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Eine Herzensangelegenheit – Ein Infarkt kündigt sich oftmals an!<br />

Ein Herzinfarkt kommt – vermeintlich – wie aus heiterem Himmel.<br />

Kalter Schweiß, Schmerzen in der Brust, Todesangst Er trifft einen<br />

mitten im Leben, und man ist völlig unvorbereitet So zumindest<br />

wird es immer noch in Büchern und Filmen geschildert.<br />

Nach neuen medizinischen Erkenntnissen spiegelt das nicht die<br />

Realität wieder. Erstens sind die Symptome oftmals ganz anders,<br />

und zweitens zeigen sich in den letzten sechs Monaten<br />

vor einem Infarkt entscheidende Anzeichen. Würde man diese<br />

erkennen und richtig reagieren, würde dies vielen Menschen<br />

das Leben retten.<br />

Vom Herzinfarkt spricht man, wenn eines der Herzkranzgefäße<br />

durch einen Pfropf mehr oder weniger vollständig verschlossen<br />

ist, so dass kein Blut mehr ins Herz gelangt und Teile des Herzgewebes<br />

daraufhin absterben Die Ursache: Fetthaltige, verkalkte<br />

Ablagerungen verschließen die Herzkranzarterien. Nach<br />

neuen Erkenntnissen ist auch eine Gefäßschädigung durch ein<br />

aggressives Stoffwechselprodukt, das Homocystein, wesentlich<br />

beteiligt und führt ebenfalls zu Vernarbung und Einengung der<br />

Gefäße.<br />

Die Herzgefäße verschließen sich aber nicht von heute auf morgen,<br />

sondern brauchen dazu Jahrzehnte. Die meiste Zeit davon<br />

verläuft ohne Symptome, weswegen herzinfarktgefährdete Patienten<br />

von dem drohenden Unheil oft nichts wissen.<br />

Bislang dachte man, dass diese Ahnungslosigkeit bis zum überraschenden<br />

Herzinfarkt anhält. Seit kurzem aber kennt man folgende<br />

Anzeichen:<br />

Atemnot: Wer plötzlich unerklärlich kurzatmig wird, sollte<br />

dies dringend von seinem Arzt untersuchen lassen. Patienten mit<br />

Atemnot haben ein vierfach erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt<br />

zu bekommen.<br />

Anhaltende Erschöpfung und exzessive Müdigkeit:<br />

Dies kann sowohl auf einen drohenden Infarkt hindeuten, als<br />

auch auf einen bereits durchlebten Herzinfarkt. Vor allem bei<br />

Frauen ist dieses Symptom typisch. Jetzt hat man festgestellt,<br />

dass auch Männer in den Wochen vor dem Infarkt darunter<br />

leiden.<br />

Schlafstörungen, psychischer Stress und Depressionen:<br />

Diese Gefühle sind vor einem Infarkt ebenfalls häufi ger. Schon<br />

länger ist bekannt, dass negativer Stress und eine feindselige<br />

Lebenseinstellung das Risiko für einen Herzinfarkt genauso vergrößern<br />

wie beispielsweise Zigarettenrauchen. Nach neuen Erkenntnissen<br />

gibt es auch die umgekehrte Beziehung, vor allem<br />

bei Männern: Wahrscheinlich weil sie in den letzten Monaten<br />

InformatIV<br />

vor einem Herzinfarkt nicht mehr so leistungsfähig sind, fühlen<br />

sie sich stärker gestresst und deprimiert. Und dies ist dann ein<br />

zusätzlicher Hinweis auf ein drohendes Herzereignis<br />

Das bislang gültige Hauptsymptom, nämlich die Brustschmerzen,<br />

ist auch nach den neuen Erkenntnissen immer noch eine<br />

höchste Alarmstufe Vor allem wenn sich der Brustschmerz wie<br />

folgt zeigt:<br />

Der Brustschmerz ist diffus, man kann also nicht genau<br />

angeben, wo er sich befindet<br />

Er strahlt in Schultern und Arme aus.<br />

Er wird von Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbrüchen<br />

begleitet.<br />

Man darf aber nicht mehr auf dieses Anzeichen warten, um<br />

einen Herzinfarkt zu diagnostizieren. Vor allem bei Frauen zeigt<br />

sich der Herzinfarkt selten durch einen Brustschmerz, sondern<br />

vor allem durch Atemnot und Erschöpfung.<br />

Aber egal wie die Anzeichen aussehen, das Geschehen im Herzen<br />

ist immer das Gleiche. Der Herzmuskel wird mangelhaft<br />

bis gar nicht mehr durchblutet, damit fehlt den Muskelzellen der<br />

lebenswichtige Sauerstoff und sie sterben ab. Und je länger ein<br />

Infarkt andauert, ohne dass er behandelt wird, desto mehr Herzmuskelgewebe<br />

geht unwiderrufl ich verloren!<br />

Im Krankenhaus versuchen die Ärzte, die Durchblutung des<br />

Herzens wiederherzustellen Wenn sie feststellen, dass sich in<br />

den verengten Herzkranzgefäßen ein Blutpfropf gebildet hat,<br />

der das Gefäß richtig verschließt, dann wird neuerdings eine<br />

Lyse durchgeführt. Dabei wird das Blutgerinnsel medikamentös<br />

aufgelöst. Wahrscheinlich entscheiden sich die Ärzte dann auch<br />

für eine Gefäßdilatation, eine Gefäßerweiterung. Dazu dringen<br />

sie mit einer dünnen Hohlnadel über die Blutgefäße bis zu der<br />

verschlossenen Stelle vor, dehnen das Gefäß auf und legen eine<br />

Gefäßstütze (Stent). Weil jeder zweite Patient, der einen Herzinfarkt<br />

überlebt, danach eine dauernde Herzmuskelschwäche<br />

bekommt, gibt es auch hier etwas Neues: Es kann – bei örtlicher<br />

Betäubung – ein Schrittmachersystem eingepflanzt werden, das<br />

automatisch anspringt, wenn die Herzschläge unnormal werden.<br />

Aber um es gar nicht erst zum Infarkt kommen zu lassen, sollte<br />

man allerspätestens bei den beschriebenen drohenden Warnhinweisen<br />

seine Risikofaktoren komplett abstellen. Das heißt<br />

konkret:<br />

Hören Sie sofort mit dem Rauchen auf.<br />

Bauen Sie ein eventuelles Übergewicht ab.<br />

Essen Sie geregelt und nicht zu fettreich, um die Blutfettwerte<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Machen Sie täglich einen mindestens halbstündigen recht<br />

strammen Spaziergang, dies wirkt sich ebenfalls günstig<br />

auf die Blutfette aus und außerdem auf den Blutdruck.<br />

Als Diabetiker ist es wichtig, dass Sie ganz genau auf<br />

Ihre Blutzuckerwerte achten.<br />

Zusätzlich wird Ihnen der Arzt Tabletten verschreiben, die Sie<br />

verlässlich einnehmen sollten. Um die Arteriosklerose und damit<br />

das Herzinfarktrisiko langfristig zu senken, hat sich nach neuen<br />

Erkenntnissen auch die kombinierte Gabe der Vitamine B6, B12<br />

und Folsäure bewährt, dies senkt den Gehalt an gefäßschädigendem<br />

Homocystein im Blut.<br />

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