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InformatIV 22 Osteoporose – Neue Erkenntnisse zur Behandlung Nasse Blätter auf dem Weg oder rutschige Stufen, und schon rutscht man aus. Im Herbst ist die Gefahr zu stürzen groß. Wer Osteoporose hat, für den endet auch ein leichter Sturz schnell mit einem gefährlichen Oberschenkelhalsbruch. Osteoporose ist eine Krankheit, bei der die Knochen (lateinisch osteo) porös werden. Das heißt, sie sind weniger stabil als vorher. Das ist erst einmal ein natürlicher Prozess, der mit dem Altern eintritt. Denn zunächst wird in den ersten drei Lebensjahrzehnten die Knochendichte aufgebaut. Mit 35 ist die maximale Knochenmasse erreicht. Danach überwiegt der Knochenabbau – von nun an vermindert sich die Knochenmasse jährlich um etwa 1,5 Prozent. Durch schlechte Lebensführung wird die Knochenmasse jedoch schneller verringert: starkes Rauchen, wenig Bewegung und unzureichende Kalzium-Zufuhr fördern den Knochenschwund. Ein Mangel an den Sexualhormonen Testosteron und Östrogen sowie eine familiäre Veranlagung (wie zum Beispiel Osteoporose in der Familie) wirken sich weiter negativ aus. Osteoporose führt zu einer erhöhten Knochenbrüchigkeit des ganzen menschlichen Skeletts. Zu den folgenreichsten Brüchen gehört der Oberschenkelhalsbruch, gefolgt von Brüchen der Wirbel und des Handgelenks. In Europa erleiden übrigens rund 50 Prozent der Frauen, die älter als 50 sind, einen durch Osteoporose verursachten Knochenbruch. Aber auch 20 Prozent der Männer – also von wegen Frauenkrankheit. Doch ob Männer oder Frauen, die Diagnose erfolgt leider viel zu spät. Festgestellt wird die Krankheit anhand des Knochenmineralgehalts, der in einer so genannten DXA-Knochendichtemessung entweder an der Lendenwirbelsäule oder am Oberschenkelhals bestimmt wird. Mit der Osteoporose lässt sich mittlerweile dank neuer Medikamente gut leben, vorausgesetzt man fängt früh genug mit der Therapie an. Die sogenannten Bisphosphonate sorgen dafür, dass die Aktivität der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) verlangsamt wird. Gleichzeitig muss der Knochenaufbau durch die Osteoblasten gefördert werden. Dazu braucht der Körper Calcium als Knochengrundstoff und Vitamin D. Denn ohne Vitamin D kann das Calcium nicht richtig vom Darm aufgenommen werden. Es verlässt dann in diesem Fall unseren Körper ungenutzt. Vitamin D können wir zum einen über einige wenige Speisen aufnehmen, wie Lebertran und fetten See fisch. Zum anderen ist unser Körper dazu in der Lage, in der Haut Vitamin D mit Hilfe von Sonnenstrahlen zu bilden, weshalb es auch als „Sonnenvitamin“ bezeichnet wird. Nun ist aber fetter Seefisch bei den wenigsten Menschen in unseren Breitengraden zweimal in der Woche Bestandteil des Speiseplans, was aber notwendig wäre, um die nötige Vitamin D Menge