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EMITEC EMITEC - Portal Schule Wirtschaft

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I&S Gesellschaft<br />

für partnerschaftliche<br />

Beziehungen<br />

zwischen Industrie<br />

und<br />

<strong>Schule</strong>/Öffentlichkeit<br />

Bonn 1997<br />

Antje Koch, Ursula Tulp<br />

Lehrplananbindung<br />

Kopiervorlage / Unterrichtsinhalte, -ziele, -methoden<br />

SI/II Industrieunternehmen der Region (Sw, Ek, Ch, Bi)<br />

(1) Unternehmensprofil <strong>EMITEC</strong> (Information, Aufgaben)<br />

(1) Autoabgaskatalysator (Information, Aufgaben)<br />

SI Autoabgaskatalysator/Katalysator, Katalyse/Chemische Reaktion/Treibhauseffekt<br />

(Ch, Ph)<br />

(2) Aufgabenblatt Autoabgaskatalysator<br />

- Die Schülerinnen und Schüler benennen Edukte und Produkte der Stoffumsetzungen<br />

im Motor und im Katalysator<br />

- Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden die genannten Stoffe hinsichtlich<br />

ihrer Wirkung auf Mensch und Umwelt<br />

(3) Vergleich von Keramik und Metall als Trägermaterial für Autoabgaskatalysatoren<br />

(Information, Modell/Aufgaben)<br />

S II Wärmekapazität/Wärmeleitfähigkeit/Katalysatortechnik (Ch, Ph)<br />

(4) Ermittlung der Wärmeleitfähigkeit von Keramik und Eisen (Schülerversuch)<br />

(5) Auswertung der Versuche auf Kopiervorlage 4<br />

(6) Methoden zur Verbesserung der Effizienz von Autoabgaskatalysatoren (Informationen,<br />

Aufgaben)<br />

Kontaktschule<br />

Gymnasium Lohmar<br />

Donrather Dreieck<br />

53797 Lohmar<br />

Tel.: (0 22 46) 1 80 28<br />

<strong>EMITEC</strong><br />

Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH<br />

Mitarbeit und fachliche Beratung: Herr Kotterba (Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH)<br />

Co-Autor: Dr. Christoph Merschhemke (I&S GmbH)


Seite 2 <strong>EMITEC</strong> (Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH) Vollmer: KIS Köln<br />

Kopiervorlage 1<br />

<strong>EMITEC</strong> – Autokatalysatoren aus Lohmar<br />

Die Emitec hat ihren Firmensitz in dem kleinen<br />

Städtchen Lohmar wenige Kilometer<br />

von Siegburg entfernt im östlichen Teil des<br />

Köln-Bonner <strong>Wirtschaft</strong>sraumes. Die Firmengebäude<br />

mit dem großen Schriftzug des<br />

Unternehmens auf dem Dach kannst du<br />

schon von der Autobahn 3 aus erkennen.<br />

Emitec steht für „Emissionstechnologie“.<br />

Um die Autoabgase, also um das, was aus<br />

den Autos „emitiert“ wird, dreht sich alles<br />

in dem Unternehmen, das in nur 11 Jahren<br />

von drei auf 285 Mitarbeitern gewachsen ist.<br />

1986 produzierten die Rheinländer noch auf<br />

dem Küchentisch und verkauften gerade einmal<br />

600 Kats im Jahr. 1997 waren es bereits<br />

mehr als 2,7 Millionen Stück. Die Nachfrage<br />

nach Katalysatoren „Made in Lohmar“<br />

ist auch im Ausland groß. Etwa 70 % der<br />

produzierten Katalysatoren geht in den Export.<br />

Anfang 1997 nahm die Firma eine<br />

hochmoderne Fabrik mit 65 Beschäftigten<br />

in den USA in Betrieb, um das Exportgeschäft<br />

noch mehr anzukurbeln.<br />

Das Erfolgsrezept - Geschicktes Besetzen einer Marktlücke<br />

Das besondere an dem Kat des Lohmarer Untenehmens: Sein<br />

Wabenkörper ist aus Metall statt aus Keramik. Sein Vorteil: Er<br />

bietet bei längerer Lebensdauer eine höhere Leistung als der Keramik-Kat.<br />

Trotz dieser Vorteile von Stahlkatalysatoren setzten<br />

die Automobilhersteller zunächst auf den Keramik-Katalysator.<br />

Ursache hierfür war seine Verfügbarkeit, denn er konnte früher<br />

als sein Konkurrent aus Edelstahl in Serie produziert werden. Technische<br />

Probleme verhinderten dagegen zunächst die Serienfertigung<br />

des Metallkatalysators. Das Ei des Kolombus war ein 1978<br />

entwickeltes Hochtemperatur Lötverfahren – Startschuß für die<br />

Emitec-Produktion. Die ersten Kunden waren BMW-Alpina, Jaguar<br />

und Mercedes-Benz, aber auch Motorsägen wurden schon<br />

bald mit Metallkatalysatoren des Lohmarer Unternehmens ausgestattet.<br />

Herr Maus und seine Vision<br />

Seit 1989 dürfen in Deutschland keine Neuwagen mehr ohne Katalysator<br />

verkauft werden. Mittlerweile reicht es aber schon lange<br />

nicht mehr, einfach nur einen Katalysator im Auto zu haben, weil<br />

die gesetzlichen Bestimmungen vorsehen, daß immer niedrigere<br />

Grenzwerte für Schadstoffe in Autoabgasen eingehalten werden.<br />

Das Auto der Zukunft soll danach bereits in wenigen Jahren praktisch<br />

abgasfrei sein. Wenn der Diplom Ingenieur Wolfgang Maus,<br />

Geschäftsführer der Emitec, über die Möglichkeiten zukünftiger<br />

Katalysatorgenerationen nachdenkt, dann fällt ihm häufig der<br />

Begriff „Emissionsstaubsauger“ ein: Autos, deren Abgase sauberer<br />

sind als die Luft, die in den Motor strömt.<br />

Aufgaben:<br />

Schnitt durch einen Metallkatalysator: Metallkatalysatoren unterscheiden sich von<br />

