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Seite 2 - Zahnarztpraxis Dr. Elstner

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Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung<br />

1.1 Vorwort und Antwortfax<br />

1.2 Zur Handhabung des Ordners<br />

1.3 Zur Handhabung der CD-ROM<br />

2. Prophylaxe<br />

2.1 Kinder- und Jugendprophylaxe<br />

2.2 Kariesprophylaxe mit Fluoriden<br />

2.3 Individualprophylaxe für Erwachsene<br />

2.4 Zahnpflege-Tipps<br />

2.5 Ernährungs-Tipps<br />

3. Ästhetische Zahnheilkunde<br />

3.1 In-Office-Bleaching – Zähne vom Zahnarzt bleichen lassen<br />

3.2 Home-Bleaching – Zähne zu Hause bleichen<br />

3.3 Veneers – ästhetische Farb- und Formkorrektur<br />

3.4 Komposit – ästhetische Farb- und Formkorrektur<br />

4. Zahnfüllungen<br />

4.1 Direkte Zahnfüllungen<br />

4.2 Amalgam<br />

4.3 Komposit – Restaurationen im <strong>Seite</strong>nzahnbereich (Klebe- und Mehrschichttechnik)<br />

4.4 Kompomere<br />

4.5 Goldinlay<br />

4.6 Keramikinlay<br />

4.7 Kunststoffinlay<br />

5. Endodontie<br />

5.1 Allgemeine Informationen zur Wurzelkanalbehandlung<br />

6. Kronen<br />

6.1 Kronen auf einen Blick<br />

6.2 Vollguss- und Verblendkrone<br />

6.3 Vollkeramikkrone<br />

6.4 Verblendkrone Keramik<br />

6.5 Galvano-Krone<br />

6.6 Teilkrone<br />

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis<br />

7. Brücken<br />

7.1 Allgemeine Informationen zur Brücke<br />

7.2 Verblendbrücke<br />

7.3 Teleskopierende Brücke<br />

8. Partielle Prothetik<br />

8.1 Allgemeine Informationen zur partiellen Prothetik<br />

8.2 Kunststoff-Klammerprothese<br />

8.3 Modellgussprothese<br />

8.4 Kombinierter Zahnersatz<br />

8.5 Geschiebetechnik<br />

8.6 Teleskope<br />

8.7 Pflege von Teilprothesen<br />

9. Totalprothese<br />

9.1 Allgemeine Informationen zu Totalprothesen<br />

9.2 Pflege von Totalprothesen<br />

10. Funktionsanalyse<br />

10.1 Funktionsanalytische Leistungen (FAL bei Zahnersatz)<br />

10.2 Funktionstherapeutische Leistungen (FTL)<br />

11. Zahnchirurgie<br />

11.1 Entfernen eines Zahnes (Zahnextraktion)<br />

11.2 Entfernen von Weisheitszähnen<br />

11.3 Operation einer Zyste<br />

11.4 Wurzelspitzenresektion (WSR)<br />

11.5 Eröffnung der Kieferhöhle (Mund-Antrum-Verbindung)<br />

11.6 Verhalten nach einem chirurgischen Eingriff<br />

12. Parodontologie<br />

12.1 Allgemeine Informationen zur Parodontitis<br />

12.2 Systematische Parodontalbehandlung<br />

12.3 Parodontalbehandlung (Privatleistungen)<br />

12.4 Erweiterte Parodontitis-Therapien<br />

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis<br />

13. Implantate<br />

13.1 Allgemeine Informationen zu Implantaten<br />

13.2 Voraussetzungen für eine Implantation<br />

13.3 Behandlungsschritte für eine Implantation<br />

13.4 Einzelzahnimplantat<br />

13.5 Festsitzender Zahnersatz auf Implantaten<br />

13.6 Abnehmbarer Zahnersatz auf Implantaten<br />

13.7 Implantatversorgung bei Zahnlosigkeit<br />

14. Kieferorthopädie<br />

14.1 Informationen für Eltern<br />

14.2 Kieferorthopädische Frühbehandlung<br />

14.3 Aktivator und Bionator<br />

14.4 Aktive Platte<br />

14.5 Festsitzende Apparaturen<br />

14.6 Zahnreinigungs-Tipps für festsitzende Klammern<br />

14.7 Zahnreinigungs-Tipps für herausnehmbare Zahnspangen<br />

15. Spezielle Herstellungsverfahren<br />

15.1. CAD, CAM – direkte Herstellung von festsitzendem Zahnersatz und Keramikinlays<br />

16. Materialien<br />

16.1 Inlays – Kronen – Brücken: Materialien im Vergleich<br />

17. Sonstiges<br />

17.1 Steuerliche Absetzbarkeit des Eigenanteils für Zahnersatz<br />

17.2 Bonusheft<br />

17.3 Neue Regelungen ab 2004<br />

Bildquellenverzeichnis<br />

Impressum<br />

Inhaltsverzeichnis


Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

der Informationsbedarf unserer Patienten wächst. Wir freuen uns über das wachsende Interesse<br />

unserer Patienten an Informationen zur Zahngesundheit. Uns Zahnärzten verlangt dies allerdings<br />

mehr Aufklärung und mehr Zeit für die Patienten ab. Und genau bei dieser Arbeit soll Sie dieses<br />

Zahn-Lexikon unterstützen. Entwickelt wurde es von der KZV Nordrhein für ihre Zahnärztinnen und<br />

Zahnärzte. Durch eine Präsentation beim Pressereferententreffen darauf aufmerksam geworden,<br />

haben wir um den Nachdruck gebeten.<br />

Das vorliegende Zahnlexikon – von Zahnärzten für Zahnärzte gemacht – soll Patienten noch gezielter<br />

und intensiver über Behandlungsmethoden informieren und aufklären. Es ist so konzipiert, dass<br />

es unabhängig von laufend veränderten Gesetzgebungsverfahren stets aktuell bleibt. Auf insgesamt<br />

120 <strong>Seite</strong>n finden Sie 65 zahnmedizinische Themen als einzelne Infoblätter, die Sie Ihren Patienten<br />

als Kopie zur Ergänzung der mündlichen Praxisberatung mit nach Hause geben können – angefangen<br />

von -A- wie Amalgamfüllung bis -Z- wie Zahnersatz. Dabei erhebt das Zahn-Lexikon nicht den<br />

Anspruch, alle möglichen Behandlungs- und Therapiemethoden abzuhandeln. Es kann durch seinen<br />

„Loseblatt-Charakter“ Schritt für Schritt erweitert werden.<br />

Der Umgang mit dem Zahnlexikon ist ganz einfach: Sie schauen im Stichwortregister des Ordners<br />

oder der CD-ROM nach dem gesuchten Schlagwort, kopieren das Infoblatt aus dem Ordner oder<br />

drucken es von der CD-ROM für Ihren Patienten aus und geben es ihm zum intensiven Nachlesen<br />

mit nach Hause. Und wenn Sie möchten, haben Sie auf jedem Infoblatt noch die Möglichkeit, den<br />

Namen Ihres Patienten und Ihren Praxisstempel einzufügen – ganz im Sinne eines persönlicheren<br />

Arzt-Patienten-Verhältnisses.<br />

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Kollegen der KZV Nordrhein, die die Idee des Zahn-<br />

Lexikons geboren und in die Tat umgesetzt haben und uns so großzügig an ihrem Werk partizipieren<br />

lassen. Danken möchten wir aber auch unserem Presse- und Öffentlichkeitsarbeitsbeauftragten<br />

<strong>Dr</strong>. Karl-Heinz Müller, ohne dessen Einsatz und Engagement das Zahn-Lexikon in dieser Form für<br />

die Thüringer Zahnärztinnen und Zahnärzte nicht vorliegen würde. Nun wünschen wir Ihnen viel<br />

Erfolg mit Ihrem Zahn-Lexikon und den neuen Möglichkeiten der Aufklärung. Über Anregungen zur<br />

Ergänzung dieses Werks freuen wir uns jederzeit – senden Sie uns einfach beiliegendes<br />

Faxformular.<br />

Mit kollegialen Grüßen<br />

Ihre Kassenzahnärztliche Vereinigung Thüringen<br />

<strong>Dr</strong>. Karl-Friedrich Rommel Klaus-Dieter Panzner<br />

Vorsitzender der KZV Thüringen Stellvertr. Vorsitzender d. KZV Thüringen<br />

<strong>Dr</strong>. Karl-Heinz Müller<br />

Beauftragter f. Öffentlichkeitsarbeit d. KZV Thüringen<br />

Vorwort<br />

1.1


Antwortfax<br />

An die<br />

Kassenzahnärztliche Vereinigung Thüringen<br />

<strong>Dr</strong>. Karl-Heinz Müller<br />

Fax 0361 / 67 67 104<br />

Ich fände es gut, wenn das Zahn-Lexikon erweitert wird und habe folgende Themenvorschläge:<br />

_________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Ich nutze die CD-ROM.<br />

Ich nutze die Kopiervorlage im Ordner.<br />

Haben Sie sonst noch Anregungen, Wünsche, Verbesserungsvorschläge?<br />

Wir freuen uns über Ihr Feedback!<br />

_________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Für Rückfragen von unserer <strong>Seite</strong>:<br />

Name: _________________________________<br />

Praxis: _________________________________<br />

Adresse: _________________________________<br />

_________________________________<br />

Telefon: _________________________________<br />

Vielen Dank für Ihre Anregungen! Bei Erweiterung des Zahn-Lexikons werden wir<br />

Ihre Vorschläge so weit wie möglich berücksichtigen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihre Kassenzahnärztliche Vereinigung Thüringen<br />

Adresse:<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung Thüringen<br />

Theo-Neubauer-Straße 14<br />

99085 Erfurt<br />

ja<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

(bitte ankreuzen)<br />

(bitte ankreuzen)<br />

Antwortfax


Zur Handhabung des Ordners<br />

In insgesamt siebzehn Kapiteln und 65 Stichwörter liefert das Zahn-Lexikon Informationen zu den<br />

wichtigsten zahnmedizinischen Themen. Es soll Sie in Ihrer täglichen Beratungsarbeit unterstützen<br />

– deshalb finden Sie zu jedem Stichwort ein bis zwei <strong>Seite</strong>n, die Sie einfach kopieren und<br />

Ihren Patienten mit nach Hause geben können. Als Entscheidungshilfe, als Aufklärung, als kleinen<br />

Ratgeber oder einfach nur als Hintergrundinformation. Das übersichtliche Register erlaubt<br />

Ihnen dabei eine schnelle Orientierung und eine zielgerichtete Suche.<br />

So leicht ist der Umgang mit dem Zahn-Lexikon:<br />

1. Stichwort im Inhaltsverzeichnis suchen.<br />

2. Entsprechendes Infoblatt dem Handbuch entnehmen und kopieren.<br />

3. Original wieder in den Ordner heften.<br />

4. Den Namen des Patienten auf der Kopie eintragen und Ihren Stempel einfügen.<br />

5. Infoblatt dem Patienten direkt aushändigen oder in der KZV-Mappe mitgeben.<br />

Wichtig:<br />

Bitte geben Sie Ihren Patienten nie die Original-<strong>Seite</strong>n mit. Eine Nachlieferung einzelner Texte ist<br />

nicht möglich!<br />

1.2<br />

Handhabung Ordner


Zur Handhabung der CD-ROM<br />

Auf der CD-ROM befindet sich der gleiche Inhalt wie im Ordner. Alle Texte sind übersichtlich nach<br />

Kapiteln und Stichwörter als pdf-Dokumente hinterlegt. Die einzige Software, die Sie zum Ansehen<br />

und Ausdrucken der Infoblätter benötigen, ist Acrobat Reader ® .<br />

Einfache und schnelle Orientierung<br />

Die CD-ROM soll es Ihnen ermöglichen, die einzelnen Infoblätter auszudrucken. Der Umgang mit<br />

der CD-ROM ist dank zweier Navigationsleisten ganz leicht. Einfach auf der linken Navigationsleiste<br />

das gewünschte Kapitel aussuchen und anklicken. Schon wird das Kapitel aufgerufen und<br />

Sie bekommen einen Überblick über die dort hinterlegten Stichwörter. Und beim nächsten Klick<br />

auf das Stichwort haben Sie schon das Dokument, das Sie suchen.<br />

Mit wenigen Mausklicks zur Information:<br />

1. CD-ROM einlegen. Nach wenigen Sekunden startet automatisch das Programm.<br />

2. Kapitel im Lesezeichen suchen und anklicken. Es erscheint eine Liste mit den<br />

verfügbaren Stichwörter, zu denen Informationen (Infoblätter) hinterlegt sind.<br />

3. Entsprechendes Stichwort anklicken. Das Infoblatt wird geöffnet und angezeigt.<br />

4. Zum Ausdrucken des Infoblatts auf das <strong>Dr</strong>uckersymbol klicken und unter <strong>Seite</strong>n-<br />

bereich die gewünschten <strong>Seite</strong>nzahlen der Infoblätter eintragen. Anschließend<br />

den <strong>Dr</strong>uckbefehl bestätigen. Wichtig: Unbedingt die <strong>Seite</strong>nzahlen eintragen,<br />

da sonst das gesamte Lexikon ausgedruckt wird.<br />

5. Den Namen des Patienten handschriftlich in dem dafür vorgesehenen Feld<br />

eintragen und Ihren Stempel einfügen.<br />

6. Infoblatt dem Patienten direkt aushändigen oder in der KZV-Mappe mitgeben.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

1.3<br />

Handhabung CD-ROM


Zur Handhabung der CD-ROM (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Hinweise:<br />

Sollte die CD-ROM nicht automatisch starten, klicken Sie im Explorer einfach auf das CD-Laufwerk<br />

und wählen Sie die Datei „Start“. Sie gelangen damit auf die Inhaltsseiten der CD.<br />

Systemvoraussetzungen:<br />

• PC mit mind. Pentium-Prozessor<br />

• CD-ROM-Laufwerk<br />

• Windows 95/98/2000/NT oder XP<br />

• Microsoft Word 97/2000/XP oder Office 97/2000/XP<br />

1.3<br />

Handhabung CD-ROM


Für: Kinderprophylaxe<br />

Kinder- und Jugendprophylaxe<br />

Es ist allgemein bekannt, dass Eltern durch gesunde Ernährung einen Beitrag zum Wohlbefinden<br />

ihres Kindes leisten können. Weniger bekannt ist, dass auch die gewissenhafte Mundhygiene der<br />

Eltern eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass ihre Sprösslinge gesunde Zähne behalten.<br />

Denn ohne es zu wissen, können Eltern Karies verursachende Bakterien an ihre Kinder übertragen<br />

– zum Beispiel durch das Ablecken von Löffeln oder Lutschern. Ob bei einem Kind später<br />

Karies entsteht, hängt also auch von den Eltern ab. Aber natürlich ebenso von der Mundhygiene<br />

im frühen Kindesalter und dem Immunsystem des Kindes.<br />

• Fluoride: Ein gutes Mittel gegen Karies bei Kindern sind fluoridhaltige Zahnpasten. Die<br />

Zähne werden durch das Fluorid optimal „gehärtet“. Welche Konzentration und welche<br />

Anwendung für das Kind geeignet sind, besprechen die Eltern mit dem Zahnarzt.<br />

• Frühe Gewöhnung: Eltern sollten ihre Kinder so früh wie möglich an eine regelmäßige<br />

Zahnpflege heranführen – am besten direkt, wenn die Milchzähne durchbrechen.<br />

Empfehlenswert sind eine weiche, kleine Zahnbürste und Kinderzahnpasta.<br />

• Rundum sauber: Wichtig ist, dass alle Zahnflächen gereinigt werden. Am besten sollten<br />

die Zähne dabei immer in derselben Reihenfolge geputzt werden, z. B. nach der KAI-<br />

Methode: Kauflächen, Außen, Innen. Ein einfaches Prinzip für Kinder beim Zähneputzen sind<br />

kreisende Bewegungen. Eltern sollten zunächst gemeinsam mit dem Kind die Zähne säubern.<br />

Nach einer Eingewöhnungszeit reicht es dann, dem Kind lediglich beim Putzen zu<br />

helfen.<br />

• Ohne Kontrolle läuft nichts: Kontrolliert werden muss allerdings nach jedem Putzen. Und<br />

wenn notwendig, sollten Eltern selbst noch einmal zur Bürste greifen und die Zähne ihrer<br />

Kinder nachputzen.<br />

• Selbst aussuchen lassen: Wunder bewirkt, wenn die Sprösslinge beim Kauf der<br />

Zahnbürste selbst aussuchen und entscheiden dürfen. Tipp: Elektrische Zahnbürsten, zum<br />

Beispiel mit Musik-Timer, sind besonders beliebt. Ein weiterer Anreiz für die Kleinen ist, zu<br />

Hause aus mehreren bunten Zahnbürsten wählen zu können.<br />

• Lust auf Zahnpflege: Das A und O bei der Zahnpflege ist die Motivation der Jüngsten. Es<br />

gibt viele Hörspiele, Musikkassetten und gute Kinderbücher, die Kindern Lust auf das Zähneputzen<br />

machen. Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es unter www.zahnaerzte-nr.de.<br />

Eltern sollten ihre Kinder schon früh an einen routinemäßigen Zahnarztbesuch gewöhnen. Bei<br />

Kleinkindern sind Frühuntersuchungen aus verschiedenen Gründen sinnvoll und wichtig – unter<br />

anderem, um rechtzeitig mögliche Erkrankungen zu erkennen. Der Leistungskatalog der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung sieht dazu für die 6- bis 17-Jährigen ein Individualprophylaxe-<br />

Programm vor. Innerhalb dieses Vorsorgeprogramms werden<br />

• die Kariesanfälligkeit untersucht und bestimmt<br />

• Tipps zur Verbesserung der Mundhygiene gegeben<br />

• Kindern und Eltern mögliche Krankheitsursachen erklärt<br />

• wertvolle Hinweise für die tägliche Zahnpflege und zahngesunde Ernährung gegeben<br />

• Fluoridkonzentrate zum Schutz der Zähne auf den Zahnschmelz aufgetragen<br />

• Backenzähne zum Schutz gegen Karies versiegelt (Fissurenversiegelung)<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Gute Mundhygiene<br />

der Eltern – gute<br />

Zähne fürs Kind<br />

Was Eltern für die<br />

Zähne ihrer Kleinen<br />

tun können<br />

2.1<br />

Prophylaxe-Programm<br />

für Kinder und<br />

Jugendliche


Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel<br />

Kinder- und Jugendprophylaxe (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Die Individualprophylaxe für 6- bis 17-Jährige ist Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen. Es gibt jedoch zahlreiche weitere Maßnahmen für Kinder und<br />

Jugendliche, die zu den Privatleistungen zählen und nicht im Katalog der Krankenkassen enthalten<br />

sind, aber aus medizinischer Sicht sehr sinnvoll sein können. Über dieses erweiterte<br />

Leistungsspektrum informiert der Zahnarzt gern.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Zahn vor der<br />

Fissurenversiegelung.<br />

Die<br />

Vertiefungen<br />

können nicht<br />

mit der Zahnbürste<br />

gereinigt<br />

werden.<br />

Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel<br />

Bei der Fissurenversiegelung<br />

werden die feinen<br />

Vertiefungen verschlossen<br />

und der<br />

Zahn dadurch vor<br />

Karies geschützt.<br />

2.1<br />

Kinderprophylaxe


Für: Fluoride<br />

Kariesprophylaxe mit Fluoriden<br />

Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- & Kieferheilkunde<br />

(DGZMK), Stand 06/02<br />

„Eine ausgewogene Ernährung, zweckmäßige Zahn- und Mundpflege sowie die Anwendung von<br />

Fluoriden sind die drei Eckpfeiler zahnmedizinischer Prävention. Aufgrund aktueller wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse ist beim Einsatz von Fluoriden der lokalen Applikation [Anwendung durch<br />

direkten Kontakt mit der Zahnoberfläche, Anm. d. Red.] gegenüber der systemischen Zufuhr<br />

[Fluoridaufnahme durch Tabletten, Trinkwasser, Kochsalz usw., Anm. d. Red.] der Vorrang einzuräumen.<br />

Zahlreiche Untersuchungen haben in den letzten Jahren herausgestellt, dass Fluoride in<br />

erster Linie durch direkten Kontakt mit Zahnhartsubstanzen (lokal) karieshemmend wirken. Diese<br />

Erkenntnisse [...] erfordern eine Anpassung der Empfehlungen zur Kariesprophylaxe mit<br />

Fluoriden, [...].<br />

1. Vor dem sechsten Lebensmonat sind aus zahnärztlicher Sicht keine Fluoridierungsmaßnahmen<br />

erforderlich. Mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollten diese von den Eltern einmal<br />

am Tag mit einer höchstens erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (maximal<br />

500 ppm Fluorid) gereinigt werden. Dabei wird von der Anwendung von Zahnpasten mit<br />

Frucht- oder Bonbongeschmack abgeraten, um keinen Anreiz zum Herunterschlucken zu<br />

geben. Ab dem zweiten Geburtstag sollten die Milchzähne auf diese Weise zweimal täglich<br />

geputzt werden. Neben einem karies- und gingivitisprophylaktischen Effekt [vorbeugende<br />

Wirkung gegen Zahnfleischentzündungen, Anm. d. Red.] wird damit auch eine frühzeitige<br />

Gewöhnung des Kindes an die tägliche Mundhygiene erreicht. Eltern müssen das Zähneputzen<br />

bei Kleinkindern überwachen und bis in das Schulalter hinein die Zähne ihres Kindes nachputzen<br />

[, solange bis deren Feinmotorik mit 7-8 Jahren ausreichend entwickelt ist. Anm. d. Red.].<br />

2. [...] Zusätzlich zum Zähneputzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpaste wird die Verwendung fluoridhaltigen<br />

Speisesalzes empfohlen. Weitere Fluoridsupplemente [Ergänzungen, Anm. d.<br />

Red.] sind im Regelfall nicht nötig.<br />

3. Wird die Zahnpflege nicht mit fluoridhaltiger Zahnpaste durchgeführt und auch kein fluoridhaltiges<br />

Speisesalz verwendet, kann eine Fluorid-Supplementierung mit Fluoridtabletten entsprechend<br />

dem angegebenen Dosierungsschema erfolgen. Dabei muss gewährleistet sein,<br />

dass die empfohlene Tagesdosis nicht überschritten wird. [...]<br />

4. Ab dem Schuleintritt sollten die Zähne mit einer Zahnpaste mit einem Fluoridgehalt von 1000<br />

bis 1500 ppm geputzt werden. Fluoridhaltiges Speisesalz sollte regelmäßig verwendet werden.<br />

5. Die lokale Anwendung von höher dosierten Fluoridlacken, -lösungen oder -gelen sollte nur<br />

nach zahnärztlicher Anweisung und unter zahnärztlicher Kontrolle erfolgen. Die häusliche<br />

Anwendung von Fluoridgelees und -lösungen sollte erst vom Schulalter an bei Kindern mit<br />

erhöhtem Kariesrisiko erfolgen. [...]<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

2.2


Kariesprophylaxe mit Fluoriden (<strong>Seite</strong> 2)<br />

6. Stellt der Zahnarzt bei einem Kind eine hohe Kariesaktivität beziehungsweise ein hohes Ka-<br />

riesrisiko fest, so müssen zusätzliche Maßnahmen erfolgen, um die Kariesgefährdung zu senken.<br />

Hierzu zählen insbesondere eine individuelle Ernährungsberatung sowie die Anwendung<br />

von keimreduzierenden Lacken, Gelen oder Spüllösungen.“<br />

Richtwerte für Fluoridsupplemente (mg Fluorid/Tag)<br />

Alter Fluoridkonzentration im Trinkwasser (Mineralwasser), mg/l<br />

Hinweis: Der Zahnarzt berät im Rahmen einer Individualprophylaxe gern intensiv über alle<br />

Aspekte der Kariesvorbeugung durch Fluoride.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

< 0,3 0,3 – 0,7 > 0,7<br />

0 – 6 Monate – – –<br />

6 – 12 Monate 0,25 – –<br />

ab 1 – unter 3 Jahre 0,25 – –<br />

ab 3 – unter 6 Jahre 0,5 0,25 –<br />

> 6 Jahre 1,0 0,5 –<br />

Fluoride<br />

2.2


Quelle: DENTSPLY DeTrey GmbH<br />

Für: Individualprophylaxe<br />

Individualprophylaxe für Erwachsene<br />

Um die eigenen Zähne lange gesund und schön zu erhalten, reicht die Zahnpflege zu Hause oft<br />

nicht aus. Denn Karies und Parodontitis treten besonders leicht da auf, wo die Zahnbürste nicht<br />

hinkommt. Der Konsum von zuckerhaltigen Speisen und Getränken fördert die Entstehung von<br />

Karies – die Selbstreinigungskräfte des Körpers sind nämlich nicht stark genug, um die für die<br />

Zähne gefährlichen Säuren unschädlich zu machen. Und erste Anzeichen für eine Karies<br />

(Schmerzen oder Überempfindlichkeit) oder Parodontitis (z. B. Zahnfleischbluten oder Mundgeruch)<br />

werden nicht selten ignoriert. Sinnvoll ist darum eine ergänzende Vorsorge – die so genannte<br />

Individualprophylaxe. Das Ziel eines solchen Prophylaxe-Programms ist, der Entstehung von<br />

Karies und Parodontitis gezielt vorzubeugen.<br />

Die Individualprophylaxe ist ein Vorsorge-Paket, das gezielt auf jeden einzelnen Patienten abgestimmt<br />

wird. Mit Hilfe einiger Tests können Mundhygiene-Werte (Indizes) ermittelt werden, die<br />

zeigen, wie und an welchen Stellen im Gebiss ein Patient für Karies oder Parodontitis anfällig ist.<br />

Dazu kann auch eine genaue Keimbestimmung und Speichelanalyse sehr hilfreich sein. Anhand<br />

dieser Ergebnisse klärt der Zahnarzt oder seine Prophylaxemitarbeiterin über mögliche<br />

Krankheitsrisiken auf und zeigt jedem Patienten seine „Problemzonen“. Hinzukommen u. a. auch<br />

eine Ernährungs-Beratung und Mundhygiene-Tipps. Dabei lernt der Patient den Umgang mit<br />

Mundhygienehilfsmitteln wie Zahnseide oder Interdentalbürstchen und erhält ein auf ihn maßgeschneidertes<br />

Mundhygiene-Programm mit Hinweisen zur richtigen Ernährung.<br />

Mit einem Pulverstrahlgerät werden hartnäckige<br />

Verfärbungen sanft entfernt<br />

Der zweite Schritt in der Individualprophylaxe ist eine professionelle Zahnreinigung (PZR). Diese<br />

Behandlung geht weit über die Zahnsteinentfernung im Rahmen der halbjährlichen Kontrolluntersuchung<br />

hinaus. Hierzu gehören folgende Schritte:<br />

• Entfernung harter und weicher Beläge (Zahnstein und Plaque)<br />

• intensive Reinigung der Zahnoberflächen und besonders der Zahnzwischenräume<br />

• Entfernung von hartnäckigen Verfärbungen durch Tee, Kaffee, Rotwein oder Nikotin<br />

• Politur aller Zahnflächen, damit sich neue Bakterien nicht so schnell anheften können<br />

• Fluoridierung der Zähne, um sie widerstandsfähiger gegen Karies zu machen<br />

• regelmäßige Beratung und Motivation<br />

• Aufzeigen der individuellen Mundhygienedefizite<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Quelle: DENTSPLY DeTrey GmbH<br />

Im Rahmen der professionellen Zahnreinigung werden<br />

die Zahnflächen u. a. intensiv poliert<br />

Vorbeugung<br />

von Karies und<br />

Parodontitis<br />

Vorsorge-Paket –<br />

individuell auf<br />

den Patienten<br />

zugeschnitten<br />

Professionelle<br />

Zahnreinigung<br />

2.3


Individualprophylaxe für Erwachsene<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Besonders wichtig ist das individuelle Prophylaxe-Programm nicht nur für Patienten, die besonders<br />

kariesanfällig sind oder bereits an Parodontitis leiden. Wissenschaftliche Untersuchungen<br />

belegen, dass das Karies- und Parodontitis-Risiko durch eine regelmäßige Individualprophylaxe<br />

erheblich gesenkt wird, sodass diese Erkrankungen gar nicht erst entstehen. Den besten<br />

Rhythmus für die regelmäßige Vorsorgebehandlung kennt der Zahnarzt und bespricht ihn mit seinem<br />

Patienten.<br />

Individualprophylaxe sowie professionelle Zahnreinigung im Erwachsenenalter sind Privatleistungen,<br />

deren Kosten von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht übernommen werden.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

2.3<br />

Individualprophylaxe<br />

Messbarer Erfolg


Für: Zahnpflege-Tipps<br />

Zahnpflege-Tipps<br />

Zähne sollten lieber nur zweimal täglich intensiv geputzt werden als dreimal nachlässig. Besonders<br />

wichtig bei der Zahnpflege ist der Bereich am Zahnhals, der nahe am Zahnfleisch liegt.<br />

Er sollte sehr gründlich gereinigt werden, damit sich Bakterien und Keime nicht einnisten können.<br />

Und wer jeden Abend die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder anderen Hilfsmitteln säubert<br />

und darüber hinaus seine Zähne einmal in der Woche besonders intensiv putzt, leistet einen<br />

guten Beitrag, Karies und Parodontitis vorzubeugen.<br />

Mindestens drei Minuten sollte jeder Patient sich für jedes Zähneputzen nehmen. Hilfreich kann<br />

sein, die Zähne immer in derselben Reihenfolge zu reinigen, zum Beispiel nach der KAI-Methode:<br />

zuerst die Kauflächen, dann die Zähne außen und abschließend innen. Ideal dabei ist, die<br />

Zahnbürste mit wenig <strong>Dr</strong>uck über die Zahnoberflächen zu führen. Das bedeutet: Zahnbürste in<br />

die Faust nehmen und dabei sanfte Bewegungen ausführen – also kein Schrubben, um das Zahnfleisch<br />

zu schonen.<br />

Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel<br />

Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel<br />

Zahnbürste im 45 0 -Winkel ansetzen und vom Zahnfleisch zum Zahn hin mit einer „Wisch-Bewegung“ putzen. Diese Technik beugt freiliegenden<br />

Zahnhälsen vor, da das Zahnfleisch nicht weggeschrubbt wird. So werden alle Flächen optimal und schonend erreicht.<br />

Hart oder weich, manuell oder elektrisch – die ideale Zahnbürste lässt sich am besten mit dem<br />

Zahnarzt oder der Prophylaxemitarbeiterin gemeinsam bestimmen. Patienten sollten beim Kauf<br />

auf abgerundete Borsten achten, denn diese sind besonders sanft zum Zahnfleisch. Wichtig ist<br />

auch, dass die Zahnbürste regelmäßig gewechselt wird. Alle acht Wochen sollte eine neue Bürste<br />

zum Einsatz kommen, weil beschädigte Borsten das Zahnfleisch verletzen können – und die<br />

Reinigungswirkung nachlässt, sodass es leichter für Bakterien wird, sich einzunisten.<br />

Fluoride sind erwiesenermaßen einer der Hauptgründe für den Rückgang der Karies in den<br />

Industrieländern. Darum sollten Patienten immer eine Zahnpasta mit Fluoriden wählen. Die<br />

Prophylaxemitarbeiterin oder der Zahnarzt beraten auch in Sachen Zahnpasta und Fluoride.<br />

Zahnseide, Zahnfloss und Interdentalbürstchen sind die Mundhygienehilfsmittel, die sich durchgesetzt<br />

haben. Mindestens eines dieser Hilfsmittel sollte regelmäßig angewandt werden, um die<br />

Zahnzwischenräume zu reinigen. Der Gebrauch der Mundhygienehilfsmittel muss geübt werden.<br />

Die Prophylaxemitarbeiterin oder der Zahnarzt demonstrieren gern den Gebrauch.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Einige Grundregeln<br />

für die perfekte<br />

Zahnreinigung<br />

und -pflege<br />

Die optimale<br />

Zahnputztechnik<br />

2.4<br />

Die ideale Zahnbürste<br />

Die richtige Zahnpasta<br />

Mundhygienehilfsmittel


Quelle: GABA GmbH<br />

Zahnpflege-Tipps (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Neben den allgemeinen Grundregeln für die tägliche Mundhygiene sollte der Patient gemeinsam<br />

mit seinem Zahnarzt oder dessen Prophylaxemitarbeiterin ein Zahnpflege-Programm entwickeln,<br />

das ganz individuell auf sein Gebiss abgestimmt ist. Denn jeder Mensch hat seine eigene<br />

Zahngeschichte. Manche Zahnprobleme erfordern zum Beispiel eine ganz bestimmte<br />

Putztechnik, andere besondere Mundhygienehilfsmittel. Der Zahnarzt oder seine<br />

Prophylaxemitarbeiterin zeigen gern, wie man Zähne gesund und strahlend erhalten kann.<br />

Ein Hinweis zu Mundspülungen und -duschen:<br />

Mundspülungen und Mundduschen entfernen die Beläge nicht ausreichend. Die schädliche<br />

Plaque wird durch das Duschen nicht entfernt!<br />

Hilfreiche Tipps, Tricks und Kniffe:<br />

• Mit der Briefwaage lässt sich der eigene <strong>Dr</strong>uck auf die Zahnbürste messen.<br />

Nicht mehr als maximal 150 g sollten dabei erreicht werden.<br />

• Auch bei elektrischen Zahnbürsten müssen alle Zahnflächen systematisch gereinigt werden.<br />

• Nach dem Genuss von sauren Getränken oder Speisen mindestens eine halbe Stunde mit<br />

dem Zähneputzen warten. So werden die säuregelösten Zahnbestandteile nicht weggeputzt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Zahnseide zwischen<br />

Zeigefinger und<br />

Daumen nehmen.<br />

Sanft in die Zahnzwischenräume<br />

drücken und mit<br />

leichtem <strong>Dr</strong>uck<br />

hin- und<br />

herziehen.<br />

2.4<br />

Zahnpflege-Tipps<br />

Das individuelle<br />

Pflegeprogramm


Für: Ernährungs-Tipps<br />

Ernährungs-Tipps<br />

Der größte Feind für die Zahngesundheit ist Zucker, denn Zucker wird von Bakterien zu Säuren<br />

umgewandelt, die den Zahnschmelz angreifen. Um Anlagerungen solcher Bakterien zu vermeiden,<br />

müssen die Zähne mindestens zweimal täglich gründlich geputzt werden. Darüber hinaus<br />

ist zur „Tiefenreinigung“ der Zähne eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) sehr<br />

empfehlenswert. Eine zahnfreundliche Ernährung hilft zusätzlich, Karies zu vermeiden.<br />

