendem<br />

Wahlgang: Delegierte in die Militär-Vereinigung ersu<strong>ch</strong>t Duggener um seinen Rücktritt &<br />

werden Stössel als erster & Vonaes<strong>ch</strong> als zweiter Delegierter gewählt.<br />

Gestützt auf ihre zehnjährige treue Aktivmitglieds<strong>ch</strong>aft werden Joseph Kne<strong>ch</strong>t & Joseph<br />

Moser zu Freimitgliedern ernannt.<br />

Robert Weiss, Vater, wel<strong>ch</strong>er ein Austrittsgesu<strong>ch</strong> eingerei<strong>ch</strong>t hat, wird in Anbetra<strong>ch</strong>t<br />

seiner Verdienste um unseren Verein, speziell als „Kalbfelltrompeter“ ebenfalls<br />

einstimmig zu den Freimitgliedern befördert.<br />

Es wird bes<strong>ch</strong>lossen, unser Vereinslokal im Hotel Post aufzugeben und ins Zunfthaus<br />

zur „S<strong>ch</strong>mieden“ Marktgasse No 20 zu verlegen. Das „Zügeln“ soll Anlass zu einer<br />

gemütl. Vereinigung in der S<strong>ch</strong>miedstube geben.<br />

Vom Austritt, Engeler & Joh. Albre<strong>ch</strong>t wird Vormerk genommen & glei<strong>ch</strong>zeitig Gust<br />

Billeter zu den Passiven versetzt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 12 Uhr<br />

In Vertretung <strong>des</strong> Aktuars (wegen Mil Dienst) K. Duggener<br />

Vortrag Samstag, den 28. Januar 1905 Abends 8 ¼ Uhr im Du Pont<br />

Vortragender: Oberst Keyser<br />

Thema: Die Manöver am Lukmanier im September 1904<br />

Dieser Vortrag, abgehalten in der Militär-Vereinigung der Stadt Züri<strong>ch</strong>, war sehr<br />

interesant & gut besu<strong>ch</strong>t.<br />

Uebung Freitag, den 10. Februar 1905 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

Thema: Erstellen von Nottragbahren<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 18 Mann<br />

Uebung Freitag, den 24. Februar 1905 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Verbände na<strong>ch</strong> Diagnosen<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 12 Mann<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Abendunterhaltung Samstag, den 4. März 1905 im Casino Hottingen<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Na<strong>ch</strong> dem Eröffnungsmars<strong>ch</strong> und einem Tanz begrüsst der Präsident die zahlrei<strong>ch</strong><br />

ers<strong>ch</strong>ienen Teilnehmer mit einer Anspra<strong>ch</strong>e auf’s wärmste, wobei er das Ers<strong>ch</strong>einen der<br />

se<strong>ch</strong>szehn Mann starken Gesangssektion <strong>des</strong> Turnvereins Aussersihl besonders<br />

hervorhob, ebenso die Delegationen <strong>des</strong> Pontonier-Fahr-Vereins, <strong>des</strong> Artillerie-Vereins &<br />

<strong>des</strong> Vereins <strong>vom</strong> Bat 68. Das rei<strong>ch</strong>haltige Programm, speziell die Gesangs-Vorträge <strong>des</strong><br />

Turnvereins Aussersihl & die dramatis<strong>ch</strong>en Aufführungen, sowie die Verlosung fanden<br />

alle Anerkennung & Niemand ahnte, dass diese Feststimmung ein jähes Ende nehmen<br />

sollte.<br />

Um die zweite Morgenstunde, als no<strong>ch</strong> kaum die Hälfte <strong>des</strong> Programms abgewickelt<br />

war, wurde plötzli<strong>ch</strong> Herr A. Stutz Elektrote<strong>ch</strong>n., von einem Herzs<strong>ch</strong>lag getroffen,<br />

wel<strong>ch</strong>er den sofortigen Tod zur Folge hatte.<br />

Von einer Fortsetzung der Unterhaltung war daher keine Rede mehr und alles ging na<strong>ch</strong><br />

der Verteilung der Lose still auseinander.<br />

Uebung Freitag, den 17. März 1905 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

Thema: Verbandlehre & Kistenkenntnis<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend: 13 Mann<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Demonstration von anatomis<strong>ch</strong>en Präparaten, Sonntag, den 26. März<br />

1905 Vormittags 10 ½ Uhr in der Anatomie <strong>des</strong> Kantons-Spitals Züri<strong>ch</strong><br />

Na<strong>ch</strong>dem si<strong>ch</strong> auf Anfrage unseres Herrn Präsidenten Dr. H. O. Wyss hin die Herren<br />

Professor Dr. Ruge & Felix in äusserst liebenswürdiger Weise bereit erklärt hatten, eine<br />

sol<strong>ch</strong>e Vorweisung zu übernehmen, fanden si<strong>ch</strong> sehr viele unserer Mitglieder im<br />

Demonstrations-Saale <strong>des</strong> Anatomie-Gebäu<strong>des</strong> ein.<br />

Herr Professor Felix eröffnete die Demonstration im Ans<strong>ch</strong>luss an die letztes Jahr<br />

stattgefundene Sektion im Patologis<strong>ch</strong>en Institute. Er erklärte in sehr verständli<strong>ch</strong>er und<br />

lei<strong>ch</strong>tfassli<strong>ch</strong>er Weise den Körperbau <strong>des</strong> Mens<strong>ch</strong>en an Hand vers<strong>ch</strong>iedener<br />

anatomis<strong>ch</strong>er & künstli<strong>ch</strong>er Präparate. Besonders lei<strong>ch</strong>tfassli<strong>ch</strong> wies er uns die<br />

Nervenstränge und ihre Funktionen vor Augen. Ebenso erklärte er uns die Funktionen,<br />

Lage, Grösse etc. <strong>des</strong> Herzens. Herna<strong>ch</strong> kamen die übrigen Körperteile an die Reihe.<br />

Na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss der Demonstration hatte Herr Professor Felix no<strong>ch</strong> die Freundli<strong>ch</strong>keit, uns<br />

die Sammlung der vielen anatomis<strong>ch</strong>en Präparate zu zeigen. Herr Professor Felix sei für<br />

seine Mühe der beste Dank ausgespro<strong>ch</strong>en.<br />

S<strong>ch</strong>luss 12 Uhr Anwesend 35 Mann<br />

Uebung Donnerstag, den 6. April 1905 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

Thema: Kenntnis der neuen grossen Verbandkiste<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 13 Mann<br />

Uebung Donnerstag, den 27. April 1905 Abends 8 ¼ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Fourier Stössel<br />

Thema: Notverbände<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 12 Mann<br />

Felddienst-Uebung mit Verwundetentransport per Automobil Sonntag,<br />

den 21. Mai 1905 im Hasliba<strong>ch</strong>-Küsna<strong>ch</strong>t<br />

Experte: Herr Armeecorpsarzt Oberst Dr. v. S<strong>ch</strong>ulthess<br />

Uebungsleiter: Hptm Dr. Hans o. Wyss<br />

Chef <strong>des</strong> Notspitals: Oberstlt Dr. H. O. Wyss & Fourier Duggener<br />

Supposition: Es findet in der Nähe von Züri<strong>ch</strong> (Küsna<strong>ch</strong>t) ein Vorpostengefe<strong>ch</strong>t statt. Die<br />

Samaritersection <strong>des</strong> M. S. V. Z. erri<strong>ch</strong>tet im Linthes<strong>ch</strong>ers<strong>ch</strong>ulhaus ein Notspital.<br />

Mitglieder <strong>des</strong> M. S. V. Z. halten si<strong>ch</strong> mit zwei entspre<strong>ch</strong>end zweckmässig hergeri<strong>ch</strong>teten<br />

Motorwagen beim Notspital bereit, um auf telephonis<strong>ch</strong>en Beri<strong>ch</strong>t sofort na<strong>ch</strong> Abbru<strong>ch</strong><br />

<strong>des</strong> Gefe<strong>ch</strong>tes in der Ri<strong>ch</strong>tung <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfel<strong>des</strong> abzufahren, um dort die von der<br />

Truppensanität mit Notverbänden versehenen Verwundeten abzuholen & so ras<strong>ch</strong> wie<br />

mögli<strong>ch</strong> dem Notspital zuzuführen.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Zweck der Uebung: Es sollen die Verwundeten auf die s<strong>ch</strong>onendste Art und ohne<br />

Umladung auf ihren Tragbahren <strong>vom</strong> S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfeld bis ins Notspital mit der grösst<br />

mögli<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>windigkeit transportiert werden.<br />

Die Uebung gestaltet si<strong>ch</strong> nun folgendermassen. 2 Uhr 20 langte der telephonis<strong>ch</strong>e<br />

Beri<strong>ch</strong>t an, dass das Gefe<strong>ch</strong>t zum Stehen gekommen sei. Sofort begaben si<strong>ch</strong> die beiden<br />

Motorwagen, wel<strong>ch</strong>e vorher von den Mitgliedern <strong>des</strong> M. S. V. Z. in folgender weise zum<br />

Verwundetentransport hergeri<strong>ch</strong>tet waren, unter Führung <strong>des</strong> Automobils der<br />

Uebungsleitung auf die Fahrt Ri<strong>ch</strong>tung S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfeld. Der erste Wagen war mittelst zwei<br />

requirierten Bänken zum Sitzend-Transport von zehn Lei<strong>ch</strong>tverwundeten passend<br />

gema<strong>ch</strong>t, der zweite Wagen, mit einem Segeltu<strong>ch</strong>verdeck gänzli<strong>ch</strong> verhüllt gestattete<br />

dur<strong>ch</strong> seine wirkli<strong>ch</strong> zweckmässige Einri<strong>ch</strong>tung den Transport von vier<br />

S<strong>ch</strong>werverwundeten auf den Tragbahren und zwar je zwei übereinander. Auf dem<br />

S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfelde bei Hasliba<strong>ch</strong> (zwis<strong>ch</strong>en Küsna<strong>ch</strong>t & Erlenba<strong>ch</strong>) mussten natürli<strong>ch</strong><br />

zuallererst die angenommenen Verwundeten so ras<strong>ch</strong> wie mögli<strong>ch</strong> mit den<br />

Notverbänden versehen werden. Dann wurden sie aufgeladen und nun giengs in<br />

ras<strong>ch</strong>er Fahrt dem Notspital zu, das inzwis<strong>ch</strong>en von der Samaritersection mit<br />

Bettmaterial <strong>vom</strong> Sanitätsposten in hübs<strong>ch</strong>er Weise eingeri<strong>ch</strong>tet worden war. Fahrzeit:<br />

ein Weg: Linthes<strong>ch</strong>ers<strong>ch</strong>ulhaus (Notspital) bis Hasliba<strong>ch</strong> (S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfeld) 25 Minuten. Die<br />

ganze Uebung dauerte infolge<strong>des</strong>sen nur eine Stunde & vierzig Minuten, kann aber in<br />

jeder Beziehung als lehrrei<strong>ch</strong> und gelungen bezei<strong>ch</strong>net werden. Interessant war bei<br />

dieser Uebung wie Herr Oberst v. S<strong>ch</strong>ulthess au<strong>ch</strong> in seiner freundli<strong>ch</strong>en Kritik<br />

hervorhob, ausser dem ras<strong>ch</strong>en Transport dank <strong>des</strong> Automobils, dem<br />