Keramikkatalysatoren vor allem dadurch, daß das Trägermaterial (im Bild sichtbar) für<br />

die katalytisch wirksame Edelmetallschicht aus Metall ist.<br />

So funktioniert ein Kat<br />

Der Wabenkörper aus Keramik oder Metall ist etwa so groß wie<br />

eine Kokosnuß. Er wird von Hunderten feiner Kanäle durchzogen.<br />

Die Oberfläche dieser Kanäle hat eine Beschichtung aus Platin,<br />

Rhodium und Palladium. Diese erst sorgt dafür, daß der Kat<br />

die durchströmenden Abgase reinigt. Weit über 90 % der Schadstoffe<br />

– vor allem Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und<br />

Stickoxide – werden von modernen Dreiwegekatalysatoren entfernt.<br />

Metallkatalysator: Der quer durchgeschnittene Wabenkörper zeigt<br />

gewellte und glatte Stahlfolien, die miteinander verlötet sind.<br />

1. Umweltschutz durch Autofahren? Beschreibe mit deinen Worten wie das Auto der Zukunft nach Ansicht von Herrn Maus einen<br />

Beitrag zum Umweltschutz leisten könnte.<br />

2. Herr Maus hat den Begriff „Emissionsstaubsauger“ für die Katalysatoren der Zukunft geprägt. Denke an deinen Chemieunterricht.<br />

Warum ist der Begriff aus der Sicht eines Chemikers falsch gewählt?<br />

3. Beschreibe die Firma Emitec in wenigen Sätzen. Versuche zu erklären, warum ein Katalysatorhersteller wie die Emitec in den<br />

letzten Jahren so große wirtschaftliche Erfolge erzielen konnte.


Vollmer: KIS Köln <strong>EMITEC</strong> ( Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH) Seite 3<br />

Kopiervorlage 21<br />

Katalysatoren im Kampf gegen Atemgifte und Ozonkiller<br />

Autoabgase enthalten zu einem nicht unerheblichen Anteil umweltund<br />

gesundheitsgefährdende Stoffe. Nach einer Fahrstrecke von<br />

100 km hat ein Auto ohne Katalysator bei einer durchschnittlichem<br />

Geschwindigkeit von 100 km/h bereits etwa 1,5 kg Schadstoffe<br />

ausgestoßen. Bei dieser Zahlenangabe ist das „Treibhausgas“<br />

Kohlenstoffdioxid noch gar nicht mitberücksichtigt. Bei der<br />

Aufgaben:<br />

1.In dem grauen Kasten unten findest du Stoffe aufgeführt, die<br />

im Straßenverkehr eine Rolle spielen. Dargestellt sind die<br />

Stoffe, die wichtig sind, um den Motor in Bewegung zu<br />

halten, sowie die Stoffe, die den Motor bzw. den Katalysator<br />

als Abgase verlassen. Versuche die jeweiligen Stoffe den<br />

entsprechenden Kästchen über dem abgebildeten Auto<br />

zuzuordnen. Die Info-Box unten auf der Seite soll dir eine<br />

Hilfe bei der Aufgabe sein. Einige der genannten Stoffe<br />

können übrigens in mehrere Kästchen eingetragen werden.<br />

Verbindung<br />

Formel<br />

Kohlenstoffdioxid<br />

(CO2)<br />

Kohlenstoffmonoxid<br />

(CO)<br />

Stickstoff<br />

N2<br />

Stickstoffmonoxid<br />

NO<br />

Stickstoffdioxid<br />

NO 2<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

C xH y<br />

Gefahrstoffsymbole R- (Gefahr)-Sätze<br />

S- (Sicherheits)-Sätze<br />

S: 3-7<br />

F<br />

T +<br />

T +<br />

R: 12-23<br />

S: 7-16-45<br />

R: 26/27<br />

S: 45<br />

R: 26-37<br />

S: 7/9-26-45<br />

unterschiedlich für die einzelnen<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

T<br />

Info - Box<br />

hohen Dichte des Kraftfahrzeugverkehrs ist es dringend notwendig,<br />

diese schädlichen Abgaskomponenten möglichst vollständig<br />

zu entfernen. Ein Autoabgaskatalysator spielt hiebei eine wichtige<br />

Rolle, weil er schädliche Abgasbestandteile in weniger schädliche<br />

umwandelt.<br />

2. Im Katalysator finden Redoxreaktionen statt. Vergleiche die<br />

Verbindungen des Kohlenstoffes und des Stickstoffes die<br />

zum Katalysator gelangen mit denen, die den Katalysator<br />

verlassen.<br />

- Wird der Kohlenstoff bzw. Stickstoff in den Verbindungen<br />

durch die Reaktion im Katalysator reduziert oder oxidiert?<br />

Belege deine Aussage.<br />

- Bewerte die Wirkung des Katalysators anhand der Angaben<br />

zu den Stoffen in der Info-Box.<br />

Wirkung auf Mensch und Umwelt<br />

Fördert die Erwärmung der Erdatmosphäre; in höherer Konzentration<br />

wirkt es giftig<br />

Schweres Atemgift; erste Beeinträchtigungen schon bei 0,005%<br />

CO-Gehalt in der Luft<br />

Luft besteht zu 78% aus Stickstoff<br />

Atemgift, das ähnlich wie CO wirkt.<br />

Schleimhautreizung, kann das Lungengewebe zerstören; an der<br />

Bildung von Ozon beteiligt; Mitverursacher von saurem Regen<br />

Verursachen erhöhte Ozongehalte in der Luft; Einige sind gesundheitsschädlich,<br />

wie z.B. Benzol (krebserregend).