Am einfachsten wäre eine effektive Kariesvorbeugung, wenn Zucker konsequent vom Speiseplan<br />

gestrichen würde. Das ist allerdings fast unmöglich, weil nicht nur Süßigkeiten Zucker enthalten.<br />

Vielmehr verbirgt sich Zucker in vielen Speisen, in denen man ihn gar nicht vermutet hätte. Das<br />

sind die so genannten „versteckten Zucker“. Versteckt sind die weißen, süßen Kristalle beispielsweise<br />

in Lebensmitteln wie Müsli, Fruchtjoghurt oder auch Ketchup. Sogar Medikamente wie<br />

Hustensäfte und Lutschpastillen können den Süßmacher enthalten. Was viele Patienten darüber<br />

hinaus nicht wissen: Auch Produkte, die mit den Worten „zuckerfrei“ oder „ohne Zuckerzusatz“<br />

gekennzeichnet sind, können Karies fördern. Diese Lebensmittel enthalten zwar keinen<br />

Haushaltszucker, Rohrzucker oder Rübenzucker – dafür aber Glukose, Fruktose, Laktose oder<br />

Maltose. Und diese Stoffe führen ebenso wie Haushaltszucker zu Karies.<br />

Nebenbei bemerkt: Nach neusten Untersuchungen sollen Schleckereien aus gekochter Stärke,<br />

wie sie in Kartoffelchips vorkommt, Karies sogar noch mehr fördern als konventioneller Zucker!<br />

Patienten, die sehr kariesanfällig sind oder ihre Zähne vor Karies schützen möchten, sollten auf<br />

Zucker verzichten, wann immer es geht. Dabei helfen zum Beispiel Lebensmittel, die mit<br />

Zuckerersatzstoffen gesüßt sind. Diese Alternative zu Zucker schmeckt süß und ist dabei auch<br />

noch besonders zahnfreundlich, da sie weder Plaque fördert noch Karies verursacht. Es gibt zwei<br />

Arten von Zuckerersatzstoffen: Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe. Zu den Süßstoffen gehören<br />

Saccharin und Cyclamat. Süßstoffe sind allerdings wesentlich höher konzentriert als normaler<br />

Haushaltszucker – und diese hohe Süßkraft erschwert eine Dosierung der Süßstoffe. Sie werden<br />

daher lediglich in Lebensmitteln zum Süßen von Limonade, Cola-Getränken, Obstkonserven und<br />

Speiseeis verwendet. Ein Vorteil von Süßstoffen ist, dass sie den Blutzuckerspiegel nicht verändern<br />

und somit für Diabetiker geeignet sind. Im Gegensatz zu Süßstoffen eignen sich<br />

Zuckeraustauschstoffe (Mannit, Maltit, Sorbit, Isomalt, Xylit) zum Kochen, Backen und Süßen. Sie<br />

werden in der Industrie in Bonbons, Karamell und Kaugummi verwendet. In puncto chemischer<br />

Aufbau, Nährwert und Süßkraft sind Zuckeraustauschstoffe mit Zucker vergleichbar. Ein Nachteil<br />

von Zuckeraustauschstoffen ist jedoch, dass sie in großen Mengen abführend wirken. Bei übermäßigem<br />

Genuss von mit Zuckeraustauschstoffen gesüßten Speisen kann daher Durchfall auftreten.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

2.5<br />

Putzen und Prophylaxe<br />

Vorsicht vor verstecktem<br />

Zucker!<br />

Lieber<br />

Zuckerersatzstoffe<br />

als Zucker


Ernährungs-Tipps (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Auch auf das Naschen müssen zahnbewusste Patienten nicht ganz verzichten.<br />

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an zahnfreundlichen Süßigkeiten und<br />

Schokolade – man erkennt sie am Zahnmännchen mit Schirm. Zucker sind hier<br />

durch Zuckeraustausch- und/oder Süßstoffe ersetzt. Der Genuss von<br />

„Zahnmännchen-Süßigkeiten“ ist für die Zähne unbedenklich – sie sind garantiert wissenschaftlich<br />

getestet und verursachen keine Karies.<br />

Regelmäßige Zahnreinigung, Verzicht auf Zucker, wo möglich – damit können Patienten eine gute<br />

Basis für gesunde Zähne schaffen. Und wer zu Hause kocht, kann die Zähne noch zusätzlich<br />

schützen, indem er fluoridhaltiges Speisesalz benutzt. Denn das Fluorid lagert sich in den Zähnen<br />

ein und härtet sie so gegen Säureangriffe.<br />

Ein paar Tipps für Ernährungs- und Zahnbewusste:<br />

• Kaffee und Tee öfter mal ohne Zucker trinken oder mit Süßstoff süßen.<br />

• Lieber einmal richtig „sündigen“ als mehrere süße Zwischenmahlzeiten über<br />

den Tag verteilen.<br />

• Richtig klebrige und damit länger anhaftende Speisen wie Karamellbonbons, Bananen oder<br />

Honig sind viel gefährlicher als beispielsweise der einmalige Genuss von Schokolade.<br />

• Fruchtsäfte enthalten eine unvorteilhafte Kombination aus Fruchtzucker und Fruchtsäure.<br />

Darum nach dem Trinken von Fruchtsäften mit Wasser nachspülen.<br />

• Säurehaltige Nahrungsmittel wie Zitrusfrüchte, Obstsäfte und Softdrinks können die<br />

Oberfläche des Zahnschmelzes anlösen. Unmittelbares Zähneputzen würde hier zu einem<br />

Verlust an Zahnhartsubstanz führen. Die Zähne sollten daher frühestens eine halbe Stunde<br />

nach dem Genuss von sauren Getränken oder Speisen gereinigt werden oder vor dem<br />

Putzen mit Mineralwasser umgespült werden.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

2.5<br />

Ernährungs-Tipps<br />

Das Zahnmännchen<br />

für Zahnbewusste<br />

Zuführung von<br />

Fluoriden


Für:<br />

In-Office-Bleaching –<br />

Zähne vom Zahnarzt bleichen lassen<br />

Die Zahnfarbe ist bei jedem Menschen anders. Einige haben von Natur aus strahlend weiße<br />

Zähne, andere etwas dunklere. Alle Zähne haben jedoch eins gemeinsam: Sie verändern ihre<br />

Farbe mit zunehmendem Alter. Gegen das Nachdunkeln von Zähnen kann der Zahnarzt etwas<br />

tun. Mit chemischen Bleichmitteln, die auf die Zahnoberfläche aufgetragen werden, kann er einen<br />

oder mehrere Zähne um einige Nuancen aufhellen. Dieses so genannte Bleaching sollte allerdings<br />

grundsätzlich unter der Regie eines Zahnarztes erfolgen, um Zähne und Zahnfleisch vor<br />

Schäden durch eine eventuelle falsche Anwendung zu schützen!<br />

Beim Bleichen in der <strong>Zahnarztpraxis</strong> wird die sichtbare Oberfläche der Zähne z. B. mit Hilfe eines<br />

speziellen thermokatalytischen Verfahrens aufgehellt. Damit keine Beläge den Erfolg der Behandlung<br />

schmälern, reinigt der Zahnarzt zuerst gründlich Zähne und Zahnfleisch. Danach bestimmt er<br />

gemeinsam mit dem Patienten den natürlichen Farbton der eigenen Zähne, der die Grundlage für<br />

das Bleaching ist. Denn die gebleichten Zähne sollen optisch optimal zu den restlichen Zähnen passen.<br />

Nach dieser Vorbehandlung wird in mehreren Stufen ein auf Peroxid basierendes Bleichmittel<br />

auf die Zahnoberfläche aufgetragen. Zusätzliche Licht- und Wärmequellen unterstützen das Einwirken<br />

des Sauerstoffs und hellen den Zahnschmelz auf. Ein Spanngummi, das vorsichtig um die<br />

Zähne gelegt wird, schützt dabei das Zahnfleisch.<br />

Bedingung für Bleaching ist, dass die Zähne gut erhalten sind und keine oder nur kleine Füllungen<br />

haben. Füllungen lassen sich nämlich grundsätzlich nicht bleichen. Wichtig ist auch, dass die Zähne<br />

nicht zu sensibel auf Kaltes oder Heißes reagieren. Zudem sollten keine tiefen Schmelzsprünge<br />

im Zahnschmelz vorhanden sein, in denen sich schon Farbstoffe abgesetzt haben. Patienten, die<br />

unter einer Allergie gegen Bleichmittel leiden, sollten übrigens generell vom Bleaching absehen!<br />

Einige wichtige Hinweise:<br />

• Die Zähne sehen direkt nach dem Bleichen manchmal kreidig aus. Das gibt sich schnell<br />

mit der Anwendung von Fluoridzahnpasten oder -konzentraten zu Hause.<br />

• In wenigen Fällen kann in den ersten Tagen eine vorübergehende Empfindlichkeit auf<br />

Temperatur (heiß und kalt) auftreten. Bei anhaltender Sensibilität sollte der Zahnarzt<br />

umgehend aufgesucht werden.<br />

• Keine Selbstaufheller aus <strong>Dr</strong>ogerien verwenden, da die dazugehörigen Schienen meist nicht<br />

optimal passen. Das Bleichmittel könnte „auslaufen“ und Zahnfleischverletzungen auslösen.<br />

Bleaching ist eine rein kosmetische Korrektur und darum eine Privatleistung.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

In-Office-Bleaching<br />

Weißere Zähne<br />

durch Bleaching<br />

Bleichen durch<br />

Sauerstoffperoxid,<br />

Wärme und Licht<br />

Nicht für jeden<br />

geeignet<br />

3.1


Quelle: Dental Liga GmbH & Co.KG<br />

Für: Home-Bleaching<br />

Home-Bleaching –<br />

Zähne zu Hause bleichen<br />

Die Zahnfarbe ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Einige Menschen haben von Natur aus<br />

strahlend weiße Zähne, andere etwas dunklere. Alle Zähne haben jedoch eines gemeinsam: Sie<br />

verändern ihre Farbe mit zunehmendem Alter. Gegen das Nachdunkeln von Zähnen kann der<br />

Patient etwas tun. Mit chemischen Bleichmitteln, die er mittels einer individuell angefertigten<br />

Kunststoffschiene zu Hause auf die Zahnoberfläche aufträgt, lassen sich ein oder mehrere Zähne<br />

aufhellen und um einige Nuancen weißer machen. Dieses so genannte Home-Bleaching sollte<br />

allerdings grundsätzlich unter der Regie eines Zahnarztes erfolgen!<br />

Beim Home-Bleaching erhält der Patient vom Zahnarzt eine individuell angefertigte Kunststoffschiene,<br />

die er mit nach Hause nimmt, um dort das Bleichmittel einwirken zu lassen. Dabei<br />

gibt es zwei verschiedene Schienenarten: Die einen werden über Nacht getragen, die anderen<br />

setzt der Patient tagsüber für zwei Stunden<br />

ein. Beide Kunststoffschienen werden nach<br />

Abdrücken vom Gebiss im Dental-Labor<br />

exakt den Zahnreihen und dem Zahnfleischrand<br />

angepasst. Wichtig ist dies, um<br />

Zähne und Zahnfleisch so gut wie möglich zu<br />

schützen. Denn obwohl die heutigen Bleichmittel<br />

äußerst schonend sind, sollten sie vor-<br />

Bleachingschiene, die der Zahnarzt anpasst. Das Bleachinggel<br />

wird vom Patienten zu Hause nach Anleitung des Zahnsichtig dosiert und sehr gezielt angewendet<br />

arztes eingefüllt.<br />

werden.<br />

Wenn der Zahnarzt die ursprüngliche Zahnfarbe bestimmt und die Passform der Bleichschiene<br />

noch einmal kontrolliert hat, gibt er dem Patienten Schiene und Bleichmittel mit nach Hause. Der<br />

Patient kann dann entweder vor dem Schlafengehen oder tagsüber das Bleichmittel in die<br />

Schiene füllen und die Schiene auf die Zähne setzen. Da das Bleichmittel eine gelartige Substanz<br />

ist, kann dabei in der Regel nichts daneben laufen. Nach dem Tragen der Kunststoffschienen<br />

muss der Patient Schiene und Zähne sorgfältig reinigen. Wie viele Stunden die Schienen mindestens<br />

getragen werden sollten, hängt ganz vom Bleichmittel ab – der Zahnarzt gibt seinem<br />

Patienten dazu die entsprechenden Hinweise.<br />

Bei empfindlichem oder entzündetem Zahnfleisch können beim Home-Bleaching manchmal allergische<br />

Reaktionen auftreten. Bemerkbar machen sie sich durch ein stärker werdendes Kribbeln,<br />

Rötungen oder Schwellungen. Verspürt ein Patient solche Symptome, sollte die Schienen sofort<br />

entnommen und der Mund gründlich gespült werden.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

3.2<br />

Weißere Zähne durch<br />

Bleaching<br />

Individuell angefertigte<br />

Kunststoffschienen<br />

vom Zahnarzt<br />

Bleichen zu Hause<br />

Allergische Reaktionen<br />

in wenigen Fällen<br />

möglich


Home-Bleaching –<br />

Zähne zu Hause bleichen (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Ob oder wie häufig das Home-Bleaching wiederholt werden kann, um den gewünschten Effekt<br />

zu erreichen, hängt auch vom Bleichmittel ab. Nach der Behandlung kann der Zahnarzt prüfen,<br />

inwieweit die Aufhellung erzielt wurde, indem er die notierte Ausgangszahnfarbe mit der<br />

Zahnfarbe nach dem Bleichen vergleicht. Wenn der Bleicheffekt nach dem ersten Bleaching-<br />

Durchlauf noch nicht so ist, wie der Patient es sich vorstellt, ist eine Wiederholung gegebenenfalls<br />

möglich. Wichtig ist jedoch, eine Zeit lang zu warten, bevor die Behandlung in Absprache mit<br />

dem Zahnarzt erneut aufgenommen wird. Die Empfehlungen des Zahnarztes sollten auf jeden<br />

Fall eingehalten werden, da Zähne und Zahnfleisch sonst zu stark angegriffen werden könnten.<br />

Bedingung für das Bleichen von Zähnen ist, dass die Zähne gut erhalten sind und keine oder nur<br />

kleine Füllungen haben, denn Füllungen lassen sich grundsätzlich nicht bleichen. Wichtig darüber<br />

hinaus: Die Zähne dürfen nicht zu sensibel auf Kaltes oder Heißes reagieren. Und schließlich sollten<br />

keine tiefen Schmelzsprünge im Zahnschmelz vorhanden sein, in denen sich schon Farbstoffe<br />

abgesetzt haben. Patienten, die unter einer Allergie gegen Bleichmittel leiden, sollten übrigens<br />

grundsätzlich vom Bleaching absehen!<br />

Wichtige Hinweise:<br />

• Die Zähne sehen direkt nach dem Bleichen manchmal kreidig aus. Das gibt sich schnell<br />

mit der Anwendung von Fluoridzahnpasten oder -konzentraten.<br />

• In wenigen Fällen kann in den ersten Tagen eine vorübergehende Empfindlichkeit auf<br />

Temperatur (heiß und kalt) auftreten. Bei anhaltender Sensibilität sollte der Zahnarzt<br />

umgehend aufgesucht werden.<br />

• Keine Selbstaufheller aus <strong>Dr</strong>ogerien verwenden, da die dazugehörigen Schienen meist nicht<br />

optimal passen. Das Bleichmittel könnte auslaufen und Zahnfleischverletzungen auslösen.<br />

• Nur Schienen und Bleichmittel verwenden, die der Zahnarzt angefertigt bzw. mitgegeben<br />

hat. Bleichmittel aus <strong>Dr</strong>ogeriemärkten können ernste Schäden hervorrufen.<br />

Das Home-Bleaching ist eine rein kosmetische Korrektur und darum eine Privatleistung.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

3.2<br />

Home-Bleaching<br />

Keine unbegrenzte<br />

Wiederholung!<br />

Nicht für jeden<br />

geeignet


Quelle: Thieme Verlag<br />

Für:<br />

Veneers –<br />

ästhetische Farb- und Formkorrektur<br />

Veneers eignen sich sehr gut, stark verfärbte Zähne und Zähne mit unschönen Schmelzdefekten<br />

kosmetisch zu korrigieren. Sie sind dünne Verblendschalen aus Keramik, die auf den Zahn aufgeklebt<br />

werden und kleine Makel praktisch unsichtbar machen. Der Vorteil von Veneers: Mit ihnen<br />

bekommen Zähne nicht nur ein neues Weiß – auch leichte Korrekturen in Form und Stellung eines<br />

oder mehrerer Zähne lassen sich vornehmen.<br />

Zahnstellung vor der Behandlung mit Veneers: Nach der Behandlung mit Veneers:<br />

Lücken zwischen den vorderen Zähnen<br />

Die kosmetische Form- und Farbkorrektur mittels Veneers ist ein minimal-invasives Verfahren. Das<br />

bedeutet: Die Zahnhartsubstanz wird so weit wie möglich geschont und nur die äußere Schmelzschicht<br />

abgetragen. Die Versorgung mit Veneers gilt als hohe Schule der Zahnmedizin, denn das<br />

Beschleifen der Zähne und die Anfertigung der Keramikschalen erfordern ein besonders feinfühliges<br />

und exaktes Arbeiten vom Zahnarzt und Zahntechniker. Sanft und schonend werden die Zähne<br />

beschliffen, bevor der Zahnarzt einen Abdruck für die Veneerschalen nimmt und gemeinsam mit<br />

dem Patienten die ideale Farbe bestimmt. Abdruck und Farbauswahl sind wichtige Informationen<br />

für das Dentallabor, das die Keramikschale modelliert. Dabei werden Veneers so gestaltet, dass sie<br />

so aussehen wie die Nachbarzähne.<br />

Für diese maßgeschneiderte Arbeit benötigt der Zahntechniker einige Tage. Darum wird der Patient<br />

in der Zwischenzeit mit einem Kunststoffprovisorium versorgt. Wenn die Veneers schließlich fertig<br />

sind, bereitet der Zahnarzt den oder die betroffenen Zähne vor und klebt die dünnen Schalen vorsichtig<br />

auf. Gegebenenfalls müssen die Veneers noch leicht eingeschliffen werden. Nach einer letzten<br />

Politur fügen sich die mit Veneers versorgten Zähne perfekt ins natürliche Gebiss ein. Wie jede<br />

Form des Zahnersatzes bedürfen auch Veneers einer besonders guten Mundhygiene.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Quelle: Thieme Verlag<br />

Ästethik: Veneers<br />

Form- und<br />

Farbkorrekturen<br />

mit Veneers<br />

Die Lücken zwischen den Zähnen sind geschlossen<br />

Präzisionsarbeit<br />

im Team<br />

Einsetzen und Pflege<br />

von Veneers<br />

3.3


Für:<br />

Komposit –<br />

ästhetische Farb- und Formkorrektur<br />

Komposit ist ein Spezialkunststoff, der mit Glas- und Quarzpartikeln verstärkt ist. Die Glaspartikel<br />

verleihen dem Kunststoff ein keramikähnliches Aussehen und sorgen für eine höhere Festigkeit.<br />

Das Material eignet sich daher sehr gut für kosmetische Farb- und Formkorrekturen von fehlgebildeten<br />

oder geschädigten Zähnen. Komposit dient hier nicht nur als Füllungsmaterial, sondern<br />

bietet die Möglichkeit, den Zahn in seiner Form neu zu modellieren. So kann der Zahnarzt einem<br />

Zahn seine ursprüngliche Form zurückgeben (z. B. Wiederaufbau nach Unfällen) oder aber die<br />

Übergänge zu den Nachbarzähnen nahtlos gestalten (z. B. bei leichten Fehlstellungen).<br />

Eine ästhetische Farb- und Formkorrektur mit Komposit garantiert nicht nur ein optisch ansprechendes<br />

Ergebnis, es ist auch ein kostengünstiges Verfahren. Außerdem schont es die<br />

Zahnhartsubstanz, da – falls überhaupt – der Zahn nur wenig beschliffen werden muss. Mit einer<br />

speziellen Klebe- und Mehrschichttechnik (Adhäsivtechnik) wird das Komposit Schicht für Schicht<br />

auf die Zahnoberfläche aufgetragen. Zuvor müssen jedoch – falls notwendig – alte Füllungen ausgetauscht<br />

werden. Für die Langlebigkeit dieser Schönheitsmaßnahme sind eine gute Mundhygiene<br />

und regelmäßige professionelle Zahnreinigung übrigens eine wichtige Voraussetzung.<br />

Eine Farb- und Formkorrektur mit Komposit ist nicht in jedem Fall möglich. Große Zahnlücken oder<br />

die Korrektur größerer, in der Farbe stark veränderter Zahnflächen können zum Beispiel nicht mit<br />

dem Zahnkunststoff durchgeführt werden. Für solche Farb- und Formkorrekturen eignen sich<br />

Veneers – Verblendschalen aus Keramik, die auf die Zahnoberfläche geklebt werden – besser.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Leichte<br />

Zahnfehlstellungen<br />

oder Fehlbildungen<br />

beheben<br />

Langlebig,<br />

schonend und<br />

kostengünstig<br />

Korrekturen mit<br />

Komposit nicht<br />

immer möglich<br />

3.4<br />

Ästhetik: Komposit


Für: Direkte Zahnfüllungen<br />

Direkte Zahnfüllungen<br />

Wenn ein Zahn von Karies befallen ist, hat der Zahnarzt nur eine Möglichkeit: Mit einer Füllung<br />

die weitere Ausbreitung der Zahnkrankheit zu stoppen und den Zahn so zu behandeln, dass er<br />

seine Funktion wieder voll erfüllen kann. Ist das Loch nicht zu groß und noch ausreichend eigene<br />

Zahnsubstanz vorhanden, erhält der Patient in der Regel eine direkte Füllung. Direkt heißt diese<br />

Füllung, weil der Füllungswerkstoff direkt vom Zahnarzt in den Zahn eingebracht wird.<br />

Der Vorteil von direkten Füllungen: Im Gegensatz zur Überkronung eines Zahnes, die bei größeren<br />

Schädigungen vorgenommen wird, muss vergleichsweise wenig eigene Zahnsubstanz geopfert<br />

werden. Die Behandlung dauert eine Sitzung und ist in der Regel ganz unkompliziert: Der<br />

Zahnarzt entfernt die Karies, legt eine so genannte Unterfüllung und bringt das Füllungsmaterial<br />

direkt in den Zahn ein.<br />

Mit welchem Material das Loch geschlossen wird, hängt vom Befund und der Position des kariösen<br />

Zahnes sowie den individuellen Ansprüchen des Patienten ab. Denn im Bereich der direkten<br />

Füllungen gibt es verschiedene Alternativen, die sich in Ästhetik, Haltbarkeit, Verträglichkeit<br />

und Preis unterscheiden.<br />

Amalgam, der Klassiker<br />

• gut zu verarbeiten, sehr stabil – auf Grund der hohen Belastbarkeit besonders für<br />

den Backenzahnbereich geeignet<br />

• die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen<br />

• für einige Patienten ein Nachteil: die silbrige Farbe<br />

Komposit, die Kunststoff-Variante<br />

• zahnfarben, deshalb Standardlösung für den Front- und Eckzahnbereich<br />

• auch im Backenzahnbereich einsetzbar – mit einer aufwändigen Klebe- und<br />

Mehrschichttechnik<br />

• sehr ästhetisch: lässt sich farblich so „mischen“, dass es sich optisch schön<br />

in das eigene Gebiss integriert<br />

• die aufwändige Klebe- und Mehrschichttechnik ist zuzahlungspflichtig<br />

Kompomere<br />

• zahnfarbene Kombination aus Komposit (Kunststoff) und so genanntem<br />

Glasionomerzement (GIZ)<br />

• Grundversorgung für Kinder im Milchzahnalter<br />

• für Erwachsene Einsatz hauptsächlich als provisorische Füllung, Zahnhalsoder<br />

Aufbaufüllung<br />

• für großflächigere Füllungen im <strong>Seite</strong>nzahnbereich bisher noch keine vollwertige<br />

Alternative zu Komposit<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Die kleine Füllung<br />

Unkomplizierte<br />

Behandlung<br />

Verschiedene<br />

Materialien zur Wahl<br />

4.1


Direkte Zahnfüllungen (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Direkte Zahnfüllungen auf einen Blick:<br />

Füllung<br />

Amalgam<br />

Komposite<br />

Kompomere<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Lebensdauer<br />

+++<br />

+++<br />

+<br />

Ästhetik<br />

0<br />

+++<br />

+<br />

Preis<br />

0<br />

++<br />

0<br />

4.1<br />

Direkte Zahnfüllungen


Für:<br />

Amalgam<br />

Amalgam ist nach wie vor das weltweit am häufigsten verwendete Füllungsmaterial. Denn<br />

Amalgam ist als Metalllegierung besonders robust und gut belastbar. Problemlos hält es auch stärkeren<br />

Kaukräften im Backenzahnbereich stand und ist so sehr langlebig. Ein weiteres Plus ist,<br />

dass sich Amalgam einfach in den Zahn einbringen lässt und selbständig abbindet. Für einige<br />

Patienten ein Nachteil: die silbrige Farbe. Deshalb wird Amalgam nur im <strong>Seite</strong>nzahnbereich verwendet.<br />

Selbst für größere Zahndefekte hat sich Amalgam über Jahrzehnte als Füllmaterial bewährt.<br />

Innerhalb einer Sitzung ist die Amalgamfüllung fast fertig. Nach der Entfernung der Karies werden<br />

spezielle Zemente in den Zahn eingebracht, um das Zahnmark (Pulpa) zu schützen. Muss die<br />

Füllung in den Zahnzwischenraum ausgedehnt werden, wird ein Metallband um den Zahn<br />

gespannt (Matrize), um die ursprüngliche Zahnform wiederherstellen zu können. Anschließend<br />

wird das Amalgam in den vorbereiteten Zahn eingebracht und in Höhe und Oberflächenform (Relief)<br />

dem restlichen Gebiss angepasst; in einer weiteren Sitzung wird die Oberfläche poliert.<br />

In den vergangenen Jahren ist immer wieder über<br />

mögliche Gesundheitsschäden durch Amalgam<br />

diskutiert worden. Richtig ist, dass bis heute in zahlreichen<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen keine<br />

gesundheitliche Schädigung durch Amalgam nachgewiesen<br />

wurde. Echte Allergien gegen Bestandteile<br />

des Amalgams sind zwar bekannt, allerdings sehr<br />

selten. Allergologen können sie mit Hilfe von speziellen<br />

Testverfahren ermitteln. In einigen Fällen wird Amalgam jedoch nur nach besonderer<br />

Abwägung verwendet (relative Kontraindikation). Darum erhalten Schwangere und Kinder in der<br />

Regel keine Amalgamfüllungen. Nicht angewendet werden sollte Amalgam bei schweren<br />

Nierenschädigungen (Niereninsuffizienz) und einer nachgewiesenen Allergie gegen Bestandteile<br />

des Füllungsmaterials (absolute Kontraindikation). Um elektrochemische Reaktionen („Batterie-<br />

Effekt“) zu verhindern, sollte Amalgam nicht in direkten Kontakt mit anderen Metallen im Mund<br />

gebracht werden.<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Die Amalgamfüllung ist eine Vertragsleistung der gesetzlichen Krankenversicherungen, die die<br />

Kosten dafür übernehmen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Amalgam<br />

Jahrzehntelang<br />

bewährt<br />

Gut zu verarbeiten<br />

Vorurteile gegenüber<br />

Amalgam<br />

4.2


Quelle: 3M ESPE AG, Dental Products, Seefeld<br />

Für: Komposit<br />

Komposit – Restaurationen im <strong>Seite</strong>n-<br />

zahnbereich (Klebe- und Mehrschicht-<br />

technik)<br />

Komposit ist ein langlebiges, zahnfarbenes Füllungsmaterial, das direkt in das Loch (Kavität) im<br />

Zahn eingebracht wird. Es besteht aus einem mit Keramikpartikeln verstärkten Kunststoff und ist<br />

aus diesem Grund sehr stabil. Eingesetzt wird Komposit im Front- und <strong>Seite</strong>nzahnbereich. Dabei<br />

zählen einfache Kompositfüllungen bei den vorderen Zähnen zur Regelversorgung. Viele<br />

Patienten möchten jedoch auch im <strong>Seite</strong>nzahnbereich eine zahnfarbene Lösung – als ästhetische<br />

Alternative zu Amalgam. Möglich ist das, wenn noch ausreichend Zahnschmelz zur Verankerung<br />

des Komposits vorhanden ist und die Kavität nicht zu weit unter das Zahnfleisch reicht.<br />

Dank einer speziellen Klebe- und Mehrschichttechnik (Adhäsivtechnik), mit der das Komposit im<br />

Zahn befestigt wird, muss für kleine Kompositfüllungen nur gerade so viel Zahnhartsubstanz entfernt<br />

werden, wie zur Beseitigung der Karies notwendig ist. In der Fachsprache nennt man das<br />

„minimalinvasive Präparation“. Diese Präparationsart ist sehr aufwändig und verlangt darum ein<br />

besonders behutsames Vorgehen. Nicht nur die Behandlung der Zahnsubstanz, auch die eigentliche<br />

Klebe- und Mehrschichttechnik für kleine und größere Kompositfüllungen erfordert anspruchsvollere<br />

Materialien und Instrumente – anders als die Standardlösung Amalgam.<br />

Es bedarf einiger Arbeits- und Behandlungsschritte, bevor Komposit das Loch im Zahn schließt.<br />

Zuerst muss die vorhandene Karies entfernt und die umliegende Zahnhartsubstanz für das<br />

Einbringen des Klebers und Kunststoffs vorbereitet werden. Mit Hilfe der Adhäsivtechnik wird<br />

dann der Kunststoffkleber im Zahn aufgetragen. Das Besondere und Aufwändige an<br />

Kompositfüllungen: Der Spezialkunststoff wird in klein portionierten Schichten eingebracht. So<br />

werden Schrumpfungen bei der Aushärtung durch Licht minimal gehalten und die spätere<br />

Festigkeit erhöht. Zum Standardprogramm nach der Behandlung gehört schließlich eine<br />

Fluoridierung, damit auch die nicht gefüllten Schmelzbereiche des betroffenen Zahnes geschützt<br />

sind.<br />

Auftragen des Kunststoffklebers<br />

Quelle: 3M ESPE AG, Dental Products, Seefeld<br />

Aushärtung der Kompositfüllung durch Licht<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

So weiß wie der<br />

natürliche Zahn<br />

Aufwändige und<br />

zahnschonende<br />

Behandlung<br />

Schicht für Schicht<br />

zum perfekten<br />

Ergebnis<br />

4.3


Komposit – Restaurationen im <strong>Seite</strong>n-<br />

zahnbereich (Klebe- und Mehrschicht-<br />

technik) (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Keramikverstärktes Komposit hält den Kaubelastungen in der Regel gut und lange stand.<br />

Natürlich sind eine optimale Mundhygiene und regelmäßige professionelle Zahnreinigung wichtige<br />

Voraussetzungen für die Lebensdauer des zahnfarbenen Füllungsmaterials.<br />

Die anspruchsvollen Kompositrestaurationen via Klebe- und Mehrschichttechnik im <strong>Seite</strong>nzahnbereich<br />

sind zuzahlungspflichtig – dafür aber langlebiger und schöner. Die gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen tragen die Kosten für eine Amalgamfüllung – den Rest zahlt der Patient.<br />

Seltene Ausnahme: Bei schweren Nierenschädigungen oder einer nachgewiesenen Allergie auf<br />

Bestandteile des Amalgams übernehmen die gesetzlichen Kassen alle Kosten für Kompositfüllungen<br />

im <strong>Seite</strong>nzahnbereich. Der Austausch intakter Füllungen auf Wunsch des Patienten ist<br />

prinzipiell eine reine Privatleistung.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Komposit<br />

Gut belastbar<br />

Investition in<br />

die Ästhetik<br />

4.3


Für: Kompomere<br />

Kompomere<br />

Kompomere sind kunststoffähnliche, zahnfarbene Füllungswerkstoffe, die nur in ganz bestimmten<br />

Fällen zum Einsatz kommen:<br />

• im Milchgebiss von Kindern<br />

• bei Erwachsenen als Provisorium, Aufbau- oder Zahnhalsfüllung<br />

Kompomere – eine Mischung aus Komposit (Kunststoff) und so genanntem Glasionomer – sind<br />

aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit und Stabilität noch nicht für den Langzeiteinsatz geeignet,<br />

auch wenn auf diesem Gebiet der Zahnheilkunde weitergeforscht und das Material ständig verbessert<br />

wird.<br />

Bei Kindern im Milchzahnalter greifen Zahnärzte gern auf Kompomere zurück. Ein Vorteil dieses<br />

biologisch gut verträglichen Füllungsmaterials ist, dass es sich einfach und schnell verarbeiten<br />

sowie gut verankern lässt, was bei den kleinen, ungeduldigen Patienten eine wichtige Rolle<br />

spielt. So können kariöse Milchzähne bis zum Ersatz durch die Bleibenden gut versorgt werden.<br />

Kompomere werden häufig auch als provisorische Füllung bei Erwachsenen eingesetzt. In ihrer<br />

Verarbeitung sind sie nicht so aufwändig wie zum Beispiel Kompositfüllungen. Dank ihrer besonderen<br />

Materialeigenschaften lassen sich Kompomere auch in größeren Zahndefekten gut befestigen.<br />

So kann beispielsweise ein Zahn nach einer Wurzelkanalbehandlung bis zu seiner endgültigen<br />

Versorgung funktionsfähig erhalten werden. Wegen der geringeren Abriebfestigkeit eignen<br />

sich Kompomere jedoch nicht für den Langzeiteinsatz im kautragenden Bereich.<br />