Zukunftsverwundetentransportmittel, wie s<strong>ch</strong>onend infolge der guten Federung und der<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Pneumatiks die Verletzten befördert werden konnten. Herr Arbenz, Motorwagenfabrik,<br />

Züri<strong>ch</strong> V stellte in liebenswürdiger Weise gegen eine kleine Ents<strong>ch</strong>ädigung für Chauffeur<br />

& Benzin die beiden Wagen für den Verwundetentransport zur Verfügung. Das<br />

Automobil für die Uebungsleitung lieferte die Automobil AG Utos<strong>ch</strong>loss Züri<strong>ch</strong> V. Na<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>luss dieser in allen Teilen gut dur<strong>ch</strong>geführten Felddienstübung wurden in unserem<br />

Vereinslokal zur S<strong>ch</strong>miedstube no<strong>ch</strong> einige Stunden der Gemütli<strong>ch</strong>keit gewidmet<br />

Anwesend 18 Mann<br />

Uebung Freitag, den 2. Juni 1905 Abends 8 ½ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

Thema: Improvisationsarbeiten<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 10 Mann<br />

Sanitätsdienst am Automobilrennen v. 4 Juni 1905<br />

Auf das Gesu<strong>ch</strong> <strong>vom</strong> Sanitätscomité <strong>des</strong> s<strong>ch</strong>weiz. Automobilrennvereins übernehmen<br />

auf Veranlassung unseres Präsidiums in Verbindung mit dem Samariterbund unsere<br />

Vereine den Sanitätsdienst am Rennen <strong>vom</strong> 4. Juni. Die grosse Strecke von 100<br />

Kilometer gestaltete dieses Unternehmen für die Oberleitung zu einer ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>ten<br />

Aufgabe. Mit Freuden dürfen wir aber konstatieren, dass der ganze Apparat zur vollen<br />

Zufriedenheit der Leitung funktionierte.<br />

Der gl. Automobilwagen <strong>des</strong> Herrn Arbenz Wolfbru<strong>ch</strong>st wel<strong>ch</strong>er an unserer Uebung<br />

Verwendung fand, wurde entspre<strong>ch</strong>end zum liegen & sitzen eingeri<strong>ch</strong>tet. Der<br />

Hauptposten im S<strong>ch</strong>eibens<strong>ch</strong>opf Allmend war von 6 Mitgl. <strong>des</strong> M. S. V. & 2 Damen der<br />

Samaritersection den ganzen Tag von früh 4 Uhr besetzt und kam au<strong>ch</strong> in Funktion.<br />

Der Unfall <strong>des</strong> Herrn Baters<strong>ch</strong>er in Dübendorf gab Veranlassung den<br />

Automobilkrankenwagen auf die Probe zu stellen und wenn ni<strong>ch</strong>t leider der Motor, auf<br />

halbem Wege zu koldern angefangen, so hätte der Transport als Zukunftsmuster dienen<br />

können.<br />

Glückli<strong>ch</strong>er Weise befand er si<strong>ch</strong> um diese Zeit auf Stadtgebiet, so dass die Umladung<br />

<strong>des</strong> Patienten verhältnissmässig si<strong>ch</strong> ras<strong>ch</strong> abwickelte.<br />

Die Ents<strong>ch</strong>ädigung von Fr 30.- für beide Vereine für diesen Dienst wurden in Anbetra<strong>ch</strong>t<br />

der langen Verfügungszeit der Beteiligten an diese verteilt, indem sie si<strong>ch</strong> selbst<br />

verköstigen mussten. (Herren je 4 Fr. Damen je 3 Fr.) (Kunz Wa<strong>ch</strong>tm, Suter M.), Saluz J.,<br />

Bleeck J.,Stutz & S<strong>ch</strong>üppi)<br />

Sanitätsdienst am 25. Juni 1905 bei Anlass <strong>des</strong> Kant. S<strong>ch</strong>iesens auf d.<br />

Rehalp<br />

Auf das Gesu<strong>ch</strong> der Rehalps<strong>ch</strong>ützenvereine stellten wir am Kant. Felds<strong>ch</strong>iessen 2 Mann<br />

zur Besorgung <strong>des</strong> Sanitätsdies ntes von Vor. 6 bis Abends 8 Uhr. Derselbe wurde ohne<br />

bemerkenswerte Hülfeleistung abgewickelt. (Saluz J. & Suter J. M.)<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vortrag am 25. Juni Na<strong>ch</strong> 2 Uhr im Oper. Saal <strong>des</strong> Kt. Spitals <strong>vom</strong><br />

Freimitgl. Jos. Kne<strong>ch</strong>t<br />

Obs<strong>ch</strong>on ein wunders<strong>ch</strong>önerSonntag Na<strong>ch</strong>mitt. unsere Mitglieder sonst ins Freie lockte,<br />

fanden si<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> eine gr. Anzahl derselben im Oper. Saal <strong>des</strong> Kt. Spitals ein, um dem<br />

äusserst gedigenen Vortrage unseres Freimitglie<strong>des</strong> Jos. Kne<strong>ch</strong>t zu laus<strong>ch</strong>en, wobei die<br />

Besu<strong>ch</strong>er trotz der etwas unheimli<strong>ch</strong>en Hitze ohne murren dem 2 stündigen Vortrag:<br />

Projektion & Demonstration über die vers<strong>ch</strong>iedensten Krankheiten incl. Chirurgie, folgte.<br />

Das gebotene war au<strong>ch</strong> dana<strong>ch</strong> einen Laien zu fesseln & können wir hier dem<br />

Vortragenden nur den besten Dank ausspre<strong>ch</strong>en. Was wir zu sehen & zu hören<br />

bekamen, war allen etwas vollständig neues und wurde es zu weit führen, wenn wir<br />

alle Einzelheiten hier festhalten wollten.<br />

Am S<strong>ch</strong>lusse unternahmen no<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Mitglieder beider Vereine einen<br />

gemütli<strong>ch</strong>en Spaziergang na<strong>ch</strong> dem Züri<strong>ch</strong>berg<br />

Anwesend 22 Mann<br />

Uebung Freitag, den 16. Juni 1905 Abends 8 ½ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engr.<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener<br />

Thema: Diagnosentheorie<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 5 Mann<br />

Uebung Mittwo<strong>ch</strong>, den 5. Juli 1905 Abends 8 ½ Uhr im Hirs<strong>ch</strong>engr.<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener<br />

Thema: Eintheilung <strong>des</strong> Sanitäts Dienstes für das Eid. Sängerfest<br />

S<strong>ch</strong>luss: 9 ½ Uhr Anwesend 11 Mitglieder<br />

Sanitäts Dienst am eidg. Sängerfest <strong>vom</strong> 14 bis 18. Juli 1905<br />

Auf Wuns<strong>ch</strong> <strong>des</strong> Ges. Wesens erhielt der M. S. V. Z und die Samaritersection den<br />

Auftrag als freiwill. Hülfe das Sanitätscorps zu verstärken und erhielten die Mitgl. <strong>des</strong><br />

M. S. V. speziell die Aufgabe die 7 Massenquartiere je 1 bis 2 Mann stark von 10 Uhr<br />

Abends bis früh 5 Uhr zu besetzen. Beteiligt waren im ganzen 18 Mann wel<strong>ch</strong>e in<br />

diesem Dienste 11 Verletzungen behandelten, alle jedo<strong>ch</strong> ganz geringfügiger Natur. Den<br />

weitaus s<strong>ch</strong>öneren und gesu<strong>ch</strong>teren Dienst hatten dagegen die Damen der S. Section.<br />

Den Festhüttendienst über alle Konzerte und Aufführungen war dieser in Verbindung<br />

mit dem Sanitätscorps übertragen und konnte dabei man<strong>ch</strong>e Samariterin praktis<strong>ch</strong> ihre<br />

Kenntnisse anwenden, waren do<strong>ch</strong> im ganzen über 300 kl. Fälle behandelt worden. Als<br />

spezielle Anerkennung konnte jedem Teilnehmer 2 Billete für das Festspiel überbra<strong>ch</strong>t<br />

werden.<br />

In vertretung <strong>des</strong> Actuars: Duggener<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Halbjahres-Versammlung, Samstag den 5. Aug. 1905 Zunfthaus zur<br />

S<strong>ch</strong>midstube Marktgasse<br />

Vorsitzender Herrn Dr. H. O. Wyss Präsident<br />

Der Präsident eröffnet die Versammlung mit einer kurzen Anspra<strong>ch</strong>e. Unter Traktanden I<br />

erfolgte das verlesen <strong>des</strong> Protokoll dur<strong>ch</strong> Quästor Duggener weil der Actuar im Laufe<br />

<strong>des</strong> l. Halbjahres seinen Austritt eingerei<strong>ch</strong>t hat. Das von Duggener verfasste Protokoll<br />

wurde ohne Einwendungen u. mit bester Verdankung abgenommen.<br />

Traktanden II. Wahl eines Actuars u. 1 Delegierten in die Militär-Vereinigung. Vom<br />

Vorstand wurde P. Syfrig als Actuar vorges<strong>ch</strong>lagen u. da keine anderer Vors<strong>ch</strong>lag<br />

gema<strong>ch</strong>t wurde einstimmig angenommen. Als Delegierter wurde S. Laupper einstimmig<br />

gewählt.<br />

Traktanden III. Wieder Eintritt in den S. M. S. V. Der Präsident Herr Dr. H. O. Wyss<br />

ma<strong>ch</strong>t der Versammlung über die bereits in dieser Angelegenheit erfolgten<br />

Korrespondenzen Mitteilung, wobei er die wohlmeinenden Anstrengungen <strong>des</strong> jetzigen<br />

Centralcomités auseinandersetzt und am S<strong>ch</strong>lusse Quästor Duggener den Auftrag erteilt<br />

über diese Sa<strong>ch</strong>e zu referieren. Derselbe entledigte si<strong>ch</strong> dieser Aufgabe, in dem er die<br />

Veranlassung <strong>des</strong> Austritts sowohl, wie die Changen <strong>des</strong> Wiedereintrittes den<br />

gröstentails ers<strong>ch</strong>ienenen jüngeren Mitglieder auseinandersetzt. Dur<strong>ch</strong> ergänzenden<br />

Vortrag von G. Weber erhalten alle ein genügen<strong>des</strong> Bild dieser Angelegenheit und wird<br />

dann bei der Abstimmung der Antrag <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> unter dem Vorbehalt, dass an<br />

unseren früher gefassten Bes<strong>ch</strong>lüssen (Auss<strong>ch</strong>luss S<strong>ch</strong>eideggers und Beibehaltung der<br />

Samaritersection) festgehalten werde, der Wiedereintritt einstimmig angenommen.<br />

Als Activmitglieder wurden aufgenommen Hans Peyer Fourier, Engelbert Sieber u. Dürr<br />

Carl.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ¼ Uhr Anwesend 23 Mann<br />