Seite 4 <strong>EMITEC</strong> (Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH) Vollmer: KIS Köln<br />

Kopiervorlage 13<br />

Vergleich von Keramik- und Metallkatalysatoren<br />

Der Abgaskatalysator ist eine noch junge technische Entwicklung.<br />

Die ersten Autos mit Katalysator gab es in den 70er Jahren in den<br />

USA und Japan. In Deutschland dürfen seit 1989 keine Neuwagen<br />

mehr ohne Katalysator verkauft werden.Wegen der zunehmenden<br />

Verschärfung der Abgasgrenzwerte arbeiten die Ingenieure<br />

unter Hochdruck an der Verbesserung der Katalysatortechnik. Die<br />

ersten Katalysatoren besaßen einen Wabenkörper aus Keramik.<br />

In den letzten Jahren hat dieser sogenannte Keramikkatalysator<br />

Konkurrenz durch den Metallkatalysator bekommen, bei dem der<br />

Wabenkörper aus Edelstahl ist. Der Wabenkörper ist das Trägermaterial<br />

auf das die katalytische Beschichtung aufgetragen wird.<br />

Keramikkatalysator im Querschnitt Metallkatalysator im Querschnitt<br />

Aufgaben:<br />

1.Fasse mit Hilfe der Zeichnung oben die wesentlichen Unterschiede zwischen einem Metall- und einem Keramikkatalysator<br />

zusammen.<br />

2.Unten links findest du einen Textausschnitt aus einer Firmenbroschüre der Emitec. Darin werden Vorteile eines<br />

Metallkatalysators gegenüber einem Keramikkatalysator angesprochen. Lies den Text und beantworte die Fragen.<br />

Fragen zum Text:<br />

Warum hat ein Metallkatalysator eine größere innere<br />

Oberfläche, und warum ist das für die Wirksamkeit eines<br />

Katalysators wichtig?<br />

Ein Katalysator benötigt eine Betriebstemperatur von<br />

250-300° C, damit er wirksam ist. Was könnte der Grund<br />

dafür sein, daß eine so hohe Betriebstemperatur benötigt<br />

wird?<br />

Welche physikalischen Eigenschaften sorgen dafür, daß<br />

sich der Metallkatalysator schneller erwärmt.


Vollmer: KIS Köln <strong>EMITEC</strong> ( Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH) Seite 5<br />

Kopiervorlage 14<br />

Keramik- und Eisenkatalysatoren im Vergleich: Wärmekapazität<br />

Ein Autokatalysator funktioniert nur, wenn er eine Temperatur<br />

von mindestens 250°C besitzt. Das bedeutet, daß ein Auto in den<br />

ersten Sekunden nach dem Start besonders viel schädliche Abgase<br />

produziert. Es ist also wichtig, daß der Katalysator möglichst<br />

schnell von dem durchströmenden Abgas erhitzt wird. Dabei spielen<br />

die Wärmeleitfähigkeit und die Wärmekapazität des Trägermaterials<br />

eine große Rolle.<br />

Der „Joghurtbecherversuch“<br />

Ermittlung der Wärmekapazitäten von Eisen und Keramik<br />

Meßprinzip<br />

Im „Joghurtbecherversuch“ werden Eisen bzw. Porzellan (Feinkeramik),<br />

die Raumtemperatur besitzen, mit heißem Wasser gemischt.<br />

Das heiße Wasser gibt solange Wärme an die Materialien<br />

ab, bis das Wasser und die Stoffe die gleiche Temperatur - die<br />

Mischungstemperatur- besitzen. Aufgrund der verschiedenen<br />

Wärmekapazitäten der beiden Stoffe stellen sich unterschiedliche<br />

Mischungstemperaturen ein. Weil die Wärmekapazität von<br />

Wasser bekannt ist, lassen sich aus der Anfangstemperatur des<br />

Wassers, der Materialien und der Mischungstemperatur die<br />

Wärmekapazitäten der Materialien berechnen. Damit sich die<br />

Mischungstemperatur schnell einstellt, sollten die untersuchten<br />

Stoffe eine große Oberfläche aufweisen.<br />

Materialien<br />

250 g kleine Porzellanbruchstücke, 250 g Eisenschrot (kleine<br />

Eisennägel), Thermometer, Thermoskanne mit ca. 55°C heißem<br />

Wasser, Styroporplatte, Kunststoffbecher mit Deckel („Joghurt<br />

500g“), Meßzylinder, Stopuhr. Porzellan und Eisen besitzen<br />

Raumtemperatur<br />

Arbeitsanweisung<br />

Der Kunststoffbecher auf der Styroporplatte wird mit 150 ml,<br />

ca. 55°C heißem Wasser befüllt. In 1/2-Minuten-Schritten wird<br />

die langsame Abkühlung des Wassers verfolgt.<br />

Nach 3 Minuten wird zügig (aber ohne zu spritzen) Eisen zugegeben.<br />

Der Becher wird geschwenkt (wichtig!). Wenn das Material<br />

fein genug ist, kann auch mit dem Thermometer gerührt werden.<br />

Die Temperaturmessung wird im 1/2-Minuten-Rythmus fortgesetzt<br />

(Abweichung notieren). Der Versuch kann nach etwa 6 Minuten<br />

abgebrochen werden.<br />

Wiederhole den Versuch mit Porzellan.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit gibt an, wie schnell ein Stoff Wärmeenergie<br />

aufnimmt. Dagegen ist die Wärmekapazität ein Maß für<br />

die benötigte Menge an Wärmeenergie, die aufgebracht werden<br />

muß, damit der Stoff eine bestimmte Temperatur erreicht.<br />

Mit dem folgenden Versuch wollen wir die Wärmekapazitäten von<br />

Eisen und Keramik grob ermitteln.<br />

Zugabe von<br />

Eisen oder<br />

Porzellan<br />

Zeit [Min.]<br />

Temp. [°C]<br />

Eisen<br />

Temp [°C]<br />

Porzellan<br />

Aufgaben:<br />

1. Warum produziert ein Auto in den ersten Sekunden nach dem Start besonders viel schädliche Abgase?<br />

2. Was bedeuten die Begriffe Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität?<br />

3. Wie sollte das Trägermaterial in Bezug auf seine Wärmeleitfähigkeit und seine Wärmekapazität beschaffen sein, damit es für<br />

eine Verwendung im Autokatalysator geeignet ist? Begründe deine Antwort.<br />

4. Wie kann man anhand der Ergebnisse aus dem Joghurtbecherversuch die „Wärmeleitfähigkeit“ eines Stoffes ermitteln ?<br />