zu erreichen. Und die notwendigen UVB-Strahlen der Sonne sind laut neuesten Erkenntnissen nur in den Sommermonaten ausreichend vorhanden, um Vitamin D zu bilden. Deswegen ist es ganz wichtig, dass Osteoporose-kranke Menschen dieses Vitamin regelmäßig zuführen. Wichtig ist folgendes: Sie können das Bisphosphonat mit Vitamin D kombiniert einnehmen. Das trotzdem notwendige Calcium müssen Sie aber getrennt von der Bisphosphonat-Tablette zu sich nehmen, denn sonst wird die Hemmung des Knochenabbaus gestört. Schlucken Sie die Tablette morgens auf nüchternem Magen mit Wasser und nicht mit Milch. Außerdem sollten Sie dabei nicht mehr im Bett liegen, sondern sitzen oder stehen. Ganz schön kompliziert! Aber es lohnt sich, damit schaffen Sie es, dass nach ein paar Wochen die erste Verhinderung des Knochenschwundes einsetzt. Optimal wirken die Bisphosphonate nach sechs bis 12 Monaten Einnahme. Bei sehr schwerer Osteoporose gibt es heute ein neues Behandlungsprinzip, nämlich Knochenneubildung mit dem so genannten Parathormon-Fragment. Parathormon ist ein körpereigener, in den Nebenschilddrüsen gebildeter Botenstoff, der im Körper das Calcium reguliert. Das Medikament muss über einen Zeitraum von 18 Monaten einmal täglich gespritzt werden. Die Hormonersatztherapie hat ebenfalls eine positive Wirkung. Weil sie allerdings die Gefahren für Herz und Kreislauf verstärkt sowie das Brustkrebsrisiko erhöht, wird sie nicht mehr zur Osteoporosetherapie angewandt. Hormonähnlich wirken aber Substanzen der Klasse SERM. Das sind Selektive Östrogen- Rezeptoren Modulatoren. Dazu gehört die Substanz Raloxifen. Sie beeinflusst den Knochenstoffwechsel positiv, setzt aber keine Schäden am Herz-Kreislauf-System, der weiblichen Brust und der Gebärmutter. Neu ist übrigens auch eine Behandlung mit dem Namen Kyphoplastie. Hier wird Knochenzement in einen zerstörten Wirbelkörper eingespritzt. Dieser wird damit wieder aufgerichtet. Dies hilft, Bruchfolgen rückgängig zu machen. Aber Medikamente und Operationen sind nicht die einzigen Therapiemöglichkeiten bei Osteoporose. So beugt vor allem ein Krafttraining an Geräten dem Knochenabbau vor. Denn Zellen im Knochengewebe, welche für den Knochenaufbau zuständig sind, werden erst durch Belastung ausreichend angeregt, ihre Arbeit zu tun und die Knochendichte dadurch wieder zu verstärken. Außerdem stärkt das Krafttraining die Muskeln, die sich ansonsten zwischen dem 20. und dem 70. Lebensjahr um ca. 40 Prozent zurückentwickeln. Stärkere Muskeln stärken auch den Halte- und Bewegungsapparat. Geeignet kann auch Trampolinspringen auf einem kleinen Zimmertrampolin sein. Machen Sie Gymnastikübungen, Nordic Walking und Tai Chi. Nicht geeignet sind Radfahren und Schwimmen, diese Sportarten fördern zwar die Kondition, aber tun nichts für die Knochenfestigkeit.