Uebung Donnerstag, den 17. Aug 1905 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Quästor Duggener u. Wa<strong>ch</strong>tm. Kunz<br />

Thema: Soldatens<strong>ch</strong>ule und Tragen über Hindernisse<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 9 Mann<br />

Übung verbunden mit Bummel Sonntag den 20. August 1905 Vormittag 6<br />

Uhr<br />

Übungsleiter: Quästor Duggener u. Wa<strong>ch</strong>tm Kunz<br />

Thema: Erri<strong>ch</strong>ten von Nottransportmittel<br />

Anwesend 9 Mann<br />

Na<strong>ch</strong>dem die Mitglieder beider Vereine auf dem Heimplatz si<strong>ch</strong> Versammelt hatte, gieng<br />

es über Allment Fluntern und Sagentobel na<strong>ch</strong> dem Bestimmungsort Degenried. Na<strong>ch</strong><br />

einem kurzen Znüni gieng es mit fris<strong>ch</strong>em Mut an die Arbeit. Das Uebungsmaterial<br />

wurde von Herrn Peter aufs bereitwilligste zur Verfügung gestellt u. wurden dann von je<br />

einer Hälfte der Teilnehmer & Stossbennen eine je zum sitzen unter Leitung von Quästor<br />

Duggener und eine zum liegen transportieren unter Leitung von Wa<strong>ch</strong>tm. Kunz<br />

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hergestellt, wel<strong>ch</strong>e dan au<strong>ch</strong> ganz gut ausfielen; auf einmal kam der Beri<strong>ch</strong>t, dass in<br />

der Wirts<strong>ch</strong>aft ein Fräulein sei die beim Beeren su<strong>ch</strong>en den Fuss übertreten und<br />

infolge<strong>des</strong>sen ni<strong>ch</strong>t mehr mars<strong>ch</strong>fähig war. So konnte dann die von Abteilung Duggener<br />

hergestellte Stossbenne dazu Verwendung finden. Na<strong>ch</strong>dem wir das Fräulein ohne<br />

irgend wel<strong>ch</strong>en Unfall glückli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Hause Wildba<strong>ch</strong>strasse gebra<strong>ch</strong>t hatten, wurde<br />

die Stossbenne bei Frl. Kramer eingestellt und mit diesem Transport wurde die<br />

gemütli<strong>ch</strong>e Übung beendet.<br />

Uebung Donnerstag, den 7. Sept 1905 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: P. Sauter<br />

Thema: Bindenverbände<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 12 Mann<br />

14. Sept. beginn <strong>des</strong> Krankenpflegekurses<br />

Kursteilnehmerinnen 72<br />

Demonstration von anatomis<strong>ch</strong>er Präparate, Sonntag den 24. Sept. 1905<br />

Vormittags ½ 10 Uhr in der Anatomie<br />

Herr Prof. Dr. Felix eröffnete den Vortrag im Ans<strong>ch</strong>luss an dem im Märzen statt<br />

gefundenen, u. legte si<strong>ch</strong> hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> auf die Demonstration <strong>des</strong> Beins, in dem er uns<br />

zu handen vers<strong>ch</strong>iedener Präparate die Lage der Adern, Muskeln und der Nerven vor<br />

Auge führte. Sehr lehrrei<strong>ch</strong> war für uns die Blutstillung am Obers<strong>ch</strong>enkel und wurde<br />

denn au<strong>ch</strong> Dieselbe mit grossem Interessen von den Anwesenden verfolgt. Na<strong>ch</strong> dem<br />

Herr Prof. Dr. Felix seinen lehrrei<strong>ch</strong>en und interessanten Vortrag beendet hatte wurde<br />

Derselbe von Herr Dr. H. O. Wyss im Namen beider Vereine auf beste verdankt.<br />

Anwesend 26 Mann<br />

Ausmars<strong>ch</strong> in Uniform mit Rekognoszierung Sonntag, den 15. Okt. 1905<br />

Mittags 2 Uhr versammelten si<strong>ch</strong> auf dem Heimplatz 16 Mann woselbst Herr Dr. H. O.<br />

Wyss die Suposition aufstellte, dass eine Ostarmee über den Küsna<strong>ch</strong>temerberg gegen<br />

Züri<strong>ch</strong> vorrückte wo sie mit der Westarmee zusammen traf und daselbst ein Gefe<strong>ch</strong>t<br />

stattfand. Der Abmars<strong>ch</strong> erfolgte unter Leitung von Wa<strong>ch</strong>t. U. Kunz über Witikon na<strong>ch</strong><br />

dem Bestimmungsort wo Herr Dr. H. O. Wyss der inzwis<strong>ch</strong>en die Gegend rekognosziert<br />

hatte, die Teilnehmer über die Massregeln eines Regimentsverbandplatzes in kurzen<br />

Worten aufklärte. Der Rückmars<strong>ch</strong> erfolgte über Zollikon na<strong>ch</strong> dem Züri<strong>ch</strong>horn wo si<strong>ch</strong><br />

die Teilnehmer zerstreuten.<br />

Na<strong>ch</strong>tfelddienstübung Samstag, den 28. Okt. Abends 8 Uhr im<br />

Züri<strong>ch</strong>horn<br />

Anwesend 22 Mann<br />

Uebungsleiter Herr Dr. H. O. Wyss<br />

Entspre<strong>ch</strong>end der Einladung fanden si<strong>ch</strong> die Mitglieder beider Vereine um angesetzte<br />

Zeit daselbst ein und wurden die 6 Verwundeten mit Diagnosetafeln in die Parkanlagen<br />

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verteilt. Dur<strong>ch</strong> Trägerpatroullien aufgesu<strong>ch</strong>t und in den improvisierten Verbandplatz<br />

verbra<strong>ch</strong>t, dasselbst dur<strong>ch</strong> die Samariterinnen mit Notverbänden versehen.<br />

Zum S<strong>ch</strong>lusse fand no<strong>ch</strong> eine humorvolle Kritik dur<strong>ch</strong> Herr Dr. H. O. Wyss statt und<br />

wurde diese gemütli<strong>ch</strong>e Übung zu guter Letzt mit einem Abs<strong>ch</strong>iedtrunk gewürzt.<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Besu<strong>ch</strong> <strong>des</strong> Panoramas am Utoquai Sonntag, den 29. Sept 1905 Vorm.<br />

10 Uhr<br />

Zu dieser Einladung hatten si<strong>ch</strong> leider die Mitglieder <strong>des</strong> M. S. V. mi<strong>ch</strong>t besonders<br />

zahlrei<strong>ch</strong> eingefunden und wenn ni<strong>ch</strong>t die Damen mehr Interesse entwickelten hätten,<br />

so wäre die Zusammenkunft gänzli<strong>ch</strong> zu Wasser geworden. Ganze 3 Mann das<br />

Präsidium dazugere<strong>ch</strong>net fanden si<strong>ch</strong> ein und fand die Panoramaverwaltung in<br />

Anbetra<strong>ch</strong>t der 30 Damen trotzdem no<strong>ch</strong> ihre Re<strong>ch</strong>nung.<br />

Uebung Freitag, den 10. Nov. 1905 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Herrn Dr. H. O. Wyss<br />

Thema: Notverbände<br />

Anwesend 7 Mann<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr<br />

Übung und Demonstration den 24. Nov 1905 im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Übungsleiter: Quästor Duggener u. Frei Wa<strong>ch</strong>tm.<br />

Thema: 1. Gewehrkenntniss 2. Demonstration mit unserem Projektionsaparat.<br />

Anwesend 17 Mann S<strong>ch</strong>luss 10 ½ Uhr<br />

Vortrag der Militär-Vereinigung der Stadt Züri<strong>ch</strong> Samstag, den 18. Nov.<br />

1905 abends 8 ½ Uhr im Cafe Du Pont<br />

Vortragende: Herrn Hauptman Farner<br />

über Bilder u. Skizzen von Truppenzusammenzug 05<br />

Anwesend: 24 Mann<br />

Vortrag der Militär-Vereinigung der Stadt Züri<strong>ch</strong> Samstag, den 2. Dez.<br />

1905 abends 8 ¼ Uhr im Cafe Du Pont<br />

Vortragende: Herrn Geniemajor Peter<br />

über Grundsätze der S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tfeldbefestigung<br />

Anwesende: 17 Mann<br />

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S<strong>ch</strong>lussprüfung <strong>des</strong> Krankenpflegekurses Sonntag, den 10. Dez Na<strong>ch</strong>m.<br />

2 Uhr in der Aula <strong>des</strong> Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhauses<br />

Die S<strong>ch</strong>lussprüfung unseres zweiten diesjährigen Krankenpflegekurses wurde unter<br />

reger Beteiligung der eingeladenen Gäste sowie der Angehörigen der<br />

Kursteilnehmerinnen u. Mitglieder beider Vereine Sonntag den 10. Dez in der Aula <strong>des</strong><br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhauses Mittags punkt 2 Uhr abgehalten. Na<strong>ch</strong> einer kurzen<br />

Anspra<strong>ch</strong>e <strong>des</strong> Kursleiters Herr Dr. H. O. Wyss wurde mit der Prüfung begonnen und<br />

nahm Dieselbe dann au<strong>ch</strong> zur grossen Zufriedenheit <strong>des</strong> Kursleiters sowie der<br />

Anwesenden einen ras<strong>ch</strong>en u. sa<strong>ch</strong>verständigen Verlauf u. wurde au<strong>ch</strong> mit grossem<br />

Interesse verfolgt. Fast alle Aufgaben und Anfragen wurden von den<br />

Kursteilnehmerinnen mit wenig Ausnahmen ri<strong>ch</strong>tig gelöst. Na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss der Prüfung<br />

verdankte Herr Dr. Wyss den Kursteilnehmerinnen Ihr pünktli<strong>ch</strong>es Ers<strong>ch</strong>einen in den<br />

Übungen und ihren Fleiss den sie während den Kursstunden bekundeten in dem er<br />

hervorhob dass die Teilnehmerinnen jetzt eigentli<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> keine gelernte<br />

Krankenpflegerinnen seien, sondern nur Anfängerinnen die si<strong>ch</strong> im praktis<strong>ch</strong>en Leben<br />

das no<strong>ch</strong> aneignen müssen, was no<strong>ch</strong> fehle wozu Sie im Familien u. Freun<strong>des</strong>kreisen<br />

gewiss genügend Arbeit fänden um si<strong>ch</strong> der s<strong>ch</strong>önen Aufgabe zu widmen und,<br />

ermuntert Sie si<strong>ch</strong> auf diesem Gebiet immer mehr zu verfollkommnen. Dann verdankte<br />

Herr Dr. Wyss no<strong>ch</strong> die Anwesenheit der Herrn Stadtpräsidenten Pestalozzi, Regierungs<br />

Rat Bleuler, Delegierten und Abgeordneten der vers<strong>ch</strong>iedenen Vereinen und ma<strong>ch</strong>te<br />

dann no<strong>ch</strong> auf die darans<strong>ch</strong>liessende Abendunterhaltung in der S<strong>ch</strong>midstube<br />

aufmerksam wozu er sämtli<strong>ch</strong>e Anwesende willkommen hiess. Na<strong>ch</strong>dem der<br />