Kompomere sind ähnlich „biegefest“ wie die Zahnhartsubstanz im Wurzelbereich. Deshalb kommen<br />

sie auch bei Zahnhalsfüllungen zum Einsatz. Darüber hinaus haften Kompomere bei Anwendung<br />

einer speziellen Klebetechnik ebenso an der Schicht unterhalb des Zahnschmelzes –<br />

und das ist eine wichtige Voraussetzung für diese Problemzone, die in der Regel wegen ihrer<br />

Nähe zum Zahnmark nicht sehr tief präpariert werden kann.<br />

Wegen der besonderen Haftungseigenschaften von Kompomeren wird dieses zahnfarbene<br />

Material besonders gern für Aufbaufüllungen verwendet. Denn oftmals müssen hier sehr tiefe<br />

kariöse Stellen behandelt werden. Aufbaufüllungen dienen zur inneren Stabilisierung des Zahnes,<br />

bevor er zum Beispiel mit einer Krone versorgt wird. Sie geben so der Krone einen sicheren Halt<br />

auf dem Zahnstumpf.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Begrenzt einsetzbar<br />

Gut für Kinder<br />

Zeitlich begrenzte<br />

Übergangslösung<br />

Optimal als<br />

Zahnhalsfüllung<br />

Standard für<br />

Aufbaufüllungen<br />

4.4


Für:<br />

Goldinlay<br />

Das Goldinlay ist der Klassiker unter den Inlays. Bei dieser Einlagefüllung, die sehr häufig bei<br />

Defekten im <strong>Seite</strong>nzahnbereich zum Einsatz kommt, handelt es sich um eine indirekte Versorgung.<br />

Das Gold wird demnach nicht direkt in den Zahn eingebracht. Die Gussfüllung wird statt<br />

dessen vom Zahntechniker nach genauen Vorgaben gefertigt und erst dann vom Zahnarzt in den<br />

vorbereiteten Zahn eingesetzt. Goldinlays sind aufgrund des sehr stabilen und hochwertigen<br />

Materials sowie der hohen Passgenauigkeit besonders langlebig.<br />

Die Versorgung mit einem Goldinlay nimmt naturgemäß<br />

mehrere Behandlungstermine in Anspruch.<br />

Denn erst, wenn der Zahnarzt die Karies entfernt,<br />

den kranken Zahn beschliffen (präpariert) und eventuell<br />

eine Aufbaufüllung gesetzt hat, kann er mit<br />

Spezialmassen einen Präzisionsabdruck nehmen,<br />

der als „Vorlage“ für das spätere Goldinlay dient.<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige aufwändige<br />

Maßnahmen zur Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker<br />

notwendig sein. Je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so passgenauer<br />

kann er das Goldinlay anfertigen.<br />

Bis das Goldinlay aus dem Labor zurück ist, vergehen meist einige Tage. Während dieser Zeit wird<br />

der Patient zum Schutz des Zahnes mit einem Kunststoffprovisorium versorgt. Und wenn das<br />

Goldinlay schließlich fertig ist, wird das Provisorium entfernt, der Zahn für das Einsetzen vorbereitet,<br />

das Inlay schrittweise geprüft, angepasst und dann mit einem Spezialzement unter gleichmäßigem<br />

<strong>Dr</strong>uck eingesetzt. Während oder nach dem Einsetzen werden die feinauslaufenden Ränder<br />

der Gussfüllung noch gezielt bearbeitet und poliert, damit ein völlig glatter Übergang zur Zahnsubstanz<br />

entsteht.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Goldinlay<br />

Der Klassiker<br />

Maßgeschneiderte<br />

Arbeit<br />

Vom Provisorium<br />

zum Endprodukt<br />

4.5


Für:<br />

Keramikinlay<br />

Die kosmetisch optimale Versorgung bei Defekten im <strong>Seite</strong>nzahnbereich bietet das Keramikinlay.<br />

Der Grund: Es ist zahnfarben und wirkt wegen seiner besonderen Beschaffenheit sehr natürlich.<br />

Keramikinlays eignen sich besonders für Patienten, die ihre Zähne metallfrei restaurieren lassen<br />

möchten. Weitere Vorteile dieses Materials sind, dass es absolut glatt, sehr gut gewebeverträglich<br />

(biokompatibel) ist und sich durch eine hohe Verschleißfestigkeit auszeichnet. Keramikinlays<br />

gehören zu den indirekten Füllungen – sind also Einlagefüllungen, die im Labor gefertigt werden,<br />

bevor der Zahnarzt sie in den Zahn einbringen kann.<br />

Die Versorgung mit einem Keramikinlay nimmt naturgemäß<br />

mehrere Behandlungstermine in Anspruch.<br />

Denn erst, wenn der Zahnarzt die Karies entfernt, den<br />

kranken Zahn beschliffen (präpariert) und eventuell<br />

eine Aufbaufüllung gesetzt hat, kann er mit<br />

Spezialmassen einen Präzisionsabdruck nehmen, der<br />

als „Vorlage“ für das spätere Keramikinlay dient.<br />

Parallel dazu wählt der Zahnarzt die ideale Farbe für Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

das Inlay aus. Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige aufwändige Maßnahmen zur<br />

Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein. Je mehr<br />

Informationen er erhält, um so passgenauer kann er das Keramikinlay anfertigen. Für den<br />

Zahntechniker ist dabei höchste Sorgfalt geboten, wenn er das Modell erstellt, die Keramik formt<br />

und sie schließlich brennt, denn Keramik ist ein sensibles Material.<br />

Bis das Keramikinlay aus dem Labor zurück ist, vergehen meist einige Tage. Während dieser Zeit<br />

wird der Patient zum Schutz des Zahnes mit einem Kunststoffprovisorium versorgt. Und wenn<br />

das Inlay schließlich fertig ist, wird das Provisorium wieder entfernt, der Zahn für das Einsetzen<br />

vorbereitet und das Keramikinlay nach genauer Kontrolle von Passform und Randschluss mit einer<br />

speziellen, sehr zeitaufwändigen Adhäsivtechnik eingeklebt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Keramikinlay<br />

Anspruchsvolle,<br />

lebendige Ästhetik<br />

Maßgeschneiderte<br />

Arbeit<br />

Vom Provisorium<br />

zum Endprodukt<br />

4.6


Für:<br />

Kunststoffinlay<br />

Kunststoffinlays gehören zu den indirekten Füllungen, sind also Einlagefüllungen, die im Labor<br />

gefertigt werden, bevor der Zahnarzt sie in den Zahn einbringen kann. Sie bestehen aus einem<br />

zahnfarbenen Spezial-Kunststoff, der mit keramischen<br />

Partikeln verstärkt wurde und dadurch widerstandsfähig<br />

gegenüber den Kaukräften ist. Kunststoffinlays<br />

sind eine ästhetische Lösung, um einen<br />

mittleren bis großen Defekt im <strong>Seite</strong>nzahnbereich<br />

metallfrei zu versorgen, und eine kostengünstige<br />

Alternative zu den noch anspruchsvolleren Kera-<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

mikinlays.<br />

Die Versorgung mit einem Kunststoffinlay nimmt naturgemäß mehrere Behandlungstermine in<br />

Anspruch. Denn erst, wenn der Zahnarzt die Karies entfernt, den kranken Zahn beschliffen (präpariert)<br />

und eventuell eine Aufbaufüllung gesetzt hat, kann er mit Spezialmassen einen<br />

Präzisionsabdruck nehmen, der als „Vorlage“ für das spätere Kunststoffinlay dient. Parallel dazu<br />

wählt der Zahnarzt die ideale Farbe für das Inlay aus. Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige<br />

aufwändige Maßnahmen zur Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für das Labor<br />

notwendig sein. Je mehr Informationen es erhält, um so passgenauer lässt sich das Kunststoffinlay<br />

anfertigen.<br />

Bis das Kunststoffinlay aus dem Labor zurück ist, vergehen meist einige Tage. Während dieser Zeit<br />

wird der Patient zum Schutz des Zahnes mit einem Provisorium versorgt. Und wenn das Inlay<br />

schließlich fertig ist, wird das Provisorium wieder entfernt, der Zahn für das Einsetzen vorbereitet<br />

und das Kunststoffinlay nach genauer Kontrolle von Passform und Randschluss mit einer speziellen,<br />

sehr zeitaufwändigen Adhäsivtechnik eingeklebt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Kunststoffinlay<br />

Solide, zahnfarbene<br />

Restauration<br />

Intensive Vorarbeiten<br />

Vom Provisorium<br />

zum Endprodukt<br />

4.7


Für: Endodontie<br />

Allgemeine Informationen zur<br />

Wurzelkanalbehandlung<br />

Ist der Nerv (Zahnmark) eines Zahnes entzündet oder gar abgestorben, gibt es Möglichkeiten,<br />

den Zahn vor einer Extraktion zu bewahren. Mit einer Wurzelkanalbehandlung müssen entzündete<br />

oder abgestorbene Zähne nicht immer gezogen werden. Diese so genannten endodontischen<br />

Maßnahmen können den Zahn oft erhalten. Ziel jeder Wurzelkanalbehandlung ist, das entzündete<br />

Zahnmark (Pulpa) zu entfernen, das Innenleben des Zahnes von Geweberesten und Keimen zu<br />

befreien, um anschließend die gesäuberten Wurzelkanäle bakteriendicht zu verschließen.<br />

Ursache für die Entzündung eines Zahnes oder präziser des Zahnmarks ist meist eine tief reichende<br />

Karies. Bakterien dringen von außen in das Zahnbein (Dentin) und schädigen das<br />

Zahnmark (Pulpa). Die Konsequenz: eine Entzündung des Zahnnervs (Pulpitis), die in der Folge<br />

zum Absterben der Pulpa führt und schließlich auf die umliegenden Knochen übergreifen und die<br />

Knochensubstanz erheblich schädigen kann. Heftige Zahnschmerzen können ein Zeichen für eine<br />

Pulpitis sein. Entzündungen des Zahnnervs müssen jedoch nicht immer schmerzhaft sein, sondern<br />

können auch ganz symptomlos verlaufen. Feststellen kann der Zahnarzt sie dann nur mit<br />

Hilfe spezieller Untersuchungen (Röntgenbilder, Vitalitätstests).<br />

Eine Wurzelkanalbehandlung ist nicht selten kompliziert und kann darum bis zu mehreren Wochen<br />

dauern. Der Zahnarzt muss sich zuerst ein genaues Bild vom Grad der Entzündung machen. Auch<br />

Röntgenaufnahmen sind für diesen Eingriff notwendig. Erst mit diesen wichtigen Informationen<br />

kann der Zahnarzt mit seinem Programm beginnen. In jedem Fall wird dabei das Wurzelkanalsystem<br />

mit speziellen kleinen Feilen gesäubert, aufbereitet und mit desinfizierenden Lösungen<br />

gespült. Manchmal sind darüber hinaus weitere medikamentöse Einlagen notwendig, um die<br />

Entzündung einzudämmen. Je nach Stadium der Entzündung gibt der Zahnarzt dem Patienten vor<br />

Beginn der Wurzelkanalbehandlung eine lokale Betäubung (Anästhesie).<br />

Zahnmark Zahnfleisch<br />

Quelle: DENSTPLY DeTrey GmbH<br />

Die Wurzelkanäle werden mit<br />

feinen Instrumenten gereinigt<br />

und erweitert<br />

Wurzelkanal<br />

Kieferknochen<br />

Quelle: DENSTPLY DeTrey GmbH<br />

Die Länge des Wurzelkanals<br />

wird u. a. durch eine<br />

Röntgenaufnahme bestimmt<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

5.1<br />

Nicht immer muss ein<br />

Zahn gezogen werden<br />

Ursachen und<br />

Anzeichen für<br />

Entzündungen<br />

Intensiver,<br />

aufwändiger<br />

Behandlungsprozess


Allgemeine Informationen zur<br />

Wurzelkanalbehandlung (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Am Ende jeder komplexen Wurzelkanalbehandlung steht immer eine so genannte Wurzelkanalfüllung.<br />

Sie verschließt die gesäuberten Wurzelkanäle bakteriendicht und schützt sie so vor<br />

dem Eindringen von neuen, schädlichen Keimen. Genauso wichtig ist dies auch für die Zugangskavität<br />

– das so genannte „Bohrloch“ zum Wurzelkanalsystem. Zum Abschluss wird auch sie<br />

darum mit einer Füllung abgedichtet. Jetzt muss der Zahnarzt nur noch die Wurzelkanalfüllung mit<br />

Hilfe einer letzten Röntgenaufnahme überprüfen, dann ist die Behandlung abgeschlossen. In vielen<br />

Fällen müssen wurzelkanalbehandelte Zähne später allerdings noch durch eine Krone geschützt<br />

werden, um erhalten werden zu können!<br />

Trotz korrekt durchgeführter Wurzelkanalbehandlung kann es zu einer weiteren Entzündung der<br />

Wurzelspitze kommen. Durch einen chirurgischen Eingriff kann das entzündete Gewebe entfernt<br />

und die Wurzelspitze gekappt werden (Wurzelspitzenresektion). So kann der Zahn in vielen Fällen<br />

erhalten werden. Wenn allerdings auch die Wurzelspitzenresektion fehlschlägt, bleibt dem Zahnarzt<br />

keine andere Wahl: Er muss den Zahn ziehen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Endodontie<br />

Wurzelkanäle gegen<br />

Bakterien abdichten<br />

Wenn die<br />

Behandlung nicht<br />

zum Erfolg führt<br />

5.1


Für: Kronen auf einen Blick<br />

Kronen auf einen Blick<br />

Kronen gehören zum Zahnersatz – streng genommen ersetzen sie jedoch keinen Zahn, sondern<br />

bauen einen noch fest verwurzelten, aber stark geschädigten Zahn wieder auf. Meistens ist das<br />

nach einer ausgedehnten Karies der Fall, die den Zahn so weit angegriffen hat, dass eine Füllung<br />

nicht mehr möglich ist, oder wenn Teile des Zahnes durch einen Unfall verloren gegangen sind.<br />

Eine Krone ist wie eine „Schutzkappe“, die über den betroffenen Zahn gestülpt wird. Bevor es<br />

allerdings so weit ist, entfernt der Zahnarzt zunächst die Karies, baut den Zahn auf und beschleift<br />

die Zahnsubstanz. Vom so präparierten Zahn und vom Gegenkiefer werden anschließend<br />

Abdrücke genommen, die dem Zahntechniker als Vorlage für die Fertigung der Krone dienen. Da<br />

die Herstellung einige Tage dauert, wird der Zahn in der Zwischenzeit mit einem Provisorium<br />

geschützt. Ist die Krone dann fertig, wird sie zunächst anprobiert, bevor der Zahnarzt sie schließlich<br />

mit einem Spezialzement befestigt.<br />

Der Klassiker: Vollgusskrone<br />

Eine Vollgusskrone ist in der Regel aus Gold. Sie kommt heute fast nur noch im <strong>Seite</strong>nzahnbereich<br />

zum Einsatz, da es optisch schönere Lösungen für den Frontzahnbereich gibt. Gefertigt<br />

wird diese Krone nicht, wie oft angenommen, aus purem Gold, sondern aus einer Metalllegierung,<br />

die in der Regel hochgoldhaltig ist. Die Vorteile von Vollgusskronen: Sie sind besonders lange haltbar<br />

und zeichnen sich durch eine sehr gute Verträglichkeit (Biokompatibilität) aus.<br />

Ästhetische Alternative: Verblendkrone<br />

Kronen wirken optisch schöner, wenn sie mit Keramik oder Kunststoff verblendet sind. Dabei<br />

wird entweder der komplette Goldkern ummantelt oder nur der nach außen sichtbare Teil mit<br />

einer entsprechenden Schicht des zahnfarbenen Materials versehen. Kunststoff und Keramik<br />

besitzen unterschiedliche Materialeigenschaften und ästhetische Qualitäten. Welches Material für<br />

den Patienten optimal geeignet ist, hängt von sehr individuellen Faktoren ab, die der Zahnarzt am<br />

besten abwägen kann.<br />

Natürlich weiß: Vollkeramikkrone<br />

Die ästhetisch anspruchsvollste Lösung für eine Kronenversorgung ist die Vollkeramikkrone, denn<br />

Keramik lässt sich in Farbe und Form ideal dem Gebiss anpassen. Vollkeramikkronen sehen<br />

einem natürlichen Zahn zum Verwechseln ähnlich und können selbst vom Fachmann nur schwer<br />

als künstlicher Zahn erkannt werden. Damit sind sie vor allem für den Einsatz im Frontzahnbereich<br />

bestens geeignet.<br />

Sonderform der Keramikverblendkrone: Galvano-Krone<br />

Eine moderne Variante der Keramikverblendkrone ist die Galvano-Krone. Sie besteht aus einem<br />

Käppchen aus Gold, das den präparierten Zahn wie eine zweite Haut umschließt und anschlie-<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Zähne wieder<br />

aufbauen<br />

Behandlungsschritte<br />

auf einen Blick<br />

6.1


Kronen auf einen Blick (<strong>Seite</strong> 2)<br />

ßend keramisch verblendet wird. Die Goldschicht ist dabei so dünn gearbeitet, dass die Keramik<br />

sehr natürlich geschichtet werden kann. Von der Behandlungsmethode bis hin zur Herstellung ist<br />

die Versorgung mit einer Galvano-Krone sehr aufwändig und dadurch kostenintensiver.<br />

Sonderfall: Teilkrone<br />

Ist der Defekt im Zahn zu groß für eine Füllung, gleichzeitig aber noch nicht so ausgedehnt, dass<br />

eine komplette Überkronung notwendig ist, versorgt der Zahnarzt den Patienten in der Regel<br />

mit einer Teilkrone. Dabei werden nur Teile des Zahnes präpariert. Die fertige Teilkrone ersetzt<br />

das beschliffene Stück des Zahnes und rekonstruiert die komplette Kaufläche. Als Materialien<br />

kommen Metalle, vorrangig Gold und in einigen Fällen auch Keramiken, zum Einsatz.<br />

Die verschiedenen Kronenarten auf einen Blick:<br />

Krone<br />

Teilkrone<br />

Vollgusskrone<br />

Kunststoffverblendkrone<br />

Keramikverblendkrone<br />

Galvano-Krone<br />

Vollkeramikkrone<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Lebensdauer<br />

++++<br />

++++<br />

+++<br />

++++<br />

++++<br />

++++<br />

Ästhetik<br />

je nach Material<br />

+<br />

++<br />

+++<br />

++++<br />

++++<br />

Preis<br />

je nach Material<br />

++<br />

+++<br />

+++<br />

++++<br />

++++<br />

6.1<br />

Kronen auf einen Blick


Für: Vollgusskrone<br />

Vollguss- und Verblendkrone<br />

Vollgusskronen werden im <strong>Seite</strong>nzahnbereich eingesetzt, wenn Zahnschäden vorhanden sind,<br />

die nicht mehr durch Füllungen beseitigt werden können. Gefertigt sind sie nicht, wie oft angenommen,<br />

aus purem Gold, sondern in der Regel aus hochgoldhaltigen Legierungen. Vollgusskronen<br />

zeichnen sich durch eine besonders lange Haltbarkeit und gute Verträglichkeit<br />

(Biokompatibilität) aus. Je nach gewählter Metalllegierung schimmern sie gold- oder silberfarben.<br />

Eine Vollgusskrone rekonstruiert exakt Form und<br />

Gestalt eines geschädigten Zahnes und gibt ihm seine<br />

Stabilität zurück. Vorbereitung, Anfertigung und<br />

Einsetzen der Vollgusskrone bedeuten darum für den<br />

Zahnarzt eine aufwändige Präzisionsarbeit. Bis die<br />

Krone eingesetzt werden kann, sind mehrere<br />

Behandlungsschritte erforderlich. Zunächst wird die<br />

Karies entfernt, der Zahn mit einer Aufbaufüllung versehen<br />

und für die Überkronung vorbereitet, bevor mit<br />

Spezialmassen ein Präzisionsabdruck genommen wer-<br />

Vollgusskrone<br />

präparierter Zahn<br />

den kann, der als „Vorlage“ für die Goldkrone dient. Gegebenenfalls können zusätzlich noch<br />

einige unterstützende Maßnahmen zur genaueren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als<br />

Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein. Denn je mehr Informationen der<br />

Zahntechniker erhält, um so passgenauer kann er die Vollgusskrone arbeiten.<br />

Die Anfertigung der Krone benötigt in der Regel einige Tage. Während dieser Zeit wird der<br />

Patient zum Schutz des Zahnes mit einem Provisorium versorgt. Und wenn die Krone schließlich<br />

fertig ist, wird das Provisorium entfernt, der Zahn für das Einsetzen vorbereitet, die Krone<br />

schrittweise geprüft, angepasst und dann mit einem Spezialzement unter gleichmäßigem<br />

<strong>Dr</strong>uck eingesetzt.<br />

Je nach Art und Umfang der Kronenversorgung bezuschussen die gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

die Versorgung prozentual – gemäß der Bonusregelung. Verblendungen werden in<br />

der Regel aus Kunststoffen oder Keramiken angefertigt und gehören nicht generell zu den Leistungen,<br />

die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die keramischen<br />

Verblendungen unterliegen einer strengen medizinischen Indikation und können nur unter<br />

Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsgebots nach SGB V von den Krankenkassen bezu-<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Klassiker unter den<br />

Kronen<br />

Perfekter Sitz dank<br />

Detailarbeit<br />

Vom Provisorium<br />

zum Endprodukt<br />

Klassische Leistung<br />

der Krankenkassen<br />

6.2


schusst werden. Im Oberkiefer ist die Verblendung bis einschließlich Zahn fünf, im Unterkiefer<br />

bis einschließlich Zahn vier Vertragsleistung. Verblendungen an den nachfolgenden Zähnen<br />

müssen Patienten selbst bezahlen. Patienten erhalten vor der Behandlung einen individuell<br />

ausgearbeiteten Heil- und Kostenplan sowie weitergehende Informationen.<br />

Quelle: <strong>Dr</strong>. Wolfgang Bengel/DGP<br />

Vollguss- und Verblendkrone (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Zahn fünf Zahn vier<br />

Oberkiefer Unterkiefer<br />

Vollgusskrone<br />

6.2


Für:<br />

Vollkeramikkrone<br />

Die ästhetisch anspruchsvollste und hochwertigste Lösung für eine Kronenversorgung ist die Vollkeramikkrone,<br />

denn Keramik lässt sich in Farbe und Form ideal dem natürlichen Gebiss anpassen<br />

und wirkt sehr natürlich. Dank einer speziellen Schicht-Technik kann die Krone so modelliert werden,<br />

dass die Keramik in Farbbrillanz (Farbgebung) und Lichtdurchlässigkeit den natürlichen<br />

Zähnen zum Verwechseln ähnlich sieht. Aus diesem Grund sind Vollkeramikkronen vor allem für<br />

den Frontzahnbereich die beste Wahl.<br />

Hinweis:<br />

Die Vollkeramikkrone hat gegenüber der metallkeramischen Verblendkrone den weiteren ästhetischen<br />

Vorteil, mit der Keramik am präparierten Zahn abzuschließen. Dadurch kann verhindert werden,<br />

dass später unter Umständen ein Metallrand im Bereich des Zahnfleisches sichtbar wird.<br />

Eine Vollkeramikkrone rekonstruiert den früheren echten Zahn eins zu eins in Form, Farbe und<br />

Gestalt. Die Anfertigung und das Einsetzen von Vollkeramikkronen sind ein aufwändiger Prozess<br />

in mehreren Schritten, der vom Zahnarzt Präzisionsarbeit verlangt. Dazu gehören nicht nur die<br />

saubere Entfernung der Karies und die eventuelle Versorgung mit einer Aufbaufüllung. Besonders<br />

wichtig sind auch die Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und individuellen Farbbestimmungen,<br />

denn sie dienen als „Vorlage“ für die Anfertigung des neuen Zahnes. Gegebenenfalls können<br />

zusätzlich noch einige unterstützende Maßnahmen zur Bissbestimmung (Funktionsanalyse)<br />

als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein – denn je mehr Informationen er erhält, um<br />

so passgenauer kann er die Vollkeramikkrone herstellen.<br />

Die Anfertigung von Vollkeramikkronen bedarf größter Sorgfalt und ist sehr zeitintensiv, denn<br />

Keramik ist ein empfindliches Material. Nach dem Präzisionsabdruck und den zusätzlichen<br />

Vorgaben des Zahnarztes fertigt der Zahntechniker ein Modell an, auf dem die Krone erstellt wird.<br />

Die Herstellung dauert in der Regel einige Tage. In der Zwischenzeit wird der Patient mit einem<br />

Kunststoffprovisorium versorgt. Wenn die Krone fertig ist, prüft der Zahnarzt Passgenauigkeit, Sitz<br />

und Farbe. Erst dann kann der keramische Zahnersatz mit einer komplizierten Klebetechnik<br />

(Adhäsivtechnik) befestigt werden.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Vollkeramikkrone<br />

Die schönste<br />

aller Kronen<br />

Fingerspitzengefühl<br />

in der Vorbereitungsphase<br />

Filigrane Detailarbeit<br />

im Team<br />

6.3


Für: Verblendkrone Keramik<br />

Verblendkrone Keramik<br />

Die keramisch verblendete Krone ist eine ästhetische Alternative zur Vollgusskrone. Sie besteht<br />

aus einem hochgoldhaltigen Metallgerüst oder einer anderen Metalllegierung, die mit Keramik<br />

überzogen wird. Dabei wird entweder der komplette Metallkern ummantelt oder es wird nur auf<br />

dem nach außen sichtbaren Teil eine entsprechende Keramikschicht aufgebrannt. Unschöne goldoder<br />

silberfarbene Blitzer beim Sprechen oder Lachen verschwinden so. Die Werkstoffkombination<br />

hat noch andere Vorteile: Während das hochgoldhaltige Metall oder die andere<br />

Metalllegierung für Stabilität und Passgenauigkeit sorgt, genügt Keramik hohen ästhetischen<br />

Ansprüchen, da sie zahnfarben ist und sehr natürlich wirkt.<br />

Keramikschicht Metallgerüst<br />

Zum Einsatz kommen keramisch verblendete<br />

Kronen bei großen Defekten im Frontund<br />

<strong>Seite</strong>nzahnbereich, die durch Füllungen<br />

nicht mehr versorgt werden können. Sie<br />

präparierter<br />

Zahn<br />

rekonstruieren den früheren echten Zahn<br />

eins zu eins in Form, Farbe und Gestalt. Die<br />

Anfertigung und das Einsetzen einer<br />

Keramikverblendkrone sind ein aufwändiger<br />

Prozess in mehreren Schritten, der vom<br />

Zahnarzt Präzisionsarbeit verlangt. Dazu<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

gehören nicht nur die saubere Entfernung<br />

der Karies und die eventuelle Versorgung mit einer Aufbaufüllung. Besonders wichtig sind auch<br />

die Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und eine individuelle Farbbestimmung, denn sie dienen<br />

als „Vorlage“ für die Anfertigung des neuen Zahnes. Gegebenenfalls können zusätzlich noch<br />

einige unterstützende Maßnahmen zur genaueren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als<br />

Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein – denn je mehr Informationen der Zahntechniker<br />

erhält, um so passgenauer kann er die Verblendkrone herstellen.<br />

Die Anfertigung von keramisch verblendeten Kronen bedarf großer Sorgfalt und ist sehr zeitintensiv.<br />

Nach dem Präzisionsabdruck und den zusätzlichen Vorgaben des Zahnarztes fertigt der<br />

Zahntechniker den Metallkern, auf den über ein Spezialverfahren die Keramik in mehreren<br />

Schichten aufgebrannt wird. Die Herstellung dauert in der Regel einige Tage. In der Zwischenzeit<br />

wird der Patient mit einem Kunststoffprovisorium versorgt. Wenn die Krone fertig ist, prüft der<br />

Zahnarzt – manchmal sogar in einem gesonderten Termin, der so genannten „Anprobe“ –<br />

Passgenauigkeit, Sitz und optimale Farbe, damit alles bestens passt. Erst dann kann der<br />

Zahnersatz mit einem speziellen Zement fest verankert werden.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

6.4<br />

Stabil und zahnfarben<br />

Intensiver,<br />

aufwändiger<br />

Behandlungsprozess<br />

Filigrane Detailarbeit<br />

im Team


Verblendkrone Keramik (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Je nach Art und Umfang der Kronenversorgung bezuschussen die gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

die Versorgung prozentual – gemäß der Bonusregelung. Verblendungen gehören<br />

allerdings nicht generell zu den Leistungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen<br />

werden. Technisch anspruchsvolle und aufwändige keramisch verblendete Kronenformen<br />

wie z. B. vollverblendete Keramik-Kronen mit metallrandlosen Keramikschultern sind keine Vertragsleistung.<br />

Im Oberkiefer ist die Verblendung bis einschließlich Zahn fünf, im Unterkiefer bis<br />

einschließlich Zahn vier Vertragsleistung, wenn sie unter Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsgebots<br />

medizinisch indiziert ist. Verblendungen an den nachfolgenden Zähnen müssen Patienten<br />

selbst bezahlen. Es besteht jedoch die Möglichkeit einer alternativen Kostenvereinbarung. Die<br />

Patienten erhalten vor der Behandlung dazu einen individuell ausgearbeiteten Heil- und Kostenplan<br />

sowie weitergehende Informationen von ihrem Zahnarzt.<br />

Quelle: <strong>Dr</strong>. Wolfgang Bengel/DGP<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Zahn fünf Zahn vier<br />

Oberkiefer Unterkiefer<br />

6.4<br />

Verblendkrone Keramik<br />

Unterschiede in der<br />

Kostenregelung


Für: Galvano-Krone<br />

Galvano-Krone<br />

Eine neue Kronenart und moderne Variante in der Kronenversorgung ist die Galvano-Krone. Sie<br />

besteht aus einem Gold-Käppchen, das den präparierten Zahn wie eine dünne zweite Haut<br />

umschließt und anschließend keramisch verblendet wird. Im Unterschied zur keramisch verblendeten<br />

Krone ist das Goldgerüst einer Galvano-Krone dünner gearbeitet. Der Vorteil dabei: Die<br />

Keramik kann besonders ästhetisch geschichtet werden, was den Zahnersatz in seiner Farbe<br />

noch natürlicher wirken lässt. Gleichzeitig entfällt ein störender Metallrand, sodass der behandelte<br />

Zahn fast aussieht wie ein echter. Deshalb eignet sich die Galvano-Krone sehr gut für den<br />

Frontzahnbereich.<br />

Vorbereitung, Anfertigung und Einsetzen der Galvano-Krone sind ein kompliziertes Verfahren in<br />

mehreren Schritten, das vom Zahnarzt und Zahntechniker Präzisionsarbeit verlangt. Dazu gehören<br />

nicht nur die saubere Entfernung der Karies und die eventuelle Versorgung mit einer<br />

Aufbaufüllung. Besonders wichtig sind auch die Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und die<br />

individuelle Farbbestimmung, denn sie dienen als „Vorlage“ für die Anfertigung des neuen<br />

Zahnes. Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige unterstützende Maßnahmen zur genaueren<br />

Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein –<br />

denn je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so passgenauer kann er die Galvano-<br />

Krone herstellen.<br />

keramische<br />

Verblendung<br />

Quelle: Wieland Dental + Technik GmbH & Co. KG<br />

Galvanogerüst<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

präparierter Zahn<br />

Galvano-Krone am<br />

Beispiel eines Frontzahnes<br />

Die Anfertigung von Galvano-Kronen stellt<br />

besondere Anforderungen an den Zahntechniker.<br />

Mit Hilfe eines speziellen Verfahrens –<br />

der so genannten Galvanotechnik – wird eine<br />

Kopie des Zahnes in einem galvanischen Bad<br />

mit einer dünnen Goldschicht versehen und<br />

das Goldgerüst im zweiten Schritt in einem aufwändigen<br />

Aufbrennprozess mit zahnfarbener<br />

Keramik ummantelt. Die Herstellung dauert in<br />

der Regel einige Tage. In der Zwischenzeit wird<br />

der Patient mit einem Kunststoffprovisorium<br />

versorgt. Wenn die Krone fertig ist, prüft der<br />

Zahnarzt – manchmal sogar in einem gesonderten<br />

Termin, der so genannten „Anprobe“ –<br />

Passgenauigkeit, Sitz und optimale Farbe. Erst<br />

dann kann die Galvano-Krone mit einem speziellen<br />

Zement fest verankert werden.<br />

6.5<br />

Kombination aus Gold<br />

und Keramik<br />

Anspruchsvolles<br />

Behandlungsprocedere<br />

Modernste Methoden<br />

im Einsatz


Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Für: Teilkrone<br />

Teilkrone<br />

Teilkrone<br />

Ist der Defekt im Zahn zu groß für eine Füllung, gleichzeitig<br />

aber noch nicht so ausgedehnt, dass eine komplette<br />

Überkronung notwendig ist, versorgt der<br />

Zahnarzt den Patienten in der Regel mit einer Teilkrone.<br />

Dabei wird nicht der komplette Zahn, sondern nur ein<br />

Teilbereich beschliffen (präpariert), sodass gesunde<br />

Zahnsubstanz so weit wie möglich erhalten werden<br />

kann. Im Regelfall ist die Teilkrone aus Gold gefertigt<br />

und darum stabil und besonders langlebig.<br />

Vorbereitung, Anfertigung und Einsetzen einer Teilkrone verlangen vom Zahnarzt viel Fingerspitzengefühl.<br />

Sehr aufwändig ist dabei das Beschleifen des Zahnes mittels einer speziellen Präparationstechnik.<br />

Erst danach kann mit Spezialmassen ein Präzisionsabdruck genommen werden,<br />

der als „Vorlage“ für die Teilkrone dient. Bei umfangreicheren Restaurationen können zusätzlich<br />

unterstützende Maßnahmen zur genaueren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für<br />

den Zahntechniker notwendig sein – denn je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so<br />

passgenauer kann er die Teilkrone herstellen.<br />

Die Anfertigung der Teilkrone benötigt in der Regel einige Tage. Während dieser Zeit wird der<br />

Patient zum Schutz des Zahnes mit einem Kunststoffprovisorium versorgt. Wenn die Teilkrone<br />

schließlich gegossen und ausgearbeitet ist, wird das Provisorium entfernt, der Zahn für das<br />

Einsetzen vorbereitet und die Teilkrone mit speziellem Zement befestigt. Während oder nach dem<br />