Begründe deine Anwort.<br />

5. Wie unterscheiden sich nach deinen Untersuchungsergebnissen Eisen und Porzellan in ihrer Wärmekapazität?<br />

6. Welcher der beiden untersuchten Stoffe ist demnach besser als Trägermaterial in Autokatalysatoren geeignet?<br />

0<br />

0,5<br />

1,0<br />

1,5<br />

2,0<br />

2,5<br />

3,0<br />

3,5<br />

4,0<br />

4,5<br />

5,0<br />

5,5<br />

6,0


Seite 6 <strong>EMITEC</strong> (Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH) Vollmer: KIS Köln<br />

Kopiervorlage 51<br />

Auswertung des Joghurtbecherversuches<br />

Anhand der Meßdaten aus dem Joghurtbecherversuch können wir die Wärmekapazitäten von Eisen und Porzellan berechnen.<br />

Die aufgenommene Wärmemenge ermitteln wir in diesem Versuch durch Zugabe einer abgewogenen Menge dieser Stoffe zu einer<br />

genau definierten Menge Wasser, das wir vorher auf ca. 55 °C erwärmt haben. Die von den Stoffen aufgenommene Wärmemenge<br />

leitet sich dann aus der Temperaturabnahme des Wassers ab.<br />

Definition Wärmekapazität<br />

Die Wärmekapazität (Formelzeichen C) eines Stoffes gibt<br />

an, wieviel Energie (Wärmemenge) Q notwendig ist, um eine<br />

Temperaturerhöhung ∆T des Stoffes um ein Kelvin (Formelzeichen<br />

K) zu bewirken. C wird in J/K gemessen.<br />

Q<br />

C =<br />

∆T<br />

Auswertung<br />

1. Ermittlung der Temperaturdifferenz aus den Meßpunkten<br />

Übertrage die Meßwerte aus der Tabelle zunächst in ein x-y-<br />

Diagramm (x-Achse: Zeit; y-Achse: Temperatur).<br />

Lege durch die Meßwerte im Diagramm, die den Meßverlauf<br />

vor und nach Zugabe des Materials beschreiben, jeweils eine<br />

Gerade (siehe Beispielauswertung unten).<br />

Die Temperaturabgabe an das zugegebene Material ist nach ca.<br />

15 Sekunden bereits vollständig vollzogen. Den Temperatursprung<br />

kannst du relativ genau ermitteln, indem du eine Senkrechte<br />

durch den Zeitpunkt 3 Min. 15 Sek. legst, die die obere<br />

und untere Meßgerade schneidet (siehe Beispielauswertung<br />

unten).<br />

Der Schnittpunkt mit der oberen Geraden liefert dir die Anfangstemperatur<br />

des Wassers vor Zugabe des Stoffes (TW), und<br />

der Schnittpunkt mit der unteren Geraden liefert die Mischtemperatur<br />

nach Wärmeaufnahme durch den zugesetzten Stoff<br />

(TM). Beispiel für eine graphische Auswertung der Daten aus dem<br />

Joghurtbecherversuch<br />

T W<br />

T M<br />

Temp. [°C]<br />

55,0<br />

50,0<br />

45,0<br />

40,0<br />

35,0<br />

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0<br />

Zeit [Min.]<br />

Die spezifische Wärmekapazität (Formelzeichen c) ist die<br />

Energie, die notwendig ist, um genau ein kg des Stoffes um 1K<br />

zu erwärmen. c wird in J/(K • kg) gemessen. m = Masse des<br />

Stoffes in kg.<br />

C Q<br />

c = =<br />

m ∆T • m<br />

2. Berechnung der Wärmeabgabe an Eisen bzw. Porzellan<br />

Berechne aus der Temperaturabname des Wassers die Wärmeabgabe<br />

QW an Eisen bzw. Porzellan nach folgender Formel:<br />

Q W = c W • m W • (T W - T M)<br />

cW = 4,19 kJ/(kg • K) [ spezif. Wärmekapazität von Wasser]<br />

mW = 0,150 kg [ Masse von 150 ml Wasser]<br />

Für die Temperaturen T W und T M dürfen die Werte in °C<br />

eingesetzt werden, weil bei Temperaturdifferenzen K durch °C<br />

ersetzt werden darf.<br />

3. Berechnung der spezifischen Wärmekapazitäten von<br />

Eisen bzw. Porzellan<br />

Mit den berechneten Wärmeabgaben QW von Wasser an Eisen<br />

bzw. Porzellan kannst du mit folgender Formel die spezifischen<br />

Wärmekapazitäten c von Eisen bzw. Porzellan ermitteln.<br />

QW c =<br />

(TM - TR) • mS m S = 0,25 kg [ Massen von Eisen und Porzellan]<br />

T R (Raumtemperatur = Temp. der Stoffe zu Versuchsbeginn)<br />

Aufgaben:<br />

1. Berechne die spezifische Wärmekapazität von Eisen<br />

und Porzellan.<br />

2. Vergleiche deine Meßwerte für die Wärmekapazität von<br />

Eisen und Porzellan mit den Literaturwerten [Porzellan:<br />

1,1 kJ/(K • kg); Eisen: 0,45 kJ/(K • kg)] und nenne<br />

mögliche Fehlerquellen beim „Joghurtbecherversuch“.<br />

3. Diskutiere die Eignung von Eisen und Porzellan als<br />

Trägermaterial in Autokatalysatoren anhand der ermittelten<br />

Werte für die Wärmekapazitäten von Eisen und<br />

Porzellan.