Abgeordnete <strong>des</strong> Central Vereins v. roten Kreuz Herr Dr. Kahn no<strong>ch</strong> in kurzen Worten<br />

die Notwendigkeit und wohltuende Wirkung dieser Krankenpflegekurse hervorhob und<br />

die Teilnehmerinnen no<strong>ch</strong> aufmunterte si<strong>ch</strong> auf diesem Felde auszubilden wurde die<br />

Prüfung ges<strong>ch</strong>lossen.<br />

Christbaumfeier, den 10. Dez. 1905 im Zumftlocal zur S<strong>ch</strong>midstube<br />

Die an die S<strong>ch</strong>lussprüfung ans<strong>ch</strong>liessende Abendunterhaltung verbunden mit<br />

Christbaumfeier begann Abends 7 Uhr im Zumfthaus zur S<strong>ch</strong>midstube. Der Präsident<br />

Herr Dr. H. O. Wyss eröffnet dieselbe mit einer kurzen Anspra<strong>ch</strong>e in der er vor allem die<br />

sehr zahlrei<strong>ch</strong> u. zum grössten Teil in hübs<strong>ch</strong>en Toiletten ers<strong>ch</strong>ienenen<br />

Kursteilnehmerinnen begrüsste, und dann verdankte er Herr Kreis Centralpräsident <strong>des</strong><br />

s<strong>ch</strong>weiz Militär Sanitäts-Verein St. Gallen und Frl. Küpfer Delegierte <strong>des</strong> s<strong>ch</strong>weiz.<br />

Samariter Bun<strong>des</strong> die si<strong>ch</strong> als Abgeordnete die Mühe ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>euen liessen unserem<br />

heutigen Fest beizuwohnen ihrr Anwesenheit bestens, in dem er no<strong>ch</strong> betonte, dass für<br />

eine gemütli<strong>ch</strong>e Unterhaltung gesorgt sei, wüns<strong>ch</strong>te er dass si<strong>ch</strong> der Abend für die<br />

Anwesenden zu einem re<strong>ch</strong>t gemütli<strong>ch</strong>en gestalten möge. Hierauf wurde den<br />

Kursteilnehmerinnen ihre Legimitationskarten verteilt. Dan stiegen einige Mitglieder <strong>des</strong><br />

Turnvereins Aussersihl die zu diesem Anlass eingeladen wurden mit einigen s<strong>ch</strong>önen<br />

Liedern die dann au<strong>ch</strong> grossen Beifall fanden. Hierauf folgten einige gelunge<br />

Theaterstücke, Deklamationen, Klavier und Solovorträge sowie vers<strong>ch</strong>iedene Couplé<br />

vorgetragen von einem Mitglied <strong>des</strong> Turnvereins Aussersihl die dann au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t wenig<br />

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zur allgemeinen Heiterkeit beitrugen. Inmitten dieser Feststimmung nahm dan Herr<br />

Sauter Präsident der Samariter Section dass Wort und entwarf in kurzen Worten ein<br />

Bild über die nie ermüdende Tätigkeit unseres Kameraden und Mitgründers Herr Karl<br />

Duggener unter bester Verdankung der bisdahin dem Verein geleisteten Dienste und<br />

überrei<strong>ch</strong>te demselben die wohlverdiente Anerkennungsurkunde als Ehrenmitglied der<br />

Sam. Section mit dem Wuns<strong>ch</strong>e dass er dem Verein au<strong>ch</strong> fernerhin treu zur Seite stehen<br />

werde und forderte die Anwesenden auf, auf das Wohl unseres Ehrenmitglie<strong>des</strong> Herrn<br />

Karl Duggener das Glas zu lehren au<strong>ch</strong> dem 1. Materialverwalter Herr Rammes wurde<br />

die Mühe die er wärend <strong>des</strong> Kurses hatte bestens verdankt. Dann folgte die<br />

Christbaumverlosung u. wärend die Mitglieder <strong>des</strong> Turnvereins wieder einige s<strong>ch</strong>öne<br />

Lieder vortrugen wurde der Christbaum angezündet, und na<strong>ch</strong>her kam das s<strong>ch</strong>on längst<br />

ersehnte Tanzen an die Reihe.<br />

S<strong>ch</strong>luss zirca 3 Uhr morgens.<br />

General Versammlung Samstag, den 20. Jan. 1906 im Vereinslokal<br />

Vorsitz: Präsident Dr. H. O. Wyss<br />

Anwesend 25 Mitglieder<br />

Traktanden:<br />

1. Protokoll<br />

2. Jahresberi<strong>ch</strong>t<br />

3. Re<strong>ch</strong>nungsabnahme<br />

4. Wahlen; Vorstand u. Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren<br />

5. Ernennungen v. freien Mitgliedern<br />

6. Diverses<br />

Eröffnung der Sitzung Abends 9 Uhr dur<strong>ch</strong> den Präsidenten mit kurzer Begrüssung.<br />

Die Reihenfolge der Traktanden wird verlesen und genehmigt.<br />

I. Die Protokolle werden <strong>vom</strong> Aktuar Syfrig verlesen, ohne Einspra<strong>ch</strong>e genehmigt und<br />

dur<strong>ch</strong> den Präsidenten an den Aktuar verdankt.<br />

II. Der Beri<strong>ch</strong>terstatter. Wa<strong>ch</strong>tm. Sauter verliest den sauber ausgeführten, interessanten<br />

Jahresberi<strong>ch</strong>t und wird ohne Einwand, einstimmig genehmigt und dem Beri<strong>ch</strong>terstatter<br />

seine Arbeit aufs wärmste verdankt.<br />

III. Die Jahresre<strong>ch</strong>nung wird von unserem Quästor, Fourier Duggener verlesen und<br />

erhielt wiederum je<strong>des</strong> Mitglied die Ueberzeugung, dass unser Finanzdep. in ri<strong>ch</strong>tigen<br />

Händen ist. Die Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren konnten si<strong>ch</strong> über die Re<strong>ch</strong>nungsführung nur<br />

lobend ausspre<strong>ch</strong>en u. wurde au<strong>ch</strong> dieser Beri<strong>ch</strong>t in Verdankung an den Quästor mit<br />

Aklamation gut geheissen.<br />

Vermögensstand diesjähriger 2783Fr. 18 Ct.<br />

IV. Wahlen<br />

Auf Anfrage <strong>des</strong> Präsidenten ob offene, oder geheime Abstimmung wird ersteres<br />

bes<strong>ch</strong>lossen.<br />

Als Stimmenzähler wurden vorges<strong>ch</strong>lagen und einstimmig gewählt: Weiss, Vater u.<br />

Vonäs<strong>ch</strong><br />

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Präsident: Dr. H. O. Wyss begründet mit warmen Worten, dass er trotzdem Ihm der<br />

Verein lieb geworden, infolge seiner ausgedehntnr ärztl. Praxis, dem Verein ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

vorstehen könne.<br />

Es kommen dann Weber, Sauter u. Kunz in Vors<strong>ch</strong>lag.<br />

Weber lehnt ab, weil s<strong>ch</strong>on in vorgerükterem Alter und zudem lasse es Ihm seine<br />

Gesundheit ni<strong>ch</strong>t zu.<br />

Sauter wehrte si<strong>ch</strong> aufs ents<strong>ch</strong>iedenste eine Wahl annehmen zu können, da er di<br />

eAufgabe habe, das Präsidium der Samariter Section wieder übernehmen zu müssen.<br />

Ohne, dass Ihm Gelegenheit geboten wird, si<strong>ch</strong> dagegen ausspre<strong>ch</strong>en zu können, wird<br />

dann Kunz einstimmig als Präsident bestimt. Derselbe spri<strong>ch</strong>t den Wuns<strong>ch</strong> aus, die<br />

aufgezwungene Bürde mö<strong>ch</strong>te ihm dadur<strong>ch</strong> erlei<strong>ch</strong>tert und zur Freude gema<strong>ch</strong>t werden,<br />

dass die Uebungen ectr. von den Mitgliedern re<strong>ch</strong>t fleissig besu<strong>ch</strong>t werden.<br />

Na<strong>ch</strong>dem Wa<strong>ch</strong>tm. Sauter seine Wiederwahl au<strong>ch</strong> als Vizepräsident auf das energiste<br />

ablehnt wurde Wa<strong>ch</strong>tm Vonäs<strong>ch</strong> vorges<strong>ch</strong>lagen und einstimmig als sol<strong>ch</strong>er gewählt.<br />

Mit einstimmiger Freude wird unser Kämpe Fourier Duggener für eine weitere<br />

Amtsdauer als Quästor unsere Finanzen verwalten.<br />

Als I Materialverwalter wurde ohne Gegenvors<strong>ch</strong>lag einstimmig wieder Aug. Rammes<br />

bestätigt und Ihm<br />

Als II E. Frey Inf. Wa<strong>ch</strong>tm. beigestellt.<br />

Beisitzer: 7. Vorstandsmitglied: Vorges<strong>ch</strong>lagen und einstimmig gewählt Karl Sulger.<br />

Als Re<strong>ch</strong>nungsrevisoren amten pro 1906 I Laupper Gotthold u. II Kuhn Friedri<strong>ch</strong><br />

V. Freimitglieder<br />

Gemäss Paragraph der Statuten wird Gust S<strong>ch</strong>mid, Träger einstimmig zum Frei Mitglied<br />

ernannt.<br />

VI. Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Ehrenmitglied Gust Weber verdankt mit warmen Worten die Arbeit u. Opfer, die der<br />

abtretende Präsident Herrn Hptm. Dr. Wyss dem Militär-Sanitätsverein Züri<strong>ch</strong> gethan u.<br />

gebra<strong>ch</strong>t hat und mö<strong>ch</strong>te das Ehrenpräsidium abtreten, resp. an Dr. Wyss übergeben<br />

wissen. Herrn Dr. Wyss redet ernstli<strong>ch</strong> dagegen, sowie andere Mitglieder und wird die<br />

Anregung Webers abgelehnt.<br />

Fourier Duggener bringt zum Antrag, man mö<strong>ch</strong>te Bay Abwart im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus , wel<strong>ch</strong>er dem Verein s<strong>ch</strong>on viele Jahre gute Dienste geleistet,<br />

als Frei Mitglied aufnehmen, dieses werde für Ihn ein Ansporn sein, unserem Verein<br />

au<strong>ch</strong> fernerhin na<strong>ch</strong> seinen besten Kräften nützli<strong>ch</strong> zu sein.<br />

Der Antrag wird v. Hptm Dr. Wyss unterstützt und einstimmig angenommen.<br />

Der Antrag von Wa<strong>ch</strong>tman Sauter & Fourier Duggener und von andern Seiten<br />

unterstützt, es sei an Mitglieder wel<strong>ch</strong>e während <strong>des</strong> laufenden Jahres sämtli<strong>ch</strong>e<br />

Uebungen & Vorträge (Militärdienst & Krankheit ents<strong>ch</strong>uldigt) regelmässig besu<strong>ch</strong>en, ein<br />

Vereinszei<strong>ch</strong>en oder wenn im Besitze eines Sol<strong>ch</strong>en, die Quittung d. Jahresbeitrages pro<br />

