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InformatIV Im Folgenden werden die Tätigkeitsbereiche des Kreisgesundheitsamtes dargestellt: Amtsärztliche Stellungnahmen Gutachten z.B. über Arbeits-, Dienst-, Reise-, und Verhandlungs- und Haftfähigkeit sowie Kfz- Tauglichkeit, Leistungsfähigkeitsunter suchungen bei Personen, die Arbeitslosengeld II beziehen. Untersuchungen bei Einstellungen in den öffentlichen Dienst , Beihilfefähigkeit von Kurmaßnahmen, Dienstfähigkeitsuntersuchungen im Rahmen des Beamtenrechts Begutachtung aufgrund von Amtshilfeersuchen z. B. der Ausländerbehörde Überprüfung der Leichenschauscheine auf Plausibilität Beratung für Menschen mit Behinderungen Vermittlung von Hilfen in besonderen Lebenslagen Beratungsstelle für sexuell übertragbare Erkrankungen Telefonische und persönliche Beratung Mitwirkung an der sexualpädagogischen Prävention / HIV-Aufklärung in Schulen und Jugendclubs Beratung HIV-Infizierter und AIDS- erkrankter Personen und deren Angehörige Angebot von anonymen HIV- Testungen Erfassung und Aufsicht über die Berufe des Gesundheitswesens Heilpraktikerüberprüfungen Erfassung der Heilhilfsberufe wie z.B. Physiotherapeuten, Podologen, Logopäden etc. Hygieneüberwachung Der öffentlichen und privaten Trinkwasserversorgungsanlagen Überprüfung der Hausinstallationen in öffentlichen Einrichtungen In Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken In Praxen für ambulantes Operieren Der Einrichtungen des Gemeinwesens, wie Altenheime, Rettungswachen, Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen und ähn liche. Impfberatung Reisemedizinische Beratung Allgemeine Beratung zu Impfungen Beratung für Kinder- und Jugendliche (siehe auch Kinder- und jugendärztlicher Dienst ) Kinder- und Jugendärztlicher Dienst Durchführung der Schuleingangsuntersuchungen Impfberatung in Schulen Kinder- und Jugendzahngesundheit Regelmäßige Durchführung von zahnärztlichen Untersuchungen in Kindergärten und Schulen Maßnahmen zur Gruppenprophylaxe Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (K.I.S.S.) Unterstützung und Beratung der Gruppen Koordination von Aktivitäten gesundheitlicher Selbsthilfe Regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit (Mit)-Organisation der jährlichen Gesundheitstage Mitwirkungen an Planungen Im Rahmen der Bauplanung und Bauleitplanung sowie des regionalen Raumordnungsplanes 36 Sozialpsychiatrischer- / Sozialmedizinscher Dienst Beratung und Hilfen für geistig und seelisch Behinderte, psychisch Kranke und Abhängigkeitskranke Mitwirkung bei Einweisungen gemäß des Hessischen Freiheitsentzugsgesetz Stellungnahmen für Gerichte in Betreuungsangelegenheiten Hausbesuche bei Personen, die aus medizinischen oder sozialen Hilfe benötigen und die nicht zur Sprechstunde kommen können oder wollen Umweltmedizin Beratung zu umweltmedizinischen Fragen im öffentlichen und privaten Bereich Vermittlung von geeigneten Labors und Bausachverständigen Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Erkrankungen Belehrung für Personen im Umgang mit Lebensmitteln Ermittlung gem. Infektionsschutzgesetz (IfSG) bei übertragbaren Erkrankungen Beratung verschiedener Berufsgruppen in Einrichtungen des Gesundheitswesens Tuberkuloseberatung und Organisation von Umgebungsuntersuchungen Krisenmanagement bei Epidemien (z.B. Schweinegrippe- Pandemie) oder speziellen Einzelerkrankungen Belehrung von Personal in Gemeinschaftseinrichtungen gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) Nachfolgend werden exemplarisch einige Berichte aus verschiedenen Bereichen angefügt: 1. Ein im Februar 2009 erstellter Trinkwassergütebericht des Jahres 2008 2. Von dem Kinder- und Jugendärztlichen Dienst ein Kurzbericht und aus den Jahren 2005 – 2009 eine Statistik des jugendärztlichen Dienstes 3. K.I.S.S. Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen für den Rheingau-Taunus-Kreis -Jahresbericht 2009 4. Kurze statistische Darstellung der Erkrankungszahlen an der so genannten Schweinegrippe bis zum 31. Dezember 2009 mit Alters- und Geschlechter-verteilung sowie eine Übersicht über die Anzahl der durchgeführten Impfungen. Die Darstellungen der geschichtlichen Entwicklung des ÖGD sind teilweise dem Aufsatz „Der Amtsarzt – vom staatlichen Medizinalbeamten zum bürgernahen kommunalen Fachdienst“ von W. Müller und R.Woltering entnommen, erschienen in der Fachzeitschrift „Krankenhaushygiene, up to date“, erschienen im Thieme Verlag.