Vollmer: KIS Köln <strong>EMITEC</strong> ( Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH) Seite 7<br />

Abgasgrenzwerte und Stand der Technik<br />

Mit den heutigen Katalysatoren können die schädlichen Bestandteile<br />

aus den Abgasen der Fahrzeuge bereits um über 90% verringert<br />

werden. In den Industrieländern werden aber zunehmend strengere<br />

Grenzwerte für Schadstoffe in Autoabgasen festgelegt. Angestrebt<br />

wird, daß zukünftige Motor- und Abgassysteme eines Tages<br />

auf dem Niveau von Elektrofahrzeugen liegen. Dieses ehrgeizige<br />

Ziel ist aber mit dem heutigen Stand der Motor- und Abgastechnik<br />

noch nicht erreichbar. Aus diesem Grunde erforschen<br />

Katalysatorhersteller wie die Emitec ständig neue Methoden, um<br />

die Effizienz der von ihnen produzierten Katalysatoren zu verbessern.<br />

Abgastests zeigen ein wichtiges Problem auf - Die Betriebstemperatur<br />

des Katalysators<br />

Abgasmessungen sind aufwendig und teuer. Ein Testwagen absolviert<br />

dazu auf einem Rollenprüfstand ein genau festgelegtes<br />

Katalysatortechnik der Zukunft<br />

Forschungsansätze zu Verbesserungen in der Katalysatortechnik<br />

Die rechtsstehende Grafik zeigt die Werte für den<br />

Ausstoß von Kohlenwasserstoffen dreier Fahrzeuge<br />

mit unterschiedlichen Abgasanlagen. Die Messungen<br />

erstrecken sich über einen Zeitraum von etwas<br />

mehr als 20 Minuten. Es handelt sich zu jeder<br />

Meßphase um aufaddierte (kumulierte) Werte für die<br />

Kohlenwasserstoff-Emission. Gemessen wurde die<br />

Kohlenwasserstoffemission bei Verwendung von<br />

zwei baugleichen Katalysatoren, die in unterschiedlicher<br />

Entfernung vom Motor installiert wurden.<br />

Gleichzeitig hat man eine Messung mit einer Auspuffanlage<br />

ohne Katalysator durchgeführt.<br />

Schematische Darstellung einer motornahen und einer<br />

motorfernen (Katalysator am Unterboden)<br />

Katalysatoranlage.<br />

Aufgaben:<br />

Katalysator<br />

1. Beschreiben Sie die drei Phasen der Kohlenwasserstoffemission<br />

für eine Abgasanlage mit Katalysator, wie sie in der<br />

Grafik dargestellt werden.<br />

Beantworten Sie dazu folgende Fragen:<br />

- Wie unterscheidet sich die Wirkung einer Abgasanlage mit<br />

Katalysator von der ohne Katalysator?<br />

- In welcher Phase ist die Wirksamkeit des Katalysators am<br />

größten?<br />

- Wie läßt sich die unterschiedliche Wirksamkeit des<br />

Katalysators in den verschiedenen Phasen erklären?<br />

Kopiervorlage 61<br />

Fahrprogramm, das auf die Sekunde genau eingehalten werden<br />

muß. Es handelt sich um die Simulation des Durchschnittsalltags<br />

eines Autos. In rund 20 Minuten fährt das Probefahrzeug<br />

etwa 11 Kilometer weit.<br />

Die Ergebnisse der Abgastests zeigen, daß die ersten 60 Sekunden<br />

über den Erfolg entscheiden: Der Großteil der Schadstoffe<br />

wird in dieser ersten Betriebsphase ausgestoßen, weil<br />

die meisten der zur Zeit gängigen Katalysatormodelle die benötigte<br />

Beriebstemperatur von 200 - 300 °C zeitverzögert erreicht.<br />

Erst bei dieser Temperatur ist aber ein Katalysator wirksam.<br />

Die Grafik unten zeigt den Verlauf der Kohlenwasserstoff-Emissionen<br />

verschiedener Fahrzeuge mit zunehmender<br />

Fahrzeit. Die Messungen deuten einen wichtigen Schwerpunkt<br />

bei der Erforschung verbesserter Katalysatoranlagen an:<br />

2. Vergleichen Sie die Emissionswerte für eine Abgasanlage<br />

mit einem Katalysator am Unterboden (motorfern) mit der<br />

einer motornahen Anordnung des Katalysators.<br />

- Begründen Sie die Meßergebnisse<br />

3. Machen Sie auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse<br />

Verbesserungsvorschläge für eine Abgasanlage, mit der<br />

eine Verminderung des Schadstoffausstoßes erzielt werden<br />

kann.<br />

4. Diskutieren Sie die Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen<br />

im Vergleich zu den für die Zukunft angestrebten<br />

sogenannten „Null-Emissions-Fahrzeugen“.


Seite 8 <strong>EMITEC</strong> (Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH) Vollmer: KIS Köln<br />

Didaktische Kopiervorlage Bemerkungen 1<br />

Einsatzmöglichkeiten der Arbeitsblätter im Unterricht und Anbindung an die Lehrpläne<br />

Die Kopiervorlagen lassen sich im Mittelstufenunterricht im Rahmen der Behandlung des Themas „Wärmelehre“ (Physik) und des<br />

Themas „Chemische Reaktion, Aktivierungsenergie, Katalysator“ (Chemie) verwenden.<br />

Eine vertiefende Behandlung läßt sich im Oberstufenunterricht Chemie im Rahmen der Behandlung des Themenkomplexes „Chemisches<br />