1907 als Belohnung zu verabfolgen, wird zum Bes<strong>ch</strong>luss erhoben.<br />

S<strong>ch</strong>luss der Versammlung 11 ½ Uhr<br />

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Uebung Donnerstag den 1. Feb. 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Abends 8 ½<br />

Uebungsleiter: Fritz Vonäs<strong>ch</strong> Wa<strong>ch</strong>tm.<br />

Thema: Transport von Hand<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 21 Mitglieder<br />

S<strong>ch</strong>neeübung Sonntag, den 11 Februar 1906 Vorm. 9 Uhr im Degenried<br />

Bei sehr günstigem S<strong>ch</strong>nee wurde die s<strong>ch</strong>on längst vorgesehene S<strong>ch</strong>neeübung auf den<br />

11. Febr. zur Ausführung gebra<strong>ch</strong>t. Es war bes<strong>ch</strong>lossen gewesen, dieselbe auf dem<br />

Sonnenberg auszuführen, da aber kein Improvisations-Material erhältli<strong>ch</strong>, wandte man<br />

si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem Degenried, wo Herr Peter, Förster alles in gewohnt zuvorkommender<br />

Weise zur Verfügung stellte. Unter Leitung von Fourier Duggener & Wa<strong>ch</strong>tm Sauter<br />

wurden dann Sports<strong>ch</strong>litten zusammengekoppelt und für liegend sitzend Transport<br />

eingeri<strong>ch</strong>tet. Ebenso sogenannte Holzs<strong>ch</strong>litten. Na<strong>ch</strong>her mit dem eingeri<strong>ch</strong>teten<br />

Transportmitteln Uebungen vorgenommen.<br />

Na<strong>ch</strong>her wurde dem Vergnügen no<strong>ch</strong> einige Zeit gewidmet mit S<strong>ch</strong>litteln u.<br />

S<strong>ch</strong>neeballenkampf und im Försterhaus bei einer Erfris<strong>ch</strong>ung in gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>em<br />

Beisammensein die Uebung abges<strong>ch</strong>lossen.<br />

Laut Beri<strong>ch</strong>t <strong>des</strong>s Inspizierenden, Herrn Hptm. Dr. H. O. Wyss sind die angegebenen<br />

Transportmittel, ihrem Zweck entspre<strong>ch</strong>end ri<strong>ch</strong>tig ausgeführt worden und konnte er<br />

si<strong>ch</strong> über die Uebung nur lobend ausspre<strong>ch</strong>en.<br />

S<strong>ch</strong>luss 12 Uhr Theilnehmer: 19 Mitglieder<br />

Uebung Freitag den 23. Februar 1906 Abends 8 ½ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tm Kunz<br />

Thema: Deckverbände<br />

Anwesend 13 Mitglieder<br />

Vortrag (Militärvereinigung) Samstag den 3. März 1906 im Rest. Du Pont<br />

Abends 8 ¼<br />

Vortragender: Oberstdiv. Geilinger Chef d. Gottharddivision<br />

über Beoba<strong>ch</strong>ten u. Aufklären der einzelnen Waffengattungen<br />

Anwesend 14 Mitglieder<br />

Uebung Donnerstag den 8. März 1906 Ads 8 ½ Uhr im<br />

Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Uebungsleiter: Fourier Duggener<br />

Thema: Transportlehre<br />

Anwesend 16 Mann<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Vortrag (Militärvereinigung) Samstag den 17. März 1906 Abends 8 ¼ Uhr<br />

im Rest. Du Pont<br />

Vortragender: Oberstlt i. G. O. Garonne<br />

über die österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Manöver in Böhmen 1905<br />

Anwesend 13 Mann<br />

Vortrag Donnerstag den 22. März 1906 Abends 8 ¼ Uhr im Vereinslokal<br />

Vortragender: Dr. med. Alfr. Ulri<strong>ch</strong><br />

Thema: Aus dem Gebiete der Epilepsie<br />

Anwesend 21 Mitglieder<br />

In seinem 1 ½ stündigen Vortrage referierte uns Herrn Dr. Ulri<strong>ch</strong> in einer, jedem<br />

lei<strong>ch</strong>tverständli<strong>ch</strong>en Weise über obiges Thema. Er ma<strong>ch</strong>te uns bekannt, wie fast<br />

unbemerkbar, speziell Kinder v. lei<strong>ch</strong>ten Epilept. Anfällen behaftet sein können, sowie,<br />

wie si<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e in s<strong>ch</strong>werer Art gestalten und dann au<strong>ch</strong> für Nebenmens<strong>ch</strong>en,<br />

hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> bei unri<strong>ch</strong>tiger Behandlung, gefährli<strong>ch</strong> werden können.<br />

An Hand von anatomis<strong>ch</strong>en Tabellen ma<strong>ch</strong>t er uns auf die abnormalen Gehirne der<br />

Epileptiker aufmerksam. Im weiteren führte er an, wie fals<strong>ch</strong> in vielen Fällen diese<br />

Patienten behandelt werden und gibt uns diesbezügli<strong>ch</strong>e Weisungen. Na<strong>ch</strong>dem Herrn<br />

Dr. Ulri<strong>ch</strong> seinen, sehr lehrrei<strong>ch</strong>en und interessanten Vortrag beendet, ergreift no<strong>ch</strong><br />

unser verehrtes Ehrenmitglied Dr. Custer das Wort und ma<strong>ch</strong>te uns ebenfalls no<strong>ch</strong> auf<br />

einige Vorsi<strong>ch</strong>tsmassregeln bei Epileptikern aufmerksam, <strong>des</strong>sglei<strong>ch</strong>en führte er no<strong>ch</strong><br />

an, dass wir der Kurpfus<strong>ch</strong>erei entgegen steuern mö<strong>ch</strong>ten.<br />

Herrn Dr. Ulri<strong>ch</strong>, der uns, in so bereitwilligerweise, mit einem so lehrrei<strong>ch</strong>en Vortrage<br />

beehrt, sowie Herrn Dr. Custer für seine Ergänzungen sei au<strong>ch</strong> an dieser Stelle der<br />

wärmste Dank ausgespro<strong>ch</strong>en.<br />

Übung Sonntag, d. 8. April 1906 im Zeughaus Vor. 9 Uhr<br />

Übungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tm. Vonäs<strong>ch</strong> u. Sauter<br />

Thema: Regimentssanitätsfuhrwerk und Blessirtenwagen<br />

S<strong>ch</strong>luss 11 Uhr Anwesend: 15 Mitglieder<br />

Versammlung <strong>des</strong> M. S. V. Z. Freitag den 27 April 1906 im Vereinslokal<br />

Rest. S<strong>ch</strong>miedstube<br />

Als Traktanden harren der Erledigung:<br />

1. Verlesen <strong>des</strong> Protokolls<br />

2. Eintritte<br />

3. Wahl eines Actuars<br />

4. Wahl der Delegierten<br />

5. Bespre<strong>ch</strong>ung der Anträge an die Delegiertenversammlung v. 12 - 13. Mai in Basel und<br />

25 jährige Jubiläumsfeier der Section Basel<br />

6. Allgemeine Umfrage<br />

Mittglieder sind 18 anwesend<br />

Der Präsident eröffnet 8 ¾ Uhr die Versammlung u. begrüsst Sie.<br />

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Trakt. I. Verlesen <strong>des</strong> Protokolls gibt unser Vorsitzender kenntnis, von dem bisherigen<br />

Aktuar in Bezug auf sein Ni<strong>ch</strong>ters<strong>ch</strong>einen, dass er dann begründet, weil er das Protokoll<br />

selbst verlesen muss. Der bisherige Aktuar H. Beyer, der in der ordentl.<br />

Generalversammlung v. 20. Jan 06 gewählt wurde, hatte aus vers<strong>ch</strong>iedenen Gründen<br />

das Protokoll ni<strong>ch</strong>t ma<strong>ch</strong>en können, und so lag es denn au<strong>ch</strong> nahe, dass die<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Gründe zum Teil etwas erörtet wurden u. es ist dann in der Folge au<strong>ch</strong><br />

ein Tadel in Bezug auf <strong>des</strong>sen ni<strong>ch</strong>t besonders tätige Leistungen <strong>des</strong> Actuars gefallen,<br />

trotzdem man au<strong>ch</strong> zur Ents<strong>ch</strong>uldigung anführen muss, dass Beyer infolge seines<br />

We<strong>ch</strong>sels der Stellung in ers<strong>ch</strong>werten Zeiten stand. H. Peyer hatte die nötige Zeit ni<strong>ch</strong>t<br />

gefunden, um seinem neu übernommenen Mandate Genüge zu leisten, u. daher musste<br />

unser geplagtes Präsidium, wohl oder wehe, seinen Kopf etwas anstrengen, u. zu<br />

seinen übrigen Pfli<strong>ch</strong>ten au<strong>ch</strong> das Protokoll ma<strong>ch</strong>en. Nun verliest U. Kunz dasselbe u. es<br />

wurde Ihm seine mühevolle Arbeit aufs beste verdankt. Einwendungen gegen <strong>des</strong>sen<br />

Abfassung wurden keine gema<strong>ch</strong>t.<br />

Trakt. II. Eintritte lagen 2 von Activen vor nämli<strong>ch</strong> Frey Wilhelm Rekrut Nagelgasse 8.<br />

Eingeführt von U. Kunz, David Albre<strong>ch</strong>t Träger Manessestr. 85 Eingeführt von Gustav<br />

S<strong>ch</strong>mid. Beide wurden einstimmig in unseren Verein aufgenommen, ebenso wurde Bay<br />

Abwart im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus, der in verdankenswerter Weise dem Vereine<br />

immer nahe gestanden einstimmig als Freimitglied aufgenommen.<br />

Das Austrittsgesu<strong>ch</strong>e v. Sutter Moritz musste, da dersselbe na<strong>ch</strong> Amerika verreiste,<br />

natürli<strong>ch</strong> genehmigt werden.<br />

Trakt. III. Wahl eines Aktuars. Warum an der heutigen Versammlung ein Aktuar gewählt<br />

werden musste habe bereits angeführt. Unser Quästor Fourier Duggener gibt zu Handen<br />

der Versammlung einige Mahnworte. Er mö<strong>ch</strong>te zu erkennen geben, dass man mit der<br />

Wahl Aktuars sorgfältig vor si<strong>ch</strong> gehen muss, denn es sei ni<strong>ch</strong>t zu wüns<strong>ch</strong>en, dass man<br />

künftig wiederum sol<strong>ch</strong>es mit einem Aktuar erfahren muss. Au<strong>ch</strong> der Präsident wüns<strong>ch</strong>t<br />

grössere Sorgfalt in der Wahl <strong>des</strong> Kandidaten. Der Vorstand s<strong>ch</strong>lägt nun auf Grund<br />

seiner Informationen Korporal Graf u. Wa<strong>ch</strong>tm. Hauser vor. Auf Anfrage <strong>des</strong> Präsidenten<br />

ob geheime oder offene Abstimmug vorgenommen werden sollte, wurde geheime<br />

Abstimmung verlangt u. als Stimmenzähler Wa<strong>ch</strong>tm Vonäs<strong>ch</strong> u. E. Weiss-Igel bestimmt.<br />