Einsetzen werden die fein auslaufenden Ränder der Krone noch gezielt bearbeitet und poliert,<br />

damit ein völlig glatter Übergang zur Zahnsubstanz entsteht.<br />

Quelle: <strong>Dr</strong>. Wolfgang Bengel/DGP<br />

Verblendungen gehören nicht generell zu den<br />

Leistungen, die von den gesetzlichen<br />

Zahn fünf Zahn vier<br />

Krankenkassen übernommen werden. Im<br />

Oberkiefer ist die Verblendung bis einschließlich<br />

Zahn fünf, im Unterkiefer bis einschließlich<br />

Zahn vier Vertragsleistung. Verblendungen<br />

an den nachfolgenden Zähnen müssen<br />

Oberkiefer Unterkiefer<br />

Patienten selbst bezahlen. Es besteht jedoch<br />

die Möglichkeit einer alternativen Kostenvereinbarung. Die Patienten erhalten vor der Behandlung<br />

dazu einen individuell ausgearbeiteten Heil- und Kostenplan sowie weitergehende Informationen<br />

von ihrem Zahnarzt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

präparierter Zahn<br />

6.6<br />

Sonderform unter den<br />

Kronen<br />

Besonders anspruchsvoll:<br />

das Beschleifen<br />

Vom Provisorium zum<br />

Endprodukt<br />

Teilkronen verblenden


Für: Brücke<br />

Allgemeine Informationen zur Brücke<br />

Nicht für alle Patienten ist es selbstverständlich, dass eine durch Zahnverlust hervorgerufene Lücke<br />

geschlossen werden sollte. Besonders im <strong>Seite</strong>nzahnbereich gehen einige Patienten von der Annahme<br />

aus, dass ein fehlender Zahn weder ihr Aussehen noch ihr Gebiss beeinträchtigt. Diese<br />

Annahme ist jedoch falsch, denn eine Zahnlücke fällt optisch auch im <strong>Seite</strong>nzahnbereich auf und<br />

– was noch viel entscheidender ist – kann den gesamten Kiefer in Mitleidenschaft ziehen. Nachbarzähne<br />

vor und hinter dem fehlenden Zahn können sich verschieben. Die Zähne im Gegenkiefer „verlängern“<br />

sich, da sie keine Abstützung mehr haben. Veränderungen wie diese führen schließlich zu<br />

Schäden im Kausystem. Um das zu verhindern, muss jede Zahnlücke geschlossen werden!<br />

Brücken zählen zum so genannten festsitzenden Zahnersatz. Anders als etwa eine Prothese lassen<br />

sie sich nicht herausnehmen. Je nach Anzahl und Position der fehlenden Zähne arbeitet der Zahnarzt<br />

mit ein-, zwei- oder mehrspannigen Brücken. Eine Brücke besteht aus zwei Teilen: den so genannten<br />

Ankerkronen und dem Brückenkörper. Die Ankerkronen werden dabei auf den vor und hinter<br />

einer Zahnlücke liegenden Zähnen – den so genannten Pfeilerzähnen – mit einem Spezialzement<br />

verankert. Sie geben dem Brückenkörper, der aus einem oder mehreren Brückenzwischengliedern<br />

bestehen kann, Halt. Wichtig ist, dass die Pfeilerzähne stabil im Kieferknochen verankert sind.<br />

Schließlich müssen sie für die fehlenden Zähne „mitbeißen“. Brücken haben allerdings nicht nur den<br />

Vorteil, dass sie fest sitzen. Im Gegensatz zu Teilprothesen sind sie recht zierlich gearbeitet; die zur<br />

Abstützung notwendigen Metallelemente oder großvolumige Kunststoffanteile entfallen damit.<br />

Quelle: LifeART<br />

Ankerkrone<br />

Brückenkörper<br />

Funktionsprinzip einer Brücke<br />

Pfeilerzahn<br />

Jede Brücke wird in Form und Farbe optimal den noch vorhandenen eigenen Zähnen angepasst. Sie<br />

kann sowohl im <strong>Seite</strong>n- als auch im Frontzahnbereich eingesetzt werden, um auf Dauer ein gut funktionierendes<br />

und optisch harmonisches Gebiss zu erhalten. Je nach Position der zu ersetzenden<br />

Zähne und den ästhetischen Ansprüchen des Patienten bestehen Brücken in der Regel aus einem<br />

Metallkern, der teilweise oder ganz mit Keramik bzw. Kunststoff verblendet ist. Wenn der Patient<br />

allerdings eine metallfreie Restauration wünscht, kann der Zahnarzt in Abhängigkeit vom Befund die<br />

Brücke komplett aus Keramik – zum Beispiel Zirkonoxid – anfertigen. Sowohl die Vollkeramikbrücke<br />

als auch die keramisch vollverblendete Brücke wirken aufgrund ihrer besonderen Beschaffenheit am<br />

schönsten und natürlichsten.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Zahnlücken<br />

immer schließen!<br />

Fest verankert<br />

– die Brücke<br />

7.1<br />

Verschiedene Brücken<br />

– verschiedene<br />

Materialien


Allgemeine Informationen zur Brücke<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Die Anfertigung und das Einsetzen einer Brücke sind ein aufwändiger Prozess in mehreren<br />

Schritten, der vom Zahnarzt Präzisionsarbeit verlangt. Um den späteren Zahnersatz zu verankern,<br />

müssen zuerst die der Lücke benachbarten Zähne beschliffen werden. Unter örtlicher Betäubung<br />

wird dabei so wenig wie möglich natürliche Zahnhartsubstanz entfernt. Nach dieser Bearbeitung<br />

nimmt der Zahnarzt einige Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und bestimmt die ideale Farbe für<br />

die Verblendung – wichtige Informationen, die dem Zahntechniker als „Vorlage“ für die Anfertigung<br />

der Brücke dienen. Für diese maßgeschneiderte Arbeit benötigt das Dentallabor einige Tage – darum<br />

wird der Patient in der Zwischenzeit mit einem Provisorium versorgt. Wenn die Brücke schließlich<br />

fertig ist, prüft der Zahnarzt bei einer Anprobe den optimalen Sitz, bevor er den neuen Zahnersatz<br />

fest einzementiert.<br />

Hinweis: Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige unterstützende Maßnahmen zur genaue-<br />

ren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein – denn<br />

je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so passgenauer kann er die Brücke herstellen.<br />

Die Haltbarkeit einer Brücke ist insbesondere von der Gesundheit der Pfeilerzähne abhängig.<br />

Schließlich tragen diese Zähne die Last der fehlenden. Eine sorgfältige Reinigung der Pfeilerzähne<br />

und des Brückenkörpers, vor allem im angrenzenden Zahnfleischrandbereich, ist daher äußerst<br />

wichtig. Hilfsmittel wie Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide helfen dabei, dass weder<br />

Zahnfleischentzündungen noch Karies entstehen. Optimal ist darüber hinaus eine regelmäßige<br />

Individualprophylaxe mit professioneller Zahnreinigung.<br />

Je nach Art und Umfang der Brückenversorgung bezuschussen die gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

die Versorgung mit Brücken prozentual – gemäß der Bonusregelung. Verblendungen<br />

werden in der Regel aus Kunststoffen oder Keramiken angefertigt und gehören nicht generell zu den<br />

Leistungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die keramischen<br />

Verblendungen unterliegen einer strengen medizinischen Indikation und können nur unter Berücksichtigung<br />

des Wirtschaftlichkeitsgebots nach SGB V von den Krankenkassen bezuschusst werden.<br />

Im Oberkiefer ist die Verblendung bis einschließlich Zahn fünf, im Unterkiefer bis einschließlich Zahn<br />

vier Vertragsleistung. Verblendungen an den nachfolgenden Zähnen müssen die Patienten selbst<br />

bezahlen. Sie erhalten vor der Behandlung dazu einen individuell ausgearbeiteten Heil- und Kostenplan<br />

sowie weitergehende Informationen von ihrem Zahnarzt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Brücke<br />

Von der Lücke zur<br />

Brücke<br />

Gesundheit<br />

der Pfeilerzähne:<br />

ein Muss für<br />

Brückenträger<br />

Kosten werden zum<br />

Teil übernommen<br />

7.1


Für: Verblendbrücke<br />

Verblendbrücke<br />

Die Verblendbrücke zählt zum so genannten festsitzenden Zahnersatz. Sie lässt sich im Gegensatz<br />

zu einer Prothese nicht herausnehmen. In ihrem Inneren besteht die Verblendbrücke meistens<br />

aus einer goldhaltigen Metalllegierung. Im Unterschied zur Vollgussbrücke sind die sichtbaren<br />

Flächen des Brückengerüsts bei der Verblendbrücke mit zahnfarbener Keramik oder<br />

Kunststoff verblendet (Teilverblendung). Von Vollverblendung spricht man dagegen, wenn der<br />

Metallkern komplett ummantelt wird – in der Regel mit Keramik. Je nach Verblendungsart ist die<br />

Verblendbrücke kaum vom natürlichen Gebiss zu unterscheiden.<br />

Am beliebtesten bei den Patienten ist eine Verblendung mit Keramik. Der Vorteil dieses Materials:<br />

Es ist äußerst stabil, hält dem Kaudruck bestens stand und ist sehr abriebfest. Kunststoff dagegen<br />

ist nicht ganz so hart wie Keramik und wird deshalb meist nur zur Verblendung der<br />

Außenflächen eingesetzt. Ob und wie die Brückenzähne verblendet werden sollten, hängt von<br />

den anatomischen Gegebenheiten und ästhetischen Ansprüchen des Patienten ab.<br />

Je nach Anzahl und Position der fehlenden Zähne arbeitet der Zahnarzt mit ein-, zwei- oder mehrspannigen<br />

Brücken. Befestigt werden Brücken auf den vor und hinter einer Zahnlücke liegenden<br />

Zähnen – den so genannten Pfeilerzähnen – mit einem Spezialzement. Anders als etwa eine Prothese<br />

lassen sie sich dann nicht mehr herausnehmen. Wichtig für den sicheren Halt ist, dass die<br />

Pfeilerzähne stabil im Kieferknochen verankert sind. Schließlich müssen sie für die fehlenden<br />

Zähne „mitbeißen“. Brücken haben allerdings nicht nur den Vorteil, dass sie fest sitzen. Im<br />

Gegensatz zu Teilprothesen sind sie recht zierlich gearbeitet; die zur Abstützung notwendigen<br />

Metallelemente oder großvolumige Kunststoffanteile entfallen damit.<br />

Quelle: LifeART<br />

Ankerkrone<br />

Brückenkörper<br />

Funktionsprinzip einer Brücke<br />

Pfeilerzahn<br />

Die Anfertigung und das Einsetzen einer Verblendbrücke sind ein aufwändiger Prozess in mehreren<br />

Schritten, der vom Zahnarzt Präzisionsarbeit verlangt. Um den späteren Zahnersatz zu verankern,<br />

müssen zuerst die der Lücke benachbarten Zähne beschliffen werden. Unter örtlicher<br />

Betäubung wird dabei so wenig wie möglich natürliche Zahnhartsubstanz entfernt. Nach dieser<br />

Präparation nimmt der Zahnarzt einige Präzisionsabdrücke mit Spezialmassen und bestimmt die<br />

ideale Farbe für die Verblendung – wichtige Informationen, die dem Zahntechniker als „Vorlage“<br />

für die Anfertigung der Brücke dienen. Für diese maßgeschneiderte Arbeit benötigt das<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Fest verankert<br />

und zahnfarben<br />

Wahl zwischen<br />

Keramik und<br />

Kunststoff<br />

Funktionsprinzip<br />

einer Brücke<br />

7.2<br />

In mehreren Stufen<br />

zum neuen Zahnersatz


Verblendbrücke (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Dentallabor einige Tage – darum wird der Patient in der Zwischenzeit mit einem Provisorium versorgt.<br />

Und wenn die Brücke schließlich fertig ist, prüft der Zahnarzt bei einer Anprobe den optimalen<br />

Sitz, bevor er den neuen Zahnersatz fest einzementiert.<br />

Hinweis: Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige unterstützende Maßnahmen zur genau-<br />

eren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein<br />

– denn je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so passgenauer kann er die Verblendbrücke<br />

herstellen.<br />

Je nach Art und Umfang der Brückenversorgung bezuschussen die gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

die Versorgung mit Brücken prozentual – gemäß der Bonusregelung. Verblendungen<br />

werden in der Regel aus Kunststoffen oder Keramiken angefertigt und gehören nicht generell zu<br />

den Leistungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die keramischen<br />

Verblendungen unterliegen einer strengen medizinischen Indikation und können nur unter Berücksichtigung<br />

des Wirtschaftlichkeitsgebots nach SGB V von den Krankenkassen bezuschusst werden.<br />

Im Oberkiefer ist die Verblendung bis einschließlich Zahn fünf, im Unterkiefer bis einschließlich<br />

Zahn vier Vertragsleistung. Verblendungen an den nachfolgenden Zähnen müssen die Patienten<br />

selbst bezahlen. Sie erhalten vor der Behandlung dazu einen individuell ausgearbeiteten Heil- und<br />

Kostenplan sowie weitergehende Informationen von ihrem Zahnarzt.<br />

Quelle: <strong>Dr</strong>. Wolfgang Bengel/DGP<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Zahn fünf Zahn vier<br />

Oberkiefer Unterkiefer<br />

Verblendbrücke<br />

Kosten werden zum<br />

Teil übernommen<br />

7.2


Für: Teleskopierende Brücke<br />

Teleskopierende Brücke<br />

Teleskopierende Brücken sind eine ästhetisch anspruchsvolle und komfortable Alternative zu<br />

einer herkömmlichen Teilprothese. Sie kommen zum Einsatz, wenn der Kiefer mehrere Zahnlücken<br />

aufweist. Die teleskopierende Brücke verbindet die positiven Eigenschaften einer festsitzenden<br />

Brücke mit den Vorteilen einer herausnehmbaren Teilprothese: hohe Stabilität und gute<br />

Verankerung auf der einen <strong>Seite</strong>, leichte Mundhygiene und mögliche Erweiterbarkeit beim Verlust<br />

weiterer Zähne auf der anderen <strong>Seite</strong>. Darüber hinaus hat sie aufgrund ihres besonderen Konstruktionsprinzips<br />

im Gegensatz zur Teilprothese den Vorteil, auf Metallbänder oder Kunststoffteile<br />

im Gaumen- oder Zungenbereich verzichten zu können.<br />

Die teleskopierende Brücke ist eine Mischform zwischen einer festsitzenden Brücke und einer<br />

herausnehmbaren Teilprothese. Sie arbeitet nach der so genannten Doppelkronen-Mechanik.<br />

Dabei werden Innenteleskope fest auf die tragen-<br />

Außenteleskop<br />

Verblendung mit<br />

den Zähne zementiert, die als Stützpfeiler für die<br />

Kunststoff<br />

Innenteleskop<br />

herausnehmbare teleskopierende Brücke dienen.<br />

Das herausnehmbare Element besteht hingegen<br />

aus den Außenteleskopen, die über Zwischenglieder<br />

miteinander verbunden sind und damit die<br />

Präparierter fehlenden Zähne ersetzen. Die Innenteleskope<br />

Zahn<br />

und Metallkörper bestehen in der Regel aus Gold,<br />

die herausnehmbare Brückenkonstruktion wird<br />

meist mit Kunststoff verblendet. Keramikmaterialien<br />

werden hier nur selten eingesetzt, weil sie<br />

Das Außenteleskop greift<br />

unter der Spannung der Brücke schneller brechen<br />

spaltfrei in das Innenteleskop<br />

könnten.<br />

Quelle: Libromed – Scott Krausen<br />

Die Anfertigung und das Einsetzen einer teleskopierenden Brücke sind ein aufwändiger Prozess<br />

in mehreren Schritten, der vom Zahnarzt Präzisionsarbeit verlangt. Um den späteren Zahnersatz<br />

zu verankern, müssen zuerst die der Lücke benachbarten Zähne (Pfeilerzähne) beschliffen werden.<br />

Unter örtlicher Betäubung wird dabei so wenig wie möglich natürliche Zahnhartsubstanz entfernt.<br />

Von dem so präparierten Gebiss nimmt der Zahnarzt anschließend einige Präzisionsabdrücke<br />

mit Spezialmassen und bestimmt die ideale Farbe für die Verblendung – wichtige<br />

Informationen, die dem Zahntechniker als „Vorlage“ für die Anfertigung der teleskopierenden<br />

Brücke dienen. Für diese maßgeschneiderte Arbeit benötigt das Dentallabor längere Zeit – darum<br />

wird der Patient in der Zwischenzeit mit einem Provisorium versorgt. Die teleskopierende Brücke<br />

kann nicht in einem Arbeitsschritt vom Zahntechniker gefertigt und vom Zahnarzt eingegliedert<br />

werden. Notwendig sind mehrere Arbeitsschritte und Anproben, bevor der neue Zahnersatz endgültig<br />

fest einzementiert wird.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

7.3<br />

Langzeit-Garant für<br />

ein lückenloses Gebiss<br />

Feinmechanik für<br />

fehlende Zähne<br />

In mehreren Stufen<br />

zum neuen Zahnersatz


Teleskopierende Brücke (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Quelle: Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG Quelle: Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG Quelle: Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG<br />

Über Innenteleskope wird die herausnehmbare teleskopierende Brücke fest verankert<br />

Hinweis: Gegebenenfalls können zusätzlich noch einige unterstützende Maßnahmen zur genau-<br />

eren Bissbestimmung (Funktionsanalyse) als Vorgaben für den Zahntechniker notwendig sein<br />

– denn je mehr Informationen der Zahntechniker erhält, um so passgenauer kann er die teleskopierende<br />

Brücke herstellen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

7.3<br />

Teleskopierende Brücke


Für: Partielle Prothetik<br />

Allgemeine Informationen zur partiellen<br />

Prothetik<br />

Wenn zu viele Zähne ersetzt werden müssen, sodass eine festsitzende Brücke für eine optimale<br />

Versorgung nicht mehr ausreicht, kommen so genannte partielle Prothesen zum Einsatz. Wie<br />

auch Totalprothesen oder die umgangssprachlichen „<strong>Dr</strong>itten“ gehören sie zum herausnehmbaren<br />

Zahnersatz. Partiell heißen diese Prothesen, weil immer noch wenige eigene Zähne vorhanden<br />

sind. Partielle Prothesen werden so angefertigt, dass die künstlichen und die eigenen Zähne<br />

optisch und funktionell optimal aufeinander abgestimmt sind. Unterschiede gibt es bei der<br />

Materialauswahl und dem Funktionsprinzip. Die Palette reicht von der Modellgussprothese bis<br />

zum so genannten kombinierten Zahnersatz.<br />

Die Kunststoff-Klammerprothese<br />

Früher galt die Kunststoff-Klammerprothese als einfache Standardversorgung. Heute dient dieser<br />

herausnehmbare Zahnersatz meist als provisorische Übergangslösung, die später durch eine<br />

definitive Versorgung ersetzt wird. Über handgebogene Klammern wird sie an den Zähnen gehalten.<br />

Zum Einsatz kommt sie direkt nach der Zahnextraktion und hat die Funktion eines<br />

Wundverbands, der die Wunde in den ersten Stunden und Tagen schützt. Der Vorteil einer<br />

Kunststoff-Klammerprothese: Der Patient hat sofort nach der Extraktion wieder Zähne.<br />

Die Modellgussprothese<br />

Die Modellgussprothese ist die Grundvariante für den langfristigen Ersatz mehrerer fehlender<br />

Zähne. An den Zähnen gehalten wird diese Prothese über gegossene Klammern. Diese metallenen<br />

Halteelemente umfassen exakt den Klammerzahn und stützen sich durch Auflagen auf ihm<br />

ab. Der Kaudruck der Ersatzzähne wird dadurch auf die benachbarten, natürlichen Zähne verteilt.<br />

Modellgussprothesen sind robust, kostengünstig und können im Bedarfsfall durch weitere künstliche<br />

Zähne ergänzt werden. Der ästhetische Nachteil: die sichtbaren Klammern.<br />

Der kombinierte Zahnersatz<br />

Wenn festsitzende Kronen auf den eigenen Zähnen mit herausnehmbaren Elementen einer<br />

Teilprothese verbunden werden, spricht man bei prothetischen Maßnahmen von kombiniertem<br />

Zahnersatz. Die Kronen tragen hierbei die Verankerungselemente, in die die Teilprothese einrasten<br />

kann. Zwischen den einzelnen Verankerungsverfahren des kombinierten Zahnersatzes gibt es<br />

diverse Mischformen und Spezialausführungen. Alle Methoden haben jedoch eins gemeinsam:<br />

Sie sind technisch sehr anspruchsvoll.<br />

Die Geschiebetechnik<br />

Das Geschiebe besteht aus zwei exakt aufeinander abgestimmten Elementen: Eines ist fest an<br />

einer Krone verankert, das andere an dem herausnehmbaren Teil. Damit die Krone genügend<br />

Stabilität aufweist, wird sie in der Regel mit anderen überkronten Nachbarzähnen verbunden. Ein<br />

großer Pluspunkt dieser Versorgung im Vergleich zu Prothesenklammern: Die Verbindungs-<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Wenn Brücken nicht<br />

mehr reichen<br />

8.1


Allgemeine Informationen zur partiellen<br />

Prothetik (<strong>Seite</strong> 2)<br />

elemente sind unsichtbar angebracht. Zudem erhalten Teilprothesen durch Geschiebe einen sehr<br />

sicheren Halt. Aus einer großen Palette an Möglichkeiten wählt der Zahnarzt die beste Lösung für<br />

den Patienten aus.<br />

Das Teleskop<br />

Eine optimale Verankerungsmöglichkeit für Prothesen sind Teleskope, auch Doppelkronen<br />

genannt, die meist aus einer hochgoldhaltigen Legierung bestehen. Dabei erhalten die<br />

Pfeilerzähne eine auf den jeweiligen Zahn fest zementierte Innenkrone (Innenteleskop), die die<br />

Teilprothese sicher hält und zugleich den Zahn schützt. Die goldenen Innenteile sind nur sichtbar,<br />

wenn die Prothese herausgenommen wird. Eine an der Teilprothese befindliche Außenkrone<br />

greift passgenau darüber und verbindet sie so unsichtbar mit den überkronten Zähnen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

8.1<br />

Partielle Prothetik


Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel<br />

Für:<br />

Kunststoff-Klammerprothese<br />

Bei der Kunststoff-Klammerprothese handelt es<br />

sich um einen herausnehmbaren Zahnersatz, der<br />

über handgebogene Klammern an den noch vorhandenen<br />

Zähnen gehalten wird. Früher galt diese<br />

einfache Versorgungsform als Standard. Heute<br />

dient die Kunststoff-Klammerprothese vorrangig als<br />

provisorischer Zahnersatz. Sie wird aus kosmetischen<br />

und funktionellen Gründen für die Zeit nach<br />

der Zahnentfernung bis zur Abheilung der Wunde<br />

eingesetzt und kann direkt nach der Zahnent-<br />

Kunststoff-Klammerprothese<br />

fernung im gleichen Behandlungstermin vom Zahnarzt<br />

eingesetzt werden. Getragen wird sie so lange, bis die Heilungs- oder Umbauprozesse des<br />

Kiefers abgeschlossen sind. Dabei übernimmt sie auch die Funktion eines Verbandes, der eine<br />

offene Wunde in den ersten Stunden und Tagen schützt. Zur Reinigung wird die Prothese ganz<br />

einfach herausgenommen.<br />

Für einen langfristigen, hochwertigen Zahnersatz eignet sich eine Kunststoff-Klammerprothese<br />

nicht. Der Grund dafür: Auf Dauer kann es zur Schädigung des Zahnhalteapparates und des<br />

Kieferknochens durch Fehlbelastungen kommen. Die klammertragenden Zähne können sich lockern<br />

und im Extremfall nicht mehr erhalten werden.<br />

Für eine Kunststoff-Klammerprothese müssen die eigenen Zähne nicht beschliffen werden. Zur<br />

Anfertigung des so genannten Interimsersatzes muss der Zahnarzt zunächst Präzisionsabdrücke<br />

mit Spezialmassen nehmen und die Farbe bestimmen – wichtige Informationen, die dem<br />

Zahntechniker als „Vorlage“ für die Herstellung dienen. Wenn die Prothese fertig ist, werden noch<br />

zu entfernende Zähne gezogen; die Prothese wird unmittelbar nach der Extraktion eingegliedert.<br />

Anschließend gibt der Zahnarzt seinem Patienten noch einige wichtige Hinweise für den richtigen<br />

Umgang mit dem Interimsersatz.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Interimsersatz<br />

Provisorischer<br />

Schnell-Ersatz<br />

Für kurzfristigen<br />

und zeitlich<br />

begrenzten Einsatz<br />

Perfekte Planung<br />

der Prothesen-<br />

Anfertigung<br />

8.2


Für: Modellgussprothese<br />

Modellgussprothese<br />

Die Modellgussprothese ist eine Standardversorgung<br />

für den langfristigen Ersatz<br />

mehrerer fehlender Zähne. Es handelt sich<br />

bei ihr um einen herausnehmbaren Zahnersatz.<br />

An den Zähnen gehalten wird diese<br />

Prothesenart über gegossene Klammern. Die<br />

metallenen Halteelemente greifen dabei<br />

exakt um den Klammerzahn und stützen sich Quelle: Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG<br />

durch Auflagen auf ihm ab. Der Kaudruck der Ersatzzähne wird so auf die benachbarten, natürlichen<br />

Zähne verteilt und die empfindliche Mundschleimhaut geschont.<br />

Modellgussprothesen können feingliedriger gestaltet werden als Prothesen aus Kunststoff und<br />

sind dank ihrer Metallbasis langlebiger als eine Kunststoff-Klammerprothese. Die Vorteile der<br />

Modellgussprothese sprechen für sich: Sie ist stabil, voll funktionsfähig und ein relativ preiswerter<br />

Zahnersatz. Außerdem müssen zum Halt der Prothese selten natürliche Zähne beschliffen<br />

werden. Das Herausnehmen der Prothese ermöglicht zudem eine gute Reinigung und<br />

Mundhygiene. Und bei Verlust eines weiteren Zahnes kann die Modellgussprothese problemlos<br />

erweitert werden. Für einige Patienten ein Nachteil: die sichtbaren Klammern.<br />

Vorbereitung, Anfertigung und Einsetzen einer Modellgussprothese sind ein aufwändiges Verfahren,<br />

das der Zahnarzt sorgfältig plant. Nach ersten Untersuchungen und der Befundaufnahme<br />

müssen im Kauflächenbereich häufig kleine Mulden in die Zähne eingeschliffen werden, die über<br />

die individuelle Klammerauflage einen Teil des Kaudrucks auffangen. Von den so präparierten<br />

Zähnen nimmt der Zahnarzt mit Spezialmassen verschiedene Präzisionsabdrücke – wichtige<br />

Informationen für den Zahntechniker zur Anfertigung der Modellgussprothese. Prothesenbasis<br />

und Klammern werden im Dentallabor dann aus einem Stück gefertigt und bilden die Basis für<br />

die neuen, künstlichen Zähne.<br />

Für die maßgeschneiderte Arbeit benötigt der Zahntechniker einige Tage. Üblich vor der kompletten<br />

Fertigstellung einer Modellgussprothese ist eine separate Anprobe, bei der der Zahnarzt die<br />

Passform, Biss-Situation und Optik der Ersatzzähne prüft. Gegebenenfalls müssen in diesem<br />

Stadium noch einige Korrekturen in Höhe, Farbe und Form der Zähne vom Zahntechniker vorgenommen<br />

werden. Wenn dies geschehen ist, setzt der Zahnarzt schließlich die fertige<br />

Modellgussprothese ein und demonstriert dem Patienten, wie er diese ein- und ausgliedern<br />

kann. Außerdem gibt der Zahnarzt wertvolle Trage- und Pflegetipps.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Solide<br />

Grundversorgung<br />

Pluspunkte der<br />

Modellgussprothese<br />

Mehrstufiges<br />

Behandlungsprocedere<br />

in Teamarbeit<br />

Einsetzen der<br />

Modellgussprothese<br />

8.3


Modellgussprothese (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Wichtig: die regelmäßige Nachkontrolle<br />

Noch vorhandene Zähne, Mundschleimhautverhältnisse und die Modellgussprothese müssen in<br />

regelmäßigen Zeitabständen vom Zahnarzt kontrolliert werden. Gegebenenfalls muss die herausnehmbare<br />

Prothese durch eine Unterfütterung an veränderte Schleimhaut- und Knochenverhältnisse<br />

angepasst werden!<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

8.3<br />

Modellgussprothese


Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Für: Zahnersatz kombiniert<br />

Kombinierter Zahnersatz<br />

festsitzendes<br />

herausnehmbare Wenn Lücken zwischen den Zähnen zu groß für eine<br />

Brückenelement Teilprothese<br />

Brückenversorgung sind, greift der Zahnarzt auf eine andere<br />

komfortable Lösung zurück: den kombinierten<br />

Zahnersatz. Diese Versorgung heißt deshalb so, weil sie<br />

aus zwei Teilen besteht: einem festsitzenden und einem<br />

herausnehmbaren. Das festsitzende Element (Teleskop<br />

oder Krone mit Geschiebe) wird dabei auf einem Pfeilerzahn<br />

befestigt und dient der Verankerung des herausnehmbaren<br />

Gegenstückes – der Teilprothese. Die<br />

Kombination von festsitzenden und herausnehmbaren<br />

Elementen hat einige Vorteile: Die mit Kronen oder<br />

Teleskopen versehenen Pfeilerzähne stabilisieren die<br />

Teilprothese und sorgen so für sicheren Halt. Klammern sind dabei nicht sichtbar, der kombinierte<br />

Zahnersatz fällt kaum auf und wirkt dadurch optisch schöner. Und im Bedarfsfall lässt sich das<br />

herausnehmbare Element relativ einfach durch weitere künstliche Zähne ergänzen.<br />

Eine Versorgung mit kombiniertem Zahnersatz ist ein Behandlungsverfahren in mehreren Stufen,<br />

an dessen erster Stelle immer eine umfassende Untersuchung und – je nach Zustand von Zähnen<br />

und Kiefer – gegebenenfalls einige Vorbehandlungen stehen. Zur Sorgfaltspflicht zählt dabei auch<br />

die Anfertigung von Röntgenaufnahmen, bevor der Zahnarzt in die konkrete Planung des kombinierten<br />

Zahnersatzes einsteigen kann. Hergestellt wird der kombinierte Zahnersatz in einem<br />

Dentallabor anhand von Präzisionsabdrücken mit Spezialmassen und der vom Zahnarzt individuell<br />

ermittelten idealen Farbwerte für die neuen Zähne. Noch exakter kann der Zahntechniker arbeiten,<br />

wenn er darüber hinaus einige zusätzliche Informationen über den Biss eines Patienten<br />

erhält, die der Zahnarzt über so genannte funktionsanalytische Maßnahmen ermitteln kann.<br />

Damit der Patient sich schnell an seine neuen Zähne gewöhnt, müssen Zahnarzt und Zahntechniker<br />

sehr präzise arbeiten. Wie bei einem maßgeschneiderten Anzug sind darum einige<br />

Einproben und Kontrollen notwendig, bevor Kronen oder Teleskope schließlich fest verankert<br />

werden und die Teilprothese endgültig einrasten kann. Nur so können festsitzende und<br />

herausnehmbare Elemente des kombinierten Zahnersatzes ideal aufeinander abgestimmt werden.<br />

Endgültig fixiert werden die Kronen oder Teleskope erst, wenn alles bestens passt.<br />

Abschließend übt der Zahnarzt mit dem Patienten, wie die Teilprothese sich am besten einsetzen<br />

und herausnehmen lässt, und gibt ihm hilfreiche Tipps für die Pflege.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Zahnersatz aus<br />

zwei Teilen<br />

Sorgfältige Planung,<br />

detailgetreue<br />

Nachbildung<br />

8.4<br />

Erst die Einprobe,<br />

dann die Befestigung


Kombinierter Zahnersatz (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Trotz Einproben und Präzisionsarbeit vom Zahnarzt oder Zahntechniker folgt für den Patienten<br />

nach der endgültigen Eingliederung seines neuen Zahnersatzes eine mehr oder weniger lange<br />

Phase der Eingewöhnung. Nicht unüblich ist es, dass sich in dieser Zeit <strong>Dr</strong>uckstellen bilden oder<br />

die Verankerungselemente, die die Prothese an den eigenen Zähnen fixieren, fester oder lockerer<br />

eingestellt werden müssen. Ein kurzer Besuch beim Zahnarzt kann die Ursachen für diese<br />

Probleme in den meisten Fällen schnell beseitigen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

8.4<br />

Zahnersatz kombiniert<br />

Ganz normal: eine<br />

Eingewöhnungsphase


Für:<br />

Geschiebetechnik<br />

Unter der Geschiebetechnik verstehen Zahnmediziner ein bestimmtes Verankerungsprinzip der<br />

noch vorhandenen Zähne mit Ersatzzähnen. Geschiebe sind Verbindungselemente für<br />

Teilprothesen und funktionieren ähnlich einem Stecksystem. Sie bestehen aus zwei exakt ineinander<br />

passenden Elementen: Eines ist fest an einer Krone verankert, das andere an der herausnehmbaren<br />

Prothese befestigt. Künstliche Fräsungen und Rillen (Matrize), in die die Teilprothese<br />

hineingeschoben wird, verbinden die überkronten Nachbarzähne mit der Prothese. Größter<br />

Pluspunkt dieser Versorgung im Vergleich zu Prothesenklammern: Die Verbindungselemente sind<br />

nicht zu sehen. Zudem bekommen Teilprothesen durch Geschiebe einen sehr sicheren Halt.<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Intrakoronale Matrize<br />

Je nach Art des Geschiebes kann es notwendig sein, eine Krone, die ein Geschiebe trägt, fest mit<br />

einem Nachbarzahn zu verblocken. Dazu muss der Nachbarzahn ebenfalls überkront werden, denn<br />

nur so können die Kaukräfte gleichmäßig und sicher über mehrere Zähne verteilt werden. was<br />

wiederum genügend Stabilität garantiert, um die Teilprothese dauerhaft zu stützen. Bei Ermüdung<br />

des Materials und nachlassendem Halt der Prothese können Geschiebe mehrfach nachgestellt oder<br />

mit Hilfe feinster Schrauben nach Bedarf fester oder lockerer gestellt werden.<br />

