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K RANKENHÄUSER, KLINIKEN, FACHKLINIKEN, STATIONÄRE EINRICHTUNGEN<br />
InformatIV<br />
Dumpfe Schmerzen im Brustkorb. Sie strahlen in Arme, Rücken,<br />
Bauch oder Hals aus und lassen nicht nach. Kalter Schweiß auf der<br />
Stirn. Todesangst. Dass es sich hier um einen Herzinfarkt handelt,<br />
dürfte jedem klar sein. Jetzt heißt es: Sofort den Notarzt rufen. Jede<br />
Sekunde zählt. Denn je später mit der Notfalltherapie begonnen<br />
wird, desto größer ist das Risiko, dass Herzzellen unwiderruflich<br />
absterben.<br />
Ja, so sieht ein Notfalleinsatz bei einem Herzinfarkt aus. Bei Männern!<br />
Bei Frauen hingegen können manchmal Tage vergehen, bis sie<br />
im Krankenhaus landen und dort richtig therapiert werden. Warum<br />
ist das so?<br />
Bei Frauen kann sich ein Herzinfarkt auch ganz anders zeigen: Viele<br />
Infarkte verlaufen bei Frauen stumm, also unbemerkt. Die Frauen<br />
merken zwar, dass etwas nicht stimmt. Aber die Anzeichen deuten<br />
nicht unbedingt auf das Herz hin. Die Frauen haben Atemnot, kommen<br />
kaum mehr die Treppe hoch oder bis zum Bäcker um die Ecke,<br />
aber sie denken vielleicht an Lungenprobleme. Sie fühlen sich müde<br />
und schlapp und führen dies vielleicht auf eine beginnende Erkältung<br />
zurück. So vergeht oft wertvolle Zeit, bis Frauen nach einem<br />
Herzinfarkt den Weg zum Arzt antreten.<br />
Aber trotzdem ist der Herzinfarkt bei Frauen genauso gefährlich wie<br />
bei Männern. Er hat die gleichen Auswirkungen auf das Herz und<br />
muss ebenso schnell in die Obhut eines Arztes. Deshalb sollten Frauen<br />
auf folgende Zeichen achten, damit sie keine Zeit verlieren:<br />
Herzinfarkt bei Frauen und Männern:<br />
erkennen – handeln – vorbeugen<br />
Plötzliche Luftnot bei körperlicher Belastung: Dies kann ein<br />
Frühzeichen für einen Herzinfarkt sein. Gehen Sie heute zum<br />
Arzt, und nicht erst morgen.<br />
Große Müdigkeit, Schwindel oder unerklärliche Übelkeit:<br />
Diese Anzeichen spüren Frauen oft Wochen vor dem Infarkt.<br />
Auch hier gilt: Sofort zum Arzt.<br />
Wenn der Herzinfarkt da ist, kann es sein, dass Sie große<br />
Schmerzen haben. Es kann auch sein, dass Sie eine starke<br />
Übelkeit und Erbrechen spüren. Möglicherweise werden Sie<br />
auch einfach nur unendlich schlapp und es tut gar nichts<br />
weh. Rufen Sie den Notarzt!<br />
Wichtig: Sagen Sie dem Notarzt oder dem Rettungspersonal,<br />
dass Sie befürchten, einen Herzinfarkt zu haben. Denn auch<br />
Ärzte können die Situation falsch einschätzen.<br />
Übrigens: Auch bei Männern, vor allem bei Diabetikern bzw. Zuckerkranken<br />
und bei sehr alten Menschen kann der Herzinfarkt untypisch<br />
oder ohne Schmerzen verlaufen.<br />
Je früher ein Patient versorgt und behandelt wird, desto besser sind<br />
seine Überlebenschancen. Viele Betroffene könnten sogar schon<br />
Wochen oder Monate vor einem Herzinfarkt behandelt werden.<br />
Denn dieser kommt selten wie ein „Blitz aus dem heiteren Himmel“,<br />
sondern kündigt sich bei einem großen Teil der Patienten an. Die<br />
Betroffenen – egal ob Männer oder Frauen – müssten nur die drohenden<br />