Mit Mehrheit wurde dann meine Wenigkeit gewählt, wel<strong>ch</strong>e Wahl i<strong>ch</strong> dann kurz<br />

verdankte.<br />

IV. Wahl der Delegierten. Na<strong>ch</strong>dem U. Kunz Wa<strong>ch</strong>tm. & Fourier Duggener eine Wahl als<br />

Delegierten na<strong>ch</strong> Basel ablehnten, u. na<strong>ch</strong>dem sie wüns<strong>ch</strong>ten, es sollten au<strong>ch</strong> einmal<br />

jüngere Mitglieder mit dieser Mission betraut werden, wurden Wa<strong>ch</strong>tm. Paul Sauter,<br />

Wa<strong>ch</strong>tm. Fritz Vonäs<strong>ch</strong> u. der neu gewählte Aktuar vorges<strong>ch</strong>lagen u. gewählt. Kollege<br />

Rames empfielt der Versammlung, den 3 „Reisenden“ eine Ents<strong>ch</strong>ädigung von Fr. 10.-<br />

auszuzahlen. Opposition wurde dagegen keine gema<strong>ch</strong>t.<br />

Als Fähnri<strong>ch</strong> wurde Fritz Vonäs<strong>ch</strong> bestimmt.<br />

Trakt. V. Bespre<strong>ch</strong>ung der Anträge an die Delegiertenversammlung v. 12 - 13. Mai 06 in<br />

Basel u. 25 jährige Jubiläumsfeier der Section Basel.<br />

Zur Bespre<strong>ch</strong>ung im S<strong>ch</strong>oosse unseres Vereins kommen die Anträge der Sectionen<br />

Glarus, Wald-Rüti, Straubenzell, Herisau u Züri<strong>ch</strong>.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Der Antrag der Section Glarus lautet folgendermassen: An der h. Bun<strong>des</strong>rat sei das<br />

Gesu<strong>ch</strong> zu stellen, in Zukunft an diejenige Sektion, wel<strong>ch</strong>e die Delegiertenversammlung<br />

übernimmt, jeweils einen Beitrag zu verabfolgen, analog den Offiziers-, Unteroffiziers- u.<br />

andern Festen mit militäris<strong>ch</strong>en Charakter.<br />

Der Präsident sowie alle Anwesenden fanden für re<strong>ch</strong>t u billig diesem Antrag<br />

zuzustimmen.<br />

Antrag Wald Rüti: wel<strong>ch</strong>er letztes Jahr dem Zentralvorstand zum Studium überwiesen<br />

wurde, wird den Delegierten überlassen.<br />

Antrag der Sektion Straubenzell:<br />

a) Das Zentralkomite sei zu beauftragen, in Zukunft au<strong>ch</strong> Preisaufgaben zu bestimmen,<br />

wel<strong>ch</strong>e für die Landsturmsanität (Sanitätskolonen), passend wären. Ebenso sei, wenn<br />

immer mögli<strong>ch</strong>, zwei vers<strong>ch</strong>iedene Aufgaben zu stellen für den Truppensanitätsdienst u.<br />

den Ambulanzdienst, weniger für die Unteroffiziere als für die Manns<strong>ch</strong>aft passend. Im<br />

weiteren era<strong>ch</strong>ten wir es für wüns<strong>ch</strong>enswert, dass Diplome I. u. II. Klasse erteilt<br />

werden.<br />

b.) §2 der Zentralstatuten sei folgendermassen abzuändern: Der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e<br />

Militärsanitätsverein besteht aus den einzelnen Sektionen, deren Aktivmitglieder<br />

Angehörige der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Armee (Auszug, Landwehr u. Landsturm) sein müssen.<br />

Ferner können unter den glei<strong>ch</strong>en Bedingungen Ortsgruppen u. Einzelmitglieder<br />

aufgenommen werden u. s. w.<br />

Einige Mitglieder spre<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> dahin aus, man mö<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> diesen Antrag den<br />

Delegierten überlassen.<br />

Antrag Herisau:<br />

Die Delegiertenversammlung mö<strong>ch</strong>te das Zentralkomite beauftragen, die Frage zu<br />

prüfen, ob ni<strong>ch</strong>t Mittel und Wege gefunden werden könnten, für die dem aktiven Dienst<br />

zugeteilten Unteroffiziere u. Soldaten, unter Leitung von Offizieren, eine Anzahl<br />

Uebungen pro Jahr obligatoris<strong>ch</strong> zu erklären, ähnli<strong>ch</strong>, wie das bei der Infanterie der Fall<br />

ist, die bekanntli<strong>ch</strong> ihre fakultativen S<strong>ch</strong>iessübungen zu bestehen hat.<br />

Unseren Delegierten wurde der Auftrag übermittelt, für diesen Antrag einzustehen.<br />

Antrag der Sektion Züri<strong>ch</strong>:<br />

Dass Zentralkomitee wird beauftragt, dur<strong>ch</strong> den Herrn Oberfeldazt Oberst Dr. Mürsett,<br />

bei dem tit. Militärdepartement dahin zu wirken, dass die Aushebungskomissionen<br />

angewiesen werden, bei Aushebung der Sanitätsmanns<strong>ch</strong>aft dafür Sorge zu tragen,<br />

dass unserer Truppe in Zukunft in physis<strong>ch</strong>er u. geistiger Beziehung bessere Leute<br />

zugewiesen werden, als dies bis anhin oft der Fall war. Vor allem sol<strong>ch</strong>e, wel<strong>ch</strong>e einem<br />

Militärsanitätsverein angehören oder einen Samariterausweis besitzen, berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

werden. Naturgemäss ist es Pfli<strong>ch</strong>t<br />

Ents<strong>ch</strong>ieden und mit allem Na<strong>ch</strong>druck für unser Postulat zu reden. Wa<strong>ch</strong>tm. Paul Sauter<br />

als spre<strong>ch</strong>ender Delegierter ersu<strong>ch</strong>t das Präsidium um die Begründung, dem dann au<strong>ch</strong><br />

enspro<strong>ch</strong>en. Es wurde au<strong>ch</strong> den Delegierten den guten Rat mit auf die Reise gegeben,<br />

eine eventuelle Wahl Züri<strong>ch</strong>s als nä<strong>ch</strong>sten Festort energis<strong>ch</strong> abzulehnen.<br />

Trakt. VI Allgemeine Umfrage<br />

Präsident Kunz gibt bekannt, dass in nä<strong>ch</strong>ster Zeit in Verbindung mit der Samariter<br />

Section ein Ausflug mit Uebung stattfinden werde na<strong>ch</strong> dem Sihlwald wozu er sämtli<strong>ch</strong>e<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Mitglieder beider Vereine freundli<strong>ch</strong>st einladet. Diese Mitteilung wurde sympathis<strong>ch</strong><br />

aufgenommen E. Weiss findet, dass überhaupt mehr sol<strong>ch</strong>e Anlässe veranstaltet<br />

werden, dass sol<strong>ch</strong>e in den letzten Jahren zurückgegangen seien, er betont, dass es<br />

au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t absolut nötig sei je<strong>des</strong>mal einen Spaziergang mit einer Uebung zu verbinden.<br />

Paul Sauter u. das Präsidium erwiderten an Hand v. 2 Beispielen, dass der Besu<strong>ch</strong> an<br />

sol<strong>ch</strong>en Anlässen immer viel zu wüns<strong>ch</strong>en übrig gelassen habe.<br />

E. Weiss wüns<strong>ch</strong>t ferner dass die grosse Mitgliedertafel na<strong>ch</strong>geführt werden mö<strong>ch</strong>te,<br />

was dann au<strong>ch</strong> verspro<strong>ch</strong>en wurde.<br />

Der Präsident giebt Kentnis von einem S<strong>ch</strong>reiben der Militärvereinigung Züri<strong>ch</strong>, wona<strong>ch</strong><br />

das Verzei<strong>ch</strong>nis der Vorteile Ihrer Mitglieder eine Abänderung erfährt. Die Vergünstigung<br />

lautet bisher: Rigikaltbad - S<strong>ch</strong>eidegg 20% Ermässigung, nunmehr wird die<br />

Ermässigung nur für die Strecke Kaltbad - S<strong>ch</strong>eidegg und First - S<strong>ch</strong>eidegg einfa<strong>ch</strong> u.<br />

retour erteilt.<br />

Mit diesen Verhandlungen s<strong>ch</strong>liesst der Präsident die Versammlung um 11 Uhr unter<br />

bester Verdankung für das Ausharren der Anwesenden.<br />

Der Präsident Der Aktuar<br />

Ed. Hauser<br />

Uebung Donnerstag, den 3. Mai 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Abends 8 ¼ Uhr<br />

Uebungsleiter: U. Kunz u. K. Duggener<br />

Thema: Verbandlehre<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 17 Mitglieder<br />

Praktis<strong>ch</strong>er Dienst Sonntag d. 27. Mai 1906<br />

Auf Ansu<strong>ch</strong>en <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>wimm-Club Züri<strong>ch</strong> anlässli<strong>ch</strong> Ihrer Rundfahrt verbunden mit einer<br />

blinden S<strong>ch</strong>iffskatastroffe stellten wir 2 Mann Kamer u. Ba<strong>ch</strong>mann<br />

Unfälle sind keine vorgekommen.<br />

Uebung, Donnerstag den 31. Mai 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Abends 8 ¼ Uhr<br />

Uebungsleiter: Paul Sauter<br />

Thema: Kno<strong>ch</strong>enbru<strong>ch</strong>verbände<br />

S<strong>ch</strong>luss: 10 Uhr Anwesend 16 Mitglieder<br />

Beri<strong>ch</strong>t über den Ausflug u. Uebung <strong>des</strong> M. S. V. u. <strong>des</strong>sen Samariter S.<br />

na<strong>ch</strong> dem Sihlwald am 10. Juni 1906<br />

Auf Sonntag d. 27. Mai bes<strong>ch</strong>loss der M. S. V. mit seiner S. S. einen Ausflug mit<br />

darans<strong>ch</strong>liessender Uebung na<strong>ch</strong> dem Sihlwald zu unternehmen, wo allda das<br />

Angenehme mit dem Nützli<strong>ch</strong>en verbunden werden sollte. Do<strong>ch</strong> mit <strong>des</strong> S<strong>ch</strong>icksals<br />

Mä<strong>ch</strong>ten ist kein ew‘ger Bund zu fle<strong>ch</strong>ten u. der Regen reitet s<strong>ch</strong>nell. So musste den<br />

unsere wackere Samariters<strong>ch</strong>ar die Segel einziehen u. die Ausfahrt vers<strong>ch</strong>ieben.<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Sonntag den 10 ten Juni stieg Frau Sonne freundli<strong>ch</strong> lä<strong>ch</strong>elnd u. s<strong>ch</strong>ön Wetter<br />

verheissend am Firmament empor. Gegen 8 Uhr versammelte si<strong>ch</strong> eine kleine S<strong>ch</strong>ar<br />

beim Sihltal - Bahnhof. Obs<strong>ch</strong>on si<strong>ch</strong> der Himmel in ein ziemli<strong>ch</strong> verdä<strong>ch</strong>tiges Gewand<br />

hüllte, u. au<strong>ch</strong> einwenig <strong>des</strong> köstli<strong>ch</strong>en Nasses spendete, wurde do<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>lossen die<br />