Gleichgewicht, Aktivierungsenergie/Katalysator“ realisieren.<br />

Informationen, Bemerkungen, Lösungen zu den Kopiervorlagen<br />

Kopiervorlage 2<br />

Problemorientierter Einstieg in das Thema „Autoabgaskatalysator“.<br />

Die Schüler sollen im Verlauf eines dreistufigen Prozesses<br />

zunächst erarbeiten, welche Stoffe im Motor zur Reaktion<br />

gebracht werden, welche Stoffe als Motoremissionen zum Katalysator<br />

gelangen und zu welchen Stoffen die Motoremissionen im<br />

Katalysator umgesetzt werden.<br />

Anschließend sollen sie die ablaufenden Redoxreaktionen unterscheiden<br />

lernen. Ihnen soll deutlich werden, daß der Kohlenstoff<br />

bei der Reaktion unverbrannter Kohlenwasserstoffe (CxHy) zu<br />

Kohlenstoffdioxis (CO2 ) und Wasser sowie bei der Umsetzung<br />

von Kohlenstoffmonoxid (CO) zu Kohlenstoffdioxid (CO2 )<br />

oxidiert wird. Andererseits wird der Stickstoff in den Stickoxiden<br />

(NOx) reduziert, wenn diese zu gasförmigen Stickstoffmolekülen<br />

(N2 ) umgesetzt werden.<br />

Schließlich sollen die Schüler aus den Daten in der „Info-Box“<br />

schlußfolgern können, daß die Reaktionsprodukte der Umsetzungen<br />

im Katalysator geringer toxisch sind als die Ausgangsstoffe.<br />

Bei der Behandlung des Themas sollte allerdings auch das Problembewußtsein<br />

geschaffen werden, daß in großen Mengen<br />

Kohlenstoffdioxid gebildet wird, welches zwar für Tiere und<br />

Menschen wenig toxisch ist, das aber ein hohes Potential zur Erwärmung<br />

der Erdatmosphäre (Treibhauseffekt) aufweist.<br />

Kopiervorlage 3<br />

Die Schüler lernen u.a., daß die Größe der inneren Oberfläche<br />

eines Katalysators sehr wichtig für dessen Wirksamkeit ist. Damit<br />

die Schadstoffteilchen umgesetzt werden können, müssen sie mit<br />

der inneren Oberfläche des Katalysators in Kontakt treten. Aus<br />

diesem Grunde ist eine möglichst große innere Oberfläche notwendig.<br />

Andererseits sollen die äußeren Abmessungen des<br />

Katalysators für eine platzsparende Anordnung unter dem Auto<br />

möglichst klein sein.<br />

Zur besseren Veranschaulichung bietet sich der Hinweis auf Analogien<br />

in der Natur an. In natürlichen Systemen ergibt sich häufig<br />

das Problem bei möglichst geringer räumlicher Ausdehnung (kleine<br />

äußere Oberfläche) eine möglichst große innere Oberfläche zu<br />

realisieren. Gute Beispiele hierfür sind u.a. der menschliche Darm<br />

oder die Lunge.<br />

Im menschlichen Dünndarm hat die Natur das Problem mit beeindruckendem<br />

Ergebnis gelöst. Bei einer äußeren Oberfläche von<br />

nur 0,4 m2 weist er eine innere Oberfläche von 200-300 m2 auf.<br />

Die innere Oberfläche ist damit um das 500fache größer als die<br />

äußere Oberfläche.<br />

Vorschlag für ein Gedankenexperiment<br />

Um die Unterschiede der inneren Oberfläche eines Keramik- und<br />

eines Metallkatalysators anschaulich herauszustellen, bietet es sich<br />

an, daß die Schüler selber Katalysatormodelle erstellen: Dazu<br />

werden sie aufgefordert, dünne und dickere Papierstreifen so aufzurollen,<br />

daß die Streifen - in einer Papierrolle untergebracht -<br />

eine möglichst große Oberfläche aufweisen, die gleichmäßig von<br />

Luft durchströmt werden kann. Dabei lernen die Schüler verschiedene<br />

Grundsätze nachzuvollziehen, die beim Katalysatorbau berücksichtigt<br />

werden:<br />

Zum einen läßt sich selbstverständlich bei gleichem Materialverbrauch<br />

(gleiches Papiergewicht) eine größere Oberfläche erzeugen,<br />

wenn das Papier möglichst dünn ist (Analogie: Vorteile Metall<br />

gegenüber Keramik). Dabei bietet sich die spiralige Aufwicklung<br />

der Papierstreifen als Lösungsansatz an (Analogie: Metallkatalysator).<br />

Es zeigt sich aber, daß bei spiraliger Aufwicklung<br />

die Flächen unterschiedlich und z.T. sehr eng aufeinanderliegen,<br />

sodaß bei sehr enger Lagenfolge keine ausreichende Luftdurchströmung<br />

gewährleistet ist. Um einen gleichmäßigen Abstand<br />

zwischen den Schichten zu erzeugen, ist es sinnvoll, zick-zack<br />

förmige Papier- oder in Analogie zum Katalysatormodell, Metallstreifen<br />

zu verwenden. Ein solches Bauprinzip können die Schüler<br />

anhand der Querschnittskizze eines Edelmetallkatalysators auf<br />

der Kopiervorlage 3 wiedererkennen.<br />

Modell eines Metallkatalysators<br />

Spiralig aufgewickelter Papierstreifen<br />

in einer Rolle (Toilettenpapier-<br />

Innenrolle)<br />

Die Schüler erfahren, daß ein Katalysator eine Betriebstemperatur<br />

von 250°C bis 300°C aufweisen sollte, um wirksam zu sein, d.h.<br />

um die angestrebten Reaktionen ablaufen lassen zu können. Hierzu<br />

bietet sich folgender Versuch an, der unbedingt vorher erprobt<br />

werden sollte, weil manchmal Schwierigkeiten auftauchen:<br />

Versuch: Das „katalytische“ Feuerzeug als Autokat-Effekt<br />

Chemikalien und Geräte:<br />

Feuerzeug, Platinwendel (l = 15 cm, d = 0,2 mm), Streichhölzer<br />

Durchführung:<br />

An einem Feuerzeug wird eine Platinwendel so angebracht, daß<br />

sie sich im Gasstrom des Feuerzeugs befindet. Nun entzündet<br />

man das Feuerzeug und wartet, bis die Platinwendel glüht. Man<br />

bläst jetzt die Flamme aus, läßt aber das Butangas weiter strömen.<br />

Ergebnis:<br />

Zunächst scheint die Reaktion erloschen, aber nach kurzer Zeit<br />

glüht der Draht wieder.<br />

Deutung:<br />

Man beobachtet eine katalytische „Nachverbrennung“. Das (nicht<br />

reagierte) Butangas wird am noch warmen Platindraht unter starker<br />

Wärmeentwicklung zu Kohlenstoffdioxid und Wasser oxidiert.<br />

(aus D. Büttner, S. Bär: Experimente zum Thema Katalyse; NiU-<br />

Ch 8 (1997) Nr. 39, S.11-13)


