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Rückenschmerzen – Das Kreuz mit dem Kreuz<br />

Rückenschmerzen sind eine wahre Volkskrankheit. Sie sind mittlerweile<br />

der häufigste Grund für einen Arztbesuch und können<br />

sich auf vielfältige Art und Weise äußern. Der bekannteste Rückenschmerz<br />

ist Hexenschuss. Das ist ein plötzlich einschießender<br />

Schmerz, der über das Gesäß, über die Ober- und Unterschenkel<br />

bis in die Zehen zieht. Anfänglich werden meist nur<br />

die empfindlichen Gefühlsbahnen in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Man fühlt ein Kribbeln bis hin zur Taubheit, die Region ist wie<br />

„eingeschlafen“. Wächst der Druck auf den Nerv, kommt es auch<br />

zu Ausfällen der Nerven, die Kraft ist gemindert, der Fuß kann<br />

beispielsweise nicht mehr gehoben werden oder man kann sich<br />

nicht mehr auf die Zehenspitzen stellen; in diesem Fall übrigens<br />

sofort zum Arzt gehen!<br />

Weiterhin sind Osteoporose und Arthrose Ursachen von Rückenschmerzen.<br />

Diese Fälle machen sich mehr durch einen dumpfen<br />

großflächigen Dauerschmerz bemer<strong>kb</strong>ar. Der Verspannungsschmerz,<br />

eine dritte häufige Ursache, tritt im Bereich von Schulter<br />

und Nacken oder auch im Bereich der Lendenwirbelsäule auf<br />

und ist ein ziehender, ausstrahlender Schmerz, der an Stärke<br />

beständig zunimmt.<br />

Ursachen<br />

Es gibt verschiedene Ursachen für den Rückenschmerz. So können<br />

z. B . Bandscheiben oder Teile von ihr auf das Rücken-mark<br />

oder auf austretende Nerven drücken. Es können sich die kleinen<br />

Wirbelgelenke verkanten oder sich die Muskulatur durch Fehlbelastung<br />

oder eine falsche Haltung verspannen.<br />

Wie kommt es dazu? Eine wichtige Rolle spielen einseitige Bewegungen,<br />

eine Überlastung der Wirbelsäule durch falsches Heben<br />

schwerer Lasten und eine schlechte Körperhaltung. Eine seelische<br />

Belastung kann ebenfalls zu Rückenbeschwer-den, nämlich<br />

zu Verspannungen beitragen.<br />

Bei überwiegend jungen Menschen im Alter zwischen 11 und 13<br />

Jahren ist häufig ein so genannter Morbus Scheuermann die Ursache<br />

für den Rückenschmerz. Das ist eine Entzündung an Knochen<br />

und Knorpel, die zur Wirbelsäulenverformung führt.<br />

Beim Morbus Bechterew, eine Erkrankung, die vor allem zwischen<br />

dem 15. und 30. Lebensjahr auftritt, kommt es durch eine<br />

versteifende Entzündung der Wirbelgelenke zum Auftreten von<br />

Rückenschmerzen.<br />

Bei einer Osteoporose wird die Knochenstruktur löchrig und damit<br />

instabil, die Wirbelsäule fällt in sich zusammen. Das ist sehr<br />

schmerzhaft.<br />

Bei der Wirbelsäulenarthrose kommt es zu Verschleißerscheinungen<br />

an den kleinen Wirbelbogengelenken und am Gelenk<br />

zwischen den Wirbelkörpern. Dies kann dann entweder zu einer<br />

schmerzhaften Verspannung der Rückenmuskulatur führen oder<br />

zu Bandscheibenvorwölbungen oder -vorfällen.<br />

InformatIV<br />

Insgesamt sind an der Entstehung der Rückenschmerzen mehr als<br />

500 Gründe beteiligt. Viele davon betreffen nicht direkt die Wirbelsäule,<br />

sondern gehen auf Tumoren, Erkrankungen im Bauch-,<br />

Becken-, Brustbereich, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, der<br />