Anker zu li<strong>ch</strong>ten u. fort ging die Fahrt an liebli<strong>ch</strong>en Geländen u. dunklen Wäldern vorbei<br />

na<strong>ch</strong> dem Sihlwald.<br />

Dort la<strong>ch</strong>te die Sonne wieder, drum fris<strong>ch</strong> u. fröhli<strong>ch</strong> an die Arbeit. Es wurde im wahren<br />

Sinne eine improvisierte Uebung. Von Vorbereitung au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t eine Spur. Aber einmal<br />

da, liess man die Sa<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t gern im Sti<strong>ch</strong>. Unser Präsident ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> auf die Socken<br />

um zu sehen wo er einiges Material auftreiben könne. S<strong>ch</strong>on glaubten wir, er habe si<strong>ch</strong><br />

auf Nimmerwiedersehen in die Büs<strong>ch</strong>e ges<strong>ch</strong>lagen, da ers<strong>ch</strong>ien er mit einem dankbaren<br />

Geist, der Hülfsmaterial in rei<strong>ch</strong>er Fülle bra<strong>ch</strong>te. Im nu war die kleine S<strong>ch</strong>ar<br />

Arbeitslustiger für die vers<strong>ch</strong>iedenen Funktionen verteilt. Infolge heftiger Regengüsse<br />

wurde ein Erdruts<strong>ch</strong> angenommen, von dem Kinder die Beeren sammelten übers<strong>ch</strong>üttet<br />

wurden. die Patienten ca. 8 Knaben, lagen im Wald oben u. harrten der hülfrei<strong>ch</strong>en<br />

Hände die Ihnen Erlösung bringen sollten. Die fleissigen Hände regten si<strong>ch</strong> u. bald<br />

waren S<strong>ch</strong>ubkarren, Räf, S<strong>ch</strong>leiftragbahren etc. behagli<strong>ch</strong> wei<strong>ch</strong> mit Laub gepolstert.<br />

Nun hinauf den steilen Pfad zur Unglücksstelle wo den Verunglückten der erste Verband<br />

angelegt wurde. Vorsorgli<strong>ch</strong> wurden dieselben auf das grüne Polster gelegt u. so sanft<br />

als mögli<strong>ch</strong> den holperigen Weg hinunter transportiert, bis der letzte in si<strong>ch</strong>eren S<strong>ch</strong>utz<br />

gebra<strong>ch</strong>t wurde. Unter der Pflege der Samariterinnen erholten si<strong>ch</strong> die Verletzten<br />

ausserordentli<strong>ch</strong> ras<strong>ch</strong>, u. die gebro<strong>ch</strong>enen Beine konnten die ihnen zukommende<br />

Verri<strong>ch</strong>tungen wieder aufnehmen. Neben der Freude über die geheilten Glieder<br />

s<strong>ch</strong>meckte ihnen der „Z‘abig“ doppelt gut der ihnen für ihr Ausharren gerei<strong>ch</strong>t wurde.<br />

Nur s<strong>ch</strong>ade dass Gott Pluvius wieder mit einem starken Tränenguss einsetzte, das jeder<br />

weiteren Arbeit ein Ziel setzte. Diese Uebung bewegte i<strong>ch</strong> nur in kleinem Rahmen u.<br />

denno<strong>ch</strong> darf man sie als gelungen betra<strong>ch</strong>ten au<strong>ch</strong> bei bes<strong>ch</strong>eidener Ausführung kann<br />

man immer etwas lernen.<br />

Na<strong>ch</strong> der Arbeit das Vergnügen. Also Vergnügungskommision vor! Das ist s<strong>ch</strong>neller<br />

gesagt als getan. Das Fehlen derselben ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> empfindli<strong>ch</strong> bemerkbar. Dass<br />

lebenslustige Jungvolk wollte do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> das obligatoris<strong>ch</strong>e Tänz<strong>ch</strong>en ma<strong>ch</strong>en, aber wo?<br />

Im Sihlwald fand si<strong>ch</strong> nirgends ein geeignetes Plätz<strong>ch</strong>en, so blieb uns ni<strong>ch</strong>ts anderes<br />

übrig, als den Boden unter die Füsse zu nehmen u dem hübs<strong>ch</strong>en Dorf Langnau<br />

zuzusteuern. Unter S<strong>ch</strong>erzen u Singen bei la<strong>ch</strong>endem sonnens<strong>ch</strong>ein legten wir uns dort<br />

im Rest „zur Au“ vor Anker. Da zeigte es si<strong>ch</strong> dann, dass die barmherzigen<br />

Militärsanitätler ni<strong>ch</strong>t nur zur Hülfeleistung flinke Hände haben, sondern au<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ickt<br />

sind in Verri<strong>ch</strong>tung von Hausfrauenarbeit, als da sind Tis<strong>ch</strong>abräumen, Stuben kehren u.<br />

a. m. Kurz u gut in wenig Zeit hatten alle die Männlein u Weiblein ein Plätz<strong>ch</strong>en erobert.<br />

Ein fröhli<strong>ch</strong>es S<strong>ch</strong>mausen begann u. <strong>des</strong> Wirtes Tö<strong>ch</strong>terlein sorgte für einen Spielmann.<br />

Bald ertönten eins<strong>ch</strong>mei<strong>ch</strong>elnde Walzermelodien u Jung u Alt gab si<strong>ch</strong> diesm Vergnügen<br />

hin.<br />

„Gibt’s wohl ein s<strong>ch</strong>öneres Vergnügen,<br />

Als so ein Lieb<strong>ch</strong>en im Arm<br />

Si<strong>ch</strong> fröhli<strong>ch</strong> im Tanze zu wiegen<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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So selig, so liebewarm!“<br />

Au<strong>ch</strong> mit humoristis<strong>ch</strong>en Einlagen, erfreuten uns einige wackere Kameraden.<br />

Do<strong>ch</strong> die Flu<strong>ch</strong>t der Stunden eilt u das Dampfross wartet ni<strong>ch</strong>t. No<strong>ch</strong> einen feurigen<br />

Walzer, dann ade du luft’ge Halle u s<strong>ch</strong>önes Tö<strong>ch</strong>terlein! Die letzte gemütli<strong>ch</strong>e halbe<br />

Stunde, dann der Ruf: „Alles aussteigen!“ Na<strong>ch</strong> kamerads<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>em Gruss nahm die<br />

Stadt die Ausflügler wieder in Ihre Obhut, gewiss ein Je<strong>des</strong> mit dem Bewusstsein ein<br />

paar re<strong>ch</strong>t fröhli<strong>ch</strong>e Stunden verlebt zu haben.<br />

Herren 12 anwesend Damen<br />

Der Aktuar Ed Hauser<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Übung Donnerstag d’ 28 Juni 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus Abends<br />

8 ¼ Uhr<br />

Übungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tm Vonäs<strong>ch</strong><br />

Thema: Kno<strong>ch</strong>enbru<strong>ch</strong>verbände<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 9 Mitglieder<br />

Übung Donnerstag d’ 12 Juli 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engrabens<strong>ch</strong>ulhaus Abends<br />

8 ¼ Uhr<br />

Übungsleiter: Paul Sauter<br />

Thema: Bindenverbände<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend 10 Mitglieder<br />

Versammlung <strong>des</strong> M. S. V. Z. 26. Juli 1906 im Vereinslokal Restaurant<br />

S<strong>ch</strong>miedstube<br />

Traktanden:<br />

I. Verlesen <strong>des</strong> Protokolls<br />

II. Halbjahresberi<strong>ch</strong>t<br />

III. Felddienstübung im Herbst 1906<br />

IV. Wahlen einer Unterhaltungskommission<br />

V. Fahnenangelegenheit<br />

VI Vers<strong>ch</strong>iedenes<br />

Der Präsident eröffnet mit einem Willkomm die Versammlung um 9 Uhr. Vom Vorstande<br />

sind alle anwesend. Von den zahlrei<strong>ch</strong>en Vereinsmitglieder sind inclusive Vorstand 16<br />

Mann vertreten.<br />

Traktandum I Verlesen <strong>des</strong> Protokolls.<br />

Dasselbe wird verlesen & genehmigt, dem Verfasser <strong>des</strong>selben die Arbeit verdankt.<br />

Traktandum II. Halbjahresberi<strong>ch</strong>t.<br />

Der Präsident bemühte si<strong>ch</strong> in einem s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Halbjahresberi<strong>ch</strong>t um die<br />

Ges<strong>ch</strong>ehnisse im I ten Vereinshalbjahr. Resümierend erklärte er, dass 2<br />

Vereinsversammlungen, 3 Vorträge & 10 Übungen die Mitglieder zusammen führten. Der<br />

Vorstand erledigte seine Angelegenheiten in 4 Sitzungen. Zwanzig Vereinsmitglieder<br />

wurden aufgeboten für 6 Anfragen und Veranstaltungen vers<strong>ch</strong>iedenster Art ansässiger<br />

Vereine. Im besagten Halbjahr gingen 18 Hülfeleistungss<strong>ch</strong>eine ein. Auf 26. Juli 06<br />

stellte si<strong>ch</strong> der Mitgliederbestand auf 12 Ehrenmitgl. 13 Freimitgl. 53 Aktivmitgl. & 92<br />

Passivmitgl. Total 170 Mitglieder.<br />

Betrübend müssen wir au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> konstatieren, dass uns dur<strong>ch</strong> den Tod 1. Aktivmitgl.<br />

sowie 3 Passivemitgl. entrissen wurden. Zu Ehren der Verstorbenen erheben si<strong>ch</strong> die<br />

Anwesenden von ihren Sitzen.<br />

Traktandum III. Felddienstübung im Herbst 1906<br />

Zuerst ersu<strong>ch</strong>t unser Vorsitzende die Anwesenden um rege Teilnahme an der am<br />

folgenden Samstag stattfindenden Na<strong>ch</strong>tfelddienst-Uebung im Degenried. Sodann aber<br />

kommt er auf die in Aussi<strong>ch</strong>t stehende grosse Felddienst-Uebung im Herbst, zu<br />

spre<strong>ch</strong>en. Einleitend bemerkt er, dass zu derselben eingeladen werden sollen, die S. S.,<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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der M. S. V. Winterthur, Wald-Rüti, & der Verein <strong>vom</strong> Bataillon 68. Die Uebung soll<br />

stattfinden zwis<strong>ch</strong>en Züri<strong>ch</strong> und Wallisellen, soll eintägig werden, der Verwundeten-<br />

Transport soll mit Automobil ges<strong>ch</strong>ehen.<br />

Die Supposition ist folgende:<br />

Die Vorarbeiten sollen unverzügli<strong>ch</strong> an Hand genommen werden. Der M. S. V. besorgt<br />

alles, nur das Bettzeug soll der Samariter Sektion überbunden werden. Der anwesende<br />