Die Geschiebe an den Kronenoberflächen und innerhalb der Prothesenverbindungen stellt ein Zahntechniker<br />

im Labor her. Es gibt eine große Auswahl an vorgefertigten und individuell angefertigten<br />

Geschieben. Prothetischer Ersatz mit Geschieben ist in der Planung, Herstellung und beim Einsetzen<br />

immer mit einem großen Aufwand verbunden und bedarf mehrerer Behandlungstermine. Die entsprechenden<br />

Prothesen sind kleine Meisterwerke der Zahntechnik, die bei guter Pflege lange halten.<br />

Sie erfordern deshalb größte Präzision bei der Anfertigung durch den Zahnarzt und seinen Techniker.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Extrakoronale Matrize Geschiebe greift in Matrize<br />

Geschiebetechnik<br />

Unsichtbar und<br />

stabil verankert<br />

Stabilität und<br />

Flexibilität zugleich<br />

Präzisionsarbeit<br />

im Team<br />

8.5


Für: Teleskope<br />

Teleskope<br />

Teleskope sind Verankerungselemente für den kombinierten Zahnersatz (zum Teil festsitzend und<br />

zum Teil herausnehmbar). Wenn ein festsitzender Zahnersatz nicht mehr möglich ist, sind sie eine<br />

sehr komfortable und ästhetische Alternative zu Teilprothesen mit Klammern. Durch ihr besonderes<br />

Funktionsprinzip garantieren Teleskope eine sichere Verbindung des neuen Zahnersatzes<br />

mit dem Restgebiss und sorgen so für optimalen Halt. Weiterer Vorteil: Die Prothese kann bei<br />

Verlust von zusätzlichen Zähnen mit geringem Aufwand ergänzt werden. Außerdem sind Teleskope<br />

bei eingesetzter Prothese unsichtbar und darum kosmetisch sehr ansprechend.<br />

Verblendung mit<br />

Kunststoff<br />

Quelle: Libromed – Scott Krausen<br />

Außenteleskop<br />

Das Außenteleskop greift<br />

spaltfrei in das Innenteleskop<br />

Innenteleskop<br />

Präparierter<br />

Zahn<br />

Teleskope werden durch ein spezielles Doppelkronen-Prinzip<br />

verankert. Sie bestehen aus<br />

zwei Elementen: den so genannten Innen- und<br />

Außenteleskopen. Die eigenen Zähne dienen<br />

dabei als Stützpfeiler, auf die dünne Goldkäppchen,<br />

die so genannten Innenteleskope, fest zementiert<br />

werden. Die Außenteleskope wiederum sind am<br />

herausnehmbaren Teil des Zahnersatzes befestigt<br />

und stülpen sich über die Innenteleskope. Über<br />

Unterdruck und Reibung (Friktion) wird die<br />

Prothese dabei im Mund gehalten. Innen- und<br />

Außenteleskope passen exakt ineinander und<br />

geben der Prothese so absolut sicheren Halt.<br />

Teleskope sind ganz besondere Doppelkronen. Sie bestehen meist aus hochgoldhaltigen Legierungen,<br />

deren Fertigung sehr aufwändig ist. Mehrere Behandlungstermine sind die<br />

Voraussetzung, um zahnärztliche und zahntechnische Leistungen gut aufeinander abzustimmen.<br />

Teleskope führen zu einer optimalen Kraftverteilung auf alle Pfeilerzähne. Hier zeigt sich das perfekte<br />

Ergebnis der so wichtigen Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Dentallabor.<br />

Komplizierte Vorarbeiten wie Modellvermessungen, höchste Präzision beim Vorbereiten der<br />

Zähne für die Überkronung und die Prothese, individuelle Auswahl der Zahnfarbe und zahlreiche<br />

andere Arbeitsschritte sind für den Erfolg unabdingbar.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Hochwertige und sehr<br />

stabile Befestigung<br />

Passgenauer Sitz<br />

durch Doppelkronen-<br />

Mechanik<br />

Doppelkronen erster<br />

Klasse<br />

8.6


Teleskope (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Die Pfeilerzähne mit ihren fest zementierten Innenteleskopen lassen sich hervorragend pflegen.<br />

Zudem sind Teleskop-Prothesen eine ästhetische Zahnersatz-Variante. Ein weiterer Vorteil: Wenn<br />

einmal ein zusätzlicher Zahn gezogen werden muss, sind sie einfach erweiterbar, ohne dass der<br />

komplette Zahnersatz neu gefertigt werden muss. Der Sitz der teleskopgetragenen Prothese sollte<br />

unbedingt regelmäßig kontrolliert werden, da sich der Kieferknochen mit der Zeit verändern<br />

kann. Ist das der Fall, so muss die Prothese den Veränderungen angepasst werden. So wird sie<br />

viele Jahre für höchsten Tragekomfort sorgen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Teleskope<br />

8.6<br />

Einfache Pflege<br />

– regelmäßiger<br />

Check beim Zahnarzt


Für:<br />

Pflege von Teilprothesen<br />

Der Umgang mit einer Teilprothese ist anfangs ungewohnt und braucht einige Übung. Ganz wichtig<br />

für Träger von Teilprothesen ist eine regelmäßige und intensive Reinigung der eigenen Zähne<br />

und des herausnehmbaren Zahnersatzes. Mit der richtigen Technik und guten Reinigungshilfsmitteln<br />

bekommt der Patient die Pflege aber schnell in den Griff. Der Zahnarzt oder seine Prophylaxeassistentin<br />

zeigen gerne, wie die eigenen Zähne und der Zahnersatz am besten gereinigt werden.<br />

Einige grundsätzliche Regeln:<br />

• Prothese und eigene Zähne nach jeder Mahlzeit reinigen.<br />

• Der Einsatz von Reinigungstabletten kann in Absprache mit dem Zahnarzt hilfreich sein.<br />

• Reinigung der Prothese möglichst immer über einer weichen Unterlage vornehmen.<br />

Wenn sie herunterfällt, kommt es nicht so leicht zu Beschädigungen!<br />

• Tipp für Brillenträger: Lesebrille zur Reinigung aufsetzen, damit wirklich alle Unreinheiten<br />

erkannt werden.<br />

Und so funktioniert’s am besten:<br />

• Prothese zur Zahnpflege aus dem Mund nehmen.<br />

• Zähne wie gewohnt mit der Zahnbürste putzen.<br />

• Zahnfleischrand schonend, aber gut bürsten, denn an dieser Stelle endet meist die künstliche<br />

Krone, an der der Zahnersatz befestigt wird. Bakterien siedeln sich dort besonders gerne an.<br />

• Je nach Prothesenverankerung können für die Pflege der überkronten Zähne zusätzliche<br />

Hilfsmittel wie Interdentalbürsten oder Zahnseide sinnvoll sein.<br />

• Prothese über einer weichen Unterlage wie die eigenen Zähne mit Bürste putzen und dabei<br />

geeignetes Reinigungsmittel verwenden.<br />

• Nach der Reinigung gründlich abspülen.<br />

Tipps & Tricks für die Pflege von Teilprothesen:<br />

• Es gibt im Fachhandel spezielle Prothesenbürsten, die längere und weichere Borsten und<br />

ein dickeres Borstenfeld haben.<br />

• Möglichst nicht mit Zahnpasta reinigen! Sie kann auf Dauer die Oberfläche anrauen, was<br />

zu einer stärkeren Belagsbildung beiträgt. Besser sind sanftere Reinigungsmittel.<br />

Viele Praxen bieten als Service eine intensive Prothesenreinigung an, die zwar kostenpflichtig, aber<br />

sehr wirksam ist! Mit speziellen Reinigungsmitteln und dem Einsatz von Ultraschallreinigungsgeräten<br />

können die dritten Zähne so wieder wie neu erstrahlen. Voraussetzung hierfür ist allerdings,<br />

dass die Verfärbungen noch nicht zu weit fortgeschritten sind. Genauere Hinweise gibt der Zahnarzt<br />

oder sein Prophylaxe-Team.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Pflege Teilprothese<br />

Routine für<br />

die Pflege von<br />

Teilprothesen<br />

Prothesenreinigung<br />

in der Praxis<br />

8.7


Quelle: Ztm. Hans H. Caesar, Murr<br />

Für: Totalprothesen<br />

Allgemeine Informationen zu<br />

Totalprothesen<br />

Wenn ein Patient keine eigenen Zähne mehr zur Verankerung von Kronen, Brücken oder Teilprothesen<br />

hat, braucht er eine Totalprothese – auch „dritte Zähne“ oder „Gebiss“ genannt. Nur<br />

so kann die Kau- und Sprachfunktion optimal wiederhergestellt werden. Darüber hinaus verlangsamt<br />

eine Totalprothese bei gutem Sitz natürliche Abbauvorgänge im Kiefer und gibt Lippen oder<br />

Wangen, die durch Zahnverlust eingefallen sind, ihr ursprüngliches Aussehen zurück. Gehalten<br />

wird der Zahnersatz über eine Saugwirkung des dünnen Speichelfilms zwischen Prothese und<br />

Schleimhaut am Gaumen. Wie gut die Haftung ist, hängt vor allem von der Kieferform, der<br />

Mundschleimhaut und dem Speichelfluss<br />

des Patienten ab. In der Regel sitzt eine<br />

Totalprothese jedoch im Oberkiefer wegen<br />

der breitflächigeren Auflage am Gaumen<br />

besser als im Unterkiefer. Denn dort sind die<br />

anatomischen Gegebenheiten von Natur aus<br />

ungünstiger. Durch den Zungenraum und die<br />

bewegliche Zunge ist es schwieriger, einen<br />

vergleichbaren Saugeffekt zu erzielen.<br />

Die Versorgung mit einer Totalprothese muss vom Zahnarzt sorgfältig vorbereitet und geplant<br />

werden. Denn schließlich sollen die dritten Zähne in Aussehen und Funktion optimal zum<br />

Patienten passen. Wichtig für den Zahnarzt sind zum einen die individuellen Wünsche und<br />

Ansprüche an Farbe und Form der neuen Zähne, aber auch „harte Daten“ wie zum Beispiel der<br />

Zustand von Kiefer und Schleimhautbereich. Erst wenn der Zahnarzt diese Informationen in<br />

Gesprächen mit dem Patienten und über umfangreiche Untersuchungen ermittelt hat, kann er zur<br />

Tat schreiten: Der Kiefer des Patienten wird mit verschiedenen Abdruckmassen und -maßnahmen<br />

abgeformt; dabei wird die Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer ermittelt – wichtige<br />

Informationen für das Dentallabor, damit es die ideale Passform für die „<strong>Dr</strong>itten“ finden kann.<br />

Hergestellt werden Totalprothesen in mehreren Schritten von einem Zahntechniker, der streng<br />

nach den Vorgaben des Zahnarztes arbeitet. Frühere Fotos, die den Patienten mit strahlendem<br />

Lachen zeigen, können dem Zahnarzt und -techniker zusätzlich helfen, die neuen Zähne möglichst<br />

detailgetreu nachzubilden. Sinnvoll können darüber hinaus so genannte funktionsanalytische<br />

Leistungen (FAL) sein. Dies sind aufwändige Dokumentationen des Kausystems, die dem<br />

Zahnarzt und Zahntechniker helfen, das ideale Zusammenspiel von Unter- und Oberkiefer zu<br />

ermitteln, um so die ursprüngliche Kaufunktion optimal wiederherzustellen.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Kauen, Sprechen,<br />

Essen mit neuen<br />

Zähnen<br />

Saubere Planung<br />

und Vorbereitung<br />

9.1<br />

Funktionsanalytische<br />

Leistungen, die sich<br />

lohnen


Allgemeine Informationen zu<br />

Totalprothesen (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Wie bei einem maßgeschneiderten Anzug sind einige Anproben durch den Zahnarzt notwendig,<br />

bevor der optimale Halt für eine Totalprothese gefunden ist. Wenn die dritten Zähne schließlich<br />

eingegliedert sind, erhält der Patient noch einige Hinweise zur Nachsorge und wertvolle Pflegetipps.<br />

Die späteren Nachsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt sind bei der Anpassung von<br />

Totalprothesen besonders wichtig, um gegebenenfalls <strong>Dr</strong>uckstellen zu beseitigen, die bei der<br />

Neuanfertigung einer Prothese ganz normal auftreten können – weil sich die Mundschleimhaut<br />

und die Muskulatur erst einmal an die Vollprothese gewöhnen müssen.<br />

Auch wenn der Patient keine eigenen Zähne mehr hat, ist eine regelmäßige Kontrolluntersuchung<br />

der Schleimhaut und der Prothese äußerst wichtig – unter anderem, weil sich der menschliche<br />

Körper verändert. Damit die Totalprothese gut und komfortabel sitzt, muss sie in unterschiedlichen<br />

Zeitabständen den natürlichen Umbauvorgängen des Kiefers angepasst werden. Denn<br />

schon eine Gewichtszunahme oder -abnahme des Patienten kann sich zum Beispiel negativ auf<br />

die Passung auswirken.<br />

Hinweis: Funktionsanalytische Leistungen sind keine vertragszahnärztlichen Leistungen und<br />

können daher nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen werden. Der<br />

Zahnarzt trifft dazu mit seinem Patienten eine freie Vereinbarung und erstellt einen individuellen<br />

Heil- und Kostenplan.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Totalprothesen<br />

9.1<br />

Einprobe, Nachsorge<br />

und Pflegetipps<br />

Entscheidend:<br />

regelmäßige<br />

Kontrolle


Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Für: Pflege Totalprothese<br />

Pflege von Totalprothesen<br />

Die Reinigung und Pflege von Totalprothesen ist einfach. Ohne Anleitung können Patienten dabei<br />

jedoch den einen oder anderen kleinen Fehler begehen und so die Lebensdauer ihrer Prothese<br />

verkürzen! Aus diesem Grund ist es sowohl für „Einsteiger“, als auch für Patienten, die schon seit<br />

längerer Zeit ein Gebiss tragen, sinnvoll, sich vom Zahnarzt oder seiner Prophylaxeassistentin<br />

einige wertvolle Pflegetipps geben zu lassen. So wird der Umgang mit den dritten Zähnen bald<br />

zur Routine.<br />

Einige grundsätzliche Regeln zur Pflege:<br />

• Prothese nach jeder Mahlzeit reinigen.<br />

• Empfehlenswert ist der Einsatz sehr weicher Bürsten oder einer speziellen Prothesenbürste.<br />

• Besonders sorgfältig die Zwischenräume und Winkel säubern.<br />

• Keine normale Zahncreme verwenden, sondern am besten Prothesenreinigungspaste.<br />

• Der Einsatz von Reinigungstabletten kann hilfreich sein – dazu sollte jedoch der Zahnarzt<br />

befragt werden!<br />

• Prothese nach der Reinigung immer gründlich abspülen.<br />

• Gaumen, Zunge und Kieferkämme sanft mit einer weichen Zahnbürste „massieren“.<br />

• Auf Wunsch mit Mundspüllösungen nachspülen.<br />

Mit dem kleinen Bürstenkopf die Prothesenbasis<br />

reinigen<br />

Tipps & Tricks:<br />

• Spezielle Prothesenbürsten und -reinigungspasten gibt es in Fachgeschäften.<br />

• Reinigung der Prothese möglichst immer über einer weichen Unterlage vornehmen.<br />

Wenn sie herunterfällt, kommt es nicht so leicht zu Beschädigungen!<br />

• Prothese möglichst nicht mit Zahnpasta reinigen! Sie kann auf Dauer die Oberfläche<br />

anrauen, was zu einer stärkeren Belagsbildung beiträgt. Besser sind sanftere Reinigungsmittel.<br />

• Und für Brillenträger: Lesebrille zur Reinigung aufsetzen, damit wirklich alle Unreinheiten<br />

erkannt werden.<br />

• Patienten, die täglich Mundspüllösungen anwenden, sollten sich vom Zahnarzt beraten<br />

lassen, welche Produkte dafür ideal geeignet sind.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Mit der langen <strong>Seite</strong> der Spezialbürste die künstlichen<br />

Zähne putzen<br />

9.2<br />

Routinierter Umgang<br />

mit Totalprothesen


Pflege von Totalprothesen (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Viele Praxen bieten als Service eine intensive Prothesenreinigung an, die zwar kostenpflichtig,<br />

aber sehr wirksam ist! Mit speziellen Reinigungsmitteln und dem Einsatz von Ultraschallreinigungsgeräten<br />

können die dritten Zähne so wieder wie neu erstrahlen. Voraussetzung hierfür<br />

ist allerdings, dass die Verfärbungen noch nicht zu weit fortgeschritten sind.<br />

Genauere Hinweise gibt der Zahnarzt oder sein Prophylaxe-Team.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

9.2<br />

Pflege Totalprothese<br />

Prothesenreinigung<br />

in der Praxis


Quelle: Girrbach Dental GmbH, Pforzheim<br />

Für:<br />

Funktionsanalytische Leistungen<br />

(FAL bei Zahnersatz)<br />

Kiefer, Muskeln und Zähne sind ständig aktiv – ob beim Sprechen, Essen oder Schlafen. Schon ein<br />

leicht gestörtes Zusammenspiel der Zähne kann zu Fehlbelastungen führen, die das gesamte<br />

Gebiss auf Dauer schädigen. Ein besonderes Augenmerk muss der Zahnarzt darum auf die<br />

Planung und Anfertigung neuer Zähne legen, damit sie sich ideal und funktionsgerecht in das<br />

Kausystem einfügen und keine Störgefühle, Beschwerden oder gar Schäden hervorrufen.<br />

Verschiedene funktionsanalytische Maßnahmen liefern wichtige zusätzliche Informationen, damit<br />

der spätere Zahnersatz ideal passt.<br />

Im Rahmen der Funktionsanalyse werden mit Hilfe<br />

ausgefeilter Techniken verschiedene Untersuchungen<br />

vorgenommen, die in der Regel recht komplex<br />

sind. Das Ziel ist, Bewegungen des Unterkiefers in<br />

unterschiedlichen Situationen (Sprechen, Kauen,<br />

Ruhestellung) festzuhalten. Besonders wichtig für<br />

die Anfertigung von Kronen bis Totalprothesen ist<br />

die genaue Position des Unterkiefers zum<br />

Oberkiefer. Sie dient als Basis für die Bestimmung<br />

von Höhe und Form des Zahnersatzes (Kaurelief).<br />

Mit dem Gesichtbogen wird die Position des Auch Vorschub- und Seitwärtsbewegungen des<br />

Unterkiefers zum Schädel bestimmt<br />

Kiefergelenks können so erkannt und rekonstruiert<br />

werden. Grundsätzlich gilt: Je mehr Informationen der Zahntechniker vom Zahnarzt erhält, um so<br />

exakter kann er den Zahnersatz anfertigen.<br />

Funktionsanalytische Leistungen werden bis auf wenige Ausnahmen nicht von den gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen übernommen. Hierfür trifft der Zahnarzt mit seinem Patienten eine freie<br />

Vereinbarung und erstellt einen individuellen Heil- und Kostenplan. Die aufwändige Dokumentation<br />

und Wiederherstellung der ursprünglichen Kaufunktion lohnt sich jedoch für jeden<br />

Patienten, denn mit ihrer Hilfe ist es dem Zahnarzt möglich, den Zahnersatz optimal anzupassen<br />

und in das Gebiss einzufügen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

FAL<br />

Optimalen Sitz<br />

garantieren<br />

Anspruchsvolles<br />

Diagnoseverfahren<br />

Zusätzliche<br />

Leistungen,<br />

die sich lohnen<br />

10.1


Für: FTL<br />

Funktionstherapeutische Leistungen (FTL)<br />

Im Alltag haben Zähne beim Kauen, Schlucken, Sprechen etc. täglich etwa 40 Minuten direkten<br />

Kontakt miteinander. Die restliche Zeit sollten Kiefer und Kaumuskulatur entspannt sein. Ist<br />

jedoch das Kausystem gestört oder die Muskulatur dauerhaft angespannt, kann es zu erheblichen<br />

Beeinträchtigungen kommen. Die Folge: Knacken oder Schmerzen der Kiefergelenke, eingeschränkte<br />

Beweglichkeit, Zähneknirschen, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen bis hin zu<br />

chronischen Verspannungen.<br />

Funktionelle Störungen im Bereich Zahn, Kiefergelenk und Muskeln äußern sich meist erst in<br />

einem späteren Stadium. Die Gründe für diese Störungen liegen in einer Fehlbelastung beim Kauoder<br />

Schluckvorgang, die zum Beispiel durch Stress oder Zahnfehlstellungen verursacht werden.<br />

In der Regel leiden Patienten schon länger an ihren Symptomen, ohne zu wissen, woher ihre<br />

Beschwerden kommen. Auch für den Zahnarzt ist es nicht immer leicht, die Ursachen herauszufinden.<br />

Ein Großteil der Funktionstherapie besteht deshalb zunächst in einer ausgiebigen<br />

Befunderhebung, bei der der Zahnarzt nach den möglichen Störquellen sucht und verschiedene<br />

Möglichkeiten testet.<br />

Alle Therapien von Funktionsstörungen zielen darauf ab, das ursprüngliche Gleichgewicht zwischen<br />

Muskulatur und Kiefergelenk wiederherzustellen. Ein Patentrezept gibt es nicht – der<br />

Zahnarzt muss individuell analysieren, woher die Beschwerden des Patienten kommen und welche<br />

Maßnahmen zur Linderung bzw. Heilung sinnvoll sind. Er wird dabei immer die schonendste<br />

Lösung vorschlagen und deshalb manchmal Schritt für Schritt vorgehen, bevor er Veränderungen<br />

an den Zähnen vornimmt.<br />

Fehlbelastungen im Zusammenspiel von Zähnen, Kiefergelenk und Kiefermuskulatur können sich<br />

unter Stress oder durch Veränderung der Zahnstellungen nach Zahnverlust entwickeln. Abhilfe für<br />

die Beschwerden des Patienten kann in einigen Fällen eine herausnehmbare Aufbissschiene<br />

schaffen, die er überwiegend nachts trägt. Diese Schiene wird nach Abformung des Gebisses in<br />

einem Dentallabor angefertigt und soll das gestörte Gleichgewicht zwischen Zähnen, Muskeln<br />

und Kiefergelenk harmonisieren. Durch die Neugestaltung des Oberflächenreliefs verteilen sich<br />

nämlich alle wirkenden Kräfte neu und entlasten das Kiefergelenk. Das Tragen der Schiene hat<br />

einen Trainingseffekt: Der Patient gewöhnt sich ein neues Kauverhalten an. Wann und wie lange<br />

die Aufbissschiene vom Patienten getragen werden muss, wird vom Zahnarzt festgelegt.<br />

Nicht immer reicht das zeitweilige Tragen einer Aufbissschiene aus, um das gestörte<br />

Kauverhalten auszugleichen. Für einen langfristigen Erfolg der funktionstherapeutischen<br />

Maßnahmen kann es manchmal notwendig sein, das mittels Aufbissschiene trainierte<br />

Gleichgewicht auch durch die Neugestaltung der Kauflächen der eigenen Zähne festzuhalten.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Störungen im<br />

Zusammenspiel<br />

von Zähnen, Kiefer<br />

und Muskulatur<br />

Die Ursachen finden<br />

Therapeutische<br />

Maßnahmen<br />

10.2<br />

Neues Kauverhalten<br />

mit Aufbissschiene<br />

trainieren<br />

Zähne neu aufeinander<br />

abstimmen


Funktionstherapeutische Leistungen (FTL)<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Besonders Muskelverspannungen im Kieferbereich haben häufig psychische Ursachen. Stress<br />

gilt als einer der wesentlichen Faktoren. Patienten, die knirschen oder in Stresssituationen im<br />

wahrsten Sinne des Wortes „die Zähne zusammenbeißen“, können mit Hilfe von Entspannungstechniken,<br />

Krankengymnastik, Wärmebehandlungen oder Massagen etwas für ihre<br />

innere Ruhe tun. Sie lernen dadurch, mit Stresssituationen anders umzugehen. Zur Schonung der<br />

Muskulatur kann der Zahnarzt zeitweise auch die Vermeidung von kauintensiven Speisen oder<br />

Kaugummi empfehlen. Nur in sehr schweren Fällen werden muskelentspannende Medikamente<br />

eingesetzt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

FTL<br />

10.2<br />

Bewusst entspannen<br />

– Muskeln lockern


Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Für: Zahnextraktion<br />

Entfernen eines Zahnes (Zahnextraktion)<br />

Manchmal kann ein Zahn trotz aller Erhaltungsversuche nicht mehr gerettet werden oder eine kieferorthopädische<br />

Behandlung macht bei starkem Platzmangel eine Zahnentfernung notwendig.<br />

Das Entfernen eines Zahnes (Extraktion) gehört zu den zahnärztlichen Routine-Eingriffen. Selbst<br />

wenn es sich dabei um einen kleinen chirurgischen Eingriff handelt, gibt es für den Patienten<br />

wenig Anlass, davor Angst zu haben. Denn das Entfernen eines kranken Zahnes ist bis auf ganz<br />

wenige Ausnahmen unkompliziert. Der Patient erhält eine örtliche Betäubung, sodass er von der<br />

Behandlung kaum etwas spürt.<br />

Vor dem Entfernen eines Zahnes wird in einer gründlichen Untersuchung und mit Hilfe einer<br />

Röntgenaufnahme festgestellt, ob der erkrankte Zahn wirklich nicht mehr gerettet werden kann.<br />

Auf dieser Röntgenaufnahme erkennt der Zahnarzt, wie der kranke, brüchige oder lockere Zahn<br />

im Kiefer verankert ist – eine wichtige Information, damit er den Zahn komplikationslos und<br />

schnell extrahieren kann. Zur Vorbereitung des Eingriffs muss der Zahnarzt zusätzlich vom<br />

Patienten erfahren, ob dieser regelmäßig Medikamente einnimmt (z. B. zur Blutverdünnung nach<br />

einem Herzinfarkt) oder Allgemeinerkrankungen hat. Diese Angaben haben nämlich auf die örtliche<br />

Betäubung und das Vorgehen bei der Zahnentfernung einen großen Einfluss!<br />

Wenn die Betäubung wirkt, wird der Zahn mit speziellen Instrumenten gelockert und schließlich<br />

mit einer Spezialzange entfernt. Die Zahnextraktion an sich geht in der Regel relativ schnell. Sofort<br />

danach muss der Patient noch längere Zeit auf einen Tupfer beißen, damit sich ein stabiler<br />

Blutpfropf bilden kann und keine Nachblutungen auftreten.<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Der Zahn wird mit einem Hebel<br />

leicht vorgelockert. Mit einer<br />

Spezialzange wird er anschließend<br />

entfernt.<br />

Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und kör-<br />

perliche Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach<br />

drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie<br />

zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.<br />

Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit<br />

feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem mit Eis kühlen! Überwärmungen<br />

durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Keine Angst<br />

vorm Ziehen!<br />

Der erste Schritt:<br />

Untersuchung und<br />

Diagnose<br />

11.1<br />

Der Zahn wird entfernt<br />

Das sollten Patienten<br />

nach der Behandlung<br />

beachten!


Entfernen eines Zahnes (Zahnextraktion)<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.<br />

Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere<br />

Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken<br />

Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!<br />

Achtung!<br />

Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum<br />

Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt<br />

bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise<br />

zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

11.1<br />

Zahnextraktion


Quelle: Aventis Pharma Deutschland GmbH<br />

Für: Weisheitszähne<br />

Entfernen von Weisheitszähnen<br />

Die Natur hat es so eingerichtet, dass bis zu vier Zähne in einem normal entwickelten Gebiss erst<br />

zwischen 17 und 24 Jahren durchbrechen: die Weisheitszähne. Wenn sie noch im Knochen liegen,<br />

können diese Zähne erhebliche Probleme bereiten, indem sie beispielsweise gegen die<br />

Wurzel des davor liegenden Zahnes drücken, Gesichts- und Ohrenschmerzen verursachen, zu<br />

Entzündungen führen oder in seltenen Fällen sogar Zysten hervorrufen. Nicht selten kommt es<br />

darüber hinaus wegen des Platzmangels im Kiefer zu Komplikationen während des Durchbruchs.<br />

Die Folge können lokale Schleimhautentzündungen, Schwellungen mit eitrigem Sekret,<br />

Schluckbeschwerden, vergrößerte lokale Lymphdrüsen oder Probleme beim Öffnen bzw.<br />

Schließen des Kiefers sein.<br />

Wenn Weisheitszähne solche Beschwerden bereiten<br />

oder erwarten lassen, empfiehlt der Zahnarzt<br />

eine Entfernung. Dafür muss in der Regel zuerst<br />

festgestellt werden, wie der Weisheitszahn im<br />

Kiefer verankert ist, um ihn leicht und ohne<br />

Komplikationen ziehen oder herausoperieren zu<br />

können. Üblicherweise ist dafür eine Röntgenaufnahme<br />

notwendig. Ist der Weisheitszahn schon vollständig<br />

in die Mundhöhle durchgebrochen und sichtbar,<br />

lässt er sich meist nach einer örtlichen<br />

Beispiel eines verborgenen Weisheitszahnes<br />

Betäubung relativ leicht extrahieren. Liegt er jedoch<br />

noch teilweise oder vollständig im Knochen, muss der Zahnarzt anders vorgehen. In diesem Fall<br />

ist eine Operation notwendig, bei der zuerst die bedeckenden Knochenbereiche entfernt werden<br />

müssen, um den Weisheitszahn dann herausnehmen zu können. Die Operation des<br />

Weisheitszahnes hinterlässt immer eine Wunde, die vernäht werden muss. Der Patient spürt aufgrund<br />

der Betäubung wenig von der gesamten Behandlung. Die Nähte werden nach etwa einer<br />

Woche vom Zahnarzt gezogen. Nach größeren Operationen im Bereich der Weisheitszähne kann<br />

die Mundöffnung einige Tage eingeschränkt sein.<br />

Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, sollte auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol<br />

und körperliche Anstrengung verzichtet werden. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist –<br />

frühestens nach drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei<br />

sollten sie zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.<br />

Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit<br />

feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem mit Eis kühlen! Überwärmungen<br />

durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

11.2<br />

Beschwerden durch<br />

Weisheitszähne<br />

Vorsichtige Entfernung<br />

Das sollten Patienten<br />

nach der Behandlung<br />

beachten


Entfernen von Weisheitszähnen (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.<br />

Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder ande-<br />

re Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken<br />

Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!<br />

Achtung!<br />

Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum<br />

Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt<br />

bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher auch für die<br />

Anreise zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

11.2<br />

Weisheitszähne


Für: Operation einer Zyste<br />

Operation einer Zyste<br />

Zysten bzw. Kieferzysten sind rundlich geschlossene, mit einer<br />

Flüssigkeit oder einer breiigen Masse gefüllte Körperhohlräume,<br />

die durch eine Kapsel abgegrenzt sind. Im Kieferbereich treten sie<br />

relativ oft auf. Die häufigste Form ist die radikuläre Zyste (Wurzelzyste).<br />

Sie entsteht durch die Entzündung der Wurzelspitze eines<br />

Zahnes. Weitere Formen von Zysten wie zum Beispiel follikuläre<br />

Zysten spielen eher eine untergeordnete Rolle. Prinzipiell handelt<br />

es sich bei Kieferzysten um gutartige Veränderungen, die allerdings<br />

mit der Zeit weiterwachsen und in extremen Fällen pflaumengroß<br />

werden können. Die Folge: Das umgebende Gewebe<br />

wird verdrängt und abgebaut. Aufgrund ihrer Wachstumstendenz<br />

und der Infektionsgefahr müssen Zysten unbedingt behandelt<br />

werden.<br />

Häufig entwickeln sich Zysten völlig unbemerkt und können nur durch Röntgenaufnahmen entdeckt<br />

werden. Im akuten Stadium, also bei einer Entzündung, können aber auch Schwellungen<br />

und Schmerzen auftreten. Ob groß oder klein – jede Zyste sollte frühzeitig behandelt werden. In<br />

der Regel werden sie durch einen chirurgischen Eingriff entfernt. Je nach Art und Größe wird der<br />

operative Eingriff vom Zahnarzt oder vom Kieferchirurgen vorgenommen. In einigen Fällen kann<br />

es sinnvoll sein, das entnommene Zystengewebe zusätzlich histologisch untersuchen zu lassen,<br />

um genau feststellen zu können, um welche Zystenform und Gewebeart es sich handelt.<br />

Bei der Entfernung einer Zyste wird das Operationsgebiet betäubt und das Zahnfleisch im Bereich<br />

der Zyste weggeklappt. Anschließend wird so viel Knochen wie nötig entfernt, um die Zyste komplett<br />

ausschälen zu können. Da 65 bis 70 Prozent der Zysten ihren Ursprung in der Entzündung<br />

einer Wurzelspitze haben, ist mit dieser Operation in der Regel eine so genannte Wurzelspitzenresektion<br />

verbunden. In diesem Fall wird die Wurzelspitze zusätzlich gekürzt. Zuletzt wird<br />

die Wunde wieder sorgfältig vernäht. Es ist auch möglich, die Zystenhöhle nach der Entfernung<br />

mit Knochenersatzmaterial aufzufüllen. So heilt das „Loch“ im Kieferknochen schneller und besser.<br />

Nach einigen Tagen findet eine Nachuntersuchung statt, bei der auch die Nähte entfernt werden.<br />

Der Knochen heilt nach einer Zystenentfernung allmählich wieder vollständig aus. Der<br />

Zahnarzt informiert, ob zum Beispiel eine Prothese wie gewohnt getragen werden kann oder<br />

eventuell umgearbeitet werden muss.<br />

Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und kör-<br />

perliche Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach<br />

drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie<br />

zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Quelle: Libromed – Scott Krausen<br />

Zyste<br />

Zahn<br />

Radikuläre Zyste an<br />

einem unteren Frontzahn<br />

Zysten im Kiefer<br />

Zysten frühzeitig<br />

behandeln<br />

Zysten operativ<br />

entfernen<br />

11.3<br />

Das sollten Patienten<br />

nach der Behandlung<br />

beachten!