Die Gesundheit der Kinder steht im Mittelpunkt Fachdienst II.7 – Jugendärztlicher Dienst Wer erinnert sich nicht gerne an seine Schulzeit zurück, in der sprichwörtlich das „wahre Leben“ beginnt. Den Meisten kommt bei einem solchen Gedanken immer die eigene Einschulung in den Sinn: eine bunte Schultüte, der selbst ausgesuchte Schulranzen ... und ebenfalls die obligatorische Einschulungsimpfung des Jugendärztlichen Dienstes. Dieses gemeinschaftliche Erlebnis bleibt erstaunlicherweise vielen Schülern im Gedächtnis und wird von den Jugendärztinnen des Rheingau-Taunus-Kreises mit großem Einfühlungsvermögen durchgeführt. Wie gesund sind unsere Kinder beim Übergang von Kindergarten in die Grundschule? Dieser Frage geht das Kreisgesundheitsamt nach. Dabei wird einerseits die allgemeine Konstitution der Kinder erfasst, andererseits führen dir Zahnärztinnen eine zahnärztliche Prophylaxe durch. Dabei konnten wichtige Ergebnisse gewonnen werden und frühzeitig Maßnahmen zur Verhütung von Erkrankungen ergriffen werden. Dass bereits Kinder im Grundschulalter zu dick sind und kaum noch einen Purzelbaum machen können, ist dabei eine Erkenntnis. Darauf reagiert das Gesundheitsamt mit Informationen und Beratung. So berichtet die scheidende Zahnärztin Dr. Gisela Winter-Borucki, dass sie in ihren 22 Dienstjahren über 150.000 Kinder in den Mund geschaut hat. „In den achtziger Jahren steckte die Zahn-Prophylaxe noch in den Kinderschuhen. Wenn ich Eltern bat, ihren drei- oder vierjährigen Kindern die Zähne nachschauen zu dürfen, gab es überraschende Rückfragen“, berichtet Gisela Winter-Borucki. Heute sind die Maßnahmen zur Vorbeugung und Vermeidung von Krankheiten vorgeschrieben. „Die Regelung von 1989 hat Positives bewirkt, so dass der Zustand der Zähne bei Kindern deutlich besser ist.“ Denn natürlich schaute die Zahnärztin nicht nur auf die Zähne ihrer kleinen Patienten: „Ein wichtiger Teil unserer Arbeit betrifft auch die Beratung, wie beispielsweise Zähne richtig geputzt werden oder dass man möglichst ohne Zucker essen soll.“ In den Kindergärten gebe es deshalb oft Frühstück mit Lebensmitteln ohne Zucker. Solche Erfahrungen nehmen die Kinder natürlich mit in die Familie. Dies sind Aufgaben, die der Jugendärztliche Dienst wahrnimmt. Die Schulgesundheitspflege hat zum Ziel, Risiken für die gesundheitliche Entwicklung von Schulkindern frühzeitig zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen einzuleiten. Nach Maßgabe der „Verordnung über die Zulassung und die Ausgestaltung von Untersuchungen und Maßnahmen der Schulgesundheitspflege“ vom 22. September 2009 des Hessischen Sozialministeriums müssen alle Kinder vor der Einschulung zur Feststellung ihrer körperlichen, geistigen, seelischen und psychosozialen Schulfähigkeit jugendärztlich untersucht werden. Im Rheingau-Taunus-Kreis wurden im Zeitraum von 2005 bis 2009 insgesamt 9319 Kinder zur Einschulung untersucht und geimpft. Hierfür zuständig sind die Jugendärztinnen Dr. Claudia von Ameln, und Kristine Schmidt-Holz, die mit besonderer Behutsamkeit auf die Kinder zugehen, um ihnen die Angst vor der bevorstehenden Spritze zu nehmen. Das gemeinschaftliche Impfen ganzer Klassen ist hierfür eine gute Methode, denn so wird der „kleine Piekser“ zu einem ersten Gemeinschaftserlebnis, bei dem kein Kind außen vor bleiben will. Weiterführend wird eine Impfberatungen in Schulen angeboten. Hier werden die Impfbücher der Schüler eingesehen und die Eltern gegebenenfalls