Rückenschmerzen – Das Kreuz mit dem Kreuz Rückenschmerzen sind eine wahre Volkskrankheit. Sie sind mittlerweile der häufigste Grund für einen Arztbesuch und können sich auf vielfältige Art und Weise äußern. Der bekannteste Rückenschmerz ist Hexenschuss. Das ist ein plötzlich einschießender Schmerz, der über das Gesäß, über die Ober- und Unterschenkel bis in die Zehen zieht. Anfänglich werden meist nur die empfindlichen Gefühlsbahnen in Mitleidenschaft gezogen. Man fühlt ein Kribbeln bis hin zur Taubheit, die Region ist wie „eingeschlafen“. Wächst der Druck auf den Nerv, kommt es auch zu Ausfällen der Nerven, die Kraft ist gemindert, der Fuß kann beispielsweise nicht mehr gehoben werden oder man kann sich nicht mehr auf die Zehenspitzen stellen; in diesem Fall übrigens sofort zum Arzt gehen! Weiterhin sind Osteoporose und Arthrose Ursachen von Rückenschmerzen. Diese Fälle machen sich mehr durch einen dumpfen großflächigen Dauerschmerz bemerkbar. Der Verspannungsschmerz, eine dritte häufige Ursache, tritt im Bereich von Schulter und Nacken oder auch im Bereich der Lendenwirbelsäule auf und ist ein ziehender, ausstrahlender Schmerz, der an Stärke beständig zunimmt. Ursachen Es gibt verschiedene Ursachen für den Rückenschmerz. So können z. B . Bandscheiben oder Teile von ihr auf das Rücken-mark oder auf austretende Nerven drücken. Es können sich die kleinen Wirbelgelenke verkanten oder sich die Muskulatur durch Fehlbelastung oder eine falsche Haltung verspannen. Wie kommt es dazu? Eine wichtige Rolle spielen einseitige Bewegungen, eine Überlastung der Wirbelsäule durch falsches Heben schwerer Lasten und eine schlechte Körperhaltung. Eine seelische Belastung kann ebenfalls zu Rückenbeschwer-den, nämlich zu Verspannungen beitragen. Bei überwiegend jungen Menschen im Alter zwischen 11 und 13 Jahren ist häufig ein so genannter Morbus Scheuermann die Ursache für den Rückenschmerz. Das ist eine Entzündung an Knochen und Knorpel, die zur Wirbelsäulenverformung führt. Beim Morbus Bechterew, eine Erkrankung, die vor allem zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr auftritt, kommt es durch eine versteifende Entzündung der Wirbelgelenke zum Auftreten von Rückenschmerzen. Bei einer Osteoporose wird die Knochenstruktur löchrig und damit instabil, die Wirbelsäule fällt in sich zusammen. Das ist sehr schmerzhaft. Bei der Wirbelsäulenarthrose kommt es zu Verschleißerscheinungen an den kleinen Wirbelbogengelenken und am Gelenk zwischen den Wirbelkörpern. Dies kann dann entweder zu einer schmerzhaften Verspannung der Rückenmuskulatur führen oder zu Bandscheibenvorwölbungen oder -vorfällen. InformatIV Insgesamt sind an der Entstehung der Rückenschmerzen mehr als 500 Gründe beteiligt. Viele davon betreffen nicht direkt die Wirbelsäule, sondern gehen auf Tumoren, Erkrankungen im Bauch-, Becken-, Brustbereich, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, der Nieren oder Gallensteine zurück. Vorbeugung Rückenschmerzen sind also in den allermeisten Fällen das Resultat eines langjährigen Verschleißprozesses des Bewegungsapparates. Diese Erkenntnis hilft, um die Entstehung von Rückenschmerzen zu vermeiden. Vor allem muss jede Form von einseitiger Haltung oder einseitiger Bewegung vermieden werden. Das bedeutet: ausreichende Bewegung, ein häufiges Wechseln der Sitzposition und ein gezieltes Training der Halte- und Stützmuskulatur. Auch gute Betten sind eine wichtige Maßnahme, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Therapie Vor der passenden Therapie muss detektivisch nach Gründen für die Rückenschmerzen gesucht werden. Dazu gehören das ärztliche Gespräch, eine detaillierte Schmerzanalyse, orientierende Untersuchungen der Wirbelsäule, ein Basislabor und neurologische Untersuchungen. Bildgebende Verfahren wie die Computertomografie und Kernspintomografie sind gute Helfer bei der Ursachensuche. Dann folgt die Therapie. Diese beginnt oft mit Medikamenten. Hier stehen an erster Stelle die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure oder Diclofenac. Bei stärkeren Schmerzen, vor allem solchen, die länger als drei Monate anhalten und somit chronisch werden können, verschreibt der Arzt stärker wirksame Medikamente. Neben den Medikamenten haben sich viele andere Heilmethoden bewährt. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine kurze Auswahl vor: Akupunktur: Regelmäßiges Stechen mit dünnen Nadeln. Die Akupunkturpunkte sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin überliefert. Nach der neuesten westlichen Theorie wird durch die regelmäßigen milden Schmerzreize das Schmerzgedächtnis positiv beeinflusst. Thermalbewegungsbäder: Hier sorgt das warme Wasser für entspannte Muskeln und die Bewegung für die Muskelkräftigung. Stangerbäder, sowie Zwei- und Vierzellenbäder: Dies sind Kombinationen aus Elektrotherapie und Wasser. Dabei wird ein spezieller schwacher Gleichstrom durch das Wasser geschickt, der die elektrischen Reizimpulse der Nerven sozusagen filtert und die Schmerzempfindlichkeit heruntersetzt. Massagen: Sie wirken muskelentspannend, durchblutungsfördernd und schmerzlindernd. Chirotherapie: Hier werden Blockierungen gelöst und mit Hilfe bestimmter Dehntechniken und Griffe bewegungsgesperrte Gelenke wieder mobilisiert. Krankengymnastik: Hier werden Fehlhaltungen positiv beeinflusst und damit verbundene Schmerzen gelindert oder sogar beseitigt. Für den Rückenschmerzpatienten gibt es spezielle Übungen, die Sie täglich zu Hause konsequent durchführen sollten. Computerassistierte Trainingsprogramme: Unterstützt die Krankengymnastik bei schon länger bestehenden Schon-/ Fehlhaltungen. Die meisten Bandscheibenvorfälle können mit den vorgestellten Methoden konservativ behandelt werden. Treten aber durch den Bandscheibenvorfall Lähmungserscheinungen auf, steht eine Operation an. 23