Vertreter & Präsident der S. S. Paul Sauter ma<strong>ch</strong>t diesen Vors<strong>ch</strong>lag der angenommen<br />

wurde. Kollege Vonäs<strong>ch</strong> meinte, man solle die Vorarbeiten au<strong>ch</strong> je Sonntag Vormittag an<br />

Hand nehmen. Kassier Duggener mö<strong>ch</strong>te sehr wüns<strong>ch</strong>en, dass die Beteiligung eine<br />

re<strong>ch</strong>t grosse werden möge, denn dies verlangen au<strong>ch</strong> die Kosten. Der Präsident<br />

verans<strong>ch</strong>lagt, die Kosten auf Fr. 150.- & verlangt deren Billigung. Ohne ein Wort von<br />

irgend einer Seite wird dieser Betrag genehmigt.<br />

Traktandum IV. Wahl einer Unterhaltungskommission.<br />

Ulri<strong>ch</strong> Kunz, der auf Grund <strong>des</strong> Protokolls die Stelle „Unterhaltungskommission vor“ si<strong>ch</strong><br />

besonders gemerkt hatte, knüpfte daran die Behandlung dieses Traktandums & ersu<strong>ch</strong>t<br />

um Vors<strong>ch</strong>läge. Als Namen werden genannt. E. Weiss-Igel, Ed. Hauser, Karl Egger,<br />

Ernst Frey. Ernst Weiss ist der Meinung, die Zahl mö<strong>ch</strong>te auf vier erhöht werden. Die<br />

Abstimmung ergab nur 7 Stimmen für die Viererkommission. Neun Stimmen für die<br />

Dreierkom. Als Präsident wurde Ernst Weiss -Igel gewählt.<br />

Traktandum V. Fahnenangelegenheit.<br />

Ulri<strong>ch</strong> Kunz nimmt Bezug auf die Vereinsfahne. Er betont, man mö<strong>ch</strong>te die Finanzen für<br />

die neue Fahne ni<strong>ch</strong>t vergessen. Der Entwurf der Zei<strong>ch</strong>nung besorge in liebenswürdiger<br />

Weise unser Vereinszei<strong>ch</strong>ner, Wa<strong>ch</strong>tmeister P. Sauter. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> ergab die<br />

Tellersammlung Fr. 6.80. Es sei au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> zu erwähnen, dass unser altes<br />

Vereinsmitglied P. Siedler zu Gunsten der neuen Fahne Fr. 5.- unserem U. Kunz<br />

uebergab, aus Freude <strong>des</strong>halb, dass er wieder einmal jemand sieht aus dem M. S. V.<br />

Paul Siedler kehrte nämli<strong>ch</strong> von seiner Abwesenheit soeben na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong> zurück.<br />

Traktandum VI. Vers<strong>ch</strong>iedenes.<br />

Der Präsident frägt an, wie künftig si<strong>ch</strong> der Vorstand verhalten müsse bei To<strong>des</strong>fällen<br />

unserer Mitglieder. Er kommt wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> darauf zu spre<strong>ch</strong>en, da in vermehrtem<br />

Maasse der Tod in unsere Reihen kam. E. Weiss meint, man könne bei Tod von Aktiv-<br />

Mitgl. einen Kranz spenden, nebst To<strong>des</strong>-Anzeige in der Presse; bei Passiv-Mitgl. nur<br />

To<strong>des</strong>-Anzeige in der Presse, den Unters<strong>ch</strong>ied betonend zwis<strong>ch</strong>en Aktiv- & Passiv-Mitgl.<br />

Paul Sauter & Karl Duggener sind der Meinung, man solle dies dem Ermessen <strong>des</strong><br />

Vorstan<strong>des</strong> anheimstellen. Dies wurde dann au<strong>ch</strong> angenommen. Ernst Weiss betont<br />

no<strong>ch</strong>, man mö<strong>ch</strong>te künftig in Krankheits-Fällen von Mitgliedern diese hie & da besu<strong>ch</strong>en,<br />

vorausgesetzt, dass man wenigstens Kentnis von einem Krankheits-Falle hat. Heusser-<br />

S<strong>ch</strong>aub gibt au<strong>ch</strong> bekannt, dass während seiner Krankheit niemand aus unserem M. S.<br />

V. si<strong>ch</strong> bei ihm zeigte. Duggener meint dann no<strong>ch</strong>, er sei infolge seiner berufli<strong>ch</strong>en<br />

Tätigkeit etwas kalt, so dass er ni<strong>ch</strong>t mit dem stets verlangten nötigen Erbarmen bereit<br />

sei. Die Diskussion ergab sodann; in To<strong>des</strong>fällen wird von Fall zu Fall gehandelt, in<br />

Krankheitsfällen sollen Besu<strong>ch</strong>e angeordnet werden.<br />

Der Präsident s<strong>ch</strong>liesst die Versammlung 10 ½ Uhr.<br />

Der Aktuar Ed. Hauser<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Na<strong>ch</strong>tfelddienst-Uebung im Degenried am 28. Juli 1906<br />

Auf Samstag den 28. Juli 1906 anberaumte der Vorstand eine Na<strong>ch</strong>tfelddienst-Uebung<br />

im Degenried mit folgender Supposition:<br />

Nur ein kleiner Teil der Mitglieder leistete diesem Rufe Folge. Um halb neun Uhr wurde<br />

<strong>vom</strong> Hirs<strong>ch</strong>engraben-S<strong>ch</strong>ulhaus aufgebro<strong>ch</strong>en, versehen mit den nötigen Tragbahren,<br />

Geräts<strong>ch</strong>aften & unentbehrli<strong>ch</strong>en Hülfsmitteln. Angekommen auf der luftigen Höhe <strong>des</strong><br />

Züri<strong>ch</strong>berges wurde ras<strong>ch</strong> an die Arbeit gegangen. Ein Verbandplatz mit vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Abteilungen eröffnet, die S<strong>ch</strong>ein-Patienten in den umliegenden Wald beordert. Na<strong>ch</strong>dem<br />

die Vorarbeiten zur Aufnahme der Verwundeten fertig gestellt waren, s<strong>ch</strong>ritt man zur<br />

Bergung der letztern.<br />

In zimli<strong>ch</strong> weitem Umkreise fand man sie, die Toten, lei<strong>ch</strong>t & s<strong>ch</strong>wer Verwundeten. Auf<br />

dem Fundort wurden denselben glei<strong>ch</strong> die Notverbände angelegt, um alsdann unter<br />

sorgfältiger & sa<strong>ch</strong>kundiger Führung den zarten Händen der auf dem Verbandplatz<br />

harrenden Samariterinnen übergeben zu werden, na<strong>ch</strong> Beguta<strong>ch</strong>tung der<br />

Zweckmässigkeit der angelegten Verbände dur<strong>ch</strong> die Empfangsstation. Unter der<br />

überaus sorgfältigen & freundli<strong>ch</strong>en Verpflegung die den Verwundeten zu teil wurde,<br />

genasen sie zu aller Zufriedenheit überras<strong>ch</strong>end s<strong>ch</strong>nell. Na<strong>ch</strong> ca. zweistündiger Arbeit<br />

gönnte si<strong>ch</strong> ein je<strong>des</strong> der Teilnehmer einen Imbiss im Waldhaus Degenried mit dem<br />

Gefühl, wieder etwas zum Wohle leidender Mens<strong>ch</strong>en gelernt zu haben. Der Sonntag<br />

war s<strong>ch</strong>on auf stiller Bahn eingezogen, als die kleine Gesells<strong>ch</strong>aft der Niederung<br />

zustrebte, um alsdann na<strong>ch</strong> kurzem kräftigem Händedruck zu den heimis<strong>ch</strong>en vier<br />

Wänden zurück zu kehren.<br />

Der Aktuar:<br />

Ed. Hauser<br />

Uebung Donnerstag d. 30. Aug. 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engraben-S<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Abends 8 ¼ Uhr<br />

Uebungsleiter:<br />

Thema:<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend: 11 Mitglieder<br />

Uebung Donnerstag d. 6. Sept. 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engraben-S<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Abends 8 ¼ Uhr<br />

Uebungsleiter: Ulri<strong>ch</strong> Kunz<br />

Thema: Nottragbahren<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend: 15 Mitglieder<br />

Praktis<strong>ch</strong>er Dienst, Samstag d. 2. Sept. 1906<br />

Auf Ansu<strong>ch</strong>en d. S<strong>ch</strong>wimm-Club Züri<strong>ch</strong> anlässli<strong>ch</strong> Ihrer Rundfahrt verbunden mit einer<br />

blinden S<strong>ch</strong>iffskatastrophe stellten wir 2 Mann: Hauser & Egger.<br />

Unfälle sind keine vorgekommen<br />

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<strong>Protokollbu<strong>ch</strong></strong> No 2 <strong>des</strong> Militärsanitätsverein Züri<strong>ch</strong><br />

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Uebung Donnerstag d. 13. Sept. 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engraben-S<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Abends 8 ¼ Uhr<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Vonäs<strong>ch</strong><br />

Thema: Improvisationsarbeiten<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend: 9 Mitglieder<br />

Uebung Sonntag d. 30. Sept. 1906 Zimmerplatz Engl. Viertel vorm 8 - 12<br />

Uhr<br />

Uebungsleiter: U. Kunz<br />

Thema: Wageneinri<strong>ch</strong>tungen<br />

Wegen Ni<strong>ch</strong>ters<strong>ch</strong>einen der Mitglieder ni<strong>ch</strong>t stattgefunden<br />

Uebung Donnerstag d. 4. Okt. 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engraben-S<strong>ch</strong>ulhaus<br />

Abends 8 ¼ Uhr<br />

Uebungsleiter: Wa<strong>ch</strong>tmeister Vonäs<strong>ch</strong><br />

Thema: Verbandlehre<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend: 9 Mitglieder<br />

Uebung Freitag d. 2. Nov. 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engraben-S<strong>ch</strong>ulhaus Abends 8<br />

¼ Uhr<br />

Uebungsleiter: K. Duggener<br />

Thema: Notverbände & Transportmittel<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend: 12 Mitglieder<br />

Uebung Freitag d. 23. Nov. 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engraben-S<strong>ch</strong>ulhaus Abends 8<br />

¼ Uhr<br />

Uebungsleiter: K. Duggener, Fourier<br />

Thema: Theorie über plötzli<strong>ch</strong>e Unglücksfälle<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend: 13 Mitglieder<br />

Vortrag (Militärvereinigung) Samstag, d. 24. Nov. 1906 im Restaurant Du<br />

Nord Abends 8 ¼ Uhr<br />

von Hauptmann Farner über „Die Kämpfe am Etzel & Rothenthurm 1498“<br />

Anwesend: 9 Mitglieder<br />

Uebung Freitag d. 4. Dez. 1906 im Hirs<strong>ch</strong>engraben-S<strong>ch</strong>ulhaus Abends 8<br />

¼ Uhr<br />

Uebungsleiter: K. Duggener, Fourier<br />

Thema: Theorie über plötzli<strong>ch</strong>e Unglücksfälle<br />

S<strong>ch</strong>luss 10 Uhr Anwesend: 13 Mitglieder<br />

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