Anzeichen wahrnehmen. Diese sind vor allem Schmerzen<br />
im Brustkorb und Luftnot bei körperlicher Belastung. Hier sollten alle<br />
Alarmglocken schrillen! Normal ist aber, dass Menschen diese Beschwerden<br />
nicht wahrhaben wollen. Sie schieben sie eher auf „die<br />
Bronchien“ oder „das Alter“ als auf das Herz und gehen nicht zum<br />
Arzt. Dann kommt der Herzinfarkt. Und der ist nicht mehr zu ignorieren.<br />
Was passiert eigentlich bei einem Herzinfarkt?<br />
Bei Herzinfarkt ist eines der Herzkranzgefäße durch einen Blutpfropf<br />
mehr oder weniger vollständig verschlossen, sodass kein Blut mehr<br />
ins Herz gelangt und Teile des Herzgewebes daraufhin absterben.<br />
Im Krankenhaus versuchen die Ärzte, die Durchblutung des Herzens<br />
wiederherzustellen. Oft hat sich ein Herzkranzgefäß, welches die<br />
Durchblutung des Herzmuskels sicherstellen soll, von innen mit Ablagerungen<br />
zugesetzt. Wenn sich an dieser engen Stelle ein Blutpfropf<br />
bildet, wird das Gefäß richtig verschlossen. Neuerdings können Ärzte<br />
dies behandeln, ohne eine gefährliche Bypass-Operation zu machen.<br />
Sie dringen mit einer dünnen Hohlnadel über die Blutgefäße<br />
bis zu der verschlossenen Stelle vor, dehnen das Gefäß auf und<br />
legen eine Gefäßstütze. Diese heißt „Stent“.<br />
Wie können Sie dem Herzinfarkt vorbeugen?<br />
Am besten ist es, wenn Sie dafür sorgen, dass sich die Herzarterien<br />
erst gar nicht mit Ablagerungen zusetzen. Sie können einiges dazu<br />
beitragen:<br />
Schützen Sie Ihre Gefäße und hören Sie mit dem Rauchen<br />
auf. Senken Sie Ihre Blutfette<br />
(LDL-Cholesterin < 100 mg/dl, Triglyzeride < 150 mg/dl).<br />
Lassen Sie Ihren Blutzucker gut einstellen.<br />
Ziel ist ein HbA1C < 6,5%.<br />
Der Blutdruck sollte nicht mehr als 120/80 mm Hg<br />
betragen.<br />
Senken Sie das Gewicht auf einen Body-Mass-Index (BMI)<br />
von 20-25.<br />
BMI-Formel: Körpergewicht dividiert durch (Körpergröße in Meter<br />
zum Quadrat). Die Einheit des BMI ist demnach kg/m2. Beispiel eine<br />
Person mit einer Körpergröße von 160 cm und einem Körpergewicht<br />
von 60 kg hat einen BMI von 23,4 [60 : (1,6 m)2 = 23,4]. Dabei<br />
können Ihnen Medikamente helfen. Das heißt aber auch: Unbedingt<br />
mit dem Rauchen aufhören, mit regelmäßiger Bewegung beginnen<br />
und leicht und bekömmlich essen.<br />
Noch nicht beantwortet ist jetzt die Frage,<br />
warum Frauenherzen „anders schlagen“.<br />
Mit dieser Frage beschäftigt sich ein neuer Wissenschaftszweig: Die<br />
Gender-Medizin. Bislang ist man davon ausgegangen, dass Frauen<br />
halt „leichtere Männer“ sind. Und deshalb ist es üblich, dass in<br />
pharmazeutischen Studien die Wirksamkeit von Medikamenten fast<br />
ausschließlich an Männern überprüft wird. Mittlerweile akzeptieren<br />
die Ärzte, dass Frauen durch ihre anderen Hormone – sehr entscheidend<br />
ist das Östrogen – Medikamente anders vertragen bzw. diese<br />
anders auf sie wirken. Auch bei der Ausprägung von Herz<strong>Kreis</strong>lauferkrankungen<br />
spielt der hormonelle Zyklus einer Frau eine große<br />
Rolle.<br />
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