Vollmer: KIS Köln <strong>EMITEC</strong> ( Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH) Seite 9<br />

Kopiervorlage 4+5<br />

Ermittlung der spezifischen Wärmekapazität von Eisen und Porzellan<br />

(Auswertung des Joghurtbecherversuches).<br />

Die in der Tabelle dargestellten Ergebnisse sind von den Autorinnen<br />

nach Durchführung der Versuche gemäß Versuchsanleitung<br />

auf KV4 an der Universität Düsseldorf ermittelt worden.<br />

Zugabe<br />

Eisen oder<br />

Porzellan<br />

Aus den Meßpunkten ergibt sich folgende Berechnung:<br />

Für Porzellan:<br />

TR = 21,0 °C (Raumtemperatur)<br />

aus Diagramm ermittelt: TW = 49,0 °C<br />

TM = 41,4 °C<br />

1. Q W = C W � m W � (T W -T M )<br />

= 4,19 kJ/kgK� 0,150 kg � 7,6 K = 4,78 kJ<br />

2. c Porzellan =<br />

= 0,94 kJ / kgK<br />

Exp. ermittelte spez. Wärmekapazität von Porzellan: 0,94 kJ/kgK<br />

Literatur: 1,1 kJ/kgK (dtv-Atlas zur Physik, Bd. 1, 1987)<br />

Für Eisen:<br />

TR = 20,0 °C (Raumtemperatur)<br />

aus Diagramm ermittelt: TW = 50,1 °C<br />

TM = 45,2 °C<br />

1. Q W = C W � m W � (T W -T M )<br />

= 4,19 kJ/kgK� 0,150 kg � 4,9 K = 3,08 kJ<br />

2. c Porzellan =<br />

Q W<br />

m Porzellan � (T M -T R )<br />

Q W<br />

m Porzellan � (T M -T R )<br />

= 0,49 kJ / kgK<br />

Zeit<br />

[ Min.<br />

]<br />

Temp.<br />

[ ° C]<br />

Eisen<br />

Temp.<br />

[ ° C]<br />

Porzel<br />

l an<br />

0 53, 8 52,<br />

3<br />

0, 5 53, 2 51,<br />

9<br />

1, 0 52, 7 51,<br />

3<br />

1, 5 52, 0 50,<br />

7<br />

2, 0 51, 4 50,<br />

2<br />

2, 5 50, 8 49,<br />

8<br />

3, 0 50, 4 49,<br />

2<br />

3, 5 45, 2 40,<br />

9<br />

4, 0 44, 4 41,<br />

3<br />

4, 5 43, 9 41,<br />

1<br />

5, 0 43, 5 40,<br />

9<br />

5, 5 43, 4 40,<br />

7<br />

6, 0 43, 2 40,<br />

5<br />

3,08 kJ<br />

0,25 Kg � (45,2 - 20,0)<br />

Exp. ermittelte spez. Wärmekapazität von Porzellan: 0,49 kJ/kgK<br />

Literatur: 0,45 kJ/kgK (Schülerduden „Die Physik“, Dudenverlag, 1974)<br />

=<br />

=<br />

4,78 kJ<br />

0,25 Kg � (41,4 - 21,0)<br />

Hintergrundinformationen<br />

Kopiervorlage 1<br />

Kopiervorlage 4+5<br />

Die Schüler lernen, daß der überwiegende Teil der Schadstoffe in<br />

der Startphase des Fahrzeuges emittiert wird. Ursache hierfür ist<br />

die Tatsache, daß die Betriebstemperatur des Katalysators erst<br />

einige Minuten nach dem Start des Fahrzeuges erreicht wird.<br />

Zu den Aufgaben<br />

Aufgabe 1<br />

In der Phase I ist der Abgaskatalysator nahezu wirkungslos. Etwa<br />

eine Minute nach dem Start setzt die Wirkung des Katalysators<br />

mit zunehmender Erwärmung ein. In betriebswarmem Zustand ist<br />

die Wirkung am größten.<br />

Aufgabe 2<br />

Für die motornahe Anordnung der Abgasanlage zeigen sich bessere<br />

Emissionswerte, weil der Katalysator die erforderliche<br />

Betriebstemperatur schneller erreicht. Sobald der betriebswarme<br />

Zustand erreicht ist, weisen beide Anordnungen (motornah und<br />

motorfern) vergleichbare Emissionswerte auf.<br />

Aufgabe 3<br />

Die Schüler sollten leicht auf die Idee kommen, daß ein vor dem<br />

Start aufgeheizter Katalysator die besten Ergebnisse aufweisen<br />

würde. Ein solcher elektrisch aufheizbarer Katalysator ist bei<br />

Emitec bereits vor längerer Zeit entwickelt worden und wird in<br />

verschiedenen Fahrzeugen bereits eingesetzt.<br />

Aufgabe 4<br />

Elektrofahrzeuge sind i.d.R. nicht besonders umweltfreundlich,<br />

weil die benötigte Stromenergie letztendlich aus der Verbrennung<br />

fossiler Brennstoffe (Kohlekraftwerke) oder aus Atomkraftwerken<br />

stammt.<br />

Hintergrundinformationen<br />

Dreiwegekatalysator<br />

Der ständig zunehmende Verkehr in den hochindustrialisierten<br />

Ländern, aber auch mehr und mehr in den Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern, hat Maßnahmen für eine Schadstoffreduzierung<br />

in den Autoabgasen unumgänglich gemacht. In den USA und in<br />

Japan wurden schon in den 70er Jahren Katalysatoren verbindlich<br />

vorgeschrieben. Im Jahre 1990 waren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland von ca. 30 Millionen Pkws erst 4,5 Millionen mit<br />

einem Katalysator ausgerüstet.<br />

Mit dem geregelten Dreiwegekatalysator können in den Abgasen<br />

die Schadstoffe Kohlenwasserstoffe, Kohlenstoffmonoxid und<br />

nitrose Gase zu Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf und elementarem<br />