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Osteoporose – Neue Erkenntnisse zur Behandlung<br />

Nasse Blätter auf dem Weg oder rutschige Stufen, und schon<br />

rutscht man aus. Im Herbst ist die Gefahr zu stürzen groß. Wer<br />

Osteoporose hat, für den endet auch ein leichter Sturz schnell mit<br />

einem gefährlichen Oberschenkelhalsbruch.<br />

Osteoporose ist eine Krankheit, bei der die Knochen (lateinisch<br />

osteo) porös werden. Das heißt, sie sind weniger stabil als vorher.<br />

Das ist erst einmal ein natürlicher Prozess, der mit dem Altern<br />

eintritt. Denn zunächst wird in den ersten drei Lebensjahrzehnten<br />

die Knochendichte aufgebaut. Mit 35 ist die maximale Knochenmasse<br />

erreicht. Danach überwiegt der Knochenabbau – von nun<br />

an vermindert sich die Knochenmasse jährlich um etwa 1,5 Prozent.<br />

Durch schlechte Lebensführung wird die Knochenmasse jedoch<br />

schneller verringert: starkes Rauchen, wenig Bewegung und<br />

unzureichende Kalzium-Zufuhr fördern den Knochenschwund.<br />

Ein Mangel an den Sexualhormonen Testosteron und Östrogen<br />

sowie eine familiäre Veranlagung (wie zum Beispiel Osteoporose<br />

in der Familie) wirken sich weiter negativ aus.<br />

Osteoporose führt zu einer erhöhten Knochenbrüchigkeit des<br />

ganzen menschlichen Skeletts. Zu den folgenreichsten Brüchen<br />

gehört der Oberschenkelhalsbruch, gefolgt von Brüchen der<br />

Wirbel und des Handgelenks. In Europa erleiden übrigens rund<br />

50 Prozent der Frauen, die älter als 50 sind, einen durch Osteoporose<br />

verursachten Knochenbruch. Aber auch 20 Prozent der<br />

Männer – also von wegen Frauenkrankheit. Doch ob Männer<br />

oder Frauen, die Diagnose erfolgt leider viel zu spät. Festgestellt<br />

wird die Krankheit anhand des Knochenmineralgehalts, der in einer<br />

so genannten DXA-Knochendichtemessung entweder an der<br />

Lendenwirbelsäule oder am Oberschenkelhals bestimmt wird.<br />

Mit der Osteoporose lässt sich mittlerweile dank<br />

neuer Medikamente gut leben, vorausgesetzt<br />

man fängt früh genug mit der Therapie an.<br />

Die sogenannten Bisphosphonate sorgen dafür, dass die Aktivität<br />

der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) verlangsamt<br />

wird. Gleichzeitig muss der Knochenaufbau durch die Osteoblasten<br />

gefördert werden. Dazu braucht der Körper Calcium als<br />

Knochengrundstoff und Vitamin D. Denn ohne Vitamin D kann<br />

das Calcium nicht richtig vom Darm aufgenommen werden. Es<br />

verlässt dann in diesem Fall unseren Körper ungenutzt. Vitamin<br />

D können wir zum einen über einige wenige Speisen aufnehmen,<br />

wie Lebertran und fetten See fisch. Zum anderen ist unser<br />

Körper dazu in der Lage, in der Haut Vitamin D mit Hilfe von<br />

Sonnenstrahlen zu bilden, weshalb es auch als „Sonnenvitamin“<br />

bezeichnet wird. Nun ist aber fetter Seefisch bei den wenigsten<br />

Menschen in unseren Breitengraden zweimal in der Woche Bestandteil<br />

des Speiseplans, was aber notwendig wäre, um die<br />

nötige Vitamin D Menge zu erreichen. Und die notwendigen<br />