Operation einer Zyste (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit<br />

feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem kühlen! Überwärmungen<br />

durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!<br />

Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.<br />

Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere<br />

Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken<br />

Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!<br />

Achtung!<br />

Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum<br />

Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt<br />

bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise<br />

zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

11.3<br />

Operation einer Zyste


Quelle: Libromed – Scott Krausen<br />

Für: WSR<br />

Wurzelspitzenresektion (WSR)<br />

Entzündete Wurzeln oder Zysten an der Wurzelspitze müssen nicht unbedingt dazu führen, dass<br />

ein Zahn gezogen werden muss. Führt eine herkömmliche Behandlung nicht zum Erfolg, kann der<br />

Zahnarzt im Rahmen eines operativen Eingriffes entzündliches Gewebe oder eine schon vorhandene<br />

Zyste mit der Wurzelspitze entfernen. In der Fachsprache nennt man das eine<br />

Wurzelspitzenresektion (WSR). Der Vorteil: Der eigene Zahn kann durch diesen Eingriff in den<br />

meisten Fällen noch lange erhalten werden.<br />

Entzündete Wurzeln oder Zysten äußern sich nicht immer durch Schmerzen. Sie werden häufig<br />

eher zufällig auf einem Röntgenbild entdeckt. Auch aus diesem Grund sind die regelmäßigen<br />

zahnärztlichen Untersuchungen so wichtig. Ohne Behandlung können sich die Entzündungen<br />

nämlich immer weiter im Kieferknochen ausbreiten und sogar auf die Nachbarzähne oder zum<br />

Beispiel im Oberkiefer auf die Kieferhöhle übergreifen. Aus der Entzündung einer Wurzelspitze<br />

kann als Spätfolge eine Zyste werden. Deswegen müssen alle Symptome sehr ernst genommen<br />

werden.<br />

Kann eine Entzündung einer Wurzelspitze nicht auf herkömmlichem Wege behoben werden, ist<br />

eine Wurzelspitzenresektion nötig. Bei diesem operativen Eingriff betäubt der Zahnarzt die zu<br />

behandelnde Stelle, klappt das Zahnfleisch im Bereich der Wurzelspitze weg und entfernt den darüber<br />

liegenden Knochen. Anschließend wird die Wurzelspitze abgetrennt und das entzündete<br />

Gewebe oder die Zyste entnommen. In selteneren Fällen muss die Wurzel nach der Entfernung<br />

der Spitze an der Trennstelle „von unten“ mit einer so genannten retrograden Füllung abgedichtet<br />

werden. Nach der OP, unter Umständen auch bereits während der Behandlung, wird eine<br />

Röntgenaufnahme zur Kontrolle angefertigt.<br />

Nach der Entfernung der Wurzelspitze wird der Wurzelkanal oft mit einer Wurzelfüllung versorgt<br />

Kappen der Wurzelspitze<br />

Quelle: Libromed – Scott Krausen<br />

Quelle: Libromed – Scott Krausen<br />

Füllung des Wurzelkanals Wurzelkanalgefüllter Zahn<br />

Quelle: Libromed – Scott Krausen<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Den Zahn erhalten<br />

Symptome<br />

ernst nehmen<br />

Kleiner operativer<br />

Eingriff<br />

11.4


Wurzelspitzenresektion (WSR) (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und körperliche<br />

Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach<br />

drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie<br />

zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.<br />

Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit<br />

feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem kühlen! Überwärmungen<br />

durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!<br />

Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.<br />

Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere<br />

Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken<br />

Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!<br />

Achtung!<br />

Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum<br />

Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt<br />

bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise<br />

zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

WSR<br />

11.4<br />

Das sollten Patienten<br />

nach der Behandlung<br />

beachten!


Quelle: Aventis Pharma Deutschland GmbH<br />

Für: MAV<br />

Eröffnung der Kieferhöhle<br />

(Mund-Antrum-Verbindung)<br />

Eine Mund-Antrum-Verbindung (MAV), auch Antrumperforation genannt, ist ein Loch zwischen<br />

Mund- und Kieferhöhle, das bei der Entfernung eines oberen <strong>Seite</strong>nzahnes (Backenzahnes) oder<br />

anderen Operationen im Oberkiefer entstehen kann. So können beispielsweise Entzündungsprozesse<br />

eines oberen <strong>Seite</strong>nzahnes (Backenzahnes) die dünne Knochenabdeckung zur<br />

Kieferhöhle teilweise oder vollständig auflösen und eine Mund-Antrum-Verbindung hervorrufen.<br />

Um zu verhindern, dass Bakterien aus dem Mund in die Kieferhöhle gelangen, muss eine<br />

Antrumperforation behandelt werden. Denn direkt an den Oberkiefer grenzt die Kieferhöhle, und<br />

die Wurzeln der seitlichen oberen Zähne reichen nah an den Hohlraum heran. Nur eine dünne<br />

Knochenschicht trennt die Zahnwurzeln von dieser Nasennebenhöhle, die wichtige Funktionen<br />

bei der Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft hat.<br />

Eine Mund-Antrum-Verbindung ist kein außergewöhnliches Ereignis, sondern hat ihre Ursache im<br />

anatomischen Aufbau von Mund- und Kieferhöhle. Es gibt keine sichere Methode, einer Antrumperforation<br />

vorzubeugen: Selbst ein vor dem Eingriff angefertigtes Röntgenbild ermöglicht keine<br />

hundertprozentige Aussage darüber, ob durch die Entfernung eines Backenzahnes im Oberkiefer<br />

eine Verbindung zur Kieferhöhle geschaffen wird.<br />

Entsteht beim Ziehen eines oberen Backenzahnes eine Verbindung zur Kieferhöhle, die der<br />

Zahnarzt mittels Knopfsonde oder Nasenblasversuch diagnostiziert, so muss der Defekt durch<br />

eine spezielle Operation und mit einer besonderen Nahttechnik dicht verschlossen werden. Nach<br />

einer Kontrolluntersuchung wird frühestens eine Woche später die Naht entfernt. Wichtig für den<br />

Heilungsprozess ist, die Wunde über einen Zeitraum von etwa zehn bis vierzehn Tagen nicht<br />

durch kräftiges Nasenschnauben (hohe <strong>Dr</strong>uckunterschiede) zu belasten. Bekommt der Patient in<br />

der Heilungsphase einen Schnupfen, sollte er mit dem Zahnarzt Rücksprache halten, bevor er<br />

schleimhautabschwellende Nasensprays oder Medikamente einnimmt. Manchmal kann es<br />

zusätzlich notwendig sein, ein Antibiotikum einzunehmen.<br />

Verschluss einer Mund-Antrum-Verbindung: Die Schleimhaut wird über die Öffnung gelegt<br />

und sorgfältig vernäht<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Verbindung zwischen<br />

Mund- und Kieferhöhle<br />

Kein hundertprozentiger<br />

Schutz<br />

Behandlung und<br />

Heilung einer<br />

Antrumperforation<br />

11.5


Eröffnung der Kieferhöhle<br />

(Mund-Antrum-Verbindung) (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und körperliche<br />

Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach<br />

drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie<br />

zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.<br />

Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit<br />

feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem kühlen! Überwärmungen<br />

durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!<br />

Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.<br />

Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder<br />

andere Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr<br />

starken Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht<br />

werden!<br />

Achtung!<br />

Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum<br />

Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt<br />

bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise<br />

zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

MAV<br />

11.5<br />

Das sollten Patienten<br />

nach der Behandlung<br />

beachten!


Für: Tipps für zu Hause<br />

Verhalten nach einem chirurgischen<br />

Eingriff<br />

Nach jeder Operation im Kieferbereich – von der Implantation bis zum einfachen Zahnziehen –<br />

kommt es auf eine gute Wundversorgung und -heilung an. Risiken, die nach einem chirurgischen<br />

Eingriff auftreten können (Entzündungen, Nachblutungen etc.), werden dadurch so gering wie<br />

möglich gehalten.<br />

Besonders die ersten Stunden nach einer Operation zählen. Und da gilt: kühlen. Mit diesem einfachen<br />

Mittel können Patienten Schwellungen vorbeugen. Empfehlenswert ist das Kühlen der<br />

Wange oder Lippe (also von außen!) mit feucht-kalten Umschlägen. Das direkte Auflegen von<br />

Kühlakkus oder Eiswürfeln auf die Gesichtshaut sollte unbedingt vermieden werden, da eine zu<br />

starke Unterkühlung des Gewebes negative Folgen haben kann.<br />

Bei anhaltenden Schmerzen helfen nur noch Medikamente. Dabei sollte der Patient sich jedoch<br />

auf seinen Zahnarzt verlassen und nur die Mittel einnehmen, die der Zahnarzt ihm empfohlen<br />

oder verschrieben hat. So hat er die beste Garantie, dass die Schmerzen schnell nachlassen.<br />

Klingen die Schmerzen jedoch nicht ab, sollte der Zahnarzt aufgesucht werden.<br />

Besonders wichtig nach chirurgischen Eingriffen ist die Kontrolle der Blutstillung. Es kann vorkommen,<br />

dass Blutungen erst nach Abklingen der Betäubung auftreten. Der Grund: Dem<br />

Betäubungsmittel sind Blutgefäß verengende Substanzen zugemischt, um unter anderem die<br />

Arbeit des Zahnarztes nicht durch zu starke Blutungen zu behindern. Wenn die Wirkung der örtlichen<br />

Betäubung nachlässt, kann es zu einer verstärkten Durchblutung kommen. Bei Nachblutungen<br />

hilft als Sofortmaßnahme das Beißen auf ein sauberes, keimfreies Taschentuch. Hört<br />

die Blutung dennoch nicht auf, ist es notwendig, möglichst bald einen Zahnarzt aufzusuchen.<br />

Je schwerer der Eingriff, um so wichtiger die Kontrolle. Eine regelmäßige Kontrolle der Wunde(n)<br />

in den Tagen nach einer Operation ist die Voraussetzung für einen schnellen und erfolgreichen<br />

Heilungsprozess. Mögliche Entzündungen oder Wundheilungsstörungen können so rechtzeitig<br />

erkannt und behandelt werden.<br />

Leichte Wundschmerzen können nach einem chirurgischen Eingriff in den ersten Tagen auftreten.<br />

Nehmen die Schmerzen allerdings nicht ab, sollte der Patient möglichst seinen Zahnarzt kontaktieren.<br />

Auch wenn in den Tagen nach der Operation die Betäubung nicht nachlässt, sollte der<br />

Patient sofort einen Termin zur Kontrolle ausmachen!<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Entzündungen und<br />

Blutungen vermeiden<br />

Das A und O nach<br />

Operationen: kühlen<br />

Einsatz von<br />

Medikamenten<br />

Bei starken<br />

Nachblutungen sofort<br />

zum Zahnarzt<br />

Kontrolltermine<br />

wahrnehmen<br />

Nicht<br />

ungewöhnlich:<br />

leichte<br />

Wundschmerzen<br />

11.6


Verhalten nach einem chirurgischen<br />

Eingriff (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und körperliche<br />

Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach<br />

drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie<br />

zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.<br />

Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit<br />

feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem kühlen! Überwärmungen<br />

durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!<br />

Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.<br />

Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere<br />

Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken<br />

Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!<br />

Sonstiges: Falls der Patient nach dem Eingriff ein Provisorium erhält, das drückt, sollte er es von<br />

seinem Zahnarzt korrigieren lassen. Nähte werden nach etwa einer Woche entfernt.<br />

Achtung!<br />

Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum<br />

Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt<br />

bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise<br />

zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

11.6<br />

Tipps für zu Hause<br />

Das sollten Patienten<br />

nach der Behandlung<br />

beachten!


Quelle: Colgate-Palmolive<br />

Für: Parodontitis<br />

Allgemeine Informationen zur Parodontitis<br />

Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnbetts, bei der der Zahnhalteapparat abgebaut<br />

wird. Umgangssprachlich wird sie oft fälschlicherweise als „Parodontose“ bezeichnet.<br />

Hervorgerufen wird Parodontitis durch besondere Keime und Bakterien, die sich im Zahnbelag<br />

(Plaque), in verkalkten Ablagerungen am Zahnfleischrand (Zahnstein) und vorrangig in verkalkten<br />

Abla- gerungen in der Zahnfleischtasche (Konkremente) befinden. Dort sondern sie Giftstoffe<br />

ab, die in der Zahnfleischtasche eine Entzündung verursachen.<br />

Zahn Wurzel<br />

Zahnfleisch Zahnfleischtasche<br />

gesunder Zahn –<br />

gesundes Zahnfleisch<br />

Kieferknochen<br />

Quelle: Colgate-Palmolive<br />

zurückgebildeter Kieferknochen –<br />

der Zahn verliert an Halt<br />

Zahnstein<br />

Kieferknochen<br />

Gesundes Zahnfleisch erkennt man an seiner blassrosa Farbe. Die Zahnzwischenräume sind vollständig<br />

ausgefüllt und bluten bei Berührung nicht. Erste Anzeichen für eine Erkrankung des<br />

Zahnfleisches sind meistens Zahnfleischbluten und Mundgeruch, das Zahnfleisch ist gerötet und<br />

geschwollen. In diesem Stadium spricht man noch von einer Gingivitis, die sich unbehandelt allerdings<br />

zu einer Parod ontitis entwickeln kann: Zahnfleisch und Knochen gehen zurück, es kommt<br />

zu verlängerten Zahnhälsen und einer Schädigung des gesamten Zahnhalteapparates; die Zähne<br />

lockern sich. Schmerzen bereitet eine Parodontitis in der Regel nur wenig und verläuft häufig langsam<br />

und schleichend. Es gibt allerdings auch einige spezielle Formen dieser Erkrankung, die<br />

einen sehr aggressiven Verlauf haben. Um die Parodontitis frühzeitig zu stoppen, ist es wichtig,<br />

schon die ersten Anzeichen sehr ernst zu nehmen und vom Zahnarzt behandeln zu lassen.<br />

Die Parodontitis ist eine Gefahr für Zähne und Körper, die auch schwerwiegende Folgen haben<br />

kann. Zähne verlieren ihren Halt und können – wenn diese Erkrankung unbehandelt bleibt – ausfallen.<br />

Statistische Untersuchungen haben ergeben, dass durch Parodontitis jenseits des 40. Lebensjahres<br />

mehr Zähne verloren gehen als durch Karies. Nach neuesten Untersuchungen kann<br />

eine Parodontitis auch schwere Allgemeinerkrankungen fördern. Bakterien, die sich in den entzündeten,<br />

blutenden Zahnfleischtaschen befinden, können unbemerkt in die Blutbahnen gelangen<br />

und Entzündungen auslösen, die schwere Allgemeinerkrankungen begünstigen. Auch ein<br />

Quelle: Colgate-Palmolive<br />

Konkremente<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Was ist eine<br />

Parodontitis?<br />

stark zurückgebildeter Kieferknochen –<br />

der Zahn muss gezogen werden<br />

Anzeichen für eine<br />

Parodontitis<br />

Folgen und Risiken<br />

der Parodontitis<br />

12.1


Allgemeine Informationen zur Parodontitis<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen wird derzeit<br />

wissenschaftlich diskutiert. Verlaufsstudien haben ergeben, dass Parodontitis-Patienten ein bis zu<br />

1,7-fach höheres Risiko für eine Verengung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit, KHK)<br />

hatten. Ein endgültiger Beweis für eine Wechselbeziehung steht allerdings noch aus.<br />

Schlechte Einflüsse auf die Mundflora:<br />

Unzureichende Mundhygiene führt zum Entstehen einer Gingivitis. Wird diese nicht behandelt,<br />

kann sich daraus eine Parodontitis entwickeln. Was viele Patienten jedoch nicht wissen: Auch<br />

Stress, Rauchen, Vitaminmangel und bestimmte Allgemeinerkrankungen, wie Zuckerkrankheit<br />

(Diabetes), können sich negativ auf den Zustand des Zahnhalteapparates auswirken!<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Parodontitis<br />

12.1


Für: PAR (Vertragsleistung)<br />

Systematische Parodontalbehandlung<br />

Eine Parodontalbehandlung ist keine Standard-Therapie, sondern immer ein individuell ausgerichteter<br />

Behandlungsplan in mehreren Stufen – abhängig vom Schweregrad der Parodontitis und<br />

anderen Faktoren. Die Parodontalbehandlung ist notwendig, um das Risiko eines Zahnverlustes<br />

zu minimieren – und damit die eigenen Zähne zu erhalten oder bei sehr problematischen Fällen<br />

wenigstens die Lebensdauer zu verlängern.<br />

Bei Verdacht auf Vorliegen einer Parodontitis wird eine so genannte Vorbehandlung durchgeführt.<br />

Sie besteht in der Entfernung des Zahnsteines, der weichen Beläge und sonstiger Reizfaktoren<br />

sowie in der Anleitung des Patienten zu richtiger Mundhygiene. Zwei bis drei Wochen nach<br />

Abschluss der Vorbehandlung muss der Zahnarzt entscheiden,<br />

1. ob die Mitarbeit des Patienten ausreichend und ein Erfolg zu erwarten ist,<br />

2. ob die Entzündung am Zahnbett auf die ersten, lokalen Maßnahmen angesprochen hat,<br />

3. ob nach dem Rückgang der entzündeten Schwellung des Zahnfleisches (Pseudotaschen)<br />

noch Zahnfleischtaschen (über 2 mm) bestehen.<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Entfernung der Ablagerungen durch<br />

Scaling<br />

Stellt sich nach der Vorbehandlung heraus, dass der<br />

Patient eine behandlungsbedürftige Parodontitis hat, fertigt<br />

der Zahnarzt Röntgenaufnahmen aller Zähne an und<br />

erstellt einen individuellen Behandlungsplan. Diesen<br />

Behandlungsplan mit dem Befund des Patienten reicht<br />

er bei der Krankenkasse ein. Nach der Bewilligung startet<br />

schließlich die Hauptbehandlung in mehreren<br />

Etappen. Hier werden die Ablagerungen in den<br />

Zahnfleischtaschen auf der Wurzeloberfläche der Zähne<br />

(Konkremente) und entzündliches Gewebe aus den<br />

Zahnfleischtaschen entfernt. Anschließend werden die<br />

Wurzeloberflächen geglättet und das Zahnfleisch eventuell<br />

remodelliert, um optimale Voraussetzungen für<br />

eine Ausheilung zu schaffen und weiteren Parodontitis-<br />

Erkrankungen vorzubeugen.<br />

Regelmäßige Nachuntersuchungen des Patienten nach Abschluss der Behandlung sind wegen<br />

der Neigung zu Zahnfleischentzündungen grundsätzlich nötig. Die Nachuntersuchung dient auch<br />

dazu, die Mitarbeit des Patienten zu kontrollieren und ihn weiter zu motivieren. Gleichzeitig gibt<br />

sie dem Zahnarzt die Gelegenheit, lokale Maßnahmen (z. B. Entfernung der harten und weichen<br />

Beläge) an einzelnen Zahnhalteapparaten zu wiederholen.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Individuelles Behandlungsprogramm<br />

Intensive<br />

Vorbehandlung<br />

Komplexe Therapie<br />

mit vielen<br />

Einzelmaßnahmen<br />

12.2<br />

Von großer<br />

Bedeutung:<br />

Nachuntersuchungen<br />

und -behandlungen


Systematische Parodontalbehandlung<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Der Erfolg einer Parodontalbehandlung hängt von mehreren Faktoren ab. Wie schnell und nachhaltig<br />

die Therapie anschlägt, liegt an der Schwere der Parodontitis, am Zustand des Zahnbetts,<br />

des Kieferknochens und der Zähne sowie an der Anzahl und Art der krankheitsverursachenden<br />

Keime und Bakterien. Eine Voraussetzung für den Erfolg jeder systematischen Behandlung ist die<br />

Mitarbeit des Patienten. Sie besteht in einer sorgfältigen und korrekten Mundpflege, in der regelmäßigen<br />

Zahnputzmassage des Zahnfleisches sowie in einem neuen Ernährungsbewusstsein<br />

und Kauverhalten – Faktoren, die für das Anschlagen der Therapie wichtig sind.<br />

Vor einer Parodontalbehandlung muss ein Antrag bei der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

gestellt werden. Bewilligt wird dieser Antrag nur dann, wenn der Zahnarzt eine gute Mundhygiene<br />

seines Patienten, positiv angeschlagene Vorbehandlungen und eine gute Prognose für<br />

den Erfolg der Behandlung nachweisen kann. In diesem Fall übernehmen die Krankenkassen<br />

nach ihren generellen Richtlinien alle anfallenden Kosten. Bei ungünstigen Voraussetzungen und<br />

einer unsicheren Prognose kommt die gesetzliche Krankenversicherung nicht für die Kosten auf.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

12.2<br />

PAR (Vertragsleistung)<br />

Voraussetzungen für<br />

langfristigen Erfolg<br />

Kostenregelung für<br />

die systematische<br />

Parodontalbehandlung


Für: PAR (Privatleistungen)<br />

Parodontalbehandlung (Privatleistungen)<br />

Die Parodontologie ist ein Fachgebiet innerhalb der Zahnmedizin, das sich in den vergangenen<br />

Jahren rasant weiterentwickelt hat. Dank innovativer Möglichkeiten können Zähne heute durch<br />

individuell ausgerichtete Parodontitis-Therapien besser und länger erhalten werden. Einige neue<br />

Behandlungsmethoden müssen sich zum Teil erst noch in der klinischen Anwendung bewähren<br />

bzw. in wissenschaftlichen Untersuchungen ihren Wirkungsgrad unter Beweis stellen. Andere<br />

werden jedoch schon heute in Zahnarzt-Praxen angewandt und sind die Grundlage für eine fortschrittlichere<br />

Diagnostik und Therapie. Welche Behandlung für einen Patienten geeignet ist, hängt<br />

von der speziellen Form, dem Verlauf und vom Schweregrad der Parodontitis ab.<br />

Im Rahmen einer ausführlichen Befundung erhebt der Zahnarzt spezielle Indices wie zum Beispiel<br />

den Papillen-Blutungs-Index (PBI) und den Approximal-Plaque-Index (API). Mit den<br />

Ergebnissen kann er das Ausmaß der Entzündung des Zahnfleischs feststellen und den<br />

Mundhygiene-Zustand des Patienten bestimmen. Darüber hinaus gibt es weitere diagnostische<br />

Hilfsmittel wie beispielsweise Tests zur Keimbestimmung. Sie werden in der Regel vor der<br />

eigentlichen Parodontal-Therapie eingesetzt und können auch zur Erfolgskontrolle genutzt werden.<br />

Diese Tests weisen Art und Menge verschiedener Bakterienstämme in der Mundhöhle nach.<br />

Mit besonderen Hilfsmitteln werden dabei Keimproben aus der Zahnfleischtasche entnommen<br />

und in spezialisierten Labors ausgewertet. Die Ergebnisse helfen beim Aufsuchen des optimal<br />

geeigneten Antibiotikums als Ergänzung der Parodontitistherapie.<br />

Um das Parodontitis-Risiko langfristig zu senken, ist ein individuelles Prophylaxe-Programm dringend<br />

zu empfehlen. Ein wichtiger Baustein dieser Individualprophylaxe ist die professionelle<br />

Zahnreinigung (PZR), bei der Zähne und Zahnfleisch gereinigt und gepflegt, Zahnstein, Plaque<br />

und hartnäckige Verfärbungen entfernt und die Zähne poliert werden. So können sich neue<br />

Bakterien nicht so schnell anheften. Idealerweise sollte jeder Patient zweimal im Jahr zur<br />

Individualprophylaxe gehen, um Parodontitis vorzubeugen.<br />

Moderne Therapiegeräte für die Parodontal-Behandlung wie zum Beispiel ultraschallgetriebene<br />

Instrumente oder Lasergeräte arbeiten heute sehr gewebeschonend. Das Behandlungsspektrum<br />

ist allerdings begrenzt. Bei sehr tiefen Zahnfleischtaschen oder schnell wiederkehrenden<br />

Entzündungen lassen sich größere parodontal-chirurgische Eingriffe trotzdem nicht vermeiden. So<br />

genannte regenerative Verfahren machen es heute sogar möglich, in einigen Fällen verlorene Teile<br />

des Zahnhalteapparates zurückzugewinnen. Mit Hilfe von Membranen, Knochenersatzmaterialien<br />

und wachstumsfördernden Medikamenten werden hierbei Kieferknochen und Gewebe wieder<br />

aufgebaut. Diese Operationen sind zwar aufwändig, sorgen jedoch für eine bessere Taschensituation<br />

und höhere Ästhetik, weil der Gewebeverlust verringert wird.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Vielfalt neuer<br />

Parodontalbehandlungen<br />

Tests für bessere<br />

Diagnostik<br />

12.3<br />

Sorgfältige, intensive<br />

Mundhygiene<br />

Moderne Methoden<br />

und Apparaturen


Parodontalbehandlung (Privatleistungen)<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Viele der neuen, individuell auf den Patienten zugeschnittenen Parodontitis-Therapien sind nicht<br />

im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen enthalten und darum Privatleistungen.<br />

Eine erweiterte Parodontalbehandlung ist dennoch sinnvoll, da sie die langfristigen Heilungschancen<br />

verbessert – und eine gute Investition in die eigene Zahngesundheit ist.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

12.3<br />

PAR (Privatleistungen)<br />

Zusätzliche<br />

Privatleistungen,<br />

die sich lohnen


Für:<br />

Erweiterte Parodontitis-Therapien<br />

Normalerweise führt bei einer Parodontitis die herkömmliche Parodontaltherapie, die mit verschiedenen<br />

Instrumenten die Zahnfleischtasche und insbesondere die Wurzel intensiv reinigt,<br />

zum Heilerfolg. Bei etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Zahnfleischerkrankungen zeigen konventionelle<br />

Behandlungsmethoden jedoch nicht das gewünschte Therapie-Ergebnis. Ursache hierfür<br />

sind meist besonders widerstandsfähige Keime und Bakterien, die sich in den Zahnfleischtaschen<br />

befinden und die Entzündung immer wieder aufleben lassen. Eine unterstützende Behandlung<br />

mit speziellen Antibiotika kann in solchen Fällen helfen. Die Anzahl der Parodontitis verursachenden<br />

Bakterien wird dadurch reduziert und der Heilungsprozess gefördert.<br />

Antibiotika werden grundsätzlich nur in schweren Parodontitis-Fällen zur Behandlung eingesetzt.<br />

Sie sind allerdings nie alleiniges Therapeutikum, sondern immer Teil eines umfangreichen Behandlungskonzeptes.<br />

Damit die medikamentöse Behandlung schnell und wirksam anschlägt,<br />

sollten im ersten Schritt die Bakterien in den erkrankten Zahnfleischtaschen analysiert werden.<br />

Dem Ergebnis entsprechend wird das Antibiotikum ausgewählt. Es kann dann entweder in<br />

Tablettenform verabreicht oder direkt in die Zahnfleischtasche eingebracht werden – als Fäden,<br />

Gel oder Chips. Bei einer Darreichung in Tablettenform müssen die Einnahmevorschriften genau<br />

eingehalten werden, denn eine unregelmäßige oder zu kurze Anwendung verhindert zum einen<br />

den Erfolg der Parodontaltherapie, zum anderen kann es sein, dass das Medikament bei<br />

darauffolgenden Erkrankungen nicht mehr wie gewünscht anschlägt. Bei Nebenwirkungen sollte<br />

der Patient dringend den Zahnarzt aufsuchen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

PAR erweitert<br />

Antibiotika<br />

unterstützen<br />

die Heilung<br />

Individuell<br />

abgestimmte<br />

medikamentöse<br />

Behandlung<br />

12.4


Für: Implantate<br />

Allgemeine Informationen zu Implantaten<br />

Implantate – künstliche Zahnwurzeln – gelten als eleganteste Möglichkeit, fehlende Zähne sowohl<br />

medizinisch als auch kosmetisch perfekt zu ersetzen, denn sie sind im Knochen fest verankert<br />

und äußerst stabil. In der Regel bestehen sie aus einem zylinderförmigen Stift oder einer<br />

Schraube aus Titan – ein Material, das in der Chirurgie schon lange und mit gutem Erfolg genutzt<br />

wird. Der Vorteil dieses Materials: Es ist sehr körperverträglich und gewebefreundlich. Implantate<br />

werden in der Regel bei Zahnverlust eingesetzt, der durch eine starke Karies, Zahnbetterkrankungen<br />

oder einen Unfall zustande gekommen ist. Im Gegensatz zu anderem Zahnersatz<br />

– einer Brücke oder einer Teil- bzw. Vollprothese – verhindert ein Implantat den Knochenabbau, da<br />

es den Kieferknochen stabilisiert. Für eine künstliche Wurzel spricht außerdem, dass sie höchste<br />

Ansprüche an Kaukomfort und Ästhetik befriedigt und keine Nachbarzähne beschliffen werden<br />

müssen. Bei einwandfreier Mundhygiene und regelmäßiger professioneller Zahnreinigung beim<br />

Zahnarzt haben Implantate eine hohe Lebensdauer. Sie erfreuen sich darum großer Beliebtheit.<br />

Ein Implantat allein ist noch kein Zahnersatz. Auf ihm wird vielmehr ein Implantatpfosten befestigt,<br />

auf dem wiederum der sichtbare Zahnersatz – die so genannte Suprakonstruktion – angebracht<br />

wird. Das kann eine Krone bei Verlust einzelner Zähne, eine Brücke beim Ersatz von mehreren<br />

Zähnen oder eine Prothese sein, wenn viele Zähne ersetzt werden müssen. Ein Tipp:<br />

Patienten, die sich für eine hochwertige Implantatversorgung entschieden haben, sollten auch bei<br />

der Auswahl der Suprakonstruktion keine Kompromisse eingehen!<br />

echter Zahn<br />

Zahnfleisch<br />

Zahnwurzel<br />

Quelle: FRIADENT GmbH<br />

echter Zahn Implantat mit<br />

Suprakonstruktion<br />

Implantataufbau mit Krone<br />

(Suprakonstruktion)<br />

Zahnfleisch<br />

Implantat<br />

Kieferknochen<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Komfortabel, schön<br />

und sehr verträglich<br />

Stark im Verbund<br />

13.1


Allgemeine Informationen zu Implantaten<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Nicht für alle Patienten empfiehlt sich ein Implantat. Bedingungen für den Einsatz einer künstlichen<br />

Zahnwurzel sind ein abgeschlossenes Knochenwachstum, eine ausreichende<br />

Knochendichte sowie gesundes Zahnfleisch. Patienten, die an bestimmten Allgemeinerkrankungen<br />

leiden, können gegebenenfalls nicht implantiert werden. In einer ausführlichen<br />

Beratung und intensiven Untersuchung stellt der Zahnarzt fest, ob eine Implantatversorgung für<br />

seinen Patienten in Frage kommt.<br />

Bevor der Zahnarzt das Implantat in den Kieferknochen einsetzen kann, müssen alle anderen<br />

Zähne saniert sowie Parodontalerkrankungen vorbehandelt werden. Der eigentliche Eingriff<br />

erfolgt operativ und in mehreren Schritten unter örtlicher Betäubung, bei umfangreicheren<br />

Implantationen auch unter Vollnarkose. Das Implantat heilt in der Regel drei bis sechs Monate ein.<br />

Erst danach kann der Implantataufbau eingeschraubt und die Suprakonstruktion befestigt werden.<br />

In der Zwischenzeit erhält der Patient meist einen provisorischen Zahnersatz.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Implantate<br />

Nicht für jeden<br />

geeignet<br />

Anspruchsvolle<br />

Versorgung in<br />

mehreren Schritten<br />

13.1


Für:<br />

Voraussetzungen für eine Implantation<br />

Implantate gelten als eleganteste Möglichkeit, fehlende Zähne sowohl medizinisch als auch kosmetisch<br />

perfekt zu ersetzen. Sie sind dabei körperverträglich und gewebefreundlich. Als<br />

Implantatwerkstoff verwendet man in der Regel Titan – ein Material, das in der Chirurgie schon<br />

lange und mit gutem Erfolg genutzt wird. Die künstliche Titanwurzel verhindert einen weiteren<br />

Knochenabbau, sorgt für eine stabile Verankerung von Einzelkronen, Brücken oder Teilprothesen<br />

und befriedigt zugleich höchste Ansprüche an Kaukomfort und Ästhetik. Implantate erfreuen sich<br />

darum großer Beliebtheit. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit ein<br />

Implantat eingesetzt werden kann, da Implantate nicht für jeden Patienten geeignet sind.<br />

Eine Implantation kann grundsätzlich nur bei Patienten vorgenommen werden, deren Knochenwachstum<br />

abgeschlossen ist. Eine künstliche Zahnwurzel kann sich nämlich während des Wachstums<br />

nicht an Veränderungen im Kiefer anpassen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Zustand<br />

des Kieferknochens – denn nur ein gesunder und stabiler Knochen kann der neuen Zahnwurzel<br />

Halt geben. Eine Knochenerkrankung, geringe Knochendichte oder wenig Knochensubstanz,<br />

die sich nicht mehr aufbauen lässt, sprechen darum aus zahnmedizinischer Sicht gegen<br />

eine Implantation.<br />

Neben dem Zustand des Kieferknochens muss auch der allgemeine Gesundheitszustand ermittelt<br />

werden. Es müssen alle Erkrankungen ausgeschlossen werden, die die Einheilung der<br />

künstlichen Zahnwurzel beeinträchtigen können. Bei bestimmten Erkrankungen des Immunsystems,<br />

wie zum Beispiel HIV, Rheuma und Arthritis, bei Störungen in der Blutbildung und<br />

Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes kommt eine Implantation nur begrenzt in Frage. Bei diesen<br />

Krankheitsbildern sind die Abwehrkräfte oft so geschwächt, dass die Wundheilung erschwert<br />

wird oder sich sogar heftige Infektionen einstellen könnten. Ein gut eingestellter Diabetes spricht<br />

aber nicht unbedingt gegen ein Implantat. Auch ein Bluthochdruckpatient, der die Medikamente<br />

entsprechend den Anweisungen seines Arztes einnimmt, minimiert die Operationsrisiken.<br />

Der Zahnarzt muss sehr genau abwägen, in welchen Fällen eine Implantation möglich ist. Wer die<br />

Mundhygiene vernachlässigt, ist kein Implantat-Patient, denn gute Zahnpflege ist die Grundvoraussetzung<br />

für eine Implantation. Bei mangelnder Mundhygiene können sich nämlich Bakterien,<br />

Entzündungen des Zahnfleisches und sogar des Kieferknochens bilden, die den Halt der künstlichen<br />