Nieren oder Gallensteine zurück.<br />

Vorbeugung<br />

Rückenschmerzen sind also in den allermeisten Fällen das Resultat<br />

eines langjährigen Verschleißprozesses des Bewegungsapparates.<br />

Diese Erkenntnis hilft, um die Entstehung von Rückenschmerzen<br />

zu vermeiden. Vor allem muss jede Form von einseitiger<br />

Haltung oder einseitiger Bewegung vermieden werden. Das<br />

bedeutet: ausreichende Bewegung, ein häufiges Wechseln der<br />

Sitzposition und ein gezieltes Training der Halte- und Stützmuskulatur.<br />

Auch gute Betten sind eine wichtige Maßnahme, um Rückenschmerzen<br />

vorzubeugen.<br />

Therapie<br />

Vor der passenden Therapie muss detektivisch nach Gründen für<br />

die Rückenschmerzen gesucht werden. Dazu gehören das ärztliche<br />

Gespräch, eine detaillierte Schmerzanalyse, orientierende<br />

Untersuchungen der Wirbelsäule, ein Basislabor und neurologische<br />

Untersuchungen. Bildgebende Verfahren wie die Computertomografie<br />

und Kernspintomografie sind gute Helfer bei der<br />

Ursachensuche. Dann folgt die Therapie.<br />

Diese beginnt oft mit Medikamenten. Hier stehen an erster Stelle<br />

die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure oder Diclofenac. Bei stärkeren<br />

Schmerzen, vor allem solchen, die länger als drei Monate anhalten<br />

und somit chronisch werden können, verschreibt der Arzt stärker<br />

wirksame Medikamente. Neben den Medikamenten haben<br />

sich viele andere Heilmethoden bewährt. Im Folgenden stellen<br />

wir Ihnen eine kurze Auswahl vor:<br />

Akupunktur: Regelmäßiges Stechen mit dünnen Nadeln.<br />

Die Akupunkturpunkte sind in der Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin überliefert. Nach der neuesten westlichen Theorie<br />

wird durch die regelmäßigen milden Schmerzreize das<br />

Schmerzgedächtnis positiv beeinflusst.<br />

Thermalbewegungsbäder: Hier sorgt das warme Wasser<br />

für entspannte Muskeln und die Bewegung für die Muskelkräftigung.<br />

Stangerbäder, sowie Zwei- und Vierzellenbäder:<br />

Dies sind Kombinationen aus Elektrotherapie und Wasser.<br />

Dabei wird ein spezieller schwacher Gleichstrom durch das<br />

Wasser geschickt, der die elektrischen Reizimpulse der Nerven<br />

sozusagen filtert und die Schmerzempfindlichkeit heruntersetzt.<br />

Massagen: Sie wirken muskelentspannend, durchblutungsfördernd<br />

und schmerzlindernd.<br />

Chirotherapie: Hier werden Blockierungen gelöst und mit<br />

Hilfe bestimmter Dehntechniken und Griffe bewegungsgesperrte<br />

Gelenke wieder mobilisiert.<br />

Krankengymnastik: Hier werden Fehlhaltungen positiv<br />

beeinflusst und damit verbundene Schmerzen gelindert oder<br />

sogar beseitigt. Für den Rückenschmerzpatienten gibt es spezielle<br />

Übungen, die Sie täglich zu Hause konsequent durchführen<br />

sollten.<br />

Computerassistierte Trainingsprogramme: Unterstützt<br />

die Krankengymnastik bei schon länger bestehenden Schon-/<br />

Fehlhaltungen.<br />

Die meisten Bandscheibenvorfälle können mit den vorgestellten Methoden<br />

konservativ behandelt werden. Treten aber durch den Bandscheibenvorfall<br />

Lähmungserscheinungen auf, steht eine Operation<br />

an.<br />

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