Stickstoff umgewandelt werden. Der Name Dreiwegekatalysator<br />

bezieht sich auf die Umwandlung dieser drei Hauptschadstoffe.<br />

Der Katalysator besteht aus einem keramischen oder metallischen<br />

Wabenkörper, dessen Oberfläche mit den Edelmetallen Platin,<br />

Palladium und Rhodium belegt ist. Damit wird eine simultane<br />

Umsetzung der Schadstoffe (Oxidation von Kohlenstoffmonoxid<br />

sowie der Kohlenwasserstoffe und Reduktion der nitrosen Gase)<br />

erreicht.<br />

Inwieweit die Funktionstüchtigkeit des Katalysators über eine<br />

Betriebsstrecke von 80.000 Kilometern erhalten bleibt, hängt im<br />

wesentlichen davon ab, ob der Katalysator starken Erschütterungen<br />

oder thermischen Überlastungen (Fehlzündungen) ausgesetzt<br />

wird. Hierdurch wird seine Effektivität herabgesetzt.<br />

Die Regelung erfolgt über die Lambda-Sonde, die den Sauerstoffgehalt<br />

im Abgas vor dem Katalysator mißt. Sie arbeitet wie ein<br />

Konzentrationselement. Sie mißt die Potentialdifferenz, die sich<br />

durch den Konzentrationsunterschied des Sauerstoffs im Abgas<br />

und in der Luft an den Elektroden einstellt. Dadurch kann eine


Seite 10 <strong>EMITEC</strong> (Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH) Vollmer: KIS Köln<br />

Hintergrundinformationen<br />

Kopiervorlage 1<br />

Steuerung der Kraftstoff-Luft-Gemischbildung in einem sehr engen<br />

Bereich erfolgen. Unter diesen Bedingungen werden hohe<br />

Schadstoff-Umsätze im Katalysator erreicht.<br />

Perspektiven in der Katalysatorentwicklung<br />

Die weltweit verschärften Emissionsgesetze erfordern zunehmend<br />

effektivere Katalysator-Konzepte. Stufenweise sollen in den nächsten<br />

10 Jahren die Abgasgrenzwerte drastisch gesenkt werden.<br />

Damit diese Vorgaben auch tatsächlich eingehalten werden, soll<br />

der Verbraucher durch entsprechende steuerliche Vergünstigungen<br />

dazu angehalten werden, möglichst schadstoffarme Autos zu<br />

kaufen.<br />

Erreichen lassen sich die zukünftigen Abgasvorschriften nur durch<br />

eine wesentliche Steigerung der Effektivität des Abgasnachbehandlungssystems<br />

insbesondere des Katalysators.<br />

Fahrzeuge mit Katalysator stoßen den größten Teil der Schadstoffe<br />

im sogenannten Wärmesenkenbereich aus, das ist die erste<br />

Phase nach Starten des Motors, bevor der Katalysator seine<br />

Betriebstemperatur von 250 - 300 °C erreicht hat. In dieser etwa<br />

1-2 minütigen Phase werden etwa 80 % der automobilen Gesamtemission<br />

ausgestoßen.<br />

Um hier Verbesserungen zu erzielen, sind bereits motornahe<br />

Katalysatorsysteme entwickelt worden, die zu einem schnelleren<br />

Aufheizen des Katalysators führen. Die Firma <strong>EMITEC</strong> hat mit<br />

einem elektrisch heizbaren Katalysator ein besonders wirksames<br />

Verfahren entwickelt. In langjähriger Entwicklung ist ein serienreifes<br />

Produkt entstanden, das den Katalysator vor dem Starten<br />

auf Betriebstemperatur aufheizt und so Kaltstart-Emissionen deutlich<br />

absenkt.<br />

Das Katalysatorsystem besteht aus einem elektrisch heizbaren<br />

Startkatalysator und einem nachgeordneten konventionellen<br />

Metallkatalysator.<br />

Das E-Kat-System (beheizter Katalysator) wiederum setzt aufwendige<br />

und komplizierte Steuer- und Regelmechanismen voraus.<br />

Es besteht aus dem elektrisch beheizten Katalysator, einer<br />

Heizkatalysator-Steuerung (Schalter), dem Motormanagement und<br />

der Energieversorgung. Nach Aussagen der Firma <strong>EMITEC</strong> erfüllt<br />

der elektrisch heizbare Katalysator der jüngsten Baureihe<br />

(Serie 6) schon heute die zukünftigen scharfen Grenzwerte.<br />

Literatur<br />

D. Buck: Der Autoabgaskatalysator; NiU-P/Ch 15, 34. Jahrgang, 1986, Friedrich in Seelze<br />

D. Büttner, S. Bär: Experimente zum Thema Katalyse: NiU-Chemie 8, 39. Jahrgang, 1997, Freidrich in Seelze, S. 11-13<br />

Zum Joghurtbecherversuch<br />

J. Luysberg: Ausgewählte Stoffgebiete aus der Wärmelehre unter Berücksichtigung der SI-Einheiten: PdN-Physik,<br />

Heft 2, 1974, S. 36-37<br />

Zum Thema „Metallkatalysator“ sind verschiedene Schriften über die Gesellschaft für Emissionstechnologie zu beziehen.<br />

Kontaktinformationen zum Unternehmen<br />

1. Ansprechpartner<br />

Herr Kotterba, <strong>EMITEC</strong> Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH, Hauptstraße 150, 53797 Lohmar<br />

Tel.: (0 22 46) 109-101, Fax: (0 22 46) 109-109, e-mail: PKotterb@emimhs.MHS.compuserve.com<br />

2. Unterrichts- und Informationsmaterialien<br />

Weitere Informationsmaterialien zum Unternehmen und zum Thema „Metallkatalysator“ können über die angegebene<br />

Adresse bezogen werden.<br />

3. Betriebsbesichtigungen und Betriebspraktika<br />

Betriebsbesichtigungen und Betriebspraktika sind auf Anfrage möglich.<br />

4. Ausbildungsplätze und berufliche Möglichkeiten<br />

Das Unternehmen bildet in folgenden Berufen aus:<br />

Industriekaufleute, Mechatroniker, Industriemechaniker Fachrichtung Maschinen- und Systemtechnik, IT-<br />

Systemelektroniker

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