Zahnwurzel gefährden.<br />

Vor einer Implantation stehen also immer eine Anamnese (Ermittlung der Krankheitsgeschichte)<br />

und eine umfassende Befundaufnahme. Nur wenn dem Zahnarzt alle relevanten Informationen<br />

bekannt sind, kann er eine medizinisch sinnvolle Entscheidung treffen.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Voraussetzungen<br />

Implantate –<br />

Zahnersatz auf<br />

höchstem Niveau<br />

Bedingungen für<br />

eine Implantation<br />

Erkrankungen, bei<br />

denen Vorsicht geboten<br />

ist<br />

Gute Mundhygiene:<br />

Grundvoraussetzung<br />

für Implantate<br />

Grundlegende<br />

Untersuchung<br />

ein Muss<br />

13.2


Quelle: Straumann GmbH Quelle: Straumann GmbH<br />

13.3<br />

Für: Behandlungsschritte<br />

Behandlungsschritte für eine Implantation<br />

Vor einer Implantation wird der Patient zu seiner<br />

Krankheitsgeschichte befragt (Anamnese). Der<br />

Zahnarzt muss zum Beispiel über mögliche<br />

Erkrankungen und Medikamenteneinnahmen im Bilde<br />

sein, um mögliche Komplikationen von vornherein aus-<br />

Fehlender Zahn<br />

schließen zu können. Im Rahmen einer eingehenden<br />

Untersuchung werden dann unter anderem mehrere Röntgenaufnahmen der Kiefer gemacht.<br />

Unterstützt durch Ergebnisse einer Schleimhautdickenmessung und durch Planungsmodelle verschafft<br />

sich der Zahnarzt so ein möglichst dreidimensionales Bild des Knochenangebots am<br />

Implantationsort. Darüber hinaus können eventuell aufwändige Vorbereitungen, wie ein<br />

Computertomogramm mit dreidimensionaler digitaler Darstellung, notwendig sein.<br />

Röntgenaufnahmen, Abdrücke und Modelldiagnostik zeigen dem Zahnarzt, ob eine Implantation<br />

generell möglich ist.<br />

Erst nach den Eingangsuntersuchungen und Vorbehandlungen<br />

erfolgt der eigentliche chirurgische<br />

Eingriff. Unter örtlicher Betäubung wird dabei ein Fach<br />

für die künstliche Zahnwurzel im Kieferknochen<br />

geschaffen, in das das Implantat eingesetzt wird.<br />

Dieses Fach muss präzise dem Maß des einzubrin-<br />

Einsetzen des Implantats<br />

genden Implantates entsprechen, um eine optimale Anfangsstabilität mit maximaler<br />

Knochenanlagerung zu gewährleisten. Gemäß der unterschiedlichen Knochendichte-Klassen heilen<br />

Implantate im Unterkiefer circa drei Monate und im Oberkiefer mit niedrigerer Knochendichte<br />

vier bis sechs Monate ein (Osseointegration). Während der Einheilphase sollte das Implantat in<br />

aller Regel nicht belastet werden. Bis zum vollständigen Einheilen erhält der Patient darum gegebenenfalls<br />

ein Provisorium, damit Ästhetik und Kaufunktion bestmöglich gewährleistet werden.<br />

Erst wenn das Implantat vollständig in den Kieferknochen eingeheilt ist, kann der Zahnarzt verschiedene<br />

Abdrücke nehmen, damit der Zahntechniker den eigentlichen Zahnersatz, die entsprechende<br />

Suprakonstruktion, fertigen kann. Es gibt mannigfaltige Angebote an Suprakonstruktionen<br />

– von festsitzenden Einzelzahnkronen über Brückenkonstruktionen bis hin zu abnehmbaren<br />

Prothesen. Welche Konstruktion für den Patienten in Frage kommt, hängt von der Anzahl der<br />

Implantate und der zu ersetzenden Zähne ab.<br />

Aufschrauben des Implantatpfostens und<br />

des Zahnersatzes, der Suprakonstruktion<br />

Implantataufbau mit Krone (Suprakonstruktion)<br />

Implantatpfosten<br />

Implantat<br />

Quelle: Straumann GmbH<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Untersuchung und<br />

Befundaufnahme an<br />

erster Stelle<br />

Einsetzen des<br />

Implantats und<br />

Einheilungsphase<br />

Vom Abdruck bis zur<br />

Suprakonstruktion


Behandlungsschritte für eine Implantation<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Eine Implantation ist immer eine Operation, die mit den üblichen Risiken verbunden ist – je nachdem,<br />

wo das Implantat eingesetzt wird und welche Voraussetzungen ein Patient mitbringt. Um<br />

Komplikationen unmittelbar nach der Operation und in der Einheilphase vorzubeugen, sollten<br />

Patienten die Anweisungen des Zahnarztes strikt beachten.<br />

Damit Patienten lange etwas von ihren Implantaten haben, müssen die Zähne optimal gereinigt<br />

werden. Ein individuelles Prophylaxe-Programm rundet die perfekte Mundhygiene sinnvoll ab.<br />

Wichtig ist auch, dass Implantate in regelmäßigen Zeitabständen vom Zahnarzt nachkontrolliert<br />

werden, um Entzündungszeichen frühzeitig erkennen und mögliche Fehlbelastungen durch<br />

Umbauvorgänge im Kiefer vermeiden bzw. korrigieren zu können – denn ein Patient spürt in der<br />

Regel nicht, wenn zu starke Kaukräfte oder falsche Belastungen auf das Implantat einwirken.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

13.3<br />

Behandlungsschritte<br />

Mögliche<br />

Komplikationen nach<br />

einer Implantation<br />

Gute Mundhygiene<br />

und regelmäßige<br />

Kontrolle


Quelle: FRIADENT GmbH<br />

Für:<br />

Einzelzahnimplantat<br />

Wenn ein einzelner Zahn aufgrund eines Unfalls, fortgeschrittener Zerstörung durch Karies oder<br />

Parodontitis ersetzt werden muss und die Nachbarzähne gesund sind, bietet sich besonders im<br />

Frontzahnbereich ein Einzelzahnimplantat an. Implantate gelten als eleganteste Möglichkeit, fehlende<br />

Zähne sowohl medizinisch als auch kosmetisch perfekt zu ersetzen. Ein Implantat – eine<br />

künstliche Zahnwurzel – ist allerdings noch kein vollständiger Zahnersatz. Erst zusammen mit<br />

dem sichtbaren „Aufsatz“ – der so genannten Suprakonstruktion – wird das Implantat zu einem<br />

voll funktionsfähigen neuen Zahn.<br />

Einzelzahnimplantate bestehen aus einer künstlichen<br />

Zahnwurzel und einem Implantatpfosten, auf den eine<br />

Krone geschraubt oder zementiert wird. Nachbarzähne<br />

müssen für diese Behandlung nicht beschliffen<br />

werden, denn das im Knochen fest verankerte<br />

Implantat verleiht der einzelnen Krone eine hohe<br />

Stabilität. Der Vorteil von Implantaten liegt in ihrem festen Sitz und optimalen Tragekomfort. Und<br />

mit der entsprechenden Krone integriert sich das Einzelzahnimplantat optisch und funktionell<br />

nahtlos in das eigene Gebiss. Die Ausführungen von Suprakonstruktionen sind vielfältig. Welche<br />

Einzelzahnkrone in Frage kommt, hängt von der Position des zu ersetzenden Zahnes, aber auch<br />

von den ästhetischen Ansprüchen des Patienten ab.<br />

Bevor der Zahnarzt ein Einzelzahnimplantat setzen kann, wird er einige grundlegende<br />

Untersuchungen vornehmen und den Patienten nach seinem Gesundheitszustand befragen.<br />

Schließlich ist eine Implantation eine Operation, für die alle Schritte sorgfältig vorbereitet und<br />

geprüft werden müssen. Patienten, die sich für eine Implantation entschieden haben, sollten sich<br />

auf einige Monate Behandlungsdauer einstellen. In verschiedenen Etappen wird der Zahnarzt die<br />

notwendigen Vorbehandlungen durchführen, um das Implantat einsetzen zu können. Es muss<br />

anschließend drei bis sechs Monate einheilen, bevor die Krone fest verankert werden kann. In der<br />

Zwischenzeit wird der Patient mit einem Provisorium versorgt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Implantat<br />

Implantatpfosten<br />

Implantataufbau mit Krone (Suprakonstruktion)<br />

Einzelzahnimplantat<br />

Einen fehlenden<br />

Zahn komfortabel<br />

ersetzen<br />

Besonderheit<br />

von Einzelzahnimplantaten<br />

Anspruchsvolle,<br />

beratungsintensive<br />

Behandlung<br />

13.4


Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Für: Kronen & Brücken<br />

Festsitzender Zahnersatz auf Implantaten<br />

Der festsitzende Zahnersatz wird mit<br />

Implantaten im Kiefer verankert<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Wenn mehrere Zähne aufgrund eines Unfalls, fortgeschrittener<br />

Zerstörung durch Karies oder Parodontitis ersetzt werden müssen,<br />

so bietet sich für anspruchsvolle Patienten ein festsitzender<br />

Zahnersatz auf Implantaten an. Implantate gelten als eleganteste<br />

Möglichkeit, fehlende Zähne sowohl medizinisch als<br />

auch kosmetisch perfekt zu ersetzen. Die Implantate – künstliche<br />

Zahnwurzeln – sind allerdings noch kein vollständiger<br />

Zahnersatz. Erst zusammen mit dem sichtbaren „Aufsatz“ –<br />

der so genannten Suprakonstruktion – werden sie zu voll funktionsfähigen<br />

neuen Zähnen.<br />

Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, auf die Implantatpfosten aufgeschraubt werden und auf<br />

denen der eigentliche Zahnersatz (Suprakonstruktion) befestigt wird. Festsitzende Suprakonstruktionen<br />

lassen sich also nach dem Einsetzen nur noch vom Zahnarzt entfernen. Wie viele<br />

Implantate eingepflanzt werden, hängt von der Anzahl der zu ersetzenden Zähne ab. Das<br />

Beschleifen von Zähnen zur Verankerung einer herkömmlichen Brücke oder Teilprothese entfällt<br />

dabei; die vorhandene Zahnsubstanz wird geschont. Die künstlichen Zahnwurzeln werden fest im<br />

Kiefer verankert und sorgen so für hohe Stabilität. Der Vorteil von Implantaten liegt in ihrem festen<br />

Sitz und optimalen Tragekomfort. Und mit der richtigen Suprakonstruktion integriert sich der<br />

festsitzende Zahnersatz optisch und funktionell nahtlos in das eigene Gebiss. Die Ausführungen<br />

von Suprakonstruktionen sind vielfältig. Welche Form in Frage kommt, hängt von der Position der<br />

zu ersetzenden Zähne, aber auch von den ästhetischen Ansprüchen des Patienten ab.<br />

Bevor der Zahnarzt Implantate setzen kann, wird er einige grundlegende Untersuchungen vornehmen<br />

und den Patienten nach seinem Gesundheitszustand befragen. Schließlich ist eine<br />

Implantation eine Operation, für die alle Schritte sorgfältig vorbereitet und geprüft werden müssen.<br />

Patienten, die sich für eine Implantation entschieden haben, sollten sich auf einige Monate<br />

Behandlungsdauer einstellen. In verschiedenen Etappen wird der Zahnarzt die notwendigen<br />

Vorbehandlungen durchführen, um die Implantate einsetzen zu können. Sie müssen anschließend<br />

drei bis sechs Monate einheilen, bevor der festsitzende Zahnersatz eingegliedert werden<br />

kann. In der Zwischenzeit wird der Patient mit einem Provisorium versorgt.<br />

Mehrere Zähne<br />

komfortabel ersetzen<br />

Besonderheiten<br />

von festsitzendem<br />

Zahnersatz auf<br />

Implantaten<br />

Anspruchsvolle,<br />

beratungsintensive<br />

Behandlung<br />

13.5


Für: Teilprothesen<br />

Abnehmbarer Zahnersatz auf Implantaten<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten, größere Zahnverluste zu behandeln. Herausnehmbare Prothesen<br />

gehören zu den Standardversorgungen. Erheblich komfortabler und angenehmer für Patienten<br />

mit größerem Zahnverlust sind dagegen Implantate, künstliche Zahnwurzeln. Sie werden fest im<br />

Kiefer verankert und bilden zusammen mit dem sichtbaren „Aufsatz“, der so genannten<br />

Suprakonstruktion, den eigentlichen Zahnersatz. Implantate gelten als eleganteste Möglichkeit,<br />

fehlende Zähne sowohl medizinisch als auch kosmetisch perfekt zu ersetzen. Die künstlichen<br />

Zahnwurzeln dienen dabei der Befestigung und Stabilisierung der Suprakonstruktion – bei<br />

Patienten mit großem Zahnverlust ist das meist eine abnehmbare Prothese, in seltenen Fällen<br />

auch eine abnehmbare Brücke. Oft reichen schon wenige Implantate aus, um einer Prothese oder<br />

Brücke sicheren Halt zu geben.<br />

Neben ihrem sehr sicheren Halt haben Implantate einen weiteren großen Vorteil: Sie sorgen<br />

dafür, dass der Kieferknochen sich nicht weiter abbaut. Ein fehlbelasteter oder nicht belasteter<br />

Knochen kann sich nämlich zurückbilden und damit eine Versorgung mit normalen Prothesen<br />

erschweren. Die fest verankerten künstlichen Zahnwurzeln schaffen Abhilfe. Sie stabilisieren den<br />

gesamten Kiefer und sorgen für eine bessere Verteilung der Kieferbelastung. Der Kieferknochen<br />

wird dadurch erhalten.<br />

Bevor der Zahnarzt Implantate setzen kann, wird er einige grundlegende Untersuchungen vornehmen<br />

und den Patienten nach seinem Gesundheitszustand befragen. Schließlich ist eine<br />

Implantation eine Operation, für die alle Schritte sorgfältig vorbereitet und geprüft werden müssen.<br />

Patienten, die sich für eine Implantation entschieden haben, sollten sich auf einige Monate<br />

Behandlungsdauer einstellen. Der abnehmbare Zahnersatz kann nämlich erst dann eingegliedert<br />

werden, wenn das Implantat eingeheilt ist. In der Zwischenzeit wird der Patient mit einem<br />

Provisorium versorgt.<br />

Das Einheilen der künstlichen Zahnwurzeln im Unterkiefer dauert etwa drei Monate. Dort findet<br />

der Zahnarzt meist noch eine ausreichende Knochenstruktur vor, die eine Implantation ermöglicht.<br />

In der Regel müssen mindestens zwei, idealerweise vier künstliche Zahnwurzeln eingepflanzt<br />

werden. Implantationen im Oberkiefer sind dagegen aus anatomischen Gründen schwieriger.<br />

Die Einheilphase dauert aufgrund der Beschaffenheit des Oberkieferknochens bis zu sechs<br />

Monaten.<br />

Wenn viele Zähne fehlen und nur eine begrenzte Anzahl an Implantaten eingesetzt werden kann,<br />

wird die Prothese meist über einen Doppelkronenmechanismus oder eine Stegkonstruktion an<br />

den eigenen Zähnen und/oder den Implantaten befestigt. Doppelkronen bestehen dabei aus<br />

einer fest auf dem Implantat eingeschraubten Goldkrone und einer zweiten Krone in der<br />

Prothese, die darauf einrasten kann. Solche Verbindungen haben den Vorteil, dass die Implantatkrone<br />

und Zahnkrone beim Herausnehmen der Prothese gut gereinigt werden können.<br />

Stegkonstruktionen werden ebenfalls fest auf Implantaten oder eigenen Pfeilerzähnen fixiert.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

13.6<br />

Wenn viele Zähne im<br />

Kiefer ersetzt werden<br />

müssen<br />

Kieferabbau durch<br />

Implantate aufhalten<br />

Anspruchsvolle,<br />

beratungsintensive<br />

Behandlung<br />

Implantate im<br />

Unter- und Oberkiefer<br />

Fest und flexibel:<br />

Doppelkronen und<br />

Stegkonstruktionen


Quelle: FRIADENT GmbH<br />

Abnehmbarer Zahnersatz auf Implantaten<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Beispiel einer herausnehmbaren Prothese, die über Stege auf<br />

Implantaten befestigt wird<br />

Über Metallstege verbinden sie die einzelnen Implantatkronen und bilden so ein großflächiges<br />

Halteelement, in das die Prothese sicher eingreift. Stege gibt es in verschiedenen Konstruktionsformen<br />

und Ausführungen. Die meisten liegen der Schleimhaut nah an. Die Pflege ist hier –<br />

besonders am Implantatrand und am Kronenrand – etwas aufwändiger.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Herausnehmbare Prothese<br />

Stegkonstruktion<br />

Implantat<br />

Teilprothesen<br />

13.6


Quelle: FRIADENT GmbH<br />

Für: Vollprothesen<br />

Implantatversorgung bei Zahnlosigkeit<br />

Früher ließ sich ein zahnloser Kiefer nur mit einer Totalprothese behandeln. Diese umgangssprachlich<br />

als „Gebiss“ bekannte Versorgung hat jedoch je nach Zustand des Kieferknochens den<br />

Nachteil, keinen optimalen Halt bieten zu können oder schmerzende <strong>Dr</strong>uckstellen zu erzeugen.<br />

Erheblich komfortabler und angenehmer für Patienten, die keine eigenen Zähne mehr besitzen,<br />

sind dagegen Implantate, künstliche Zahnwurzeln. Sie gelten als eleganteste Möglichkeit, fehlende<br />

Zähne sowohl medizinisch als auch kosmetisch perfekt zu ersetzen. Implantate werden fest<br />

im Kiefer verankert und bilden zusammen mit dem sichtbaren „Aufsatz“, der so genannten Suprakonstruktion,<br />

den eigentlichen Zahnersatz. Die künstlichen Zahnwurzeln dienen dabei der Befestigung<br />

und Stabilisierung der Suprakonstruktion – bei zahnlosen Patienten ist das eine abnehmbare<br />

Prothese. Oft reichen schon wenige Implantate aus, um einer Prothese in einem unbezahnten<br />

Kiefer mehr Halt zu geben.<br />

Patienten, die sich für eine Implantatversorgung entscheiden, sollten sich auf eine längere<br />

Behandlungszeit einstellen. Schließlich ist eine Implantation eine Operation, die gut vorbereitet<br />

werden muss und eine lange Einheildauer benötigt. Das Einheilen der künstlichen Zahnwurzeln<br />

im Unterkiefer dauert etwa drei Monate. Häufigster Implantationsort ist hier die Kinnregion. In<br />

diesem Bereich findet der Zahnarzt in der Regel noch eine ausreichende Knochenstruktur vor, die<br />

eine Implantation ermöglicht. In der Regel müssen dort mindestens zwei, idealerweise vier<br />

künstliche Zahnwurzeln eingepflanzt werden. Implantationen im Oberkiefer sind dagegen bei<br />

„Unbezahnten“ aus anatomischen Gründen schwieriger. Es müssen meist mehr Implantate zur<br />

Verankerung der Prothese gesetzt werden. Die Einheilphase dauert aufgrund der Knochenbeschaffenheit<br />

länger. Erst wenn die Implantate vollständig eingeheilt sind, kann der abnehmbare<br />

Zahnersatz eingegliedert werden. In der Zwischenzeit wird der Patient mit einem Provisorium<br />

versorgt.<br />

Beispiel einer herausnehmbaren Prothese, die über Stege auf<br />

Implantaten befestigt wird<br />

Herausnehmbare Prothese<br />

Stegkonstruktion<br />

Implantat<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Implantate<br />

für sicheren Halt<br />

Anspruchsvolle,<br />

beratungsintensive<br />

Behandlung<br />

13.7


Implantatversorgung bei Zahnlosigkeit<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Wenn alle Zähne fehlen und nur wenige Implantate einsetzbar sind, kann die Prothese über verschiedene<br />

Verankerungssysteme, zum Beispiel eine Stegkonstruktion, fest auf den Implantaten<br />

verankert werden. Über Metallstege verbinden sie dabei die einzelnen Implantatkronen und bilden<br />

so ein großflächiges Halteelement, in das die Prothese sicher eingreift. Stege gibt es in unterschiedlichen<br />

Konstruktionsformen und Ausführungen. Auch bei Stegkonstruktionen ist – wie bei<br />

allen Implantaten und Suprakonstruktionen – die Mundhygiene besonders wichtig. Die Patienten<br />

müssen sich daher unbedingt an die Pflegeanweisungen des Zahnarztes halten. Die Reinigung<br />

einer Stegkonstruktion ist zwar vor allem am Übergang zu den Implantaten etwas aufwändiger,<br />

darf aber auf keinen Fall vernachlässigt werden.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Vollprothesen<br />

Verschiedene<br />

Möglichkeiten der<br />

Befestigung<br />

13.7


Quelle: Initiative Kiefergesundheit e. V.<br />

Für: Informationen für Eltern<br />

Informationen für Eltern<br />

Eltern können schon sehr früh etwas für die<br />

Zähne ihrer Kinder tun. Denn Fehlstellungen<br />

der Zähne können sich im ungünstigsten Fall<br />

schon vor dem und während des<br />

Milchzahnalters entwickeln. Das Gefährliche:<br />

Diese Fehlstellungen übertragen sich vom<br />

Milch- auf das bleibende Gebiss! Die Folgen<br />

sind nicht nur schiefe Zähne, sondern unter<br />

Beispiel für einen offenen Biss<br />

Umständen auch Probleme in der<br />

Aussprache oder beim Kauen. Die Ursachen für diese Probleme liegen nicht selten darin, dass<br />

die Kleinen an Daumen, Nuckel oder Sauger lutschen. Das belastet über mehrere Stunden den<br />

Kiefer und begünstigt dadurch beispielsweise einen „offenen Biss“ oder vorstehende Zähne.<br />

Deshalb sollten Kinder möglichst früh, spätestens aber, wenn sie in den Kindergarten gehen, von<br />

Daumen, Nuckelflaschen oder Beruhigungssauger entwöhnt werden.<br />

Ein „Anti-Lutsch-Kalender“ kann helfen, den Kleinen das Daumenlutschen abzugewöhnen. An<br />

den Tagen, an denen das Kind nicht lutscht, malen die Eltern oder ihr Sprössling eine Sonne in<br />

den Kalender. Fällt der Sprössling in die alten Lutschgewohnheiten zurück, wird eine Regenwolke<br />

in das Kalenderkästchen gezeichnet. Auch der<br />

Zahnarzt oder Kieferorthopäde kennen noch<br />

einige Tricks und Kniffe für Eltern, die ihrem Kind<br />

das Lutschen abgewöhnen wollen. Wenn alles<br />

ohne Erfolg bleibt, kann auch eine frühzeitige<br />

kieferorthopädische Behandlung zum gewünschten<br />

Ergebnis führen. Hier berät der<br />

Zahnarzt oder Kieferorthopäde.<br />

Viele Eltern glauben, dass Karies bei Milchzähnen oder der frühzeitige Verlust eines Milchzahnes<br />

nicht schlimm seien, weil die bleibenden Zähne nachwachsen. Diese Annahme ist falsch, denn<br />

wenn zum Beispiel ein Milchzahn durch Karies zerstört ist oder verloren geht, können die bleibenden<br />

Backenzähne leicht nach vorne wandern und den Platz stark einengen. Die Konsequenz:<br />

ein Platzmangel für die bleibenden Zähne.<br />

Milchzähne haben zwar nur ein relativ kurzes Leben, erfüllen aber trotzdem wichtige Funktionen<br />

(Beißen, Kauen, Sprachlautbildung). Darüber hinaus sind sie „Platzhalter“ und Wegbereiter für<br />

das spätere bleibende Gebiss. Aus diesem Grund ist die Pflege von Milchzähnen genauso wichtig<br />

wie die gute Reinigung der bleibenden. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Zöglinge sich<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Im Kleinkindalter den<br />

Grundstein für schöne<br />

und gesunde Zähne<br />

legen<br />

Tipps, Kindern<br />

das Lutschen<br />

abzugewöhnen<br />

Milchzähne<br />

beeinflussen die<br />

bleibenden Zähne<br />

14.1<br />

Richtige Zahnreinigung<br />

vom ersten Tag an


Informationen für Eltern (<strong>Seite</strong> 2)<br />

regelmäßig die Zähne putzen und bei den ganz Kleinen besser noch einmal selbst Hand anlegen.<br />

Motivierend ist für Kinder immer, wenn sie sich ihre Zahnbürste aussuchen dürfen. Eine<br />

Zahnputzuhr (Eieruhr) hilft, die richtige Zahnputzzeit zu trainieren.<br />

Da schiefe Milchzähne und Kieferprobleme nicht von allein auswachsen, sondern sich auf das<br />

bleibende Gebiss übertragen können, sollten sie frühzeitig behandelt werden. Frühbehandlungen<br />

ab dem vierten Lebensjahr können im Idealfall spätere Zahnfehlstellungen verhindern oder<br />

zumindest den Schweregrad verringern. Welche Maßnahmen ergriffen werden können, ist von<br />

Fall zu Fall unterschiedlich – der Zahnarzt und Kieferorthopäde beraten hier gerne!<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

14.1<br />

Informationen für Eltern<br />

Kieferorthopädische<br />

Frühbehandlungen<br />

verhindern das<br />

Schlimmste


Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Für: Frühbehandlung<br />

Kieferorthopädische Frühbehandlung<br />

Eltern können schon sehr früh etwas für die Zähne ihrer Kinder tun. Denn Fehlstellungen der<br />

Zähne können sich im ungünstigsten Fall schon vor dem und während des Milchzahnalters<br />

entwickeln. Das Gefährliche: Sie wachsen nicht von allein aus, sondern übertragen sich vom<br />

Milch- auf das spätere bleibende Gebiss! Die Folgen sind nicht nur schiefe Zähne, sondern unter<br />

Umständen auch Sprachstörungen (z. B. Lispeln bei den s- und z-Lauten). Außerdem kann es so<br />

zu Problemen beim Abbeißen oder Kauen kommen. Eine Frühbehandlung kann im Idealfall eine<br />

spätere Langzeitbehandlung überflüssig machen – oder zumindest den Grad der Zahn- und<br />

Kieferfehlstellung verringern.<br />

Wenn Eltern feststellen, dass sich bei ihren Sprösslingen die Zähne nicht natürlich entwickeln,<br />

sollten sie den Rat eines Zahnarztes oder Kieferorthopäden einholen. Gegebenenfalls leitet er<br />

sofort Maßnahmen ein, um die Fehlentwicklungen zu korrigieren. In Ausnahmefällen ist es sinnvoll,<br />

bereits im Milchzahnalter mit einer kieferorthopädischen Frühbehandlung zu beginnen. Die<br />

meisten Behandlungen setzen jedoch dann ein, wenn die Kinder am stärksten wachsen. Der<br />

Grund: In dieser Zeit lassen sich die Kiefer gut formen.<br />

Kindern fällt es oft schwer, auf den Nuckel oder den Daumen zu verzichten. Doch diese<br />

Fremdkörper verformen den Kiefer und führen zum so genannten „lutschoffenen Biss“ oder zu<br />

vorstehenden Schneidezähnen. Das Abbeißen ist dadurch erschwert und Sprachfehler wie<br />

Lispeln entstehen. Mit der Mundvorhofplatte (MVP) kann das Lutschen gestoppt und die<br />

Zahnfehlstellung der Schneidezähne schnell beseitigt werden. Dieser wirkungsvolle Lutsch-<br />

Ersatz aus Kunststoff liegt lose vor den Zähnen und wird von den geschlossenen Lippen gehalten.<br />

Dabei stärkt er gleichzeitig die Lippen- und Wangenmuskulatur und übt einen leichten <strong>Dr</strong>uck<br />

auf die vorstehenden Zähne aus. Das<br />

Kind wird so von seinen Lutschgewohnheiten<br />

entwöhnt; die Zähne werden im<br />

Idealfall sanft zurückgeschoben. Getragen<br />

werden sollte die Mundvorhofplatte tagsüber<br />

und nachts. Die Form der Mundvorhofplatte<br />

sowie die Dauer der Anwendung<br />

legt der Zahnarzt oder Kiefer-<br />

Verschiedene Modelle von Mundvorhofplatten<br />

orthopäde fest.<br />

Nicht nur Lutschgewohnheiten und Fehlfunktionen der Zunge wie Zungenbeißen, Zungenpressen<br />

und fehlerhaftes Schlucken können zu schiefen Zähnen führen. Auch der frühzeitige Verlust<br />

eines Milchzahnes kann Zähne verschieben. Bleibende Backenzähne können in diesem Fall nach<br />

vorne wandern und den Platz stark einengen. Die Folge: Platzmangel für die späteren Zähne, sie<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Zahnfehlstellungen im<br />

Kindesalter vorbeugen<br />

Das ideale Alter für<br />

eine kieferorthopädische<br />

Frühbehandlung<br />

Mundvorhofplatte<br />

gegen Lutschen<br />

14.2<br />

„Lückenhalter“ bei<br />

frühzeitigem Verlust<br />

von Milchzähnen


Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Kieferorthopädische Frühbehandlung<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Beispiel eines Lückenhalters<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

wachsen schief. So genannte Lückenhalter<br />

verhindern solche Zahnverschiebungen. Für<br />

Kinder, bei denen schon frühzeitig mehrere<br />

Frontzähne durch Karies oder Unfall ausgefallen<br />

sind, gibt es sie sogar mit integrierten<br />

kleinen künstlichen Zähnen, sodass die<br />

Kleinen wieder richtig beißen und „lückenlos“<br />

lachen können.<br />

Häufig ist es notwendig, nach einer Frühbehandlung oder einer längeren Unterbrechung über<br />

eine weitere kieferorthopädische Behandlung nachzudenken. Welche Behandlung für das Kind<br />

sinnvoll ist, entscheidet der Zahnarzt oder Kieferorthopäde von Fall zu Fall.<br />

14.2<br />

Frühbehandlung<br />

Erfolge im Auge<br />

behalten


Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Für: Aktivator/Bionator<br />

Aktivator und Bionator<br />

Schiefe Zähne und Kieferfehlstellungen sehen nicht nur unschön aus, sie belasten auch das<br />

gesamte Kausystem – und können sich vom Milchgebiss auf die späteren bleibenden Zähne<br />

übertragen. Eine frühzeitige kieferorthopädische Behandlung kann bereits vorhandene Zahn- und<br />

Kieferfehlstellungen schnell aus der Welt schaffen oder Verschlimmerungen vorbeugen.<br />

Wenn der Oberkiefer weit vorsteht und der Unterkiefer zurückliegt, kann ein Aktivator oder ein<br />

Bionator den Zustand verbessern. Aber auch bei Zungenfehlfunktionen wie Zungenpressen oder<br />

Zungenbeißen schaffen sie Abhilfe. Beide Apparaturen hindern den Oberkiefer am weiteren<br />

Wachstum und schieben gleichzeitig den Unterkiefer weiter vor. Die Zahnspangen sind herausnehmbar<br />

und aus einem Stück gefertigt: aus einer Kunststoffbasis mit einem Außenbogen aus<br />

<strong>Dr</strong>aht. Sowohl Aktivator als auch Bionator wirken gleichzeitig auf Unter- und Oberkiefer. Beim<br />

Zubeißen wird der Unterkiefer nach vorne geschoben, die Muskulatur gedehnt und dadurch das<br />

Wachstum des Unterkiefers angeregt. Gleichzeitig hemmen Aktivator und Bionator das<br />

Wachstum des Oberkiefers. Das Gesichtsprofil verbessert sich sichtbar.<br />

Aktivator<br />

Sowohl der Aktivator als auch der Bionator wirken nur dann, wenn die Kinder sie regelmäßig<br />

nachmittags und nachts tragen. Nur zum Essen, zum Sport und in der Schule sollten die<br />

Apparaturen herausgenommen werden. Wichtig ist auch die gründliche Reinigung der Spezial-<br />

Klammern, denn die Zahnspangen müssen regelmäßig, wie die Zähne auch, von schädlichem<br />

Belag (Plaque) befreit werden. Am besten lässt sich die Plaque mit einer Zahnbürste mit harten<br />

Borsten und Zahnpasta entfernen. Damit auch harte Ablagerungen keine Chance haben, sollten<br />

die Spangen zusätzlich einmal pro Woche für circa 15 Minuten in ein sprudelndes Reinigungsbad<br />

gelegt werden. Nach der Reinigung werden Aktivator oder Bionator sicher in einer Klammer-Box<br />

aufbewahrt.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Bionator<br />

Fehlstellungen im<br />

frühen Kindesalter<br />

behandeln<br />

Aktivator und Bionator<br />

bringen Zähne in Form<br />

Tragegewohnheiten<br />

und Reinigung im<br />

Alltag<br />

14.3


Aktivator und Bionator (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Hinweis:<br />

Sollte sich im Mund eine <strong>Dr</strong>uckstelle bilden oder etwas von dem Aktivator oder Bionator abbrechen,<br />

dann hilft nur eins: Sofort zum Kieferorthopäden oder Zahnarzt gehen und reparieren lassen!<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

14.3<br />

Aktivator/Bionator


Quelle: Grafik-Designer grad. R. Glebsattel<br />

Für: Aktive Platte<br />

Aktive Platte<br />

Schief stehende Zähne sehen nicht nur unschön aus, sie sind auch gesundheitlich bedenklich,<br />

denn sie können den kompletten Kiefer verschieben. Darunter leidet nicht nur die Aussprache<br />

(Lispeln), auch richtiges Abbeißen und Kauen werden erschwert und ab einem bestimmten<br />

Schweregrad der Fehlstellung sogar fast unmöglich. Deswegen sollten die Zähne frühzeitig in die<br />

richtige Position gebracht werden. Meist geschieht dies in der Übergangsphase vom Milchzahnzum<br />

Erwachsenengebiss. Aber auch im Erwachsenenalter sind Korrekturen von Fehlstellungen<br />

noch möglich.<br />

Die so genannte Aktive Platte (herausnehmbare Zahnspange) bringt die Zähne in Form, ohne<br />

dass sie dabei zu sehr auffällt. Die Zahnspange besteht aus einer Kunststoffplatte, die dicht an<br />

der Innenseite der Zähne anliegt. In die Platten sind meistens kleine Schrauben und <strong>Dr</strong>ahtfedern<br />

eingearbeitet, um die Zähne zu bewegen oder den Kiefer zu dehnen.<br />

Vor der Behandlung weist das<br />

Gebiss mehrere Zahnfehlstellungen<br />

auf<br />

Quelle: Grafik-Designer grad. R. Glebsattel<br />

Die Aktive Platte korrigiert diese<br />

Fehlstellung<br />

Wichtig:<br />

Die Aktive Platte muss möglichst häufig und intensiv getragen werden – und zwar mindestens<br />

nachmittags und nachts. Herausgenommen wird sie nur in der Schule, zum Essen und beim<br />