über die notwendigen Impfungen informiert. In den regelmäßigen schulärztlichen Sprechstunden kontrollieren die Jugendärztinnen Befunde, führen Gespräche mit Eltern und Lehrern und erstellen notwendige Atteste (z.B. für Sportbefreiung). Die Sprechstunde dient dazu, Nachzüglertermine für die Schuleingangsuntersuchung wahrzunehmen und wird von vielen Eltern aber auch Schülern gerne und oft angenommen. Kinder, die wegen körperlicher, geistiger, seelischer oder psychosozialer Besonderheiten oder Störungen nicht in der Lage sind, in der Regelschule erfolgreich zu lernen, werden speziell beachtet. Es findet in diesem Zuge eine ärztliche Untersuchung und Beurteilung unter Berücksichtigung der vorgeschlagenen Sonderbeschulung statt. Bei regelmäßigen Reihenuntersuchungen der Schülerinnen und Schüler in Sonderschulen konnte der Gesundheitszustand, der Entwicklungsstand sowie die Entwicklungsprognose der Sonderschüler ermittelt werden. Hierbei festgestellte gesundheitliche Handicaps und auffallende medizinische Befunde werden umgehend mit den Eltern besprochen. Im weiteren Verlauf finden zusätzlich Gespräche mit der Frühförderstelle, den Kindergärten, dem Jugendamt und dem Sozialamt statt. Ebenso werden Behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder im Vorschulalter ärztlich untersucht und für Einzelintegrationsmaßnahmen im Kindergarten vorgeschlagen. Hierzu zählen die individuelle Förderung des betroffenen Kindes, die Integration in die Gesellschaft sowie die Beseitigung oder Milderung der Behinderung. Die zu diesem Zweck geführten Gespräche mit den Eltern zeigen fast immer, wie viel Stärke, Halt und Liebe sie ihren Kindern entgegenbringen. Für das Gesundheitsamt ist dies ein wichtiges und zugleich auch erfreuliches Zeichen, das auf gute Fortschritte in der Entwicklung der Kinder hoffen lässt. Frau Dr. Gisela Winter-Borucki „bei der Arbeit“. InformatIV Ein weiterer Aufgabenbereich ist die schulärztliche Intervention bei Lernstörungen zur Einleitung zusätzlicher schulischer oder therapeutischer Fördermaßnahmen sowie die Betreuung behinderter Kinder und ihrer Eltern. Hierbei sind vereinzelt Hausbesuche der Ärzte bei den Kindern erforderlich, die sowohl von den betreuten Kindern als auch von den Eltern gerne angenommen werden. In diesem Zuge wird der Verpflichtung nachgekommen, bei Leistungsansprüchen an das Sozialamt gutachterliche Stellungnahmen anzufertigen (z.B. Gutachten zur Heimaufnahme behinderter Kinder). Mit den Ärzten im Kreis und ärztlichen Organisationen des Kreises unterhält der Jugendärztliche Dienst stets eine möglichst enge wissenschaftliche und berufliche Beziehung. Zu bemerken ist hierzu allerdings, dass im Jahre 2009 einige Aufgaben aufgrund der Mitwirkung zur Bekämpfung der Schweinegrippe nicht zur Gänze erfüllt werden konnten. Für die Zukunft steht eine Intensivierung der prophylaktischen Maßnahmen an erster Stelle: Gesundheitsförderung, Ausweitung der Impfberatung an den Schulen des Rheingau-Taunus-Kreises sowie die Beratung der Schülerinnen und Schüler zur Prävention von Krankheiten. Ein weiteres Ziel hat sich der Jugendärztliche Dienst in der Gestaltung gesundheitsgemäßer Einrichtungen von Schulen gesetzt. Zu diesem Zweck werden Schulbegehungen sowie eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen des Rheingau-Taunus-Kreises erfolgen, denn die Gesundheit der Kinder ist ein wichtiges Anliegen des Kreises. 37
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