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Die Zahnheilkunde hat in den<br />

letzten Jahren enorme Fortschritte<br />

gemacht. Doch die beste Therapie<br />

besteht immer noch darin, es<br />

gar nicht erst zum defekten Zahn,<br />

sprich zur Karies, kommen zu lassen.<br />

Deshalb ist eine gute Zahnprophylaxe<br />

wichtig. Diese beginnt<br />

schon mit dem ersten Milchzahn.<br />

Denn in der Mundhöhle leben bis<br />

zu 500 verschiedene Keime in einem<br />

natürlichen Gleichgewicht. Mit<br />

dem ersten Milchzahn ist auch ein<br />

fester Untergrund für die kariesauslösenden<br />

Keime gegeben. Durch<br />

Nahrungsreste und Speichelkomponenten<br />

bilden sich dann schnell<br />

Zahnbeläge, in welchem sich die<br />

Keime ansiedeln. Damit steigt die<br />

Kariesneigung. Denn die Karieskeime<br />

wandeln in der Mundhöhle<br />

Kohlenhydrate aus der Nahrung<br />

in Säuren um. Diese greifen den<br />

Zahnschmelz an. Wenn der Zahnschmelz<br />

zerstört ist, beginnt die Entkalkung<br />

der Zahnoberfl äche und<br />

es kommt zur Lochbildung.<br />

Zahngesundheit – Vorsorge ist in jedem Alter wichtig!<br />

Das Kariesrisiko bleibt übrigens bestehen,<br />

auch wenn ein Kariesloch<br />

ausgebohrt und mit einer Plombe<br />

gefüllt wird. Das gleiche gilt, wenn der mit Karies befallene Milchzahn<br />

ausfällt. Denn in beiden Fällen bleiben die Bakterien als Erbschaft<br />

zurück und wollen die verbleibenden bzw. nachwachsenden<br />

Zähne schnell besiedeln. Beläge, Zahnstein und zerklüftete Zahno-<br />

Der häufigste Grund für Karies im Kindesalter ist der falsche<br />

Gebrauch des Fläschchens. Kinder dürfen nachts keine Schorle,<br />

keinen gesüßten Tee und keine Milch zum Nuckeln bekommen.<br />

Ansonsten bilden sich die ersten Löcher an den oberen Schneidezähnen.<br />

„Flaschenkaries“ nennen es die Zahnärzte. Auch<br />

tagsüber gilt: dauerhaftes Nuckeln an Trinkflaschen jeder Art<br />

sollte tabu sein. Generell sollten zuckerfreie Getränke wie Wasser<br />

oder Kräutertees bevorzugt werden.<br />

Der nächste Schritt in der Karies-Prophylaxe ist die gute Mundhygiene.<br />

Führen Sie mit dem ersten Milchzahn auch die Zahnbürste<br />

ein. Kinder sind übrigens erst mit Schuleintritt geschickt<br />

genug, ihre Zähne selbst zu putzen. Bürsten Sie deshalb bei<br />

jüngeren Kindern nach.<br />

Ein weiterer Schritt der Kariesprophylaxe ist die Fluorid-Anwendung.<br />

Fluorid ist ein Mineral, das in den Zahnschmelz eingebaut<br />

wird und ihn somit härter und widerstandsfähiger macht. Verwenden<br />

Sie für Milchzähne Kinderzahnpasta mit 500 ppm Fluoridgehalt.<br />

Kommt der erste bleibende Zahn, wechseln Sie auf<br />

Zahnpasta für Jugendliche mit einem Fluoridgehalt von 1000<br />

ppm. Sinnvoll ist es auch, beim Zahnarzt Fluorid auftragen zu<br />

lassen, das gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.<br />

Neben diesen Punkten für eine gute Zahngesundheit sollten Sie<br />

auch den Zahnarzt regelmäßig besuchen. Er bietet eine sogenannte<br />

Prophylaxe an. Das heißt, er reinigt sorgfältig Zahn für Zahn<br />

von Zahnstein und Biofilm, auch an solchen Stellen, die die eigene<br />

Zahnbürste immer wieder vergisst. Wenn Sie die Prophylaxe nur auf<br />

Zahnstein-Entfernung beschränken, bezahlt dies die Krankenkasse.<br />

InformatIV<br />

berflächen, die so genannten Fissuren, begünstigen dies. Nach einem<br />

Loch im Zahn sollten Sie also – egal ob jung oder alt – die<br />

folgenden Vorsorgemaßnahmen besonders beherzigen:<br />

Auch von innen heraus kann Fluorid im Zahnschmelz angereichert<br />

werden. Und zwar durch die richtige Ernährung. Denn Fluoride<br />

sind in schwarzem Tee, Mineral- und Heilwässern sowie<br />

in Kuhmilch, Käse und Hühnerei enthalten. Auch fluoridiertes<br />

Speisesalz ist zu empfehlen. Es kann bei Kleinkindern gegen<br />

Ende des ersten Lebensjahres eingesetzt werden, sobald sie an<br />

der gemeinsamen Familienmahlzeit teilnehmen. Die zusätzliche<br />

Gabe von Fluorid in Form von Tabletten erübrigt sich damit.<br />

Die Nahrung ist auch noch in anderer Hinsicht wichtig. Käse,<br />

Milchprodukte und Molke enthalten Mineralstoffe, die die Remineralisierung<br />

des Zahnschmelzes fördern. Außerdem regen<br />

diese Nahrungsmittel die Speichelproduktion an, was die Vermehrung<br />

der Kariesbakterien herabsetzt.<br />

Nach dem Verzehr von Obst und anderen säurehaltigen<br />

Lebensmitteln sollten Sie allerdings aufpassen: Die Fruchtsäuren<br />

greifen nämlich den Zahnschmelz an. Wenn Sie jetzt<br />

noch mit der Bürste zu Werke gehen, lockern Sie den weichen<br />

Zahnschmelz und riskieren, dass er abgetragen wird. Putzen<br />

Sie in diesem Fall die Zähne nicht direkt, sondern erst nach 30<br />

Minuten. Diese Zeit brauchen die Zähne, um wieder genügend<br />

Mineralien aus dem Speichel aufzunehmen und in den Zahnschmelz<br />

einzubauen.<br />

Das gesamte Reinigungsprogramm ist gründlicher, muss allerdings<br />

selbst bezahlt werden. Ein- oder zweimal im Jahr ist dies sinnvoll.<br />

Der Zahnarzt wird Ihnen eventuell auch zu einer Fissurenversiegelung<br />

raten. Wenn Ihre Kauflächen so zerklüftet sind, dass sich hier<br />

immer wieder die Karieserreger vor dem Zugriff der Zahnbürste verstecken,<br />

wäre das eine gute Maßnahme.<br />

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