Sport.<br />

Muss der komplette Kiefer vergrößert werden, geschieht das, indem die Kunststoffplatte langsam<br />

ausgedehnt wird. Dazu wird die Platte nicht aus einem Stück gefertigt, sondern setzt sich<br />

aus einzelnen Teilen zusammen. Die einzelnen Teile sind mit Dehnschrauben verbunden, die sich<br />

verstellen lassen und immer weiter auseinander gedreht werden können. Einzelne schiefe Zähne<br />

werden hingegen mittels kleiner <strong>Dr</strong>ahtfedern gerade gerückt. Diese Federn üben einen andauernden<br />

<strong>Dr</strong>uck auf den Zahn aus, sodass er sich langsam, aber sicher im Kiefer verschiebt und richtig<br />

stellt.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Zahnfehlstellungen<br />

so früh wie möglich<br />

korrigieren<br />

Wirkungsvoll und<br />

herausnehmbar:<br />

die Aktive Platte<br />

Sanften <strong>Dr</strong>uck auf<br />

Zähne und Kiefer<br />

ausüben<br />

14.4


Aktive Platte (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Damit sich die Zähne verschieben, muss die Aktive Platte regelmäßig nachgezogen werden. Dazu<br />

gibt es einen Spezialschlüssel, mit dem Eltern oder Patienten nach Anweisung des Zahnarztes<br />

oder Kieferorthopäden ihre Zahnklammer selber verstellen können. Wichtig für den Erfolg ist,<br />

dass sich die Eltern oder Jugendlichen genau an den Plan des behandelnden Arztes halten!<br />

Tägliche Reinigung ist das A und O für die lange Lebensdauer einer Aktiven Platte – gleichzeitig<br />

werden so die eigenen Zähne vor schädlichen Belägen geschützt. Für die Pflege der Zahnspange<br />

reichen eine Zahnbürste und etwas Zahnpasta. Zusätzlich sollten Patienten ihrer Zahnspange<br />

regelmäßig ein spezielles Sprudelbad gönnen. In der Zeit, in der die Aktive Platte nicht getragen<br />

wird, lagert sie am besten in einer Spangen-Box. Und sollte doch einmal etwas kaputtgehen: ab<br />

damit zum Kieferorthopäden oder Zahnarzt, denn eine Klammer, bei der der <strong>Dr</strong>uck nicht mehr<br />

richtig verteilt ist, kann mehr Schaden anrichten, als dass sie nützt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Aktive Platte<br />

Der Schlüssel<br />

zum Erfolg<br />

Gut gepflegt zum<br />

schönen Lächeln<br />

14.4


Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Für: Feste Klammer<br />

Festsitzende Apparaturen<br />

Im Gegensatz zu anderen Spangen können festsitzende Zahnklammern nicht herausgenommen<br />

werden. Mit diesen Apparaturen lassen sich vielseitige Korrekturen von Zahnfehlstellungen<br />

durchführen: zum Beispiel eine Aufrichtung und <strong>Dr</strong>ehung von Zähnen, Verschiebung von Zähnen<br />

an die optimale Stelle (körperliche Zahnbewegungen) oder Schaffung von Platz für Zähne, die<br />

außerhalb der Zahnreihe stehen. Behandlungen von „schiefen“ Zähnen können übrigens nicht<br />

nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern bei einem gesunden Zahnhalteapparat ebenso im<br />

Erwachsenenalter durchgeführt werden! Ideal ist es jedoch, diese kieferorthopädische<br />

Behandlung während der Wachstumsphase in Angriff zu nehmen, da sichtbare Erfolge mit zunehmendem<br />

Alter längere Zeit brauchen.<br />

Multiband<br />

Metall-Brackets<br />

Festsitzende Klammer mit verschiedenen Brackets<br />

Keramik-Brackets<br />

Grundsätzlich existieren zwei unterschiedliche<br />

Arten von festsitzenden Zahnspangen.<br />

Bei den so genannten Multiband-Apparaten<br />

werden aus dünnem Stahlblech<br />

vorgefertigte Bänder auf die Backenzähne<br />

aufzementiert. Brackets (Metallschlösser)<br />

hingegen werden direkt auf die Frontzähne<br />

und Zähne im <strong>Seite</strong>nzahnbereich geklebt.<br />

Inzwischen gibt es allerdings auch Brackets<br />

aus zahnfarbenen Keramiken oder<br />

Kunststoffen, die erheblich dezenter – aber<br />

auch teurer – als Metallbrackets sind und<br />

darum privat bezahlt werden müssen.<br />

Ob Brackets oder Multiband – feste Apparaturen funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Die<br />

Metallbänder bzw. Brackets sind fest mit den Zähnen verbunden und üben ununterbrochen einen<br />

leichten <strong>Dr</strong>uck auf die Zähne aus, deren Stellungen korrigiert werden sollen. An den Brackets wird<br />

dazu ein elastischer Metallbogen befestigt, an dem die Zähne verschoben werden. Damit der<br />

Bogen sich nicht vom Bracket löst, wird das Schloss mit Gummiringen (Ligaturen) „verriegelt“.<br />

Zusätzlich können weitere Hilfsmittel wie Zugfedern, <strong>Dr</strong>uckfedern oder Gummiketten an den<br />

Brackets befestigt werden, die dafür sorgen, dass sich die Zähne in die gewünschte Richtung verschieben.<br />

Im Vergleich zu herausnehmbaren Zahnspangen lassen sich mit festsitzenden Klammern auch bei<br />

ausgeprägten Zahnfehlstellungen Erfolge erzielen. Schließlich üben festsitzende Apparaturen zu<br />

jeder Zeit einen leichten <strong>Dr</strong>uck auf die Zähne aus. Allerdings folgt der Multiband-Behandlung<br />

immer eine Nachbehandlung (Retentionsphase) mit einer losen Zahnspange. Diese Nach-<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Festsitzende<br />

Zahnklammern bringen<br />

Zähne in Form<br />

Zwei verschiedene<br />

Systeme<br />

14.5<br />

Die kleinen Helfer der<br />

festen Zahnklammer<br />

Intensive Behandlung<br />

– schnelle Wirkung


Festsitzende Apparaturen (<strong>Seite</strong> 2)<br />

behandlung ist dringend erforderlich, denn sie verhindert, dass die Zähne wieder eine schiefe<br />

Stellung einnehmen. Wie lange der Einsatz einer losen bzw. einer festen Klammer dauert, ist von<br />

Fall zu Fall unterschiedlich.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

14.5<br />

Feste Klammer


Für: Pflege fester Klammern<br />

Zahnreinigungs-Tipps für<br />

festsitzende Klammern<br />

Bei festsitzenden Klammern (Bändern und Brackets) ist gründliche und regelmäßige Zahn- und<br />

Klammerpflege besonders wichtig. Speisereste können sich nämlich leichter zwischen den<br />

Zähnen und an der Klammer festsetzen und die Entstehung von Plaque (Zahnbelag) beschleunigen:<br />

ein gefährlicher Nährboden, denn Plaque ist eine flächenhafte Ansammlung von vielen<br />

Millionen Bakterien, die durch Säureausscheidung Karies verursachen können. Träger von festsitzenden<br />

Klammern müssen deshalb mehr als andere Patienten für ihre Mundhygiene tun.<br />

Das Zähneputzen und auch die Verwendung geeigneter Hilfsmittel sind nach jeder Mahlzeit<br />

Pflicht. Zusätzlich kann es empfehlenswert sein, die Zähne zur Vorbeugung (Prophylaxe) regelmäßig<br />

professionell vom Zahnarzt reinigen zu lassen. Zum Ritual werden sollte das Zähneputzen<br />

nach jeder Haupt- und Zwischenmahlzeit – und zwar mindestens drei Minuten. Jeder Zahn muss<br />

von allen <strong>Seite</strong>n topsauber gereinigt werden. Und das bedeutet: von außen und innen inklusive<br />

der Zwischenräume. Bei elektrischen Zahnbürsten geht man übrigens genauso vor wie mit normalen<br />

Zahnbürsten.<br />

Genauso wichtig wie der richtige Umgang mit der Zahnbürste ist auch der Einsatz spezieller<br />

Bürsten, Zahnzwischenraumbürsten (Interspace) und Mundduschen, um die Brackets rundum<br />

sauber zu halten. Denn für Bänder, Brackets und Bögen bei festsitzenden Klammern reicht die<br />

herkömmliche Zahnpflege nicht aus. Mundduschen spülen Reste aus Zwischenräumen und vom<br />

Zahnfleischrand weg, sie ersetzen allerdings nicht das tägliche Zähneputzen! Mit den speziellen<br />

Zahnbürsten und Zahnzwischenraumbürsten lässt sich gefährlicher Zahnbelag entfernen. Auch<br />

die regelmäßige Verwendung von Fluoridgel kann die Zähne stärken und sie so zusätzlich vor<br />

Karies schützen. Der Zahnarzt oder die Prophylaxeassistentin zeigen gerne, wie die Zähne am<br />

besten gereinigt werden.<br />

Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel<br />

Mit der Zahnbürste werden die Zähne oberhalb und<br />

unterhalb der Brackets geputzt<br />

Quelle: Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel<br />

Die Zahnzwischenraumbürste entfernt Beläge und<br />

Speisereste zwischen den Brackets<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Zahnpflege bei<br />

festsitzenden<br />

Zahnklammern<br />

besonders wichtig<br />

Die richtige<br />

Putztechnik<br />

Hilfsmittel für die<br />

Zwischenräume<br />

14.6


Zahnreinigungs-Tipps für<br />

festsitzende Klammern (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Übrigens: Die Zähne sollten erst recht besonders gründlich geputzt werden, wenn das Zahnfleisch<br />

empfindlich ist und blutet. Zahnfleischbluten ist nämlich ein Zeichen für eine Entzündung<br />

und diese kann alleine schon durch eine gründliche Zahnreinigung von selbst abklingen.<br />

Zahnspangen-Träger sollten regelmäßig eine Individualprophylaxe durchführen lassen. Dazu<br />

gehört, dass der Zahnarzt dem Patienten spezielle Zahnputztechniken und den Einsatz von<br />

Hilfsmitteln erklärt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

14.6<br />

Pflege fester Klammern<br />

Individualprophylaxe<br />

beim Zahnarzt


Quelle: Zahnärztlicher Fach-Verlag/Herne<br />

Für: Pflege Zahnspange<br />

Zahnreinigungs-Tipps für<br />

herausnehmbare Zahnspangen<br />

Für Patienten, die eine herausnehmbare Zahnspange tragen, ist eine gründliche und regelmäßige<br />

Zahn- und Klammerpflege besonders wichtig. Speisereste können sich nämlich leichter zwischen<br />

den Zähnen oder an der Klammer festsetzen und die Entstehung von Plaque (Zahnbelag)<br />

beschleunigen: ein gefährlicher Nährboden, denn Plaque ist eine flächenhafte Ansammlung von<br />

vielen Millionen Bakterien, die durch Säureausscheidung Karies verursachen. Träger von losen<br />

Zahnspangen müssen deshalb mehr als andere für die Gesundheit ihrer Zähne tun.<br />

Das Zähneputzen und auch die Verwendung geeigneter Hilfsmittel sind nach jeder Mahlzeit<br />

Pflicht. Zusätzlich kann es empfehlenswert sein, die Zähne zur Vorbeugung (Prophylaxe) regelmäßig<br />

professionell vom Zahnarzt reinigen zu lassen. Zum Ritual werden sollte das Zähneputzen<br />

nach jeder Haupt- und Zwischenmahlzeit – und zwar mindestens drei Minuten. Jeder Zahn muss<br />

von allen <strong>Seite</strong>n topsauber gereinigt werden. Und das bedeutet: von außen und innen inklusive<br />

der Zwischenräume. Bei elektrischen Zahnbürsten geht man übrigens genauso vor wie mit normalen<br />

Zahnbürsten.<br />

Genauso wichtig wie der richtige Umgang mit der Zahnbürste ist auch der Einsatz von Zahnseide.<br />

Mit Zahnseide lassen sich die Zahnzwischenräume gründlich reinigen. Auch die regelmäßige<br />

Verwendung von Fluoridgel kann die Zähne stärken und sie so zusätzlich vor Karies schützen.<br />

Übrigens: Die Zähne sollten erst recht besonders gründlich geputzt werden, wenn das Zahn-<br />

fleisch empfindlich ist und blutet. Zahnfleischbluten ist nämlich ein Zeichen für eine Entzündung<br />

und diese kann alleine schon durch eine gründliche Zahnreinigung von selbst abklingen.<br />

Eine spezielle Prothesenbürste entfernt hartnäckige<br />

Beläge<br />

Die tägliche Reinigung ist nicht nur für die Zähne,<br />

sondern auch für die abnehmbare Zahnspange<br />

selbstverständlich. Am besten putzt man sie vorsichtig<br />

mit einer Zahnbürste oder mit einer speziellen<br />

Prothesenbürste unter fließendem Wasser.<br />

Selbstverständlich kann auch Zahnpasta verwendet<br />

werden. Um Zahnsteinablagerungen zu beseitigen,<br />

sollte die Zahnspange einmal pro Woche für<br />

circa 15 Minuten in ein sprudelndes Reingungsbad<br />

gelegt werden – auf keinen Fall aber in heißes oder<br />

kochendes Wasser. Und aufbewahren lässt sie<br />

sich am besten in einer extra dafür vorgesehenen<br />

Klammer-Box. So wird die Zahnspange ideal vor<br />

Verunreinigungen und Verformungen geschützt.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Zahnpflege bei<br />

Zahnspangen<br />

besonders wichtig<br />

Die richtige<br />

Putztechnik<br />

Hilfsmittel für die<br />

Zwischenräume<br />

14.7<br />

Pflege der Zahnspange


Zahnreinigungs-Tipps für<br />

herausnehmbare Zahnspangen (<strong>Seite</strong> 2)<br />

Zahnspangen-Träger sollten regelmäßig eine Individualprophylaxe durchführen lassen. Dazu<br />

gehört, dass der Zahnarzt oder die Zahnarzthelferin dem Patienten spezielle Zahnputztechniken<br />

und den Einsatz von Hilfsmitteln erklärt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

14.7<br />

Pflege Zahnspange<br />

Individualprophylaxe<br />

beim Zahnarzt


Für: CAD, CAM<br />

direkte Herstellung von festsitzendem<br />

Zahnersatz und Keramikinlays<br />

Festsitzender Zahnersatz und keramische Einlagefüllungen werden heute nicht mehr ausschließlich<br />

im Labor gearbeitet. Immer mehr setzen sich bei der Herstellung von vollkeramischen Restaurationen<br />

computergestützte Verfahren wie CAD (Computer Aided Design) oder CAM (Computer<br />

Aided Manufacturing) durch. Das Besondere: Der Zahnersatz kann mit Hilfe modernster<br />

Technik direkt in der <strong>Zahnarztpraxis</strong> angefertigt werden. Möglich macht dies ein komplettes<br />

Datenerfassungs- und -bearbeitungssystem – kombiniert mit einer Fräsmaschine. Für den<br />

Patienten hat dieses In-Office-Verfahren den Vorteil, dass er innerhalb eines Tages mit seinem<br />

Inlay oder seiner (Teil-)Krone aus Keramik versorgt werden kann.<br />

CAD und CAM sind sehr komfortable Systeme,<br />

mit denen binnen kurzer Zeit zum Beispiel<br />

ein passgenaues Keramikinlay gefräst werden<br />

kann. Auf den herkömmlichen Präzisionsabdruck<br />

kann der Zahnarzt dabei verzichten,<br />

weil alle Vorgaben für den späteren Zahnersatz<br />

auf elektronischem Weg erfasst, übermittelt<br />

und verarbeitet werden. Das bedeutet: Nach<br />

der Vorbereitung des betroffenen Zahnes greift<br />

Schleifvorgang an einem Keramik-Inlay<br />

eine elektronische Kamera die Oberflächenstruktur<br />

des zu behandelnden Zahnes ab. Der Zahnarzt verfolgt und kontrolliert das durch den<br />

Scanner erfasste Bild auf einem Monitor und gibt dann am Rechner weitere Zusatzinformationen<br />

ein. Im nächsten Schritt werden die Daten an die Fräsmaschine geleitet, die anhand der Vorgaben<br />

aus einem hochwertigen Keramikblock innerhalb weniger Minuten die Keramik-Versorgung<br />

schleift. Nach der endgültigen Präparation des Zahnes und einer letzten Prüfung (Einprobe) wird<br />

das Inlay mit einer speziellen, zeitaufwändigen Adhäsivtechnik schließlich fest eingeklebt.<br />

Quelle: Sirona Dental Systems GmbH CAD, CAM –<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Computergestützte<br />

Anfertigung in der<br />

<strong>Zahnarztpraxis</strong><br />

Schnelles,<br />

flexibles Prinzip<br />

15.1


Für:<br />

Inlays – Kronen – Brücken:<br />

Materialien im Vergleich<br />

Müssen ein oder mehrere Zähne mit Inlays, Kronen oder Brücken versorgt werden, kann der<br />

Zahnarzt auf unterschiedliche Werkstoffe zurückgreifen. Dabei hat er die Wahl zwischen Kunststoff,<br />

Keramik, verschiedenen Metalllegierungen oder Kombinationen aus diesen Materialien. Die<br />

Entscheidung ist abhängig von der Position des Zahnes, dem Umfang der notwendigen<br />

Versorgung, der Kaubelastung, der ein Zahnersatz oder eine indirekte Füllung standhalten muss,<br />

und den ästhetischen Ansprüchen des Patienten.<br />

Die schönsten Inlays und Kronen – also die, die man kaum als solche erkennt – sind meist aus<br />

Keramik. Denn dieses Material wirkt auf Grund seiner Beschaffenheit und Lichtdurchlässigkeit<br />

sehr natürlich und kann optimal an die eigene Zahnfarbe und -form angepasst werden. Darüber<br />

hinaus ist Keramik ein Werkstoff, der sehr gewebefreundlich, mundverträglich und farbbeständig<br />

ist und wegen seiner guten Abriebfestigkeit durch eine hohe Beständigkeit überzeugt. Man<br />

spricht von „Verblendkeramik“, wenn auf eine dünne Goldkrone nach außen eine Keramikschicht<br />

aufgetragen wird. Die ästhetisch anspruchsvollsten Lösungen sind jedoch Kronen, die vollständig<br />

aus Keramik bestehen (Vollkeramikkronen).<br />

Komposit – ein Spezialkunststoff, der mit Glas- und Quarzpartikeln verstärkt ist – wird vor allem<br />

für Füllungen, Inlays und die Verblendung von Kronen verwendet. Das Quarz sorgt für eine ausreichende<br />

Festigkeit des Komposits, die Glaspartikel verleihen dem Kunststoff ein keramikähnliches<br />

Aussehen. Über die Mischverhältnisse des Komposits kann die Lichtdurchlässigkeit bestimmt<br />

und die Farbe des Zahnschmelzes annähernd nachgeahmt werden. Komposite sind nicht<br />

so abriebfest wie zum Beispiel Keramik und können wegen dieser Materialeigenschaft nicht überall<br />

eingesetzt werden.<br />

Es gibt verschiedene Legierungen, die für Inlays, Kronen und Brücken verwendet werden können<br />

– mit unterschiedlichen Ansprüchen an Verarbeitung, Verträglichkeit und Beständigkeit. Zu den<br />

Klassikern zählen hochgoldhaltige Legierungen. Sie bestehen aus einer Mischung aus Gold und<br />

Platin und schimmern gold- oder weißgoldfarben. Wegen der langjährigen Erfahrung und ständigen<br />

Weiterentwicklung lassen sie sich gut verarbeiten.<br />

Die Kosten für Inlays, Kronen und Brücken hängen stark von der Wahl des Materials sowie dem<br />

Behandlungs- und Herstellungsverfahren ab. Je anspruchsvoller ein Patient in puncto Ästhetik<br />

und Beständigkeit ist, um so höher liegen in der Regel die Kosten. Auch die aufwändige Verarbeitung<br />

in der Praxis und im Labor beeinflussen den Preis:<br />

• Material: Keramik ist hochwertiger als Kunststoff und darum teurer. Bei Gold ist der<br />

Materialpreis wiederum höher als z. B. bei Titan.<br />

<strong>Seite</strong> 2 �<br />

Materialienvergleich<br />

Verschiedene<br />

Materialien für Inlays,<br />

Kronen, Brücken<br />

Keramik – der<br />

Zahnfarbe am<br />

nächsten<br />

Komposit –<br />

die kostengünstigere<br />

zahnfarbene Variante<br />

Metalllegierungen –<br />

vielfältig im Einsatz<br />

Unterschiedliche<br />

Ansprüche –<br />

verschiedene Preise<br />

16.1


Inlays – Kronen – Brücken:<br />

Materialien im Vergleich (<strong>Seite</strong> 2)<br />

• Menge: Nicht jeder Zahn ist bei allen Patienten gleich groß, auch die Größe des<br />

Zahndefekts variiert. Dementsprechend ist die verwendete Goldmenge unterschiedlich.<br />

Der Preis hängt außerdem davon ab, wie hoch der Goldanteil in einer Legierung ist.<br />

• Herstellung: Jede Krone, jede Brücke, jedes Inlay ist ein Einzelstück, das individuell<br />

vom Zahntechniker-Labor nach Vorgaben des Zahnarztes gefertigt wird. Bestimmte<br />

Fertigungstechniken sind aufwändiger als Standardverfahren.<br />

• Beratung und Behandlung: Es gibt keine Standardlösung – je nach Art der Versorgung<br />

und den Ansprüchen des Patienten ist der Behandlungsaufwand für den Zahnarzt unterschiedlich.<br />

Er entscheidet nach eingehender Beratung und Aufklärung gemeinsam mit<br />

dem Patienten, welche Behandlungsmethode zum Einsatz kommen soll.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

16.1<br />

Materialienvergleich


Für: Steuerl. Absetzbarkeit<br />

Steuerliche Absetzbarkeit des<br />

Eigenanteils für Zahnersatz<br />

Wenn die gesetzlichen Krankenkassen nicht den vollen Betrag für spezielle zahnärztliche<br />

Leistungen übernehmen, können Patienten unter bestimmten Voraussetzungen ihren Eigenanteil<br />

als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend machen. Das besagt § 33 des<br />

Einkommensteuergesetzes (EstG). Die privaten Kosten für Zahnersatz – dazu zählen Kronen,<br />

Brücken, Füllungen oder Prothesen – reduzieren so das zu versteuernde Einkommen. Einzige<br />

Bedingung: Die Kosten müssen die zumutbare Eigenbelastung übersteigen.<br />

Ob die außergewöhnliche Belastung sich steuerlich auswirkt, ist abhängig von den<br />

Gesamteinkünften, der Höhe des Eigenanteils und dem Familienstand. Denn nur, wenn die<br />

selbst zu zahlenden Kosten einen bestimmten Prozentsatz der Gesamteinkünfte überschreiten,<br />

kann der Eigenanteil in der Steuererklärung angegeben werden. Anwendung findet dieses<br />

Gesetz übrigens nicht nur im zahnärztlichen Bereich, sondern auch bei allen Krankheitskosten.<br />

Die Fahrtkosten zum Zahnarzt zählen übrigens auch zu den Krankheitskosten und können abgesetzt<br />

werden.<br />

Beträge laut § 33 EstG<br />

Gesamtbetrag der Einkünfte (€) bis 15.340 bis 51.130 über 51.130<br />

Alleinstehende (Grundtabelle) 5 % 6 % 7 %<br />

Verheiratete (Splittingtabelle) 4 % 5 % 6 %<br />

Steuerpflichtige mit 1 oder 2 Kindern 2 % 3 % 4 %<br />

Steuerpflichtige mit 3 oder mehr Kindern 1 % 1 % 2 %<br />

Ein Familienvater mit drei Kindern und einem Brutto-Monatseinkommen von 1.500 € (18.000 €<br />

pro Jahr) hätte einen Grenzbetrag von einem Prozent seines Jahreseinkommens, also 180 € pro<br />

Jahr. Wenn sein Eigenanteil für Zahnersatz, -kronen oder -füllungen diese Grenze überschreitet,<br />

werden alle darüber liegenden Kosten als „außergewöhnliche Belastung“ von dem zu versteuernden<br />

Einkommen abgezogen.<br />

Tipp:<br />

Genauere Informationen gibt der Steuerberater, ein Lohnsteuerhilfeverein oder das Finanzamt.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Private Kosten für<br />

Zahnersatz und<br />

-füllungen steuerlich<br />

absetzen<br />

Bedingung:<br />

außergewöhnliche<br />

Belastung<br />

Steuerlicher<br />

Grenzbetrag pro<br />

Jahr nach<br />

Einkommensklassen<br />

Ein Beispiel zur<br />

Verdeutlichung<br />

17.1


Für:<br />

Bonusheft<br />

1989 wurde im Zuge einer Gesundheitsreform die Bonusregelung eingeführt. Alle Mitglieder der<br />

gesetzlichen Krankenversicherungen sowie deren mitversicherte Familienangehörige erhalten<br />

seit der Einführung dieses Gesetzes ihr persönliches Bonusheft, das sie zu jeder<br />

Zahngesundheitsuntersuchung (Kontroll- oder Prophylaxe-Sitzung) mitnehmen und unaufgefordert<br />

vorzeigen sollten. Das Bonusheft benötigt der Versicherte als Nachweis für den Anspruch auf<br />

erhöhte Zuschüsse zum Zahnersatz gemäß § 30 SGB V.<br />

Gesetzlich Krankenversicherte erhalten grundsätzlich einen Zuschuss von 50 Prozent für vertragszahnärztliche<br />

Versorgungen mit Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder herausnehmbare<br />

Prothesen. Sind im Bonusheft regelmäßige Zahnarztbesuche vermerkt, beteiligen sich die<br />

gesetzlichen Krankenversicherungen mit einem höheren Zuschuss. Der Zuschuss für die Vertragsleistung<br />

steigt um zehn Prozent auf insgesamt 60 Prozent, wenn<br />

Versicherte und Mitversicherte, die das 18. Lebensjahr vollendet<br />

haben, in den letzten fünf Jahren wenigstens einmal im Jahr zur eingehenden<br />

Untersuchung beim Zahnarzt waren bzw. Kinder und<br />

Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr in dieser Zeit mindestens einen<br />

Eintrag im Rahmen der Individualprophylaxe pro Kalenderhalbjahr im<br />

Bonusheft vorweisen können. Bei einer lückenlosen Vorsorge über<br />

einen Zeitraum von zehn Jahren erhöht sich der Zuschuss für die<br />

Kassenleistung um weitere fünf Prozent auf 65 Prozent. Den verbleibenden<br />

Anteil müssen die Patienten selbst übernehmen.<br />

Hinweis:<br />

Gezählt werden nur die abgeschlossenen Kalenderjahre, in denen im Bonusheft lückenlos die<br />

Zahnarztuntersuchungen nachgewiesen werden. Dabei wird das Jahr, in dem die Versorgung mit<br />

Zahnersatz durchgeführt werden soll, nicht mitgezählt! Ein Patient, der 2003 einen Zahnersatz<br />

erhält, muss demnach mindestens ab 1998 einmal pro Jahr eine eingehende Untersuchung beim<br />

Zahnarzt bzw. mindestens einen Eintrag im Rahmen der Individualprophylaxe pro Kalenderhalbjahr<br />

nachweisen können, um von den gesetzlichen Krankenversicherungen einen Zuschuss<br />

von 60 Prozent zu erhalten.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Bonusheft<br />

Per Gesetz<br />

verankert: die<br />

Bonusregelung<br />

Bonusheft spart<br />

bares Geld<br />

17.2


Für: Sonstiges<br />

Neue Regelungen ab 2004<br />

In einem umfangreichen Katalog hat der Gesetzgeber genau festgelegt, auf welche Leistungen ein<br />

Versicherter in der gesetzlichen Krankenkasse Anspruch hat. Ab 2004 sieht der Katalog zum Teil<br />

wesentliche Veränderungen in Leistungsumfang und Kosten vor. So zahlt die Krankenkasse beispielsweise<br />

nur noch einmal jährlich die Kosten für die Entfernung von Zahnstein, bestimmte<br />

Versorgungsformen im Bereich Zahnersatz wurden ganz aus dem Erstattungskatalog gestrichen,<br />

andere Leistungen dafür neu in den Katalog aufgenommen. Aussagen zu Leistungen und Kosten,<br />

die Patienten in Informationsmaterial finden, können sich darum geändert haben. Auf welche<br />

Versorgung ein gesetzlich Versicherter Anspruch hat und wie die neue Kostenregelung dazu aussieht:<br />

darüber informiert Ihr Zahnarzt.<br />

Hinweis:<br />

Der neue Leistungskatalog wurde unabhängig von der Gesundheitsreform beschlossen. Noch<br />

nicht absehbar sind deshalb eventuelle zusätzliche Auswirkungen der Gesundheitsreform auf<br />

zahnärztliche Leistungen und Kosten. Ihr Zahnarzt hilft bei Fragen gern weiter.<br />

Im Zuge der Gesundheitsreform und des GKV-Modernisierungsgesetzes (Gesetz zur Reform der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung) hat der Gesetzgeber die Versorgung mit Zahnersatz neu geordnet.<br />

Fest gelegt wurde, dass Zahnersatz ab dem Jahr 2005 gesondert versichert werden muss.<br />

Möglich ist dies über eine Standardversicherung in der gesetzlichen Krankenkasse oder über individuelle,<br />

auf den Patienten zugeschnittene Versicherungsmodelle bei privaten Krankenkassen. Ihr<br />

Zahnarzt informiert gern über die verschiedenen Möglichkeiten und Modalitäten.<br />

Bisher konnte nur ein kleiner Kreis gesetzlich Versicherter von den Vorteilen der Kostenerstattung<br />

profitieren: freie Wahl der Therapieform, dadurch bedingt eine individuell auf den Patienten zugeschnittene<br />

Versorgung. Mit der Gesundheitsreform haben erstmalig alle gesetzlich Versicherten die<br />

Möglichkeit, die von ihnen gewünschten zahnärztliche Leistungen frei zu wählen – und zwar unabhängig<br />

von den gesetzlichen Reglementierungen. Patienten, die sich für das Prinzip der Kostenerstattung<br />

entscheiden, können so in erheblich stärkerem Maße von der modernen Zahnheilkunde<br />

partizipieren und selbstbestimmter handeln. Und selbstverständlich klärt der Zahnarzt<br />

seinen Patienten im Vorfeld intensiv über Möglichkeiten und Kosten auf.<br />

Im Regelfall rechnet der Zahnarzt direkt mit der Versicherung ab. Anders bei der Kostenerstattung:<br />

Hier stellt der Zahnarzt dem Patienten seine Leistungen direkt in Rechnung. Der Patient erhält den<br />

erstattungsfähigen Betrag von seiner Krankenversicherung gegen Vorlage der Rechnung zurück.<br />

Das Prinzip der Kostenerstattung hat den Vorteil, Leistungen frei wählen zu können.<br />

Ihr Zahnarzt:<br />

Verändertes<br />

Leistungsspektrum<br />

Zahnersatz ab 2005<br />

extra zu versichern<br />

Wahl der<br />

Kostenerstattung<br />

jetzt für alle<br />

Patienten<br />

Kostenerstattung –<br />

was heißt das?<br />

17.3


Bildquellenverzeichnis<br />

• Aktion zahnfreundlich e.V.: 2.5<br />

• Aventis Pharma Deutschland GmbH: 11.2, 11.5<br />

• <strong>Dr</strong>. Wolfgang Bengel/Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V.: 6.2, 6.4, 7.2<br />

• Ztm. Hans H. Caesar, Murr an der Murr: 9.1<br />

• Colgate-Palmolive, Hamburg: 12.1<br />

• Dental Liga GmbH & Co. KG: 3.2<br />

• DENTSPLY DeTrey GmbH: 2.3, 5.1<br />

• 3M ESPE AG, Dental Products, Seefeld: 4.3<br />

• FRIADENT GmbH: 13.1, 13.4, 13.6, 13.7<br />

• GABA GmbH, Lörrach: 2.4<br />

• Girrbach Dental GmbH, Pforzheim: 10.1<br />

• Grafik-Designer grad. Reiner Glebsattel: 2.1, 2.4, 8.2, 14.4, 14.6<br />

• Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG: 7.3, 8.3<br />

• Initiative Kiefergesundheit e. V.: 14.1<br />

• Libromed – Scott Krausen: 7.3, 8.6, 11.3, 11.4<br />

• LifeART: 7.1, 7.2<br />

• Sirona Dental Systems GmbH, Bensheim: 15.1<br />

• Straumann GmbH Deutschland: 13.3<br />

• Josef Schmidseder: Farbatlanten der Zahnmedizin. Bd.15: Ästhetische Zahnmedizin.<br />

Georg Thieme Verlag 1998: 3.3<br />

• Wieland Dental + Technik GmbH & Co. KG: 6.5<br />

• Zahnärztlicher Fach-Verlag, Herne: 4.2, 4.5, 4.6, 4.7, 6.2, 6.4, 6.6, 8.4, 8.5, 9.2, 11.1,<br />

12.2, 13.5, 14.1, 14.2, 14.3, 14.5, 14.7<br />

Bildquellenverzeichnis


Impressum<br />

© 2002 Kassenzahnärztliche Vereinigung Nordrhein, Lindemannstraße 34-42, 40237 Düsseldorf<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Herausgeber dieser lizensierten Teil-Auflage<br />

Kassenzahnärztliche Vereinigung Thüringen<br />

Theo-Neubauer-Straße 14<br />

99085 Erfurt<br />

www.kzv-thueringen.de<br />

E-Mail: info@kzv-thueringen.de<br />

Redaktion und Layout<br />

BlueChip Agentur für Public Relations & Strategie GmbH, Essen<br />

in Zusammenarbeit mit dem Öffentlichkeitsausschuss der KZV Nordrhein<br />

Zweite, ergänzte und leicht überarbeitete Auflage<br />

Dezember 2003<br />

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