UVB-Strahlen der Sonne sind laut neuesten Erkenntnissen nur in<br />

den Sommermonaten ausreichend vorhanden, um Vitamin D zu<br />

bilden. Deswegen ist es ganz wichtig, dass Osteoporose-kranke<br />

Menschen dieses Vitamin regelmäßig zuführen.<br />

Wichtig ist folgendes: Sie können das Bisphosphonat mit Vitamin<br />

D kombiniert einnehmen. Das trotzdem notwendige Calcium<br />

müssen Sie aber getrennt von der Bisphosphonat-Tablette zu sich<br />

nehmen, denn sonst wird die Hemmung des Knochenabbaus gestört.<br />

Schlucken Sie die Tablette morgens auf nüchternem Magen<br />

mit Wasser und nicht mit Milch. Außerdem sollten Sie dabei nicht<br />

mehr im Bett liegen, sondern sitzen oder stehen. Ganz schön<br />

kompliziert! Aber es lohnt sich, damit schaffen Sie es, dass nach<br />

ein paar Wochen die erste Verhinderung des Knochenschwundes<br />

einsetzt. Optimal wirken die Bisphosphonate nach sechs bis 12<br />

Monaten Einnahme.<br />

Bei sehr schwerer Osteoporose gibt es heute ein neues Behandlungsprinzip,<br />

nämlich Knochenneubildung mit dem so genannten<br />

Parathormon-Fragment. Parathormon ist ein körpereigener, in den<br />

Nebenschilddrüsen gebildeter Botenstoff, der im Körper das Calcium<br />

reguliert. Das Medikament muss über einen Zeitraum von<br />

18 Monaten einmal täglich gespritzt werden.<br />

Die Hormonersatztherapie hat ebenfalls eine positive Wirkung.<br />

Weil sie allerdings die Gefahren für Herz und <strong>Kreis</strong>lauf verstärkt<br />

sowie das Brustkrebsrisiko erhöht, wird sie nicht mehr zur Osteoporosetherapie<br />

angewandt. Hormonähnlich wirken aber<br />

Substanzen der Klasse SERM. Das sind Selektive Östrogen-<br />

Rezeptoren Modulatoren. Dazu gehört die Substanz Raloxifen.<br />

Sie beeinflusst den Knochenstoffwechsel positiv, setzt aber keine<br />

Schäden am Herz-<strong>Kreis</strong>lauf-System, der weiblichen Brust und der<br />

Gebärmutter.<br />

Neu ist übrigens auch eine Behandlung mit dem Namen Kyphoplastie.<br />

Hier wird Knochenzement in einen zerstörten Wirbelkörper<br />

eingespritzt. Dieser wird damit wieder aufgerichtet. Dies<br />

hilft, Bruchfolgen rückgängig zu machen.<br />

Aber Medikamente und Operationen sind nicht die einzigen<br />

Therapiemöglichkeiten bei Osteoporose. So beugt vor allem ein<br />

Krafttraining an Geräten dem Knochenabbau vor. Denn Zellen<br />

im Knochengewebe, welche für den Knochenaufbau zuständig<br />

sind, werden erst durch Belastung ausreichend angeregt, ihre<br />

Arbeit zu tun und die Knochendichte dadurch wieder zu verstärken.<br />

Außerdem stärkt das Krafttraining die Muskeln, die sich<br />

ansonsten zwischen dem 20. und dem 70. Lebensjahr um ca.<br />

40 Prozent zurückentwickeln. Stärkere Muskeln stärken auch den<br />

Halte- und Bewegungsapparat. Geeignet kann auch Trampolinspringen<br />

auf einem kleinen Zimmertrampolin sein. Machen Sie<br />

Gymnastikübungen, Nordic Walking und Tai Chi. Nicht geeignet<br />

sind Radfahren und Schwimmen, diese Sportarten fördern zwar<br />

die Kondition, aber tun nichts für die Knochenfestigkeit.

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